
Deutsche Sprichwörter
Über 24.000 deutsche Sprichwörter
L
Über 24.000 deutsche Sprichwörter
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Sehr viele deutsche Sprichwörter haben ihren Ursprung schon vor langer Zeit, manche vor mehreren Tausend Jahren. So geht das deutsche Sprichwort „Eine Schwalbe macht (noch) keinen Sommer.“ auf die Fabel „Der verschwenderische Jüngling und die Schwalbe“ des griechischen Fabeldichters Äsop zurück. Äsop lebte um 600 v. Chr. und war wahrscheinlich Sklave mehrerer Herren, bis einer ihn freiließ. Ebenso haben verschiedene Sprichwörter ihren Ursprung bei den Römern oder Griechen vor 2000 Jahren. Viele beruhen auch auf Bibelstellen, was vergleichbare Sprichwörter in etlichen anderen europäischen Ländern und Völkern zur Folge hatte (ebenso aus römischen und griechischen Quellen).
Ab dem 16. Jahrhundert fingen etliche Autoren an, Sprichwörter zu sammeln und in gedruckten Büchern zu veröffentlichen:
Agricola von Issleben 1530, Sebastian Franck 1541, Chr. Egenolffs Erben 1560, Andream Gartner 1574, M. Fridericum Petri 1605, Jan Gruter 1610, Georg Henisch 1616, Christoph Lehmann 1630, Andreas Sutor 1716, Joachim Christian Blum 1780, Christoph Georg Heinrich Nieter 1798, Samuel Christoph Wagener 1813, Georg von Gaal, 1830, Wilhelm Körte 1837, Karl Simrock 1846, Otto Freiherr von Reinsberg, Freifrau von Reinsberg-Düringsfeld mehrere Bücher von 1863 bis 1872, Otto Sutermeister 1869, und das Deutsche Sprichwörterlexikon in 5 Bänden von Karl Friedrich Wilhelm Wander, veröffentlicht zwischen 1866 und 1880 und viele mehr.
Am umfangreichsten ist das Deutsche Sprichwörterlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander mit über 220.000 Einträgen. Leider ist es manchmal etwas ungenau oder unrichtig durch fehlende oder falsche Quellenangaben, wodurch manches fremde Sprichwort zum deutschen gemacht wurde. Ebenso hat er einige selbst ausgedacht. Die Ursachen hat Wander selbst im Vorwort des 1. Bandes 1866 erklärt. Auch im Nachwort von Joseph Bergmann im 5. Band sind seine Schwierigkeiten beschrieben. Trotzdem ist das Sprichwörterlexikon in seinem Umfang und seinem einmaligen Quellenverzeichnis bis heute unübertroffen, besonders auch, weil er es alleine und gegen etliche Widerstände zustande gebracht hat. Alles mit der Hand und ohne Computerunterstützung, ohne die heute keiner mehr etwas zuwege bringt.
Ab dem 16. Jahrhundert fingen etliche Autoren an, Sprichwörter zu sammeln und in gedruckten Büchern zu veröffentlichen:
Agricola von Issleben 1530, Sebastian Franck 1541, Chr. Egenolffs Erben 1560, Andream Gartner 1574, M. Fridericum Petri 1605, Jan Gruter 1610, Georg Henisch 1616, Christoph Lehmann 1630, Andreas Sutor 1716, Joachim Christian Blum 1780, Christoph Georg Heinrich Nieter 1798, Samuel Christoph Wagener 1813, Georg von Gaal, 1830, Wilhelm Körte 1837, Karl Simrock 1846, Otto Freiherr von Reinsberg, Freifrau von Reinsberg-Düringsfeld mehrere Bücher von 1863 bis 1872, Otto Sutermeister 1869, und das Deutsche Sprichwörterlexikon in 5 Bänden von Karl Friedrich Wilhelm Wander, veröffentlicht zwischen 1866 und 1880 und viele mehr.
Am umfangreichsten ist das Deutsche Sprichwörterlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander mit über 220.000 Einträgen. Leider ist es manchmal etwas ungenau oder unrichtig durch fehlende oder falsche Quellenangaben, wodurch manches fremde Sprichwort zum deutschen gemacht wurde. Ebenso hat er einige selbst ausgedacht. Die Ursachen hat Wander selbst im Vorwort des 1. Bandes 1866 erklärt. Auch im Nachwort von Joseph Bergmann im 5. Band sind seine Schwierigkeiten beschrieben. Trotzdem ist das Sprichwörterlexikon in seinem Umfang und seinem einmaligen Quellenverzeichnis bis heute unübertroffen, besonders auch, weil er es alleine und gegen etliche Widerstände zustande gebracht hat. Alles mit der Hand und ohne Computerunterstützung, ohne die heute keiner mehr etwas zuwege bringt.
Da viele Sprichwörter älteren Ursprungs sind, enthalten einige alte oder schon vergessene Wörter, oder handeln von heute unbekannten Vorkommnissen. Aus diesem Grund sind auf diesen Internetseiten bei vielen Sprichwörtern Erklärungen, die Wörter oder Sinn des Sprichworts näher erklären. Auch wenn verschiedene Sprichwörter aus der Mode genommen sind, gehören sie trotzdem zum kulturellen Erbe der Deutschen und ihrer Geschichte. Sonst könnte man auch etliche „Klassiker“ vergessen, (Goethe, Schiller oder andere) nur weil sie schon einige Hundert Jahre alt sind. Bei verschiedenen Sammlern und Autoren haben manche Sprichwörter einen unterschiedlichen Wortlaut, dann stehen hier mehrere Versionen. Da die Sammlung von Simrock bis heute am weitesten verbreitet ist, werden seine Versionen der Sprichwörter wohl die bekanntesten sein. Leider gibt es bei ihm einige sinnentstellende Druckfehler, die bis heute überdauert haben. Wenn bekannt, steht bei den entsprechenden Sprichwörtern die korrekte Version mit einem Hinweis auf den Druckfehler.
Daneben entstehen aber immer auch neue Sprichwörter, die in den alten Sammlungen nicht aufgeführt sein können. Andere Sprichwörter werden aus anderen Sprachen übernommen, wie z. B. „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Es wird heute nur als „deutsches Sprichwort“ zitiert, obwohl das falsch ist. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde das englische Sprichwort „The early bird catcheth the worm.“ im Deutschen übernommen. Es steht so schon 1637 in „A Collection of English Proverbs“ von John Ray auf Seite 101.
In etlichen Sprichwörtern stimmt auch die Rechtschreibung oder Grammatik mit der laut Duden aktuellen nicht überein. Dazu schrieb schon Johann Michael Sailer 1810 auf Seite 64 seiner deutschen Sprichwörter: „Das alte deutsche Sprichwort liebt das Negligé, die bequeme Haustracht, und lässt es den Gottscheden und Kollegen über, sein Verfahren mit der Grammatik auszusöhnen. So sind ihm z. B. der Artikel der, die, das, die Endsilbe e gar oft zu lang, das h zu weich: deshalb bleibt dies alles weg. Wie der Mann im Schlafrocke sich kein Gewissen daraus macht, dass seine Strümpfe nicht streng angezogen sind, so weiß das altdeutsche Sprichwort nichts um die Hofetikette der gebildeten Sprache. Die Zeitwörter sind dem Sprichworte oft gar zu lange: darum beschneidet es die Vorsilbe. Z, B. Werkstatt darf keines Palasts, statt: bedarf.
Ein Grund, warum das altdeutsche Sprichwort so wenig Fleiß auf die Vollendung des Gepräges verwendet, und sich darin so viele Versäumnis zuschulden kommen lässt, ist wohl auch der, dass es den Ursprung hat – mehr im Herzen, das den Sinn gibt, als im Kopfe, der ihn nach der Regel der Sprachlehre herauskleidet.“
Wenn hier noch ein besonderes, wichtiges, häufiges oder neues Sprichwort fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.
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Lächeln ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen.
Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.
(Ein Spruch, der in verschiedenen Versionen in Umlauf ist. Bei wikiquotemit deutschen Sprichwörtern wird er als deutsches Sprichwort genannt. Mit dem Link auf Lächeln kommt man auf die wikiquoteSeite mit Lächeln, auf der eine Version als chinesisches Sprichwort ausgegeben wird. Bei weiterem Suchen findet man noch Buddha und den dänisch-amerikanischer Humoristen und Pianisten Victor Borge (bürgerlich Borge Rosenbaum, 1909 - 2000) als Urheber des Spruches. Bis zur Entscheidung des eigenen Favoriten kann man sich bei einem der vielen Angebote im Internet den Spruch als Wandtattoo zulegen.)
Lachen ist die beste Medizin.
Lachen ist gesund.
Lach mich an, gib mich hin, ist des falschen Freundes Sinn.
Lache mich an und gib mich hin, das ist der Welt und Schmeichler Sinn.
Lacht dich einer aus, lach ihn wieder ein.
Lacht man dich an, kehr dich nicht dran.
Lacht man ihn an, so kehrt er sich nicht dran, denn es sind nicht alle Freunde, die einen freundlich anlachen.
Lade den Knechten auf, als seist du selbst auch ein Knecht.
Lade nicht alles in ein Schiff.
Lamm, Lamm! ist des Wolfes Vesperglocke.
Lamm, Lamm! ist des Wolfes Gesang.
Landesbrauch ist Landesrecht.
Landeskinder soll man vor andern befördern.
Landessitte, Landesehre.
Landssitte, Landsehr.
Landkauf kann man nur einmal widersprechen.
Ländlich, sittlich.
Ländlich, sittlich: Wo's der Brauch ist, singt man den Pumpernickel in der Kirche.
Wo's der Brauch ist, singt man den Pumpernickel in der Kirche.
Wo's Mode ist, singt man den Pumpernickel in der Kirche.
Landmann, Landmann, weist du was, so schweig.
Landsgewohnheit ist des Lands Ehr.
Landsknechte verkaufen ihre Haut um wenig Geld.
Landsknecht ins Feld, Bauern hinter den Pflug und Bürger auf den Wall.
Landsleut, Schandsleut.
Landsmann, Schandsmann, weißt du was, so schweige.
Landstraß ist sicher, Holzweg gefährlich.
Landstraß ist sicher, Holtzweg ist gefährlich.
Wer auf der Landstraß wandelt, der ist sicher; wer auf dem Holzweg ist, der reist mit Sorgen.
Land und Leut regieren ist Arbeit über Arbeit, so man treulich sorgt.
Lang arm, lang unselig.
Lang borgen ist kein Quittschelten.
Lang borgen ist keine Bezahlung.
Lange bedacht, geschwind gemacht.
Lange fasten ist nicht Brot sparen.
Langes Fasten spart kein Brot.
Lang fasten ist kein Brot sparen.
Lange frist besteht hie nicht.
Lange geborgt ist nicht bezahlt.
Lange geborgt ist nicht geschenkt.
Lange gehen macht müde Bein.
Lange Hoffnung, lange Marter.
Lange Hoffnung, langer Schmerz.
Lange hungern ist kein Brotsparen.
Lange ist nicht ewig.
Lange Kleider, kurzer Sinn.
