
Deutsche Sprichwörter
Über 24.000 deutsche Sprichwörter
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Über 24.000 deutsche Sprichwörter
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Deutsche Sprichwörter oder
Sprichwörter aus Deutschland ?
Sprichwörter aus Deutschland ?
Schon vor Jahrhunderten wurden deutsche Sprichwörter oder der Deutschen gesammelt und veröffentlicht, von Agricola und Sebastian Franck im 16., Lehmann, Eyering, Petri, Gruter und Winckler im 17., Bücking, Siebenkees und Sutor im 18. bis Braun, Eiselein, Körte, Simrock und Wander im 19. Jahrhundert. Einige mundartliche Sammlungen kamen aus begrenzten Sprachgebieten, aber keine war „aus“ dem Land Deutschland. Bis 1806 gab es auch kein Deutschland, sondern nur seit dem 10. Jahrhundert das „Heiliges Römisches Reich“, ab dem 15. Jahrhundert mit dem Zusatz „deutscher Nation“.
Danach gab es mehrere regionale Herrschaftsgebiete, und seit 1871 das Deutsche Reich und das Kaiserreich Österreich-Ungarn. Hochdeutsch war ein Dialekt von mehreren, der z. B. in Prag bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Mehrheitssprache war und bis in die 1930er Jahren von über 42.000 Menschen als Muttersprache gesprochen wurde. Früher und heute wird Hochdeutsch außer in Deutschland auch in Österreich, in Teilen der Schweiz und den Grenzregionen in allen anderen Nachbarländern und teilweise in Afrika in den ehemaligen deutschen Kolonien gesprochen.
Im Deutschen Sprichwörter Lexikon hat auch Wander ohne jeden Unterschied jedes noch so entfernte deutschsprachige Werk aus anderen Ländern mit herangezogen. Der schweizerische Autor Kirchhofer schreibt im Vorbericht der Sammlung schweizerischer Sprichwörter „Wahrheit und Dichtung“ auf Seite 6 von einer Sammlung schweizerischer Sprichwörter, die nach München gegangen ist und nicht wiederkam. Sie wird wahrscheinlich eine andere deutsche Sammlung bereichert haben. Einigen „deutschen“ Sprichwörtern ist ihre schweizerische oder österreichische Herkunft auch anzumerken. Deswegen gibt es auch hier nur „Deutsche Sprichwörter“ und keine mit der Herkunftsbezeichnung „aus Deutschland“, da die meisten überall im deutschen Sprachraum entstanden und verbreitet sein können.
Danach gab es mehrere regionale Herrschaftsgebiete, und seit 1871 das Deutsche Reich und das Kaiserreich Österreich-Ungarn. Hochdeutsch war ein Dialekt von mehreren, der z. B. in Prag bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Mehrheitssprache war und bis in die 1930er Jahren von über 42.000 Menschen als Muttersprache gesprochen wurde. Früher und heute wird Hochdeutsch außer in Deutschland auch in Österreich, in Teilen der Schweiz und den Grenzregionen in allen anderen Nachbarländern und teilweise in Afrika in den ehemaligen deutschen Kolonien gesprochen.
Im Deutschen Sprichwörter Lexikon hat auch Wander ohne jeden Unterschied jedes noch so entfernte deutschsprachige Werk aus anderen Ländern mit herangezogen. Der schweizerische Autor Kirchhofer schreibt im Vorbericht der Sammlung schweizerischer Sprichwörter „Wahrheit und Dichtung“ auf Seite 6 von einer Sammlung schweizerischer Sprichwörter, die nach München gegangen ist und nicht wiederkam. Sie wird wahrscheinlich eine andere deutsche Sammlung bereichert haben. Einigen „deutschen“ Sprichwörtern ist ihre schweizerische oder österreichische Herkunft auch anzumerken. Deswegen gibt es auch hier nur „Deutsche Sprichwörter“ und keine mit der Herkunftsbezeichnung „aus Deutschland“, da die meisten überall im deutschen Sprachraum entstanden und verbreitet sein können.
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Haare und Schaden wachsen alle Tage.
Haar und Unglück wächst über Nacht.
Haar um Haar.
(Laut Körte (1837) bedeutet das: Wer vom Andern betrogen ist, wird's wohl werden gewahr!)
„Hab' Dank“, füllt den Beutel nicht.
Habe den Doktor zum Freund und den Apotheker zum Vetter, sterben musst du doch.
Habe gehabt ist ein armer Mann, hab’s gewusst ein dummer.
Hab einen Pfennig lieb wie vier, fehlt dir`s an Wein, so trinke Bier.
Habe ist wie der Haber.
Haben Eheleut einen Sinn, so ist das Unglück selbst Gewinn.
Haben ist besser als gehabt haben.
Haben ist haben, aber kriegen, das ist die Kunst.
Haben wir nicht Eier, so braten wir das Nest.
Haberjahr, Schaberjahr.
Haber (Hafer) und Zinsen schlafen nicht.
Hab ich den Zaun zerrissen, kann ich ihn wieder zumachen.
Hab' ich Gott zum Freunde, so kann mich kein Unglück treffen.
Habich ist ein besserer Vogel als Hättich.
Habich ist ein reicher Mann, Hättich ein armer.
Hab' ich, was klinget, so krieg' ich, was singet.
Hab' meine Frau ins Bad geschickt, die kranke, man hat sie mir geflickt – ich danke.
Ich hab' meine Frau ins Bad geschickt, die Kranke, man hat sie hinten und vornen geflickt, ich danke.
(Ein Sprichwort über die früher zweifelhaften Zustände in Baden am Stein (Hauptort des Bezirks Baden, Kanton Aargau, Schweiz). So soll laut Freiherrn von Reinsberg-Düringsfeld der Cardinal Aeneas Sylvius Piccolomini aus Siena, der spätere Papst Pius II. (1405 - 1464, Papst 1458 - 1464), in seinen Briefen sehr pikante Schilderungen vom dortigen Leben hinterlassen haben.)
Habt Geduld mit anderer Schuld.
Hab' Umgang mit dem Freund, als könnt' er dein Feind werden und mit dem Feind', als könnt er dein Freund werden.
Hagel und Brand segnet Gott mit milder Hand.
Hahnreischaft*16 ist die vornehmste Zunft.
Halbes Haus, halbe Hölle.
Halbe Tat ist Torenrat.
Halb Fisch, halb Fleisch ist Fisch noch Fleisch: Gar Fisch ist Fisch, gar Fleisch ist Fleisch.
Halb fromm, halb Schalk, füllt den Balg.
Halb fromm, halb Schalk, gedeiht wohl und währt lang'.
Halbgeburt tritt ein Glied weiter.
Halb gefunden, mein.
Halb gelehrt sind Störer bei gelehrten Meistern.
Halb ist oft mehr denn gar.
Halb und halb, wie man die Hunde schiert.
Halt aus im Leid, halt ein im Genuß.
Halt Brot, dir kommen Eier.
Halt den Knecht, so flieht er.
Halt den Mann, die Kuh will beißen.
Hält der Buchstabe dich gefangen, kannst du nicht zum Geist gelangen.
Halt dich nach dem Gebrauch und nicht wie dich's dünkt oder auch sonst recht ist.
Halt dich nicht klug und leb für dich, Regieren hat viel Müh auf sich.
Halt dich rein, acht dich klein, sei gern allein, mit Gott gemein.
Halt dich rein, bleib gern allein, mach dich nicht gemein, willst du in Ehren gehalten sein.
Halt dich rein und acht dich klein, sei gern mit Gott und dir allein, und mach dich niemand zu gemein, so wirst im Fried und Ruhe sein.
Halt dich wohl und fürcht dich übel.
Halt dich zum Haupt und nicht zum Schwanz, dem Herren soll man anhangen, nicht dem Diener.
Halt die Pfanne bei dem Stiel, halt den Pflug bei dem Sterz.
Halt du dich wohl, ich kann es nicht.
Halte deinen Witz im Zaum, leicht macht er dem Hasse Raum.
Halte dich ans Hornvieh, aber nicht ans Kornvieh.
Halte Fastnacht*10, dass du gute Ostern habest.
Halt Fasnacht*10, dass du gute Fasten*10 und fröhliche Ostern halten kannst.
Halte jeden für einen Engel und schließ die Sachen vor ihm als vor einem Diebe.
Halte Maß und gedenk ans Ende!
Halte Rat vor der Tat.
Habe Rat vor der Tat.
Rat geht vor der Tat.
Rat soll vor der Tat gehen.
Vor der Tat halte Rat.
Vor der Tat geht der Rat.
Halt es mit den Lebendigen.
Haltet eure Zungen im Zaum.
Halt Maß im Salzen, doch nicht im Schmalzen.
Im Salzen hab ein Mass; des Schmalzes kannst du nicht zu viel dran tun.
Im Salzen soll man sparsam sein, nicht so genau im Schmalzen.
(Moritz Masson kommentiert dies Sprichwort 1868 in seinem „Sprichwörterschatz“ mit „Des Guten kann man nicht zu viel tun.“ Vorher im Jahr 1780 war Joachim Christian Blum in seinem „Sprichwörterbuch“ unter Nr. 150 der Meinung „Eine Küchenregel, gut für den Geschmack vielleicht; aber nicht ganz für die Gesundheit. In dieser Rücksicht mögte sie umgekehrt der Wahrheit näher kommen.“ Dieser Meinung schloss sich im 20. Jahrhundert die Zuckerindustrie an und verteufelte das Fett allgemein als gesundheitsschädlich. In der Folge sind in den Industrieländern heute über die Hälfte der Bevölkerung durch erhöhten Zuckerkonsum übergewichtig. Zu viel Salz kann bei dafür empfindlichen Menschen den Blutdruck erhöhen, Fett dagegen ist bei ausgewogener Ernährung dagegen unbedenklich, wenn man die Kalorien im Blick behält. Da Fett und Fleisch früher eher Mangelware bei der durchschnittlichen Bevölkerung war, stellt sich das Sprichwort wieder einmal als zutreffend heraus!)
Halt nie gar viel auf laut Geschrei, denk', dass ein Teil erlogen sei.
(Geschrei = Gerücht)
Halts mit den Nachbarn, geh es dir wohl oder übel.
Halts mit den Nachbarn, so viel an dir ist.
(Zu diesem Sprichwort zitiert Wander im Sprichwörter Lexikon aus den ägyptischen Sprichwörtern von Johann Ludwig Burckhardt aus dem Jahr 1834: „Die Vertraulichkeit der Nachbarn untereinander ist im Orient viel größer als in Europa, und die Ruhe einer Familie hängt oft von ihrem guten Vernehmen mit demjenigen ab, welcher das nächste Haus bewohnt.“ Der Rat des ägyptischen Sprichworts: „Kann dich dein Nachbar nicht leiden, so verändere deine Haustür.“, das bedeutet, die Haustür auf einer anderen Seite des Hauses anbringen. Leider geht das bei Reihenhäusern nicht.)
Halt und such dich in deiner Haut.
Handel hat Wandel.
Handel ohne Verstand, Schaden vor der Hand.
Handel und Wandel leidet (kennt) keine Freundschaft.
Handel und Wandel muss getrieben sein.
Händel*14 wären wohl meist zu vergleichen, wenn sich die Leute nur ließen vergleichen.
Handkauf lacht.
Hand muss Hand wahren.
Handwerk hasst einander.
Handwerk hat goldenen Boden.
Handwerk ist eine tägliche Gült.
Handwerkssachen gehören vor den Rat.
Hänge mir die Tür ein, aber vergiss den Nagel nicht.
Hangen tut nicht weh, so es Ehren halber geschieht.
Hänge weg, eh das Holz vergeht.
Hänschen, lern nicht zu viel!
Hänschen, lern nicht zu viel, du musst sonst zu viel tun.
Hans in allen Gassen!
Du bist ein Hans in allen Gassen.
(In deutschen Sprichwörtern kommen etliche Male Hans und Hänse vor. Dazu schrieb schon 1837 Wilhelm Körte in seiner Sprichwörtersammlung: „Es war uralter Aberglaube, dass, wo ein Johannes im Hauſe sei, da schlage der Blitz nicht ein. Also wollte jeder Hausvater einen Hans im Hause haben, ja mancher hatte drei Hänse im Hause: Großhans, Mittelhans, Kleinhans. Da es nun aber doch wohl zuweilen auch in ein dreihänsiges Haus einschlug, so verlor der Hans den Kredit und ward zum Gespött; da hieß es nun fortan: Saufhans, Prahlhans u. s. w.)
Hans kommt durch seine Dummheit fort.
Hans ohne Fleiß (Ohnefleiß) wird nimmer weis.
Hans Unfleiß wird nimmer weis'.
Hans ohne Sorgen lebt mit der wilden Gans und lässt die Waldvöglein sorgen.
Hans Schenk hat Gunst bei Hofe.
Hans Widerborst ist Igels Art, hält jedermann das Widerpart.
Harnisch, Buch und Weiber müssen im Gange bleiben.
(Das bedeutet, wenn sie nicht in Bewegung bleiben, werden sie rostig, staubig und liederlich. [mittelhochdeutsch liederlich = leichtfertig, oberflächlich, schlaff und schwach; nicht mehr fähig, Ordnung zu halten])
Harren ist des Zornes Arznei (Gegengift).
Harren ist für viel Unglück gut.
Harren ist langweilig, macht aber weise.
Harren, sehn und schweigen verhütet manchen Krieg.
Harr' ist gut für Gefahr.
Harte Schale und weicher Kern.
Harte Schale, weicher Kern
In einer harten Schale steckt oft ein weicher Kern.
Hart(es) Land, harte Leute.
Harte Streiche lehren wohl.
Hart gegen hart nimmer gut ward.
Hart gegen hart, sagte der Teufel, da sch– er gegen ein Donnerwetter.
Hart Schneuzen macht blutige Nasen.
Hart verdient Geld geht zäh heraus.
Harz ist gut zum Geigen.
Hasen und Huren sind bös zu zähmen.
Hasen und Huren sind schwer zu zähmen.
Hass erregt Hader*14.
Hässliche Weiber hüten das Haus wohl.
Hass und Neiden muss der Biedermann leiden.
Hass und Neid macht die Hölle weit.
Hast den Teufel gefressen, so friss die Hörner auch.
Hast du den Faden angefangen, so spinn ihn auch zu Ende.
(Eine angefangene Arbeit muss zu Ende gebracht werden.)
