Deutsche Sprichwörter A

Deutsche Sprichwörter
Über 25.000 deutsche Sprichwörter
An der bis arm
Flagge von Deutschland
Die Farben Schwarz, Rot und Gold der deutschen Flagge wurden ab 1813 von Soldaten des Lützowschen Freikorps in den Befreiungskriegen gegen Napoleon verwendet. Die Farben befanden sich auf den Uniformen, die sie trugen. Das Schwarz symbolisierte die Knechtschaft, aus der das Volk befreit werden sollte. Rot steht für das Blut, welches in den Schlachten von den Soldaten vergossen wurde und Golden war das Licht der Freiheit, die erreicht werden sollte.

Nach den Befreiungskriegen wurden die Farben von den neu gegründeten Burschenschaften weiterverwendet. Beim Hambacher Fest im Mai 1832 wehten dann erstmalig Fahnen mit schwarz-rot-goldenen Querbalken. Die Bundesversammlung des Deutschen Bundes in Frankfurter legte 1848 die Nationalfahne mit schwarz-rot-goldenen Querstreifen fest. Nach Niederschlagung der Revolution wurden die Farben zunächst wieder aus dem öffentlichen Leben verbannt.

Erst die Weimarer Republik erklärte in ihrer Verfassung vom 11. August 1919 Schwarz-Rot-Gold wieder zu den Reichsfarben. Nach der Zeit des Nationalsozialismus und des Weltkrieges wurde mit dem neuen Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland am 8. Mai 1949 die schwarz-rot-goldene Flagge wieder eingeführt um an die zeitweilig durch die Nationalsozialisten verlorene Demokratie als Grundlage für die Bundesrepublik Deutschland anzuknüpfen. Es ist die Flagge Deutschlands und aller Deutschen und nicht die einer Partei oder Organisation, die sie manchmal als eigenes Zeichen für besondere nationale Gesinnung oder Zwecke missbrauchen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Rot-Gold
          https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Deutschlands

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An der Armut will jeder den Schuh wischen.
An der Armut wischt jedermann die Schuhe.

Andere Länder, andere Sitten.


Andere Leute haben auch Hände.

Andere Leute kochen auch mit Wasser.

Anderer Fehler sind gute Lehrer.
Anderer Leute Fehler sind gute Lehrer.

Anderer Gefahr sei dein Lehr'.

Anderer Leute Gebrechen haben wir vor uns, die unseren auf dem Rücken.

Anderer Torheit bemerkt man eher als eigene.

Anderer Torheit sei deine Weisheit.

Andere sehen zu, er hat zugegriffen.

Ander Jahr, Ander Haar.
Anderes Jahr, anderes Haar.
(Das bedeutet, selbst ein Jahr kann schon große Veränderungen im Leben bewirken.)

Andere Zeiten, andere Sitten.
(Das Sprichwort geht auf den lateinischen Vers „tempora labuntur tacitisque senescimus annis“ („Die Zeiten gleiten dahin und in stillen Jahren altern wir.“) aus dem Werk Fasti von Ovid (Publius Ovidius Naso) zurück. Wie das deutsche Sprichwort geht das gleichbedeutende russische Sprichwort „Andere Zeiten, andere Städte.“auf dieselbe Quelle zurück.)

An der Frucht erkennt man den Baum.
An den Früchten kennt man den Baum.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 12, 33: „Setzt entweder einen guten Baum, so wird die Frucht gut; oder setzt einen faulen Baum, so wird die Frucht faul. Denn an der Frucht erkennt man den Baum.“ Fast ebenso bei Jesus Sirach, in der Luther Bibel von 1545 + 1912, J. Sirach 27, 7: „An den Früchten merkt man, wie des Baumes gewartet ist; also merckt man an der Rede, wie das Hertz geschickt ist.“ Lutherbibel 2017, J. Sirach 27, 6: „An der Frucht merkt man, wie der Baum gepflegt ist; ebenso erkennt man das Herz des Menschen an seiner klugen Rede.“)

An der Geduld erkennt man den Mann.

An der Hunde hinken, an der Huren Winken, an der Weiber Zähren und des Krämers schwören, soll sich niemand kehren.
(Bei Eduard Graf (Deutesche Rechtssprichwörter, 1864) geht es noch weiter: Denn Krämer schwören um Geld, Weiber weinen, wenn's ihnen gefällt.)

An der Klaue erkennt man den Löwen.

Ander Leut Gut ist ander Leut Sorge.

Ander Mann, ander Glück.

Andern ist gut predigen.

Ändern ist nicht bessern.

Andern kann man raten, nur sich selber nicht.

Ändern und bessern sind zwei.

An der Red erkennt man den Mann.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 22, 6)

An der Schale beißt sich mancher die Zähne aus, eh er zum Kern kommt.

Ander Städtchen, ander Mädchen.

An der Tafel des Gastmahls gibt`s mehr Freunde als an der Tür des Kerkers.

Änderung im Regiment nimmt selten gut End.

Anderwärts ist auch gut Brot essen.

An des Nachbarn Fall soll man sich spiegeln.


An die Berge scheint die Sonne zuerst.

An dir findest du zu strafen mehr, denn das an mir zu tadeln wär.

Andre Hütten, andre Sitten.

