
Deutsche Sprichwörter
Über 24.000 deutsche Sprichwörter
Gabe bis Gerücht
Über 24.000 deutsche Sprichwörter
Gabe bis Gerücht
Schon in früheren Jahrhunderten haben etliche Autoren deutsche Sprichwörter gesammelt und in gedruckten Büchern veröffentlicht. Einige davon sind:
Agricola von Issleben 1530, Sebastian Franck 1541, Andream Gartner 1574, M. Fridericum Petri 1605, Jan Gruter 1610, Georg Henisch 1616, Christoph Lehmann 1630, Andreas Sutor 1716, Joachim Christian Blum 1780, Samuel Christoph Wagener 1813, Georg von Gaal, 1830, Wilhelm Körte 1837, Karl Simrock 1846, Otto Freiherr von Reinsberg, Freifrau von Reinsberg-Düringsfeld mehrere Bücher von 1863 bis 1872, Otto Sutermeister 1869, und das Deutsche Sprichwörterlexikon in 5 Bänden von Karl Friedrich Wilhelm Wander, veröffentlicht zwischen 1866 und 1880 und andere. Im 20. Jahrhundert haben weitere Autoren Sprichwörter meist aus älteren Sammlungen ausgewählt und anders zusammengestellt veröffentlicht.
Bis heute ist die Sprichwörtersammlung von Simrock die verbreitetste und das Sprichwörter Lexikon von Wander die Umfangreichste. Wenn man die Vorworte und Einleitungen der alten Bücher liest, haben sich etliche der Autoren gegenseitig kritisiert. Einige wegen zu vieler, andere wegen zu weniger Erklärungen, in anderen fehlte jede Erklärung, oder Quellen wurden angezweifelt. Andere wären angeblich gar keine Sprichwörter und Wander wurde vorgeworfen, Sprichwörter zu erfinden. Alle beanstandeten die Reihenfolge, Sortierung und Auswahl der anderen oder sprachen ihnen den Wert ab.
Auch diese Sammlung ist nicht perfekt. Da hier alles nach dem Alphabet sortiert ist, (auch Ä, Ö, Ü, ß sind gleichwertig unter die Buchstaben A, O, U und S einsortiert) sind Sprichwörter mit vergleichbaren Inhalten teilweise getrennt. So ist jedes nur einmal vorhanden, manches hätte sonst unter verschiedenen Stichworten sortiert werden können. Alle sind weitestgehend in neuer Rechtschreibung, was in den bisherigen Sammlungen nicht der Fall ist. Ausnahmen sind die Fälle mit Reimen, alten Wörtern, Kunstwörtern oder für bestimmte Sprichwörter typischen Ausdrücken. Auch die Grammatik wurde nicht verändert, die in Sprichwörtern vielfach nicht ganz den Regeln entspricht.
Von etlichen Sprichwörtern gibt es nach Jahrhunderten oft mehrere verschiedene Variationen mit einem anderen Wort (in Klammern eingefügt), oder ganzen Satzstellungen. In etlichen alten Sammlungen finden sich die gleichen Sprichwörter, nur in anderer Wortreihenfolge. Viele sind hier enthalten, alle zusammen meist unter dem Anfangsbuchstaben, welcher als Erster im Alphabet steht. Gleichlautende, fast gleiche und doppelte (bei Simrock über 100) stehen hier nur ein Mal. Sprichwörter aus dem Sprichwörter Lexikon von Wander stehen hier nicht, nur die aus seinen Quellen auffindbare im Wortlaut der Quelle, nicht in Wanders oft veränderter Form.
Agricola von Issleben 1530, Sebastian Franck 1541, Andream Gartner 1574, M. Fridericum Petri 1605, Jan Gruter 1610, Georg Henisch 1616, Christoph Lehmann 1630, Andreas Sutor 1716, Joachim Christian Blum 1780, Samuel Christoph Wagener 1813, Georg von Gaal, 1830, Wilhelm Körte 1837, Karl Simrock 1846, Otto Freiherr von Reinsberg, Freifrau von Reinsberg-Düringsfeld mehrere Bücher von 1863 bis 1872, Otto Sutermeister 1869, und das Deutsche Sprichwörterlexikon in 5 Bänden von Karl Friedrich Wilhelm Wander, veröffentlicht zwischen 1866 und 1880 und andere. Im 20. Jahrhundert haben weitere Autoren Sprichwörter meist aus älteren Sammlungen ausgewählt und anders zusammengestellt veröffentlicht.
Bis heute ist die Sprichwörtersammlung von Simrock die verbreitetste und das Sprichwörter Lexikon von Wander die Umfangreichste. Wenn man die Vorworte und Einleitungen der alten Bücher liest, haben sich etliche der Autoren gegenseitig kritisiert. Einige wegen zu vieler, andere wegen zu weniger Erklärungen, in anderen fehlte jede Erklärung, oder Quellen wurden angezweifelt. Andere wären angeblich gar keine Sprichwörter und Wander wurde vorgeworfen, Sprichwörter zu erfinden. Alle beanstandeten die Reihenfolge, Sortierung und Auswahl der anderen oder sprachen ihnen den Wert ab.
Auch diese Sammlung ist nicht perfekt. Da hier alles nach dem Alphabet sortiert ist, (auch Ä, Ö, Ü, ß sind gleichwertig unter die Buchstaben A, O, U und S einsortiert) sind Sprichwörter mit vergleichbaren Inhalten teilweise getrennt. So ist jedes nur einmal vorhanden, manches hätte sonst unter verschiedenen Stichworten sortiert werden können. Alle sind weitestgehend in neuer Rechtschreibung, was in den bisherigen Sammlungen nicht der Fall ist. Ausnahmen sind die Fälle mit Reimen, alten Wörtern, Kunstwörtern oder für bestimmte Sprichwörter typischen Ausdrücken. Auch die Grammatik wurde nicht verändert, die in Sprichwörtern vielfach nicht ganz den Regeln entspricht.
Von etlichen Sprichwörtern gibt es nach Jahrhunderten oft mehrere verschiedene Variationen mit einem anderen Wort (in Klammern eingefügt), oder ganzen Satzstellungen. In etlichen alten Sammlungen finden sich die gleichen Sprichwörter, nur in anderer Wortreihenfolge. Viele sind hier enthalten, alle zusammen meist unter dem Anfangsbuchstaben, welcher als Erster im Alphabet steht. Gleichlautende, fast gleiche und doppelte (bei Simrock über 100) stehen hier nur ein Mal. Sprichwörter aus dem Sprichwörter Lexikon von Wander stehen hier nicht, nur die aus seinen Quellen auffindbare im Wortlaut der Quelle, nicht in Wanders oft veränderter Form.
Es sind hier fast alle Sprichwörter von Simrock enthalten und viele aus etlichen anderen alten Sammlungen. Bei vielen veralteten oder heute unbekannten Ausdrücken steht eine Erklärung zur Bedeutung. Ebenso ist bei vielen Sprichwörtern die Bedeutung oder Herkunft erklärt, da sie wegen ihres Alters meist vergessen sind.
Wenn hier noch ein besonderes, wichtiges, häufiges oder neues Sprichwort fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.
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Gabe macht Gunst.
Gaben, die ein Armer einem Reichen gibt, sind Bettelei.
Gaben, die einmal gegeben, soll man nicht wiederum fordern.
Gaben haben Sporen zur Arbeit und Treue.
Gaben machen kein Christen, sondern der Glaube.
Gaben macht der Wille gut.
Gaben sollst du nicht allweg glauben.
Gaben und Geschenke betrügen manch schön Mägdelein.
Gaben und Verehrung betören auch die Weisen.
Gaben verschmäht unter tausend nicht einer.
Gäb' es keine Narren, so gäb' es keine Weisen.
Gabe um Gabe ist nicht dankenswert.
Galle bleibt Galle, wenn man sie auch mit Honig bestreicht.
Gämsen steigen hoch und werden doch gefangen.
Ganz bekannt, halb gebüßt.
Ganze Beine sind besser als ein gemästeter Bauch.
Ganz leicht ein schweres Ding werden kann, wenn Fleiß und Mühe man wendet dran.
Garaus macht böse Hosen.
Garaus, so wird ein voller Bruder draus.
Gar Fisch ist Fisch, gar Mann ist Mann, ins Kloster mit dem Pfaff.
Gar fromm ist, der den Armen beschirmt.
Gar gekocht ist gesund.
Garn richten fängt nicht Vögel, aber (sondern) zuziehen.
Garnstellen fängt nicht Vögel, sondern Zuziehen.
(Garn = Netz, Falle.)
Gar oft der beste Rat den schlimmsten Ausgang hat.
Garstiger Speck und garstige Butter gehören zusammen.
Garten muss man warten.
Gartenwerk, Wartenwerk.
Gar wenig spinnt, wer viel grübelt und sinnt und eigen Garn auf seiner Winde, ists allerbeste Angebinde.
(Anstelle von diesem einen Sprichwort aus Gubitz deutschem Volkskalender aus dem Jahr 1858 stehen in Wanders Deutschem Sprichwörter Lexikon gleich zwei, beide ohne Quellenangabe. Der erste Teil unter Spinnen Nr. 74 und der zweite Teil unter Garn Nr. 63.)
Gar zu genaue Rechnung macht sparsame Freunde.
Gar zu kluge Rechnung macht auch sparsame Freunde.
Gar zu geschwinde, tut wenig nutz finden.
Gar zu höflich ist bäurisch.
Gar zu höflich sein ist auch eine Grobheit.
Gar zu scharf gesehen macht böse Augen.
Gar zu sparsam macht faule Katzen.
Gar zu streng ist Unrecht.
Gar zu viel wissen wollen, bringt den Fuchs um den Schwanz.
Gassenengel, Hausteufel!
Gäste, die nachmittags kommen, bleiben gern über Nacht.