Hast du den Gipfel des Turmes erlangt, so gedenke nicht über die Spitze.
Hast du der Feinde drein, vertrag dich mit zwein, und guten Mutes sein.
Hast du die Stute gekauft, so führe sie auch in den Stall.
(Wenn man eine Braut hat, sollte man nicht zu lange warten, sondern bald heiraten.)
Hast du einen Edelmann zum Meier, bekommst du weder Pächte noch Hühner noch Eier.
Hast du einen Edelmann zum Meier, so bekommst du weder Zinsen, Hühner noch Eier.
Hast du einen Gast, so gib ihm, was du hast, ist er ein Mann von Ehr', so verlangt er nicht mehr.
(aus der Eifel.)
Hast du einen Sautrog umgestoßen, so richt ihn nicht wieder auf.
(Das bedeutet, wenn man Albernheiten anstellt, soll man die nicht mit Dummheiten wieder gutmachen wollen.)
Hast du ein Haus, so denk nicht hinaus.
Hast du ein Schwert, so haben wir Hellebarden.
Hast du ein Schwert, so hab ich einen Degen.
Hast du es eingebrockt, so musst du es auch ausessen.
Selbst eingebrockt, selbst ausgegessen.
Was du dir einbrockst, das wirst dir auch ausessen.
Was du einbrockst, musst du ausessen.
Was du eingebrockt hast, musst du ausessen.
Was einer einbrockt, (das) muss er ausessen.
Was einer sich einbrockt, das lass ihn auch ausessen.
Was man einbrockt, muss man (auch) ausessen.
Was man selbst einbrockt, muss man selbst ausessen.
Wer viel einbrockt, muss viel ausessen.
Wie es einer einbrockt, so muss er's auch essen: Was du hast einbrocken, musst du selbst ausessen.
Wie es einer einbrockt, so muss er's ausessen.
Wie man's einbrockt, muss man's essen.
(Nicht nur in die Suppe wird etwas eingebrockt, sondern überall wird es versucht. Meist wird versucht, es andere auslöffeln zu lassen, aber seit mehreren Jahrhunderten ist man sich in fast allen Sprichwörtersammlungen in etlichen Varianten einig, wer etwas einbrockt, soll es selbst auslöffeln. Das bedeutet, negative Folgen und Verantwortung für Handlungen und Entscheidungen soll jeder selbst tragen, mit allen resultierenden Folgen. Die Wirklichkeit sieht teilweise anders aus, wie der Dieselskandal zeigt, bei dem die Dieselfahrzeugkäufer auslöffeln sollen, was die Autoindustrie mit Schummelsoftware eingebrockt hat.)
Hast du Geld, so setz dich nieder, hast du keins, so scher (pack) dich wieder.
Hast du Geld, so spiel, hast du keins, so stiehl.
Sprichwort mit einer vermeintlichen Aufforderung zum Stehlen und Spielen, beides auch in früheren Zeiten eine Sünde und verboten. Dieses Sprichwort wurde früher nicht als Aufforderung, sondern als Wahrnung gebraucht:
Wilhelm Körte schrieb 1837 in seiner Sprichwörtersammlung darunter:
Der Häscher kommt und fanget dich,
der Pastor kommt und strafet dich,
der Henker kommt und henket dich,
der Teufel kommt und holet dich,
wo du's nicht lässt und besserst dich!
Hast du Geld, so tritt herfür, hast du keins, so such die Tür.
Hast du gern ein sauber Haus, lass Pfaffen, Mönch und Tauben draus.
Wer sein Haus will haben rein, lasse weder Studenten noch Tauben hinein.
Wer sein Haus will haben sauber, hüte sich vor Pfaffen und Tauben.
Wer will haben reines Haus, lasse Mönch' und Tauben d'raus.
Willst dein Haus du behalten sauber, verwahr's vor Pfaffen und vor Tauben.
Hast du gut gekocht, so magst du gut essen.
Hast du kein Geld, so werd ein Amtmann, sagte jener Hofnarr zu seinem Fürsten.
Hast du Lust zum Süßen, lass dich Bittres nicht verdrießen.
Hast du mich genommen, so musst du mich behalten.
(Das Sprichwort bezieht sich auf die Ehe, die früher nicht geschieden werden konnte.)
Hast du nicht Pfeile im Köcher, so misch dich nicht unter die Schützen.
Hast du keine Pfeile im Köcher, so wag dich nicht unter die Schützen.
Hast du nichts Gutes zu sagen, sage lieber gar nichts.
Hast du nichts, so helf dir Gott, es ist niemand zu Hause.
Hast du nicht viel, so tut's der Will'.
Hast du nicht wollen den Karren ziehen, so zieh nun den Wagen.
Hast du Pfeile, so habe ich Lanzen.
Hast du's nicht mit Scheffeln*29, so hast du's doch mit Löffeln.
Kommt es nicht mit Scheffeln*29, so kommt es doch mit Löffeln.
Hast du's wohl gemischt, so kart es wohl.
Hast du es wohl gemischt, so kart es wohl.
Hast du wohl gekocht, so richt wohl an.
Haste nichts, biste nichts - haste was, biste was.
Hast hat nicht Sput.
(Sput = von sputen, vom mittelniederdeutschen spōden - sich beeilen, schnell sein. Das bedeutet, wer hastet, beeilt sich nicht, ist nicht schnell, weil durch die Hast schnell Fehler entstehen können und ein Weg länger dauert oder eine Arbeit nicht nur mehr Zeit beansprucht, sondern auch schlechter wird.)
Hastige Hunde gebären blinde Junge.
Hastiger Mann soll auf 'nem Esel reiten.
Hastiger Mann soll trägen Esel reiten.
Ein jäher Mann soll Esel reiten, die gehen langsam.
(Ein jäher Mann ist ein impulsiver Mann, der hastig und schnell unüberlegt und jäh handelt. Nach der zweiten Überlegung wird oft die falsche unüberlegte schnelle Entscheidung oder Handlung erkannt, was auch zu spät sein kann. Daher ist ein verhältnismäßig langsamer Esel besser, der Zeit zum Überlegen lässt.)
Hastiger Mann soll keinen Esel reiten.
Wer eilen will, muss nicht Esel reiten.
Wer sehr eilen will, der muss nicht Esel reiten.
(Oft haben verschiedene Sprichwörter eine gegensätzliche Aussage, wie bei den beiden oben. Wahrscheinlich wurden früher von unterschiedlichen Menschen verschiedene Erfahrungen gemacht, die sie zu unterschiedlichen Aussagen veranlassten. Am Ende muss doch jeder selbst das tun, was er für richtig hält.)
Hastiger Mann war nie Verräter.
(Zusätzlich zu diesem Sprichwort, das bei Wander unter Mann Nr. 1158 mit Quellen bei Simrock, Körte und Braun verzeichnet ist, findet sich bei ihm unter Mann Nr. 649 die Übersetzung des niederdeutschen Sprichworts „Ein hâstich man en is nein vorreder.“ ins Hochdeutsche: „Ein hastiger Mann ist kein Verräter.“ als zusätzliches weiteres Sprichwort, obwohl es das Gleiche ist. Die niederdeutsche Fassung steht im Nachdruck der Sammlung von Tunnicius aus dem Jahr 1514 unter Nr. 569. Der Nachdruck erfolgte 1870 durch Hoffmann von Fallersleben mit seinen Übersetzungen ins Hochdeutsche.)
Hast ist meist ohne Vorteil.
Hast kein Land, hilf dir mit der Hand.
Hat dein Beutel die Auszehrung, kriegen falsche Freunde die Schwindsucht.
(Ein Sprichwort, das 1858 mit anderen auf Seite 181 im „Deutschen Volks-Kalender“, herausgegeben von Friedrich Wilhelm Gubitz, steht. Wander übernimmt es in sein Deutsche Sprichwörter Lexikon (ohne die Quelle zu nennen) unter Beutel Nr. 42 und verdreht den Sinn ins Gegenteil: „Hat der Beutel die Auszehrung, so kriegen die Freunde die Schwindsucht.“, aus falschen Freunden werden bei ihm die richtigen Freunde, die gerade in schlechten Zeiten nicht verschwinden.)
Hat der Arme was, so hat er noch kein Fass.
Hat der Bauer Geld, hat es die ganze Welt.
Hat der Fuchs gestohlen, so stiehlt das Füchslein auch.
Hat der Paul einen Schaden am Fuß, Peter darum nicht hinken muss.
Hat der Teufel den Gaul geholt, so nehm' er auch den Zaum.
Hat der Teufel das Pferd gefressen, so fress er auch den Zaum.
Hat der Teufel den Hund geholt, so hol' er auch den Strick.
Hat die Henne ein Ei gelegt, so gackert sie.
Hat die Katze Junge, so lernt sie mausen.
Hat die Maus einmal den Speck gekostet, so kommt sie wieder.
Hat einer Geld, so ist er ein Held, und der mit goldnen Äpfeln werfen kann, behält das Feld.
Hat einer nicht Gunst, so hilft keine Rede noch Kunst.
(Bei Lehmann ist es der 2. Teil vom Sprichwort: „Gunst ist besser denn Silber und Gold.“, kann aber auch alleine stehen.)
Hat ein Ochse Rindes Sitt, das ist großes Wunder nitt!
Hät' er das Kräutlein Jahrab, so würd' es besser mit ihm.
Wer das Kraut Jahrab hätte, dem wäre geholfen.
(Wer das Kraut Jahrab hätte, würde der Sage nach nicht älter werden und immer leben.)
Hat er keine, so will er verzagen, hat er eine, so ist er geschlagen.
Hat man kein Pfand, so muss man selber Pfand sein.
Hat mir's Gott beschert, so nimmt mir's St. Peter nicht.
Hat sich der Magen geschlossen, so kann noch etwas zum Schlüsselloch hinein.
Hätte die Pfalz Wiesen und Holz, so war' sie aller Länder Stolz.
Hätte er an der ersten Lüge sterben sollen, er wäre längst tot.
Hätte ich Venediger Macht, Augsburger Pracht, Nürnberger Witz, Straßburger Geschütz, Ulmer Geld, wär' ich Herr der ganzen Welt.
Hätte jeder das Seine, so wärst du so arm wie ein andrer.
Hätte jedermann das Seine, so wärest du wohl so arm als ein anderer.
Hätte jedes Kind seinen rechten Namen, so hießest du nicht Peter Götz.
Hätte Lyra nicht geleiert, hätte Luther nicht getanzt.
Hätte Lyra nicht gespielt, so hätte Luther nicht getanzt
(Dieses Sprichwort bezieht sich auf den Theologen Nikolaus von Lyra (* um 1270/75 in Lyra (heute: La Neuve-Lyre; Normandie) - † 1349 in Paris, https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Lyra) Seine Kommentare zur Bibel hat Luther bei seiner Bibelübersetzung gekannt. Das Sprichwort ist wahrscheinlich von katholischer Seite verbreitet worden, um Luther zu verunglimpfen, ebenso wie das folgende)
Hätte mancher einen Stab, so könnte er auch hinüberspringen.
Hätten wir alle einen Glauben, Gott und das gemeine Beste vor Augen, guten Frieden und recht Gericht, eine Elle, Maß und Gewicht, gleiche Münze und gutes Geld, so stünd' es wohl in aller Welt.
Hätten wir alle einen Sinn, wir liefen (alle) einen Weg.
Hätt' ich dein Geld und du meine Tugend!
Hätt' ich den Stein nicht gezogen, ich hätte das ganze Spiel verloren.
Hätt' ich den Zoll am Rhein, so wär' Venedig mein.
Hätt' ich Geld, ich wäre fromm genug.
Hätt' ich Geld, so wär' ich lieb, und wär' ich ein Hur', mein' Mutter ein Sack und mein Vater ein Dieb!
Hätt' ich Glück und guten Wind, ich führ' in einem Schüsselkorb über den Rhein.
Hättich ist ein armer Mann.
Hättich ist ein böser Vogel, Habich ein guter.
Hätt' ich nur erstlich einen Mann, was gehn mich andre Jungfern an?
Hätt's nicht gemeint, ist der Welt Spruch.
Hau' nicht über die Schnur.
Hauseid soll man verhalten, nicht halten.
Hausfriede ist Hausfreude.
Hausfriede muss man halten, dem Reichen wie dem Armen.
Hausgemach ist über alle Sach.
Haushalt hat ein großes Maul.
Häuslicher Zwist gehört nicht auf die Straße.
Hausmannskost schmeckt wohl.
Haus ohne Mann, Haus ohne Rat; Haus ohne Frau, Haus ohne Staat.
Haus und Hof sind ihm im Wein ertrunken.
Hauszank und Hauseid machen nicht groß Leid.
Hauszank währt nicht lang.
Hauszins schläft nicht.
Heb kein Zank noch Hader*14 an, mit dem der viel Wort machen kann.
Hechtenzünglein, Barbenmäulein bringen den Reiter um sein Gäulein.
Hehl du mir, so hehl ich dir.
Hehler sind Stehler.
Heiden sollen nicht erben.
Ist das Kind nicht getauft, so erbt es nicht.
(Alte Rechtssprichwörter das bedeutet, alle nicht christlichen Menschen sollten nichts erben dürfen. Eine Diskriminierung aller fremden Religionen und aller fremden Menschen überhaupt, die in Deutschland zum Glück längst gesetzlich abgeschafft ist. Leider meinen immer noch sehr viele, besser als andere zu sein und deswegen andere benachteiligen und diskriminieren zu dürfen.)
Heilige Leute, heilige Werke.
Heilige reden nicht, rächen sich aber nicht desto weniger.
Heillose Leute machen auch Löcher in andrer Häute.
Heimat mein, was kann besser sein?
Heim erzogen Kind ist bei den Leuten wie ein Rind.
Heimlicher Druck ist unerträglich.
Heimlichkeiten sind schwer zu tragen und schlimm zu sagen.
Heimlich Verlöbnis stiftet keine Ehe.
Heim und Herd sind Goldes Wert.
Heirat der Alten ist ein Ladschreiben an den Totengräber.
Heiraten in Eile bereut man mit Weile.
Heiraten ist gut. Aber nicht heiraten ist besser.
Heiraten ist kein (nicht) Bauerndienst.
Heiraten ist nicht Kappentauschen.
Heiraten ist leicht, Haushalten schwer.
Heiraten ist Lotterie.
Heirate über den Mist, so weißt du, wer sie ist.
Heirat ins Blut tut selten gut.
Heirat ist ein verdeckt Essen.