Andre Jahre, andre Haare.

Andren Leuten flickt er den Sack, seinen lässt er die Mäuse fressen.

Andrer Leute Briefe, Beutel und Tisch soll man nicht ansehen.

Andrer Leute Kreuz lehrt das eigene tragen.

Andrer Leute Kühe haben immer größre Euter.
Andrer Leute Kühe haben immer ein größer Euter.
Anderer Leute Kühe haben allzeit die größten Euter.

Andrer Mann, andres Glück.

Andre Zeit, andre Freud.

Andre Zeit, andre Lehre.

An dummen Leuten sind Rüben und Sack verloren.

An eine böse Sache soll man einen Trunk Wein gießen oder mit dem Gegenteil einen Trunk tun, so wird sie vertragen.

An einem alten Buhler will jedermann ein Narren haben.

An einem alten Haus hat man immer zu flicken.

An einem Fuchs bricht man nicht Wildbann.
An einem Wolf bricht man keinen Wildbann.
(Wildbann, Bannforst = ein Wald, in dem nur der Jagdberechtigte wild Tiere jagen und erlegen durfte. Für die Allgemeinheit war die Jagd unter Strafe verboten. Das Sprichwort bedeutet, Wölfe und Füchse waren davon ausgenommen und durften straflos getötet werden, da sie als böse und schädlich angesehen wurden. Zum einen jagten sie das jagdbare Wild und zum anderen töteten sie auch ersatzweise ungeschützte Haustiere. Das Sprichwort existiert für Wolf und Fuchs gleichlautend, so das in manchen Sammlungen beides in einem genannt wurde. Ebenso wurden beide Wörter „Wildbann“ und „Wildbahn“ verwendet, obwohl nur das Erstere richtig ist.
Wildbahn = unbefestigter Weg in einem Jagdbezirk, auf dem das hin- und herwechselnde Wild aufgespürt werden konnte. Die Worte Wildbann und Wildbahn unterscheiden sich nur mit einem Buchstaben und wurden oft verwechselt oder gleichbedeutend benutzt. Dazu steht im Grammatisch-kritischen Wörterbuch von Johann Christoph Adelung aus den Jahren 1793 - 1801 unter dem Stichwort ‚Die Wildbahn‘: „Allein, da dieser Gebrauch des Wortes Bahn sehr gezwungen ist, so scheinet es, daß Wildbahn in dieser Bedeutung mit dem folgenden Wildbann verwechselt worden, für welches diese Bedeutung wenigstens analogischer ist.“ und unter Der Wildbann: „Ein solcher in seine Gränzen eingeschlossener Jagdbezirk, der, wenn er ein Wald ist, ehedem ein Bannforst genannt wurde. In dieser Bedeutung ist jetzt im gemeinen Leben die Wildbahn üblich, vermuthlich aus einer Verwechselung beyder Wörter.“
Von diesem ehemals wörtlich gemeinten Sprichwort folgerte Luther laut dem Buch „Luthers Sprichwörter“, 1824 von Heuseler herausgegeben, auch auf Menschen (Seite 154, Nr. 462): „Man möchte einem Fuchs nachgehen und nachstellen, als weit und fern man könnt, das darf man sonst mit Hasen, Hirschen und andern wilden Tieren nicht tun. Also sprach er: Mag man einem bösen, gottlosen, verruchten Menschen auch wohl zusetzen, wider denselben predigen, lehren und schreiben,“ Danach halten viele Nutzer von sogenannten sozialen Medien und im Internet alle andersdenkenden für böse.)

An einem großen Schalk verwandelt sich selten der alte Balg.

An einem Haar zieht man mich hin, wo ich gern bin.

An einem jungen Weibe frisst ein alter Mann den Tod sanft.

An einem Mann wird hoch gepreist, wenn Ehr und Tugend er beweist.

An einem nassen Sack kann man sich nicht trocknen.

An einem Pfennig sieht man, wie ein Gulden*13 gemünzt ist.

An einem rußigen Kessel kann man sich nicht sauber reiben.

An einem schmutzigen Lumpen kann man sich nicht sauber waschen.

An einem vertrunkenen Kalb ist viel zu wagen.

An einem weichen Ei kann man neun oder achtzehen Schanden essen.
Neun Schanden an einem weichen Ei zu begehen sind.
(Laut Johannes Mathesy (1605) sind diese Schanden unhöfliches oder flegelhaftes Benehmen wie „Schande aber sei, so sich jemand an der Höflichkeit und äußerlichen guten oder Bürgerlichen Sitten vergreift, . . . mit ungewaschenen Händen und langen Nägeln in die Schüssel greifen, am Tisch wie eine Sau schmatzen, sich auflegen wie ein Boheme (aus dem französischen. bohème, „Böhme“, Künstlerkreise außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft die vermeintlich aus Böhmen eingewandert waren.), ist eine Tischschande und Unhöflichkeit.)

An einer alten Schuld nimmt man Haberstroh.

An einer Frau und an einer Mühle gibt es immer was zu flicken.

An einer Hure ist nichts Gutes zu sehen.