Lange Kleider und Haar, kurzer Mut und Sinn.
Lange Röcke, kurzer Sinn.
Sie haben lange Röck und kurzen Verstand.
Lange Krankheit, sichrer Tod.
Lange leben, lang im Unglück schweben.
Lange Nas und spitzes Kinn, da sitzt der Satan leibhaft drin. (Teufel drin)
Nase lang und spitzes Kinn, da sitzt der lebendige Satan drin.
(Ein Sprichwort mit Vorurteil zum Nachteil von allen, die den vorherrschenden Vorstellungen einer angeblichen Mehrheit nicht entsprechen. Im Mittelalter wurden aufgrund von vergleichbaren Vorurteilen körperlicher Auffälligkeiten (rote Haare oder anderes) Menschen als Hexen verbrannt. Heute werden sie bisher nur ausgegrenzt, gemobbt, verunglimpft oder in einigen Gegenden Deutschlands als vorgeblich Fremde oder Ausländer verprügelt. Was soll da noch als Steigerung folgen?)
Lange Qual ist bittrer Tod.
Langer Draht gibt eine faule Naht.
Lange reiten richtet den krummen Fuß.
Lang und müde reiten richtet einen gekrümmten Fuß wohl.
Lang und müde reiten, wie man spricht, einen gekrümmten Fuß wohl einricht.
Langer Krankheit kommt man selten auf.
Langes Gras macht großes Heu.
Langes Pferd, kurzer Ritt.
Langes Reiten richtet den Fuß.
Langes Trauern, kurzes Leben; kurz trauern, lang leben.
Kurz trauern, lang Leben.
(In einigen alten Sammlungen werden beide Teile zusammen, aber auch einzeln als Sprichwort aufgeführt.)
Lang(e) geborgt ist nicht geschenkt.
Lang gelernt ist übel gelernt.
Lang harren ist nicht quitt geben.
Lang ich kein Geld herfür, so weist man mir die Tür.
Lang ist nicht ewig.
Lang ist nicht ewig, aber ewig ist zu mal lang oder überlang.
Lang krank stirbt hinten nach.
Lang läuten bricht den Donner.
Lang leben ist das größte Kreuz.
Lang Mundwerk ist schlechter Gottesdienst.
Langsam, aber sicher.
Langsame Gabe verliert den Dank.
Langsam geben verliert den Dank.
Langsam gegeben verliert allen Dank.
Langsame Köpfe behalten lange.
Langsamer Reichtum ist selig.
Langsam erspart ist bald verzehrt.
Langsam erworben, schnell wieder verdorben.
Langsam gekommen, übel bewirtet.
Wer spät kommt, der wird übel logiert.
Langsam gemacht ist Kunst und Witz.
Langsam hat bald Feierabend.
Langsam nährt sich auch.
Langsam sei der Rat, schnell sei die Tat.
Lang schlafen tut Laster schaffen.
Längst Leib, längst Gut.
(Altes Erbgesetz für Ehepaare. Leider kann man sich heute nicht mehr darauf verlassen und Gesetze ändern sich. Es gibt ja noch die lieben Verwandten, die alle noch etwas haben wollen. Das Motto: Wer Rücksicht nimmt oder Mitgefühl zeigt, hat schon verloren und geht leer aus. Siehe auch: „Der letzte macht die Tür zu“, ein Sprichwort mit der gleichen Bedeutung.
Lang Übung macht witzig.
Lang und schmal
hat kein Gefall;
kurz und dick
hat kein Geschick:
Ein Mädchen von der Mittelstraß
geht am wackersten über die Straß.
Lang und schwank hat keinen Gang.
Lang verziehen (zögern) bringt keinen frommen, denn man verrichtet nichts damit.
Lang Warten ist nicht geschenkt.
Lang zu Hofe, lang zur Hölle.
Lang zu Hofe, lang in der Höll.
(In früheren Zeiten waren Laster an Fürstenhöfen gewöhnlicher Alltag. Da Gott Laster und Sünden strafen muss, müssten die langen Sünden an den Höfen mit langen Strafen in der Hölle geahndet werden.)
Lass alten Neid, sonst wird’s dir leid.
Lass Bauern auch Leute sein.
Lass deinen Pfennig anderer Leute Geselle sein.
Lass dem Armen auch sein Brot.
Lass dem Bauern die Kirmes, so bleibst du ungeschlagen.
Lass dem Bauern sein Schwein.
Lass dem Edelmann sein Wildbret, den Bauern ihre Kirchweih und den Hunden ihre Hochzeit, so bleibst du ungeschoren.
Man lasse den Edelleuten ihr Wildbret, den Bauern ihre Kirmes und den Hunden ihre Hochzeit, so bleibt man ungerauft.
Man lass den Herren ihr Wildbret, den Bauern ihre Kirmes, den Hunden ihre Hochzeit so bleibt man ungerauft und ungebissen.
Lass den Gast ziehen, ehe das Gewitter ausbricht.
Lass den Karren stehen, er kirret sonst.
Lass den Kindern einen gnädigen Gott und guten Namen, so sind sie unverdorben, sie kommen, wohin sie wollen.
Lass den Storch in seinem Nest zufrieden.
Lass dich auf keinem fahlen Pferde betreffen.
Einen auf 'nem fahlen Pferd finden.
Lass dich das böse nicht überwinden, sonder überwinde du das Böse mit Gutem.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Der Brief des Paulus an die Römer 12, 21, fast gleicher Text wie das Sprichwort.)
Lass dich das Glück nicht betrügen, es kann walzen, schwimmen und fliegen.
Lass dich den Teufel bei einem Haare fassen, und du bist sein auf ewig.
Lass dich ein auf Kompromiss, so verlierst du gewiss.
Lass dich einen andern loben und nicht dein eigener Mund.
Lass dich Gottes Wort zum gehorsam leiten, so hast du Glück zu allen Seiten.
Lass dich in keinen Kompromiss, du verlierst die Sach´, das ist gewiss.
Lass dich kein Wetterlicht erschrecken, das dir deucht, Unglück möcht erwecken.
Lass dich mit wenigem Vorrat begnügen.
Lass dich nicht anspannen, schleich hinter dem Wagen hin, wer sich lässt anspannen, der muss ziehen.
Lass dich nicht bewegen von einem jeden Wind.
Lass dich nicht bringen um das Dein, willst du vor Armut sicher sein.
Lass dich nicht von jedem Rauch beißen.
Lass die Hunde bellen, wenn sie nur nicht beißen.
Es schad nicht, wenn die Hunde bellen, wenn sie nur nicht beißen.
Lass die Hunde sorgen, die brauchen vier Schuh.
Lass die Kirch im Dorf stehen.
Man muss die Kirche im Dorf lassen.
Man soll die Kirche im Dorf lassen.
Man sollte die Kirche im Dorf stehen lassen.
(Die obere Version steht so erstmalig 1846 in der Sprichwörtersammlung von Simrock. Wander übernahm das Sprichwort 1870 in den 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons und fügte 2 weitere eigene Variationen mit extra Nr. hinzu: Kirche Nr. 43, 109 und *166. Die heutige Form mit „soll“ und mit „muss“ werden seit Anfang des 20. Jahrhunderts gleichwertig nebeneinander verwendet. Das Erste Auftreten ist nicht bekannt. Das Sprichwort bedeutet, man soll nichts übertreiben, sondern realistische bleiben. Entstanden soll die erste Variante des Sprichworts schon im Mittelalter sein. Bei Festen und Prozessionen wurden oft Wege außerhalb des eigentlichen Dorfes genommen, da im Dorf nur wenig Platz zur Verfügung stand und die Prozessionen zu schnell endeten oder Feste einen zu kleinen Rahmen hatte. Viele meinten aber, Kirchengemeinde und Kirchenleben gehören ins Dorf und nicht nach außerhalb, auch wenn dann alles etwas kleiner ausfallen würde. Eine andere Erklärung ist, da die Dorfkirchen oft vor denen in den Städten vorhanden waren, wurde das städtische religiöse Leben und anderes von kleinen Dorfgemeinden bestimmt. Die Städte bauten ihre eigenen, meist größeren Kirchen und wollten keine Fremdbestimmung mehr, was die Dorfgemeinden zu dem Sprichwort kommen ließ. Die korrekte Erklärung liegt im Dunkeln.)
Lass die Leute reden, die Gänse können's nicht.
Man darf doch reden, die Gänse können's nicht.
Lass die Leute reden und die Hunde bellen.
(Dazu Körte 1837: „verächtliches Gerede veraltet bald; wirst du aber böse, so scheinst du getroffen.“)
Lass die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut.
Lass deine Rechte nicht wissen, was deine Linke tut.
Was die Linke tut, lass die Rechte nicht wissen.
Die linke Hand soll nicht wissen, was die rechte tut mit Almosen geben.
Wenn du Almosen gibst, so lass die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 6, 3: „Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut.“ Zitiert werden etliche Varianten, meist ohne den Bezug zu Almosen und als Ausrede, jemandem etwas wichtiges zu verschweigen.)
Lass die Nachährer auch etwas finden.
(Das bedeutet, man sollte auch für alle, die nach einem Selbst kommen, etwas übrig lassen. Da auf dem Feld alles mit der Hand geerntet wurde, konnten arme Menschen nach der Ernte immer noch Kornähren finden.)
Lass die Schwalben in deinem Haus nicht nisten, sie sind schädlich und undankbar.
Lass die Sonne nicht über deinem Zorn untergehen.
Lass die Sorgen, die uns borgen.
Lass die Toten unbestichelt.
Lass die Vöglein sorgen, die schwache Beinlein haben.
Lass die Zunge nicht schneller als die Gedanken sein.
Lass dir an deinem Gut genügen, was dir Gott täglich tut zufügen.
Lass dir darum keinen Bart wachsen.
Lass dir das Hälmlein nicht durch das Maul ziehen.
(Ein Hälmlein durch das Maul ziehen bedeutet, man verspricht jemandem angenehme oder vorteilhafte Dinge um ihn für etwas zu gewinnen oder zu Handlungen zu veranlassen, die ihm aber schließlich zum Nachteil und Schaden gereichen. Man will ihn also betrügen, wovor dieses Sprichwort warnt.)
Lass dir dein Amt befohlen sein mit Fleiß und Treue schmücke fein.
Lass dir den Unmut nicht übers Knie zum Herzen gehen.
Lass dir die Augen nicht weiter sein denn den Bauch.
Lass dir keinen Unmut übers Knie (zum Herzen) gehen.
Lass dir kein Unfall über die Knie kommen.
Mancher lässt sich kein Unglück über die Knie gehen.
Man muss sich kein Unglück über die Knie gehen lassen.
Lass dir kein Unglück über die Knie gehen.
(Das bedeutet, man sollte sich nicht zu große Sorgen machen und dabei stets den Überblick behalten. Wenn die Sorgen überhand nehmen, verliert man leicht den Überblick und wird verwirrt, sodass es einem unmöglich ist, einen möglichen Ausweg zu finden, , den man in Ruhe erkennen würde.)
