
Deutsche Sprichwörter
Über 24.000 deutsche Sprichwörter
E bis Eine L
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In allen Sprichwörtersammlungen sind auch etliche Rechtssprichwörter enthalten. Einige sind eindeutig erkennbar, anderen sieht man es nur auf den zweiten Blick an. Es sind volkstümlich gewordene Rechtsgrundsätze, die aus Landesrechten oder Gesetzen entlehnt wurden, dem Brauchtum oder Religion entstammen, allgemeine Rechtsregel oder aus Gewohnheitsrecht und Sitten entstanden sind. Nachdem 1532 die Constitutio Criminalis Carolina, auf Deutsch die „Peinliche Halsgerichtsordnung“ von Kaiser Karl V. für das ganze Reich in Kraft trat, wurden auch seine Bestimmungen in Form von Sprichwörtern im Volk bekannt. Ebenso fanden an vielen Orten regionale Besonderheiten ihren Niederschlag. Die überall verstreuten Rechtssprichwörter wurden später von einigen Rechtsgelehrten in extra Sammlungen zusammengeführt. Zum besseren Verständnis fügten einige Autoren zusätzlich mehr oder weniger ausführliche Erklärungen bei. In deutscher Sprache gehören dazu:
Thesaurus Paroemiarum Germanico-Juridicarum, Teutsch-juristischer Sprichwörterschatz von Georg Tobias Pistorius Leipzig 1716-25
Grundsätze der deutschen Rechte in Sprichwörtern, durch Anmerkungen erläutert von Johann Friedrich Eisenhart, mehrere Ausgaben zwischen 1759 und 1823
Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus des Wiguläus Xaver Alois Freiherrn von Kreittmayr Anmerkungen zu den bairischen Gesetzbüchern. München 1848.
Deutsche Rechtssprichwörter. Gesammelt und erläutert von Julius Hubert Hillebrand, Zürich 1858.
Deutsche Rechtssprichwörter, unter Mitwirkung von J.C. Bluntschli und K. Maurer gesammelt und erklärt von Eduard Graf und Mathias Dietherr. Nördlingen 1864.
Vorher gab es entsprechende Veröffentlichungen meist in Lateinischer Sprache, wie es auch heute wieder einige gibt:
Lateinische Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, zusammengestellt, übersetzt und erläutert von Detlef Liebs. Verlag C. H. Beck München, 1982, 2007, ISBN: 978-3-406-56294-5. Lateinische Rechtsregeln mit deutscher Übersetzung und entsprechenden heutigen Paragrafen.
Die Liste ist nicht vollständig. Einige alte Bücher sind im Internet verfügbar oder als Nachdrucke wieder zu bekommen. Dazu gilt, die Rechtssprichwörter sind alt, manchmal mehrere Jahrhunderte, sie sind selbst nie Recht gewesen. Sie geben nur geltendes oder vermeintliches Recht früherer Zeiten volksnah als Sprichwort wieder. Manches kann heute noch seine Gültigkeit haben, kann aber auch ganz anders sein. Einige Rechtsnormen haben sich im Vergleich zur noch nicht lange vergangenen Vergangenheit stark geändert: Die Todesstrafe ist abgeschaft; früher wurde man für Diebstal im wert ab 5 Gulden (heute 5 €uro?) am Galgen gehengt. Ebenso hatten Frauen bis nach dem 2. Weltkrieg fast keine Rechte gegenüber den Männern (in vielen Sprichwörtern belegt und von manchen Männern zurückgewünscht). Bevor man sich auf plausible, logische und vermeintlich bekannte Rechtsauffassungen in Sprichwörtern verlässt, sollte man sich beim aktuell gültigen Recht erkundigen.
Thesaurus Paroemiarum Germanico-Juridicarum, Teutsch-juristischer Sprichwörterschatz von Georg Tobias Pistorius Leipzig 1716-25
Grundsätze der deutschen Rechte in Sprichwörtern, durch Anmerkungen erläutert von Johann Friedrich Eisenhart, mehrere Ausgaben zwischen 1759 und 1823
Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus des Wiguläus Xaver Alois Freiherrn von Kreittmayr Anmerkungen zu den bairischen Gesetzbüchern. München 1848.
Deutsche Rechtssprichwörter. Gesammelt und erläutert von Julius Hubert Hillebrand, Zürich 1858.
Deutsche Rechtssprichwörter, unter Mitwirkung von J.C. Bluntschli und K. Maurer gesammelt und erklärt von Eduard Graf und Mathias Dietherr. Nördlingen 1864.
Vorher gab es entsprechende Veröffentlichungen meist in Lateinischer Sprache, wie es auch heute wieder einige gibt:
Lateinische Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, zusammengestellt, übersetzt und erläutert von Detlef Liebs. Verlag C. H. Beck München, 1982, 2007, ISBN: 978-3-406-56294-5. Lateinische Rechtsregeln mit deutscher Übersetzung und entsprechenden heutigen Paragrafen.
Die Liste ist nicht vollständig. Einige alte Bücher sind im Internet verfügbar oder als Nachdrucke wieder zu bekommen. Dazu gilt, die Rechtssprichwörter sind alt, manchmal mehrere Jahrhunderte, sie sind selbst nie Recht gewesen. Sie geben nur geltendes oder vermeintliches Recht früherer Zeiten volksnah als Sprichwort wieder. Manches kann heute noch seine Gültigkeit haben, kann aber auch ganz anders sein. Einige Rechtsnormen haben sich im Vergleich zur noch nicht lange vergangenen Vergangenheit stark geändert: Die Todesstrafe ist abgeschaft; früher wurde man für Diebstal im wert ab 5 Gulden (heute 5 €uro?) am Galgen gehengt. Ebenso hatten Frauen bis nach dem 2. Weltkrieg fast keine Rechte gegenüber den Männern (in vielen Sprichwörtern belegt und von manchen Männern zurückgewünscht). Bevor man sich auf plausible, logische und vermeintlich bekannte Rechtsauffassungen in Sprichwörtern verlässt, sollte man sich beim aktuell gültigen Recht erkundigen.
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Eben Recht ist weder eng noch weit.
Edel ist das Gemüt, nicht das Geblüt.
Edel ist, der edel tut.
Edelleute schlüpfen oft in Bubenhäute.
Edelleute und Hunde lassen die Tür auf. (Hunde und Edelleutet lassen die Tür auf.)
Hunde und (edle) Herren lassen die Tür auf.
Edel macht das Gemüt, nicht das Geblüt.
Edel sein ist gar viel mehr als adlig von den Eltern her.
Edelsteine haben große Kraft, sie können einem den Beutel leeren.
Edel und unedel Blut ist von einer Farbe. Ist nur unsere Wiege nicht Durchlauchtig gewesen, so bemüht man sich durch Tugend, dass es das Grab werde.
Edel werden ist viel mehr, als adlig sein von Eltern her.
Edle Taten machen Edelleute.
Eh der Hahn kräht, schlägt er mit den Fittichen.
Ehe bringt Freud, Witwenstand Leid.
Ehe das Nest fertig, ist der Vogel gefangen.
Ehe der Spielmann eine neue Geige stimmt, hat er auf der alten einen Tanz gemacht.
(Christoph Lehmann (1630) nennt dieses Sprichwort in Bezug zum Heiraten einer Witwe. Das bedeutet, ehe ein Mann einer jungen unerfahrenen Frau etwas beibringt oder ihr sagt, was er alles von ihr erwartet, nimmt er lieber eine Witwe, die schon weiß, was ein Mann von ihr verlangt. Früher und ebenso heute kommt den Männern meist gar nicht der Gedanke, dass sie es sind, denen die Frauen erst etwas beibringen müssen oder gar nicht deren Erwartungen entsprechen.)
Ehe du Gott suchst, hat dich Gott schon gefunden.
Ehe du Gott suchst, muss dich Gott schon gefunden haben.
Ehe einer lernt hangen, so ist er halb Tod.
Ehe einer recht lernt hangen würget er zuvor wohl zehn Mal.
Ehe man's Hängen lernt, ist man halb erwürgt.
Eh man lernt hangen, ist man halb tot.
Ehefrau, Schneckenhaus, denkt nimmer draus.
Eh einer über den Rhein schwimmt, ertrinken zehne.
Eheleute bleiben am längsten einig, wenn der eine blind und der andre taub ist.
Eheleuten ist nichts besser, denn beieinander.
Eheleute sollen bald anfänglich einer des andern Sinn lernen und dulden.
Eheleute werden endlich alle Witwen.
Ehelich werden ist eine Arznei vor Hurerei.
Ehelos, ehrlos.
Ehe man baut, sieht man erst nach einem guten Grundstein.
Ehe man haderte*14, sollt man lieber die halbe Gebühr nennen,
Ehe man zu Ehren kommt, muss man zuvor leiden.
Eh er hübe den Löffel auf, trät' er lieber mit Füßen drauf.
Eher veracht, als besser gemacht.
Ehe sich einer lehrt recht in den Sattel schicken, fällt er wohl zweimal vom Pferd herunter.
Ehestand, Ehrenstand.
Ehestand ist der heiligste Orden.
Ehestand ist kein Geschleck.
(Das bedeutet, zur Ehe gehören nicht nur die Freuden, sondern auch die Pflichten; nicht nur die guten Tage, sondern auch alle anderen, die meist in der Überzahl sind.)
Ehestand ohne Kinder ist nicht allzeit Unglück.
Ehestand, Wehestand.
Eheweiber sollen nicht von Kiffel, sondern von Sanftenberg und Lindenrede sein und ihre Männer erfreuen.
Eh man den Löffel zum Mund bringt, kann sich viel begeben.
Es begibt sich viel zwischen Löffel und Munde.
Es wird noch viel geschehen, bis man den Löffel zum Mund bringt.
Zwischen der Suppe und dem Mund kann sich vieles ereignen.
Zwischen dem Maul und dem Löffel wird viel Suppe verschüttet.
Zwischen dem Mund und der Suppe vergehen viele Sachen.
(Das bedeutet, dass etwas Unerwartetes passieren kann, in Augenblicken, in denen man es nicht erwartet. Man sollte immer mit dem Besten oder Schlechtesten rechnen. Vergleichbar mit dem Sprichwort: Unverhofft kommt oft.)
Eh man noch ein Wörtchen spricht, weiß (schon) Gott, was uns gebricht.
Alsbald der Mensch ein Wörtlein spricht, so weiß Gott schon, was ihm gebricht.
Gott weiß, was gebricht, eh man ein Wörtlein spricht.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 6, 8: „Euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe denn ihr ihn bittet.“ Ein Sprichwort nach einem Bibelwort. Je nach Zeit und Ort entstanden verschiedene Variationen daraus. Wander hat sie als drei verschiedene Sprichwörter im Sprichwörter Lexikon: unter Gott Nr. 1140 in Band 2, Mensch Nr. 19 in Band 3 und Wörtchen ohne Nr. in Band 5 aufgeführt.)
Eh man's Hangen lernt, ist man halb erwürgt.
Ehrbar stolz ist neunmal stolz.
Ehrbar und fromm dringt durch die Wolken, das andre muss zurückbleiben.
Ehrbar Weib, ehrbar Kleid, freches Kleid, freches Weib.
Ehr deinen Freund, so ehrt er dich wieder.
Bei einigen Sprichwörtern steht Ehre, bei anderen Ehr. Das liegt an der Schreibweise der Zeit, aus der die Quellen stammen. Beide Varianten sind gleichwertig und bedeuten dasselbe.