An eines gesellen kann man spüren, was er selbst muss im Schilde führen.
(Mit gesellen sind nicht die Gesellen eines bestimmten Handwerks gemeint, sondern vergleichbar mit dem im Sprichwort „Gleich und Gleich gesellt sich gern.“, gesellen von zusammenkommen, sich zu anderen gesellen.)

An eines Mannes Werken scheinet wohl, was man ihm fürder trauen soll.
(fürder, fürderhin = aus dem Mittelhochdeutschem, veraltend - in Zukunft, für die Zukunft.)

An Eltern und Schulmeistern ist viel gelegen.

An Entschuldigungen wird es niemand leicht fallen.

Anerkennung ist der Sauerstoff für menschliche Beziehungen.
(Wahrscheinlich kein Sprichwort. Dieser Spruch wird an einigen Stellen als Sprichwort bezeichnet. Genauso viel meinen, er sei ein Zitat von einem unbekannten Autor. Auch Henry Kissinger wurde schon als Autor genannt. Wahrscheinlich ist der unbekannte Autor die richtige Quelle, da es vor 2010 keinen Beleg für den Spruch gibt, weder im Internet noch gedruckt.)

Anfang, bedenk das Ende.

Anfangen ist leicht, Beharren ist Kunst.

Anfangen und ringen ist ob allen Dingen.

Anfang heiß, Mitte lau, Ende kalt.

Anfang ist Bedenkens wert.

Anfang ist ein gut Behagen, die Last, die muss das Ende tragen.

Anfang ist kein Meisterstück.

Anfang und Ende reichen sich (einander) die Hände.

Anfang und Ende sind nicht immer gleich.
Anfang und Ende wollen nicht allzeit übereinstimmen.
Anfang und End oft ungleich sind.

Anfang und End nicht bleiben gleich, wer heut ist arm, wird morgen reich.

An fauler War ist kein gut Haar.

Anfechtung lehrt aufs Wort merken.
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Der Prophet Jesaja 28, 19: Luther-Bibel 1545: „Kompt sie des morgens, so geschichts des morgens. Also auch, sie kome des tages oder des nachts, denn alleine die Anfechtung leret auffs wort mercken.“ Luther-Bibel 1912: „Kommt sie des Morgens, so geschieht's des Morgens; also auch, sie komme des Tags oder des Nachts. Denn allein die Anfechtung lehrt aufs Wort merken.“ Lutherbibel 1984: „Sooft sie daherfährt, wird sie euch erfassen. Denn Morgen für Morgen wird sie kommen, des Tags und des Nachts. Da wird man nur mit Entsetzen Offenbarung deuten.“ Lutherbibel 2017: „Sooft sie kommt, wird sie euch erfassen. Denn Morgen für Morgen wird sie kommen, des Tags und des Nachts. Da wird man nur mit Entsetzen Offenbarung deuten.“ Neue evangelistische Übersetzung: „Sooft sie heranbraust, reißt sie euch mit, und Morgen für Morgen tobt sie heran. Selbst in der Nacht habt ihr keine Ruhe mehr. Und jedes Prophetenwort wird euch eine Schreckensnachricht sein.“
Über die Jahre wird der alte Text etwas anders in die jeweilige aktuelle deutsche Sprache übersetzt. Dem Sprichwort ist es egal. Es wurde vor Jahrhunderten wörtlich genauso zitiert wie heute. Heute zum Verständnis nur manchmal mit dem Hinweis auf die alte Bibelübersetzung, warum also immer neue Bibelvarianten?)

Anfechtung macht einen Mann.

Anfechtung macht gute Christen.

An fremden Hunden riechen die andern.

An Gebärden merkt man, was im Herzen steckt.

Angeben und Erz schatzen trifft selten zu.

Angeboren ist unverloren.

Angebotene Hülfe hat keinen Lohn.
Ungebotene Hülfe hat keinen Lohn.

Angebotener Dienst ist henkenswert.

Angebotener Dienst ist unwert (halb umsonst).

Angebotene Ware gilt nichts.

Angebotene Ware stinkt.

An Gedanken und gespanntem Tuche geht (kriecht) viel ein.

Angefangenes Ding endet Gott.

Angehalten erläuft den Hasen.

An gehorsamen Kindern finden die Eltern Freud.

An gekrümmten Gulden verliert man wenig.

Angenommene Weis zergeht wie Eis (zerschmelzt wie ein Eis).
(Das bedeutet, wenn man sich in einer Weise verhält, die nicht dem eigenen Charakter entspricht, wird man es anderen nicht lange vormachen können. Früher oder später verrät man sich doch und im entscheidenden Moment tritt die wirkliche Wesensart zum Vorschein.)

Angerührt, heimgeführt.

Angesicht, falscher Wicht.

An gleicher Bürde trägt sich keiner (niemand) müde.

Angle, willst du Fische fangen.

An Gottes großem Kram sind alle Waren um Arbeit feil.
In Gottes Kram ist alles um Arbeit feil.

An Gottes Segen ist alles gelegen.
(Das bedeutet, ohne Gottes Segen geht nichts, hat auch der Erfolg keinen Sinn.)

Angriff ist die beste Verteidigung.

An großen Öfen ist gut sich wärmen, sie bedürfen aber viel Holzes.
An großen Öfen ist gut wärmen.

Angst, Armut und Not sind oft des Glücks Vortrab.

Angst macht auch den Alten laufen.