Gast und Fisch bleiben kaum drei Tage frisch.
Gebare jung und tu als ein Alter.
Gebe ich nicht, so gönne ich doch.
Geben kann ein jeder, was (wie viel) er will, aber nehmen darf er nur nach Verdienst.
Geben ist seliger als Nehmen.
Geben ist seliger denn Nehmen.
Gebet, Glaube, Hoffnung und Geduld tun bei den Christen das Beste.
Gebet ohne Arbeit ist eine Hacke ohne Stiel.
Gebet ohne Inbrunst, Vogel ohne Flügel.
Gebetteltes Brot schmeckt süß.
Gebet und Fleiß und lesen weis, macht kurze Zeit und leichte Arbeit.
Gebieten ohne Straf und Macht, macht Herren und Gebot veracht.
Geborgt Geld soll man lachend bezahlen.
Geborgt ist nicht geschenkt.
Geborstener Hafen*15 bricht zuletzt.
Gebote wollen nicht mit dem guten Willen, sondern mit der Tat erfüllt sein.
Gebot ohne Glauben lehren macht Heuchler.
Gebrannte Kinder scheuen das Feuer.
(Ein) Gebranntes Kind scheut (fürchtet) das Feuer.
Gebrauch der Welt, aber lass sie dich nicht gefangen nehmen.
Gebrauchter Pflug blinkt, stehend Wasser stinkt.
Gebrauchter Schlüssel ist immer blank.
Gebrauchte Rut wirft Gott in die Glut.
Gebrauch tut mehr als Meisterlehr (denn aller Meister Lehr).
Gebrühte Katze scheut auch das kalte Wasser.
(Vergleichbares Sprichwort auch mit Hunden: Ein verbrannter Hund fürchtet sich auch vor kaltem Wasser.)
Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
Gib dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist.
(Eines der vielen Sprichwörter, deren Ursprung in der Bibel zu finden ist. Matthäus 22, 21)
Gebt der Frau Flügel, und sie ist entweder ein Engel oder eine Gans.
Gebt, was eure Ehre ist, sagen die das Almosen bitten.
Geburt ist etwas, Bildung mehr.
Geburt macht nicht edel.
Geburt macht weder bös noch gut.
Gecken lassen sich leicht schrecken.
Gecken sind veränderlich, wie der Mond.
Gedächte der Dieb an Galgen, so ließe er sein Stehlen.
Gedächtnis des Todes sündigt nicht.
Gedanken, die zuerst gleißen, tun zuletzt die Leute beschmeißen.
Gedanken fliegen stets ein und aus, einer stößt die andern aus.
Gedanken kann man so wenig wehren, als den Vögeln, dass sie dir nicht übern Kopf auf der Straße fliegen.
Gedanken leiden keinen Zwang.
Gedanken machen oft großes Lärmen im Menschen.
Gedanken sind frei.
Gedanken sind zollfrei.
Die Gedanken sind zwar Zoll-, nicht aber Höllen-frei.
Gedanken sind zollfrei, aber nicht höllenfrei.
(„Die Gedanken sind frei“ ist auch der Titel eines deutschen Volkslieds vom Anfang des 19. Jahrhunderts, dessen Text um 1780 erstmals auf Flugblättern veröffentlicht wurde. Ausführlich bei Wikipedia.)
Gedanken sind geflügelt, aber wie fast alle der Hühnerart, fliegen nicht in die Höhe, sie bleiben aufm Boden.
Gedanken sind so viel wert, als die Materie darauf sie fallen.
Gedanken sind wie der Wind, den man wohl hört und nirgend find.
Gedanken sind wie Kugeln aufm Kegelplatz (Kegelbahn); sie laufen und fehlen, sie laufen und treffen.
Gedeiht einer, so gedeiht er seinem ganzen Geschlecht, verdirbt er, so verdirbt er selbst allein.
Gedenk allzeit, Gott sei dein Herr, der dir Gutes geb und dich ernähr.
Gedenk der vier letzten Stück, des Tods, des Gerichts, der Hölle und des Himmels.
Gedinge bricht Landrecht.
Gedingt Pferd macht kurze Meilen*23.
Entlehntes Ross macht kurze Meilen*23.
Gedoppelte Schläge machen gedoppelte Schmerzen.
Gedräute Ohrfeigen schmerzen nicht.
Geduld behält das Feld.
Geduld bringt Huld, vergibt alle Schuld.
Geduld bringt Rosen.
Geduld die beste Arznei, in allem Leid und Unglück sei.
Gedulden, Schweigen, Lachen, hilft oft in schlimmen Sachen.
Geduld frisst den Teufel.
Geduldig alles wohl und weh, man leiden muss im Stand der Ehe.
Geduldiger Schafe gehen viel in einen Stall – ungeduldiger noch mehr.
Der geduldigen Schafe gehen viel in einen Stall.
Geduld ist das beste Pflaster für alle Schwären.
Geduld ist der allerbequemste beste Sieg im bitteren Felde.
Geduld ist der beste Harnisch des Lebens.
Geduld ist der beste Harnisch wider Gott, wider böse Leute und bös Gesinde.
Geduld ist der Seelen Schild.
Geduld ist die größte Tugend.
Geduld ist die Seelenspeis.
Geduld ist eine Arznei des Lebens.
Geduld ist eine Arznei für alles Unglück.
Geduld ist eine Arznei wider alle Wunden.
Geduld ist ein edel Kraut, wächst aber nicht in allen Gärten.
Geduld ist eine Jungfrau, hätte sie sich verehelicht, man hätte ihr längst einen Scheidungsbrief gegeben.
Geduld ist ein Pflaster für alle Wunden.
Geduld ist stärker denn Diamant.
Geduld ist Zucker aller Trübsal und Beschwernis.
Geduld ladet Gewalt ins Haus.
Geduld lädt Gewalt zu Haus.
Geduld macht aus einem Feind oft einen Freund.
Geduld macht Leiden leicht.
Geduld siegt über alles Übel.
Geduld überwindet alles (Unglück).
Geduld überwindet Holzäpfel.
Geduld überwindet Schweinsbraten.
Geduld und Batzen*2 gehen viel in einen Sack.
Geduld und ein wenig schreien ist gut Pflaster auf den Schmerz.
Geduld und Langmut obsiegen und behalten das Feld.
Geduld, Unschuld und ein gut Gewissen kann alles ausstehen.
(Ein Sprichwort, das wortgleich bei Henisch (1616) und bei Petri (1605) steht. Wander übernimmt es ins Deutsche Sprichwörter Lexikon unter Geduld Nr. 131 mit Henisch als Quelle. Mit Petri als Quelle ändert er es unter Ding Nr. 658 in: „Drey ding können alles aussstehen: Gedult, vnschuld vnd ein gut Gewissen.“ und es waren 2, ein wirkliches Sprichwort und ein erfundenes.)
Geduld, Vernunft un Havergrüt, de sünd to allen Dingen nüt.
(Sprichwort aus Lübeck.)
Gaben, die ein Armer einem Reichen gibt, sind Bettelei.
Gaben, die einmal gegeben, soll man nicht wiederum fordern.
Gaben haben Sporen zur Arbeit und Treue.
Gaben machen kein Christen, sondern der Glaube.
Gaben macht der Wille gut.
Gaben sollst du nicht allweg glauben.
Gaben und Geschenke betrügen manch schön Mägdelein.
Gaben und Verehrung betören auch die Weisen.
Gaben verschmäht unter tausend nicht einer.
Gäb' es keine Narren, so gäb' es keine Weisen.
Gabe um Gabe ist nicht dankenswert.
Galle bleibt Galle, wenn man sie auch mit Honig bestreicht.
Gämsen steigen hoch und werden doch gefangen.
Ganz bekannt, halb gebüßt.
Ganze Beine sind besser als ein gemästeter Bauch.
Ganz leicht ein schweres Ding werden kann, wenn Fleiß und Mühe man wendet dran.
Garaus macht böse Hosen.
Garaus, so wird ein voller Bruder draus.
Gar Fisch ist Fisch, gar Mann ist Mann, ins Kloster mit dem Pfaff.
Gar fromm ist, der den Armen beschirmt.
Gar gekocht ist gesund.
Garn richten fängt nicht Vögel, aber (sondern) zuziehen.
Garnstellen fängt nicht Vögel, sondern Zuziehen.
(Garn = Netz, Falle.)
Gar oft der beste Rat den schlimmsten Ausgang hat.
Garstiger Speck und garstige Butter gehören zusammen.
Garten muss man warten.
Gartenwerk, Wartenwerk.
Gar wenig spinnt, wer viel grübelt und sinnt und eigen Garn auf seiner Winde, ists allerbeste Angebinde.
(Anstelle von diesem einen Sprichwort aus Gubitz deutschem Volkskalender aus dem Jahr 1858 stehen in Wanders Deutschem Sprichwörter Lexikon gleich zwei, beide ohne Quellenangabe. Der erste Teil unter Spinnen Nr. 74 und der zweite Teil unter Garn Nr. 63.)
Gar zu genaue Rechnung macht sparsame Freunde.
Gar zu kluge Rechnung macht auch sparsame Freunde.
Gar zu geschwinde, tut wenig nutz finden.
Gar zu höflich ist bäurisch.
Gar zu höflich sein ist auch eine Grobheit.
Gar zu scharf gesehen macht böse Augen.
Gar zu sparsam macht faule Katzen.
Gar zu streng ist Unrecht.
Gar zu viel wissen wollen, bringt den Fuchs um den Schwanz.
Gassenengel, Hausteufel!
Gäste, die nachmittags kommen, bleiben gern über Nacht.
Gast und Fisch bleiben kaum drei Tage frisch.
Gebare jung und tu als ein Alter.
Gebe ich nicht, so gönne ich doch.
Geben kann ein jeder, was (wie viel) er will, aber nehmen darf er nur nach Verdienst.
Geben ist seliger als Nehmen.