Ehre dem Ehre gebührt.
Ehre wem Ehre gebührt.
(Ursprung des Sprichworts in der Bibel, Neues Testament, Brief an die Römer 13, 7. Dort ist es das Ende einer Aufzählung, in der man jedermann geben soll, was man ihm schuldig sei.)
Ehre folgt dem, der sie flieht, und flieht den, der sie jagt.
Ehre geht den Ehren vor.
(Das bedeutet, mancher wird von anderen geehrt, weil er Geld oder Macht hat, ist aber selbst durch sein Verhalten ehrlos. Viele haben sich durch Tugend und Handeln Ehre verdient, werden von anderen aber missachtet und werden nicht geehrt. Kommentar dazu von 1837: „Mancher ist mit Ehren beladen, wie ein Krebs mit Baumwolle.“)
Ehre geht doch billig vor Gut.
Ehre geht vor Gut (Reichtum).
Ehre geht vor Geld und Gut.
Ehre, Glauben und Augen leiden keinen Scherz (vertragen keinen .
Ehre Gott vor allen Dingen, so mag dir nichts misslingen.
Ehre hat wächserne Flügel, wenn man zu hoch kommt, so schmelzen sie.
Ehre ist der Tugend Lohn.
Ehre ist der Tugend Schatten.
Ehre kannst du nirgends borgen, dafür musst du selber sorgen.
Ehre kommt von Höflichkeit, weniger von Schuldigkeit.
Ehre macht Künstler.
Ehre nährt Kunst (Künste).
(Wahrscheinlich entstanden aus lateinischen Zitaten: 1. Buch Tusculanae disputationes von Marcus Tullius Cicero: „honos alit artes“ aus dem Jahr 45 vor Chr. und „laus alit artis“ aud den „Epistulae morales ad Lucilium“ Nr. 102 von Lucius Annaeus Seneca, um das Jahr 62 n. Chr..)
Ehren beschweren; sind mehr verdrießlich als genießlich.
Ehren beschweren; Würden sind Bürden.
Ehrenhunger ist auch ein Hunger.
Ehrenreich ist genug reich.
Ehrenworte binden nicht.
(Ehrenworte sind meist nur Höflichkeitsfloskeln, wie heutzutage beispielsweise die Anrede und die Grußformel in Briefen und E-Mails. Höflichkeiten sind trotzdem besser als die allgemein um sich greifenden Rohheiten und Beschimpfungen, die in der Öffentlichkeit oder anonym im Internet immer häufiger vorkommen.)
Ehrenwort ist drum kein wahr Wort.
Ehrerbietigkeit findet allenthalben eine offene Tür.
Ehre und Hoffart sind Zwillinge.
Ehre vor der Welt ist Schaden im Beutel.
Ehr fordert Kunst.
(Wie in etlichen anderen alten Sprichwörtern ist mit Kunst nicht die heutige allgemeine Bedeutung, sondern mit Kunst ist das Können gemeint. Das bedeutet, nicht jeder ist in der Lage, Ehre zu erwerben, es erfordert das Können, sich ehrenhaft zu verhalten.)
Ehr gebührt allein dem, der das Werk tut.
Ehr geht über alles Gold und Edelsteine.
Ehrgeizig – ehrlos.
Ehrgeiz ist eine Wurzel der Uneinigkeit.
Ehrgeiz lebt vom Wind.
Ehrgeiz seine Torheit mehr beweist, denn das ihn Kunst und Weisheit preist.
Ehrgeiz und Flöhe springen gern in die Höhe.
Ehrgeiz und Hoffart ist ein verzehrend Feuer.
Ehrgeiz und Neid erregen Streit.
Ehr hat Müh.
Ehr ist anders nicht, denn Wind, Rauch und Luft.
Ehr ist der (des) Menschen höchste Zier.
Ehr ist der Tugend Sold, sagt der alte Ehrenhold.
Ehr ist des, der sie beut, die Schand des, der sie tut.
Ehr ist dessen, der sie tut.
Ehr ist edler, denn das Leben.
Ehr ist fahrende Habe.
(Fahrende Habe ist etwas, was schnell wieder verloren gehen kann, auch wenn es schwer zu erwerben war. Ehre kann man nur durch ehrbares Tun und Handeln erwerben und es reicht manchmal ein einziger Fehltritt, die Ehren eines ganzen Lebens wieder zu verlieren.)
Ehr ist zu hüten schwer.
Ehrkauf, Reukauf.
Ehr kommt aus den Werken, nicht aus den Worten.
Ehr kommt von Ehren.
Ehrlich bekannt ist halb gebüßt.
Ehrliche Freud und Wohlleben lässt ihm auch Gott wohl gefallen.
Ehrliche Freud vertreibt kein Spiel.
Ehrliche Gäste wollen ehrlich gehalten und traktiert sein.
Ehrliche Geschenke bringen lieb und machen guten Willen.
Ehrliche Hand geht durch alle Land.
Ehrliche Herzen können einem eher ein hart Wort zu gute halten als grobe Sauköpf.
Ehrliche Leute, aber schlechte Musikanten.
Ehrliche Leute nehmen nicht gern viel geschenkt oder umsonst.
Ehrliche Leute reden gern ehrlich auch von bösen Sachen.
Ehrliche Leute schämen sich ihres geringen Herkommens nicht.
Ehrlicher Tausch ist kein Schelmstück.
Ehrliche und gerade Lente handeln mit einander treulich und ohne falsch und gefährde.
Ehrliche Weiber und heilige Mönche sollen nicht allein über Land reisen.
Ehrlich gelebt und selig gestorben, heißt auf Erden genugsam erworben.
Ehrlich Gemüt ist über alles Gut.
(Gemüt = Gesamtheit der seelischen Empfindungen, der psychischen u. geistigen Kräfte eines Menschen.)
Ehrlich macht reich, aber langsam geht's her.
Ehrlich oder tot.
Ehrlich scheut kein Licht.
Ehrlich währt am längsten, schuftig lebt in Ängsten.
Ehrlichkeit währt am längsten.
(Ein Sprichwort, von dem meist nur die erste Hälfte gebraucht wird. Über den Wahrheitsgehalt lässt sich streiten, besonders nachdem in Deutschland Autobauer die Betrugsgewinne behalten dürfen und die ahnungslosen Käufer von Fahrzeugen mit Betrugssoftware den Schaden haben. Die großen lässt man eben laufen, wenn sie groß genug sind. Man hat immer mehr den Eindruck, Ehrlichkeit ist etwas für die Dummen, die es nicht besser wissen oder betrügen können. Schon 1837 meint Wilhelm Körte in seinem Sprichwörterbuch: „Auf die Frage: warum denn „Ehrlich“ am längsten währe? gab ein Schalk zur Antwort: „weil es nicht eben viel gebraucht und also auch nicht sobald abgenutzt werde!“)
Ehrlich währt ewig.
Ehrliebende haben ehrlichen Sinn.
Ehrlos – Gutlos.
Ehr muss man mit Ehr bezahlen.
Ehr nach dem Tod kommt zu spät.
Ehr soll man fliehen und sich dazu treiben lassen.
Ehrsucht – Ehrflucht.
Ehrflucht – Ehrsucht.
(Ein Sprichwort mit nur zwei Worten. Es ist in deutscher Sprache mit dem einen Wort und auch mit dem anderen Wort am Anfang verbreitet. Bei Simrock 1846 steht die erste, bei Körte 1837 die zweite Version und bei Petri 1605 und im Sprichwörter Lexikon von Wander gleich alle beide. Nur in dem Buch „Die Deutschen und Franzosen nach dem Geiste ihrer Sprachen und Sprichwörter“ von J. Venedey aus dem Jahr 1842 wird im Kapitel XII. Ehre. Rache., Seite 141 bis 146 erklärt, dass die erstere Version „Ehrsucht – Ehrflucht.“die richtige ist. Es bedeutet, wenn jemand Ehre sucht um der Ehre willen, wird sie vor und von ihm fliehen. Nur wer selbstlos aus eigener Tugend heraus gute Taten ausführt, der wird wirkliche Ehre erlangen. So steht bei Venedey, Seite 141: „So gibt nur das Werk, die gute That Ehre, und wo jene fehlen, ist auch diese nicht vorhanden; denn: „Ehre ist der Tugend Schatten," und somit weicht das Schattenbild, wo das Urbild schwindet.“)
Ehrsucht und Rache sterben allezeit vor Hunger.
Ehrt eure Kleider, sie ehren euch wieder.
Ehr, Tugend, Glimpf und Höflichkeit liebt und geht zu Herzen mehr denn aller Schmuck.
Ehr, Tugend, Verstand, Treue, Lieb und Freundschaft soll durch der Weiber dünnen Schleier scheinen und schimmern.
Ehr und Eid gilt mehr als Land und Leut.
Ehr und ein treues Herz wohl bestehet, Falschheit und Untreue untergeht.
Ehr und Geld treibt alle Welt.
Ehr und Lohn machen getreue Diener.
Ehr' und Nutzen stecken selten in einem Sacke.
Ehr und Reichtum vergeht bald.
Ehr und Tugend begehrt man nicht.
Ehr will geehrt sein.
Ei, beim Blitz! Das ist ein süßer Apfelschnitz!
Eichene Anschläge rotten nicht.
(Eichene steht hier für „eigene“, schlecht ausgesprochen kann man aber Eichene verstehen. Mit Anschläge sind Pläne oder Vorhaben gemeint. Da Eichenholz sehr haltbar ist, verrottet es sehr lange Zeit nicht, genauso hält man lange an seinen Plänen fest.)
Eichenlaub stinkt.
(Mit diesem Sprichwort wird ein anderes durch die Blume gesagt. Das Eichenlaub, das wirklich riechen kann, steht hier für Eigenlob. Dadurch wird ein Tadel abgemildert und höflich verkleidet. Es hört sich anders an, meint aber genau dasselbe.)
Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen.
(Das bedeutet, angeblich sollen bei Gewitter die Blitze eher in Eichen einschlagen, da sie wegen der tiefen Wurzeln besseren Kontakt zur Erde haben als Buchen mit ihren flacheren Wurzeln. Wahrscheinlicher ist, dass bei Buchen durch die glattere Rinde und den damit besseren Feuchtigkeitsfilm darauf der Blitz weniger Schaden am Baum hinterlässt als bei Eichen mit ihrer rauen Rinde. Die Folgen sind an der rauen Rinde später besser sichtbar. Für Menschen ist es aber gleich unter welchen baum er vom Blitz getroffen wird, man sollte Bäume bei Gewitter grundsätzlich meiden und sich so klein wie möglich machen, um keine große Angriffsfläche für Blitze zu bilden.)
Eid macht mündig.
(Das bedeutet, wenn früher vor einem Gericht ein unmündiges Kind eine Aussage unter Eid machen sollte, wurde das Kind damit für volljährig und mündig erklärt.)
Eid schwören ist nicht Rübengraben.
Ei, ei! sagt der Steckbohrer.
Eier in der Pfanne geben Kuchen, aber keine Kücken.
Eier sind Eiern gleich.
Eier soll man nicht nach Spatzen werfen.
Eifern hilft nicht oder es bedarf dessen nicht.
Eifern ist gut, wenns immerdar geschieht um das Gute.
Eifern und Zorn verkürzen das Leben.
Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.
Eifersucht, Leid mit Eifer sucht.
Edel ist das Gemüt, nicht das Geblüt.
Edel ist, der edel tut.
Edelleute schlüpfen oft in Bubenhäute.
Edelleute und Hunde lassen die Tür auf. (Hunde und Edelleutet lassen die Tür auf.)
Hunde und (edle) Herren lassen die Tür auf.
Edel macht das Gemüt, nicht das Geblüt.
Edel sein ist gar viel mehr als adlig von den Eltern her.
Edelsteine haben große Kraft, sie können einem den Beutel leeren.
Edel und unedel Blut ist von einer Farbe. Ist nur unsere Wiege nicht Durchlauchtig gewesen, so bemüht man sich durch Tugend, dass es das Grab werde.
Edel werden ist viel mehr, als adlig sein von Eltern her.
Edle Taten machen Edelleute.
Eh der Hahn kräht, schlägt er mit den Fittichen.
Ehe bringt Freud, Witwenstand Leid.
Ehe das Nest fertig, ist der Vogel gefangen.
Ehe der Spielmann eine neue Geige stimmt, hat er auf der alten einen Tanz gemacht.
(Christoph Lehmann (1630) nennt dieses Sprichwort in Bezug zum Heiraten einer Witwe. Das bedeutet, ehe ein Mann einer jungen unerfahrenen Frau etwas beibringt oder ihr sagt, was er alles von ihr erwartet, nimmt er lieber eine Witwe, die schon weiß, was ein Mann von ihr verlangt. Früher und ebenso heute kommt den Männern meist gar nicht der Gedanke, dass sie es sind, denen die Frauen erst etwas beibringen müssen oder gar nicht deren Erwartungen entsprechen.)
Ehe du Gott suchst, hat dich Gott schon gefunden.
Ehe du Gott suchst, muss dich Gott schon gefunden haben.
Ehe einer lernt hangen, so ist er halb Tod.
Ehe einer recht lernt hangen würget er zuvor wohl zehn Mal.
Ehe man's Hängen lernt, ist man halb erwürgt.
Eh man lernt hangen, ist man halb tot.
Ehefrau, Schneckenhaus, denkt nimmer draus.
Ehefrieden kann der Teufel nicht leiden, der ist dem Ehestand feind.
Eh einer über den Rhein schwimmt, ertrinken zehne.
Eheleute bleiben am längsten einig, wenn der eine blind und der andre taub ist.
Eheleuten ist nichts besser, denn beieinander.
Eheleute sollen bald anfänglich einer des andern Sinn lernen und dulden.
Eheleute werden endlich alle Witwen.
Ehelich werden ist eine Arznei vor Hurerei.
Ehelos, ehrlos.
Ehe man baut, sieht man erst nach einem guten Grundstein.
Ehe man haderte*14, sollt man lieber die halbe Gebühr nennen,
Ehe man zu Ehren kommt, muss man zuvor leiden.
Eh er hübe den Löffel auf, trät' er lieber mit Füßen drauf.
Eher veracht, als besser gemacht.
Ehe sich einer lehrt recht in den Sattel schicken, fällt er wohl zweimal vom Pferd herunter.
Ehestand, Ehrenstand.
Ehestand ist der heiligste Orden.
Ehestand ist kein Geschleck.
(Das bedeutet, zur Ehe gehören nicht nur die Freuden, sondern auch die Pflichten; nicht nur die guten Tage, sondern auch alle anderen, die meist in der Überzahl sind.)
Ehestand ohne Kinder ist nicht allzeit Unglück.
Ehestand, Wehestand.
Eheweiber sollen nicht von Kiffel, sondern von Sanftenberg und Lindenrede sein und ihre Männer erfreuen.
Eh man den Löffel zum Mund bringt, kann sich viel begeben.
Es begibt sich viel zwischen Löffel und Munde.
Es wird noch viel geschehen, bis man den Löffel zum Mund bringt.
Von der Hand zum Munde verschüttet mancher die Suppe.
Zwischen dem Maul und dem Löffel wird viel Suppe verschüttet.
Zwischen dem Mund und der Suppe vergehen viele Sachen.
(Das bedeutet, dass etwas Unerwartetes passieren kann, in Augenblicken, in denen man es nicht erwartet. Man sollte immer mit dem Besten oder Schlechtesten rechnen. Vergleichbar mit dem Sprichwort: Unverhofft kommt oft.)
Eh man noch ein Wörtchen spricht, weiß (schon) Gott, was uns gebricht.
Alsbald der Mensch ein Wörtlein spricht, so weiß Gott schon, was ihm gebricht.
Gott weiß, was gebricht, eh man ein Wörtlein spricht.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 6, 8: „Euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe denn ihr ihn bittet.“ Ein Sprichwort nach einem Bibelwort. Je nach Zeit und Ort entstanden verschiedene Variationen daraus. Wander hat sie als drei verschiedene Sprichwörter im Sprichwörter Lexikon: unter Gott Nr. 1140 in Band 2, Mensch Nr. 19 in Band 3 und Wörtchen ohne Nr. in Band 5 aufgeführt.)
Eh man's Hangen lernt, ist man halb erwürgt.
Ehrbar stolz ist neunmal stolz.
Ehrbar und fromm dringt durch die Wolken, das andre muss zurückbleiben.
Ehrbar Weib, ehrbar Kleid, freches Kleid, freches Weib.
Ehr deinen Freund, so ehrt er dich wieder.
Bei einigen Sprichwörtern steht Ehre, bei anderen Ehr. Das liegt an der Schreibweise der Zeit, aus der die Quellen stammen. Beide Varianten sind gleichwertig und bedeuten dasselbe.
Ehre dem Ehre gebührt.
Ehre wem Ehre gebührt.
(Ursprung des Sprichworts in der Bibel, Neues Testament, Brief an die Römer 13, 7. Dort ist es das Ende einer Aufzählung, in der man jedermann geben soll, was man ihm schuldig sei.)
Ehre folgt dem, der sie flieht, und flieht den, der sie jagt.
Ehre geht den Ehren vor.
(Das bedeutet, mancher wird von anderen geehrt, weil er Geld oder Macht hat, ist aber selbst durch sein Verhalten ehrlos. Viele haben sich durch Tugend und Handeln Ehre verdient, werden von anderen aber missachtet und werden nicht geehrt. Kommentar dazu von 1837: „Mancher ist mit Ehren beladen, wie ein Krebs mit Baumwolle.“)
Ehre geht doch billig vor Gut.
Ehre geht vor Gut (Reichtum).
Ehre geht vor Geld und Gut.
Ehre, Glauben und Augen leiden keinen Scherz (vertragen keinen .
Ehre Gott vor allen Dingen, so mag dir nichts misslingen.
Ehre hat wächserne Flügel, wenn man zu hoch kommt, so schmelzen sie.
Ehre ist der Tugend Lohn.
Ehre ist der Tugend Schatten.
Ehre kannst du nirgends borgen, dafür musst du selber sorgen.
Ehre kommt von Höflichkeit, weniger von Schuldigkeit.
Ehre macht Künstler.
Ehre nährt Kunst (Künste).
(Wahrscheinlich entstanden aus lateinischen Zitaten: 1. Buch Tusculanae disputationes von Marcus Tullius Cicero: „honos alit artes“ aus dem Jahr 45 vor Chr. und „laus alit artis“ aud den „Epistulae morales ad Lucilium“ Nr. 102 von Lucius Annaeus Seneca, um das Jahr 62 n. Chr..)
Ehren beschweren; sind mehr verdrießlich als genießlich.
Ehren beschweren; Würden sind Bürden.
Ehrenhunger ist auch ein Hunger.
Ehrenreich ist genug reich.
Ehrenworte binden nicht.
(Ehrenworte sind meist nur Höflichkeitsfloskeln, wie heutzutage beispielsweise die Anrede und die Grußformel in Briefen und E-Mails. Höflichkeiten sind trotzdem besser als die allgemein um sich greifenden Rohheiten und Beschimpfungen, die in der Öffentlichkeit oder anonym im Internet immer häufiger vorkommen.)
Ehrenwort ist drum kein wahr Wort.
Ehrerbietigkeit findet allenthalben eine offene Tür.
Ehre und Hoffart sind Zwillinge.
Ehre vor der Welt ist Schaden im Beutel.
Ehr fordert Kunst.
(Wie in etlichen anderen alten Sprichwörtern ist mit Kunst nicht die heutige allgemeine Bedeutung, sondern mit Kunst ist das Können gemeint. Das bedeutet, nicht jeder ist in der Lage, Ehre zu erwerben, es erfordert das Können, sich ehrenhaft zu verhalten.)
Ehr gebührt allein dem, der das Werk tut.
Ehr geht über alles Gold und Edelsteine.
Ehrgeizig – ehrlos.
Ehrgeiz ist eine Wurzel der Uneinigkeit.
Ehrgeiz lebt vom Wind.
Ehrgeiz seine Torheit mehr beweist, denn das ihn Kunst und Weisheit preist.
Ehrgeiz und Flöhe springen gern in die Höhe.
Ehrgeiz und Hoffart ist ein verzehrend Feuer.
Ehrgeiz und Neid erregen Streit.
Ehr hat Müh.
Ehr ist anders nicht, denn Wind, Rauch und Luft.
Ehr ist der (des) Menschen höchste Zier.
Ehr ist der Tugend Sold, sagt der alte Ehrenhold.
Ehr ist des, der sie beut, die Schand des, der sie tut.
Ehr ist dessen, der sie tut.
Ehr ist edler, denn das Leben.
Ehr ist fahrende Habe.
(Fahrende Habe ist etwas, was schnell wieder verloren gehen kann, auch wenn es schwer zu erwerben war. Ehre kann man nur durch ehrbares Tun und Handeln erwerben und es reicht manchmal ein einziger Fehltritt, die Ehren eines ganzen Lebens wieder zu verlieren.)
Ehr ist zu hüten schwer.
Ehrkauf, Reukauf.
Ehr kommt aus den Werken, nicht aus den Worten.
Ehr kommt von Ehren.
Ehrlich bekannt ist halb gebüßt.
Ehrliche Freud und Wohlleben lässt ihm auch Gott wohl gefallen.
Ehrliche Freud vertreibt kein Spiel.
Ehrliche Gäste wollen ehrlich gehalten und traktiert sein.
Ehrliche Geschenke bringen lieb und machen guten Willen.
Ehrliche Hand geht durch alle Land.
Ehrliche Herzen können einem eher ein hart Wort zu gute halten als grobe Sauköpf.
Ehrliche Leute, aber schlechte Musikanten.
Ehrliche Leute nehmen nicht gern viel geschenkt oder umsonst.
Ehrliche Leute reden gern ehrlich auch von bösen Sachen.
Ehrliche Leute schämen sich ihres geringen Herkommens nicht.
Ehrlicher Tausch ist kein Schelmstück.
Ehrliche und gerade Lente handeln mit einander treulich und ohne falsch und gefährde.
Ehrliche Weiber und heilige Mönche sollen nicht allein über Land reisen.
Ehrlich gelebt und selig gestorben, heißt auf Erden genugsam erworben.
Ehrlich Gemüt ist über alles Gut.
(Gemüt = Gesamtheit der seelischen Empfindungen, der psychischen u. geistigen Kräfte eines Menschen.)
Ehrlich macht reich, aber langsam geht's her.