Hans Ohnsorg lässt keine Sorge über die Knie gehen.
(Das bedeutet, trotz großer Sorgen oder Unglücke bewahrt man die Ruhe und macht noch das Beste daraus. Ein Kommentar von früher: Brennet das Haus, so wärmt er sich bei den Kohlen oder bläst sein Anliegen in die Luft.)
Lass dir kein X für ein U machen.
Ein X für ein U machen.
(Kommentar dazu 1837 von Wilhelm Körte: „Das X bedeutet 10, das V dagegen nur 5; ist also leicht aus 5 noch einmal so viel gemacht, und der Andre übervortheilt.“)
Lass dir nichts belieben, so kann dich nichts betrüben.
Lass dir nicht zu Ohren laufen.
Wer ihm gern lässt zu Ohren laufen, der ist vom Teufel.
(Zu Ohren laufen bedeutet, auf Verleumdungen und Gerüchte oder üble Nachreden hören, auf böse Einflüsterungen hören. Wer verleumdet, ist vom Teufel und wer darauf hört, kommt auch zu ihm.)
Lass dir's genügen heut, morgen kommt auch Tag und Rat.
Lass dir Weile, Zeit bringt Rat.
Lass dir Zeit und iss Brot zu.
Lass die Zeit und iss Brot dazu.
(Bei Simrock steht das Sprichwort: „Lass die Zeit und iss Brot dazu.“ Es ist durch einen Druckfehler falsch wiedergegeben! Richtig heißt es: „Lass dir Zeit und iss Brot zu.“, so wie es in den Sammlungen von Wilhelm Körte oder J. M. Braun steht. Es bedeutet, man soll sich nicht übereilen, sondern erst in Ruhe nachdenken, am besten beim Essen.)
Lassdünkel (Ladunckel) hört auch das Gras wachsen.
Lassdünken macht den Tanz gut.
Lass ein böses Wort eine alte Freundschaft nicht zertrennen.
Lass ein Ei im Nest.
(Verbrauch nicht alles, behalte etwas in Reserve.)
Lass es bei den alten Löchern bleiben, so narrest du desto minder.
Lass es beim Gleichen bleiben.
Lass es die tun, die es können und denen es wohl ansteht.
Lass fahren, was da fährt, sieh, wo du bleibst.
Lass fahren, was nicht bleiben will!
Lass fahren, was nicht bleiben will, es sein der Mutterkinder viel.
Lass fahren, wer fährt, wohl dem, der recht zurückkehrt.
Lass fahren, wer nicht hören will, lass fahren, was nicht bleiben will.
Lass gehen, wie es geht, es will doch gehen, wie es geht.
Lass Gott einen guten Mann sein.
Lass Gottes Wasser über Gottes Land laufen.
Lass Gott in allen Dingen dein, den Anfang und das Ende sein.
Lass Gott mit dir haushalten.
Lass Gott raten.
Lässige Hand macht arm.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 10, 4): „Lässige Hand macht arm; aber die fleißigen Hand macht reich.“)
Lässiger Schüler bleibt ein Schüler.
Lass ihn eine Weile fasten, so vergeht ihm das Tanzen.
Lass jedem das Seine, warte du das Deine.
Lass jeden für das Seine sorgen, bezahlt er nicht, so mag er borgen.
Lass keinen Wolf ein Hüter sein, über die Schaf' und Lämmer dein.
Lass Kinder lernen Ehr und Gunst, so kriegen sie wohl Geld und Gunst.
Lass laufen, was du nicht halten kannst.
Lass mich mit dir laufen, sagt die Schneck zum Boten.
Lass mich nach, so kommst du hoch.
Lass mir den Vogel und behalt du die Federn.
Lass Neider neiden, Hasser hassen. Was Gott mir gönnt, muss man mir lassen.
Lass niemand über deinen Zaun (oder Mauer) steigen.
Lass nicht nach, so kommst du hoch.
Lass nicht schnappen.
Lass nie deinen Zorn für deine Ehre gehen.
Lass Pfaffen und Begeinen, und helfe den Deinen!
(Begeinen, Beginen, Beguine, Begutten (weibliche) oder Begarden (männliche) = Angehörige einer christlichen Gemeinschaft ab dem 12. Jahrhundert, die keine Ordensgelübde ablegten und nicht im Kloster, sondern ein religiöses und eheloses Leben in einer Gemeinschaft in Beginenhöfen oder -häusern führten.)
Lass regnen, weil es regnen mag, das Wasser will seinen Lauf,
und wenn es ausgeregnet hat, so hört's von selber auf.
Lass sagen nach, wer nachsagt, schweig du, bis man dich christlich fragt.
Lass schreien Raben, Frösch und Narren, bleib du in deinem Beruf beharren.
Lass sein ein jeden, der er ist, so bleibst du auch wohl, der du bist.
Lass sie gehen, sie muss eine Nonne werden.
(Sprichwort aus früheren Zeiten über Frauen, die nicht heiraten wollten oder keinen Mann abbekommen haben.)
Lasst die Toten ruhen.
Lässt du deinem Freund Unrecht tun, so bist du selbst kein Biedermann.
Lässt du der Wollust*35 freien Lauf, so ladest du Luſt mit der Mistgabel auf.
Lässt du dir auf den Achseln sitzen, so sitzt man dir bald auf dem Kopfe.
Wer sich auf der Achsel sitzen lässt, dem sitzt man nachher gar auf dem Kopf.
Lässt du einen ins Haus kommen, er kommt dir bald in die Stube.
Lässt Gewalt sich blicken, geht das Recht auf Krücken.
Wenn die Gewalt kommt, geht das Recht auf Krücken.
Lässt man dem Schalk eine Handbreit, so nimmt er eine Elle lang.
Lässt man den Hund am Leder kiefen oder nagen, so lernt ers essen.
(Aus dem Altdeutschen: kiefen = nagen, mühsam kauen oder keifen, zanken;.Kiefen, Kieferbsen = grüne Erbsen in Schoten; Ein Wort mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen, je nachdem, ob es groß- oder kleingeschrieben wird.)
Lässt man den Hund herein, so kriecht er in den Schrank.
(Man zieht den kürzeren und hat das Nachsehen)
Lässt sich die Katze streicheln, ist sie schon mehr bei Leuten gewesen.
Lasst, was andern übel ansteht.
Lass unverachtet jedermann, du weißt nicht, was ein andrer kann.
Laster, die man nicht tadelt, sät man.
Laufende Hand behält den Preis in allem Land.
Laufen ist eine gute Wehr, wer sie beizeiten gebraucht.
Laufen macht nicht weis.
Laufen und Kaufen stimmen nicht wohl zusammen.
Lauf hin, wohin du willst, du wirst überall den Wirt daheim finden.
Lauf, wie du willst, überall findest du den Wirt daheim.
Laufe wie du willst, du findest den Wirt immer daheim.
Lauf, wo du willst, du findest allweg den Wirt daheim.
(Martin Luther soll gesagt haben: „Die Welt ist des Teufels Haus, wo man auch hinkommt, man findet den Wirt daheim!“
Mehrere Sprichwortsammler (Simrock, Körte, Binder, Sebastian Franck) haben Versionen dieses Sprichwortes in ihren Sammlungen, und alle beginnen mit dem Laufen. Möglicherweise fand Wander die Anzahl seiner Sprichwörter unter dem Stichwort Wirt als zu gering (Wirth = 170x, Laufen = 306x). Zusätzlich zu dem Sprichwort unter dem Stichwort Laufen Nr. 52 änderte er den Wortlaut mit Wirt an den Anfang (Den Wirt findet man überall daheim, wohin man laufen mag.) und fügte es unter Wirth Nr. 12 ein zweites Mal in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon ein.)
Läuse und Kinder geraten alle Jahr.
Lausiger Grind beißt durch.
Lauter Lappen gibt neue Kappen.
Leb, als wollst du täglich sterben, schaff, als wollst du ewig leben.
Lebe dein Leben so, dass du dein Tagebuch nicht zu verstecken brauchst.
Lebe für dich: Dienst hat Müh auf sich.
Lebe nach der alten Welt und sprich, wie's der neuen gefällt.
Lebe wie vorzeiten, rede wie jetzt.
Lebend'ger Mann, lieber Mann.
Lebendige Exempel erklären tote Regeln.
Lebendiger Leib ist Goldes wert.
Leben ist eine Kunst, Sterben ist auch eine Kunst.
Leben lassen und mitleben.
Leben und leben lassen.
Lebe, wie du Ernte hast.
Leb frei, so lebst du fein.
Leb fromm, so stirbst du fromm.
Leb mit Vernunft, so kommst nicht in der Armen Zunft.
Leb nicht allzeit im Vollen, willst du gesund sein.
Lebt der Adel ohne Vernunft, so gehört er in die Bauern Zunft.
Lebt der Junge, der Alte muss sterben.
Lecker aus der Küchen!
Leckerhafte Leute begehren seltsame Speise.
Ledige Haut schreit überlaut.
Lediger Beutel findet selten Freunde.
Lediger Leib ist Goldes wert.
Ein lediger Leib ist Goldens wert; wer 's nicht glaubt, ist Henkers wert.
(Mit lediger Leib ist der unverheiratete Junggeselle gemeint. Laut Anton Birlinger stammt die längere Form aus Deißlingen in Schwaben in Südwestdeutschland, heute zu Baden-Württemberg gehörend.)
Lediger Stand hat (find) Ruh im Land.
Ledige Scheunen überlaufen keine Ameisen.
Ledig gehen kostet Lehrgeld.
Ledig gehen reichet nicht.
Ledig sein macht sündlich.
Ledig, sündlich.
Leere Ähren stehen hoch.
Leere Beutel machen eitle Sinnen.
Leere Fässer geben großen Ton und klingen wohl, aber sie tränken übel und geben nichts.
Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.
(Ein Spruch, der in verschiedenen Versionen in Umlauf ist. Bei wikiquotemit deutschen Sprichwörtern wird er als deutsches Sprichwort genannt. Mit dem Link auf Lächeln kommt man auf die wikiquoteSeite mit Lächeln, auf der eine Version als chinesisches Sprichwort ausgegeben wird. Bei weiterem Suchen findet man noch Buddha und den dänisch-amerikanischer Humoristen und Pianisten Victor Borge (bürgerlich Borge Rosenbaum, 1909 - 2000) als Urheber des Spruches. Bis zur Entscheidung des eigenen Favoriten kann man sich bei einem der vielen Angebote im Internet den Spruch als Wandtattoo zulegen.)
Lachen ist die beste Medizin.
Lachen ist gesund.
Lach mich an, gib mich hin, ist des falschen Freundes Sinn.
Lache mich an und gib mich hin, das ist der Welt und Schmeichler Sinn.
Lacht dich einer aus, lach ihn wieder ein.
Lacht man dich an, kehr dich nicht dran.
Lacht man ihn an, so kehrt er sich nicht dran, denn es sind nicht alle Freunde, die einen freundlich anlachen.
Lade den Knechten auf, als seist du selbst auch ein Knecht.
Lade nicht alles in ein Schiff.
Lamm, Lamm! ist des Wolfes Vesperglocke.
