Deutsche Sprichwörter  mit I

Deutsche Sprichwörter
Über 25.000 deutsche Sprichwörter
I
In allen Sprichwörtersammlungen sind auch etliche Rechtssprichwörter enthalten. Einige sind eindeutig erkennbar, anderen sieht man es nur auf den zweiten Blick an. Es sind volkstümlich gewordene Rechtsgrundsätze, die aus Landesrechten oder Gesetzen entlehnt wurden, dem Brauchtum oder Religion entstammen, allgemeine Rechtsregel oder aus Gewohnheitsrecht und Sitten entstanden sind. Nachdem 1532 die Constitutio Criminalis Carolina, auf Deutsch die „Peinliche Halsgerichtsordnung“ von Kaiser Karl V. für das ganze Reich in Kraft trat, wurden auch seine Bestimmungen in Form von Sprichwörtern im Volk bekannt. Ebenso fanden an vielen Orten regionale Besonderheiten ihren Niederschlag. Die überall verstreuten Rechtssprichwörter wurden später von einigen Rechtsgelehrten in extra Sammlungen zusammengeführt. Zum besseren Verständnis fügten einige Autoren zusätzlich mehr oder weniger ausführliche Erklärungen bei. In deutscher Sprache gehören dazu:

Thesaurus Paroemiarum Germanico-Juridicarum, Teutsch-juristischer Sprichwörterschatz von Georg Tobias Pistorius Leipzig 1716-25

Grundsätze der deutschen Rechte in Sprichwörtern, durch Anmerkungen erläutert von Johann Friedrich Eisenhart, mehrere Ausgaben zwischen 1759 und 1823

Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus des Wiguläus Xaver Alois Freiherrn von Kreittmayr Anmerkungen zu den bairischen Gesetzbüchern. München 1848.

Deutsche Rechtssprichwörter. Gesammelt und erläutert von Julius Hubert Hillebrand, Zürich 1858.

Deutsche Rechtssprichwörter, unter Mitwirkung von J.C. Bluntschli und K. Maurer gesammelt und erklärt von Eduard Graf und Mathias Dietherr. Nördlingen 1864.

Vorher gab es entsprechende Veröffentlichungen meist in Lateinischer Sprache, wie es auch heute wieder einige gibt:

Lateinische Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, zusammengestellt, übersetzt und erläutert von Detlef Liebs. Verlag C. H. Beck München, 1982, 2007, ISBN: 978-3-406-56294-5. Lateinische Rechtsregeln mit deutscher Übersetzung und entsprechenden heutigen Paragrafen.

Die Liste ist nicht vollständig. Einige alte Bücher sind im Internet verfügbar oder als Nachdrucke wieder zu bekommen. Dazu gilt, die Rechtssprichwörter sind alt, manchmal mehrere Jahrhunderte, sie sind selbst nie Recht gewesen. Sie geben nur geltendes oder vermeintliches Recht früherer Zeiten volksnah als Sprichwort wieder. Manches kann heute noch seine Gültigkeit haben, kann aber auch ganz anders sein. Einige Rechtsnormen haben sich im Vergleich zur noch nicht lange vergangenen Vergangenheit stark geändert: Die Todesstrafe ist abgeschaft; früher wurde man für Diebstal im wert ab 5 Gulden (heute 5 €uro?) am Galgen gehengt. Ebenso hatten Frauen bis nach dem 2. Weltkrieg fast keine Rechte gegenüber den Männern (in vielen Sprichwörtern belegt und von manchen Männern zurückgewünscht). Bevor man sich auf plausible, logische und vermeintlich bekannte Rechtsauffassungen in Sprichwörtern verlässt, sollte man sich beim aktuell gültigen Recht erkundigen.

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Ich achte der Possen nicht, sagte jener Bischof, als er einen Spruch aus der Bibel hörte.

Ich achte nicht des Mondes Schein, so mir die Sonne will gnädig sein.

Ich achte weder Geld noch Gold, der Ehr und Treu bin ich hold; Hoffnung mich erhält, bis mein Glück fällt.

Ich bin auch in dem Spital gewesen.

Ich bin gern ein Narr, aber der Narren Narr mag ich nicht sein.

Ich bin Gott einen Tod schuldig, den zahl ich ihm, wann er will.

Ich bin Herr, sagte der Mann, da saß er unterm Tische.

Ich bin in demselben Spital gewesen.

Ich bin meiner Mutter nicht an den Zehen gewachsen.

Ich bin nicht Schwalbengeschlecht, lass mich nicht im Fluge fangen.

Ich bin's so satt, als hätt' ich's mit Löffeln gegessen.

Ich bin über die Erde erhaben, sagte der Dieb, da hing er am Galgen.


Ich bin wohl eher mit solcher Lauge gewaschen.

Ich bin zur rechten Stunde gekommen.

„Ich bitte dich“, ist ein Mordgeschrei.

Ich brauche keine Hummeln in meinem Bienenkorbe.

Ich dachte, mich hätte der Affe gelaust (der Affe sollte mich lausen).

Ich denke mein Teil.

Ich denk's, sagt Faulenz, möcht er nicht ja sagen.

Ich esse, was ich mag, und leide, was ich muss.

Ich fahre, sagte die Gans, als der Fuchs mit ihr zu Holz fuhr.

Ich feiere keinem Heiligen, dem ich nicht gefastet.

Ich frage nach Äpfeln und du antwortest mir von Birnen.

Ich frag nicht nach den Gänsen, so barfuß gehen.

Ich fürchte mich vor zehn nicht, wenn ich allein bin.

Ich gebe, wie ich's habe, und nehme, wie ich's kriege.

Ich geb's um ein Stück Brot.

Ich glaube, dass, wenn ich ins Meer ginge, ich auch selbst es trocken finde.
(Ein Sprichwort, das von Wander für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon verändert wurde. Das obige Sprichwort steht so im Buch „Zwey Tausend Gutte Gedancken“ unter Nr. 1600/88 von Paul Winckler aus dem Jahr 1685. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon, Band 3 aus dem Jahr 1873 von Wander steht in Spalte 558 unter dem Stichwort Meer, Nr. *102 mit dem Quellenhinweis auf das Sprichwort bei Winckler aber: „Er würde das Meer trocken finden, wenn er hineinginge.“. Als Erklärung fügte er „Dem alles misslingt, was er beginnt, dem »Pechvogel«.“ hinzu. Bei Wander wird mit dem Spruch ein anderer gemeint, der sicher kein Wasser im Meer findet. In Wincklers Sprichwort glaubt dagegen nur einer von sich selbst, das Meer trocken zu finden, was aber auf einen Versuch ankäme.)

Ich habe den Hund lieber zum Freund als zum Feind.

Ich habe den Karren umgeworfen, ich will einen Wagen wieder aufrichten.

Ich hab einen Schinken bei ihm im Salze.

Ich hab ein Maul, dem geb ich zu essen, das muss reden, wie ich will.

Ich habe keinen Prophetendreck gegessen.

Ich habe kein Hemd in dieser Wasche.

Ich habe noch keine so gute Suppe gegessen, seit ich Gerichtsvogt bin.

Ich habe schon mehr Blätter rauschen hören.

Ich hab Geld und Gut genommen, drum bin ich um meine Freiheit gekommen.

Ich hab's gefunden wie Archimedes – die Magd beim Knecht.

Ich hätte mich auch gern gewärmt, konnte aber nicht zum Ofen kommen.

Ich hatte mich drauf verlassen wie der Bock auf die Hörner.

Ich hoffe noch und zweifle doch.

Ich kam nie recht denn einmal: Da warf man mich die Stiege hinab.