Ehrlich oder tot.
Ehrlich scheut kein Licht.
Ehrlich währt am längsten, schuftig lebt in Ängsten.
Ehrlichkeit währt am längsten.
(Ein Sprichwort, von dem meist nur die erste Hälfte gebraucht wird. Über den Wahrheitsgehalt lässt sich streiten, besonders nachdem in Deutschland Autobauer die Betrugsgewinne behalten dürfen und die ahnungslosen Käufer von Fahrzeugen mit Betrugssoftware den Schaden haben. Die großen lässt man eben laufen, wenn sie groß genug sind. Man hat immer mehr den Eindruck, Ehrlichkeit ist etwas für die Dummen, die es nicht besser wissen oder betrügen können. Schon 1837 meint Wilhelm Körte in seinem Sprichwörterbuch: „Auf die Frage: warum denn „Ehrlich“ am längsten währe? gab ein Schalk zur Antwort: „weil es nicht eben viel gebraucht und also auch nicht sobald abgenutzt werde!“)
Ehrlich währt ewig.
Ehrliebende haben ehrlichen Sinn.
Ehrlos – Gutlos.
Ehr muss man mit Ehr bezahlen.
Ehr nach dem Tod kommt zu spät.
Ehr soll man fliehen und sich dazu treiben lassen.
Ehrsucht – Ehrflucht.
Ehrflucht – Ehrsucht.
(Ein Sprichwort mit nur zwei Worten. Es ist in deutscher Sprache mit dem einen Wort und auch mit dem anderen Wort am Anfang verbreitet. Bei Simrock 1846 steht die erste, bei Körte 1837 die zweite Version und bei Petri 1605 und im Sprichwörter Lexikon von Wander gleich alle beide. Nur in dem Buch „Die Deutschen und Franzosen nach dem Geiste ihrer Sprachen und Sprichwörter“ von J. Venedey aus dem Jahr 1842 wird im Kapitel XII. Ehre. Rache., Seite 141 bis 146 erklärt, dass die erstere Version „Ehrsucht – Ehrflucht.“die richtige ist. Es bedeutet, wenn jemand Ehre sucht um der Ehre willen, wird sie vor und von ihm fliehen. Nur wer selbstlos aus eigener Tugend heraus gute Taten ausführt, der wird wirkliche Ehre erlangen. So steht bei Venedey, Seite 141: „So gibt nur das Werk, die gute That Ehre, und wo jene fehlen, ist auch diese nicht vorhanden; denn: „Ehre ist der Tugend Schatten," und somit weicht das Schattenbild, wo das Urbild schwindet.“)
Ehrsucht und Rache sterben allezeit vor Hunger.
Ehrt eure Kleider, sie ehren euch wieder.
Ehr, Tugend, Glimpf und Höflichkeit liebt und geht zu Herzen mehr denn aller Schmuck.
Ehr, Tugend, Verstand, Treue, Lieb und Freundschaft soll durch der Weiber dünnen Schleier scheinen und schimmern.
Ehr und Eid gilt mehr als Land und Leut.
Ehr und ein treues Herz wohl bestehet, Falschheit und Untreue untergeht.
Ehr und Geld treibt alle Welt.
Ehr und Lohn machen getreue Diener.
Ehr' und Nutzen stecken selten in einem Sacke.
Ehr und Reichtum vergeht bald.
Ehr und Tugend begehrt man nicht.
Ehr will geehrt sein.
Ei, beim Blitz! Das ist ein süßer Apfelschnitz!
Eichene Anschläge rotten nicht.
(Eichene steht hier für „eigene“, schlecht ausgesprochen kann man aber Eichene verstehen. Mit Anschläge sind Pläne oder Vorhaben gemeint. Da Eichenholz sehr haltbar ist, verrottet es sehr lange Zeit nicht, genauso hält man lange an seinen Plänen fest.)
Eichenlaub stinkt.
(Mit diesem Sprichwort wird ein anderes durch die Blume gesagt. Das Eichenlaub, das wirklich riechen kann, steht hier für Eigenlob. Dadurch wird ein Tadel abgemildert und höflich verkleidet. Es hört sich anders an, meint aber genau dasselbe.)
Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen.
(Das bedeutet, angeblich sollen bei Gewitter die Blitze eher in Eichen einschlagen, da sie wegen der tiefen Wurzeln besseren Kontakt zur Erde haben als Buchen mit ihren flacheren Wurzeln. Wahrscheinlicher ist, dass bei Buchen durch die glattere Rinde und den damit besseren Feuchtigkeitsfilm darauf der Blitz weniger Schaden am Baum hinterlässt als bei Eichen mit ihrer rauen Rinde. Die Folgen sind an der rauen Rinde später besser sichtbar. Für Menschen ist es aber gleich unter welchen baum er vom Blitz getroffen wird, man sollte Bäume bei Gewitter grundsätzlich meiden und sich so klein wie möglich machen, um keine große Angriffsfläche für Blitze zu bilden.)
Eid macht mündig.
(Das bedeutet, wenn früher vor einem Gericht ein unmündiges Kind eine Aussage unter Eid machen sollte, wurde das Kind damit für volljährig und mündig erklärt.)
Eid schwören ist nicht Rübengraben.
Ei, ei! sagt der Steckbohrer.
Eier in der Pfanne geben Kuchen, aber keine Kücken.
Eier sind Eiern gleich.
Eier soll man nicht nach Spatzen werfen.
Eifern hilft nicht oder es bedarf dessen nicht.
Eifern ist gut, wenns immerdar geschieht um das Gute.
Eifern und Zorn verkürzen das Leben.
Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.
Eifersucht, Leid mit Eifer sucht.
Eigen Brot nährt am besten.
Eigene Kost ist der beste Kauf.
Eigendünkel verdirbt alle Dinge.
Eigene Anschläge wehren lang und gewinnen selten Fortgang.
Eigenen Sachen ist niemand gescheit genug.
Eigener Herd ist Geldes wert.
Eigner Ruhm ist Neides Sonne.
Ei ist Ei, sagte der Küster, aber er nahm das Gänseei.
„Ei ist Ei“, sprach jener, und griff nach dem Größten.
Eil bringt im Kriege Heil.
Eile brach den Hals.
Eilen brach den Hals.
Eilen bricht den Hals.
Eilesehr brach den Hals.
(Erklärung dazu 1530 von Agricola: „Wer da eilet, der ist unvorsichtig, drum ists nicht wunder, ob er irre sich, stoße, falle, unvorsichtig handelt, Schande und Schaden habe.)
Eile bringt Weile.
Eile mit Weile.
Eile ist nicht allzeit gut und macht oft einen betrübten Mut.
Eilen bringt nichts Gutes.
Eilen bringt oft Schaden.
Eile nicht zu sehr, bedenk dich wohl, die Zeit gibt Rat, wie man tun soll.
Eilen in Rat tät nie kein gut, aber im Laufen gilt's Eilen.
Eilen ist des Rechts Stiefmutter.
Eilen macht oft Heulen.
Eilen tut nicht gut.
Eilen tut nie kein Gut.
Eilen verführt die Eulen.
Eile sehr brach den Hals.
Eile wird müde und lässt bald ab.
Ei, lieber Aff', dich erst besich, darnach lob' oder schelte mich.
Eilte der Hund nicht, so brächt` er nicht blinde Jungen zur Welt.
Eilte die Hündin nicht, so würfe sie nicht blinde Jungen.
(Schon früher schrieben nicht alle dasselbe auch gleich. Wilhelm Körte schrieb 1837 dieses Sprichwort (Nr. 3015) so: „Eilte die Hündin nicht so, würfe sie nicht blinde Jungen.“ wie es 1840 Braun in seiner Sammlung abschrieb (Nr. 1545). 1846 schrieb wiederum Karl Simrock von den beiden Vorherigen ab, versetzte das Koma aber von nach dem „so“, vor dieses Wort (Nr. 5068) und glich es der Schreibweise der meisten anderen Sprichwörter an. Auch wenn es bei diesem Sprichwort kaum einen Unterschied macht, könnte ein falsches oder fehlendes Koma anderswo einen erheblich anderen Sinn ergeben.)
Ein abgehauener Kopf hat keine Sturmhaube mehr vonnöten.
Ein Acker, der nicht wohl gebaut wird, trägt selten gut Korn.
Ein Acker und ein Pflug, ein Wasser und ein Krug, durstige Leute und guter Wein, soll allzeit beieinander sein.
Ein Adler bleibt ein Adler, ein Schröter muss sich seines eigenen Leibs behelfen.
(Schröter = alte Bezeichnung für einen Transportberuf. Schröter transportierten schwere Fässer vom Keller zum Schiff oder Wagen oder umgekehrt.)
Ein Adler heckt keine Taube (bringt keine Taube hervor).
(Dem Furchtbaren und Starken darf man keine schuldlose oder sanfte Handlungsweise zutauen.)
Ein Aff bleibt ein Aff, werd er König oder Pfaff.
Ein Affe ist ein Affe, hätte er gleich ein goldenes Halsband.
Ein Aff, eine Frau, ein Kind, ein trunkener Mann, kein Ding lang heimlich halten kann.
Eigene Kost ist der beste Kauf.
Eigendünkel verdirbt alle Dinge.
Eigene Anschläge wehren lang und gewinnen selten Fortgang.
Eigenen Sachen ist niemand gescheit genug.
Eigener Herd ist Geldes wert.
Eigener Herd ist Goldes wert.
Eigner Herd ist Goldes wert.
Eigen Herd ist Goldes (Geldes) wert; ist er gleich arm, hält er doch warm.
Eigener Herd kocht am besten.
Eigener Wille brennt in der Hölle.
Eigenwille brennt in der Hölle.
Eigenes Gebrechen sieht man nicht.
Eigen Feuer kocht wohl.
Eigen Feuer und Herd kocht wohl.
Eigen Gewissen ist mehr als tausend Zeugen.
Eigen Kohl schmeckt wohl.
Eigenliebe macht die Augen trübe.
Eigenliebe weckt des Hasses Triebe.
Eigenlieb ist ein Dieb.
(Das bedeutet, zu viel Eigenliebe vernebelt den Blick auf die Realität. Sie stiehlt einem den rechten Blick auf sich selbst und ein rechtes Urteil, nicht nur gegen sich selbst, sondern auch im Bezug auf andere.)
Eigenlieb ist niemand lieb.
Eigenlob ist verdächtig.
Eigenlob ist zu grob.
Eigenlob, Narrenprob.
Eigenlob riecht nach Limburger Käse.
Eigenlob stinkt, Eigenruhm (Freundeslob) hinkt.
Eigenlob stinkt, Freundes Lob hinkt, Feindes (fremdes) Lob klingt.
Eigenlob stinkt, Freundes Lob hinkt, Fremdes Lob ist wahr und dauert wohl ein Jahr.
Freundes Lob hinkt, Feindes Lob klingt.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 2. Brief des Paulus an die Korinther 10,18 „Denn nicht darum ist einer tüchtig, dass er sich selbst lobt, sondern dass ihn der Herr lobt.“ Ein Sprichwort, von dem meist nur die erste Teil gebraucht wird.)
Eigen mein, wie kann mir besser sein?
Eigen mein, wo wollt ich lieber sein.
Eigen Nest hält wie Mauer fest.
Eigennutz, das ist der Buz.
Eigennutz ein böser Putz.
Eigennutz, ein schlechter Putz.