Angst und Not schrecken den Gottlosen.

Angst und Schrecken bringen den Lahmen auf die Beine.

An gutem Willen, Stolz und Hochmut fehlt es der Welt nicht.

An Höfen fällt es schwer, hohes Alter zu erreichen.

An Höfen gibt es mehr Achitophel als Josephe.
(Ein Sprichwort in Anlehnung an die Bibel. Achitophel, Ahitofel oder Ahitophel war ein Ratgeber König Davids. Er verbündete sich mit dessen Sohn Abschalom, der einen Aufstand gegen seinen Vater David zur eigenen Thronbesteigung ausführen wollte. Der Aufstand scheiterte und Abschalom starb dabei. Achitophel kehrte nach Hause zurück und erhängte sich. Quelle: Altes Testament, 2. Buch Samuel 15 - 18. Das Sprichwort sagt, dass es an Königshöfen mehr heimliche Feinde als treue Diener gebe.)

An Hörensagen lügt man viel.

An ihm selbst find ein jedermann fehl genug, wer es nur merken kann.

An jungen Bäumen, wenn sie gerade wachsen sollen, muss man immer etwas abhauen.

An kleinem Zahnweh merkt man frei, wie Elend unser Leben sei.

An kleinen Brunnen löscht man auch den Durst.

An kleinen Riemen lernen die Hunde Leder fressen.
An Riemen lernt der Hund das Leder fressen.

An kleiner Hunde bellen soll man sich nicht kehren.

An Künsten trägt man nicht schwer.
An Künsten trägt niemand schwer.
Kunst ist leicht zu tragen, aber schwer aufzuladen.
Kunst ist leicht zu tragen, man hat aber viele Jahre daran zu laden.
(Künste = das Können und gelernte in seinem Fachgebiet.)

An kurzen Rossen und langen Stieren ist nichts zu verlieren.

An losen Zeugen gebrach es nie (niemandem).
(Mit losen Zeugen sind falsche Zeugen gemeint.)

An Lügen gewinnt man nicht, denn dass man ihm nächstens desto weniger glaubt.

An manchem Kopf ist das Beste der Zopf.

An Rechnung machen, an Worten, am dünken und gesponnen Tuch geht viel ab.

Anschauen macht Gedanken.

Anschauen macht Liebe, Gelegenheit Diebe.

Anschläge gehen mit der Sonne auf und nieder.

An schmierigen Händen bleibt viel hangen.

An schmutzigen Händen bleibt viel hängen.

An schwarzen Kesseln kann man sich nicht weiß brennen.

Ansehen der Person macht  scheele*28 Augen.

Ansehen kostet nichts.

Ansehen macht freien.

Ansehen macht (deit, tut) gedenken.
(Dieser Spruch soll dadurch entstanden sein, dass ihn ein Bäcker über sein Schild mit gemalten Backwaren geschrieben hat.)

Ansehen tut erfreuen.

Ansehn tut mehr denn Macht.

Anstatt zu klagen, dass die Rosen Dornen haben, Freude sollst du haben, dass der Dornenstrauch Rosen trägt.

Antichristus kann Christentum nicht predigen.

An überstandene Leiden erinnert man sich gern.

An unverständigen Leuten kann niemand Meister werden.

An verlegenem Fleisch kauft man allzeit zu teuer.

An viel Reden erkennt man den Narren.

An viel Rühmen soll man sich nicht kehren.

An Weibern liegt keine Macht.
(Dieses Rechtssprichwort bedeutet, wenn früher eine Frau einen Mann heiratet, gab sie damit auch alle Rechte an ihrem Eigentum auf, nur der Mann durfte entscheiden und die Frau brauchte in der Ehe die Erlaubnis des Mannes, um über ihr eigenes Gut zu verfügen.)

An Weibern und Melonen kauft man allzeit mit Gefahr.

Anweisung ist keine Zahlung.

Anwerbung macht keine Verbindung.

An williger Armut hat Gott keine Schuld.

An Worten und grauem Tuch geht viel ein.
An Worten und ungenetztem Tuche geht viel ein.

An Zornigen und Rachgierigen ist keine Ehre zu erjagen.

Äpfel und Birnen vergibt man, keine Schmiede.

Appetit ist die beste Soße.

Aprilen-Blutt tut selten gut.

April frisst der Lämmer viel.

April tut, was er will.

Arbeit adelt.


Arbeit auf vorgegessen Brot getan geht langsam fort.
(Das bedeutet, Arbeit, die im voraus bezahlt wurde, zieht sich sehr in die Länge und wird oft nur langsam fertig.)

Arbeite fleißig, meine es treulich und bete.

Arbeite fleißig und tu das Deine, willst du vor Geilheit sicher sein.

Arbeite gern und sei nicht faul, keine gebratene Taube fliegt dir ins Maul.

Arbeiten bringt Brot, Faulenzen Hungers Not.

Arbeiten früh und spat bringt mittags Brüh' und abends Saat und Rat.

Arbeiten hat seine Zeit, und Feiern hat seine Zeit.

Arbeiten ist der beste Brautschatz.

Arbeiten ist keine Schande, sondern faul sein ist eine Schande.

Arbeiten malt man einem nicht in den Schild.