Geben ist seliger denn Nehmen.
Geben ist seliger und besser denn nehmen.
(Der Ursprung dieses Sprichwortes liegt in der Bibel, Neues Testament: Die Apostelgeschichte des Lukas, 20, 35: „Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.“ Es ist eine Ermahnung, nicht zu egoistisch zu sein, sondern auch großzügig gegenüber anderen, die etwas nicht haben oder Unterstützung oder Hilfe brauchen.)
Geben macht Leben.
Geben und doch behalten gilt nichts.
Geben und nehmen ist das gleiche Recht.
Geben und Wiedergeben hält die Freundschaft zusammen.
(Der Ursprung dieses Sprichwortes liegt in der Bibel, Neues Testament: Die Apostelgeschichte des Lukas, 20, 35: „Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.“ Es ist eine Ermahnung, nicht zu egoistisch zu sein, sondern auch großzügig gegenüber anderen, die etwas nicht haben oder Unterstützung oder Hilfe brauchen.)
Geben macht Leben.
Geben und doch behalten gilt nichts.
Geben und nehmen ist das gleiche Recht.
Geben und Wiedergeben hält die Freundschaft zusammen.
Gebet, Glaube, Hoffnung und Geduld tun bei den Christen das Beste.
Gebet ohne Arbeit ist eine Hacke ohne Stiel.
Gebet ohne Inbrunst, Vogel ohne Flügel.
Gebetteltes Brot schmeckt süß.
Gebet und Fleiß und lesen weis, macht kurze Zeit und leichte Arbeit.
Gebieten ohne Straf und Macht, macht Herren und Gebot veracht.
Geborgt Geld soll man lachend bezahlen.
Geborgt ist nicht geschenkt.
Geborstener Hafen*15 bricht zuletzt.
Gebote wollen nicht mit dem guten Willen, sondern mit der Tat erfüllt sein.
Gebot ohne Glauben lehren macht Heuchler.
Gebrannte Kinder scheuen das Feuer.
(Ein) Gebranntes Kind scheut (fürchtet) das Feuer.
Verbranntes Kind scheut das Feuer.
Gebrannt ist nicht gebraten.Gebrauch der Welt, aber lass sie dich nicht gefangen nehmen.
Gebrauchter Pflug blinkt, stehend Wasser stinkt.
Gebrauchter Schlüssel ist immer blank.
Gebrauchte Rut wirft Gott in die Glut.
Gebrauch tut mehr als Meisterlehr (denn aller Meister Lehr).
Gebrühte Katze scheut auch das kalte Wasser.
(Vergleichbares Sprichwort auch mit Hunden: Ein verbrannter Hund fürchtet sich auch vor kaltem Wasser.)
Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
Gib dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist.
(Eines der vielen Sprichwörter, deren Ursprung in der Bibel zu finden ist. Matthäus 22, 21)
Gebt der Frau Flügel, und sie ist entweder ein Engel oder eine Gans.
Gebt, was eure Ehre ist, sagen die das Almosen bitten.
Geburt ist etwas, Bildung mehr.
Geburt macht nicht edel.
Geburt macht weder bös noch gut.
Gecken lassen sich leicht schrecken.
Gecken sind veränderlich, wie der Mond.
Gedächte der Dieb an Galgen, so ließe er sein Stehlen.
Gedächtnis des Todes sündigt nicht.
Gedanken, die zuerst gleißen, tun zuletzt die Leute beschmeißen.
Gedanken fliegen stets ein und aus, einer stößt die andern aus.
Gedanken kann man so wenig wehren, als den Vögeln, dass sie dir nicht übern Kopf auf der Straße fliegen.
Gedanken leiden keinen Zwang.
Gedanken machen oft großes Lärmen im Menschen.
Gedanken sind frei.
Gedanken sind zollfrei.
Die Gedanken sind zwar Zoll-, nicht aber Höllen-frei.
Gedanken sind zollfrei, aber nicht höllenfrei.
(„Die Gedanken sind frei“ ist auch der Titel eines deutschen Volkslieds vom Anfang des 19. Jahrhunderts, dessen Text um 1780 erstmals auf Flugblättern veröffentlicht wurde. Ausführlich bei Wikipedia.)
Gedanken sind geflügelt, aber wie fast alle der Hühnerart, fliegen nicht in die Höhe, sie bleiben aufm Boden.
Gedanken sind so viel wert, als die Materie darauf sie fallen.
Gedanken sind wie der Wind, den man wohl hört und nirgend find.
Gedanken sind wie Kugeln aufm Kegelplatz (Kegelbahn); sie laufen und fehlen, sie laufen und treffen.
Gedeiht einer, so gedeiht er seinem ganzen Geschlecht, verdirbt er, so verdirbt er selbst allein.
Gedenk allzeit, Gott sei dein Herr, der dir Gutes geb und dich ernähr.
Gedenk der vier letzten Stück, des Tods, des Gerichts, der Hölle und des Himmels.
Gedinge bricht Landrecht.
Gedingt Pferd macht kurze Meilen*23.
Entlehntes Ross macht kurze Meilen*23.
Gemietet Ross und eigne Sporen machen kurze Meilen*23.
Eigene Sporen und fremde Pferde machen kurze Meilen*23.
(Das bedeutet, auf fremdes Eigentum wird gewöhnlich nicht viel Rücksicht genommen, es ist später ja nicht der eigene Schaden.)
Eigene Sporen und fremde Pferde machen kurze Meilen*23.
(Das bedeutet, auf fremdes Eigentum wird gewöhnlich nicht viel Rücksicht genommen, es ist später ja nicht der eigene Schaden.)
Gedoppelte Schläge machen gedoppelte Schmerzen.
Gedräute Ohrfeigen schmerzen nicht.
Geduld behält das Feld.
Geduld bringt Huld, vergibt alle Schuld.
Geduld bringt Rosen.
Geduld die beste Arznei, in allem Leid und Unglück sei.
Gedulden, Schweigen, Lachen, hilft oft in schlimmen Sachen.
Geduld frisst den Teufel.
Geduldig alles wohl und weh, man leiden muss im Stand der Ehe.
Geduldiger Schafe gehen viel in einen Stall – ungeduldiger noch mehr.
Der geduldigen Schafe gehen viel in einen Stall.
Geduld ist das beste Pflaster für alle Schwären.
Geduld ist der allerbequemste beste Sieg im bitteren Felde.
Geduld ist der beste Harnisch des Lebens.
Geduld ist der beste Harnisch wider Gott, wider böse Leute und bös Gesinde.
Geduld ist der Seelen Schild.
Geduld ist die größte Tugend.
Geduld ist die Seelenspeis.
Geduld ist eine Arznei des Lebens.
Geduld ist eine Arznei für alles Unglück.
Geduld ist eine Arznei wider alle Wunden.
Geduld ist ein edel Kraut, wächst aber nicht in allen Gärten.
Geduld ist eine Jungfrau, hätte sie sich verehelicht, man hätte ihr längst einen Scheidungsbrief gegeben.
Geduld ist ein Pflaster für alle Wunden.
Geduld ist stärker denn Diamant.
Geduld ist Zucker aller Trübsal und Beschwernis.
Geduld ladet Gewalt ins Haus.
Geduld lädt Gewalt zu Haus.
Geduld macht aus einem Feind oft einen Freund.
Geduld macht Leiden leicht.
Geduld siegt über alles Übel.
Geduld überwindet alles (Unglück).
Geduld überwindet Holzäpfel.
Geduld überwindet Schweinsbraten.
Geduld und Batzen*2 gehen viel in einen Sack.
Geduld und ein wenig schreien ist gut Pflaster auf den Schmerz.
Geduld und Langmut obsiegen und behalten das Feld.
Geduld, Unschuld und ein gut Gewissen kann alles ausstehen.
(Ein Sprichwort, das wortgleich bei Henisch (1616) und bei Petri (1605) steht. Wander übernimmt es ins Deutsche Sprichwörter Lexikon unter Geduld Nr. 131 mit Henisch als Quelle. Mit Petri als Quelle ändert er es unter Ding Nr. 658 in: „Drey ding können alles aussstehen: Gedult, vnschuld vnd ein gut Gewissen.“ und es waren 2, ein wirkliches Sprichwort und ein erfundenes.)
Geduld, Vernunft un Havergrüt, de sünd to allen Dingen nüt.
(Sprichwort aus Lübeck.)
Geduld wird alle Wege ebnen.
Geduld, Zeit und Geld schlichten alle Sachen.
Geduld, Zeit und Geld schlichten alle Sachen.
Geduld, zu hoch gespannt, wird rasend.
Gefährliche Krankheit heißen einen den Arzt suchen.
Gefährliche Ratschläge kommen selten zum guten Ende.
Gefährlich wird es, wenn die Dummen fleißig werden.
Gefahr muss man mit Gefahr überwinden (vertreiben).
Gefährte munter kürzt die Meilen*23.
Kurzweiliger Gefährte kürzt die Meilen*23.
Gefahr wird nicht ohne Gefahr vertrieben.
Gefällt der Henne der Hahn, so gefällt ihr auch der Hühnerhof.
Gefällt es Gott, dass dein Haus in Brand steht, so trage es mit Geduld und wärme dich dabei.
(Ein abenteuerlicher Ratschlag, den dieses Sprichwort gibt und den tunlichst keiner befolgen sollte. Wahrscheinlich ist es den früheren fehlenden Möglichkeiten zum Löschen eines Brandes geschuldet, wo die Menschen meist nur machtlos zusehen konnten.)
Gefangen Mann, armer Mann.
Gefangen sein ist schwere Pein.
Gefängnis rauben Herz und Mut auch einem unverzagten Mann.
Gefärbte und verdeckte Essen sind ungesunde und verdächtige Essen.
Gefechte und Schildereien muss man von fern ansehen.
Geflickte Freundschaft wird selten wieder ganz.