Lamm, Lamm! ist des Wolfes Gesang.
Landesbrauch ist Landesrecht.
Landeskinder soll man vor andern befördern.
Landessitte, Landesehre.
Landssitte, Landsehr.
Landkauf kann man nur einmal widersprechen.
Ländlich, sittlich.
Ländlich, sittlich: Wo's der Brauch ist, singt man den Pumpernickel in der Kirche.
Wo's der Brauch ist, singt man den Pumpernickel in der Kirche.
Wo's Mode ist, singt man den Pumpernickel in der Kirche.
Landmann, Landmann, weist du was, so schweig.
Landsgewohnheit ist des Lands Ehr.
Landsknechte verkaufen ihre Haut um wenig Geld.
Landsknecht ins Feld, Bauern hinter den Pflug und Bürger auf den Wall.
Landsleut, Schandsleut.
Landsmann, Schandsmann, weißt du was, so schweige.
Landstraß ist sicher, Holzweg gefährlich.
Landstraß ist sicher, Holtzweg ist gefährlich.
Wer auf der Landstraß wandelt, der ist sicher; wer auf dem Holzweg ist, der reist mit Sorgen.
Land und Leut regieren ist Arbeit über Arbeit, so man treulich sorgt.
Lang arm, lang unselig.
Lang borgen ist kein Quittschelten.
Lang borgen ist keine Bezahlung.
Lange bedacht, geschwind gemacht.
Lange fasten ist nicht Brot sparen.
Langes Fasten spart kein Brot.
Lang fasten ist kein Brot sparen.
Lange frist besteht hie nicht.
Lange geborgt ist nicht bezahlt.
Lange geborgt ist nicht geschenkt.
Lange gehen macht müde Bein.
Lange Hoffnung, lange Marter.
Lange Hoffnung, langer Schmerz.
Lange hungern ist kein Brotsparen.
Lange ist nicht ewig.
Lange Kleider, kurzer Sinn.
Lange Kleider und Haar, kurzer Mut und Sinn.
Lange Röcke, kurzer Sinn.
Sie haben lange Röck und kurzen Verstand.
Langes Haar, kurzer Sinn (Mut).
(Dieses Sprichwort ist mit der Bezeichnung Frauen oder Weiber oder ganz ohne diesen Hinweis in Umlauf, ebenso mit Kleidern, Röcken oder Haaren. Es deutet darauf hin, das dieses Sprichwort wie etliche andere von Männern gemacht wurde und das die den Frauen keine große Intelligenz zutrauten. Ein Vorurteil, das viele Männer dank ihrer beschränkten Intelligenz auch heute noch in verschiedenen Ländern haben.)
(Dieses Sprichwort ist mit der Bezeichnung Frauen oder Weiber oder ganz ohne diesen Hinweis in Umlauf, ebenso mit Kleidern, Röcken oder Haaren. Es deutet darauf hin, das dieses Sprichwort wie etliche andere von Männern gemacht wurde und das die den Frauen keine große Intelligenz zutrauten. Ein Vorurteil, das viele Männer dank ihrer beschränkten Intelligenz auch heute noch in verschiedenen Ländern haben.)
Lange Krankheit, sichrer Tod.
Lange leben, lang im Unglück schweben.
Lange Nas und spitzes Kinn, da sitzt der Satan leibhaft drin. (Teufel drin)
Nase lang und spitzes Kinn, da sitzt der lebendige Satan drin.
(Ein Sprichwort mit Vorurteil zum Nachteil von allen, die den vorherrschenden Vorstellungen einer angeblichen Mehrheit nicht entsprechen. Im Mittelalter wurden aufgrund von vergleichbaren Vorurteilen körperlicher Auffälligkeiten (rote Haare oder anderes) Menschen als Hexen verbrannt. Heute werden sie bisher nur ausgegrenzt, gemobbt, verunglimpft oder in einigen Gegenden Deutschlands als vorgeblich Fremde oder Ausländer verprügelt. Was soll da noch als Steigerung folgen?)
Lange Qual ist bittrer Tod.
Langer Draht gibt eine faule Naht.
Lange reiten richtet den krummen Fuß.
Lang und müde reiten richtet einen gekrümmten Fuß wohl.
Lang und müde reiten, wie man spricht, einen gekrümmten Fuß wohl einricht.
Langer Krankheit kommt man selten auf.
Langes Gras macht großes Heu.
Langes Pferd, kurzer Ritt.
Langes Reiten richtet den Fuß.
Langes Trauern, kurzes Leben; kurz trauern, lang leben.
Kurz trauern, lang Leben.
(In einigen alten Sammlungen werden beide Teile zusammen, aber auch einzeln als Sprichwort aufgeführt.)
Lang(e) geborgt ist nicht geschenkt.
Lang gelernt ist übel gelernt.
Lang harren ist nicht quitt geben.
Lang ich kein Geld herfür, so weist man mir die Tür.
Lang ist nicht ewig.
Lang ist nicht ewig, aber ewig ist zu mal lang oder überlang.
Lang krank stirbt hinten nach.
Lang läuten bricht den Donner.
Lang leben ist das größte Kreuz.
Lang Mundwerk ist schlechter Gottesdienst.
Langsam, aber sicher.
Langsame Gabe verliert den Dank.
Langsam geben verliert den Dank.
Langsam gegeben verliert allen Dank.
Langsam eilen geht am besten.
Langsame Köpfe behalten lange.
Langsamer Reichtum ist selig.
Langsam erspart ist bald verzehrt.
Langsam erworben, schnell wieder verdorben.
Langsam gekommen, übel bewirtet.
Wer spät kommt, der wird übel logiert.
Langsam gemacht ist Kunst und Witz.
Langsam hat bald Feierabend.
Langsam nährt sich auch.
Langsam sei der Rat, schnell sei die Tat.
Lang schlafen tut Laster schaffen.
Längst Leib, längst Gut.
(Altes Erbgesetz für Ehepaare. Leider kann man sich heute nicht mehr darauf verlassen und Gesetze ändern sich. Es gibt ja noch die lieben Verwandten, die alle noch etwas haben wollen. Das Motto: Wer Rücksicht nimmt oder Mitgefühl zeigt, hat schon verloren und geht leer aus. Siehe auch: „Der letzte macht die Tür zu“, ein Sprichwort mit der gleichen Bedeutung.
Lang Übung macht witzig.
Lang und schmal
hat kein Gefall;
kurz und dick
hat kein Geschick:
Ein Mädchen von der Mittelstraß
geht am wackersten über die Straß.
Lang und schwank hat keinen Gang.
Lang verziehen (zögern) bringt keinen frommen, denn man verrichtet nichts damit.
Lang Warten ist nicht geschenkt.
Lang zu Hofe, lang zur Hölle.
Lang zu Hofe, lang in der Höll.
(In früheren Zeiten waren Laster an Fürstenhöfen gewöhnlicher Alltag. Da Gott Laster und Sünden strafen muss, müssten die langen Sünden an den Höfen mit langen Strafen in der Hölle geahndet werden.)
Lass alten Neid, sonst wird’s dir leid.
Lass Bauern auch Leute sein.
Lieber, lass Bauern auch Leute sein.
Lass deinen Pfennig anderer Leute Geselle sein.
Lass dem Armen auch sein Brot.
Lass dem Bauern die Kirmes, so bleibst du ungeschlagen.
Lass dem Bauern sein Schwein.
Lass dem Edelmann sein Wildbret, den Bauern ihre Kirchweih und den Hunden ihre Hochzeit, so bleibst du ungeschoren.
Man lasse den Edelleuten ihr Wildbret, den Bauern ihre Kirmes und den Hunden ihre Hochzeit, so bleibt man ungerauft.
Man lass den Herren ihr Wildbret, den Bauern ihre Kirmes, den Hunden ihre Hochzeit so bleibt man ungerauft und ungebissen.
Lass den Gast ziehen, ehe das Gewitter ausbricht.
Lass den Karren stehen, er kirret sonst.
Lass den Kindern einen gnädigen Gott und guten Namen, so sind sie unverdorben, sie kommen, wohin sie wollen.
Lass den Storch in seinem Nest zufrieden.
Lass dich auf keinem fahlen Pferde betreffen.
Einen auf 'nem fahlen Pferd finden.
Lass dich das böse nicht überwinden, sonder überwinde du das Böse mit Gutem.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Der Brief des Paulus an die Römer 12, 21, fast gleicher Text wie das Sprichwort.)
Lass dich das Glück nicht betrügen, es kann walzen, schwimmen und fliegen.
Lass dich den Teufel bei einem Haare fassen, und du bist sein auf ewig.
Lass dich ein auf Kompromiss, so verlierst du gewiss.
Lass dich einen andern loben und nicht dein eigener Mund.
Lass dich Gottes Wort zum gehorsam leiten, so hast du Glück zu allen Seiten.
Lass dich in keinen Kompromiss, du verlierst die Sach´, das ist gewiss.
Lass dich kein Wetterlicht erschrecken, das dir deucht, Unglück möcht erwecken.
Lass dich mit wenigem Vorrat begnügen.
Lass dich nicht anspannen, schleich hinter dem Wagen hin, wer sich lässt anspannen, der muss ziehen.
Lass dich nicht bewegen von einem jeden Wind.
Lass dich nicht bringen um das Dein, willst du vor Armut sicher sein.
Lass dich nicht von jedem Rauch beißen.
Lass die Hunde bellen, wenn sie nur nicht beißen.
Es schad nicht, wenn die Hunde bellen, wenn sie nur nicht beißen.
Lass die Hunde sorgen, die brauchen vier Schuh.
Lass einen Hund sorgen, der bedarf vier Schuhe.
Lass einen Hund sorgen, der hat vier Füße.
Lass einen Hund sorgen, der hat vier Füße.
Lass die Kirch im Dorf stehen.
Man muss die Kirche im Dorf lassen.
Man soll die Kirche im Dorf lassen.
Man sollte die Kirche im Dorf stehen lassen.
(Die obere Version steht so erstmalig 1846 in der Sprichwörtersammlung von Simrock. Wander übernahm das Sprichwort 1870 in den 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons und fügte 2 weitere eigene Variationen mit extra Nr. hinzu: Kirche Nr. 43, 109 und *166. Die heutige Form mit „soll“ und mit „muss“ werden seit Anfang des 20. Jahrhunderts gleichwertig nebeneinander verwendet. Das Erste Auftreten ist nicht bekannt. Das Sprichwort bedeutet, man soll nichts übertreiben, sondern realistische bleiben. Entstanden soll die erste Variante des Sprichworts schon im Mittelalter sein. Bei Festen und Prozessionen wurden oft Wege außerhalb des eigentlichen Dorfes genommen, da im Dorf nur wenig Platz zur Verfügung stand und die Prozessionen zu schnell endeten oder Feste einen zu kleinen Rahmen hatte. Viele meinten aber, Kirchengemeinde und Kirchenleben gehören ins Dorf und nicht nach außerhalb, auch wenn dann alles etwas kleiner ausfallen würde. Eine andere Erklärung ist, da die Dorfkirchen oft vor denen in den Städten vorhanden waren, wurde das städtische religiöse Leben und anderes von kleinen Dorfgemeinden bestimmt. Die Städte bauten ihre eigenen, meist größeren Kirchen und wollten keine Fremdbestimmung mehr, was die Dorfgemeinden zu dem Sprichwort kommen ließ. Die korrekte Erklärung liegt im Dunkeln.)