Ich kann alles, (! sprach die Magd;) die Frau bedienen und dem Herrn bei Nacht aufwarten.
(Bei diesem Sprichwort kann man genau sehen, wer von wem abgeschrieben hat und was jeder einzelne am Sprichwort geändert hat. Erstmalig erscheint das Sprichwort 1824 bei Melchior Kirchhofer seiner Sammlung schweizerischer Sprichwörter „Wahrheit und Dichtung“. Daraus entnimmt es 1840 J, Eiselein und fügt „! sprach die Magd;“ ein. 1862 übernimmt es so E. Hoefer in sein Buch „Wie das Volk spricht“. Wander fügt 1870 in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon, 2. Band, „am Tage“ hinzu (Ich kann alles, sagte die Magd, am Tage die Frau bedienen und nachts dem Herrn aufwarten.). Letztendlich lässt Wilhelm Binder 1873 „bei Nacht “ weg und fügt dafür Anführungszeichen für die wörtliche Rede hinzu („Ich kann alles“ – sprach die Magd – „die Frau bedienen und dem Herrn aufwarten.“). Jeder versucht, das Sprichwort nach seinen eigenen Vorstellungen zu verändern.)

Ich kann mit allen Sinnen mir selber nicht entrinnen.

Ich kann mit dem Daumen nicht mehr so recht nachkommen.

Ich kann schwarz und weiß wohl unterscheiden.

Ich komme doch noch ins Dorf, sagt der Wolf.

Ich könnte einem wohl ein Liedlein davon singen.

Ich lebe, weiß nicht wie lange, ich sterbe, weiß nicht wann, ich fahre, weiß nicht wohin, mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

Ich liebe, was fein ist,
ob's schon nicht mein ist,
ob mir's gleich nicht werden kann,
hab ich doch ein Gefallen dran.

Ich mache mir daraus so viel als aus einem Pappenstiel.

Ich mach mir's Maul nicht gern zur Tasche.

Ich meinte, es wären lauter Eichen, was die Leute reden, nun sind's kaum Linden.

Ich möchte wissen, wie der hieß, der nie von Weibern sich narren ließ.
Ich möchte wissen, wie der hieß, der sich vom Weib nicht narren ließ.
Ich wollt gern wissen, wie der hieß, der sich von Frauen nicht narren ließ?
Ich möcht gern wissen, wie der hieß, der sich vom Weib nicht narren ließ.
(Dieser Spruch taucht erstmalig 1684 im Buch „Reimb dich oder ich liß dich“ von Abraham a Sancta Clara unter der Kapitelüberschrift „Dominica VII. post. Pentecosten“ auf. Nach ihm soll es einmal ein einfältiger Gispel gesagt haben. Danach verbreitete sich der Spruch als Sprichwort mit etlichen Belegen in allen Jahrhunderten. Meist als Beweis für die Gerissenheit und Minderwertigkeit von Frauen. Dabei wird übersehen, das Abraham a Sancta Clara schon 1684 in seinem Buch den Gegenbeweis mit einer Aufzählung bringen wollte: „Sagt einmal ein einfältiger Gispel. Ein solcher muss wissen, dass auch viel wackere, ehrliche ehrbare Weiber gefunden werden: Camilla, (13 weitere Namen) und unzählbar viel dergleichen werden gezählt, welche Weise und weiße, welche eheliche und ehrliche, welche holdselige und Gottselige Weiber. . . Auch sogar war kein Mangel in dem alten Testament, dergleichen (Aufzählung biblischer Frauen). Der unterste Spruch ist von Abraham a Sancta Clara, die anderen sind Varianten späterer anderer Autoren, meist ohne Nennung von Sancta Clara.
Wenn selbst ein einfacher Gimpel das weiß, was sind dann all die anderen, die Frauen noch heute für minderwertiger, gerissen und dümmer halten?)

Ich muss es haben, und sollt ich's unserm Herrgott unter den Füßen wegnehmen.

Ich muss glauben, wiewohl es nicht wahr ist, sagte jener Bauer, den man überredete, grün wäre blau.

Ich nahm' ein Gerstenkorn für die Perle, sprach der Hahn.

Ich rede von Enten, und du antwortest mir von Gänsen.

Ich schämte mich einmal, da kriegt' ich nichts.

Ich schweige – der Wolf ist mir nicht fern.

Ich sehe so tief in einen Mühlstein als ein anderer.

Ich sitze wohl, sagte die Katze, da saß sie auf dem Speck.

Ich soll Unterknecht und Fußtuch sein.

Ich steh früh auf, ich muss helfen Mittag läuten.

Ich strafe mein Weib mit guten Worten, sagte jener Bauer, da warf er ihr die Bibel an den Hals.

Ich trau ihm nicht weiter, als ich sehe.

Ich und der Esel sind zusammen die Trepp heruntergefallen.

Ich und du tragen Wasser an einer Stange.

Ich und du und Müllers Kuh!

Ich wag's Gott vermag's.

Ich wart des Glücks, hilf Gott und schick's.

Ich warte immer, bis der Geldhusten kommt.

Ich weiß nicht, ob er geboren sei.

Ich weiß wohl, was ich habe, aber nicht, was ich kriege.

Ich will dadurch, und sollt ich auch mit dem Kopf darin hängen bleiben.

Ich will den Bauern essen bis auf die Stiefel.

Ich will den Gaul gewinnen oder den Sattel verlieren.

Ich will dich schon, ist minder gut, ich hab dich schon am besten tut.

Ich will die Nase schnäuzen, damit ich es auch recht sehe.

Ich will dir auch einmal dein Wieslein wässern.

Ich will dir auch einmal einen Stein in den Garten werfen.

Ich will dir auch einmal eine Scheibe einsetzen.

Ich will dir den Kuchenzahn ausschlagen.
Ich will dir den Weinzahn ausschlagen.

Ich will dir nicht alle Heiligen hertragen.

Ich will dir's deutsch sagen.

Ich will dir's vergeben – aber nicht vergessen.

Ich will dir's vergessen, aber Jockeli, denk du daran, sagt der Schwabe.

Ich will eine Feder aufblasen, der will ich folgen.

Ich will es hinfort den Jungen befehlen.

Ich will euch das Licht halten und zusehn.

Ich will gehen, wohin mich die Füße tragen.

Ich will ihm eine Brille auf die Nase setzen.

Ich will's ihm in den Bart hinein sagen.

Ich will's vergessen – aber Jakob denk du daran.

Ich wollte dem Teufel eine Spritze vor die Nase halten, dass ihm die ganze weite Welt zu eng werden sollte.
(Das bedeutet, er ist stolz und voreingenommen und überschätzt sich maßlos.)

Ich wollt', er wäre, wo der Pfeffer wächst.
Geh hin, wo der Pfeffer wächst.

Ich wollte lieber eine Wanne voll Flöhe hüten, als die Nonnen in Frauenthal, sagte der Abt (Johannes von Wettingen).
(Der Abt Johannes von Wettingen hatte das Aufseheramt über 4 Frauenklöster, von dem er 1509 entbunden zu werden wünschte, da die Nonnen ein seiner Ansicht nach ein unchristliches Leben führten, sich nicht an seine Anordnungen hielten, sondern dauernd widersprachen (Die Worte der Nonnen wollte er nicht wiedergeben, da sie zu schlimm wären.) und sich nur nach ihren eigenem Gutdünken richteten. Das 1231 gegründete Kloster Frauenthal in der Schweiz besteht noch heute, mit einer ca. zwanzigjährigen Unterbrechung während der Reformationszeit im 16. Jahrhundert. Heute (März 2018) leben noch 10 Klosterschwestern im Kloster und seit 1957 hat das Kloster einen inzwischen selbstständig gewordenen Ableger in den USA.)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Frauenthal
www.abteifrauenthal.org/

Ich wollte lieber hinter sich gen Rom.
Ich wollte lieber rücklings nach Rom wallen.
(In früheren Zeiten hielten es viele christliche Menschen in allen Ländern Europas für sinnvoll, verdienstlich oder erstrebenswert, eine Wallfahrt nach Rom zum obersten Bischof der Christenheit, dem Papst, zu unternehmen.)