Heirat macht mündig.
Heiße Bitte, kalter Dank.
Heiße Sommer und kalte Winter bringen keine böse Zeit.
(Im Prinzip ja, aber durch den Klimawandel sind die heißen und trocknen Sommer schon die böse Zeit.)
Heiße Suppen muss man blasen.
Heißt man dich auch noch so gern willkommen, so musst du doch beizeiten „Auf Wiedersehen“ sagen.
Heiterem Himmel und lachenden Herren ist nicht zu trauen.
Klarem Himmel und lachendem Herren ist nicht zu trauen.
Klarem Himmel und lachendem Herrn soll niemand trauen.
Helf Gott! bricht keinem den Sack.
Heller*17, steh auf, lass den Gulden*13 niedersitzen.
Hennen, die viel gackern, legen wenig Eier.
Heraus mit den wilden Katzen aus dem Sack!
Herberge kann niemand bei sich führen.
Herberg schön, der Wirt ein Schalk.
Herodes und Pilatus sind gute Freunde.
(Das Sprichwort bedeutet, zwei Böse haben sich vertragen und pflegen Freundschaft. Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Das Evangelium nach Lukas, 23, 12: „Auf den Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn zuvor waren sie einander feind.“)
Herr Doktor kehrt das Blatt um, da steht's anders.
Herren Bitten ist Gebieten.
Herren bleiben Herren, und wenn sie schliefen bis Mittag.
Herrendienst erbt nicht.
Herrendienste sind keine Ehgelübde.
Herrendienst geht vor Gottesdienst.
(Dieses Sprichwort gibt es in beiden Richtungen. Je nachdem, was einem wichtiger ist, kann jeder die eigene Meinung mit dem entsprechenden Sprichwort bekräftigen oder rechtfertigen.)
Herrendreck stinkt nicht.
Herrenfeuer wärmt und brennt.
Herrengeld schreit vor aller Welt.
Herrengunst, Frauenlieb' und Rosenblätter, verändern sich wie Aprilwetter.
Herrengunst und Lautenklang (Lerchensang) klinget wohl und währt nicht lang.
Herrengunst vererbt sich nicht.
Herren haben viel Ohren und lange Hände.
(Lange und viele Hände und Ohren werden in verschiedenen Sprichwörtern mal Fürsten und mal Herren oder großen Herren zugeschrieben. Allen gemeinsam ist, das die kleinen Leute das Nachsehen haben.)
Herren Hand reicht in alle Land.
Herren können wohl Schaden, aber keinen Schimpf leiden.
Herren lassen sich die Mücken abwehren, aber nicht die Ohrenbläser.
(Ein Ohrenbläser ist jemand, der etwas einflüstert oder andere heimlich verleumdet, ein Zuträger von Dingen, die besonders dem hörenden schmeicheln und für andere meist negativ sind oder verleumden, einer, der üble Nachrede betreibt.)
Herren und Narren haben frei reden.
Herren wollen Vorteil haben.
Herrlichkeit bedarf viel.
Herrn helfen oftmals den Untertanen, dass sie zu Eseln werden und es ihnen gleich gilt, es reite sie ein Deutscher oder Spanier.
Herr nicht zu Hause, niemand zu Hause.
Herrn Jedermann regiert der Wahn.
Herrn und Heilige gehen über alles.
Herr Omnes hat nie wohl regiert.
Herr Omnes hat noch niemals wohl regiert.
(Omnes = aus dem Lateinischem: alle, alles, jeder. Erklärung dazu 1837 bei Wilhelm Körte: „Herr Omnes“ ist das Kreti und Pleti, das Aufläufe macht, „Hurrah!“ – „Vivat!“ – „Nieder“ und „Mordio!“ schreit, und das Regieren am besten zu verstehen meint.“ Trotz des Alters der Erklärung erinnert sie aktuell an eine Gruppe, die meint, die Alternative zu kennen oder zu sein.)
Herrschaften haben viel Augen und Ohren.
Herrschaften sind Hemden, die man nicht anders, als mit der Haut ablegt.
Herr, vertraut mir, was ihr wollt, nur keine Heimlichkeit.
Herzhafte Hand nährt Leut und Land.
Herz, was begehrst du?
Herz, wo Geld.
Heuchelei und Betrug haben kurze Flügel.
Heuchelmann ist am besten dran.
Heuchler haben einen vergifteten Atem.
Heuchler sind wie faules Holz, welches des Nachts einen Schein gibt, aber nicht wärmt.
Eine ältere Version aus dem 1655 von Georg Philipp Harsdörffer (1.11.1607 - 17.9.1658) unter dem Pseudonym Quirinus Pegeus veröffentlichtem Buch „Ars Apophthegmatica das ist: Kunstquellen denkwürdiger Lehrsprüche und ergötzlichen Hofreden“, Seite 559, Nr. 2679:Haar und Unglück wächst über Nacht.
Haar um Haar.
(Laut Körte (1837) bedeutet das: Wer vom Andern betrogen ist, wird's wohl werden gewahr!)
„Hab' Dank“, füllt den Beutel nicht.
Habe den Doktor zum Freund und den Apotheker zum Vetter, sterben musst du doch.
Habe gehabt ist ein armer Mann, hab’s gewusst ein dummer.
Hab einen Pfennig lieb wie vier, fehlt dir`s an Wein, so trinke Bier.
Habe ist wie der Haber.
Haben Eheleut einen Sinn, so ist das Unglück selbst Gewinn.
Haben ist besser als gehabt haben.
Haben ist haben, aber kriegen, das ist die Kunst.
Haben wir nicht Eier, so braten wir das Nest.
Haberjahr, Schaberjahr.
Haber (Hafer) und Zinsen schlafen nicht.
Hab ich den Zaun zerrissen, kann ich ihn wieder zumachen.
Hab' ich Gott zum Freunde, so kann mich kein Unglück treffen.
Habich ist ein besserer Vogel als Hättich.
Habich ist ein schöner Vogel, Hättich nur ein Nestling.
Habich ist ein reicher Mann, Hättich ein armer.
Hab' ich, was klinget, so krieg' ich, was singet.
Hab' meine Frau ins Bad geschickt, die kranke, man hat sie mir geflickt – ich danke.
Ich hab' meine Frau ins Bad geschickt, die Kranke, man hat sie hinten und vornen geflickt, ich danke.
(Ein Sprichwort über die früher zweifelhaften Zustände in Baden am Stein (Hauptort des Bezirks Baden, Kanton Aargau, Schweiz). So soll laut Freiherrn von Reinsberg-Düringsfeld der Cardinal Aeneas Sylvius Piccolomini aus Siena, der spätere Papst Pius II. (1405 - 1464, Papst 1458 - 1464), in seinen Briefen sehr pikante Schilderungen vom dortigen Leben hinterlassen haben.)
Habt Geduld mit anderer Schuld.
Hab' Umgang mit dem Freund, als könnt' er dein Feind werden und mit dem Feind', als könnt er dein Freund werden.
Hagel und Brand segnet Gott mit milder Hand.
Hahnreischaft*16 ist die vornehmste Zunft.
Halbes Haus, halbe Hölle.
Halb Haus, halbe Hölle.
Halbe Tat ist Torenrat.
Halb Fisch, halb Fleisch ist Fisch noch Fleisch: Gar Fisch ist Fisch, gar Fleisch ist Fleisch.
Halb fromm, halb Schalk, füllt den Balg.
Halb fromm, halb Schalk, gedeiht wohl und währt lang'.
Halbgeburt tritt ein Glied weiter.
Halb gefunden, mein.
Halb gelehrt sind Störer bei gelehrten Meistern.
Halb ist oft mehr denn gar.
Halb und halb, wie man die Hunde schiert.
Halt aus im Leid, halt ein im Genuß.
Halt Brot, dir kommen Eier.
Halt den Knecht, so flieht er.
Halt den Mann, die Kuh will beißen.
Hält der Buchstabe dich gefangen, kannst du nicht zum Geist gelangen.
Halt dich nach dem Gebrauch und nicht wie dich's dünkt oder auch sonst recht ist.
Halt dich nicht klug und leb für dich, Regieren hat viel Müh auf sich.
Halt dich rein, acht dich klein, sei gern allein, mit Gott gemein.
Halt dich rein, bleib gern allein, mach dich nicht gemein, willst du in Ehren gehalten sein.
Halt dich rein und acht dich klein, sei gern mit Gott und dir allein, und mach dich niemand zu gemein, so wirst im Fried und Ruhe sein.
Halt dich wohl und fürcht dich übel.
Halt dich zum Haupt und nicht zum Schwanz, dem Herren soll man anhangen, nicht dem Diener.
Halt die Pfanne bei dem Stiel, halt den Pflug bei dem Sterz.
Halt du dich wohl, ich kann es nicht.
Halte deinen Witz im Zaum, leicht macht er dem Hasse Raum.
Halte dich ans Hornvieh, aber nicht ans Kornvieh.
Halte Fastnacht*10, dass du gute Ostern habest.
Halt Fasnacht*10, dass du gute Fasten*10 und fröhliche Ostern halten kannst.
Halte jeden für einen Engel und schließ die Sachen vor ihm als vor einem Diebe.
Halte Maß und gedenk ans Ende!
Halte Rat vor der Tat.
Habe Rat vor der Tat.
Rat geht vor der Tat.
Rat soll vor der Tat gehen.
Vor der Tat halte Rat.
Vor der Tat geht der Rat.
Halt es mit den Lebendigen.
Haltet eure Zungen im Zaum.
Halt Maß im Salzen, doch nicht im Schmalzen.
Im Salzen hab ein Mass; des Schmalzes kannst du nicht zu viel dran tun.
Im Salzen soll man sparsam sein, nicht so genau im Schmalzen.
(Moritz Masson kommentiert dies Sprichwort 1868 in seinem „Sprichwörterschatz“ mit „Des Guten kann man nicht zu viel tun.“ Vorher im Jahr 1780 war Joachim Christian Blum in seinem „Sprichwörterbuch“ unter Nr. 150 der Meinung „Eine Küchenregel, gut für den Geschmack vielleicht; aber nicht ganz für die Gesundheit. In dieser Rücksicht mögte sie umgekehrt der Wahrheit näher kommen.“ Dieser Meinung schloss sich im 20. Jahrhundert die Zuckerindustrie an und verteufelte das Fett allgemein als gesundheitsschädlich. In der Folge sind in den Industrieländern heute über die Hälfte der Bevölkerung durch erhöhten Zuckerkonsum übergewichtig. Zu viel Salz kann bei dafür empfindlichen Menschen den Blutdruck erhöhen, Fett dagegen ist bei ausgewogener Ernährung dagegen unbedenklich, wenn man die Kalorien im Blick behält. Da Fett und Fleisch früher eher Mangelware bei der durchschnittlichen Bevölkerung war, stellt sich das Sprichwort wieder einmal als zutreffend heraus!)
Halt nie gar viel auf laut Geschrei, denk', dass ein Teil erlogen sei.
(Geschrei = Gerücht)
Halts mit den Nachbarn, geh es dir wohl oder übel.
Halts mit den Nachbarn, so viel an dir ist.
(Zu diesem Sprichwort zitiert Wander im Sprichwörter Lexikon aus den ägyptischen Sprichwörtern von Johann Ludwig Burckhardt aus dem Jahr 1834: „Die Vertraulichkeit der Nachbarn untereinander ist im Orient viel größer als in Europa, und die Ruhe einer Familie hängt oft von ihrem guten Vernehmen mit demjenigen ab, welcher das nächste Haus bewohnt.“ Der Rat des ägyptischen Sprichworts: „Kann dich dein Nachbar nicht leiden, so verändere deine Haustür.“, das bedeutet, die Haustür auf einer anderen Seite des Hauses anbringen. Leider geht das bei Reihenhäusern nicht.)
Halt und such dich in deiner Haut.
Handel hat Wandel.
Handel ohne Verstand, Schaden vor der Hand.
Handel und Wandel leidet (kennt) keine Freundschaft.
Handel und Wandel muss getrieben sein.
Händel*14 wären wohl meist zu vergleichen, wenn sich die Leute nur ließen vergleichen.
Handkauf lacht.
Hand muss Hand wahren.
Handwerk hasst einander.
Handwerk hat goldenen Boden.
Handwerk ist eine tägliche Gült.
Handwerkssachen gehören vor den Rat.
Hänge mir die Tür ein, aber vergiss den Nagel nicht.
Hangen tut nicht weh, so es Ehren halber geschieht.
Hänge weg, eh das Holz vergeht.
Hänschen, lern nicht zu viel!
Hänschen, lern nicht zu viel, du musst sonst zu viel tun.
Hans in allen Gassen!
Du bist ein Hans in allen Gassen.
(In deutschen Sprichwörtern kommen etliche Male Hans und Hänse vor. Dazu schrieb schon 1837 Wilhelm Körte in seiner Sprichwörtersammlung: „Es war uralter Aberglaube, dass, wo ein Johannes im Hauſe sei, da schlage der Blitz nicht ein. Also wollte jeder Hausvater einen Hans im Hause haben, ja mancher hatte drei Hänse im Hause: Großhans, Mittelhans, Kleinhans. Da es nun aber doch wohl zuweilen auch in ein dreihänsiges Haus einschlug, so verlor der Hans den Kredit und ward zum Gespött; da hieß es nun fortan: Saufhans, Prahlhans u. s. w.)
Hans kommt durch seine Dummheit fort.
Hans ohne Fleiß (Ohnefleiß) wird nimmer weis.
Hans Unfleiß wird nimmer weis'.
Hans ohne Sorgen lebt mit der wilden Gans und lässt die Waldvöglein sorgen.
Hans Schenk hat Gunst bei Hofe.
Hans Widerborst ist Igels Art, hält jedermann das Widerpart.
Harnisch, Buch und Weiber müssen im Gange bleiben.
(Das bedeutet, wenn sie nicht in Bewegung bleiben, werden sie rostig, staubig und liederlich. [mittelhochdeutsch liederlich = leichtfertig, oberflächlich, schlaff und schwach; nicht mehr fähig, Ordnung zu halten])
Harren ist des Zornes Arznei (Gegengift).
Harr' ist des Zorns Arznei.
Zeit ist Zornes Arznei.
Zeit ist Zornes Arznei.
Harren ist für viel Unglück gut.
Harren ist langweilig, macht aber weise.
Harren, sehn und schweigen verhütet manchen Krieg.
Harr' ist gut für Gefahr.