Gefühl macht Glauben.
(Dies bewahrheitet sich heute immer mehr. Wer lange genug im Internet und den (un)sozialen Medien unterwegs ist und die Schreckensmeldungen in den Nachrichten hört, bekommt das Gefühl, dass gerade alles immer schlimmer wird und glaubt endlich daran. Die Tatsachen, anderslautende und wahre Meldungen werden nicht mehr wahrgenommen. Ein so verblendeter Mensch glaubt nur noch seinen Gefühlen, die ihn zu unlogischen und falschen Handlungen bewegen, die erst die Katastrophen und Unglücke auslösen.)
Gefundenes verholen ist so gut wie gestohlen.
(Das bedeutet, wer etwas von Wert findet, war verpflichtet, es bei Polizei oder Fundbüro abzugeben. Wer das nicht tat beging eine Unterschlagung und machte sich damit Strafbar.)
Gefunden, gefunden wiedergib, geschenktes Gut nimmer gib.
Gegen bös Gesinde ist die friedlichste Strafe, dass man sie mit der Tür und langen Ruten schlage.
Gegen den Backofen ist übel gähnen.
Gegen den Frost hilft kein Zittern.
Gegen den Geiz hilft weder Glück noch Unglück.
Gegen den Lügner gibt es keine Redlichkeit.
Gegen den Wind beweist sich die Freundschaft.
Gegen den Wind kann man nicht pusten (blasen).
Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.
Gegen einen listigen Fuchs soll man listig sein.
Gegen ein Fuder Mist kann man nicht anstinken.
Gegen einen Fuder Mist kann einer allein nicht anstinken
Gegen ein Fuder Mist lässt sich nicht anstinken.
Man soll gegen ein Fuder Mist nicht anstinken.
Wër kann gêgen ein foier mes anstinken.
(Letzteres in der Mundart in Göttingen und Grubenhagen für „Wer kann gegen ein Fuder Mist anstinken.“ Kommentar dazu von Georg Schambach in seinem Buch „Die Plattdeutschen Sprichwörter der Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen“ aus dem Jahr 1851 auf Seite 40: „Und wenn auch jener Bauer, der von dem Herrn Assessor schnöde angefahren und mit der größten Grobheit behandelt war, sich diese Behandlung ruhig gefallen ließ, still dazu schwieg und nachher sein Schweigen mit den Worten (dem Sprichwort) zu rechtfertigen versuchte, womit er sein Unvermögen eine gleiche Grobheit zu entwickeln ausdrücken wollte, so ist darin doch keineswegs die allgemeine Ansicht unseres Volkes ausgesprochen. Dieses nimmt vielmehr an, dass ein jeder genommen werde, wofür er sich gibt und nehmen lässt, und so behandelt werde, wie er es sich will gefallen lassen.“ Im Hochdeutschen oft verwendete Version: Gegen ein Fuder Mist kann man nicht anstinken.)
Gegen Notwehr gibt es keine Notwehr.
Gegensätze ziehen sich an.
Gegenwehr ist erlaubt.
Gegenwehr ist nicht verboten.
Gegessen Brot ist bald vergessen.
Gegessen Brot soll man gedenken.
Gegessen oder gegeben Brot soll man lange gedenken.
Gegessen muss sein, und wenn jeder Baum ein Galgen wäre.
Geh die gemeine Landstraße, es kann nicht jeder auf dem Seile gehen.
Gehe dem Bach nach und du findest das Meer.
Geheim bleibt geheim.
Geheime Unzucht, offene Schande.
Gehe nicht zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst.
Gehe von der Wand, so zerstößt du den Hintern nicht.
(Ein altes Sprichwort, das schon Luther gern als derbe Abweisung gebraucht haben soll.)
Gehe wohl vor, so folgen andere Gute nach.
Geh gemach hin und komm bald wieder.
Gehgemach und Lebelang sind Brüder.
Geh hin und werd ein Krämer, sagt der Henker zu seinem Knecht.
Geh ich weit aus, hab ich weit nach Haus.
Geh ins Beinhaus und lies eines Edelmanns Kopf heraus.
Geh nicht in Nachbars Haus, du trägst wenig Ehre heraus.
Geh nicht tiefer ins Wasser, als du schwimmen kannst.
Geh nicht zu armer Bursch zu Gast, so du dein Speis nicht bei dir hast.
Gehorchen ist leichter als Befehlen.
(Dieser Spruch wird öfters als deutsches Sprichwort zitiert. Es könnte aber auch als Zitat von Friedrich Maximilian von Klinger (1752 - 1831), einem deutschen Dichter und Dramatiker angesehen werden. Der zitiert den Spruch in seinem Werke: „Betrachtungen und Gedanken über verschiedene Gegenstände“, 2.Teil von 1803 unter Nr 452, in der Werkausgabe von 1809, Band 12, unter Nr. 373. Wahrscheinlich ist der Spruch aber nicht von ihm, da er schon 1787 im „Handbuch der gemeinnützigsten Kenntnisse für Volksschulen“ unter Nr. 2 von 6. Kurze Lehren, zu finden ist. Möglicherweise ist er aber vom italienischer Philosoph, Politiker und Schriftsteller Niccolò Machiavelli ( 1469 - 1527) entlehnt, der mehrfach mit „Es ist leichter, gehorchen als befehlen zu lernen.“ zitiert wird.)
Gehorsam bringt gute Willigkeit.
Gehorsam gebiert Wohlfahrt.
Gehorsam ist aller Tugend Krone und Ehr.
Gehorsam ist besser denn Opfer.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das erste Buch Samuel 15, 22: „Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.“)
Gehorsam macht fromm.
Gehorsam schafft viel Gutes.
Gehorsam und Geduld wachsen nicht im Frauengarten (Weibergarten).
Gehst du weit aus, so hast du weit nach Haus.
Gehst du weit um, so gehst du weit irre.
Geht der Handel nicht so, wie du willst, so geh, wie er will.
Geht der Wagen wohl, so hängt sich der Neid daran.
Geht dir's übel, so verzag nicht, geht dir's wohl, so danke Gott und fürchte dich.
Geht dir's wohl, so fürchte den Fall.
Geht es an die Steuer zum gemeinen Nutzen, so sucht jedermann den Bettelmantel hervor.
Geht es wohl, so gibt man Zoll.
Geht Kunz hin, so kommt Hinz wieder.
Geht man rückwärts, geht man dem Teufel in die Arme.
Wenn man rückwärts läuft, läuft man dem Teufel ins Bett.
Wenn man rückwärts läuft, läuft man dem Teufel in die Arme.
(Siehe auch ein anderes Sprichwort mit der Mutter Gottes: „Wer rückwärts geht, läuft der Mutter Gottes in den Schoß.“)
Geht's in der Welt dir etwa schlecht, tu, was du willst, nur – habe nicht recht!
Geht’s nicht grad, geht’s krumm.
Geige den Leuten, wie du willst, du geigst selten allen recht.
Geiger und Pfeifer sind keine Scherenschleifer.
Geißböck allfort stinken.
Geißböck stinken nicht alleweil; auch Bisamkatzen riechen nicht das ganze Jahr.
Geistesleere sucht im Äußern Ehre, Geistesfülle entbehrt gern Schal und Hülle.
Geistliche reinigen das Gewissen, Ärzte den Leib, Juristen den Beutel.
Geistlich um den Kopf, weltlich um den Bauch, war von alters her junger Nonnen Brauch.
Geistlich um den Kopf, weltlich um den Bauch war vor alters junger Nonnen Brauch.
Geiz beißt schärfer denn hungrige Mücken.
Geiz, Gewalt und Übermut verderben manchen Schreiber gut.
Geizhalses Gut, des Teufels Opferherd (Opfergeld).
Geizige nehmen's Gott wohl vom Altar weg.
Geizige reiten auch zuweilen den Esel.
Geiziger Fraß würgt den Menschen.
Geiz ist die größte Armut.
Geiz ist die Wurzel aller Bosheit.
Geiz ist ein Haus-Unglück.
Geiz, Neid und Vorteil sind Geschwister Kinder und kommen von einem Vater her, der heißt ein Lauser und karger Filz.
Geiz sucht seinen Himmel im Kot.
Geiz tut ihm selbst kein gut.
Geiz und Ehr treibt über Meer.
Geiz und Verstopfung gehen Hand in Hand.
(Dieser Spruch ist wahrscheinlich Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden, als die Psychoanalyse zwischen Geiz und Verstopfung einen Zusammenhang, um zwei parallele Erscheinungen des gleichen Typus, sah. Dies wurde mit dem Staatswesen von Bienen, besonders der Arbeiterinnen, verglichen. Dieser Meinung waren z.B. Sigmund Freud (1856 - 1939) und Karl Abraham (1877 - 1925))
Geiz, Zorn, böse Lieb, drei Laster sind, in Schande und Spot sie stürzen geschwind.
Gekränkte Liebe hat einen Freund im Himmel.
Gekreuzigte Tugend steht nach drei Tagen wieder auf.
Gelächter und Scherz wohnet im Narren Herz.
Geladener Gast komme bald, ungeladener draußen halt.
Gelbe Butter am Spunde ist nicht immer gut auf dem Grunde.
Geld allein macht nicht glücklich.
Geld behält das Feld, spielt den Meister in der Welt.
Geld bringt Gunst, aber nicht Kunst.
Geld, das stumm ist, macht recht, was krumm ist.
Geld, das tät's.
Geld erklärt den Text und die Glosse.
Geld fährt auf hohen Schlitten, Armut muss zu Fuß gehn.
Geld führt den Krieg.
Geld gehört der Welt.
Geld geht hin, wie her.
Geld genommen, um Freiheit gekommen.
Geld, Gewalt und Gunst, brechen Recht und Kunst.
Geld hat einen feigen Hals.
Geld hat keine Zipfel.
Geld hat manchen an den Galgen gebracht.