Ich wollte lieber ritterlich sterben, denn in Schanden Gnad erwerben.

Ich wollte, wer gern arm wäre, dass er sein Lebtag müsste arm sein.

Ihm hängt der Himmel voll Bassgeigen.
Ihm hängt der Himmel voll Geigen.

Ihm ist das Maul verschwollen.

Ihm ist das Maul verstopft, wie dem Frosch nach St. Jacobs Tag.

Ihm ist ein steinernes Haus durch den Bauch gefahren.
(Das bedeutet, der Verschwender hat durch Schlemmen und Trinken das Vermögen im Wert eines Hauses aufgefressen.)

Ihm träumt auch des Nachts davon.

Ihn hat der silberne Schlag gerührt.

Ihr Groschen galt ehemals einen Batzen*2.

Ihr kommt noch früh genug – in des Teufels Küche.

Im alten Pelz geht die Laus auf Stelzen.

Im Alter kommt der Psalter.

Im Alter Not leiden ist das erbärmlichste auf Erden.

Im Alter will man insgemein Gott die Beine geben, woraus der Teufel in der Jugend das Mark gesogen hat.

Im Amte und zu Feld gilt, sauer säen und ernten.

Im Anfang übel geraten pflegt endlich wohl zu bestehen.

Im Anfang wohl geraten pflegt endlich übel hinauszugehen.

Im Augenblick kann sich begeben, was man nie gedacht im Leben.


Im Becher ersaufen (ertrinken) mehr als im Meer.

Im Beinhaus ist keine Hirnschale von der andern zu kennen, auch kein unterschied an einem lahmen und geraden Fuß.

Im Bett ist alles wett.
(Das bedeutet, es ist wieder gut gemacht, vergessen und vergeben.)

Im Dorfe Frieden ist besser als Krieg in der Stadt.

Im Dunkeln ist gut munkeln, aber nicht gut Flöhe fangen.

Im Düstern ist gut flüstern, aber nicht gut Flöhe fangen.

Im Dustern ist gut schmustern.

Im Düstern maust die Katze am besten.

Im Ehebett ist die größte Zucht.

Im Ehestand gibt ein Jammer und Unglück dem andern die Tür in die Hand.

Im Ehestand kommt man aus dem Jammer ins Elend.

Inn Ehestand sind viel schöne Hauspostillen.

Im eignen Bett schläft sich's am besten.

Im ewigen Leben wird nächst Gott das der beste Schatz sein, viel Kinder im Himmel wissen und haben.

Im Fall der Not möcht man wohl einen Kelch vom Altar nehmen, einem Armen zu dienen.

Im Feuer wird Gold, das Herz wird in Leiden geprüft.

Im Finstern ist bös was Gutes zu mahlen.

Im Finstern ist gut mausen.

Im Fischen gilt's Mischen.

Im Frieden leben ist der beste Schatz auf Erden.

Im Garten der Selbstkritik wachsen gesunde Pflanzen.

Im Gericht gilt kein Ansehen der Person.

Im Geringen sieht man, was einem im Großen zu trauen.

Im Glück fürchte das Schlimmste und im Unglück hoffe das Beste.

Im Glück sind wir alle geduldig.

Im großen Wasser fängt man große, im kleinen Wasser gute Fische.
In großen Wassern fängt man große Fische.
In großen Wassern fängt man große Fische, in kleinen kleine, aber gute Fischlein.

Im Grunde ist jedes Unglück nur so schwer, wie man es nimmt.
(Dieser Spruch wird manchmal als Zitat von Richard Nixon (1913 - 1994), der 37. Präsident der USA von 1969 bis 1974 bezeichnet, aber öfters auch als Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), manchmal auch als Sprichwort oder Redewendung. In den alten Sprichwörtersammlungen sucht man umsonst danach.)

Im Hause des Gehenkten soll man nicht vom Stricke reden.
Im Hause des Gehängten sprich nicht vom Strick.
(Das bedeutet, man sollte nicht Fehler und Gebrechen in Gegenwart derer erwähnen, die daran leiden.)

Im Haus ist nur ein Knecht, nämlich der Herr.

Im Hausregiment ist die Arbeit groß, im Weltlichen größer, im Geistlichen am schwersten.

Im Haus soll man freundlich und fröhlich sein.

Im Herbst muss man nach Meisen richten, weil sie im Strich sind.

Im Herbst muss man (Man muss im Herbste) nicht mehr von Rosen und Tulpen träumen.

Im Holz wachsen Würmer, die es fressen.

Im Käfig lernt der Vogel singen.

Im Kampfe muss man alles wagen, muss Hiebe geben, Hiebe tragen.

Im kleinen Sack steckt oft großer Pack.

Im kleinsten Raum pflanz einen Baum und pflege sein, er bringt dir's ein.

Im kleinsten Töpfchen ist oft die beste Salbe.

Im Kloster Ebrach liegt der Teufel und seine Mutter begraben.

Im Kopf nur Spreu, da macht Dummheit arbeitsscheu.

Im Kriege frisst und säuft man.

Im Krieg regiert mehr die Not als die Vernunft.

Im Kriege schweigt das Recht.

Im Krieg schweigen Gesetz und Recht, es gilt Herr wie der Knecht.

Im Krieg sind alle Sach verloren, wenn da zusammen sind zwei Toren.

Im Krieg soll man am Fried nicht verzagen.

Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.
In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.

Im Krug kommen mehr um als im Krieg.

Im Lande Hessen
Gibt's große Berge und nichts zu essen,
Große Krüg und sauern Wein;
Wer möchte wohl in Hessen sein?
Wenn Schlehn und Holzäpfel nicht geraten,
So haben sie weder zu sieden noch zu braten.

Im langen Haar stecken auch Fechter.

Im Laufen schnell, im Kaufen bedächtig, im Raten langsam.
Im Laufen soll man schnell sein, im Kaufen bedächtig und im Rat langsam.

Im Leben kommt alles, wie es vom Schicksal bestimmt ist.

Im Leben regiert das Glück, nicht die Weisheit.

(Je nachdem wo man sucht, wird dies als Zitat von Marcus Tullius Cicero, Theophrastos von Eresos, Paracelsus, oder manchmal einfach als Volksweisheit bezeichnet.)

Im Leib ohne Haupt vermögen die Glieder wenig zu tragen.

Im Lernen ist vergebener Fleiß, wo man nicht maßhält in der Speis.

Im Mai gehn Huren und Buben zur Kirche.

Im Märzen Spart man die Kerzen.

Immerdran verdirbt am Ende Ross und Mann.

Immer fröhlich ist selten reich.

Immer fröhlich sein bringt Mangel.

Immer heiter, Gott hilft weiter.

Immer neu Werg an der Kunkel*27 (Rocken) gibt wenig Gespinst.

Immer nur einen, dann fängst du sie alle.

Immer nur ein Haar, und der Mann wird kahl.

Immer sachte mit den jungen Pferden.

Immer was Neues, aber selten was Gutes.


Immer weiter! sagt das Madchen, enger wirds nicht.
(Sprichwort aus Danzig. Eines der 12 Sprichwörter, wegen denen die Erstausgabe von Hermann Frischbiers Buch „Preußische Sprichwörter“ wegen „Erregung eines öffentlichen Ärgernisses durch Verletzung der Schamhaftigkeit“ 1864 polizeilich mit Beschlag belegt und Anklage gegen den Autor erhoben wurde.)