Harte Schale und weicher Kern.
Harte Schale, weicher Kern
In einer harten Schale steckt oft ein weicher Kern.
Hart(es) Land, harte Leute.
Harte Streiche lehren wohl.
Hart gegen hart nimmer gut ward.
Hart gegen hart, sagte der Teufel, da sch– er gegen ein Donnerwetter.
Hart Schneuzen macht blutige Nasen.
Hart verdient Geld geht zäh heraus.
Harz ist gut zum Geigen.
Hasen und Huren sind bös zu zähmen.
Hasen und Huren sind schwer zu zähmen.
Huren und Hasen sind schwer zu zähmen.
Mönche und Huren sind schwer zu zähmen.Hass erregt Hader*14.
Hässliche Weiber hüten das Haus wohl.
Hass und Neiden muss der Biedermann leiden.
Hass und Neid macht die Hölle weit.
Hast den Teufel gefressen, so friss die Hörner auch.
Hast du den Faden angefangen, so spinn ihn auch zu Ende.
(Eine angefangene Arbeit muss zu Ende gebracht werden.)
Hast du den Gipfel des Turmes erlangt, so gedenke nicht über die Spitze.
Hast du der Feinde drein, vertrag dich mit zwein, und guten Mutes sein.
Hast du die Stute gekauft, so führe sie auch in den Stall.
(Wenn man eine Braut hat, sollte man nicht zu lange warten, sondern bald heiraten.)
Hast du einen Edelmann zum Meier, bekommst du weder Pächte noch Hühner noch Eier.
Hast du einen Edelmann zum Meier, so bekommst du weder Zinsen, Hühner noch Eier.
Hast du einen Gast, so gib ihm, was du hast, ist er ein Mann von Ehr', so verlangt er nicht mehr.
(aus der Eifel.)
Hast du einen Sautrog umgestoßen, so richt ihn nicht wieder auf.
(Das bedeutet, wenn man Albernheiten anstellt, soll man die nicht mit Dummheiten wieder gutmachen wollen.)
Hast du ein Haus, so denk nicht hinaus.
Hast du ein Schwert, so haben wir Hellebarden.
Hast du ein Schwert, so hab ich einen Degen.
Hast du es eingebrockt, so musst du es auch ausessen.
Selbst eingebrockt, selbst ausgegessen.
Was du dir einbrockst, das wirst dir auch ausessen.
Was du einbrockst, musst du ausessen.
Was du eingebrockt hast, musst du ausessen.
Was einer einbrockt, (das) muss er ausessen.
Was einer sich einbrockt, das lass ihn auch ausessen.
Was man einbrockt, muss man (auch) ausessen.
Was man selbst einbrockt, muss man selbst ausessen.
Wer viel einbrockt, muss viel ausessen.
Wie es einer einbrockt, so muss er's auch essen: Was du hast einbrocken, musst du selbst ausessen.
Wie es einer einbrockt, so muss er's ausessen.
Wie man's einbrockt, muss man's essen.
(Nicht nur in die Suppe wird etwas eingebrockt, sondern überall wird es versucht. Meist wird versucht, es andere auslöffeln zu lassen, aber seit mehreren Jahrhunderten ist man sich in fast allen Sprichwörtersammlungen in etlichen Varianten einig, wer etwas einbrockt, soll es selbst auslöffeln. Das bedeutet, negative Folgen und Verantwortung für Handlungen und Entscheidungen soll jeder selbst tragen, mit allen resultierenden Folgen. Die Wirklichkeit sieht teilweise anders aus, wie der Dieselskandal zeigt, bei dem die Dieselfahrzeugkäufer auslöffeln sollen, was die Autoindustrie mit Schummelsoftware eingebrockt hat.)
Hast du Geld, so setz dich nieder, hast du keins, so scher (pack) dich wieder.
Hast du Geld, so spiel, hast du keins, so stiehl.
Sprichwort mit einer vermeintlichen Aufforderung zum Stehlen und Spielen, beides auch in früheren Zeiten eine Sünde und verboten. Dieses Sprichwort wurde früher nicht als Aufforderung, sondern als Wahrnung gebraucht:
Wilhelm Körte schrieb 1837 in seiner Sprichwörtersammlung darunter:
Der Häscher kommt und fanget dich,
der Pastor kommt und strafet dich,
der Henker kommt und henket dich,
der Teufel kommt und holet dich,
wo du's nicht lässt und besserst dich!
Hast du Geld, so tritt herfür, hast du keins, so such die Tür.
Hast du gern ein sauber Haus, lass Pfaffen, Mönch und Tauben draus.
Wer sein Haus will haben rein, lasse weder Studenten noch Tauben hinein.
Wer sein Haus will haben sauber, hüte sich vor Pfaffen und Tauben.
Wer will haben reines Haus, lasse Mönch' und Tauben d'raus.
Willst dein Haus du behalten sauber, verwahr's vor Pfaffen und vor Tauben.
Hast du gut gekocht, so magst du gut essen.
Hast du kein Geld, so werd ein Amtmann, sagte jener Hofnarr zu seinem Fürsten.
Hast du Lust zum Süßen, lass dich Bittres nicht verdrießen.
Hast du mich genommen, so musst du mich behalten.
(Das Sprichwort bezieht sich auf die Ehe, die früher nicht geschieden werden konnte.)
Hast du nicht Pfeile im Köcher, so misch dich nicht unter die Schützen.
Hast du keine Pfeile im Köcher, so wag dich nicht unter die Schützen.
Hast du nichts Gutes zu sagen, sage lieber gar nichts.
Hast du nichts, so helf dir Gott, es ist niemand zu Hause.
Hast du nicht viel, so tut's der Will'.
Hast du nicht wollen den Karren ziehen, so zieh nun den Wagen.
Hast du Pfeile, so habe ich Lanzen.
Hast du's nicht mit Scheffeln*29, so hast du's doch mit Löffeln.
Kommt es nicht mit Scheffeln*29, so kommt es doch mit Löffeln.
Hast du's wohl gemischt, so kart es wohl.
Hast du es wohl gemischt, so kart es wohl.
Hast du wohl gekocht, so richt wohl an.
Haste nichts, biste nichts - haste was, biste was.
Hast hat nicht Sput.
(Sput = von sputen, vom mittelniederdeutschen spōden - sich beeilen, schnell sein. Das bedeutet, wer hastet, beeilt sich nicht, ist nicht schnell, weil durch die Hast schnell Fehler entstehen können und ein Weg länger dauert oder eine Arbeit nicht nur mehr Zeit beansprucht, sondern auch schlechter wird.)
Hastige Hunde gebären blinde Junge.
Hastiger Mann soll auf 'nem Esel reiten.
Hastiger Mann soll trägen Esel reiten.
Ein jäher Mann soll Esel reiten, die gehen langsam.
(Ein jäher Mann ist ein impulsiver Mann, der hastig und schnell unüberlegt und jäh handelt. Nach der zweiten Überlegung wird oft die falsche unüberlegte schnelle Entscheidung oder Handlung erkannt, was auch zu spät sein kann. Daher ist ein verhältnismäßig langsamer Esel besser, der Zeit zum Überlegen lässt.)
Hastiger Mann soll keinen Esel reiten.
Wer eilen will, muss nicht Esel reiten.
Wer sehr eilen will, der muss nicht Esel reiten.
(Oft haben verschiedene Sprichwörter eine gegensätzliche Aussage, wie bei den beiden oben. Wahrscheinlich wurden früher von unterschiedlichen Menschen verschiedene Erfahrungen gemacht, die sie zu unterschiedlichen Aussagen veranlassten. Am Ende muss doch jeder selbst das tun, was er für richtig hält.)
Hastiger Mann war nie Verräter.
(Zusätzlich zu diesem Sprichwort, das bei Wander unter Mann Nr. 1158 mit Quellen bei Simrock, Körte und Braun verzeichnet ist, findet sich bei ihm unter Mann Nr. 649 die Übersetzung des niederdeutschen Sprichworts „Ein hâstich man en is nein vorreder.“ ins Hochdeutsche: „Ein hastiger Mann ist kein Verräter.“ als zusätzliches weiteres Sprichwort, obwohl es das Gleiche ist. Die niederdeutsche Fassung steht im Nachdruck der Sammlung von Tunnicius aus dem Jahr 1514 unter Nr. 569. Der Nachdruck erfolgte 1870 durch Hoffmann von Fallersleben mit seinen Übersetzungen ins Hochdeutsche.)
Hast ist meist ohne Vorteil.
Hast kein Land, hilf dir mit der Hand.
Hat dein Beutel die Auszehrung, kriegen falsche Freunde die Schwindsucht.
(Ein Sprichwort, das 1858 mit anderen auf Seite 181 im „Deutschen Volks-Kalender“, herausgegeben von Friedrich Wilhelm Gubitz, steht. Wander übernimmt es in sein Deutsche Sprichwörter Lexikon (ohne die Quelle zu nennen) unter Beutel Nr. 42 und verdreht den Sinn ins Gegenteil: „Hat der Beutel die Auszehrung, so kriegen die Freunde die Schwindsucht.“, aus falschen Freunden werden bei ihm die richtigen Freunde, die gerade in schlechten Zeiten nicht verschwinden.)
Hat der Arme was, so hat er noch kein Fass.
Hat der Bauer Geld, hat es die ganze Welt.
Hat der Fuchs gestohlen, so stiehlt das Füchslein auch.
Hat der Paul einen Schaden am Fuß, Peter darum nicht hinken muss.
Hat der Teufel den Gaul geholt, so nehm' er auch den Zaum.
Hat der Teufel das Pferd gefressen, so fress er auch den Zaum.
Hat der Teufel den Hund geholt, so hol' er auch den Strick.
Hat die Henne ein Ei gelegt, so gackert sie.
Hat die Katze Junge, so lernt sie mausen.
Hat die Maus einmal den Speck gekostet, so kommt sie wieder.
Hat einer Geld, so ist er ein Held, und der mit goldnen Äpfeln werfen kann, behält das Feld.
Hat einer nicht Gunst, so hilft keine Rede noch Kunst.
(Bei Lehmann ist es der 2. Teil vom Sprichwort: „Gunst ist besser denn Silber und Gold.“, kann aber auch alleine stehen.)
Hat ein Ochse Rindes Sitt, das ist großes Wunder nitt!
Hät' er das Kräutlein Jahrab, so würd' es besser mit ihm.
Wer das Kraut Jahrab hätte, dem wäre geholfen.
(Wer das Kraut Jahrab hätte, würde der Sage nach nicht älter werden und immer leben.)
Hat er keine, so will er verzagen, hat er eine, so ist er geschlagen.
Hat man kein Pfand, so muss man selber Pfand sein.
Hat mir's Gott beschert, so nimmt mir's St. Peter nicht.
Hat sich der Magen geschlossen, so kann noch etwas zum Schlüsselloch hinein.
Hätte die Pfalz Wiesen und Holz, so war' sie aller Länder Stolz.
Hätte er an der ersten Lüge sterben sollen, er wäre längst tot.
Hätt' sie (ihn) die erste Lüge erstickt, sie wäre längst tot.
Hätte ich Venediger Macht, Augsburger Pracht, Nürnberger Witz, Straßburger Geschütz, Ulmer Geld, wär' ich Herr der ganzen Welt.
Hätte jeder das Seine, so wärst du so arm wie ein andrer.
Hätte jedermann das Seine, so wärest du wohl so arm als ein anderer.
Hätte jedes Kind seinen rechten Namen, so hießest du nicht Peter Götz.
Hätte Lyra nicht geleiert, hätte Luther nicht getanzt.
Hätte Lyra nicht gespielt, so hätte Luther nicht getanzt
(Dieses Sprichwort bezieht sich auf den Theologen Nikolaus von Lyra (* um 1270/75 in Lyra (heute: La Neuve-Lyre; Normandie) - † 1349 in Paris, https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Lyra) Seine Kommentare zur Bibel hat Luther bei seiner Bibelübersetzung gekannt. Das Sprichwort ist wahrscheinlich von katholischer Seite verbreitet worden, um Luther zu verunglimpfen, ebenso wie das folgende)
Hätt' Lyra nicht über die Bibel geschrieben, so wäre Luther (mancher Doktor) ein Esel geblieben.
Hätte mancher einen Stab, so könnte er auch hinüberspringen.
Hätten wir alle einen Glauben, Gott und das gemeine Beste vor Augen, guten Frieden und recht Gericht, eine Elle, Maß und Gewicht, gleiche Münze und gutes Geld, so stünd' es wohl in aller Welt.
Hätten wir alle einen Sinn, wir liefen (alle) einen Weg.
Hätt' ich dein Geld und du meine Tugend!
Hätt' ich den Stein nicht gezogen, ich hätte das ganze Spiel verloren.
Hätt' ich den Zoll am Rhein, so wär' Venedig mein.
Hätt' ich Geld, ich wäre fromm genug.
Hätt' ich Geld, so wär' ich lieb, und wär' ich ein Hur', mein' Mutter ein Sack und mein Vater ein Dieb!
Hätt' ich Glück und guten Wind, ich führ' in einem Schüsselkorb über den Rhein.
Hättich ist ein armer Mann.
Hättich ist ein böser Vogel, Habich ein guter.
Hätt' ich nur erstlich einen Mann, was gehn mich andre Jungfern an?
Hätt's nicht gemeint, ist der Welt Spruch.
Hau' nicht über die Schnur.
Hauseid soll man verhalten, nicht halten.
Hausfriede ist Hausfreude.
Hausfriede muss man halten, dem Reichen wie dem Armen.
Hausgemach ist über alle Sach.
Haushalt hat ein großes Maul.
Häuslicher Zwist gehört nicht auf die Straße.
Hausmannskost schmeckt wohl.
Haus ohne Mann, Haus ohne Rat; Haus ohne Frau, Haus ohne Staat.
Haus und Hof sind ihm im Wein ertrunken.
Hauszank und Hauseid machen nicht groß Leid.
Hauszank währt nicht lang.
Hauszins schläft nicht.
Heb kein Zank noch Hader*14 an, mit dem der viel Wort machen kann.
Hechtenzünglein, Barbenmäulein bringen den Reiter um sein Gäulein.
Hehl du mir, so hehl ich dir.
Hehler sind Stehler.
Heiden sollen nicht erben.
Ist das Kind nicht getauft, so erbt es nicht.