Lass die Leute reden, die Gänse können's nicht.
Man darf doch reden, die Gänse können's nicht.
Man muss die Leute reden lassen, Fische (denn die Gänse) können's nicht.
Lass die Leute reden und die Hunde bellen.
(Dazu Körte 1837: „verächtliches Gerede veraltet bald; wirst du aber böse, so scheinst du getroffen.“)
Lass die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut.
Lass deine Rechte nicht wissen, was deine Linke tut.
Was die Linke tut, lass die Rechte nicht wissen.
Die linke Hand soll nicht wissen, was die rechte tut mit Almosen geben.
Wenn du Almosen gibst, so lass die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 6, 3: „Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut.“ Zitiert werden etliche Varianten, meist ohne den Bezug zu Almosen und als Ausrede, jemandem etwas wichtiges zu verschweigen.)
Lass die Nachährer auch etwas finden.
(Das bedeutet, man sollte auch für alle, die nach einem Selbst kommen, etwas übrig lassen. Da auf dem Feld alles mit der Hand geerntet wurde, konnten arme Menschen nach der Ernte immer noch Kornähren finden.)
Lass die Schwalben in deinem Haus nicht nisten, sie sind schädlich und undankbar.
Lass die Sonne nicht über deinem Zorn untergehen.
Lass die Sorgen, die uns borgen.
Lass die Toten unbestichelt.
Lass die Vöglein sorgen, die schwache Beinlein haben.
Lass die Zunge nicht schneller als die Gedanken sein.
Lass dir an deinem Gut genügen, was dir Gott täglich tut zufügen.
Lass dir darum keinen Bart wachsen.
Lass dir das Hälmlein nicht durch das Maul ziehen.
(Ein Hälmlein durch das Maul ziehen bedeutet, man verspricht jemandem angenehme oder vorteilhafte Dinge um ihn für etwas zu gewinnen oder zu Handlungen zu veranlassen, die ihm aber schließlich zum Nachteil und Schaden gereichen. Man will ihn also betrügen, wovor dieses Sprichwort warnt.)
Lass dir dein Amt befohlen sein mit Fleiß und Treue schmücke fein.
Lass dir den Unmut nicht übers Knie zum Herzen gehen.
Lass dir die Augen nicht weiter sein denn den Bauch.
Lass dir keinen Unmut übers Knie (zum Herzen) gehen.
Lass dir kein Unfall über die Knie kommen.
Mancher lässt sich kein Unglück über die Knie gehen.
Man muss sich kein Unglück über die Knie gehen lassen.
Lass dir kein Unglück über die Knie gehen.
(Das bedeutet, man sollte sich nicht zu große Sorgen machen und dabei stets den Überblick behalten. Wenn die Sorgen überhand nehmen, verliert man leicht den Überblick und wird verwirrt, sodass es einem unmöglich ist, einen möglichen Ausweg zu finden, , den man in Ruhe erkennen würde.)
Hans Ohnsorg lässt keine Sorge über die Knie gehen.
(Das bedeutet, trotz großer Sorgen oder Unglücke bewahrt man die Ruhe und macht noch das Beste daraus. Ein Kommentar von früher: Brennet das Haus, so wärmt er sich bei den Kohlen oder bläst sein Anliegen in die Luft.)
Lass dir kein X für ein U machen.
Ein X für ein U machen.
(Kommentar dazu 1837 von Wilhelm Körte: „Das X bedeutet 10, das V dagegen nur 5; ist also leicht aus 5 noch einmal so viel gemacht, und der Andre übervortheilt.“)
Lass dir nichts belieben, so kann dich nichts betrüben.
Lass dir nicht zu Ohren laufen.
Wer ihm gern lässt zu Ohren laufen, der ist vom Teufel.
(Zu Ohren laufen bedeutet, auf Verleumdungen und Gerüchte oder üble Nachreden hören, auf böse Einflüsterungen hören. Wer verleumdet, ist vom Teufel und wer darauf hört, kommt auch zu ihm.)
Lass dir's genügen heut, morgen kommt auch Tag und Rat.
Lass dir Weile, Zeit bringt Rat.
Lass dir Zeit und iss Brot zu.
Lass die Zeit und iss Brot dazu.
(Bei Simrock steht das Sprichwort: „Lass die Zeit und iss Brot dazu.“ Es ist durch einen Druckfehler falsch wiedergegeben! Richtig heißt es: „Lass dir Zeit und iss Brot zu.“, so wie es in den Sammlungen von Wilhelm Körte oder J. M. Braun steht. Es bedeutet, man soll sich nicht übereilen, sondern erst in Ruhe nachdenken, am besten beim Essen.)
Lassdünkel (Ladunckel) hört auch das Gras wachsen.
Lassdünken macht den Tanz gut.
Lass ein böses Wort eine alte Freundschaft nicht zertrennen.
Lass ein Ei im Nest.
(Verbrauch nicht alles, behalte etwas in Reserve.)
Lass es bei den alten Löchern bleiben, so narrest du desto minder.
Lass es beim Gleichen bleiben.
Lass es die tun, die es können und denen es wohl ansteht.
Lass fahren, was da fährt, sieh, wo du bleibst.
Lass fahren, was nicht bleiben will!
Lass fahren, was nicht bleiben will, es sein der Mutterkinder viel.
Lass fahren, wer fährt, wohl dem, der recht zurückkehrt.
Lass fahren, wer nicht hören will, lass fahren, was nicht bleiben will.
Lass gehen, wie es geht, es will doch gehen, wie es geht.
Lass Gott einen guten Mann sein.
Lass Gottes Wasser über Gottes Land laufen.
Lass Gott in allen Dingen dein, den Anfang und das Ende sein.
Lass Gott mit dir haushalten.
Lass Gott raten.
Lässige Hand macht arm.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 10, 4): „Lässige Hand macht arm; aber die fleißigen Hand macht reich.“)
Lässiger Schüler bleibt ein Schüler.
Lass ihn eine Weile fasten, so vergeht ihm das Tanzen.
Lass jedem das Seine, warte du das Deine.
Lass jeden für das Seine sorgen, bezahlt er nicht, so mag er borgen.
Lass keinen Wolf ein Hüter sein, über die Schaf' und Lämmer dein.
Lass Kinder lernen Ehr und Gunst, so kriegen sie wohl Geld und Gunst.
Lass laufen, was du nicht halten kannst.
Lass mich mit dir laufen, sagt die Schneck zum Boten.
Lass mich nach, so kommst du hoch.
Lass mir den Vogel und behalt du die Federn.
Lass Neider neiden, Hasser hassen. Was Gott mir gönnt, muss man mir lassen.
Lass niemand über deinen Zaun (oder Mauer) steigen.
Lass nicht nach, so kommst du hoch.
Lass nicht schnappen.
Lass nie deinen Zorn für deine Ehre gehen.
Lass Pfaffen und Begeinen, und helfe den Deinen!
(Begeinen, Beginen, Beguine, Begutten (weibliche) oder Begarden (männliche) = Angehörige einer christlichen Gemeinschaft ab dem 12. Jahrhundert, die keine Ordensgelübde ablegten und nicht im Kloster, sondern ein religiöses und eheloses Leben in einer Gemeinschaft in Beginenhöfen oder -häusern führten.)
Lass regnen, weil es regnen mag, das Wasser will seinen Lauf,
und wenn es ausgeregnet hat, so hört's von selber auf.
Lass sagen nach, wer nachsagt, schweig du, bis man dich christlich fragt.
Lass schreien Raben, Frösch und Narren, bleib du in deinem Beruf beharren.
Lass sein ein jeden, der er ist, so bleibst du auch wohl, der du bist.
Lass sie gehen, sie muss eine Nonne werden.
(Sprichwort aus früheren Zeiten über Frauen, die nicht heiraten wollten oder keinen Mann abbekommen haben.)
Lässt der Dieb sein Stehlen, so lässt der Hund sein Bellen.
Ließe der Dieb das Stehlen, der Hund ließe sein (das) Bellen.Lasst die Toten ruhen.
Lässt du deinem Freund Unrecht tun, so bist du selbst kein Biedermann.
Lässt du der Wollust*35 freien Lauf, so ladest du Luſt mit der Mistgabel auf.
Lässt du dir auf den Achseln sitzen, so sitzt man dir bald auf dem Kopfe.
Wer sich auf der Achsel sitzen lässt, dem sitzt man nachher gar auf dem Kopf.
Lässt du einen ins Haus kommen, er kommt dir bald in die Stube.
Lässt Gewalt sich blicken, geht das Recht auf Krücken.
Wenn die Gewalt kommt, geht das Recht auf Krücken.
Lässt man dem Schalk eine Handbreit, so nimmt er eine Elle lang.
Lässt man den Hund am Leder kiefen oder nagen, so lernt ers essen.
(Aus dem Altdeutschen: kiefen = nagen, mühsam kauen oder keifen, zanken;.Kiefen, Kieferbsen = grüne Erbsen in Schoten; Ein Wort mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen, je nachdem, ob es groß- oder kleingeschrieben wird.)
Lässt man den Hund herein, so kriecht er in den Schrank.
(Man zieht den kürzeren und hat das Nachsehen)
Lässt sich die Katze streicheln, ist sie schon mehr bei Leuten gewesen.
Lasst, was andern übel ansteht.
Lass unverachtet jedermann, du weißt nicht, was ein andrer kann.
Laster, die man nicht tadelt, sät man.
Laufende Hand behält den Preis in allem Land.
Laufen ist eine gute Wehr, wer sie beizeiten gebraucht.
Laufen macht nicht weis.
Laufen und Kaufen stimmen nicht wohl zusammen.
Laufe nicht eher, als man dich jagt.
Lauf hin, wohin du willst, du wirst überall den Wirt daheim finden.
Lauf, wie du willst, überall findest du den Wirt daheim.
Laufe wie du willst, du findest den Wirt immer daheim.
Lauf, wo du willst, du findest allweg den Wirt daheim.
(Martin Luther soll gesagt haben: „Die Welt ist des Teufels Haus, wo man auch hinkommt, man findet den Wirt daheim!“
Mehrere Sprichwortsammler (Simrock, Körte, Binder, Sebastian Franck) haben Versionen dieses Sprichwortes in ihren Sammlungen, und alle beginnen mit dem Laufen. Möglicherweise fand Wander die Anzahl seiner Sprichwörter unter dem Stichwort Wirt als zu gering (Wirth = 170x, Laufen = 306x). Zusätzlich zu dem Sprichwort unter dem Stichwort Laufen Nr. 52 änderte er den Wortlaut mit Wirt an den Anfang (Den Wirt findet man überall daheim, wohin man laufen mag.) und fügte es unter Wirth Nr. 12 ein zweites Mal in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon ein.)