Arbeiten soll man, als wolle man ewig leben; fromm sein, als wolle man alle Stund sterben.

Arbeiten tut wehe, der Stuhl brennt manchen.

Arbeiten und Sparen macht zusehends reich.

Arbeiten wenn andere Leute zur Kirche gehen, reichet nicht.
(Das bedeutet, durch zusätzliche Arbeit am Sonntag wird man nicht reich, wenn man es die Woche über nicht geworden ist.)

Arbeit gebiert Ruhe.

Arbeit gewinnt allezeit (etwas).

Arbeit gewinnt Feuer aus den Steinen.

Arbeit gibt Tugend, Tugend bringt Ehre.

Arbeit hat allezeit Vorrat.

Arbeit hat bittere Wurzel, aber süße Frucht.
Arbeit hat eine bittere Wurzel, sie gewinnt aber süße Früchte.

Arbeit hilft nicht, wenn das Glück umschlägt.

Arbeit ist bei Armut gut.

Arbeit ist der beste Brautschatz.

Arbeit ist des Lebens Würze.

Arbeit ist des Ruhmes Mutter.

Arbeit ist eine Arznei vieler Laster.

Arbeit ist Irrtums Lohn.

Arbeit löscht Feuer- und Liebes-Brunst.

Arbeit macht kein Ochsen oder Pferd feist.

Arbeit mehret nicht, sondern Gottes Segen und Gedeihen.

Arbeit ohne Glück hilft nichts.

Arbeit ohne Vorteil wird sauer.

Arbeitsamkeit ist die beste Lotterie.

Arbeitsschweiß an den Händen hat mehr Ehre als ein goldener Ring am Finger.


Arbeit tut nie gut zur Eile.

Arbeit tut viel Missgriff, wem das Glück nicht wohl will, der gewinnt mit Arbeiten nur sein Tagelohn.

Arbeit und Sparen macht reiche Knechte.

Arbeit vermag alles.

Arbeit viel ergötzt, Trägheit viel zurücksetzt.

Arbeit werbet Lob.

Arg lässt ärger Kind.

Arglistigkeit ist nicht Weisheit.
Arglist ist nicht Weisheit.

Argwohn betrügt den Mann.

Argwohn erzeugt Furcht und Furcht ist ein stetes Sterben.


Argwohn isst mit dem Teufel aus einer Schüssel.


Argwohn ist des Teufels Hure.

Argwohn ist des Teufels Metze.
(Der Argwohn kann so viel Unheil anrichten, dass man ihn ein Werkzeug in der Hand des Teufels nennen kann.  Metze = Bezeichnung aus dem Spätmittelalter für Prostituierte. Ursprünglich ein Mädchen von geringem Stand. Andere Bedeutung kann auch eine Koseform vom Vornamen Mechthild, Mathilde sein.)

Argwohn ist ein böser Nachbar.

Argwohn ist ein Schalk.


Argwohn ist kein Beweis.

Argwohn ist leicht zu betrügen.

Argwohn macht aus Spinnweben Schiffstaue.


Argwohn riecht den Braten, bevor das Kalb geschlachtet worden ist.


Argwohn sieht einen weißen Hund für einen Müllerknecht an.

Argwohn wird Zorn.
Arm an Begierden macht reich an Vermögen.

Arm an Geld, arm an Begierden.

Arme elende Kinder, die Gott kennen, fürchten und lieben sind reicher denn gottlose reiche Kinder.

Arme Freunde soll man nicht verschmähen.
(Dieses Sprichwort ist wahrscheinlich durch einen Schreibfehler beim Abschreiben entstanden. In der Sammlung von Petri (Der Teutschen Weisheit, 1605) lautete das Sprichwort (in alter Rechtschreibung) noch: „Arme Freude sol man nicht verschmehen.“ Schon 1616 stand im Buch „Teutsche Sprach und Weissheit Thesaurus“ von Georg Henischi nicht mehr “ Freude“, sondern „Freunde“. Das es „Freude“ heißen sollt, zeigt die Spalte 1216, in der es steht. Die Spalte enthält als Thema 39 Mal Freude, aber nur dies eine mal das Wort Freunde.
Grund für diese Verwechslung könnte die alte Lutherbibel sein. So stand im Register einer Ausgabe, 1610 in Nürnberg gedruckt: „Arme Freunde soll man nicht verlassen / Syrach 22,28“. Der Text in Syrach 22, 28 lautete damals: „Bleibe treu deinem Freund in seiner Armut, daß du dich mit ihm freuen mögest, wenn's ihm wohl geht.“)

Arme Gäste sendet uns Gott zu.

Arme Gesellen kommen nicht leicht zu Ehren.

Arme Gesellen müssen viel überhören.

Arme haben die Kinder, Reiche die Rinder.

Arme Leute, arme Küchen.

Arme Leute, armes Kreuz.

Arme Leute gehören hinter die Tür.
Der Arme gehört hinter die Tür.
Der Arme hat seinen Platz hinter der Tür.

Arme Leute haben bald abgespeist.

Arme Leute haben einen Sinn mehr als die reichen.

Arme Leute haben kurze Arme.

Arme Leute haben weit heim.

Arne Leute helfen die Last auch tragen.

Arme Leute kennt niemand.