Geld heißt Junker.
Geld her, Geld her, klingen die Glocken, wenn gleich (wennschon) der Pfaff tot ist.
Geld hilft nicht für Armut.
Gut hilft nicht für Armut.
Geldhunger, wen machst du nicht zum Unger?
Geld im Beutel trutzt und duzt den Wirt.
Geld im Beutel vertreibt die Schwermut.
Geld ist der Adel, Geld ist ohne Tadel.
Geld ist der größte Held.
Geld ist der Mann, der`s kann.
Geld ist der Meister.
Geld ist der Nerv.
Geld ist des Krieges Stärke.
Geld ist die beste Ware, sie gilt Sommer und Winter.
Geld ist die Losung.
Geld ist die Welt und die Welt ist Geld.
Geld ist ein Pflaster über alle Schäden.
Geld ist gern, wo man's hält in Ehr'n.
Geld ist Königin, Tugend und Kunst ihre Schüsselwascherinnen.
Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.
Geld ist nicht dankenswert, wenn man den Brauch wehrt.
Geld ist nichts besser, denn wer es brauchen kann.
Geld jagt die Welt.
Geld kann den Teufel in ein Glas bannen.
Geld kann nicht Unrecht tun.
Geld lässt sich nicht lieben, es will, man soll es üben.
Geld macht den Markt.
Geld macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich.
Geld macht Schälke.
Geld regiert die Welt.
Gold regiert die Welt.
Gewalt und Geld regiert die Welt.
Geld schließt auch die Hölle auf.
(Zusatz zu diesem Sprichwort 1837 bei Körte: „aber nicht auch den Himmel.“)
Geld schweigt nicht, wo es ist.
Geld stinkt nicht.
(Ein Sprichwort, das auf den römischen Kaiser Titus Flavius Vespasian (09 - 79 n. Chr., römischer Kaiser von 69 bis 79 ) zurückgehen soll. Um die Staatsfinanzen zu verbessern, führte er eine sogenante Latrinensteuer ein, für die er kritisiert wurde. Als Gegenargument soll er den Spruch gesagt haben.)
Geldsüchtig, Wassersüchtig.
Geld um Dienst ist nicht dankenswert.
Geld und Eisen wollen gute Fäuste haben.
Geld und Freundschaft trotzen der Gerechtigkeit.
Geld und Gut ist Gottes geringste Gabe.
Geld und Gut kann man erwerben, aber nicht einen gesunden Leib.
Geld und Gut kann man noch kriegen, wer keine Ehre hat, der muss oft schweigen.
Geld und Gut lässt sich gewinnen und verlieren.
Geld und Gut macht (frischen) Mut.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 40, 26: „Geld und Gut machen Mut, aber mehr als beides die Furcht des Herrn.)
Geld und Gut manchen blendet und ist doch bald verschwendet.
Geld und Gut nimmt oft ein böses Ende.
Geld und Gut recht anlegen, ist eine große Kunst.
Geld und Gut vergeht, Gott und sein Wort besteht.
Geld und Gut wendet dem Geizigen keine Armut, sonder macht sie ihm.
Geld und Zorn macht alle Dinge verloren.
Geld verdirbt den Charakter.
Geld verdirbt die Welt.
Geld verloren, nichts verloren, Mut verloren, viel verloren, Ehre verloren, alles verloren.
Geld vor, Recht nach.
Geld wider Geld spricht jetzt die Welt, ein bös Ding ists, wenns nicht recht gefällt. Des muss einer selbst in Unglück baden, der bös vergelt zu seinem Schaden.
Geld will allzeit Königin sein.
Geld will einen guten Vormund haben.
Geld wird nicht gehenkt (gehangen).
Geld zerbricht Ehr' und gut Gewissen.
Geld zum Gottes Haus, die Herren vertrinken's auf'm Rathaus.
Gelegenheit hat vorne Haar, sonst hinten ist sie glazig gar.
Gelegenheit hat vorn langes, hinten kurzes Haar.
Gelegenheit kommt nicht alle Tage.
Gelegenheit macht auch Diebe, denen man herrliche Namen gibt.
Gelegenheit macht Diebe.
Gelegenheit macht Liebe.
Gelehrte Hasen fängt man im Schulgarn.
Gelehrte Jungfrauen geben ungelehrte Haushälterin, halten Ehr und Nahrung in faulen Händen. Am schönen weißen Zeug sieht man bald einen Flecken.
Gelehrte Leute kommen allenthalben aus.
Gelehrte Leute sind auch oft große Narren.
Gelehrte Leute und Bienen müssen wohl in acht genommen werden.
Gelehrte Leute wissen's, tapfre tun's.
Gelehrte Narren, über alle Narren.
Die gelehrten Narren sind über alle Narren.
Gelehrten ist gut predigen.
Gelehrter Verstand ist der beste.
Gelehrter Witz ist selten nütz.
Gelehrte sagen, ich hab's gelesen, Soldaten, ich hab's getan.
Gelehrte und Ungelehrte sind so weit unterschieden als Lebendige und Tote.
Gelehrt, fromm und reich ist nicht ein Ding.
Gelehrt sein ohne Gottesfurcht ist Galle und Gift.
Geliehen Geld soll man lachend bezahlen.
Geliehen Gold wird Blei, wenn man's wiederfordert.
Gelinder Arzt bei faulem Schaden macht Übel ärger.
Gelinder Arzt macht faule Schäden.
Gelindes Feuer gibt (macht) süßes Malz.
Gelindes Feuer macht süßen Met.
Gelinde Wundärzte machen faule Schäden.
Geloben ist adlig, halten bäurisch.
Geloben ist ehrlich, halten beschwerlich.
Geloben und leisten sind zween Geisten.
Gelöbnis macht schuldig.
Gelübde bricht Landrecht.
Gemach fährt (man) den Berg hinauf.
Gemach geht auch weit.
Gemach geht Gottes Rach.
Gemach in die Kohlen geblasen, so fährt dir kein Staub (Asche) in die Nasen.
Gemach ins Dorf, die Bauern sind trunken!
Gemach ins Dorf, die Bauern sitzen über den Eiern.
Gemach reichen tut wohl.
(Das bedeutet, langsam, ruhig und bequem reich werden, tut wohl.)
Gemach, siehe, hinter wem du sitzt.
Gemach wird das Kleine groß, jählings das Große klein.
Gemach zur Rach.
Gemalte Blumen riechen nicht.
(Dies Sprichwort soll eine Warnung vor etwas Falschem sein. Dazu gehören falsche Versprechen, falsche Nachrichten (alternative Fakten = Fake News) und alles andere Falsche und Unechte. Ebenso sollen keine Gewltsblumen oder bunte Blumen riechen.)
Gemalte Mönche sind die frömmsten.
Gemalte Vögel sind gut schießen, aber nicht gut genießen.
Gemeinde-Gebet und Gemeinde-Fluch vermag viel.
Gemeinde Gut (Rat) geht meist verloren.
Gemeine Arbeit gilt auch Geld.
Gemeine einfältige Leute haben viel Richter, ein Fürst hat nur einen, nämlich unsern Herrn Gott.
Gemeine Gefahr macht die Leute einig.
(Eine allgemeine Gefahr, die für alle gefährlich ist und alle die gleichen Interessen haben kann alle einigen. Wie sich bei mancher Gelegenheit gezeigt hat, versuchen manche aber, einen eigenen Vorteil daraus zu ziehen, was aber alle schwächt und in Gefahr bringt, auch den Verursacher.)
Gemeine geringe Speise die gesündeste.
Gemeine Hand baut das Land.
Gemeinen Weg kann (einem) niemand verbieten.
Gemeiner Nutz geht vor sonderlichem Nutz.
Gemeiner Stand der beste.
Gemeine Schafe fressen die Wölfe.
Gemeines Gut geht zumeist (gemeiniglich) verloren.
(Für gemeinschaftliches Gut oder Besitz fühlt sich keiner persönlich verantwortlich. Jeder meint, der andere könnte genauso darauf achten, warum gerade ich? Gemeinschaftlicher Besitz kommt deswegen schnell zu Schaden. Auf ein Schaf, das allen gehört, wird kein einzelner besonders achtgeben, weshalb der Wolf besonders leichte Beute machen kann. Dadurch geht viel verloren und man hat selbst genauso den Schaden wie die anderen, warum sollte man nicht gerade deswegen auch selbst darauf achtgeben? Das gilt heute genauso wie vor 500 Jahren, als dieses Sprichwort entstand.)
Gemeines Unglück ist leicht verschmerzt.
Gemeine Verzeihung hat keine Kraft.
Gemein Gebet und gemeiner Fluch vermögen viel.
Gemein Geplärr ist nie ganz leer.
Gemeiniglich, wenn man unter die Hunde wirft, so trifft man einen.
Gemein ist unrein.
Das Gemein, das Unrein.
Das Gemein ward nie rein.
(Gemeinschaftliches wird meist nie ordentlich ausgeführt, jeder meint, der andere könnte es auch machen.)
Gemeinsam sind wir stark.
Gemeinsam Unglück rüstet wohl.
Genäsch will Streiche (haben).
Genau dingen und wohl bezahlen gibt gute Kaufleute.
Genau gedingt und gleich bezahlt, macht den besten Kauf.
Genau gedungen und richtig bezahlt.
Genau kaufen verderbt den Markt nicht.
Genau untersuchen kommt von armen Leuten.
Genau Zehrgeld lehrt wohl sparen.
Genaues Zehrgeld macht gut Sparen.
General oder gar Korporal.
Genetzt und wohl gewetzt ist halb geschoren, sagt der Barbier.
Genieße deine Kraft, man lebt nur, wenn man schafft.
Genötigte Freud tut selten gut.
Genug geht viel in einen Sack.
Genug haben ist mehr als viel haben.
Genug ist besser als zu viel.
Genug ist genug, hat der Geiger gegeigt.