Läuse und Kinder geraten alle Jahr.
Lausiger Grind beißt durch.
Lauter Lappen gibt neue Kappen.
Leb, als wollst du täglich sterben, schaff, als wollst du ewig leben.
Lebe dein Leben so, dass du dein Tagebuch nicht zu verstecken brauchst.
Lebe für dich: Dienst hat Müh auf sich.
Lebe nach der alten Welt und sprich, wie's der neuen gefällt.
Lebe wie vorzeiten, rede wie jetzt.
Lebend'ger Mann, lieber Mann.
Lebendige Exempel erklären tote Regeln.
Lebendiger Leib ist Goldes wert.
Leben ist eine Kunst, Sterben ist auch eine Kunst.
Leben lassen und mitleben.
Leben und leben lassen.
Lebe, wie du Ernte hast.
Leb frei, so lebst du fein.
Leb fromm, so stirbst du fromm.
Leb mit Vernunft, so kommst nicht in der Armen Zunft.
Leb nicht allzeit im Vollen, willst du gesund sein.
Lebt der Adel ohne Vernunft, so gehört er in die Bauern Zunft.
Lebt der Junge, der Alte muss sterben.
Lecker aus der Küchen!
Leckerhafte Leute begehren seltsame Speise.
Ledige Haut schreit überlaut.
Lediger Beutel findet selten Freunde.
Lediger Leib ist Goldes wert.
Ein lediger Leib ist Goldens wert; wer 's nicht glaubt, ist Henkers wert.
(Mit lediger Leib ist der unverheiratete Junggeselle gemeint. Laut Anton Birlinger stammt die längere Form aus Deißlingen in Schwaben in Südwestdeutschland, heute zu Baden-Württemberg gehörend.)
Lediger Stand hat (find) Ruh im Land.
Ledige Scheunen überlaufen keine Ameisen.
Ledig gehen kostet Lehrgeld.
Ledig gehen reichet nicht.
Ledig sein macht sündlich.
Ledig, sündlich.
Leere Ähren stehen hoch.
Leere Beutel machen eitle Sinnen.
Leere Fässer geben großen Ton und klingen wohl, aber sie tränken übel und geben nichts.
Leere Fässer klingen hohl.
Leere Fässer klingen am hellsten.
Je lediger Fass, je heller Klang.
Leerer Beutel macht verschämte Herzen.
Leerer Gruß geht barfuß.
Leeres Fass macht nicht nass.
Leere Tonnen geben großen Klang.
Leere Töpfe machen den größten Lärm.
Leere Wagen klappern am meisten.
Leere Worte füllen den Sack nicht.
Leg deinen Reichtum nicht all auf ein Schiff.
Leg dich dran, so wird es gahn.
Lege dem Gulden*12 oder dem Hammer nicht mehr auf denn er zur Notdurft tragen kann.
(Gleiche Bedeutung wie das folgende Sprichwort.)
Lege der Nadel und Ael nicht zu viel auf.
(Das bedeutet, man soll seine Ausgaben nach den Einnahmen richten und nicht mehr ausgeben, als man hat.)
Leg nicht alle Eier in einen Korb.
(Ein Sprichwort, das besonders gerne von Investmentfonds und Anlageberater benutzt wird, um eine ausgewogene Verteilung des eingesetzten Kapitals zu verdeutlichen. Vergleichbar mit: nicht alles auf eine Karte oder ein Pferd setzen. Varianten sind: Nicht alle Eier in einen Korb legen oder der Spruch im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander, für den er aber keine Quellenangabe macht und es somit selbst produziert haben kann, unter Ei Nr. 139: Man muss nicht alle Eier in einen Korb tun.)
Legst du die Hand an den Pflug, so sieh nicht hinter dich.
Wer da legt Hand an den Pflug, nicht hinter sich lug.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Lukas 9, 62: „Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Plug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.“)
Legt den Kranken, wohin ihr wollt, so ist ihm doch nicht wohl.
Lehen fallen nicht auf die Spindel.
Lehenmann kein Untertan.
Lehenschaft zieht keine Untertänigkeit nach sich.
Lehen tragen keine Schulden.
Lehn dich dran, so muss es gehen.
Lehr du mich Karpfen kennen! mein Vater war ein Fischer.
Lehre mich die Karpfen nicht kennen, mein Vater war ein Fischer.
Lehre ist ein Blasebalg die Funken der Natur brennend zu machen.
(Johann Michael Sailer schreibt 1810 in seiner Sammlung (Seite 289) dazu: „Lehre ohne Talent bildet nicht.“ Gleiches gilt auch heute. Wenn aber Facebook, (a)soziale Medien und Internet wichtiger als lernen ist, nützt das beste Talent nichts, ebenso wenig wie Geschrei, Demonstrationen und Altersdiskriminierung.)
Lehre ist eine gute Arznei, aber für unsre Natur zu schwach.
(Erklärung dazu von Johann Michael Sailer 1810: „sie bringt's nur dahin, dass man der Tugend die Hände gibt, aber nicht das Herz.“)
Lehre ist wie eine angestrichene Farbe, die in Luft und Wetter abfällt und die Natur guckt immer wieder hervor.
Lehren bringt Ehren.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre (Meisterjahre).
Lehrstück (Lehrwerk) ist kein Meisterstück.
Lehr und Kunst bringt Geld und Gunst.
(Kunst = Können.)
Leib an Leib und Gut an Gut.
Leibes Gesundheit schadet oft der Seele.
Leibesnot bricht das Recht.
Leibesnot und Herrengebot ist ausgeschlossen.
(Ein altes Rechtssprichwort. Es bedeutet, in Notsituationen oder höheren Befehlen darf jeder die Gesetze übertreten, an die man in normalen Zeiten gebunden ist und danach auch bestraft würde. In Notzeiten darf man Gesetze ohne Strafe missachten.)
Leibesübung schadet keinem Menschen.
(Dieses Sprichwort aus „Der Teutschen Weissheit“ vom Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri) (1549-1617) aus dem Jahr 1605 zeigt, das schon früher etwas Bewegung für gut gehalten wurde.)
Leibgut schwendet Hauptgut.
Leibliche Lust kränket die Seele.
Leib und Gut gehen miteinander.
Leib und Gut kann niemand zusammen verbrechen.
Leichenpredigt, Lügenpredigt.
Leichte Bürden werden gerne schwer.
Leichte Bürden werden ferne schwer.
Leichte Bürde wird in die Länge schwer.
Leichter bringt man drei Wachteln als einen Mönch in den Sack.
Leichter ein Dorf vertan, als ein Haus erworben.
Leichter Gewinn macht schwere Beutel.
Leichter Magen, schwerer Sinn.
Leichter trägt, was er trägt, wer Geduld zur Bürde legt.
Leichter zeihen als beweisen.
Leichtfertige Leute rühmen sich, närrische Leute schelten sich.
Leichtfertigkeit, die glücklich zuschlägt, wird für Tugend gehalten.
Leichtfertigkeit ist blind und dabei vermessen.
Leichtfertigkeit ist des Leibes Motte und der Seele Ruß.
Leichtfertigkeit will sich vor Fröhlichkeit verkaufen.
Leicht gelacht, leicht geweint.
Leicht ist, was der Gedanke hebt.
Leid' dich, Gast, sonst bist ein' Last!
Leide nicht Hunger, stille den Durst, leere den Leib, schlaf ohne Weib, hege keine Sorgen, sei nicht müßig, so wirst du gesund bleiben.
Leiden ist heilig, wer`s kennt.
Leidenschaft nur Leiden schafft.
Leiden und Danken ist die beste Hofkunst.
Leiden und Meiden ist ein guter Orden, ärger ist oft besser worden.
Leiden und noch drum danken, macht zu Hof langsam kranken.
Leid(en) währt nicht immer, Ungeduld macht's schlimmer.
Leidest du das dich einer fasse, so leide, dass er dich zu Boden werfe.
Leidest du hier Schmach, frag nichts darnach, gibt Gott dir Rach, er wird es wohl vergelten.
Leidet man, dass die Kinder lügen, so lernen sie darnach stehlen.
(Heut glaubt wahrscheinlich keiner mehr an dieses Sprichwort, da Kinder öfter Lügen. Das die Eltern aber teilweise deswegen mit anderen streiten, weil sie von ihren Kindern sagen, sie würden nicht lügen, ist ein Fehler der Eltern, da sie dadurch das Lügen der eigenen Kinder fördern und Beziehungen zu anderen, Nachbarn, Freunden oder anderen verschlechtern. Wie etliche andere fehlt dieses Sprichwort in Wander Sprichwörter Lexikon. Dort steht nur ohne Quelle unter Lügen Nr. 105: Wer das Lügen leidet, lehrt das Stehlen. Möglicherweise hat er hier wieder wie oft etwas verändert.)
Leide und trage, dein Weh nicht klage, an Gott nicht verzage.
Leid, meid und vertrag, dein Leid niemand klag, an Gott nicht verzag, dein Glück kommt alle Tag.
Leid, schweig und vertrag; deine Not niemand klag.
Leid ist ohne Neid.
Allein Leid ist ohne Neid.
Leid, meid und tu, was Gott gebietet, verlass dich nicht auf lose Leut.
Leid und Freud, mit fünfzig Jahr ist alles eins.
Leid' und meid', bist du gescheit; so kommst du durch die Leut'.
Leid und meid, das ist die Kreid.
Leid und meid, der Christen Kreid.
(Kreid, Kreide - bedeutet hier Zeichen, von Kreie (Krie) Losung, Feldgeschrei, verabredetes Signal, ein Zeichen für etwas, Zeichen zum Angriff in einer Schlacht, kreiden = Losung, Parole geben, in Anlehnung an das alte kraien = schreien (ähnlich im engl. cry, crying). Zeichen, Abzeichen an der Kleidung, erst im Krieg, später allgemein. Öfter in alten christlichen Texten und daraus wahrscheinlich ins Sprichwort übernommen. Ausführlich im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm)
Leih deinem Freund, mahn deinen Feind.
Leihen macht Freunde.
Leihen macht Freunde, wiederfordern Feinde.
Leihen macht Freundschaft, mahnen macht Feindschaft.
Leihen macht Freundschaft, wiedergeben Feindschaft.
Leihen macht Freundschaft, wieder fordern macht Feindschaft.
Man leiht seinem Freunde und mahnt seinen Feind.
Leipzig liegt draußen und Leipzig liegt drinnen; also kann Leipzig nicht Leipzig gewinnen.
(Das Sprichwort geht auf das Jahr 1547 zurück, als Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen Leipzig belagerte, über das Herzog Moriz von Sachsen herrschte. Die kurfürstlichen Offiziere hatten ihre Familien in der Stadt und waren deshalb an einer Erstürmung Leipzigs nicht interessiert. Das bedeutet, wenn befreundete oder verwandte gegeneinander Streiten oder Kämpfen, wird oder will keiner den Sieg davontragen, es ist immer zum eigenen Schaden.)
Lepsch, lass nicht schnappen.