Im Mittel lebt man am besten.

Im Monat zweimal voll, bekommt dem Magen wohl.

Im Munde Bibel, im Herzen übel.

Im Raten sieh mehr auf den Schwanz als auf den Schnabel.
Im Raten soll man auf den Schwanz mehr achten als auf den Schnabel.
(Zusatz 1630 bei Lehmann: „besehe es hinten, nicht vorn.“)

Im Rat haben die Wände Ohren.

Im Reden sei beständig.

Im Regieren ist mehr Last als Lust, mehr Beschwer denn Ehr.

Im Regiment es glücklich geht, da Lieb regiert und Einigkeit, und jeder tut, was ihm obliegt.

Im Salzen hab ein Maß, des Schmalzes kannst du nicht zu viel dran tun.

Im Scherz klopft man an, und im Ernst wird aufgemacht.

Im Schlaraffenlande fliegen einem die gebratenen Vögel ins Maul.

Im schönen Haus wohnt ein schöner Wirt.

Im schönsten Apfel sitzt der Wurm.

Im selbst tun Rach ist Gottes höchste Schmach.

Im siebenten Grade endet die Sippe.

Im Spaß gesagt, im Ernst gemeint.

Im Spiegel sieht man die Gestalt, im Wein das Herz.

Im Spiel gilt der Narr am meisten.

Im Spiel gilt keine Brüderschaft.

Im Spiel lernt man die Leute kennen.

Im Spiel und Spott sagt man häufig die Wahrheit.

Im Spital wird oft gewahrt der Armen, das möchte einen Stein erbarmen.

Im Spinweb bleiben nur Mücken und Fliegen hängen, die großen Hummeln und Wespen reißen hindurch.

Im Sterben sind wir alle Meister und alle Lehrjungen.

Im Stock*32 geht man mit beiden Beinen nicht besser als mit einem.

Im Studieren und Lernen steckt viel Rauch.

Im Sturm tut es jeder Hafen.

Im Tode fragt man nicht, wie lang einer gelebt habe.

Im Trüben ist gut fischen.
Im Trüben ist gut fischen, aber auch gut entwischen.
Im trüben Wasser ist gut fischen.
Wenn das Wasser trüb ist, so ist gut fischen.

Im Unglück beweist sich der Mann.

Im Unglück habe des Löwen Mut, trau Gott, es wird bald werden gut.

Im Unglück ist kein besser Arznei denn Geduld und Glaube.

Im verbotenen Teiche fischt man gern.
In verbotenen Teichen fischt man gern.

Im Wasser ist gut fischen, in der Kirchen gut Predigt hören.

Im Wasser streicht eines jeden Monats Fisch, der nach dem Jahrgang gut zu essen ist.

Im Weinfass steckt viel Ehr und Freundschaft.

Im Weinbaus manchem mehr zerrinnt denn er die Woch mit Arbeit gewinnt.

Im Wein liegt (die) Wahrheit.
Im Wein ist Wahrheit.
Wein sagt die Wahrheit.
Dieses Sprichwort wird oft in seiner lateinischen Form gebraucht: In vino veritas. Der älteste Nachweis ist aber noch älter und soll auf den griechischen Dichter Alkaios von Lesbos (um 620 v. Chr. - 580 v. Chr.) zurückgehen, auf den ein Fragment der Sprichwörtersammlung des griechischen Sophisten Zenobios (ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts) hinweist.
In der Antike bedeutete es auch, dass Wein ein Weg zu Erkenntnis und Wahrheit sein könnte. Nach Tacitus sollen die Germanen bei Ratssitzungen immer Wein trinken, weil man betrunken vermeintlich nicht lügen könnte. Nach anderen Quellen sollen im Mittelalter angeklagte betrunken gemacht worden, um schneller wahre Geständnisse zu bekommen. Alles positive Folgen, denen man aber nicht allzu sehr trauen sollte, da früher noch nicht die negativen Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums bekannt waren. Zudem ist zu viel Wahrheit auch nicht immer gern gesehen, was andere deutsche Sprichwörter bezeugen:
Wahrheit findet keine Herberge. / Wahrheit muss ins Hundeloch. / Wahrheit tut der Zunge weh. / Heuchelei bekommt`s Geld, und die Wahrheit geht betteln. / Wer die Wahrheit geigt, dem schlägt man den Fiedelbogen um den Kopf.
In einigen anderen Ländern geht's noch schlimmer:
In Albanien: Wer die Wahrheit sagt, wird geschlagen.
In Finnland: Die Wahrheit ist das erste Opfer im Krieg.
In der Slowakei: Die Wahrheit erzeugt Hass.
In der Türkei: Wer die Wahrheit sagt, muss einen Fuß im Steigbügel haben. und Wer die Wahrheit gesagt, den hat man aus neun Städten verjagt.
In Ungarn: Sag die Wahrheit, und dein Kopf wird zerbrochen.
Selbst in EU-Ländern ist die Wahrheit und die Pressefreiheit bedroht, wurden Journalisten, die Wahrheiten aufdecken wollten, ermordet und in der Türkei ins Gefängnis geworfen. In Deutschland wird „Lügenpresse“ geschimpft, oft von denen, die selbst eine wahrheitsgemäße Berichterstattung von sich behindern.

Im Werke findet man erst, wo's hinkt.

Im wilden Schein mag kein gut Herz verborgen sein.

Im Willen liegt die Schuld, nicht in der Tat.

Im Winter werden die Bäume fahl, der Stamm bleibt darum doch gesund.

Im Zorn räche dich nicht bald.

Im Zorn spricht mancher das Ärgste, das er kann.

Im Zorn tut man nichts Gescheites.

In allen Dingen ist beschiss.
(beschiss = Betrug, Lügen, Dreck)

In allen Landen beißen und bellen die Hunde.

In allen Landen findet man zerbrochene Töpfe.

In allen Landen find man Galgen.

In allen Landen sind alte und ledige Töpfe.

In allen Landen sind hohle Fässer und Kübel.

In alten Häfen*15 kann man auch Fleisch kochen.

In alten Häusern viele Mäuse, in alten Pelzen viele Läuse.

In anderer Leut Küchen hat kein Gast zu schaffen.

In anderer Leut Stellen ist bös Füllen (Fohlen) ziehen.

In anderer Leut Töpfen ist der Speck allezeit fetter denn in dem unseren.

In andern Ländern ist auch gut wohnen.

In andern Landen isst man auch Brot.

In andrer Leute Küchen ist gut kochen lernen.
In anderer Leute Küchen ist gut kochen.
Es ist gut in anderer Leute Küchen kochen.

In andrer Leute Ställen ist bös Füllen ziehen.

In Angst und Schmerz ein fröhlich Herz, zu aller Frist die beste Arznei ist.

In Armut erkennt man den Freund.
In Armut und Not erkennt man einen Freund.
In der Armut lernt man Freunde kennen.

In Bauern gehört Heu und Haferstroh.

In Bauernhäusern stinkt's nicht so übel als in Herrenhöfen.

In bösen Räten ist das Weib des Mannes Männin.

In dem Kübel findet man die Fische.

In den Augen kam man nicht viel vertragen.

In den Badstuben und bei den Scherern erfährt man allzeit etwas Neues.

In den Fasten leeren die Bauern Keller und Kasten.

In den Gärten gibt's viel Ehebrecher.
(Bei Petri und Henisch gibt es am Anfang des 17. Jahrhunderts gleich die passende Erklärung dazu: „Das sind, die das Obst Ehe brechen, wenn es Zeit ist.“)

In den kalten Ofen ist übel blasen.