Arme Leute kochen dünne Grütze (Suppen, Brei).

Arme Leute können nicht viel geben.

Arme Leute machen reiche Heilige.

Arme Leute müssen immer unrecht haben.

Arme Leute schlafen für wohl essen.

Arme Leute sind bald verführt und in Harnisch gebracht, wenn die Rädeltreiber geschwinde sind.

Arme Leute sind in ihrem eigenen Haus nicht daheim.
Die armen Leute sind auch in ihrem eigenem Hause nicht daheim.

Arme Leute sind vor Neid und großen Ausgaben gefeit.

Arme Leute sollen nicht lecker sein.

Arme Leute sollen nicht reich sein.

Arme Leute treiben arme Weise.

Arme Leute vernähen das Gold in einen Wetzstein.

Arme Leute verziehen ihre Kinder mehr, denn die Reichen.

Arme Leute wohnen in kleinen Häusern.

Arme mag man haben, Bettler nicht.

Armen geben, armet nicht.

Armen geben ist eine gewisse Einnahme.

Armen Gesellen begegnet oft ein unversehen Glück, wenn sie es nur wüssten zu gebrauchen.

Armen hat nie kein Geld gebrochen als den Sonntag und die ganze Wochen.

Armen Leuten verdirbt wenig.

Ärmer als eine Hure in der Marterwoche.
So arm, wie 'ne Hure in der Marterwoche
Arm wie eine Hur in der Karwoche.

Armer, der sich schämt, bekommt nichts.

Armer Freunde dienst ist auch bequem.

Armer Gast ist Gottes-Kast.

Armer Leute Freund und Gesell will niemand gern sein.

Armer Leute Gäste gehen früh nach Haus.

Armer Leute Hoffart und Kälbermist verriechen gern (gar bald) in kurzer Frist.

Armer Leute Hoffart hat bald ein End und spottet jedermann.
Armer Leute Hoffart währt nicht lange.

Armer Leute Kinder regieren Land und Leute.

Armer Leute Kinder und der Reichen Hunde werden fast gleich erzogen.

Armer Leute Pracht währt kaum über Nacht.
Armer Leute Pracht währt über Nacht: Zween Tage weiß Brot, darnach Jammer und Not.

Armer Leute Reden gehen viel in einen Sack.

Armer Leute Reden gilt nicht.

Armer Leute Sache gilt nichts.

Armer Leute Witz gilt nicht, Wasserkrug ist nicht klug.

Armer Leute Zorn hat keinen Nachdruck.

Armer Mann, unwerter Gast.

Arme sind auf dem Wege des Reichen Felsen im Meere.

Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel bedarf (begehrt).


Arm ist, wer den Tod wünscht, aber ärmer, wer ihn fürchtet.


Arm macht reich, wer's Glück hat, und wem es Gott gönnen will.

Arm Mann lecker hat seinen Willen nicht.

Arm oder reich, der Tod macht alles gleich.
Arm und Reich, der Tod macht gleich.
Der Tod macht alles gleich, er frisst Arm und Reich.

Arm oder reich, vor Gott sind alle gleich.
Arm und Reich, vor Gott sind alle gleich.

Armschmalz tut`s.

Arm sein ist eine Kunst, wer's kann.

Arm und fromm war nur bei Josepf im Stalle.

Arm und Reich gehen selten gleich.

Arm und Reich gesellen sich nicht wohl.

Arm und Reich: Schlimm und Schlemm.

Arm und stolz sein ist Spott und Torheit.

Armut nur im Sprichwort?
Die Armut in Deutschland steigt!
Die Armut steigt in Deutschland. 2015 wird weiter nur öffentlich auf Veranstaltungen diskutiert, in Hamburg am 2. Juni 2015 in der Apostelkirche. Wann wird endlich gehandelt? Auch 2016, 2017 und in Zukunft wahrscheinlich wieder nicht!!
Armut hat es schon immer gegeben. Schon immer waren Sprichwörter über die Armut im Umlauf. In der Sammlung „FLORILEGIUM POLITICUM - Politischer Blumengarten“ von Christophorum Lehman aus dem Jahr 1630 werden auf sechs Seiten (von Seite 42 bis 47) Sprichworte mit Arm und Armut aufgelistet. Dieser Umfang zeigt das Ausmaß der Armut in seiner Zeit. Auch Später wurde der Zustand der Armen nicht besser. 1867 in der Sammlung von Karl Friedrich Wander hat sich die Zahl der Sprichwörter zu diesem Thema schon verzehnfacht: Unter dem Stichworten Arm (Adj.): 113, Der Arme: 322 und Armut: 329, die Fremdsprachigen und diejenigen unter anderen Stichworten nicht mitgerechnet.