(Lepsch ist ein Dialektausdruck im Rheinland und bedeutet billig oder läppisch, schlecht, einfach, simpel gemacht. Im Saarland kann es auch schlecht oder wenig gewürztes Essen oder zu schwach gesalzen bedeuten.
In der Sprichwörtersammlung von Sebastian Franck, 1831 von Bernhard Guttenstein herausgegeben steht eine Erklärung, die später auch Karl Friedrich Wilhelm Wander in sein Sprichwörterlexikon übernommen hat:
Der Bischof von Magdeburg und Halberstadt hatte einen Narren, Claus Narr genannt. Dieser trennte einmal seines Herrn Bettdecke auf und verstreute die Federn im ganzen Zimmer, wobei der Hund des Bischofs mit dem Namen Lepsch anwesend war. Als der Bischof ins Zimmer trat und die verstreuten Federn sah, wollte er wissen, wer das gewesen sei. Der Hund Lepsch lief mit offenem Maul zu seinem Herrn, was der Narr Claus wiederum sah. Der Narr sprang herbei und hielt dem Hund das Maul zu und rief: „Lepsch, lass nicht schnappen!“ Dieser Ausruf wurde wegen der häufigen Wiederholungen danach zum Sprichwort, um andere zu erinnern, von einem ihnen bekanntem Vorfall nicht zu sprechen.)
Lerchen lassen sich nicht unterm Hütlein fangen.
Lerne beizeiten, so kannst du's bei den Leuten.
Lerne deine Freude auszudrücken und du wirst sie beflügeln.
Lerne, so kannst du was vergessen.
Lerne und höre viel, rede wenig.
Lerne viel, sage wenig, höre alles.
Lerne was, so kannst du was.
Lern schweigen, so kannst du am besten reden.
Lernst du wohl, hast du gebrat'ne Hühner wohl; lernst du übel, friss mit den Schweinen aus dem Kübel.
Lernst du wohl, hast du gebrat'ne Hühner voll; lernst du übel, friss mit den Schweinen aus einem Kübel,
Wenn du studirest fein, so issest du Hühner und trinkest Wein; lernest du nichts denn übel, so musst du mit den Säuen essen aus'm Kübel.
(Ein Sprichwort, das schon vor 500 Jahren in etlichen Sammlungen zu finden war, heute aber leider bei vielen Jüngeren nicht mehr bekannt ist. Warum sonst meinen immer mehr Ausbildungsbetriebe, die Bewerber für Lehrstellen sind vielfach nicht mehr ausbildungsfähig?)
Lesen und nicht verstehen ist halbes Müßiggehen.
Leute, die nicht können schaden, schelten, damit sie ihren Wust ausschütten.
Leute wollen oft Gleichheit halten und verstehen so viel davon, als Claus, der meint, man sollt einen Wagen mit Weizen und ein Wagen Heu, in gleichem Preis bezahlen.
Leutfresser find't wohl Eisenfresser.
Lichter Tag, lichte Augen.
(Das bedeutet, wenn alle Fakten bekannt sind, kann man den Betrug erkennen. Wenn nicht, muss es mit der Intelligenz nicht weit her sein. Vergleichbar mit dem hellen Tag, an dem einer mit gesunden Augen auch alles sehen kann, was offensichtlich ist.)
Licht ist Licht, sieht's gleich der Blinde nicht.
Licht ist Licht, wenn's gleich der Blinde nicht sicht.
Leere Fässer klingen am hellsten.
Je lediger Fass, je heller Klang.
Leerer Beutel macht verschämte Herzen.
Leerer Gruß geht barfuß.
Leeres Fass macht nicht nass.
Leere Tonnen geben großen Klang.
Leere Töpfe machen den größten Lärm.
Leere Wagen klappern am meisten.
Leere Worte füllen den Sack nicht.
Leg deinen Reichtum nicht all auf ein Schiff.
Leg dich dran, so wird es gahn.
Lege dem Gulden*12 oder dem Hammer nicht mehr auf denn er zur Notdurft tragen kann.
(Gleiche Bedeutung wie das folgende Sprichwort.)
Lege der Nadel und Ael nicht zu viel auf.
(Das bedeutet, man soll seine Ausgaben nach den Einnahmen richten und nicht mehr ausgeben, als man hat.)
Leg nicht alle Eier in einen Korb.
(Ein Sprichwort, das besonders gerne von Investmentfonds und Anlageberater benutzt wird, um eine ausgewogene Verteilung des eingesetzten Kapitals zu verdeutlichen. Vergleichbar mit: nicht alles auf eine Karte oder ein Pferd setzen. Varianten sind: Nicht alle Eier in einen Korb legen oder der Spruch im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander, für den er aber keine Quellenangabe macht und es somit selbst produziert haben kann, unter Ei Nr. 139: Man muss nicht alle Eier in einen Korb tun.)
Legst du die Hand an den Pflug, so sieh nicht hinter dich.
Wer da legt Hand an den Pflug, nicht hinter sich lug.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Lukas 9, 62: „Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Plug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.“)
Legt den Kranken, wohin ihr wollt, so ist ihm doch nicht wohl.
Lehen fallen nicht auf die Spindel.
Lehenmann kein Untertan.
Lehenschaft zieht keine Untertänigkeit nach sich.
Lehen tragen keine Schulden.
Lehn dich dran, so muss es gehen.
Lehr du mich Karpfen kennen! mein Vater war ein Fischer.
Lehre mich die Karpfen nicht kennen, mein Vater war ein Fischer.
Lehre ist ein Blasebalg die Funken der Natur brennend zu machen.
(Johann Michael Sailer schreibt 1810 in seiner Sammlung (Seite 289) dazu: „Lehre ohne Talent bildet nicht.“ Gleiches gilt auch heute. Wenn aber Facebook, (a)soziale Medien und Internet wichtiger als lernen ist, nützt das beste Talent nichts, ebenso wenig wie Geschrei, Demonstrationen und Altersdiskriminierung.)
Lehre ist eine gute Arznei, aber für unsre Natur zu schwach.
(Erklärung dazu von Johann Michael Sailer 1810: „sie bringt's nur dahin, dass man der Tugend die Hände gibt, aber nicht das Herz.“)
Lehre ist wie eine angestrichene Farbe, die in Luft und Wetter abfällt und die Natur guckt immer wieder hervor.
Lehren bringt Ehren.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre (Meisterjahre).
Lehrstück (Lehrwerk) ist kein Meisterstück.
Lehr und Kunst bringt Geld und Gunst.
(Kunst = Können.)
Leib an Leib und Gut an Gut.
Leibes Gesundheit schadet oft der Seele.
Leibesnot bricht das Recht.
Leibesnot und Herrengebot ist ausgeschlossen.
(Ein altes Rechtssprichwort. Es bedeutet, in Notsituationen oder höheren Befehlen darf jeder die Gesetze übertreten, an die man in normalen Zeiten gebunden ist und danach auch bestraft würde. In Notzeiten darf man Gesetze ohne Strafe missachten.)
Leibesübung schadet keinem Menschen.
(Dieses Sprichwort aus „Der Teutschen Weissheit“ vom Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri) (1549-1617) aus dem Jahr 1605 zeigt, das schon früher etwas Bewegung für gut gehalten wurde.)
Leibgut schwendet Hauptgut.
Leibliche Lust kränket die Seele.
Leib und Gut gehen miteinander.
Leib und Gut kann niemand zusammen verbrechen.
Leichenpredigt, Lügenpredigt.
Leichte Bürden werden gerne schwer.
Leichte Bürden werden ferne schwer.
Leichte Bürde wird in die Länge schwer.
Leichter bringt man drei Wachteln als einen Mönch in den Sack.
Leichter ein Dorf vertan, als ein Haus erworben.
Leichter Gewinn macht schwere Beutel.
Leichter Magen, schwerer Sinn.
Leichter trägt, was er trägt, wer Geduld zur Bürde legt.
Leichter zeihen als beweisen.
Leichtfertige Leute rühmen sich, närrische Leute schelten sich.
Leichtfertigkeit, die glücklich zuschlägt, wird für Tugend gehalten.
Leichtfertigkeit ist blind und dabei vermessen.
Leichtfertigkeit ist des Leibes Motte und der Seele Ruß.
Leichtfertigkeit will sich vor Fröhlichkeit verkaufen.
Leicht gelacht, leicht geweint.
Leicht ist, was der Gedanke hebt.
Leid' dich, Gast, sonst bist ein' Last!
Leide nicht Hunger, stille den Durst, leere den Leib, schlaf ohne Weib, hege keine Sorgen, sei nicht müßig, so wirst du gesund bleiben.
Leiden ist heilig, wer`s kennt.
Leidenschaft nur Leiden schafft.
Leiden und Danken ist die beste Hofkunst.
Leiden und Meiden ist ein guter Orden, ärger ist oft besser worden.
Leiden und noch drum danken, macht zu Hof langsam kranken.
Leid(en) währt nicht immer, Ungeduld macht's schlimmer.
Leidest du das dich einer fasse, so leide, dass er dich zu Boden werfe.
Leidest du hier Schmach, frag nichts darnach, gibt Gott dir Rach, er wird es wohl vergelten.
Leidet man, dass die Kinder lügen, so lernen sie darnach stehlen.
(Heut glaubt wahrscheinlich keiner mehr an dieses Sprichwort, da Kinder öfter Lügen. Das die Eltern aber teilweise deswegen mit anderen streiten, weil sie von ihren Kindern sagen, sie würden nicht lügen, ist ein Fehler der Eltern, da sie dadurch das Lügen der eigenen Kinder fördern und Beziehungen zu anderen, Nachbarn, Freunden oder anderen verschlechtern. Wie etliche andere fehlt dieses Sprichwort in Wander Sprichwörter Lexikon. Dort steht nur ohne Quelle unter Lügen Nr. 105: Wer das Lügen leidet, lehrt das Stehlen. Möglicherweise hat er hier wieder wie oft etwas verändert.)
Leide und trage, dein Weh nicht klage, an Gott nicht verzage.
Leid, meid und vertrag, dein Leid niemand klag, an Gott nicht verzag, dein Glück kommt alle Tag.
Leid, schweig und vertrag; deine Not niemand klag.
Leid ist ohne Neid.
Allein Leid ist ohne Neid.
Leid, meid und tu, was Gott gebietet, verlass dich nicht auf lose Leut.
Leid und Freud, mit fünfzig Jahr ist alles eins.
Leid' und meid', bist du gescheit; so kommst du durch die Leut'.
Leid und meid, das ist die Kreid.
Leid und meid, der Christen Kreid.
(Kreid, Kreide - bedeutet hier Zeichen, von Kreie (Krie) Losung, Feldgeschrei, verabredetes Signal, ein Zeichen für etwas, Zeichen zum Angriff in einer Schlacht, kreiden = Losung, Parole geben, in Anlehnung an das alte kraien = schreien (ähnlich im engl. cry, crying). Zeichen, Abzeichen an der Kleidung, erst im Krieg, später allgemein. Öfter in alten christlichen Texten und daraus wahrscheinlich ins Sprichwort übernommen. Ausführlich im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm)
Leih deinem Freund, mahn deinen Feind.
Leihen macht Freunde.