Genug ist über einen Sack voll.
Genug macht Unruhe.
Genügsame, stille, demütige und gehorsame Kinder hat Gott lieb.
Gerade durch, das hält den Stich.
Gerade hat viel Ungerade.
Geradeheraus ist Meister.
Geradeweg, wie der Teufel die Bauern holt.
Gerade - wie grün Holz hinter dem Ofen getrocknet.
Geradezu gibt guten Renner.
Geradezu gibt gute Schützen.
Geradezu ist der nächste Weg.
Geradezu wehret am längsten.
Gerät das Kalb nach der Kuh, hast du im Haus der Huren zwo.
Gerät das Kalb nach der Kuh, so sind (werden) der Huren zwo.
Gerät das Kalb wie die Kuh, so sind es großer Huren zwo.
Ist das Kalb wie die Kuh, so sind der Huren zwo.
Gerät dem Teufel eine Chance nicht, so versucht er's auf anderem Wege.
Gerät der erste Wurf nicht, so fällt die Birne beim zweiten (vom anderen).
Gerät es nicht das erste Mal, so gerät es das andere Mal: darum nicht abgelassen.
Gerechnet ist nicht bezahlt.
Gerechte tun das Rechte recht.
(Mit dem rechten Recht ist nicht das Recht der Gesetze gemeint, da die für manche ungerecht sind. Der Kommentar von Wilhelm Körte 1837 dazu: Das rechte Recht ist, wenn das Zünglein der Gerechtigkeitswaage in der Mitte steht. Es geht hierüber ein altes Gerücht, dass, sobald das Zünglein ins Gleiche komme, die Welt untergehen werde. – Es hat den Anschein, dass wir der Welt Untergang und des rechten Rechts Aufgang wohl nicht erleben werden!)
Gerechtigkeit fördert zum Leben, dem Übel nachjagen, fördert zum Tod.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 11, 19: Luther-Bibel 1545 „Denn Gerechtigkeit fordert zum leben / Aber dem vbel nachiagen fordert zum tod.“ Luther-Bibel 1912 „Gerechtigkeit fördert zum Leben; aber dem Übel nachjagen fördert zum Tod.“ Schlachter-Bibel 1951: „So gewiss die Gerechtigkeit zum Leben führt, so sicher die Jagd nach dem Bösen zum Tod.“ Lutherbibel 2017: „Gerechtigkeit führt zum Leben; aber dem Bösen nachjagen führt zum Tode.“)
Gerechtigkeit ist des Fürsten Spiegel.
Gerechtigkeit ist Tod, der Glaub leidet Not.
Gerechtigkeit liegt unter der Bank, Wahrheit und Treu ist worden krank.
Gerechtigkeit muss geschehen, sollt auch die ganze Welt vergehen.
Gerecht und fromm sein ist die größte Rache, die man Neidern und Feinden kann antun.
Gered't ist gered't, man kann's mit keinem Schwamm auswischen.
Gerede und halten ist zweierlei.
Gerhaber (Vormünder) sind Gernhaber.
(Erklärung bei Körte zu diesem Sprichwort: „im Österreichischen und in Bayern heißt der Vormund: der Gerhab, vom alten ger, recht, gerecht; wehrhaft.“)
Geringer Leute Zorn ist nicht wert ein Haferkorn.
Geringes Ding hat auch seine Gunst.
Gering macht Unruhe.
Gern Gast, selten Wirt.
Gern gesehn kommt ungebeten.
Gern tun macht leichte Arbeit.
Gern wollen fromm sein und Sünde hassen ist die höchste Tugend und größte Frömmigkeit, die wir tun können.
Gerste mit gutem Aufgang wird selten lang.
Gerüchte ist der Klage Anfang.
Gerücht, Glaub' und Augen zum Scherze nicht taugen.
Gefährliche Krankheit heißen einen den Arzt suchen.
Gefährliche Ratschläge kommen selten zum guten Ende.
Gefährlich wird es, wenn die Dummen fleißig werden.
Gefahr muss man mit Gefahr überwinden (vertreiben).
Gefährte munter kürzt die Meilen*23.
Kurzweiliger Gefährte kürzt die Meilen*23.
Gefahr wird nicht ohne Gefahr vertrieben.
Gefällt der Henne der Hahn, so gefällt ihr auch der Hühnerhof.
Gefällt es Gott, dass dein Haus in Brand steht, so trage es mit Geduld und wärme dich dabei.
(Ein abenteuerlicher Ratschlag, den dieses Sprichwort gibt und den tunlichst keiner befolgen sollte. Wahrscheinlich ist es den früheren fehlenden Möglichkeiten zum Löschen eines Brandes geschuldet, wo die Menschen meist nur machtlos zusehen konnten.)
Gefangen Mann, armer Mann.
Gefangen sein ist schwere Pein.
Gefängnis rauben Herz und Mut auch einem unverzagten Mann.
Gefärbte und verdeckte Essen sind ungesunde und verdächtige Essen.
Gefechte und Schildereien muss man von fern ansehen.
Geflickte Freundschaft wird selten wieder ganz.
Gefühl macht Glauben.
(Dies bewahrheitet sich heute immer mehr. Wer lange genug im Internet und den (un)sozialen Medien unterwegs ist und die Schreckensmeldungen in den Nachrichten hört, bekommt das Gefühl, dass gerade alles immer schlimmer wird und glaubt endlich daran. Die Tatsachen, anderslautende und wahre Meldungen werden nicht mehr wahrgenommen. Ein so verblendeter Mensch glaubt nur noch seinen Gefühlen, die ihn zu unlogischen und falschen Handlungen bewegen, die erst die Katastrophen und Unglücke auslösen.)
Gefundenes verholen ist so gut wie gestohlen.
(Das bedeutet, wer etwas von Wert findet, war verpflichtet, es bei Polizei oder Fundbüro abzugeben. Wer das nicht tat beging eine Unterschlagung und machte sich damit Strafbar.)
Gefunden, gefunden wiedergib, geschenktes Gut nimmer gib.
Gegeben gut gehört sich viel.
Gegen bös Gesinde ist die friedlichste Strafe, dass man sie mit der Tür und langen Ruten schlage.
Gegen den Backofen ist übel gähnen.
Gegen den Frost hilft kein Zittern.
Gegen den Geiz hilft weder Glück noch Unglück.
Gegen den Lügner gibt es keine Redlichkeit.
Gegen den Wind beweist sich die Freundschaft.
Gegen den Wind kann man nicht pusten (blasen).
Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.
Gegen einen listigen Fuchs soll man listig sein.
Gegen ein Fuder Mist kann man nicht anstinken.
Gegen einen Fuder Mist kann einer allein nicht anstinken
Gegen ein Fuder Mist lässt sich nicht anstinken.
Man soll gegen ein Fuder Mist nicht anstinken.
Wër kann gêgen ein foier mes anstinken.
(Letzteres in der Mundart in Göttingen und Grubenhagen für „Wer kann gegen ein Fuder Mist anstinken.“ Kommentar dazu von Georg Schambach in seinem Buch „Die Plattdeutschen Sprichwörter der Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen“ aus dem Jahr 1851 auf Seite 40: „Und wenn auch jener Bauer, der von dem Herrn Assessor schnöde angefahren und mit der größten Grobheit behandelt war, sich diese Behandlung ruhig gefallen ließ, still dazu schwieg und nachher sein Schweigen mit den Worten (dem Sprichwort) zu rechtfertigen versuchte, womit er sein Unvermögen eine gleiche Grobheit zu entwickeln ausdrücken wollte, so ist darin doch keineswegs die allgemeine Ansicht unseres Volkes ausgesprochen. Dieses nimmt vielmehr an, dass ein jeder genommen werde, wofür er sich gibt und nehmen lässt, und so behandelt werde, wie er es sich will gefallen lassen.“ Im Hochdeutschen oft verwendete Version: Gegen ein Fuder Mist kann man nicht anstinken.)
Gegen Notwehr gibt es keine Notwehr.
Gegensätze ziehen sich an.
Gegenwehr ist erlaubt.
Gegenwehr ist nicht verboten.
Gegessen Brot ist bald vergessen.
Gegessen Brot soll man gedenken.
Gegessen oder gegeben Brot soll man lange gedenken.
Gegessen muss sein, und wenn jeder Baum ein Galgen wäre.
Geh die gemeine Landstraße, es kann nicht jeder auf dem Seile gehen.
Gehe dem Bach nach und du findest das Meer.
Geheim bleibt geheim.
Geheime Unzucht, offene Schande.
Gehe nicht zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst.
Gehe von der Wand, so zerstößt du den Hintern nicht.
(Ein altes Sprichwort, das schon Luther gern als derbe Abweisung gebraucht haben soll.)
Gehe wohl vor, so folgen andere Gute nach.
Geh gemach hin und komm bald wieder.
Gehgemach und Lebelang sind Brüder.
Geh hin und werd ein Krämer, sagt der Henker zu seinem Knecht.
Geh ich weit aus, hab ich weit nach Haus.
Geh ins Beinhaus und lies eines Edelmanns Kopf heraus.
Geh nicht in Nachbars Haus, du trägst wenig Ehre heraus.
Geh nicht tiefer ins Wasser, als du schwimmen kannst.
Geh nicht zu armer Bursch zu Gast, so du dein Speis nicht bei dir hast.
Gehorchen ist leichter als Befehlen.
(Dieser Spruch wird öfters als deutsches Sprichwort zitiert. Es könnte aber auch als Zitat von Friedrich Maximilian von Klinger (1752 - 1831), einem deutschen Dichter und Dramatiker angesehen werden. Der zitiert den Spruch in seinem Werke: „Betrachtungen und Gedanken über verschiedene Gegenstände“, 2.Teil von 1803 unter Nr 452, in der Werkausgabe von 1809, Band 12, unter Nr. 373. Wahrscheinlich ist der Spruch aber nicht von ihm, da er schon 1787 im „Handbuch der gemeinnützigsten Kenntnisse für Volksschulen“ unter Nr. 2 von 6. Kurze Lehren, zu finden ist. Möglicherweise ist er aber vom italienischer Philosoph, Politiker und Schriftsteller Niccolò Machiavelli ( 1469 - 1527) entlehnt, der mehrfach mit „Es ist leichter, gehorchen als befehlen zu lernen.“ zitiert wird.)