Heute wird immer noch darüber geredet, nicht mit Sprichwörtern wie früher, sondern in öffentlichen Veranstaltungen und Diskussionen. Verbessert hat sich nichts, die Armut ist eher schlimmer geworden, dank der sozialen Gesetzgebung und Hartz IV? In Deutschland hat sich die Armutsquote von 2006 auf 2013 von 14,0% auf 15,5% der Bevölkerung erhöht (in Hamburg auf 16,9%). Das ist eine Steigerung um 10,7% auf 12,5 Millionen Menschen in Deutschland. Eine Zunahme der Armut trotz einer Wirtschaftsentwicklung und Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 2390 auf 2809 Mrd. Euro und Abnahme der Arbeitslosenzahlen! Besonders stark nahm im gleichen Zeitraum die Armut der 65-jährigen und älteren um 37,5 Prozent und die der Rentner und Pensionäre sogar um 47,5 Prozent zu. Die Riester und Rürup oder sonstigen Rentenverträge haben nichts zur Verbesserung beigetragen. Durch Provisionen und Gebühren ist es vorwiegend eine Förderung und Hilfe für die Versicherungsgesellschaften. Erst musste vom sowieso geringen Einkommen etwas abgezweigt und Verzicht geübt werden und später werden die daraus resultierenden Zahlungen auf den Hartz IV Betrag angerechnet und abgezogen oder Steuern erhoben. Trotz (oder durch?) privater Vorsorge - Doppelt verloren und Armut vergrößert!
Manche Politiker haben in der Vergangenheit gesagt, so viele Rentner wären ja gar nicht arm, sie würden zur Rente dazuverdienen und würden deswegen nicht als arm gelten. Umgekehrt wird ein Schuh daraus, weil sie arm sind und nicht genug zum Leben haben müssen viele dazuverdienen, um Miete und Lebensmittel bezahlen zu können. Zukünftig wird es immer mehr arme Rentner geben:
https://rentenbescheid24.de/arme-rentner/

Die Zahlen sind aus dem Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands vom Februar 2015.
 Die Armutsberichte aus den Jahren 2021 und 2022 im Internet zum Download:

www.der-paritaetische.de/ . . /armut-und-grundsicherung/armutsbericht-2021
www.der-paritaetische.de/ . . /armut-und-grundsicherung/armutsbericht-2022
Armut alle (aller) Türen zutut.

Armut behält Armut.

Armut bindet den Sack bei der Hälfte zu.

Armut den Sack zum halben Teil zubind.

Armut braucht List.


Armut bringt Kummer und Not und tut gar bange.

Armut bringt Kunst und Demut.

Armut bringt Ungeduld.


Armut dämpft Hochmut.

Armut den Herzen Friede gibt, Reichtum in großen Sorgen liegt.

Armut ein Schalk macht fetten Balg.

Armut erfährt viel.

Armut findet alles auf den ersten Griff.


Armut findet alle Wege und Stege.


Armut folgt Armut bis in die Grube hinein.


Armut geht nicht betteln, sondern der Bettel.


Armut greift nie fehl.
(Laut der Erklärung in der Sammlung von Georg von Gaal aus dem Jahr 1830 ist das so, „weil ihr Geld gezählt und ihre spärliche Habe leicht zu übersehen ist.“)

Armut hat allenthalb Geleit.

Armut hat den sechsten (ist der sechste) Sinn.
(Das bedeutet soviel wie: Not macht erfinderisch.)

Armut hat einen Sinn mehr, denn andere Leute – die Not.


Armut hat kein Ansehen, drum geht sie hinten nach.

Armut hat Städte gebaut.


Armut hat überall geliehen.

Armut hat viele an den Galgen gebracht.


Armut hat viele zu Herren gemacht, doch manchen auch an den Galgen gebracht.

Armut hat viel zu Huren gemacht und viel an Galgen gebracht.

Armut hindert der Ehren viel, Kunst ohne Geld ist Affenspiel.


Armut holt die Trägheit ein, es sei denn, dass diese auf einem Mönch reitet.


Armut hütet wohl.

Armut ihren Stand ohne Neid erhält.

Armut ist aller Künste Stiefmutter.

Armut ist angenehm.


Armut ist auslagefrei.

Armut ist der Künste (Weisheit) Mutter.

Armut ist der sechste Sinn.

Armut ist der Tasche gut.

Armut ist des Reichen Hand, Zunge, Aug' und Fuß.
Armut ist des Reichtums Hand und Fuß.
(Das bedeutet, dass die Armen den Reichen dienen müssen als Handwerker, für sie reden und alle Wege zu Fuß erledigen müssen. Wenn die Reichen alles alleine machen sollten und dafür bezahlen müssten wären sie wahrscheinlich nicht so reich.)

Armut ist des Reichen Kuh.


Armut ist die Erfinderin aller Dinge.

Armut ist eine böse Stiefmutter guter Sitten und Tugend.

Armut ist eine gute Ringmauer und macht sicher vor Dieben.
(Laut dem Sprichwort schützt Armut vor Dieben. Was sollen sie auch stehlen, es ist ja sowieso nichts von Wert vorhanden.)


Armut ist ein ehrlich Ding, wer mit ihr kann umgehen.
Armut ist ein ehrliches Ding, wer nur wohl damit weiß umzugehen.

Armut ist eine Haderkatze*14.

Armut ist eine Kunst, wer`s kann.

Armut ist eine Last, Alter ein unwerter (unangenehmer) Gast.

Armut ist eine schwere Last und nimmt ehrlichen Menschen Mut und Rast.


Armut ist ein fröhlich Ding.

Armut ist ein loser Hurenbalg und lehrt partieren.
(partieren = frühes Neuhochdeutsch, ab ca. 15. Jahrhundert: von Partiri - Zertheilen, zweien, scheiden, sondern, teilen; einzelnen Stimmen in Partituren anordnen.)