(Alte Rechtssprichwörter das bedeutet, alle nicht christlichen Menschen sollten nichts erben dürfen. Eine Diskriminierung aller fremden Religionen und aller fremden Menschen überhaupt, die in Deutschland zum Glück längst gesetzlich abgeschafft ist. Leider meinen immer noch sehr viele, besser als andere zu sein und deswegen andere benachteiligen und diskriminieren zu dürfen.)
Heilige Leute, heilige Werke.
Heilige reden nicht, rächen sich aber nicht desto weniger.
Heillose Leute machen auch Löcher in andrer Häute.
Heimat mein, was kann besser sein?
Heim erzogen Kind ist bei den Leuten wie ein Rind.
Heimlicher Druck ist unerträglich.
Heimlichkeiten sind schwer zu tragen und schlimm zu sagen.
Heimlich Verlöbnis stiftet keine Ehe.
Heim und Herd sind Goldes Wert.
Heirat der Alten ist ein Ladschreiben an den Totengräber.
Heiraten in Eile bereut man mit Weile.
Heiraten ist gut. Aber nicht heiraten ist besser.
Heiraten ist kein (nicht) Bauerndienst.
Heiraten ist nicht Kappentauschen.
Heiraten ist leicht, Haushalten schwer.
Heiraten ist Lotterie.
Heirate über den Mist, so weißt du, wer sie ist.
Heirat ins Blut tut selten gut.
Heirat ist ein verdeckt Essen.
Heirat macht mündig.
Heiße Bitte, kalter Dank.
Heiße Sommer und kalte Winter bringen keine böse Zeit.
(Im Prinzip ja, aber durch den Klimawandel sind die heißen und trocknen Sommer schon die böse Zeit.)
Heiße Suppen muss man blasen.
Heißt man dich auch noch so gern willkommen, so musst du doch beizeiten „Auf Wiedersehen“ sagen.
Heiterem Himmel und lachenden Herren ist nicht zu trauen.
Klarem Himmel und lachendem Herren ist nicht zu trauen.
Klarem Himmel und lachendem Herrn soll niemand trauen.
Helf Gott! bricht keinem den Sack.
Heller*17, steh auf, lass den Gulden*13 niedersitzen.
Hennen, die viel gackern, legen wenig Eier.
Hühner, die viel gackern (gatzen), legen wenig Eier.
(gatzen = gackern, schnattern, schwätzen, stottern, stockend sprechen.)
(Umso mehr jemand Aufhebens von seinen Verdiensten macht, umso weniger ist dahinter.)
(gatzen = gackern, schnattern, schwätzen, stottern, stockend sprechen.)
(Umso mehr jemand Aufhebens von seinen Verdiensten macht, umso weniger ist dahinter.)
Heraus mit den wilden Katzen aus dem Sack!
Herberge kann niemand bei sich führen.
Herberg schön, der Wirt ein Schalk.
Herodes und Pilatus sind gute Freunde.
(Das Sprichwort bedeutet, zwei Böse haben sich vertragen und pflegen Freundschaft. Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Das Evangelium nach Lukas, 23, 12: „Auf den Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn zuvor waren sie einander feind.“)
Herr Doktor kehrt das Blatt um, da steht's anders.
Herren Bitten ist Gebieten.
Herren bleiben Herren, und wenn sie schliefen bis Mittag.
Herrendienst erbt nicht.
Herrendienste sind keine Ehgelübde.
Herrendienst geht vor Gottesdienst.
(Dieses Sprichwort gibt es in beiden Richtungen. Je nachdem, was einem wichtiger ist, kann jeder die eigene Meinung mit dem entsprechenden Sprichwort bekräftigen oder rechtfertigen.)
Herrendreck stinkt nicht.
Herrenfeuer wärmt und brennt.
Herrengeld schreit vor aller Welt.
Herrengunst, Frauenlieb' und Rosenblätter, verändern sich wie Aprilwetter.
Herrengunst und Lautenklang (Lerchensang) klinget wohl und währt nicht lang.
Herrengunst vererbt sich nicht.
Herren haben viel Ohren und lange Hände.
(Lange und viele Hände und Ohren werden in verschiedenen Sprichwörtern mal Fürsten und mal Herren oder großen Herren zugeschrieben. Allen gemeinsam ist, das die kleinen Leute das Nachsehen haben.)
Herren Hand reicht in alle Land.
Herren können wohl Schaden, aber keinen Schimpf leiden.
Herren lassen sich die Mücken abwehren, aber nicht die Ohrenbläser.
(Ein Ohrenbläser ist jemand, der etwas einflüstert oder andere heimlich verleumdet, ein Zuträger von Dingen, die besonders dem hörenden schmeicheln und für andere meist negativ sind oder verleumden, einer, der üble Nachrede betreibt.)
Herren und Narren haben frei reden.
Herren wollen Vorteil haben.
Herrlichkeit bedarf viel.
Herrn helfen oftmals den Untertanen, dass sie zu Eseln werden und es ihnen gleich gilt, es reite sie ein Deutscher oder Spanier.
Herr nicht zu Hause, niemand zu Hause.
Herrn Jedermann regiert der Wahn.
Herrn und Heilige gehen über alles.
Herr Omnes hat nie wohl regiert.
Herr Omnes hat noch niemals wohl regiert.
(Omnes = aus dem Lateinischem: alle, alles, jeder. Erklärung dazu 1837 bei Wilhelm Körte: „Herr Omnes“ ist das Kreti und Pleti, das Aufläufe macht, „Hurrah!“ – „Vivat!“ – „Nieder“ und „Mordio!“ schreit, und das Regieren am besten zu verstehen meint.“ Trotz des Alters der Erklärung erinnert sie aktuell an eine Gruppe, die meint, die Alternative zu kennen oder zu sein.)
Herrschaften haben viel Augen und Ohren.
Herrschaften sind Hemden, die man nicht anders, als mit der Haut ablegt.
Herr, vertraut mir, was ihr wollt, nur keine Heimlichkeit.
Herzhafte Hand nährt Leut und Land.
Herz, was begehrst du?
Herz, wo Geld.
Heuchelei und Betrug haben kurze Flügel.
Heuchelmann ist am besten dran.
Heuchler haben einen vergifteten Atem.
Heuchler sind wie faules Holz, welches des Nachts einen Schein gibt, aber nicht wärmt.
Die Heuchler sind wie das faule Holz, oder die Johanniswürmer, welche einen Schein, aber keine Hitze und Flamme erweisen.
Heut alles gelingt, morgen alles zerspringt.
Heut an mir, morgen an dir.
(Kommentar dazu von Sebastian Franck 1499 - 1542, deutscher Theologe und Schriftsteller) 1541 in seinem Buch „Sprichwörter, schöne, weise, herrliche Klugreden“: „Augustinus sagt, es sei kein so greulich Laster, das ein Mensch tu, das der andere nicht tun mög, drum solt sich einer im anderen beweinen und gedenken, was einer ist, das sind wir alle. Wie es dem geht, also mag es morgen mir gehen. Drum sei niemand sicher und lache so man andere richt, als hab er dafür gefastet und sei schon über den graben, sondern beweine sich in ihm.“)
Heute Blume, morgen Heu.
Heute ein Faster, morgen ein Fresser.
Heute ein Kaufmann, morgen ein Bettelmann.
Heute Freud, morgen Leid.
Heute ein Faster, morgen ein Fresser.
Heute ein Kaufmann, morgen ein Bettelmann.
Heute Freud, morgen Leid.
Heute für Geld, morgen umsonst.
Heute gesund, morgen krank, über den dritten Tag tot.
Heute groß, morgen klein.
Heute haben wir einen Feiertag, aber zu Castell mistet man die Ställe.
Heute Herr, morgen Knecht.
Heute hier und morgen dort.
(Dieses Sprichwort ist schon in der Form „Heut hie, morgen dort“ aus dem 16. Jahrhundert überliefert. Im Sinne des Briefes an die Hebräer in der Bibel 13, 14: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Luther-Bibel 1912), das die Menschen nur kurz auf der Erde leben, um dann wie Wanderer in die Jenseitige Welt zu gehen.)
Heute im Putz, morgen im Schmutz.
Heut ein Schuldner, morgen ein Zahler.
Heut ein Zahler, morgen ein Schuldner.
Heute ist nur einmal und nie wieder.
Heute jung und stark, gesund und reich, morgen schwach, krank und eine tote Leich.
Heute König, morgen tot.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 10, 12: „so geht's doch endlich also: Heute König, morgen tot.“)
Heute lieber ein Ei, als morgen ihrer drei.
(Ähnliches Sprichwort wie „Besser heute ein Ei als morgen ein Küchlein.“, nur das die Eier nicht mehr ausgebrütet werden, sondern mehr werden (Original in „Altes Gold“ (1860) von W. Lohrengel, Nr. I, 368). Wander macht aus dem Original zweimal wortgleich (Ei 128 und Heute 116), einmal mit und einmal ohne Quellenangabe: „Lieber heut ein Ei, als morgen ihrer drei.“)
Heute mein, morgen dein, so teilet man die Huben.
Heute mir, morgen dir.
Heute muss dem Morgen nichts borgen.
Heute reich, morgen ein Bettler.
Heute reich, morgen eine Leich.
Heut erfährt man, was man gestern nicht gewusst hat,
Heute rot, morgen tot.
Heute sind wir's, morgen ist's ein andrer.
Heute stark, morgen im Sarg.
Heute Trab, Morgen im Grab.
Heute und morgen ist auch ein Tag.
Heute was, morgen Aas.
Heut fasten kocht (für) morgen die Suppe (Speise) süß.
Heut` frisch und stark, und morgen im Sarg.
Heut haben wir schön gespielt, sagt der Balgtreter.
(Im Prinzip hat nur der Organist die Orgel gespielt, aber ohne den anderen kann selbst der Beste nichts ausrichten, selbst wenn der andere nur einen unbedeutenden und geringen Anteil beigetragen hat.)
Heutigen Tages ist die ganze Welt eine Fuchsschule.
Heut im Putz, morgen im Schmutz.
Heut ist der Tag.
Heut ist die beste Zeit.
Heut ist die Zeit.
Heut ist ein Kaufmann, morgen ein Bettelmann.
Heut' ist's, als ob der Kuckuck los wäre!
Heut oben, morgen unten.
Heut soll dem Morgen nichts borgen.
Heut und morgen ist auch ein Tag.
(Das bedeutet, man soll sich nicht übereilen, wenn heute etwas nicht klappt, kann es am nächsten Tag etwas werden.)
Heut will ich ihn nicht um seine Tochter bitten.
Hexen weinen nicht.
Hexerei und Schelmerei ist des Teufels Liverei.
Hier bin ich gewesen, her komm ich nicht wieder.
Hier geht es durch zwei Rechen.
Hier hat der Zimmermann ein Loch gelassen.
Ich will dir zeigen, wo der Zimmermann ein Loch gelassen hat.
Man zeigt ihm, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat.
(Eine eindeutige Aufforderung mit Hinweis auf die Tür zu jemanden, sich umgehend zu entfernen.)
Hier ist ein Dreier: kauf dir einen Strick.
Hier ist nichts und da ist nichts: aus nichts hat Gott die Welt geschaffen.
Hier liegt ein Musikant begraben.
Hier sitzen die Musikanten!
Hier wohnen die Musikanten.
Hier stehn wir Fische, sagte der Stichling zur Schnecke.
Hier stehn wir Helden, sprach der Frosch zum Schwaben.
Hierum und darum - gehn die Gänse barfuß.
Hierum und darum gehen die Hühner barfuß.
Hilf beizeit, eh es kommt weit.
Hilf dir selber, so hilft dir das Glück.
Hilf dir selbst, so (dann) hilft dir Gott.
Helft euch selbst, so hilft euch Gott.
Mensch, hilf dir selber, so hilft dir Gott.
Mensch, hilf dir selber, so will ich dir auch helfen.
Mensch, hilf dir selber, so hilft dir Gott, doch ist die Hilfe Gottes nicht dein.
Mensch, hilf dir selbst, so hilft dir Gott.
Mensch, hilf dir selbst, so hilft Gott mit.
Hilft der Starke dem Schwachen, so geschieht es zum Garaus.
Hilft Gott nicht zu jeder Frist, so hilft er doch, wenn's nötig ist.
Hilft`s nicht allein, so hilft`s doch im Gemein.
Hilft's nicht, so schadt's nicht.
Hineingeritten und hineingefahren ist gleich.
Hing' man alle Diebe heuer, die Galgen würden teuer.
Hin ist hin, da leiht kein Jude mehr drauf.
Hin ist hin; wär' sie (hin) nicht hin, so wär' ich jünger, denn ich bin.
Hin ist hin, verloren ist verloren.
Hinkebein spielt den Mann.
Hinkende Pferd kommen hinten nach.
Hintenaus hat keine Ehre.
Hintenaus verderbt das Haus.
Hintennach ist leicht reden.
Hinter dem Ofen ist gut kriegen.
Hinter dem Berge wohnen auch Leute.
Über dem Berge drüben findet man auch Leute.
(Ähnliches Sprichwort mit der gleichen Bedeutung: Jenseits dem Bach giebt's auch Leute.)
Hinterher ist man immer klüger.
Hinterm Kreuz versteckt sich der Teufel.
Hinterm Rücken ist gut fechten.
Hinterm Rücken lernt man einen am besten kennen.
Zurück lernt man einen am besten kennen.
(Das bedeutet, hinterm Rücken lernt man die Leute am besten kennen. Dazu der Kommentar von Sebastian Franck aus dem Jahr 1560: „Unter Augen ist man gemeinlich einander freundlich, aber es geschieht oft, aus den Augen, aus dem Sinn. . . Wie man nun einen frommen Knecht in Abwesenheit seines Herrn erkennt, . . . also erkennt man hinterm Rücken einen guten Freund, ob er wohl redet und tut, denn dem er auch unter Augen freundlich ist.“ Das gleiche gilt für das Sprichwörter Lexikon von Wander, besser auch in den Quellen nachsehen: Dieses Sprichwort steht seit dem 16. Jahrhundert in etlichen Sprichwörtersammlungen, wegen der noch nicht einheitlichen Rechtschreibung mal mit Hinter Rückes, hinterm Rücken, Zuruck oder zu Rück(e). In Wanders Sprichwörter Lexikon steht es deswegen als drei verschiedene unter Rücken (Subst.) Nr.21 und Nr.41 und unter Zurück Nr.3 Ein Sprichwort, das man nur bestätigen kann. Einige Leute habe ich nach Jahren erst so richtig kennengelernt, als sie hinter meinem Rücken ihr wahres Gesicht gezeigt haben, das ärger als die schlimmste Vermutung war.)