Gehorsam bringt gute Willigkeit.
Gehorsam gebiert Wohlfahrt.
Gehorsam ist aller Tugend Krone und Ehr.
Gehorsam ist besser denn Opfer.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das erste Buch Samuel 15, 22: „Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.“)
Gehorsam macht fromm.
Gehorsam schafft viel Gutes.
Gehorsam und Geduld wachsen nicht im Frauengarten (Weibergarten).
Gehst du weit aus, so hast du weit nach Haus.
Gehst du weit um, so gehst du weit irre.
Geht der Handel nicht so, wie du willst, so geh, wie er will.
Geht der Wagen wohl, so hängt sich der Neid daran.
Geht dir's übel, so verzag nicht, geht dir's wohl, so danke Gott und fürchte dich.
Geht dir's wohl, so fürchte den Fall.
Geht es an die Steuer zum gemeinen Nutzen, so sucht jedermann den Bettelmantel hervor.
Geht es wohl, so gibt man Zoll.
Geht Kunz hin, so kommt Hinz wieder.
Geht man rückwärts, geht man dem Teufel in die Arme.
Wenn man rückwärts läuft, läuft man dem Teufel ins Bett.
Wenn man rückwärts läuft, läuft man dem Teufel in die Arme.
(Siehe auch ein anderes Sprichwort mit der Mutter Gottes: „Wer rückwärts geht, läuft der Mutter Gottes in den Schoß.“)
Geht's in der Welt dir etwa schlecht, tu, was du willst, nur – habe nicht recht!
Geht’s nicht grad, geht’s krumm.
Geige den Leuten, wie du willst, du geigst selten allen recht.
Geiger und Pfeifer sind keine Scherenschleifer.
Geißböck allfort stinken.
Geißböck stinken nicht alleweil; auch Bisamkatzen riechen nicht das ganze Jahr.
Geistesleere sucht im Äußern Ehre, Geistesfülle entbehrt gern Schal und Hülle.
Geistliche reinigen das Gewissen, Ärzte den Leib, Juristen den Beutel.
Geistlich um den Kopf, weltlich um den Bauch, war von alters her junger Nonnen Brauch.
Geistlich um den Kopf, weltlich um den Bauch war vor alters junger Nonnen Brauch.
Geiz beißt schärfer denn hungrige Mücken.
Geiz, Gewalt und Übermut verderben manchen Schreiber gut.
Geizhalses Gut, des Teufels Opferherd (Opfergeld).
Geizige nehmen's Gott wohl vom Altar weg.
Geizige reiten auch zuweilen den Esel.
Geiziger Fraß würgt den Menschen.
Geiz ist die größte Armut.
Geiz ist die Wurzel aller Bosheit.
Geiz ist ein Haus-Unglück.
Geiz, Neid und Vorteil sind Geschwister Kinder und kommen von einem Vater her, der heißt ein Lauser und karger Filz.
Geiz sucht seinen Himmel im Kot.
Geiz tut ihm selbst kein gut.
Geiz und Ehr treibt über Meer.
Geiz und Verstopfung gehen Hand in Hand.
(Dieser Spruch ist wahrscheinlich Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden, als die Psychoanalyse zwischen Geiz und Verstopfung einen Zusammenhang, um zwei parallele Erscheinungen des gleichen Typus, sah. Dies wurde mit dem Staatswesen von Bienen, besonders der Arbeiterinnen, verglichen. Dieser Meinung waren z.B. Sigmund Freud (1856 - 1939) und Karl Abraham (1877 - 1925))
Geiz, Zorn, böse Lieb, drei Laster sind, in Schande und Spot sie stürzen geschwind.
Gekränkte Liebe hat einen Freund im Himmel.
Gekreuzigte Tugend steht nach drei Tagen wieder auf.
Gelächter und Scherz wohnet im Narren Herz.
Geladener Gast komme bald, ungeladener draußen halt.
Gelbe Butter am Spunde ist nicht immer gut auf dem Grunde.
Geld allein macht nicht glücklich.
Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt.
(Das Sprichwort bedeutet, Besitz von viel Geld ist kein Grund, um glücklich zu sein. Beim Zitieren wird oft noch anderes, was noch fehlen soll, angehängt. Die ältesten gefundenen Belege für dieses Sprichwort: Fliegende Blätter Nr. 1214 aus dem Jahr 1868, Seite 125 unter der Überschrift „Glücklich“: „Ich sag' Ihnen, Geld allein macht das Glück nit aus!“ unter dem Bild eines dicken Mannes auf einem Sofa mit mehreren Geldbeuteln neben sich. Auch im Deutsches Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander Band 1 von 1867: Unter dem Stichwort Geld die Nr. 202, 385 und 616 (202 mit allein, 385 und 616 ohne). Im 2. Band von 1870 steht unter Gut (Subst.) Nr. 277 „Viel Gut macht nicht glücklich.“ Alle 4 Stellen bei Wander ohne eine Quellenangabe.)Geld macht nicht glücklich.
Geld behält das Feld, spielt den Meister in der Welt.
Geld bringt Gunst, aber nicht Kunst.
Geld, das stumm ist, macht recht, was krumm ist.
Geld, das tät's.
Geld erklärt den Text und die Glosse.
Geld fährt auf hohen Schlitten, Armut muss zu Fuß gehn.
Geld führt den Krieg.
Geld gehört der Welt.
Geld geht hin, wie her.
Geld genommen, um Freiheit gekommen.
Geld, Gewalt und Gunst, brechen Recht und Kunst.
Geld hat einen feigen Hals.
Geld hat keine Zipfel.
Geld hat manchen an den Galgen gebracht.
Geld heißt Junker.
Geld her, Geld her, klingen die Glocken, wenn gleich (wennschon) der Pfaff tot ist.
Geld hilft nicht für Armut.
Gut hilft nicht für Armut.
Geldhunger, wen machst du nicht zum Unger?
Geld im Beutel trutzt und duzt den Wirt.
Geld im Säckel duzt den Wirt.
Geld im Beutel vertreibt die Schwermut.
Geld ist der Adel, Geld ist ohne Tadel.
Geld ist der größte Held.
Geld ist der Mann, der`s kann.
Geld ist der Meister.
Geld ist der Nerv.
Geld ist des Krieges Stärke.
Geld ist die beste Ware, sie gilt Sommer und Winter.
Geld ist die Losung.
Geld ist die Welt und die Welt ist Geld.
Geld ist ein Pflaster über alle Schäden.
Geld ist gern, wo man's hält in Ehr'n.
Geld ist Königin, Tugend und Kunst ihre Schüsselwascherinnen.
Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.
Geld ist nicht dankenswert, wenn man den Brauch wehrt.
Geld ist nichts besser, denn wer es brauchen kann.
Geld jagt die Welt.
Geld kann den Teufel in ein Glas bannen.
Geld kann nicht Unrecht tun.
Geld lässt sich nicht lieben, es will, man soll es üben.
Geld macht den Markt.
Geld macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich.
Geld macht Schälke.
Geld regiert die Welt.
Gold regiert die Welt.
Gewalt und Geld regiert die Welt.
Geld schließt auch die Hölle auf.
(Zusatz zu diesem Sprichwort 1837 bei Körte: „aber nicht auch den Himmel.“)
Geld schweigt nicht, wo es ist.
Geld stinkt nicht.
(Ein Sprichwort, das auf den römischen Kaiser Titus Flavius Vespasian (09 - 79 n. Chr., römischer Kaiser von 69 bis 79 ) zurückgehen soll. Um die Staatsfinanzen zu verbessern, führte er eine sogenante Latrinensteuer ein, für die er kritisiert wurde. Als Gegenargument soll er den Spruch gesagt haben.)
Geldsüchtig, Wassersüchtig.
Geld um Dienst ist nicht dankenswert.
Geld und Eisen wollen gute Fäuste haben.
Geld und Freundschaft trotzen der Gerechtigkeit.
Geld und Gut ist Gottes geringste Gabe.
Geld und Gut kann man erwerben, aber nicht einen gesunden Leib.
Geld und Gut kann man noch kriegen, wer keine Ehre hat, der muss oft schweigen.
Geld und Gut lässt sich gewinnen und verlieren.
Geld und Gut macht (frischen) Mut.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 40, 26: „Geld und Gut machen Mut, aber mehr als beides die Furcht des Herrn.)
Geld und Gut manchen blendet und ist doch bald verschwendet.
Geld und Gut nimmt oft ein böses Ende.
Geld und Gut recht anlegen, ist eine große Kunst.
Geld und Gut vergeht, Gott und sein Wort besteht.
Geld und Gut wendet dem Geizigen keine Armut, sonder macht sie ihm.
Geld und Zorn macht alle Dinge verloren.
Geld verdirbt den Charakter.
Geld verdirbt die Welt.
Geld verloren, nichts verloren, Mut verloren, viel verloren, Ehre verloren, alles verloren.
Geld vor, Recht nach.
Geld wider Geld spricht jetzt die Welt, ein bös Ding ists, wenns nicht recht gefällt. Des muss einer selbst in Unglück baden, der bös vergelt zu seinem Schaden.
Geld will allzeit Königin sein.
Geld will einen guten Vormund haben.
Geld wird nicht gehenkt (gehangen).
Geld zerbricht Ehr' und gut Gewissen.
Geld zum Gottes Haus, die Herren vertrinken's auf'm Rathaus.