Armut ist ein Luchs, fängt wohl auch einen Fuchs.

Armut ist ein Schalk, sie macht manchen Balg.

Armut ist ein unwerter Gast.


Armut ist fürs Podagra gut.
(Podagra, aus dem griechischen: Fußgicht, bes. Gicht der großen Zehe.)

Armut ist für Torheit gut.

Armut ist groß, aber Faulheit noch größer.

Armut ist gut, wer's glaubt und ihr recht tut.

Armut ist keine Lame am Leibe, noch Hindernis an der Seele.

Armut ist keine Schande.
Armut ist keine Schande, aber ein leerer Sack steht nicht gut aufrecht.
Armut ist keine Schande noch Unehre.

Armut ist keine Schande, aber Ursache zur Armut geben ist Schande und Unrecht.
(Ein Sprichwort, dass schon 1605 in der Sammlung von Petri steht und im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander unter Armut Nr. 215. Ein Sprichwort, das etliche Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft zur Kenntnis nehmen sollten. Es ist deren Schande und Unrecht, dass die Armut weiter zunimmt. Leider lesen die Verantwortlichen keine Sprichwörter oder halten sich nicht daran. Wer soll den wenigen Reichen noch etwas abkaufen, wenn keiner mehr etwas hat?)

Armut ist keine Sünde.

Armut ist keine Unehre.

Armut ist kein Laster, aber sie wirkt wie der Aussatz.

Armut ist kostenfrei.

Armut ist listig, sie fängt auch einen Fuchs.

Armut ist listig und sinnreich.

Armut ist nicht Armut, sie sei denn nicht fröhlich.

Armut ist nicht gut, denn sie macht Unmut.

Armut ist so angenehm, wie wenn ein Hund ins Bad käm'.

Armut ist weder Schande noch Unehre.

Armut ist wohl eine böse Webe weiß zu bleichen und dennoch hat es seinen Reichtum.

Armut ist zu vielen Dingen gut.

Armut kann nicht verlieren, Armut kann nicht regieren.

Armut kann so bald Ursach zur Sünde geben als Reichtum.

Armut keine Scham hat.

Armut lähmt nicht.

Armut lehrt alle Kunst.
Armut lehrt und find't alle Künste.
Armut lehrt viel Künste.

Armut lehrt geigen.

Armut lehrt viel Böses.

Armut leidet viel Not.

Armut macht Demut, die ist gut.
(Gut für die Reichen. Solange diese Demut weiter besteht, haben die Reichen nichts von den vielen Armen zu befürchten und Arbeiten weiter zur Vermehrung des Reichtums weniger Reicher.)

Armut macht nicht arm, sie sei denn, dass Gott erbarm.

Armut macht schamlos (unverschämt).

Armut macht Unredlichkeit.

Armut macht veracht.
(Diese Verachtung der Reichen oder Besitzenden merkt man heute genauso, wie vor über 500 Jahren zur Entstehungszeit dieses Sprichwortes. Heute hört man beispielsweise oft die falsche Behauptung, wenn die Hartz IV Unterstützung angehben wird, damit die berechtigten Menschen davon Leben können, das wäre ein Grund, keine Arbeit aufnehmen zu wollen. Richtiger wäre es, die Löhne der Geringverdiener so zu erhöhen, dass die davon Leben können. Ebenso sind viele Rentner nach 45 Jahren Arbeit weiter zu Arbeiten, weil sie sonst die Mieten der reichen Wohnungsgesellschaften nicht bezahlen könnten.)

Armut muss des Reichtums Hand, Zung, und Fuß sein.
(Das bedeutet laut Petri im Jahr 1605: „Was die Reichen zu tun haben, das müssen die armen Leute verrichten.“ Das bedeutet, die Reichen leben und haben ihren Reichtum von und durch die Arbeit der Armen, die Reichen ernten die Früchte der Armen. Daran hat sich bis heute fast nichts geändert.)

Armut schändet nicht, aber Laster schänden.

Armut schneidet keinen Speck, aber Reichtum findet (presst) Öl in (aus) jedem Dreck.


Armut selten recht tut.

Armut stiehlt frohen Mut.


Armut studiert, Reichtum bankettiert (jubiliert).

Armut sucht neue List.

Armut sucht neue Wege.

Armut sucht Wege.

Armut tut dem Alter weh.


Armut tut selten gut.

Armut tut wehe, Elend noch mehr, noch will ich lieber Elend sein, denn verlieren die Treue mein.
Armut wehe tut.

Armut und Alter, das sind zwei schwere Bürden, es wär an einer genug.
Alt und arm sein sind zwei schwere Bürden; man hätt' an einer genug zu tragen.

Armut und Furcht macht schlechte Leute zu Lügnern.

Armut und Geiz treibt zu nichts Gutes.

Armut und Hunger haben manchen Junger.
Armut und Hunger hat viele gelehrte Jünger.

Armut versucht viel.

Armut wagt alles.

Armut wird verdrückt (versteckt), Reichtum wird hervor gerückt.

Eine Seite mit allen Sprichwörtern, in denen „Arm und Armut“ enthalten ist,
 findet sich 
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