Eigennutz ist ein böser Butz.
Eigener Nutz, ein böser Butz.
Der Eigennutz, ein böser Butz.
(Butz = Putz = Zierrat auf den Kleidungsstücken, welche zur Verschönerung derselben dienen. Auffällige, prunkvoll ausgestattete Kleidung, herausgeputzt, mit der man auffallen oder Staat machen will. Das bedeutet, Eigennutz, der oft auf Kosten anderer geht, ist ein schlechter Putz, er ist auffällig und schlecht angesehen.)
Eigennutz, Fürwitz und Langeweile, machen den Mann laufen über viele Meile.
Eigennutz geht allzeit vor in Ratschlägen, gemeiner Nutz muss dahinter stehen und sich lassen zwacken.
Eigennutz hat alles verderbt, geschwächt und genützt.
Eigennützig, keinem nützlich.
Eigen Rauch ist heller, denn fremdes Feuer.
Eigen Rauch und Hausgemach ist über alle Sach.
(Hausgemach = altes Wort für bequeme Wohnung, Ort, wo man behaglich ruht und sich pflegt. Eigene Wohnung, in der der Hausvater niemandem Rechenschaft geben muss.)
Eigen Ruhm ist Lästerns wert.
(Lästern = aus dem Althochdeutschen - schmähen, beschimpfen; sich über jemanden (oft abwesenden) oder etwas. abfällig oder boshaft äußern. Früher oft Gott schmähen.)
Eigenruhm ist Neides Same.
Eigenruhm ist scheltenswert.
Eigenruhm steht niemand wohl an denn dem Alter.
Eigentum ward nie fromm.
Eigen was, wie gut ist das!
Eigenwille ist in uns das größte Übel.
Eigenwille muss gebrochen werden.
Eigenwill, Unglück viel.
Eigne Hühner, teure Eier, eigne Glocken, teu`r Gebeier, eigne Pferde, teure Fracht, eigne Hunde, teure Jagd.
Eignen Kopf muss man haben, weil man keinen zu leihen bekommt.
Eigner Nutz, ein böser Butz.Eigner Herd ist Goldes wert.
Eigen Herd ist Goldes (Geldes) wert; ist er gleich arm, hält er doch warm.
Eigener Herd kocht am besten.
Eigener Wille brennt in der Hölle.
Eigenwille brennt in der Hölle.
Eigenes Gebrechen sieht man nicht.
Eigen Feuer kocht wohl.
Eigen Feuer und Herd kocht wohl.
Eigen Gewissen ist mehr als tausend Zeugen.
Eigen Kohl schmeckt wohl.
Eigenliebe macht die Augen trübe.
Eigenliebe weckt des Hasses Triebe.
Eigenlieb ist ein Dieb.
(Das bedeutet, zu viel Eigenliebe vernebelt den Blick auf die Realität. Sie stiehlt einem den rechten Blick auf sich selbst und ein rechtes Urteil, nicht nur gegen sich selbst, sondern auch im Bezug auf andere.)
Eigenlieb ist niemand lieb.
Eigenlob ist verdächtig.
Eigenlob ist zu grob.
Eigenlob, Narrenprob.
Eigenlob riecht nach Limburger Käse.
Eigenlob stinkt, Eigenruhm (Freundeslob) hinkt.
Eigenlob stinkt, Freundes Lob hinkt, Feindes (fremdes) Lob klingt.
Eigenlob stinkt, Freundes Lob hinkt, Fremdes Lob ist wahr und dauert wohl ein Jahr.
Freundes Lob hinkt, Feindes Lob klingt.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 2. Brief des Paulus an die Korinther 10,18 „Denn nicht darum ist einer tüchtig, dass er sich selbst lobt, sondern dass ihn der Herr lobt.“ Ein Sprichwort, von dem meist nur die erste Teil gebraucht wird.)
Eigen mein, wie kann mir besser sein?
Eigen mein, wo wollt ich lieber sein.
Eigen Nest hält wie Mauer fest.
Eigennutz, das ist der Buz.
Eigennutz ein böser Putz.
Eigennutz, ein schlechter Putz.
Eigennutz ist ein böser Butz.
Eigener Nutz, ein böser Butz.
Der Eigennutz, ein böser Butz.
(Butz = Putz = Zierrat auf den Kleidungsstücken, welche zur Verschönerung derselben dienen. Auffällige, prunkvoll ausgestattete Kleidung, herausgeputzt, mit der man auffallen oder Staat machen will. Das bedeutet, Eigennutz, der oft auf Kosten anderer geht, ist ein schlechter Putz, er ist auffällig und schlecht angesehen.)
Eigennutz, Fürwitz und Langeweile, machen den Mann laufen über viele Meile.
Eigennutz geht allzeit vor in Ratschlägen, gemeiner Nutz muss dahinter stehen und sich lassen zwacken.
Eigennutz hat alles verderbt, geschwächt und genützt.
Eigennützig, keinem nützlich.
Eigen Rauch ist heller, denn fremdes Feuer.
Eigen Rauch und Hausgemach ist über alle Sach.
(Hausgemach = altes Wort für bequeme Wohnung, Ort, wo man behaglich ruht und sich pflegt. Eigene Wohnung, in der der Hausvater niemandem Rechenschaft geben muss.)
Eigen Ruhm ist Lästerns wert.
(Lästern = aus dem Althochdeutschen - schmähen, beschimpfen; sich über jemanden (oft abwesenden) oder etwas. abfällig oder boshaft äußern. Früher oft Gott schmähen.)
Eigenruhm ist Neides Same.
Eigenruhm ist scheltenswert.
Eigenruhm steht niemand wohl an denn dem Alter.
Eigentum ward nie fromm.
Eigen was, wie gut ist das!
Eigenwille ist in uns das größte Übel.
Eigenwille muss gebrochen werden.
Eigenwill, Unglück viel.
Eigne Hühner, teure Eier, eigne Glocken, teu`r Gebeier, eigne Pferde, teure Fracht, eigne Hunde, teure Jagd.
Eignen Kopf muss man haben, weil man keinen zu leihen bekommt.
Eigner Ruhm ist Neides Sonne.
Ei ist Ei, sagte der Küster, aber er nahm das Gänseei.
„Ei ist Ei“, sprach jener, und griff nach dem Größten.
Eil bringt im Kriege Heil.
Eile brach den Hals.
Eilen brach den Hals.
Eilen bricht den Hals.
Eilesehr brach den Hals.
(Erklärung dazu 1530 von Agricola: „Wer da eilet, der ist unvorsichtig, drum ists nicht wunder, ob er irre sich, stoße, falle, unvorsichtig handelt, Schande und Schaden habe.)
Eile bringt Weile.
Eile mit Weile.
Eile ist nicht allzeit gut und macht oft einen betrübten Mut.
Eilen bringt nichts Gutes.
Eilen bringt oft Schaden.
Eile nicht zu sehr, bedenk dich wohl, die Zeit gibt Rat, wie man tun soll.
Eilen in Rat tät nie kein gut, aber im Laufen gilt's Eilen.
Eilen ist des Rechts Stiefmutter.
Eilen macht oft Heulen.
Eilen tut nicht gut.
Eilen tut nie kein Gut.
Eilen verführt die Eulen.
Eile sehr brach den Hals.
Eile wird müde und lässt bald ab.
Ei, lieber Aff', dich erst besich, darnach lob' oder schelte mich.
Eilte der Hund nicht, so brächt` er nicht blinde Jungen zur Welt.
Eilte die Hündin nicht, so würfe sie nicht blinde Jungen.
(Schon früher schrieben nicht alle dasselbe auch gleich. Wilhelm Körte schrieb 1837 dieses Sprichwort (Nr. 3015) so: „Eilte die Hündin nicht so, würfe sie nicht blinde Jungen.“ wie es 1840 Braun in seiner Sammlung abschrieb (Nr. 1545). 1846 schrieb wiederum Karl Simrock von den beiden Vorherigen ab, versetzte das Koma aber von nach dem „so“, vor dieses Wort (Nr. 5068) und glich es der Schreibweise der meisten anderen Sprichwörter an. Auch wenn es bei diesem Sprichwort kaum einen Unterschied macht, könnte ein falsches oder fehlendes Koma anderswo einen erheblich anderen Sinn ergeben.)
Ein abgehauener Kopf hat keine Sturmhaube mehr vonnöten.
Ein Acker, der nicht wohl gebaut wird, trägt selten gut Korn.
Ein Acker und ein Pflug, ein Wasser und ein Krug, durstige Leute und guter Wein, soll allzeit beieinander sein.
Ein Adler bleibt ein Adler, ein Schröter muss sich seines eigenen Leibs behelfen.
(Schröter = alte Bezeichnung für einen Transportberuf. Schröter transportierten schwere Fässer vom Keller zum Schiff oder Wagen oder umgekehrt.)
Ein Adler heckt keine Taube (bringt keine Taube hervor).
Ein Advokat und ein Wagenrad wollen geschmiert sein.
Ein Aff bleibt ein Aff, werd er König oder Pfaff.
Ein Affe ist ein Affe, hätte er gleich ein goldenes Halsband.
Ein Aff, eine Frau, ein Kind, ein trunkener Mann, kein Ding lang heimlich halten kann.
Ein Affe macht viel Affen.
Ein Aff kann den Fuchs nicht betrügen.
Ein Aff schafft kein Nutz im Haus.
Ein alt bös Weib oft richtet aus, davor dem Teufel selbst graust.
Ein alt bös Weib trennt manch ehrliche Lieb.
Ein alter Adler ist stärker als eine junge Krähe.
Ein alter Backstein dauert länger als ein neuer.
Ein alter Baum ist schwer verpflanzen.
Ein alter Baum lässt sich nicht mehr verpflanzen.
Einen alten Baum soll man nicht verpflanzen.
Einen alten Baum verpflanzt man nicht.
Ein alter Bock ist noch wohl einer jungen Ziege wert.
(Eines von etlichen Sprichwörtern, in denen Böcke für Männer und Ziegen für Frauen stehen. Ein über 500 Jahre altes Sprichwort das zeigt, das die Menschen heute genauso denken und handeln, wie früher. Nur die Technik hat sich entwickelt, die Menschen anscheinend nicht.)
Ein alter, der einen Weg oft gegangen ist, kann jungen Leuten Richtsteig weisen.
(Richtsteig = früher Bezeichnung für Grenzpfad, Querpfad über einen Acker; ein Weg, nach dem man sich richtet, der zum ziele führt; Richtweg; auch übertragen eine Richtschnur, alte Bezeichnung einer allgemeinen Gerichtsordnung zu Gerichtsverfahrens nach dem Recht des Sachsenspiegels, verfasst um 1330.)
Ein Alter, der nicht liebt Geld, ein Junger, der sich weislich hält, der Jung ist alt, der alt ein Kind, alle beide sie doch zu loben sind
Ein Alter, der noch tanzen will, schafft nichts Gutes mit seinem Spiel.
Ein alter Fuchs ist schwer zu fangen.
Ein alter Fuchs läuft nicht zum zweiten Mal ins Garn.
Ein alter Fuhrmann ist ein guter Wegweiser.
Ein alter Hund geht traurig an seine Ruhe.
Ein alter Kapaun*18 ist gut bei den Küchlein.
Ein alter Karren knarrt so lange, bis er endlich bricht.
Ein alter Karren knacket so lange, bis er einmal bricht (endlich zerbricht).