Hinterm Rücken mich mancher bespricht, wär ich zugegen, er tät es nicht.
Hinter sich hinaus tragen die Bauern die Spieße.
Hinz hat es angezettelt, Kunz muss es ausbaden.
Hiobs Plage war ein böses Weib.
Hitzige Liebe ist hastig kalt.
Hitzige Menschen muss man nicht auf Esel setzen.
Hitzige Suppen beschweren keine Fliegen.
Hitzige Tränen trocknen bald.
Hitzig ist nicht witzig.
Hitz im Rat, eil in der Tat bringt nichts als Schad.
Hm, sagte Steffen, da wusst' er nichts anders zu sagen.
Hoch genug ist gut für den Schuss.
Hoch genug macht alte Kriegsleut.
Hoch geprahlt, schlecht bezahlt.
Hochmut bettelt zudringlicher als Armut.
Hochmut bindet ihr selbst eine Rute.
Hochmut führt in Armut.
Hochmut in den Schönen ist, und folget der schön zu aller Frist.
Hochmut kommt nicht von Armut.
Hochmut kommt vor dem Fall.
Hoffart kommt vor dem Fall.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 16, 18. „Wer zugrunde gehen soll, der wir zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.“)
Hochmut tut nimmer gut.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 3, 30: „Denn Hochmut tut nimmer gut, und kann nichts denn Arges daraus erwachsen.“)
Hoch schwören zeigt tiefe Lügen.
Hoch schwören zeugt tiefe Lügen.
Hochsteiger fallen gern, gute Schwimmer ertrinken gern.
Hochsteiger und Tiefschwimmer werden selten alt.
Hochzeitgehen (Kinderheben) ist ein Ehr, macht den Beutel aber leer.
Hochzeit haben ist besser als Tote begraben.
Höfe sind Vorstädte der Hölle.
Hoffart geht voran, Schimpf tritt hernach.
Hoffart ist allemal Sünde, sie habe ein Helmlein oder trag ein Fähnlein.
Hoffart ist allenthalben Sünde, aber in Augsburg ist sie Wohlstand.
Hoffart ist des Dünkels Wassersucht.
Hoffart ist des Reichtums Motte.
Hoffart ist des Teufels Aff.
Hoffart ist ein süßes Leben.
Hoffart ist gar leicht gelernt, kostet aber viel zu halten.
Hoffart ist geschwinde gelernt, sie kost aber viel zu unterhalten.
Hoffart ist leicht erlernt, aber schwer zu unterhalten.
Hoffart löscht das Feuer in der Küchen aus.
Hoffart meint, Stuhl und Bänke sollten vor ihr aufstehen.
Hoffart muss Zwang leiden.
Hoffart nimmt ein böses Ende.
Hoffart steckt den Schwanz übers Nest.
Hoffart und Armut halten übel Haus.
Hoffart und Kleinmut halten übel Haus.
Hoffart und Ehrsucht ist eine Mutter aller Ketzereien.
Hoffart war nie guter Art.
Hoffart will Pein haben.
Hoffart will Zwang leiden.
(Wer eitel ist, muss dafür büßen.)
Hoffen ist ein süßes Leben.
Hoffen und Harren macht manchen zum Narren.
Hoffnung beredt sich selbst, der alte Wolf werde noch fromm werden.
Hoffnung betrügt Witz und Vernunft, bringt keinen Nutzen ins Haus.
Hoffnung braucht man nicht zu kaufen.
Hoffnung bringt Freude und Mut.
Hoffnung macht Mut und tut erfreuen.
Hoffnung erhält, wenn Unglück fällt.
Hoffnung ernährt mich für und hin, ob ich gleich oft im Unglück bin.
Hoffnung hofft allezeit etwas Gutes.
Hoffnung ist der Seelen Speis.
Hoffnung ist eine Pein: warten bis eine gebraten Lerche ins Maul fliegt.
Hoffnung ist eines Wachenden süsser Traum.
Hoffnung ist ein Traum der Wachenden.
Hoffnung ist ein faul mürbes Seil.
Hoffnung ist im Unglück der beste Trost.
Hoffnung ist in der Not der höchste Trost.
Hoffnung ist Leidens Trost.
Hoffnung ist unverschämt und blind, darnach die Leute gefangen sind.
Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem Brief des Paulus an die Römer 5,5 „Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist.“)
Hoffnung lindert viel große Schmerzen.
Hoffnung macht lange Zähne und ein wässriges Maul.
Hoffnung tröstet und erhält viele traurige Herzen.
(Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander befindet sich bei diesem Sprichwort ein Druckfehler. Anstelle von „erhält“ steht dort fälschlich „erhebt“)
Hoffnung und Furcht ein jeder hat, darnach gut oder bös ist seine Tat.
Hoffnung verzuckert alle Arbeit und Beschwernis.
Hoffnung zu Hofe ist ein vergoldeter Blasebalg.
Hofleute vergleichen sich mit dem Brennspiegel, die keine Hitze von sich selber, sondern nur von der Sonne hat.
Hofleute werden insgemein mit Rauch gespeist und beim Feuer von Angst und Sorgen gebraten.
Höfliche Worte machen die Zähne nicht stumpf.
Höfliche Worte vermögen viel und kosten doch wenig.
Höfliche (Gute) Worte vermögen viel und kosten wenig.
Schöne Worte helfen viel und kosten wenig.
Höflichkeit ist ein geringer Aufwand, große Sachen zu erhalten.
Höflichkeit ist nicht Schuldigkeit.
Höflichkeit und Treue bringt nimmer Reue.
Höflichkeit und Wahrheit schicken sich, wie Pillen und Vergoldung.
Höflichkeit ziert den Mann und kostet nichts.
Hofmanier führt irr.
Hohe Häuser sind gewöhnlich unterm Dach leer.
Hohe Klimmer und tiefe Schwimmer werden nicht alt.
Hoher Baum fängt viel Wind.
Hohe Steiger fallen tief.
Hohl bis auf die Fußsohl.
Hohle Köpfe klappern am meisten.
Hohn für Lohn, Stank für Dank.
Holz, Haar und Unglück wachsen über Nacht.
Holz und Unkraut wächst für alle Menschen.
(Dieses Sprichwort stammt aus sehr alter Zeit, als sich noch jeder frei aus dem Wald nehmen durfte, was er wollte. Es hatte schon Anfang des 19. Jahrhunderts, als es erstmals in Büchern gedruckt wurde, keine Gültigkeit mehr. ( Handbuch über Forstrecht und Forstpolizei, Hrsg: Karl Friedrich Schenck 1825, Seite 306))
Honig auf der Zunge, schaue nach dem Beutel.
(Das bedeutet, wenn jemand besonders freundlich ist und förmlich Honig auf der Zunge hat und ihn einem um den Bart schmieren will, ist besondere Vorsicht angebracht. Meist steckt ein Betrugsversuch dahinter.)
Honig auf der Zunge, und das Scheermesser am Gürtel.
Honig essen ist gesund, zuviel macht speien.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 25, 16: „Findest du Honig, so iss davon nur soviel du bedarfst, dass du nicht zu satt werdest und speist ihn aus.)
Heute haben wir einen Feiertag, aber zu Castell mistet man die Ställe.
Heute Herr, morgen Knecht.
Heute hier und morgen dort.
(Dieses Sprichwort ist schon in der Form „Heut hie, morgen dort“ aus dem 16. Jahrhundert überliefert. Im Sinne des Briefes an die Hebräer in der Bibel 13, 14: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Luther-Bibel 1912), das die Menschen nur kurz auf der Erde leben, um dann wie Wanderer in die Jenseitige Welt zu gehen.)
Heute im Putz, morgen im Schmutz.
Heut ein Schuldner, morgen ein Zahler.
Heut ein Zahler, morgen ein Schuldner.
Heute ist nur einmal und nie wieder.
Heute jung und stark, gesund und reich, morgen schwach, krank und eine tote Leich.
Heute König, morgen tot.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 10, 12: „so geht's doch endlich also: Heute König, morgen tot.“)
Heute lieber ein Ei, als morgen ihrer drei.
(Ähnliches Sprichwort wie „Besser heute ein Ei als morgen ein Küchlein.“, nur das die Eier nicht mehr ausgebrütet werden, sondern mehr werden (Original in „Altes Gold“ (1860) von W. Lohrengel, Nr. I, 368). Wander macht aus dem Original zweimal wortgleich (Ei 128 und Heute 116), einmal mit und einmal ohne Quellenangabe: „Lieber heut ein Ei, als morgen ihrer drei.“)
Heute mein, morgen dein, so teilet man die Huben.
Heute mir, morgen dir.
Heute muss dem Morgen nichts borgen.
Heute reich, morgen ein Bettler.
Heute reich, morgen eine Leich.
Heut erfährt man, was man gestern nicht gewusst hat,
Heute rot, morgen tot.
Heute sind wir's, morgen ist's ein andrer.
Heute stark, morgen im Sarg.
Heute Trab, Morgen im Grab.
Heute und morgen ist auch ein Tag.
Heute was, morgen Aas.
Heut fasten kocht (für) morgen die Suppe (Speise) süß.
Heut` frisch und stark, und morgen im Sarg.
Heut haben wir schön gespielt, sagt der Balgtreter.
(Im Prinzip hat nur der Organist die Orgel gespielt, aber ohne den anderen kann selbst der Beste nichts ausrichten, selbst wenn der andere nur einen unbedeutenden und geringen Anteil beigetragen hat.)
Heutigen Tages ist die ganze Welt eine Fuchsschule.
Heut im Putz, morgen im Schmutz.
Heut ist der Tag.
Heut ist die beste Zeit.
Heut ist die Zeit.
Heut ist ein Kaufmann, morgen ein Bettelmann.
Heut' ist's, als ob der Kuckuck los wäre!
Heut oben, morgen unten.
Heut soll dem Morgen nichts borgen.
Heut und morgen ist auch ein Tag.
(Das bedeutet, man soll sich nicht übereilen, wenn heute etwas nicht klappt, kann es am nächsten Tag etwas werden.)
Heut will ich ihn nicht um seine Tochter bitten.
Hexen weinen nicht.
Hexerei und Schelmerei ist des Teufels Liverei.
Hier bin ich gewesen, her komm ich nicht wieder.
Hier geht es durch zwei Rechen.
Hier hat der Zimmermann ein Loch gelassen.
Ich will dir zeigen, wo der Zimmermann ein Loch gelassen hat.
Man zeigt ihm, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat.
(Eine eindeutige Aufforderung mit Hinweis auf die Tür zu jemanden, sich umgehend zu entfernen.)
Hier ist ein Dreier: kauf dir einen Strick.
Hier ist nichts und da ist nichts: aus nichts hat Gott die Welt geschaffen.
Hier liegt ein Musikant begraben.
Hier sitzen die Musikanten!
Hier wohnen die Musikanten.
Hier stehn wir Fische, sagte der Stichling zur Schnecke.
Hier stehn wir Helden, sprach der Frosch zum Schwaben.
Hierum und darum - gehn die Gänse barfuß.
Hierum und darum gehen die Hühner barfuß.
Hilf beizeit, eh es kommt weit.
Hilf dir selber, so hilft dir das Glück.
Hilf dir selbst, so (dann) hilft dir Gott.
Helft euch selbst, so hilft euch Gott.
Mensch, hilf dir selber, so hilft dir Gott.
Mensch, hilf dir selber, so will ich dir auch helfen.
Mensch, hilf dir selber, so hilft dir Gott, doch ist die Hilfe Gottes nicht dein.
Mensch, hilf dir selbst, so hilft dir Gott.
Mensch, hilf dir selbst, so hilft Gott mit.
Hilft der Starke dem Schwachen, so geschieht es zum Garaus.
Hilft Gott nicht zu jeder Frist, so hilft er doch, wenn's nötig ist.
Hilft`s nicht allein, so hilft`s doch im Gemein.
Hilft's nicht, so schadt's nicht.
Hineingeritten und hineingefahren ist gleich.
Hing' man alle Diebe heuer, die Galgen würden teuer.
Hin ist hin, da leiht kein Jude mehr drauf.
Hin ist hin; wär' sie (hin) nicht hin, so wär' ich jünger, denn ich bin.
Hin ist hin, verloren ist verloren.
Hinkebein spielt den Mann.
Hinkende Pferd kommen hinten nach.
Hintenaus hat keine Ehre.
Hintenaus verderbt das Haus.
Hintennach ist leicht reden.
Hinter dem Ofen ist gut kriegen.
Hinter dem Berge wohnen auch Leute.
Über dem Berge drüben findet man auch Leute.
(Ähnliches Sprichwort mit der gleichen Bedeutung: Jenseits dem Bach giebt's auch Leute.)
Hinterher ist man immer klüger.
Hinterm Kreuz versteckt sich der Teufel.
Hinterm Rücken ist gut fechten.
Hinterm Rücken lernt man einen am besten kennen.
Hinter dem Rücken lernt man auch Leute kennen.
Hinterrücks lernt man die Leute am besten kennen. Zurück lernt man einen am besten kennen.
(Das bedeutet, hinterm Rücken lernt man die Leute am besten kennen. Dazu der Kommentar von Sebastian Franck aus dem Jahr 1560: „Unter Augen ist man gemeinlich einander freundlich, aber es geschieht oft, aus den Augen, aus dem Sinn. . . Wie man nun einen frommen Knecht in Abwesenheit seines Herrn erkennt, . . . also erkennt man hinterm Rücken einen guten Freund, ob er wohl redet und tut, denn dem er auch unter Augen freundlich ist.“ Das gleiche gilt für das Sprichwörter Lexikon von Wander, besser auch in den Quellen nachsehen: Dieses Sprichwort steht seit dem 16. Jahrhundert in etlichen Sprichwörtersammlungen, wegen der noch nicht einheitlichen Rechtschreibung mal mit Hinter Rückes, hinterm Rücken, Zuruck oder zu Rück(e). In Wanders Sprichwörter Lexikon steht es deswegen als drei verschiedene unter Rücken (Subst.) Nr.21 und Nr.41 und unter Zurück Nr.3 Ein Sprichwort, das man nur bestätigen kann. Einige Leute habe ich nach Jahren erst so richtig kennengelernt, als sie hinter meinem Rücken ihr wahres Gesicht gezeigt haben, das ärger als die schlimmste Vermutung war.)