In den Monaten ohne R soll man wenig küssen und viel trinken.

In den Zaum beißen hilft nicht.

In der Bosheit sind alle Menschen gleich, aber jeder bringt seine auf eine sonderbare Form zum Markt.

In der Ehe mag kein Frieden sein, regiert darin das Mein und Dein.

In der Ehe muss jede Frau einige Dinge lernen, die sie schon kann.

In der Ehe suchen die Frauen ihr Glück, die Männer ihre Ruhe.


In der Einigkeit verliert man allen Unterschied.

In der Ernte ist zwischen Pfarrer und Bauern kein Unterschied.

In der Ernte sind die Hühner taub.
(Das bedeutet, in der Erntezeit fällt überall so viel ab, das die Hühner nicht auf eine zusätzliche Fütterung angewiesen sind und somit auch nicht auf entsprechende Rufe reagieren. Genauso ist es bei den Menschen. Wer genug von allem hat, den kann man nicht mit extra Gaben locken.)

In der Fremde ist gut wanken, aber nicht gut kranken.

In der Haushaltung kam das Weib leichter eines Manns, den der Mann eins Weibs entbehren.

In der Höhe ist Raums genug.

In der Hölle gilt kein Stimmensammeln.

In der Jugend Säcke, im Alter Röcke.

In der Jugend verzagt ist im Alter verzweifelt.

In der Kirche ist Gewohnheit, keine Wahrheit.

In der Kirchen andächtig, am Tisch fröhlich, auf der Gassen züchtig, im Bett freundlich, zu Hofe prächtig.

In der Kreuzwoche singt man kein Alleluja.

In der Kürze liegt die Würze.
(Dieses Sprichwort hat seinen Ursprung in William Shakespeares Hamlet (1601 - 1602) entstanden. Im 2. Akt, 2. Szene sagt Polonius in einem Zimmer des Schlosses: „Das hieße, Nacht und Tag und Zeit verschwenden. Weil Kürze denn des Witzes Seele ist, Weitschweifigkeit der Leib und äußre Zierrat: fass ich mich kurz.“ Einige Zeit später wurde daraus das in deutscher Sprache verbreitete Sprichwort.)

In der Liebe herrschen die Sinn, Vernunft ist Knecht.

In der Liebe Spiel, schafft untreu viel.

In der Liebe versteht man einander nur, wenn man nichts zueinander sagt.
aus Schwaben

In der Mitte ist die Tugend.

In der Mühle ist das Beste, dass die Säcke nicht reden können.

In der Mühle ist übel harfen.

In der Musik, ob einer klein, grob und unterschiedlich mittel Stimme singt, so ist doch ein lieblich Harmonie und Gleichheit.

In der Nähe der Gewaltigen muss die Wahrheit oder die Freundschaft dran.

In der Not erkennt man den Freund (seine Freunde).

In der Not frisst der Teufel Fliegen.
(Früher teilweise auch mit dem Zusatz: „und fängt sie wohl auch noch selber.“)

In der Not lernt man den waren Freund erkennen.

In der Not muss man das Schamhütchen abziehen.

In der Not sind alle Güter gemein.

In der Prob streift man die Haut dem Esel über die Ohren.

In der Ruhe liegt die Kraft.

In der Scheide von Stahl steckt oft eine Klinge von Blei.


In der schlechtesten Scheide ist oft die beste Klinge.

(Auch schlechte Frauen können gute Männer bekommen.)


In der Vorburg der Hölle ist auch Rauch, aber nicht so viel als in der Hölle selbst.

In der Weiber Kram findet sich immer etwas feil.

In der Welt geht es nimmer recht, es sei denn ein des andern Knecht.

In der Welt ist kein größerer Schüler denn unser Herrgott, an dem will jedermann Meister sein, alles besser wissen, reden und machen, als er.

In der Welt ist kein größer Sünd als arm sein.

In der Welt ist's allzeit also gegangen, dass die ärgsten haben wollen, die frömmsten sein.

In der Wiege liegt das Grab.

In der Wut tut niemand gut.

In der Zeit der Not isst man Pastetenrinden für Brot.

In des Menschen Herz sind viel Winkel und Verschläge.

In Diebshäusern ist nicht leicht zu stehlen.

In Diebsländern muss man die Taschen vorwärts tragen.

In die Dummheit schlagen auch Geistesblitze nicht ein.

In die Hand gegeben ist angenehm.

In die Hölle ist es überall gleich weit.
In die Hölle ist es allenthalben gleich weit.
Es ist allenthalben gleich weit in die Hölle.
Es ist überall gleich nah' in die Hölle.
(Dieses Sprichwort schrieb Melchior Kirchhofer 1824 erstmalig in seine Sammlung Schweizerischer Sprichwörter „Wahrheit und Dichtung“: „Es ist allenthalben gleich weit in die Hölle.“. Daraus entnahm Eiselein es 1840 für seine „Sprichwörter und Sinnreden des deutschen Volkes“ als: „In die Hölle ist es allenthalben gleich weit.“ mit Hinweis auf Kirchhofer. Im November des gleichen Jahres übernahm es J. M. Braun in seine „Sechs Tausend deutsche Sprichwörter“, mit dem Druckfehler „der Hölle“. 1846 schrieb Simrock von Braun ab und machte „In die Hölle ist es überall gleich weit.“ daraus, wie es auch Wander 1870 übernahm. Die meisten Autoren sind aber der Meinung, das Rom noch näher an der Hölle liegt.)

In die Hölle kommt man mit größrer Mühe denn in den Himmel.

In die neuen Nester legen die Hühner gern.

In die Scheuern*31 gehört Heu.

In Ehren fröhlich trink und iss, vor allen Dingen Gott nicht vergiss.
In eine leere Scheune kommt keine Maus.
In eigener Sache ist niemand klug.

In eigener Sache kann niemand Richter sein.


In eine große Küche gehört viel Fleisch.

In eine leere Scheune kriecht keine Maus.
Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander steht obiges Sprichwort im 3. Band von 1873 unter Maus Nr. 138. Als Quelle gibt er die Seite 456 im Sprichwörterbuch von J. Eiselein von 1840 an.
Dort aber steht:

In lere Scheuern*31 kreucht keine Maus.
In den deutschen Sprichwörtern bei Karl Simrock (1846) steht unter Nr. 6911:
In leere Scheuern*31 kommt keine Maus.
und weiter unter Nr. 8982:
In eine leere Scheuer*31 kommt keine Maus.
Im Sprichwörterbuch von Georg von Gaal (Wien 1830) steht unter Nr. 1363 auf Seite 243:
In eine leere Scheune kommt keine Maus.
Und der evangelischer Theologen und Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri) meint 1605 in seiner Sprichwörtersammlung „Der Teutschen Weissheit“, falls doch eine Maus kommt, bleibt sie nicht lange:
In leere Scheunen kreucht keine Maus oder bleibt nicht lang drin.
In weiteren Quellen steht einmal Scheune, das andere Mal Scheuer, einmal kommt keine Maus, einmal kriecht sie nicht, jedes Mal etwas anders und alle meinen dasselbe Sprichwort.

In einem alten Fass liegt oft guter Wein.

In einem fremden Hause prangen hat kein Lob.

In einem geizigen Herzen erstickt der Glaube.

In einem Haus muss man mancherlei Gefäß haben.

In einem Jahr steinreich werden kann nicht sein ohne böse Ränke und Sünd.

In einem jeglichen Spiel sind mehr Zuschauer den Spieler.

In einem leeren Hause ist es gut freigebig sein.

In einem Schafskleid steckt oft ein Wolf verborgen.

In einem Schafstall kann ein Kalb König sein.