Ein alter Kornboden ohne Mäuse, ein grindig Haupt ohne Läuse, ein großer Jahrmarkt ohne Diebe, ein junger Held ohne Liebe, ein alter Wucherer ohne Geld, sind seltsam Dinge in der Welt.
Ein alter Kriegsmann zieht nicht gern in eine Schlacht; wenn er aber muss ziehen, so hüt sich Ross und Mann.
Ein alter Löwe ist stärker den ein junger Hirsch.
Ein alter Mann beim Feuer ist der gewisse Tod.
Ein alter Mann, der Huren hängt an und wer ins Bad mit Kleidern geht, sind Narren beide ohne Unterschied.
Ein alter Mann, ein junges Weib, ein alter Lappe, eine junge Närrin.
Ein alter Mann, ein junges Weib, ein ungleiches Zeug.
Ein alter Mann mauset gemeiniglich einem andern einen Sperber vor.
Ein alter Mann und ein altes Weib gehören zusammen.
Ein alter Narr ist besser denn zehn junge, wenn er wohl gerät.
Ein alter Narr, wenn er wohl gerät, ist besser als zehn junge.
Ein alter Narr toret mehr denn viele junge.
Ein alter offener Weg betrügt niemand (nicht).
Ein alter Pelz ist selten ohne Läuse.
Ein Alter sieht besser hinter sich als ein Junger vor sich.
Ein Alter, so ein jung Weib heiratet, lädt den Tod zu Gaste.
Wer mit sechzig Jahren eine junge Frau heiratet, ladet den Tod zu Gast.
Ein alter Wolf fragt nichts nach der Bauern Geschrei.
Ein altes Dach bedarf vielen Ausbesserns.
Ein altes Haus ist des Rauchs gewohnt, also ein bös Gewissen böser Händel*14.
Ein altes Kesselchen will auch gescheuert sein, sagte die alte Frau, als sie von Neuem heiratete.
(Eines der Sprichwörter, wegen denen die Erstausgabe von Hermann Frischbiers Buch „Preußische Sprichwörter“ wegen „Erregung eines öffentlichen Ärgernisses durch Verletzung der Schamhaftigkeit“ 1864 polizeilich mit Beschlag belegt und Anklage gegen den Autor erhoben wurde.)
Ein altes vorwitziges Weib macht viel Staub mit tanzen.
Ein anderer hat das Licht gefressen und ein anderer muss die Dochte verdauen.
Ein anderer sattelt das Pferd, ein anderer reitet darauf.
(Wer die Arbeit hat, hat oft keinen Nutzen davon, sondern ein anderer ohne eigene Anstrengungen. Es gibt etliche andere Sprichwörter mit gleicher Bedeutung, nur mit anderen Dingen, die ein eigentlich Unberechtigter nutzt.)
Ein anderes ist der Degen, ein anderes die Feder.
Ein anderes ist kriegen, ein anderes ist überwinden.
Ein Angler muss wissen, wann er ziehen soll.
Ein Anschlag ist kein Totschlag.
Ein Apfel, der runzelt, fault nicht bald.
(Das Sprichwort soll ein Vergleich mit älteren Frauen sein, die ein zähes Leben haben.)
Ein Arbeiter muss zwei Feierer haben.
Ein Armer, der reich geworden und ein Bauer, der Edel ward, soll man nicht zu Freunden wünschen.
Ein armer Mann ist selten ein Graf.
Ein Armer muss sich seiner Armut nicht schämen.
Ein Arzt muss oft ein Glied absetzen, dass der Leib erhalten wird.
Ein aufrichtiges Donnerwetter ist besser als ein falsches Vaterunser.
Ein Auge ist Notdurft, zwei Hoffart.
Ein Augenzeuge gilt mehr denn zehn Ohrenzeugen.
Besser ein Augen- als zehn Ohrenzeugen.
Ein Aug ist lieb.
Ein Barbier schiert den andern.
Ein Bastard bringt so groß Brot für einen Pfennig als ein Ehekind.
Ein Bauer auf seinem Mist ist so stolz als ein Edelmann auf seinem Schloss.
Ein Bauer gibt kein gutes Wort, als wann er etwas gewinnen oder einen betrügen will.
Ein Bauer kommt so bald in den Himmel als ein Edelmann.
Ein Bauer zwischen zwei Advokaten ist ein Fisch zwischen zwei Katzen.
Ein Baum, der in einen Topf gepflanzt ist, kann nicht weit um sich wurzeln.
Ein Baum, der in ein Scherben gesetzt ist, kann nicht groß werden.
(Scherben bedeutet hier Blumentopf oder Pflanzgefäß.)
Ein beredter Reisegefährte ist so gut als ein Wagen.
Ein Bergmeister soll von Schlegel und Eisen herkommen.
Ein betrübter Mut vertrocknet das Gebein.
Ein Betrüger macht zwei, zwei machen drei.
(Das bedeutet, ein Betrüger verleitet immer einen mehr, es ihm gleichzutun, um mit wenig Arbeit viel zu erreichen. Früher wurden Vorsilben in Worten oft weggelassen, so steht dieses Sprichwort in alten Sammlungen oft als: „Ein Trüger macht zwei, zwei machen drei.“ Ebenso wurde das Nachfolgende oft mit "Trüger" oder "Trieger" zitiert..)
Ein Betrüger sündigt vierfach: Wider die Wahrheit, denn er lügt. 2. Wider die Gerechtigkeit, denn er betrügt. 3. Wider die Liebe des Nächsten. 4. Wider sich selbst, denn er tut sich selber den größten Schaden.
Ein Bettler neidet den andern.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
(Dieses angebliche Sprichwort hat sich in den letzten 100 Jahren auch auf Deutsch verbreitet. Ursprünglich wurde es immer als chinesisches Sprichwort zitiert, inzwischen aber oft ohne diesen Zusatz. Es ist aber weder ein chinesisches noch deutsches Sprichwort, sondern überhaupt kein Sprichwort. Das Zitat stammt aus der Anzeige einer amerikanischen Zeitschrift der Werbebranche vom 8. Dezember 1921.)
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Bild_sagt_mehr_als_tausend_Worte
Einbildung (und Furcht) ist ärger als die Pestilenz.
Einbildung ist schlimmer als das dreitägige Fieber.
Einbildung vor der Zeit hindert Geschicklichkeit.
Ein bisschen krumm ist nicht dumm.
Ein bisschen schief bringt unter die Haube.
Ein bisschen schief hat Gott lieb.
Ein blinder Mann schoss einen Vogel.
Ein Blinder schluckt manche Fliege mit herunter.
Ein Blinder spottet des Hinkenden.
Ein Blinder weist dem andern den Weg.
(Das Sprichwort stammt aus der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 15, 14: „Wenn aber ein Blinder den anderen leitet, so fallen sie beide in die Grube.“ Luther-Bibel 1912 und das Evangelium nach Lukas 6, 39: „Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?“ Luther-Bibel 1912. Auch Sprichwörter etwas länger und ausführlicher: Wenn ein Blinder den anderen führt, fallen (sie) beide in den Graben. Aus der Grube wird bei Karl Simrock und Wilhelm Körte ein Graben.)
Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.
Ein blindes Huhn findet wohl auch ein Körnchen.
Ein blindes Huhn find't wohl auch eine Erbse.
Eine blinde Henne findet auch wohl ein Korn.
Es findet wohl auch ein blindes Huhn ein Weizenkorn.
Ein blöder Hund wird selten fett.
Ein Bock lässt sich schwer melken.
(Dieses Sprichwort meint einen Geizigen, von dem man nichts bekommen kann.)
Ein Bock zeigt den andern an.
Ein Bogen zu hart und zu hoch gespannt zerbricht und macht die Schützen zuschand.
Zu hoch gespannt bricht der Bogen.
Ein bös Auge verderbt das andere.
Ein böser Batzen*2, der seinen Herrn nicht lösen will.
Ein böser Bauer wäre gern einäugig, damit der Schultheiß gar erblinde.
Ein böser Gesell, ein arg Weib und falscher Freund sind drei schädliche Dinge und böser als Gift.
Ein böser Geselle führt den anderen zur Hölle.
Ein böser Gesell ist, der alles allein frisst.
Ein böser Mann ist einem Weibe eine große Sorge.
Ein böser Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatz seines Herzens.
Ein böser Mensch bringt sich selber um.
Ein böser Mensch ist wie ein Kieselstein, je mehr man draufschlägt, je mehr gibt er Feuer.
Ein böser Mensch ist wie eine Kohle: er brennt oder schwärzt.
Ein böser Mensch redet freundlich wohl, sein Herz ist aller untreu voll.
Ein böser Nachbar ein schnöder Teufel.
Ein böser Nachbar ist ein Plageteufel.
Ein böser Nachbar ist ein Fegteufel in der Stadt und auf'm Land.
Ein böser Nachbar kann mehr schaden tun, als ein Fremder Erzfeind.
Ein böser Vogel weckt nimmer gut Wetter.
Ein böser Zahn ist ein böser Gast.
Ein böses Geschrei wächst über Nacht.
(Geschrei = Gerücht)
Ein böses Gewissen denkt, dass alle Glocken seine Sünden ausläuten.
Ein böses Maul ist schärfer denn ein Schwert.
(Das bedeutet, ein böses Maul verbreitet üble Nachreden und Verleumdungen und kann dadurch Ehre und gute Namen abschneiden, was kein noch so scharfes Schwert kann.)
Ein böses Maul redet niemals Gutes.
Ein böses Wort wetzt das andre.
Ein bös Gerücht hat guten Wind, fliegt wie ein Adler gar geschwind.
Ein bös Geschrei kommt bald weit aus.
(Geschrei = Gerücht)
Ein bös Gewissen bald erschrickt, wenn man ihm nur ins Angesicht blickt.
Ein bös Gewissen darf weder hinter sich noch vor sich gehen.
Ein bös Gewissen ein böser Gast, dem Herzen lässt kein Ruh noch Rast.
Ein bös Gewissen erschrickt auch vor einem rauschenden Blatt.
Ein bös Gewissen flieht vor allen Kreaturen.
Ein bös Gewissen flieht vor dem Licht, wie der Teufel vor dem Kreuz.
Ein bös Gewissen flöhe durch einen eisernen Berg, wenn's durchkönnte.
Ein bös Gewissen flöhe wohl durch einen eisernen Berg, wo es möglich wäre.
Ein bös Gewissen fürchtet sich vor allen Kreaturen.
Ein bös Gewissen hat Wolfszähne.
Ein bös Gewissen hat Wolfszähn, es frisst sich selbst.
(Das bedeutet, es frisst alle Freude des Menschen.)
Ein bös Gewissen ist die größte Marter, Qual und Strafe.
Ein bös Gewissen ist die Hölle auf Erden.
Ein bös Gewissen ist die Hölle selbst oder der Hölle Angst.
Ein bös Gewissen ist die Höll. Ein gut Gewissen das Himmelreich.
Ein bös Gewissen ist eine Traurigkeit über alle Traurigkeit.
Ein bös Gewissen ist furchtsam und flüchtig.
Ein bös Weib ist der Schiffbruch des Mannes.
Ein Brand alleine brennt nicht lange.
Ein Brieflein dabei wäre gut dabei.
Ein Brieflein wäre gut dazu.
Ein Brot, mit Schanden verdient, ist bald gegessen.