Hinterm Rücken mich mancher bespricht, wär ich zugegen, er tät es nicht.
Hinter sich hinaus tragen die Bauern die Spieße.
Hinz hat es angezettelt, Kunz muss es ausbaden.
Hiobs Plage war ein böses Weib.
Hitzige Liebe ist hastig kalt.
Hitzige Menschen muss man nicht auf Esel setzen.
Hitzige Suppen beschweren keine Fliegen.
Hitzige Tränen trocknen bald.
Hitzig ist nicht witzig.
Hitz im Rat, eil in der Tat bringt nichts als Schad.
Hm, sagte Steffen, da wusst' er nichts anders zu sagen.
Hoch genug ist gut für den Schuss.
Hoch genug macht alte Kriegsleut.
Hoch geprahlt, schlecht bezahlt.
Hochmut bettelt zudringlicher als Armut.
Hochmut bindet ihr selbst eine Rute.
Hochmut führt in Armut.
Hochmut in den Schönen ist, und folget der schön zu aller Frist.
Hochmut kommt nicht von Armut.
Hochmut kommt vor dem Fall.
Hoffart kommt vor dem Fall.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 16, 18. „Wer zugrunde gehen soll, der wir zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.“)
Hochmut tut nimmer gut.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 3, 30: „Denn Hochmut tut nimmer gut, und kann nichts denn Arges daraus erwachsen.“)
Hoch schwören zeigt tiefe Lügen.
Hoch schwören zeugt tiefe Lügen.
Hochsteiger fallen gern, gute Schwimmer ertrinken gern.
Hochsteiger und Tiefschwimmer werden selten alt.
Hochzeitgehen (Kinderheben) ist ein Ehr, macht den Beutel aber leer.
Hochzeit haben ist besser als Tote begraben.
Höfe sind Vorstädte der Hölle.
Hoffart geht voran, Schimpf tritt hernach.
Hoffart ist allemal Sünde, sie habe ein Helmlein oder trag ein Fähnlein.
Hoffart ist allenthalben Sünde, aber in Augsburg ist sie Wohlstand.
Hoffart ist des Dünkels Wassersucht.
Hoffart ist des Reichtums Motte.
Hoffart ist des Teufels Aff.
Hoffart ist ein süßes Leben.
Hoffart ist gar leicht gelernt, kostet aber viel zu halten.
Hoffart ist geschwinde gelernt, sie kost aber viel zu unterhalten.
Hoffart ist leicht erlernt, aber schwer zu unterhalten.
Hoffart löscht das Feuer in der Küchen aus.
Hoffart meint, Stuhl und Bänke sollten vor ihr aufstehen.
Hoffart muss Zwang leiden.
Hoffart nimmt ein böses Ende.
Hoffart steckt den Schwanz übers Nest.
Hoffart und Armut halten übel Haus.
Hoffart und Kleinmut halten übel Haus.
Hoffart und Ehrsucht ist eine Mutter aller Ketzereien.
Hoffart war nie guter Art.
Hoffart will Pein haben.
Hoffart will Zwang leiden.
(Wer eitel ist, muss dafür büßen.)
Hoffen ist ein süßes Leben.
Hoffen und Harren macht manchen zum Narren.
Hoffnung beredt sich selbst, der alte Wolf werde noch fromm werden.
Hoffnung betrügt Witz und Vernunft, bringt keinen Nutzen ins Haus.
Hoffnung braucht man nicht zu kaufen.
Hoffnung bringt Freude und Mut.
Hoffnung macht Mut und tut erfreuen.
Hoffnung erhält, wenn Unglück fällt.
Hoffnung ernährt mich für und hin, ob ich gleich oft im Unglück bin.
Hoffnung hofft allezeit etwas Gutes.
Hoffnung ist der Seelen Speis.
Hoffnung ist eine Pein: warten bis eine gebraten Lerche ins Maul fliegt.
Hoffnung ist eines Wachenden süsser Traum.
Hoffnung ist ein Traum der Wachenden.
Hoffnung ist ein faul mürbes Seil.
Hoffnung ist im Unglück der beste Trost.
Hoffnung ist in der Not der höchste Trost.
Hoffnung ist Leidens Trost.
Hoffnung ist unverschämt und blind, darnach die Leute gefangen sind.
Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem Brief des Paulus an die Römer 5,5 „Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist.“)
Hoffnung lindert viel große Schmerzen.
Hoffnung macht lange Zähne und ein wässriges Maul.
Hoffnung tröstet und erhält viele traurige Herzen.
(Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander befindet sich bei diesem Sprichwort ein Druckfehler. Anstelle von „erhält“ steht dort fälschlich „erhebt“)
Hoffnung und Furcht ein jeder hat, darnach gut oder bös ist seine Tat.
Hoffnung verzuckert alle Arbeit und Beschwernis.
Hoffnung zu Hofe ist ein vergoldeter Blasebalg.
Hofleute vergleichen sich mit dem Brennspiegel, die keine Hitze von sich selber, sondern nur von der Sonne hat.
Hofleute werden insgemein mit Rauch gespeist und beim Feuer von Angst und Sorgen gebraten.
Höfliche Worte machen die Zähne nicht stumpf.
Höfliche Worte vermögen viel und kosten doch wenig.
Höfliche (Gute) Worte vermögen viel und kosten wenig.
Schöne Worte helfen viel und kosten wenig.
Höflichkeit ist ein geringer Aufwand, große Sachen zu erhalten.
Höflichkeit ist nicht Schuldigkeit.
Höflichkeit und Treue bringt nimmer Reue.
Höflichkeit und Wahrheit schicken sich, wie Pillen und Vergoldung.
Höflichkeit ziert den Mann und kostet nichts.
Hofmanier führt irr.
Hohe Häuser sind gewöhnlich unterm Dach leer.
Hohe Klimmer und tiefe Schwimmer werden nicht alt.
Hoher Baum fängt viel Wind.
Hohe Steiger fallen tief.
Hohl bis auf die Fußsohl.
Hohle Köpfe klappern am meisten.
Hohn für Lohn, Stank für Dank.
Holz, Haar und Unglück wachsen über Nacht.
Holz und Unkraut wächst für alle Menschen.
(Dieses Sprichwort stammt aus sehr alter Zeit, als sich noch jeder frei aus dem Wald nehmen durfte, was er wollte. Es hatte schon Anfang des 19. Jahrhunderts, als es erstmals in Büchern gedruckt wurde, keine Gültigkeit mehr. ( Handbuch über Forstrecht und Forstpolizei, Hrsg: Karl Friedrich Schenck 1825, Seite 306))
Honig auf der Zunge, schaue nach dem Beutel.
(Das bedeutet, wenn jemand besonders freundlich ist und förmlich Honig auf der Zunge hat und ihn einem um den Bart schmieren will, ist besondere Vorsicht angebracht. Meist steckt ein Betrugsversuch dahinter.)
Honig auf der Zunge, und das Scheermesser am Gürtel.
Honig essen ist gesund, zuviel macht speien.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 25, 16: „Findest du Honig, so iss davon nur soviel du bedarfst, dass du nicht zu satt werdest und speist ihn aus.)
Honig im Mund, im Herzen Gall, ist jetzt bräuchlich überall.
Honig im Mund, Schermesser in der Hand.
Zucker im Mund, Schermesser in der Hand.
Honig im Mund und Galle im Herzen.
(Man stellt sich wohlwollend und hat aber tatsächlich böse Absichten.)
Honig ist der Mücken Tod.
Honigsüße verdrießt, wenn man sie zu viel genießt.
(Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 25, 16)
Honig ums Maul und Dreck darin.
Honig verkaufe dem, der selber Bienen hat.
Hör auch, was der andre sagt, wenn du hörst, was einer klagt.
(Man muss erst beide Seiten hören, bevor man ein Urteil fällen kann.
Wenn nicht, ergreift man eine Partei und ist nicht mehr neutral.)
Horcher und Laurer sind des Friedens und der Einigkeit Gift und Pestilenz.
Hörensagen ist halb gelogen.
Hören, sehen und - schweigen, verhütet manchen Krieg.
Höre, sei nicht taub, doch langsam glaub.
(Das bedeutet, man sollte nicht jedes gehörte Gerücht glauben und für wahr halten. Erst muss man alles prüfen, ob es wirklich stimmt und keine falschen Gerüchte und Verleumdungen weitertragen und sich so zum Werkzeug anderer böser Menschen machen. Erst, wenn man etwas überprüft und als Tatsache aus anderen glaubwürdigen Quellen festgestellt hat, kann man etwas glauben. Das gilt besonders heute, wo man besonders durch das Internet im Sekundentakt mit Fake-News überschüttet wird.)
Höre viel und rede wenig.
(Wer wenig redet, hört mehr, was die anderen sagen und erfährt so mehr.)
Hörner wachsen den Jungen Tieren am Kopf und den Menschen im Hirn.
Hör und sei nicht taub, aber langsam glaub.
Hügel werfen Berge nicht um.
Hühner, die daheim essen und anderswo legen, soll man am Bratspieß ziehen.
Hühner und Hahnen bleiben Gespanen.
Hülfe Lügen, so würde keiner gehangen.
Hülf in der Not ist nehmen in Gott.
Hülf und Gnade hat kein Warum.
Hunde an Ketten sind bissiger als alle anderen.
Hunde beschirmen die Schafe wider die Wölfe, drum muss man sie an den Pferch binden.
Hunde, die einen (den) Braten gerochen haben, wollen ihn auch gerne belecken.
Hunde, die jedermanns Gesellen sind, hat man nicht gern.
Hunde lausen einander die Flöhe ab.
Hunde pissen und Weiber weinen, wann sie wollen.
Hundert Jahre Unrecht getan, wird nimmer Recht getan.
Hundert Jahre Unrecht ist noch keine Stunde Recht.
Tausend Jahr Unrecht, war nie eine Stund' Recht.
Tausend Jahre Unrecht ist heut auch Unrecht.
Hunderttausend Jahre Unrecht ist noch keine Stunde Recht.
(Ob hundert, tausend oder hunderttausend macht keinen Unterschied. Ein Sprichwort, das auch heute gültig ist, aber selbst in so manchen Regierungen und Chefetagen noch unbekannt zu sein scheint.)
Hundert Pfund Sorgen bezahlen kein Lot Borgen (Schulden).
Hundert Stunden Kummer bezahlt keinen Heller*17 Schulden.
Hunde und Schmeichler beschmutzen gern ihren eigenen Herrn.
Hunde und Verleumder prüfen die Natur von hinten.
Hundsbiss heilt Hundshaar.
Hund, so nicht auf einer Spur bleibt, fängt weder Hirsch noch Hasen.
Hunger ist das beste Gewürz.
Hunger ist die beste Würze.
Hunger ist der beste Koch.
Hunger ist der beste Koch; mag er's nicht, so isst er's doch.
Beim Hunger dient allzeit der beste Koch
Der Hunger ist der beste Koch, der Durst der beste Kellner och.
(Der Hunger scheint weit verbreitet zu sein, nicht nur auf etwas zu essen. Wander hatte Hunger auf Sprichwörter, so dass er mindestens 7 Variationen von diesem Sprichwort in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon unter eigenen Nummern aufnahm Hunger Nr. 2, 14, 18, 75, 77, 212 und Magen Nr. 45). Manchmal mit über 20 Quellenangaben, manchmal ohne oder als Übersetzung aus einer anderen Sprache.)
Hunger ist ein guter Redner.
Hunger ist ein scharf Schwert.
Hunger ist Meister.
Hunger lehrt die Katzen mausen.
Der Hunger lehrt mausen.
Hunger lehrt geigen.
Hungerleiden ist ein gewisses Einkommen.
(Eine Aussage des Geizigen.)
Hunger leidet keinen Verzug.
Hunger macht hart Brot zu Lebkuchen (Honigkuchen).
Hunger macht rohe Bohnen zu Mandeln.
Hunger macht Saubohnen zuckersüß.
Hunger macht saure Bohnen süß.
Hungern und Harren macht das Haupt närrisch.
Hungern und Harren stinkt übel in die Nase.
Hungersnot geht über alle Not.
Hunger und Durst singen keinen Alt.
Hungrige Fliegen beißen scharf.
Hungrige Fliegen stechen übel.
Hungrige Flöhe tun weh.
Hungrige Flöhe tun wehe.
Hungrige Katzen mausen wohl.
Hungrigem Bauch schmeckt alles wohl.
Hungriger Bauch gibt kein Gehör.
Ein hungriger Bauch hat keine Ohren.
Hungriger Bauch singt einen bösen Alt.
Huren bedecken, womit sie die Leute betrügen und fangen.
Huren haben Mausfallen mit Speck darauf.
Hurenkind nimmt Hurenkindes Nachlass.
Hurenlieb so lange währt, als das Feuer auf dem Herd.
Huren sind Kohlen, die schwärzen und brennen.
Hurentränen, Säckelzieher.
Huren und Buben, ein Gespann.
Huren und Buben (Narren) kommen ungerufen.
Huren und Buben sprechen immer von ihrer Ehre.
Huren und Buben verstehen sich bald.
Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss.
Husarenliebe dauert so lange, wie ein Löffel von Brot.
Hut bei Schleier und Schleier bei Hut.
(Altes Rechtssprichwort, das bedeutet, beim Tod einer der beiden Eheleute, ohne dass Kinder vorhanden sind, sollte der Überlebende das gesamte Vermögen des Verstorbenen erhalten. Manchmal wurde eine Frist von 3 oder 4 Jahren eingefügt, in der bestimmte Blutsverwandte des Verstorbenen einen Teil bekommen sollten. Nach dieser Frist bekam der Überlebende ebenfalls alles.)
Hüt dich vor Borgen im Kaufen, sonst must du eher der Zeit entlaufen.
(Heute würde man dies Sprichwort mit Ratenzahlungen, Bankkrediten oder Hypotheken verbinden.)
Hüt dich vor dem, der dich viel fragt, denn eben der von dir viel sagt.
Hüt dich vor dem Rotbart, Rotbart nie gut ward.
(Gegen rote Haare und Bärte gab es schon immer unbegründete Vorurteile. Im Zweifel oder bei unbekannter Ursache waren immer andere Schuld, oder anders aussehende. Da rote Haare und Bärte im Vergleich zu anderen Haarfarben eine Minderheit sind (nur ca. 2 %), war und ist es einfach, ihnen für alles Unglück oder Schlechte die Schuld zu geben. Gegen Vorurteile helfen die besten Beweise nichts, sieh heute in der Politik und den Parteien! Meist schreien diejenigen „Lügenpresse“, die selbst die größten Unwahrheiten verbreiten. Viele Menschen versuchen auch heute noch andere für eigenes Versagen oder Unvermögen haftbar zu machen, auch wenn es nur die Aufdeckung eigener Täuschungsversuche ist.)