In einem vollen Kopf ist wenig Verstandes.

In einen offenen Beutel fällt kein schlimmes Urteil.

In einen Sack gehört nicht so viel als in zweien.

In einen weiten Sack geht und gehört viel.

In einer alten Scheide steckt bisweilen auch ein guter Degen.
(Das bedeutet, das auch eine ältere Frau noch einen jungen oder guten Mann abbekommen kann.)


In einer Hundehütte ist kein Zibet zu finden.
(Zibet = Drüsensekret der Zibetkatze mit moschusartigem Geruch, das bes. bei der Herstellung von Parfüm verwendet wird.)

In einer leeren Tonne findet man selten ein Haufen Ameisen.

In einer leeren Tonne sind selten viele Ameisen.
In einer vollen Seele bleibt der Heilige Geist nicht.

In eines andern Ohr ist zu schneiden wie in einen Filzhut.
In eines andern Ohr kann man schneiden wie in einen Filzhut.
In eines andern Ohr schneidet's sich, wie in einen alten Filzhut.
In fremde Ohren man schneiden tut, gleich als in einen alten Filzhut.
Es ist in eines anderen Ohr zu schneiden als in einen Filzhut.
Es ist in eines andern Haut zu schneiden, wie in einen Filzhut.
(Das bedeutet, sein eigenes Leid, Sorgen oder Unglück wertet man immer größer als das der anderen. Wenn andere das gleiche Unglück haben, ist es angeblich nicht so schlimm, wie das eigene bewertet wird. Einem Selbst tut das Ohr weh, wenn man hineinschneidet, des anderen ist nicht so wichtig und deswegen nur einem Filzhut vergleichbar. Die meisten Sprichwörtersammlungen nennen das Ohr, nur bei Sailer ist es die haut des anderen.)

In eine Sau gehört nichts anders den Treber.

In eine schöne Monstranz gehört ein schönes Heiligtum.

In eines (des) Faulenzers Hause ist alle Tage Sonntag.

In ein gut Bauer gehört ein guter Vogel.

In ein schleckerisch Maul gehört viel.

In Flüssen ohne Fische wirft man keine Netze aus.

In fremdem (anderer Leute) Garten ist gut grasen.

In fremden Häusern soll man taub, stumm und blind sein.

In furcht isst man Kirschen mit den Herren.

In Gefahr und großer Not ist der Mittelweg der Tod.
(Kein Sprichwort, sondern ein Zitat von Friedrich von Logau (1605 - 1655) aus dessen Buch „Sämmtliche Sinngedichte“, Seite 421, in der Zugabe Nr. 89 zum andres Tausend der Sinngedichte in der Ausgabe von 1872. Auf den Internetseiten von wikiquote.org und wiktionary.org wird das Zitat mit etwas verändertem Text (wikiquote: „In Gefahr und größter Not ist der Mittelweg der Tod.“; wiktionary: „In Gefahr und höchster Not bringt der Mittelweg den Tod.“) fälschlich als Sprichwort ausgegeben. Ebenso wird es verschiedentlich fälschlich als Zitat von Alexander Kluge oder Edgar Reitz ausgegeben, da beide 1974 einen satirischer Film gleichen Titels produzierten.)

In geringen Dingen soll (muss) auch Gerechtigkeit gehalten werden.

In Gesellschaft muss der Dritte ein Narr sein.

In goldnen Häusern hölzern Leben.

In Gottes Gewalt hab ich’s gestellt, er hat’s gefügt, dass mir genügt.

In Gottes Hand, so steht das Ziel, er hilft durch wenig wie durch viel.

In Gottes Namen fängt alles Unglück an.

In Gottes Namen ist nicht geflucht.

In Gottes Namen schlug der Mann seine Frau tot.

In Gottes Namen, so beißt dich kein Schaf.

In Gott hoffen wendet alle Strafen.

In grauen Haaren steckt auch ein guter Hengst.

In großen Flüssen ertrinkt man leicht.
In großen Wassern ersäuft man gern.

In großen Häfen wehen große Winde.

In großen Häusern findet man selten gute Kinder Zucht.

In großen Häusern stecken große Sorgen.

In großen Ständen ist viel Unruhe und Unlust.

In großen Stiefeln schreitet man weit.

In großen Teichen ist das beste Fischen.

In Gut und Geld triumphiert die Welt.

In Heiraten soll man das Vaterunser zu Hilfe nehmen.

In heißen Sommertagen geht man einmal für die Küche und zwei für den Keller.

In Herren-Herbergen zehrt man am wohlfeilsten.
(Das bedeutet nicht, dass es billiger ist, sondern dass man dem Geld angemessenen besseren Service und Qualität bekommt und nicht für mindere Qualität überteuerte Preise bezahlt.)

In Hoffnung schweben macht süßes Leben.

In Hungersnot gibt's kein schlecht Brot.

In jedem Pfäfflein steckt ein Päpstlein.

In jedem Schritt kann einem eine andere Meinung zufallen.

In jeder Freude ist ein Tropfen Wermut.

In kalten Öfen backt man kein Brot.


In kleinem Bach ersaufen auch Leute.

In kleinen Häfen*15 kocht man ebenso wohl, als in großen.

In kleinen Leuten ist die meiste Tugend.

In kleinen und niedrigen Ständen sind die größte Ruhe und Fried.

In kleinen Wassern fängt man auch gute Fische.

In kleiner Haut stecken auch (große) Leute.

In kleinsten Raum, pflanz einen Baum und pflege sein, er trägt dir`s ein.

In Komplimenten ist Sparsamkeit höflich.

In Krankheit mancher viel verspricht, dass er darnach will denken nicht.

In Krankheit soll man bei treuen erfahren Ärzten Ratfragen.

In Kühe gehört Haferstroh.

In kurzem Rock springt der Sachse wie ein Bock.

In langem Haar stecken auch Fechter.

In leeren Häusern regieren Poltergeister.

In Listen ist der Einfältige neunfältig.
In Listen ist die Einfältigste neunfältig.
(Je nach Weltanschauung halten Körte 1836, Braun 1840 und Otto Freiherr von Reinsberg-Düringsfeld 1862 die einfältigsten Frauen für neunfältig, nur Simrock spricht diese Eigenschaft 1846 den Männern zu.)

In Marbach sind gute Gesellen.

Innere Ruhe ist alles.

Innerliche Feinde sind ärger und schädlicher denn die auswändigen.

Innerliches Gift ist schädlicher denn das auswändige an der Haut.

In Nöten lernt man recht die heimlichen Feinde kennen.

In Nöten sieht man den Mann.
In Nöten sieht man, wer ein Mann ist.

In Nöten spannt man an, was man hat.

In Reinicken und Eisengreins Union raubt der ein das Große, der andre das Kleine, bei der Teilung frisst der Wolf das Kalb, der Fuchs ein Bein.
(Eisengrein = alter Name ~ Isegrim, der Wolf in Tierfabeln. Bein = Knochen.)

In Rom ist alles um Gold feil.

In Rom kann man mit einer Zipfelmütze bis an die Hölle graben.

In Sachen redlich, bei großen Herren vorsichtig, im Felde männlich und beständig, in seinem Haus mild und ehrlich. Wer diese Dinge hält, Gott und den Menschen wohlgefällt.

In Schandau hat alle meißnische Ehr und Redlichkeit ein Ende.

In Scherz und Spiel spricht man oft die Wahrheit.

In Schimpf und Ernst sagt und tut man alle Dinge.
(Schimpf = Scherz)

In schönem Leib wohnt freundlich Weib.

In schönen Äpfeln steckt der Wurm.

In schönen Büchern blättert man gern.

In schöner Herberg verzapft man auch sauern Wein.