(Das bedeutet, Unrecht lohnt sich nicht. Den Lohn für unrechte oder verbotene Taten hat man bald verbraucht, das Unrecht bleibt aber lebenslang bestehen und verfolgt einen im schlechten Gewissen bis ins Grab.)
Ein Bube macht mehr Buben.
Ein Degen hält den andern in der Scheide.
Ein Schwert hält das andre in der Scheide.
Ein Dieb hat ein feiges Herz.
Ein Dieb hat viel Rechts.
(Das bedeutet, man muss ihnen erst ihre Taten beweisen, bevor sie als Diebe verurteilt werden können.)
Ein Dieb hilft dem andern so lang, bis sie beide an den Galgen kommen.
Ein Dieb ist nirgend besser als am Galgen.
Ein Dieb ist wie der andere, der das Mehl stiehlt und der den Sack dazu hält.
Ein Dieb kennt wie ein Wolf den andern.
Ein Dieb lässt das Stehlen nicht, so wenig als der Hund das bellen.
Ein Dieb stiehlt sich selten reich.
Ein Dieb und Buhler ist ein Ding.
Ein Dieb zeugt den andern.
Ein Dieb ziert den Galgen wohl.
Ein Dienst ist des andern wert.
Ein Ding freundlich auslegen ist eines frommen Gemüts.
Ein Ding ist eher gescholten, denn vergolten.
Ein Ding ist gleich, wie man's achtet.
Wie man ein ding acht, so ist's gemacht.
Ein Ding ist nicht bös, wenn man`s gut versteht.
Ein Ding, oft gesagt, tut den Ohren weh.
Ein Ding wohl gelobt ist halb verkauft.
Ein Disputierer tut oft nichts anderes, als dass er den fünften Zipfel am Sack sucht, oder sucht auf ebenem Weg einen Hügel.
Ein Doktor kann wohl ein Narr, aber ein Narr kein Doktor sein.
Ein Doktor und ein Bauer wissen mehr denn ein Doktor alleine.
Ein Dorf ist leichter vertan, denn ein Haus erworben (verdient).
Ein Dorn sticht, ein Degen durchbohrt.
Ein dürrer Habich ist besser als ein fetter Hättich.
Ein dürres Blatt kann schon ein böses Gewissen erschrecken.
Ein dürres Blatt kann ein bös Gewissen erschrecken, dass es meint, es sei eitel Donner und Blitz.
Eine abgeschnittene Nase hat keine Brille vonnöten.
Eine Alte, die noch tanzen will, die macht dem Teufel ein Freudenspiel.
Eine alte eingewurzelte Gewohnheit kann man beugen, aber nicht gar brechen.
Eine alte Fahne ist des Hauptmanns Ehre.
Eine alte Hure und neuer Wirt scheren am schärfsten.
Eine alte Katze will ein zartes Mäuslein haben.
Eine alte Scheide und ein scharfes Messer gehören zusammen.
Eine alte Vettel die noch tanzen will macht den Tod ein Freudenspiel.
Eine Ameise hat auch einen spitzen Stachel.
Eine andere Frage gibt eine andere Antwort.
Eine Arznei dient nicht für allen Schaden.
Eine Biene ist besser, denn tausend Fliegen.
Eine einzige Biene ist besser als ein ganzer Schwarm Fliegen.
Eine Biene ist so gut als eine Hand voll Fliegen.
Eine Blase mit drei Erbsen macht mehr Geräusch als eine volle.
Eine Blume macht keinen Kranz.
Eine böse Gewohnheit macht kein Ding gut.
Eine böse Lehr ist im bösen Menschen wie ein tropfen Öl im Kleid, sie lässt sich nicht austreiben.
Eine böse Mähr wird zeitig flügge.
Eine böse Sieben.
(Mit einer bösen Sieben wurde seit dem 15. Jahrhundert eine böse zanksüchtige Frau bezeichnet. Der Ausdruck kommt von einem alten Kartenspiel, dem „Karnöffelspiel“ her, bei dem die Sieben den Teufel zeigte und die höchste Trumpfkarte war. Der Teufel war das Böse selbst und wurde nach Protesten später durch eine böse Frau ersetzt. Die Sieben zeigten später anstelle des Teufels das Bild eines streitenden Korbmacherehepaares, auf dem er seine böse Frau verprügelte, weil sie ihn verhöhnt hatte. Danach wurden böse, zanksüchtige Frauen oft einfach nur „Böse Sieben “ genannt. Ausführliche Erklärungen:
http://idiome.deacademic.com/2840/Sieben
http://universal_lexikon.deacademic.com/232291/Eine_b%C3%B6se_Sieben
https://www.textlog.de/schlagworte-boese-sieben.html )
Ein edelmütiges Herz ist mit wenig Garn zu fangen.
Ein Edelstein gilt so viel, als ein reicher Narr dafür geben will.
Eine Ehe ohne Kinder ist eine Welt ohne Sonne.
(Vergleichbares Sprichwort auch in Rumänien.)
Eine Ehre ist der anderen wert.
Eine ehrliche Ladschaft erhält gute Nachbarschaft.
(Ladschaft = Einladung zu einem Familienfest.)
Eine Eiche, die nicht fällt von einem Streiche, die fällt von vielen.
Eine Eule heckt keinen Blaufuß.
Eine Eule heckt keinen Zeisig aus.
Eine Fahre, eine Ahre.
Eine falsche Zunge die sei verflucht, die jedermann zu verletzen sucht.
Eine falsche Zunge ist ein starkes Gift.
Eine falsche Zunge ist ein Teufel.
Eine falsche Zunge verrät ein falsches Herz.
Eine faule Mutter, eine faule Tochter.
Eine Feder ist zu weich für Gewalt, ein gewetzt Schwert kann mehr tun.
Eine Feile wird auch vom Rost stumpf.
Eine fette Henne und mageren Hahn hält man für die besten.
Eine fleißige Hand wird mit Ehren reich, wenn sie an einem gottseligen Herzen steht.
Eine fleißige Hausfrau ist die beste Sparbüchse.
Eine fleißige Magd ist ein edel Hauskleinod*20.
Eine fliegende Krähe fängt allzeit etwas.
Eine Frage steht frei.
Eine Frau aller Frauen Ehre.
Eine Frau aller Frauen Schande.
Eine Frau edel von Natur ist ein Preis über aller Figur.
Eine Frau hat kein ander Schwert, denn (ohne) die Zungen.
Eine Frau kann mit dem Fingerhut mehr verschütten, als der Mann mit dem Eimer schöpfen kann.
Eine Frau kann unter der Schürze mehr wegtragen als sieben Pferde ziehen.
(aus Friesland)
Eine Frau mag ihre Ehre wohl kränken.
Eine Frau sitzt nicht auf Eid und Pflicht.
Eine Frau spinnt oder näht so bald eine Kuh aus dem Stall als eine hinein.
Eine freche Zunge macht keinen frommen Mann.
Eine freie Knechtschaft ist besser denn ein knechtliche gefangen Herrschaft.
Eine freie Stadt und freien Mann stets feindlich neidet ein Tyrann.
(Ein über 500 Jahre altes deutsches Sprichwort bewahrheitet sich auch heute wieder. Die freien Städte und Menschen in der Ukraine werden geneidet vom russischen Tyrannen, der der Ukraine und den Ukrainern die Freiheit von ihm neidet. Der Neid ist so groß, dass er (der russische Präsident Putin) die Ukraine als freies Land und die Ukrainer als freies Volk auslöschen will. Das letzte Mal vorher war es im 2. Weltkrieg, wo Länder und Völker vernichtet werden sollten.)
Eine Freundschaft macht (gebiert) die andre.
Eine fröhliche Armut ist ehrenwert.
Eine Fülle bringt die andre.
Eine Gans legt ein großes Ei und schweigt, Hühner legen kleine Eier und machen viel gatzens.
Eine Gans legt ein großes Ei und schweigt stille, ein Huhn gackelt viel bei den kleinen.
(gatzen, gackeln = gackern, schnattern, schwatzen, kichernd lachen.)
Eine Gans schnattert übel unter den Schwänen.
Eine Gans trinkt so viel als ein Gänser.
Eine Gans übers Meer, eine Gans wieder her.
Eine gebratene Wurst hat zwei Zipfel.
Eine geflickte Freundschaft wird nimmer wieder ganz.
Eine gelinde Antwort stillt den Zorn.
Gute Antwort bricht den Zorn.
Sanfte Rede stillt den Zorn.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 15, 1: „Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm.“ Ähnliche Bibelstelle: Die Sprüche Salomos, 25, 15: „Durch Geduld wird ein Fürst überredet, und eine linde Zunge zerbricht Knochen.“)
Eine geringe Bürde wird auch schwer, wenn man lang dran trägt.
Eine geschwinde heftige Antwort kann wohl eine rechte gute Sache bös machen.
Eine getreue Mutter sieht mehr mit einem, denn der Vater mit zehn Augen.
Eine gezähmte Zunge ist ein seltener Vogel.
Eine Glocke und Schelle dient andern und hört und versteht selber nichts.
Eine glühende Kohle zündet die andern an.
Eine goldene Wiege ist nicht immer eine gute Kinderstube.
Eine große Gemeinde kann nicht durchaus rein sein, als hätten sie die Tauben gelesen.
Eine große Kuh bringt selten mehr denn ein Kalb, eine kleine Meise brütet auf einmal wohl zehn Jungen aus.
Eine große Monstranz und wenig Heiligtum.
Eine gute Antwort bekommt wohl.
Eine gute Ehe gefällt Gott wohl.
Eine gute Ehe ist ein köstlich Ding und eine seltsame Gabe Gottes.
Eine gute Erinnerung kann nicht schaden.
Eine gute Frau ist aller Ehren wert.
Eine gute Hausmutter sieht lieber den Rauch in ihrem Hause als das Feuer auf einem fremden Herde.
Eine gute Haut, – eine ehrliche Haut.
Eine gute Kuh sucht man im Stall.
Eine gute Kunst und gelehrte Hand, passiert frei durch alle Land.
Eine gute Musik macht das Herz gelind, frisch und lebendig.
Eine gute Predigt muss nicht zu breite Tressen haben, das Tuch muss noch daran zu sehen sein.
Eine Haderkatze*14 bekämpft allzeit ihren Mann.
Eine Hälfte der Welt verlacht die andre.
Eine Hand voll Gewalt (Macht) ist besser als ein Sack voll Recht.
Eine Handvoll Gold ist schwerer, denn ein Sack voll Recht und Wahrheit.
Eine Hand wäscht die andere.
Eine Hand juckt die andere.
(Ursprünglich aus „Apocolocyntosis“ (Verkürbissung) von Seneca im Sinne von Veräppelung. Original lat.: „Manus manum lavat“ Die Fortsetzung lautet: . . gib etwas und du bekommst etwas. Wurde zum Sprichwort auch in Armenien, Kuba und anderen Ländern.)
Eine Hand wäscht die andere, beide waschen das Gesicht.
Eine Hand zieht an, was der ganze Leib nicht wieder vertreiben kann.
Eine harte Haut fühlt die Mücken und Flohstiche nicht.
Eine harte Nuss, ein hohler Zahn, sich zusammen nicht reimen wohl, ein jeder seines Gleichen nehmen soll.
Harte Nuss und stumpfer Zahn, junges Weib und alter Mann zusammen sich nicht einen wohl, seinesgleichen jeder wählen soll.