Hüt dich vor der Tat, der Lügen wird schon Rat.
Hüt dich vor großem Geschrei.
(Geschrei = Gerücht)
Hüt dich vor gutem Schein, so hütest du dich vor Schaden.
Hüt dich vor Jacobs Mund und vor Esaus Hand.
Hüt dich vorsichtig, siehe vor dich und hinter dich, die Welt ist falsch und wunderlich.
Hüt dich vor unnötigem Gesinde und vor unnötigen Pferden.
Hüte dich, Bock, es brennt.
Hüte dich, dass du den Leuten nicht in den Mund kommst, denn du kommst selten heraus.
Hüte dich, sei witzig, die Welt ist spitzig!
Hüte dich vor blonden Frauen und Autos, die die Russen bauen.
(Sprichwort aus der ehemaligen DDR)
Hüte dich vor Borgen, so schläfst du ohne Sorgen.
Hüte dich vor dem, den Gott gezeichnet hat.
Hüte dich vor dem Hintersten, der Vorderste tut keinem was.
Hüte dich vor dem Landgrafen von Hessen, wenn du nicht willst werden aufgefressen.
Hüte dich vor dem Pocher, dir schadet nie der Socher.
(Pocher = Aufschneider, Prahler, Großsprecher, alle meist feige; Socher = ist einer, der siecht oder kränkelt.)
Hüte dich vor dem Schleicher, der Rauscher tut dir nichts.
Hüte dich vor dem Tier, das Zöpfe hat.
Hüte dich vor denen, die dich fürchten.
Hüte dich vor denen, die Gott gezeichnet hat.
Hüte dich vor denen, die niemand leiden kann.
Hüte dich vor der Tat, der Lügen (Worte) wird wohl Rat.
Hüte dich vor drei K: der Kanne, den Karten, dem Käthchen.
Hüte dich vor einem deutschen Welschen*34.
Hüte dich vor einem Mann, der im Zorne lächeln kann.
(Ein deutsches Sprichwort? Auf etlichen Internetseiten der letzten Jahre wird es so genannt, auch auf https://de.wikiquote.org/wiki/Deutsche_Sprichwörter. Dort wird als Quelle eine schwedische Sprichwörtersammlung aus dem Jahr 1967 angegeben. Einen vergleichbaren deutschen Beleg sucht man aus der Zeit dagegen vergebens, was den Ursprung als deutsches Sprichwort sehr fraglich macht.)
Hüte dich vor Herrn und Königen: Sie haben lange Arme.
Hüte dich vor jenen, so zwei Zipfel haben.
Hüte dich vor Kannicht.
Hüte dich vor Knospen an der Stirn, die in der Ehe aufbrechen.
Hüte dich vor Rom, willst du bleiben fromm.
Hüte dich vor Übeltaten, Feld und Wald kann dich verraten.
Hütet eurer Zungen ist Alten gut und Jungen.
Hut in der Hand hilft (geht) durchs ganze Land.
Honig im Mund, Schermesser in der Hand.
Zucker im Mund, Schermesser in der Hand.
Honig im Mund und Galle im Herzen.
(Man stellt sich wohlwollend und hat aber tatsächlich böse Absichten.)
Honig ist der Mücken Tod.
Honigsüße verdrießt, wenn man sie zu viel genießt.
(Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 25, 16)
Honig ums Maul und Dreck darin.
Honig verkaufe dem, der selber Bienen hat.
Hör auch, was der andre sagt, wenn du hörst, was einer klagt.
(Man muss erst beide Seiten hören, bevor man ein Urteil fällen kann.
Wenn nicht, ergreift man eine Partei und ist nicht mehr neutral.)
Horcher und Laurer sind des Friedens und der Einigkeit Gift und Pestilenz.
Hörensagen ist halb gelogen.
Hören, sehen und - schweigen, verhütet manchen Krieg.
Höre, sei nicht taub, doch langsam glaub.
(Das bedeutet, man sollte nicht jedes gehörte Gerücht glauben und für wahr halten. Erst muss man alles prüfen, ob es wirklich stimmt und keine falschen Gerüchte und Verleumdungen weitertragen und sich so zum Werkzeug anderer böser Menschen machen. Erst, wenn man etwas überprüft und als Tatsache aus anderen glaubwürdigen Quellen festgestellt hat, kann man etwas glauben. Das gilt besonders heute, wo man besonders durch das Internet im Sekundentakt mit Fake-News überschüttet wird.)
Höre viel und rede wenig.
(Wer wenig redet, hört mehr, was die anderen sagen und erfährt so mehr.)
Hörner wachsen den Jungen Tieren am Kopf und den Menschen im Hirn.
Hör und sei nicht taub, aber langsam glaub.
Hügel werfen Berge nicht um.
Hühner, die daheim essen und anderswo legen, soll man am Bratspieß ziehen.
Hühner und Hahnen bleiben Gespanen.
Hülfe Lügen, so würde keiner gehangen.
Hülf in der Not ist nehmen in Gott.
Hülf und Gnade hat kein Warum.
Hunde an Ketten sind bissiger als alle anderen.
Hunde beschirmen die Schafe wider die Wölfe, drum muss man sie an den Pferch binden.
Hunde, die einen (den) Braten gerochen haben, wollen ihn auch gerne belecken.
Hunde, die jedermanns Gesellen sind, hat man nicht gern.
Hunde lausen einander die Flöhe ab.
Hunde pissen und Weiber weinen, wann sie wollen.
Zu aller Stund weint die Frau und pisst der Hund.
Hundert Jahre Unrecht getan, wird nimmer Recht getan.
Hundert Jahre Unrecht ist noch keine Stunde Recht.
Tausend Jahr Unrecht, war nie eine Stund' Recht.
Tausend Jahre Unrecht ist heut auch Unrecht.
Hunderttausend Jahre Unrecht ist noch keine Stunde Recht.
(Ob hundert, tausend oder hunderttausend macht keinen Unterschied. Ein Sprichwort, das auch heute gültig ist, aber selbst in so manchen Regierungen und Chefetagen noch unbekannt zu sein scheint.)
Hundert Pfund Sorgen bezahlen kein Lot Borgen (Schulden).
Hundert Stunden Kummer bezahlt keinen Heller*17 Schulden.
Hunde und Schmeichler beschmutzen gern ihren eigenen Herrn.
Hunde und Verleumder prüfen die Natur von hinten.
Hundsbiss heilt Hundshaar.
Hund, so nicht auf einer Spur bleibt, fängt weder Hirsch noch Hasen.
Hunger ist das beste Gewürz.
Hunger ist die beste Würze.
Hunger ist der beste Koch.
Hunger ist der beste Koch; mag er's nicht, so isst er's doch.
Beim Hunger dient allzeit der beste Koch
Der Hunger ist der beste Koch, der Durst der beste Kellner och.
(Der Hunger scheint weit verbreitet zu sein, nicht nur auf etwas zu essen. Wander hatte Hunger auf Sprichwörter, so dass er mindestens 7 Variationen von diesem Sprichwort in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon unter eigenen Nummern aufnahm Hunger Nr. 2, 14, 18, 75, 77, 212 und Magen Nr. 45). Manchmal mit über 20 Quellenangaben, manchmal ohne oder als Übersetzung aus einer anderen Sprache.)
Hunger ist ein guter Redner.
Hunger ist ein scharf Schwert.
Hunger ist Meister.
Hunger lehrt die Katzen mausen.
Der Hunger lehrt mausen.
Hunger lehrt geigen.
Hungerleiden ist ein gewisses Einkommen.
(Eine Aussage des Geizigen.)
Hunger leidet keinen Verzug.
Hunger macht hart Brot zu Lebkuchen (Honigkuchen).
Hunger macht rohe Bohnen zu Mandeln.
Hunger macht Saubohnen zuckersüß.
Hunger macht saure Bohnen süß.
Hungern und Harren macht das Haupt närrisch.
Hungern und Harren stinkt übel in die Nase.
Hungersnot geht über alle Not.
Hunger und Durst singen keinen Alt.
Hungrige Fliegen beißen scharf.
Hungrige Fliegen stechen übel.
Hungrige Flöhe tun weh.
Hungrige Mücken beißen schlimm.
Hungrige Flöhe tun wehe.
Hungrige Katzen mausen wohl.
Hungrigem Bauch schmeckt alles wohl.
Hungriger Bauch gibt kein Gehör.
Ein hungriger Bauch hat keine Ohren.
Hungriger Bauch singt einen bösen Alt.
Huren bedecken, womit sie die Leute betrügen und fangen.
Huren haben Mausfallen mit Speck darauf.
Hurenkind nimmt Hurenkindes Nachlass.
Hurenlieb so lange währt, als das Feuer auf dem Herd.
Huren sind Kohlen, die schwärzen und brennen.
Hurentränen, Säckelzieher.
Huren und Buben, ein Gespann.
Huren und Buben (Narren) kommen ungerufen.
Huren und Buben sprechen immer von ihrer Ehre.
Huren und Buben verstehen sich bald.
Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss.
Husarenliebe dauert so lange, wie ein Löffel von Brot.
Hut bei Schleier und Schleier bei Hut.
(Altes Rechtssprichwort, das bedeutet, beim Tod einer der beiden Eheleute, ohne dass Kinder vorhanden sind, sollte der Überlebende das gesamte Vermögen des Verstorbenen erhalten. Manchmal wurde eine Frist von 3 oder 4 Jahren eingefügt, in der bestimmte Blutsverwandte des Verstorbenen einen Teil bekommen sollten. Nach dieser Frist bekam der Überlebende ebenfalls alles.)
Hüt dich vor Borgen im Kaufen, sonst must du eher der Zeit entlaufen.
(Heute würde man dies Sprichwort mit Ratenzahlungen, Bankkrediten oder Hypotheken verbinden.)
Hüt dich vor dem, der dich viel fragt, denn eben der von dir viel sagt.
Hüt dich vor dem Rotbart, Rotbart nie gut ward.
(Gegen rote Haare und Bärte gab es schon immer unbegründete Vorurteile. Im Zweifel oder bei unbekannter Ursache waren immer andere Schuld, oder anders aussehende. Da rote Haare und Bärte im Vergleich zu anderen Haarfarben eine Minderheit sind (nur ca. 2 %), war und ist es einfach, ihnen für alles Unglück oder Schlechte die Schuld zu geben. Gegen Vorurteile helfen die besten Beweise nichts, sieh heute in der Politik und den Parteien! Meist schreien diejenigen „Lügenpresse“, die selbst die größten Unwahrheiten verbreiten. Viele Menschen versuchen auch heute noch andere für eigenes Versagen oder Unvermögen haftbar zu machen, auch wenn es nur die Aufdeckung eigener Täuschungsversuche ist.)
Hüt dich vor der Tat, der Lügen wird schon Rat.
Hüt dich vor großem Geschrei.
(Geschrei = Gerücht)
Hüt dich vor gutem Schein, so hütest du dich vor Schaden.
Hüt dich vor Jacobs Mund und vor Esaus Hand.
Hüt dich vorsichtig, siehe vor dich und hinter dich, die Welt ist falsch und wunderlich.
Hüt dich vor unnötigem Gesinde und vor unnötigen Pferden.
Hüte dich, Bock, es brennt.
Hüte dich, dass du den Leuten nicht in den Mund kommst, denn du kommst selten heraus.
Hüte dich, sei witzig, die Welt ist spitzig!
Hüte dich vor blonden Frauen und Autos, die die Russen bauen.
(Sprichwort aus der ehemaligen DDR)
Hüte dich vor Borgen, so schläfst du ohne Sorgen.
Hüte dich vor dem, den Gott gezeichnet hat.
Hüte dich vor dem Hintersten, der Vorderste tut keinem was.
Hüte dich vor dem Landgrafen von Hessen, wenn du nicht willst werden aufgefressen.
Hüte dich vor dem Pocher, dir schadet nie der Socher.
(Pocher = Aufschneider, Prahler, Großsprecher, alle meist feige; Socher = ist einer, der siecht oder kränkelt.)
Hüte dich vor dem Schleicher, der Rauscher tut dir nichts.
Hüte dich vor dem Tier, das Zöpfe hat.
Hüte dich vor denen, die dich fürchten.
Hüte dich vor denen, die Gott gezeichnet hat.
Hüte dich vor denen, die niemand leiden kann.
(Ein etliche Jahrhunderte altes Vorurteil, das im Mittelalter vielen als Hexe oder Zauberer verdächtigte Menschen das Leben gekostet hat. Im 20. Jahrhundert waren es Juden und angebliche Untermenschen, Unwerte oder einfach andere, die von den Nazis umgebracht wurden. Auch heute leiden wieder vermehrt Menschen unter diesem Vorurteil, das man auch mit früheren falschen Vorverurteilungen oder mit diesem Sprichwort rechtfertigen oder begründen kann.)
Hüte dich vor der Tat, der Lügen (Worte) wird wohl Rat.
Hüte dich vor drei K: der Kanne, den Karten, dem Käthchen.
Hüte dich vor einem deutschen Welschen*34.
Hüte dich vor einem Mann, der im Zorne lächeln kann.
(Ein deutsches Sprichwort? Auf etlichen Internetseiten der letzten Jahre wird es so genannt, auch auf https://de.wikiquote.org/wiki/Deutsche_Sprichwörter. Dort wird als Quelle eine schwedische Sprichwörtersammlung aus dem Jahr 1967 angegeben. Einen vergleichbaren deutschen Beleg sucht man aus der Zeit dagegen vergebens, was den Ursprung als deutsches Sprichwort sehr fraglich macht.)
Hüte dich vor Herrn und Königen: Sie haben lange Arme.
Hüte dich vor jenen, so zwei Zipfel haben.
Hüte dich vor Kannicht.
Hüte dich vor Knospen an der Stirn, die in der Ehe aufbrechen.
Hüte dich vor Rom, willst du bleiben fromm.
Hüte dich vor Übeltaten, Feld und Wald kann dich verraten.
Hütet eurer Zungen ist Alten gut und Jungen.
Hut in der Hand hilft (geht) durchs ganze Land.
Über 24.000 deutsche Sprichwörter:
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