In Schurken und Narren teilt sich die Welt.

In Schwaben ist die Nonne keusch, die noch nie ein Kind gewonnen.

In seiner eigenen Sache ist niemand gescheid genug.

Insgemein muss der Weise den Narren tragen.

Insgemein sind diejenigen kurz von Händen, so lang von Zungen.
(Das bedeutet, wer lange Zungen hat (das heißt, viel verspricht) hat meistens eine kurze Hand (er hält und tut wenig). Im Deutschen Sprichwörter Lexikon (Hand Nr. 240) kürzt Wander das Sprichwort in: „Kurz von Händen, lang von Zungen.“ und lässt zudem die Quelle weg. Er nennt nur ein vergleichbares Niederländisches Sprichwort, das er bei Harrebomée findet: „Die kort van handen zijn, zijn gemeenlijk lang van tong.“ Das bedeutet, Wanders Spruch im Deutschen Sprichwörter Lexikon hat zwar dieselbe Bedeutung, entspricht aber weder seiner deutschen Quelle (Oben die Version von Paul Wibckler Nr. 900/33 aus dem Jahr 1685) noch ist es die korrekte Übersetzung aus dem Niederländischen, es ist seine eigene Schöpfung.)

Ins Grab fährt kein Neid.

In solche Kirchen gehören solche Heiligen.

In solchem Wasser fängt man solche Fische.
In solchen Wassern fängt man solche Fische.

In stillen Wassern stehen große Fische.

In Strumpf gesch... und Wurst gemacht.

In Sünden und Lastern erhält die Flucht den Sieg.
(Christoph Lehmann erklärt 1630 dazu: „Mit der Flucht überwindet man alle Laster.“)

Interessen täglich mit aus der Schüssel essen.

In ungewissen Dingen kann man keinen gewissen Fuß setzen.

In unsauberm Wasser mag man sich nicht reinwaschen.

In viel Worten ist viel Sünde.

(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 10, 19: Luther Bibel 1912: „Wo viel Worte sind, da geht's ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen hält, ist klug.“ Luther Bibel 2017: „Wo viel Worte sind, da geht's ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, ist klug.“ )

In vierzig Wochen wird sich's zeigen, wie man gespielt hat auf der Geigen.

In Wein und Bier ertrinken mehr denn im Wasser.

In Westfalen geht man durchs Kamin ins Haus.

In wichtigen Dingen soll man nicht abenteuern.

In wichtigen Sachen soll man leiden, in geringen weichen.

In Worten zart, zu Werken hart.

Irrender Hirt, irrende Schafe.

Irren ist menschlich, im Irrtum verharren ist teuflisch.

Irrtum ist kein Betrug.

Iss deinen Brei und halt dein Maul.
(Jeder sollte sich nur um seine Angelegenheiten kümmern und zu anderer Leute Dinge den Mund halten.)

Iss den selbst gekochten Brei.

Iss nicht soviel, als du kannst; gib nicht soviel, als du hast, und sage nicht soviel, als du weißt.

Isst man nicht von Schönheit, so reibt man sich gern daran.

Iss, trink, sei fröhlich hier auf Erd`; denk nur nicht, dass es besser werd!
(Wird vielfach als Sprichwort zitiert, ist aber ein Sprichwort von Luther.)

Iss, trink und haus; mit dem Tod ist alles aus.

Iss und trink und nimm für gut, denn zeitlich verderben wehe tut.

Iss was du hast und sieh, was dir verbleibt.

Iss, was du magst, und leide, was du musst.

Iss, was gar ist, trink, was klar ist, sprich (sag), was wahr ist.
Ich trinke, was klar ist, und glaube, was wahr ist.
Rede, was wahr ist, trink, was klar ist, iss, was gar (fertig gekocht) ist.
Rede, was wahr ist, trinke, was klar ist, liebe, was rar ist.
Sprich, was wahr ist, trink, was klar ist, iss, was gar ist.
Red't, wat woa öss on drinkt, wat kloa öss.
(Unterste Reihe: In Mundart aus Tolkemit, Hafenstadt in Westpreußen)
(Ein Sprichwort, das auf Martin Luther zurückgehen soll, der schon im 16. Jahrhundert mit dem Spruch: „Trinke, was klar ist, Iss, was gar ist, Rede, was wahr ist“, zitiert wurde Ebenso steht er vielfältig in etlichen Sprichwörtersammlungen: bei Simrock zweimal, bei Körte dreimal und bei Wander fünfmal. Das Sprichwort ist in allen Reihenfolgen im Umlauf und wird heute auch oft mit neuen und anderen Endungen zitiert.)

Iss wohl, trink wohl, tu wohl, so bleibst du wohlgesund.

Ist das Bett beschritten, ist das Recht erstritten.
(Ein altes Rechtssprichwort. Es bedeutet, wenn neu verheiratete Eheleute zusammen im Bett gewesen sind, ist die Ehe rechtsgültig.)

Ist das Geld die Braut, so taugt die Ehe selten (et)was.


Ist das Geschäft auch noch so klein, es bringt doch mehr als Arbeit ein.

Ist das Huhn mein, so gehören mir auch die Eier.
Ist die Henne mein, so gehören mir auch die Eier.
(Als das Sprichwort vor Jahrhunderten entstand, gab es noch Leibeigene. Es bedeutet, das die Kinder der Leibeigenen ebenso Leibeigene waren.)

Ist das Kätzlein noch so glatt, so hats doch scharfe Klauen.
Ist auch das Kätzlein noch so glatt, es dennoch scharfe Krallen hat.

Ist das Leben schwerlich, so ist es doch natürlich.

Ist das nicht eine feine Kurzweil, sagte jener, da warf er Weib und Kind zum Haus hinaus.

Ist das Schaf fromm, man sticht ihm gleichwohl den Hals ab.

Ist deine Sache gut, so schreite zum Vergleiche, ist sie schlimm, so sei besonnen und weiche.

Ist der Apfel noch so rot, sitzt darinnen doch der Tod.

Ist der Apfel rosenrot, der Wurm ist darinnen, ist die Jungfrau hübsch und schön, sie ist von bösem Sinne.

Ist der April auch noch so gut, schneit`s dem Bauern auf den Hut.

Ist der Bauch (Magen) satt, wird das Herze froh (fröhlich).

Ist der Faden bloß, so ist er dennoch rot, so lobt man das rote Garn.

Ist der Finger beringt, so ist die Jungfrau bedingt.
Ist das Mädel beringt, ist es auch bedingt.
Ist die Jungfer beringt, so ist sie bedingt.
(Ein altes Rechtssprichwort. Früher durften nur verheiratete und verlobte Frauen Ringe tragen. Eine unverheiratete Frau mit Ring hatte also ein Eheversprechen gegeben, das nur sehr schwer rückgängig gemacht werden konnte.)

Ist der Gast nicht lieb und wert, so setzt man ihn hinter den Feuerherd.

Ist der Hafen*15 zerbrochen, so wirft man die Scherben in den Kot.

Ist der Herr ein Schaf und die Frau eine Schafmutter, so bekommen sie auch unflätiges, untreues und schafisches Gesinde.

Ist der Herr geizig, so sind seine Nächsten reissig.
(Wenn jemand reissig ist, ist er zum Krieg oder Streit geeignet. Reissige Knechte waren Reiter, die in Waffen geübt waren. Nur Ritter durften laut dem Landfrieden zu Frankfurt von 1389 reissige Knechte haben. Quelle: Altdeutsches historisch diplomatisches Wörterbuch aus dem 12ten bis im 16ten Jahrhundert von Anton Joseph Wallraf aus dem Jahr 1827.)