Eine harte Nuss und stumpfer Zahn, ein junges Weib und alter Mann zusammen sich nicht reimen wohl, seins gleichen jeder nehmen soll.
(Drei Versionen desselben Sprichworts. Die unterste Version ist die älteste und damit das ursprüngliche Sprichwort, das in den meisten Sammlungen vertreten ist. Die beiden oberen Versionen stammen erst aus einzelnen Veröffentlichungen des 19. Jahrhunderts. Ebenso sind seit Anfang des 19. Jahrhunderts etliche ähnliche Versionen verbreitet.)
Eine hässliche Jungfrau ist ein langweiliger Aspekt.
(Aspekt = aus lateinischen aspectus - „das Hinsehen“, - Blickwinkel, Betrachtungsweise, Gesichtspunkt.)
Eine hässliche Magd verstellet den Tanz wie die Fliege einen Haferbrei.
(verstellet = 1. zum stehen bringen, etwas aufhalten. 2. eine Verschlimmerung. 3 etwas vortäuschen.)
Ein eheloser Mann ist nirgend daheim.
(Dieses Sprichwort steht im Buch „Der Teutschen Weissheit“ vom Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri) (1549-1617) aus dem Jahr 1605. Wander schreibt es falsch für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon ab und macht daraus unter Mann Nr. 581 fälschlich: „Ein ehrloser Mann ist nirgend daheim.“)
Ein Ehemann ohne Liebe ist wie ein Haus ohne Dach.
Eine Henne hat das Recht über neun Zäune.
Eine Henne kann mehr auseinanderscharren als sieben Hähne zusammentragen.
Eine Henne kann mehr verscharren, als zehn Hähne ersparen.
Eine Henne scharrt mehr voneinander als hundert zusammen.
(Das untere Sprichwort steht so 1685 in der Sammlung von Paul Winckler (Nr. 1900/74). Das obere steht 1837 unter Nr. 2752 in der Sammlung von Wilhelm Körte. Daraus schreibt 1846 Karl Simrock ab (Nr. 4560) und vergisst dabei das letzte Wort „zusammentragen“. Die mittlere Version steht so 1716 im „Thesaurus Paroemiarum Germanico-Juridicarum Teutsch-juristischer Sprichwörterschatz“ von Pistorius auf Seite 384, aus dem es Eduard Graf 1864 in seine „Deutschen Rechtssprichwörter“ übernimmt (Seite 156). Ein Sprichwort, das in verschiedenen Zeiten mit etwas anderem Wortlaut wiedergegeben wird. Trotzdem macht Wander daraus in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon 3 selbstständige Sprichwörter mit jeweils eigener Nr.: Henne Nr. 78, 79 und 81. Als Kommentar zu diesem Sprichwort schreibt Pistorius: „Durch weise Weiber wird das Haus erbaut, eine Närrin aber zerbrichts mit ihrem Tun.“ Eduard Graf erklärt es so: „Und wohl mit Recht vertraut die Frau dem Manne beides: Gut und Haut, da die Weiberwirtschaft regelmäßig nicht sehr gewinnbringend sein mag.“ Mancher gestriger Mann ist wohl auch heute noch derselben Meinung wie früher.)
Eine Hetze sitzt gern bei der andern.
Eine Hilfe ist die andere wert.
(Ein Sprichwort, das wahrscheinlich aus der siebenbürgisch-sächsischen Mundart stammt, da auch Wander nur eine solche Quelle im Deutschen Sprichwörter Lexikon nennt: die Nr. 656 in „Siebenbürgisch-sächsische Volkslieder, Sprichwörter, Rätsel, Zauberformeln und Kinder-Dichtung“ von Fried. Wilhelm Schuster aus dem Jahr 1865.)
Eine Hintertür verderbt das Haus.
Eine Hochzeit, da man nirgend einen Rauch gesehen.
Eine Hochzeit macht die andre.
Eine Hochzeit wird nicht leicht vollbracht, eine andre wird dabei erdacht.
Eine Höflichkeit ist der andern wert.
Ein ehrlicher Mann ist ein Daniel in Babylon, ein Moses in Ägypten, ein Naaman in Syrien und ein Noah in der ganzen Welt.
(Verschiedene biblische Personen aus dem Alten Testament.)
Ein ehrlicher Tod ist ewiges Leben.
Ein ehrlich geteiltes Halb frommt mehr denn ein Ganzes.
Eine hübsche Seele will auch einen hübschen Leib haben.
Eine Hure nimmt lieber mit einem Auge vorlieb als mit einem Buhler.
Eine Hur' ist jedermann gerecht.
Ein Eid hebt den anderen auf.
Ein Eiferer soll sehen das nicht sein Zorn und Eifer werde Dorn und Geifer.
Ein Ei geht in vierundzwanzig Stunden durch drei Leiber.
Ein eigen Häuslein ist lieber denn ein fremdes Haus.
Ein Ei hat kein Herz und gibt doch ein Herz.
Ein Ei ist des Huhns Tagwerk.
Ein Ei macht einen vollen Wagen bersten.
(Gleiche Bedeutung wie die Sprichworte: Wenn das Gefäß voll ist, läuft's von einem Tropfen über. und Vom letzten Tropfen läuft der Eimer (das Fass) über. oder das arabische Sprichwort: Die letzte Feder bricht dem Kamel den Rücken.)
Ein einiger Bösewicht zu Hof kann groß Unglück schaffen.
Ein einiger Bube verdierbt viel Gutes.
Ein einiger frommer Naamann zu Hof kann viel Gutes schaffen.
(Naamann, Naemann = (hebräisch „Freundlichkeit“), Name eines syrischer Hauptmann in der Bibel, im 2. Buch der Könige, Kapitel 5.)
Ein einiger Gulden*13, der den Leuten dient, ist besser, denn ein großer vergrabener Schatz.
Ein Einsamer ist entweder ein Engel oder ein Teufel.
Ein Einsamer ist entweder ein Gott oder ein Unmensch.
Ein einziges stinkendes Ei verdirbt die ganze Pastete.
Ein Eisen macht das andere scharf.
Eine jede Stunde kann alles ändern.
Eine junge Geiß leckt das Salz, die alt frisst das Salz und den Sack.
Eine Jungfer steht für einen Mann.
Eine Jungfer, wie du willst, eine Witwe, wie sie will.
Eine Jungfrau, die die Leute nicht gewohnt ist, wird desto eher von den Strahlen der Liebe entzündet.
Eine Jungfrau, die nach Männern jagt, die wird zuletzt eine alte Magd. Das niemand ist, der ihr begehrt und ist ihr auch kein Glück beschert.
Eine Jungfrau ohne Scham, ein Acker ohne Sam, ein Junger Gesell ohne Zucht bringen selten gute Frucht.
Eine Jungfrau ohn' Scham, ein Mensch ohne tun, der März in der Blum' und ein Sommer ohne Tau, des wird man am Ende nicht froh.
Eine Jungfrau schön gerad und lang, vertreibt Herzen sorg und leid, wenn man's gebraucht zu rechter Zeit.
Eine Jungfrau schwächen ist, wie eine Kirch erbrechen.
Wer da mag 'ne Jungfrau schwächen, mag wohl auch 'ne Kirch' erbrechen.
Wer darf eine Jungfrau schwächen, der darf auch wohl eine Kirche brechen.
Der eine Jungfrau darf schwächen, darf auch wohl ein Kastell brechen.Eine Jungfrau, so heiratet, ehe sie verständig ist, stirbt, ehe sie sparsam wird.
Eine Katze, die einen Kanarienvogel gefressen hat, kann deshalb noch nicht singen.
Eine Katze hat neun Leben, wie die Zwiebel und das Weib sieben Häute.
Eine Katze hat neun Leben, wie die Zwiebel sieben Häute.
(Etliche vergleichen die Frau mit der Zwiebel und ihren sieben Häuten, nur Braun und Marbach begnügen sich beim Vergleichen mit der Zwiebel und der Katze.)
Eine Katz, ein Loch im Sack, ein Rabe, eine Maus, sind vier Diebe in und außer dem Haus.
Eine Katz', ein Loch im Sack, ein Rab', eine Maus, sind vier gewisse Diebe im Haus.
Eine Kehle maust besser als zehn Katzen.
Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Keine Kette ist stärker als ihr schwächstes Glied.
Eine Kiste und ein Schrein, eine Sau (Bache) und ein Schwein, ein Ochse und ein Rind, sind alle Geschwister Kind.
Eine kleine Henne legt alle Tag, da ein Strauss nur alle Jahr ein Ei legt.
Eine kleine Henne legt alle Tag, der Strauss im Jahr nur ein Mal.
Eine kluge Hand schreibt nicht alles, was eine närrische Zunge will.
Eine kluge Maus hat mehr als ein Loch.
Eine schlechte Maus, die nicht neun Löcher hat.
Die Maus weiß mehr Löcher als eins.
(Wahrscheinlich derselbe Ursprung vom Fabelepos Froschmeuseler (1595) von Georg Rollenhagen (1542–1609) wie das andere Sprichwort: „Das ist wohl eine arme Maus, die nur weiß aus einem Loch hinaus.“)
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Eine Krähe hackt der anderen die Augen nicht aus.
Es hackt kein Rabe dem andern ein Auge aus.
Ein Rabe hackt dem andern die Augen nicht aus.
Kein Rabe hackt dem andern die Augen aus.
(Das Sprichwort gibt es auch in anderen Sprachen. Krähen und Raben und sollen bei Angriffen mit Vorliebe auf die Augen zielen. Im Mittelalter sollen sie den Gehenkten am Galgen zuerst die Augen herausgehackt haben. Das Sprichwort ist meist negativ gemeint. Gruppen von Gleichgesinnten, Berufs- und Standesgenossen und Banden halten meist zusammen und verraten oder schwärzen sich nicht gegenseitig an. Wir meist bei Fehlern, verbotenen Handlungen wie Diebstahl oder ähnlichen Handlungen verwendet, auf die eine Strafe oder sonstige für den Täter negative Konsequenz folgen würde.)
Eine Krähe heckt keine Turteltaube.
Eine Krähe macht keinen Winter.
Eine Krähe sitzt gern bei der andern.
Eine Küche, die immer raucht, hat oft die ganze Wohnung verbraucht.
Eine Kuh deckt viel Armut zu.
Eine Kuh im Frieden ist besser als drei im Kriege.
Eine Kuh kann keinen Hasen erlaufen.
(Ebenso kann es auch kein Ochse, so sehr er es auch will.)
Eine Kuh kann nicht auf den Baum springen wie ein Eichhorn.
Eine lebendige Kohle zündet die andere an.
Eine lederne Glocke bedarf keines eisernen Klöppels.
Ein Elefant duldet keine Mücken, fängt auch keine Maus.
Eine Lüge bedarf wohl zehn Gedichte, bis sie einer Wahrheit ähnlich gedreht wird.
Eine Lüge bietet der andern die Hand.
Eine Lüge reicht der anderen die Hand.
Eine Lüge, die man zur rechten Zeit vorbringt, ist so gut, als eine Wahrheit.
Eine Lüge muss noch andere sieben haben, damit man sie füttern kann, sonst hat sie weder Hand noch Fuß.
Eine Lüge schleppt (zieht) zehn andere nach sich (mit sich).
Eine Lüge sieht oft der Wahrheit so gleich, als ein Storch und Störchin.
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