Gelegenheit hat vorne Haar, sonst hinten ist sie glazig gar.
Gelegenheit hat vorn langes, hinten kurzes Haar.
Gelegenheit kommt nicht alle Tage.
Gelegenheit macht auch Diebe, denen man herrliche Namen gibt.
Gelegenheit macht Diebe.
Gelegenheit macht Liebe.
Gelehrte Hasen fängt man im Schulgarn.
Gelehrte Jungfrauen geben ungelehrte Haushälterin, halten Ehr und Nahrung in faulen Händen. Am schönen weißen Zeug sieht man bald einen Flecken.
Gelehrte Leute kommen allenthalben aus.
Gelehrte Leute sind auch oft große Narren.
Gelehrte Leute und Bienen müssen wohl in acht genommen werden.
Gelehrte Leute wissen's, tapfre tun's.
Gelehrte Narren, über alle Narren.
Die gelehrten Narren sind über alle Narren.
Gelehrten ist gut predigen.
Gelehrter Verstand ist der beste.
Gelehrter Witz ist selten nütz.
Gelehrte sagen, ich hab's gelesen, Soldaten, ich hab's getan.
Gelehrte und Ungelehrte sind so weit unterschieden als Lebendige und Tote.
Gelehrt, fromm und reich ist nicht ein Ding.
Gelehrt sein ohne Gottesfurcht ist Galle und Gift.
Geliehen Geld soll man lachend bezahlen.
Geliehen Gold wird Blei, wenn man's wiederfordert.
Gelinder Arzt bei faulem Schaden macht Übel ärger.
Gelinder Arzt macht faule Schäden.
Gelindes Feuer gibt (macht) süßes Malz.
Gelindes Feuer macht süßen Met.
Gelinde Wundärzte machen faule Schäden.
Geloben ist adlig, halten bäurisch.
Geloben ist ehrlich, halten beschwerlich.
Geloben und leisten sind zween Geisten.
Gelöbnis macht schuldig.
Gelübde bricht Landrecht.
Gemach fährt (man) den Berg hinauf.
Gemach geht auch weit.
Gemach geht Gottes Rach.
Gemach in die Kohlen geblasen, so fährt dir kein Staub (Asche) in die Nasen.
Gemach ins Dorf, die Bauern sind trunken!
Gemach ins Dorf, die Bauern sitzen über den Eiern.
Gemach reichen tut wohl.
(Das bedeutet, langsam, ruhig und bequem reich werden, tut wohl.)
Gemach, siehe, hinter wem du sitzt.
Gemach wird das Kleine groß, jählings das Große klein.
Gemach zur Rach.
Gemalte Blumen riechen nicht.
(Dies Sprichwort soll eine Warnung vor etwas Falschem sein. Dazu gehören falsche Versprechen, falsche Nachrichten (alternative Fakten = Fake News) und alles andere Falsche und Unechte. Ebenso sollen keine Gewltsblumen oder bunte Blumen riechen.)
Gemalte Mönche sind die frömmsten.
Gemalte Vögel sind gut schießen, aber nicht gut genießen.
Gemeinde-Gebet und Gemeinde-Fluch vermag viel.
Gemeinde Gut (Rat) geht meist verloren.
Gemeine Arbeit gilt auch Geld.
Gemeine einfältige Leute haben viel Richter, ein Fürst hat nur einen, nämlich unsern Herrn Gott.
Gemeine Gefahr macht die Leute einig.
(Eine allgemeine Gefahr, die für alle gefährlich ist und alle die gleichen Interessen haben kann alle einigen. Wie sich bei mancher Gelegenheit gezeigt hat, versuchen manche aber, einen eigenen Vorteil daraus zu ziehen, was aber alle schwächt und in Gefahr bringt, auch den Verursacher.)
Gemeine geringe Speise die gesündeste.
Gemeine Hand baut das Land.
Gemeinen Weg kann (einem) niemand verbieten.
Gemeiner Nutz geht vor sonderlichem Nutz.
Gemeiner Stand der beste.
Gemeine Schafe fressen die Wölfe.
Gemeines Gut geht zumeist (gemeiniglich) verloren.
(Für gemeinschaftliches Gut oder Besitz fühlt sich keiner persönlich verantwortlich. Jeder meint, der andere könnte genauso darauf achten, warum gerade ich? Gemeinschaftlicher Besitz kommt deswegen schnell zu Schaden. Auf ein Schaf, das allen gehört, wird kein einzelner besonders achtgeben, weshalb der Wolf besonders leichte Beute machen kann. Dadurch geht viel verloren und man hat selbst genauso den Schaden wie die anderen, warum sollte man nicht gerade deswegen auch selbst darauf achtgeben? Das gilt heute genauso wie vor 500 Jahren, als dieses Sprichwort entstand.)
Gemeines Unglück ist leicht verschmerzt.
Gemeine Verzeihung hat keine Kraft.
Gemein Gebet und gemeiner Fluch vermögen viel.
Gemein Geplärr ist nie ganz leer.
Gemeiniglich, wenn man unter die Hunde wirft, so trifft man einen.
Gemein ist unrein.
Das Gemein, das Unrein.
Das Gemein ward nie rein.
(Gemeinschaftliches wird meist nie ordentlich ausgeführt, jeder meint, der andere könnte es auch machen.)
Gemeinsam sind wir stark.
Gemeinsam Unglück rüstet wohl.
Genäsch will Streiche (haben).
Genau dingen und wohl bezahlen gibt gute Kaufleute.
Genau gedingt und gleich bezahlt, macht den besten Kauf.
Genau gedungen und richtig bezahlt.
Genau kaufen verderbt den Markt nicht.
Genau untersuchen kommt von armen Leuten.
Genau Zehrgeld lehrt wohl sparen.
Genaues Zehrgeld macht gut Sparen.
General oder gar Korporal.
Genetzt und wohl gewetzt ist halb geschoren, sagt der Barbier.
Genieße deine Kraft, man lebt nur, wenn man schafft.
Genötigte Freud tut selten gut.
Genug geht viel in einen Sack.
Genug haben ist mehr als viel haben.
Genug ist besser als zu viel.
Genug ist genug, hat der Geiger gegeigt.
Genug ist über einen Sack voll.
Genug macht Unruhe.
Genügsame, stille, demütige und gehorsame Kinder hat Gott lieb.
Gerade durch, das hält den Stich.
Gerade hat viel Ungerade.
Geradeheraus ist Meister.
Geradeweg, wie der Teufel die Bauern holt.
Gerade - wie grün Holz hinter dem Ofen getrocknet.
Geradezu gibt guten Renner.
Geradezu gibt gute Schützen.
Geradezu ist der nächste Weg.
Geradezu wehret am längsten.
Gerät das Kalb nach der Kuh, hast du im Haus der Huren zwo.
Gerät das Kalb nach der Kuh, so sind (werden) der Huren zwo.
Gerät das Kalb wie die Kuh, so sind es großer Huren zwo.
Ist das Kalb wie die Kuh, so sind der Huren zwo.
Gerät dem Teufel eine Chance nicht, so versucht er's auf anderem Wege.
Gerät der erste Wurf nicht, so fällt die Birne beim zweiten (vom anderen).
Gerät es nicht das erste Mal, so gerät es das andere Mal: darum nicht abgelassen.
Gerechnet ist nicht bezahlt.
Gerechte tun das Rechte recht.
(Mit dem rechten Recht ist nicht das Recht der Gesetze gemeint, da die für manche ungerecht sind. Der Kommentar von Wilhelm Körte 1837 dazu: Das rechte Recht ist, wenn das Zünglein der Gerechtigkeitswaage in der Mitte steht. Es geht hierüber ein altes Gerücht, dass, sobald das Zünglein ins Gleiche komme, die Welt untergehen werde. – Es hat den Anschein, dass wir der Welt Untergang und des rechten Rechts Aufgang wohl nicht erleben werden!)
Gerechtigkeit fördert zum Leben, dem Übel nachjagen, fördert zum Tod.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 11, 19: Luther-Bibel 1545 „Denn Gerechtigkeit fordert zum leben / Aber dem vbel nachiagen fordert zum tod.“ Luther-Bibel 1912 „Gerechtigkeit fördert zum Leben; aber dem Übel nachjagen fördert zum Tod.“ Schlachter-Bibel 1951: „So gewiss die Gerechtigkeit zum Leben führt, so sicher die Jagd nach dem Bösen zum Tod.“ Lutherbibel 2017: „Gerechtigkeit führt zum Leben; aber dem Bösen nachjagen führt zum Tode.“)
Gerechtigkeit ist des Fürsten Spiegel.
Gerechtigkeit ist Tod, der Glaub leidet Not.
Gerechtigkeit liegt unter der Bank, Wahrheit und Treu ist worden krank.
Gerechtigkeit muss geschehen, sollt auch die ganze Welt vergehen.
Gerecht und fromm sein ist die größte Rache, die man Neidern und Feinden kann antun.
Gered't ist gered't, man kann's mit keinem Schwamm auswischen.
Gerede und halten ist zweierlei.
Gerhaber (Vormünder) sind Gernhaber.
(Erklärung bei Körte zu diesem Sprichwort: „im Österreichischen und in Bayern heißt der Vormund: der Gerhab, vom alten ger, recht, gerecht; wehrhaft.“)
Geringer Leute Zorn ist nicht wert ein Haferkorn.
Geringes Ding hat auch seine Gunst.
Gering macht Unruhe.
Gern Gast, selten Wirt.
Gern gesehn kommt ungebeten.
Gern tun macht leichte Arbeit.
Gern wollen fromm sein und Sünde hassen ist die höchste Tugend und größte Frömmigkeit, die wir tun können.
Gerste mit gutem Aufgang wird selten lang.
Gerüchte ist der Klage Anfang.
Gerücht, Glaub' und Augen zum Scherze nicht taugen.
Über 24.000 deutsche Sprichwörter:
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