Ist der Kläffer kein Licht, so ist er doch eine Lichtputz.

Ist der Kranke genesen, so zahlt er ungern die Spesen.

Ist der Löffel neu, so braucht ihn der Koch, ist er alt, so wirft er ihn in das Feuer.

Ist der Löwe tot, so raufen ihm die Hasen den Bart aus.
Ist der Löwe tot, so rauft ihn auch der Hase beim Bart.

Ist der Magen voll, so geht noch etwas zum Schlüsselloch hinein.

Ist der Mann klein, so ist der Mut desto größer.

Ist der Mann nicht mehr verliebt, dann ist die Ehe meist getrübt.

Ist der Mann unvorsichtig und die Frau eine Törin, so geht alles den Krebsgang.


Ist der Mensch geboren, so fängt er an zu sterben.

Ist der Reichtum verloren, ist nichts verloren; ist die Gesundheit verloren, ist etwas verloren; ist die Persönlichkeit verloren, ist alles verloren.

Ist der Rock zerrissen, der Bauch hält gleichwohl Bier.

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

Ist der Schimmel hinkend worden, so ist er doch auch ehe ein gutes Pferd gewesen.

Ist der Specht klein, er hängt desto fester am Baum.

Ist der Tag auch noch so lang, dennoch kommt der Abend.

Ist der Trunk im Manne, so ist der Verstand in der Kanne.

Ist der Vater ein Dieb und die Mutter eine Hure, so geraten die Kinder nicht desto besser.

Ist die Blüte abgefallen, so haut man darum den Baum nicht um.

Ist die Braut nicht reich, so hat sie doch ihr Mütterliches.

Ist die Decke über dem Kopf, so sind die Eheleute gleich reich.
(Dieses Rechtssprichwort bedeutet, wenn früher eine Frau einen Mann heiratet und beide zum ersten Mal ins Bett gehen, gab sie damit auch alle Rechte an ihrem Eigentum auf. Es gab nur noch ein gemeinsames Vermögen über das der Mann ganzheitlich entscheiden und verfügen konnte. Die Frau brauchte in der Ehe die Erlaubnis des Mannes, um über ihr früheres eigenes Gut zu verfügen.)

Ist die Gefahr vorüber, wird der Heilige ausgelacht.
Wenn die Gefahr vorüber, wird der Heilige ausgelacht.
Wenn die Gefahr vorüber, so ist des Heiligen vergessen.

Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch (über Tisch und Bänke).
Wenn die Katze außer (dem) Haus ist, tanzen die Mäuse.
Wenn die Katze aus dem Hause ist, springen die Mäuse über Stühl und Bänke.
Wenn die Katze nicht zu Hause ist, hat die Maus freien Lauf.
Wenn die Katze fort ist, tanzen die Mäuse.

Ist die Katz satt, so spielt sie mit der Maus.

Ist die Last groß und schwer, so schlägt sie nieder desto eher.

Ist die Mutter ein Hure, so ist die Tochter nicht fromm.

Ist die Mutter gut von Sitten, magst wohl um die Tochter bitten.

Ist die Weisheit löblich an einem Armen, wie viel löblicher an einem Reichen.
(Das bedeutet, mit Geld oder gar reich ist man immer besser angesehen als ärmere Menschen. Es hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert.)

Ist die Wirtin schön, ist auch der Wein schön.

Ist die Woche wunderlich, ist der Freitag absunderlich.

Ist dir die Wahrheit zu hoch, so trage sie doch.
Ist eine Wahrheit dir zu hoch, so trag' und ehr' sie doch.

Ist dir ein Glück beschert, so gaukelt es querfeldein.

Ist dir wohl, so bleib davon.

Ist dir wohl, so bleib; weist du was, so schweig; hast du was, so halt, Unglück mit seinem breitem Fuß kommt bald.

Ist eine Hölle, so muss Rom darauf gebaut sein.
Ist etwa an einem Ort die Hölle, so steht Rom oben drauf.
Wenn eine Hölle ist, so steht Rom darauf.
Wenn eine Hölle ist, so steht Rom darauf; und wenn es einen Teufel gibt, so ist er im Kloster daheim.

Ist eine Mutter noch so arm, gibt sie doch ihrem Kinde warm.

Ist einer fromm, teile (du nur) ein Erbgut mit ihm, so siehst du es.
(Das bedeutet, wenn man sich über einen anderen nicht sicher ist, sollte man ihm etwas geben und sehen, was er macht. Je mehr diese Gabe wert ist, um so eher wird er seinen wahren Charakter zeigen.)

Ist einer nicht rein, so sündige er doch nur allein.

Ist einer schwarz, so heißt er weiß.

Ist ein Weib bös oder unfromm, so hilft des Mannes schlagen oder aufsehen nichts; ist sie ehrenfromm, so Bedarfs kein Aufsehen und mit schlagen tut man ihr unrecht.
Vergebens schlägst dein Weib; ist sie bös, so hilft es nicht, ist sie gut, so tust ihr unrecht.

Ist er kein Schalk, so weiß er doch, wie's einem Schalk ums Herz ist.

Ist er tot, so isst er nimmer Brot.

Ist es einfach zu lang, so nimm's zweifach.

Ist es nicht redlich getan, muss es die Wahrheit niederschlagen.

Ist es zu lang, so schlage den Zipfel ein.

Ist gleich der Bock aus dem Hause, so bleibt der Gestank doch darin.

Ist gleich der Wirt klein wie eine Maus, so ist er doch Herr in seinem Haus.

Ist Glück eins, Arbeit ist zwei und mehr.

Ist im Krieg viel Rat, ist meist wenig Tat.

Ist in schönem Apfel kein Wurm, so wäre doch gern einer drin.

Ist kein Block im Wege, so fällt man über einen Span.

Ist man verirrt, wird man verwirrt.

Ist Nebel im Herzen, steigen Dünste in den Kopf.

Ist schweigen für Trauren gut, so hab ich auch einen guten Mut.

Ists geschehen, so sei es geschehen.

Ists in der ersten Woche heiß, so bleibt der Winter lange weiß.

Ists kein Regen, so ists doch Wind.

Ists Nacht geworden, es wird wohl wieder Tag.

Ists nicht gut gemacht, so ists doch gut gedacht.

Ists nicht viel, so ists doch ichts, bewahr' dich Gott vor gar nichts.
Ists nicht viel, so ists doch ichts, behüt' uns Gott für gar nichts.
(ichtwas, abgekürzt ichts = veraltet für etwas)

Ist Vatermag dem Muttermag gleich, zieht Vatermag das Erbe hin.
(Altes Rechtssprichwort. Mage, Magschaft ist eine alte, bis ins 17. Jahrhundert, Bezeichnung für ein Verwandtschaftsverhältnis. Da Blutsverwandte nicht heiraten durften, wurde kirchlich und staatlich festgelegt, welches Verwandtschaftsverhältnis ein Ausschlusskriterium für eine Ehe ist. Alle, die danach untereinander nicht heiraten durften, gehörten zur Magschaft. So waren alle dazugehörigen männlichen Verwandten erbberechtigt, wenn sie der nächste in der Erbfolge waren. Erst wenn in 4 Generationen Abstand kein männlicher Erbe vorhanden war, konnten in gleicher Reihenfolge Verwandte der Mutter oder Frau erben.)

Ist zu End' die Not, so kommt der Tod.
Kommt man aus der Not, so kommt der Tod.

Item wie die Katze spielt mit der Maus, schlägt sie mit der Pfote, beißt sie lässt sie eine weile laufen, bald wieder über sie, bis sie die Lust gebüßt und sie gar frisst.
(item = aus dem Lateinischem (veraltet): ebenso, genauso, desgleichen, ferner.)