Leihen macht Freunde, wiederfordern Feinde.
Leihen macht Freundschaft, mahnen macht Feindschaft.
Leihen macht Freundschaft, wiedergeben Feindschaft.
Leihen macht Freundschaft, wieder fordern macht Feindschaft.
Man leiht seinem Freunde und mahnt seinen Feind.
Leipzig liegt draußen und Leipzig liegt drinnen; also kann Leipzig nicht Leipzig gewinnen.
(Das Sprichwort geht auf das Jahr 1547 zurück, als Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen Leipzig belagerte, über das Herzog Moriz von Sachsen herrschte. Die kurfürstlichen Offiziere hatten ihre Familien in der Stadt und waren deshalb an einer Erstürmung Leipzigs nicht interessiert. Das bedeutet, wenn befreundete oder verwandte gegeneinander Streiten oder Kämpfen, wird oder will keiner den Sieg davontragen, es ist immer zum eigenen Schaden.)
Lepsch, lass nicht schnappen.
(Lepsch ist ein Dialektausdruck im Rheinland und bedeutet billig oder läppisch, schlecht, einfach, simpel gemacht. Im Saarland kann es auch schlecht oder wenig gewürztes Essen oder zu schwach gesalzen bedeuten.
In der Sprichwörtersammlung von Sebastian Franck, 1831 von Bernhard Guttenstein herausgegeben steht eine Erklärung, die später auch Karl Friedrich Wilhelm Wander in sein Sprichwörterlexikon übernommen hat:
Der Bischof von Magdeburg und Halberstadt hatte einen Narren, Claus Narr genannt. Dieser trennte einmal seines Herrn Bettdecke auf und verstreute die Federn im ganzen Zimmer, wobei der Hund des Bischofs mit dem Namen Lepsch anwesend war. Als der Bischof ins Zimmer trat und die verstreuten Federn sah, wollte er wissen, wer das gewesen sei. Der Hund Lepsch lief mit offenem Maul zu seinem Herrn, was der Narr Claus wiederum sah. Der Narr sprang herbei und hielt dem Hund das Maul zu und rief: „Lepsch, lass nicht schnappen!“ Dieser Ausruf wurde wegen der häufigen Wiederholungen danach zum Sprichwort, um andere zu erinnern, von einem ihnen bekanntem Vorfall nicht zu sprechen.)
Lerchen lassen sich nicht unterm Hütlein fangen.
Lerne beizeiten, so kannst du's bei den Leuten.
Lerne deine Freude auszudrücken und du wirst sie beflügeln.
Lerne, so kannst du was vergessen.
Lerne und höre viel, rede wenig.
Lerne viel, sage wenig, höre alles.
Lerne was, so kannst du was.
Lern schweigen, so kannst du am besten reden.
Lernst du wohl, hast du gebrat'ne Hühner wohl; lernst du übel, friss mit den Schweinen aus dem Kübel.
Lernst du wohl, hast du gebrat'ne Hühner voll; lernst du übel, friss mit den Schweinen aus einem Kübel,
Wenn du studirest fein, so issest du Hühner und trinkest Wein; lernest du nichts denn übel, so musst du mit den Säuen essen aus'm Kübel.
(Ein Sprichwort, das schon vor 500 Jahren in etlichen Sammlungen zu finden war, heute aber leider bei vielen Jüngeren nicht mehr bekannt ist. Warum sonst meinen immer mehr Ausbildungsbetriebe, die Bewerber für Lehrstellen sind vielfach nicht mehr ausbildungsfähig?)
Lesen und nicht verstehen ist halbes Müßiggehen.
Leute, die nicht können schaden, schelten, damit sie ihren Wust ausschütten.
Leute wollen oft Gleichheit halten und verstehen so viel davon, als Claus, der meint, man sollt einen Wagen mit Weizen und ein Wagen Heu, in gleichem Preis bezahlen.
Leutfresser find't wohl Eisenfresser.
Lichter Tag, lichte Augen.
(Das bedeutet, wenn alle Fakten bekannt sind, kann man den Betrug erkennen. Wenn nicht, muss es mit der Intelligenz nicht weit her sein. Vergleichbar mit dem hellen Tag, an dem einer mit gesunden Augen auch alles sehen kann, was offensichtlich ist.)
Licht ist Licht, sieht's gleich der Blinde nicht.
Licht ist Licht, wenn's gleich der Blinde nicht sicht.
Was unter „Liebe“ nicht gefunden wird, könnte auch unter „Die Liebe“ stehen.
Lieb dein Weib, so hasst sie dich.
Liebe, Almosen, Andacht und Geduld sind die vier Elemente, aus denen Heilige gemacht werden.
Liebe auf der Seite, da die Tasche hängt.
(Das bedeutet, man liebt nicht den anderen seinetwillen, sondern das Geld des anderen.)
Liebe beschmeißt die Heiligen, scheut kein Alter noch Weisheit, bedeckt ein Herren und Narren mit einem Hut.
Liebe dauert so lange, wie ein Löffel Brot.
Liebe deinen Nachbarn, reiß aber den Zaun nicht ein.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
(Sprichwort aus der Bibel, Altes Testament, Das dritte Buch Mose 19, 18 und Das Evangelium nach Markus 12, 31: „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst.“)
Liebe, Diebe und Furchtsamkeit machen Gespenster.
Liebe erfordert Treue und Treue Beständigkeit.
(Das bedeutet, die Treue ist die Voraussetzung einer wirklichen Liebe. Wander lässt im Deutschen Sprichwörter Lexikon die Buchstaben „er“ aus seiner Quelle weg und schreibt „Liebe fordert Treue“, was die Abhängigkeiten und Reihenfolge beider umdreht, dass die Liebe die Treue erzwingen will. Der Sinn des Sprichworts wird damit von Wander verändert. Wer etwas erzwingen will, braucht keine Liebe, sondern Macht. Liebe wird nur freiwillig gegeben, wenn die Voraussetzungen stimmen.)
Liebe erfüllt die Welt und mehrt den Himmel.
Liebe ergibt sich keinem Diebe.
Liebe erwirbt Liebe.
Liebe fängt bei sich selber an.
Liebe findet man nicht auf dem Markte feil.
Liebe fragt nach keinem Kaiser, König, Fürsten und Herren, reibt sich an jeden.
Liebe geht durch den Magen.
Liebe, Geld und schwere Pein, können nicht verborgen sein.
Liebe hat ein gut Gedächtnis.
Liebe hat ihren Sitz in den Augen.
Die Liebe entwächst aus den Augen.
Die Liebe kommt vom Sehen.
(Ganz ähnlich auch ein anderes deutsches Sprichwort: „Die Augen sind der Liebe Pforten (Tür).“)
Liebe hat weder Gesetz noch Zaum.
Liebe hinterschleicht die Leute wie ein Dieb.
Liebe, Husten, Rauch und Geld lassen sich nicht leicht verbergen.
Liebe, Feuer, Rauch und Geld lassen sich nicht wohl verbergen.
Liebe im Herzen, Sporen an der Seite.
Liebe ist der beste Wächter.
Liebe ist der größte Reichtum.
Liebe ist der Vernunft Reiter.
Liebe ist die beste Hut.
Liebe ist ein verborgen Feuer.
Liebe ist süß, wo Liebe erfolgt.
Liebe kann alles überwinden.
Liebe kann man nicht erzwingen.
Liebe kann viel, Geld kann alles.
Liebe Kinder haben viele Namen.
Dem liebsten Kind gibt man viele Namen.
Liebe kommt der Bitte zuvor.
Liebe lehrt tanzen.
Die Liebe lernt tanzen.
Liebe leidet keine Vernunft und der Zorn keinen Rat.
Liebe macht blind.
Liebe macht Gegenliebe.
Liebe macht Lappen.
Liebe macht Löffelholz aus manchem jungen Knaben stolz.
Liebe macht Löffel ohn' Holz aus manchem Gesellen stolz.
Liebe macht verborgene Wege.
Lieb empfindet keine Arbeit.
Liebe muss Zank haben.
Lieben ist nicht Sünd, und küssen macht kein Kind.
Lieben und beten lässt sich nicht nöten.
Lieben und buhlen fängt im Gesicht an.
Lieben und Husten lässt sich nicht verbergen.
Liebe und Husten lassen sich nicht verbergen.
Liebe lässt sich so wenig bergen, als Husten.
Lieb, Feuer, Husten, Krätze, Gicht, lassen sich verbergen nicht.
Feuer, Husten und Krätze lassen sich nicht verbergen.
Die Liebe lässt sich nicht verbergen.
(Etliche Variationen sind in Deutschland verbreitet. Ähnliche Sprichworte auch in anderen Ländern.)
Lieben und nicht genießen möchte den Teufel verdrießen.
Lieben und Singen lässt sich nicht zwingen.
Liebe ohne Gegenliebe ist eine Frage ohne Antwort.
Liebe ohne Wiederliebe, ist eben, als wenn einer fragt, der andere nicht antwortet.
Liebe ohne Gegenliebe ist verloren Arbeit.
Liebe ohne Tugend ist den wilden Tieren gleich.
Lieber Aff, sieh erst auf dich, dann lobe oder schelte mich.
Lieber aus der Flasche als aus der Tasche.
Lieber beneidet als bedauert.
(Dieser Spruch ist in keiner alten Sprichwörtersammlung vorhanden. Vielmehr ist er ein verkürztes Zitat von Immanuel Kant (1724 - 1804). Er steht in Kant's sämtlichen werken in chronologischer Reihenfolge, Band 8, Teil 2, im Verlag L. Voss 1803 veröffentlicht auf Seite 634, Fragmente aus dem Nachlasse: „Dieser Sinnspruch bewährt sich auf einem ganz andern Grunde, als derjenige, welchen nur der Eigennutz ausheckt: ich will lieber beneidet als bedauert sein.“ Es könnte sein, dass sich der verkürzte Spruch inzwischen zum Sprichwort entwickelt hat, da er schon mehrfach ohne eine Verbindung zu Kant in anderen Situationen zitiert wurde.)
Lieber biegen als brechen.
Lieber das Halbe ganz, als das Ganze halb.
(Ein Sprichwort, das erstmals in der Monatsschrift „Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart“ auf Seite 433 zu finden ist. Es soll aus den Jahren 1848 - 1849 stammen, als die Kleindeutschen lieber ein kleineres und festeres Deutschland als ein großes geeintes, aber instabiles Deutschland mit Österreich favorisierten. Danach fand es Eingang in das Deutsche Sprichwörter Lexikon (Halbes Nr. 6) von Wander und anderen Publikationen, das man es als volksläufiges Sprichwort ansehen kann. Selbst ein Falschzitat, das Konrad Adenauer untergeschoben wurde (ebenfalls Carlo Schmid), entstand daraus: Immer öfter wird ihm fälschlich der Satz untergeschoben: „Lieber das halbe Deutschland ganz als das ganze Deutschland halb“. Er soll es angeblich um 1952 gesagt haben, als die USA und Adenauer das Angebot der Sowjetunion zur möglichen deutschen Einheit ablehnten. Es enthielt ein neutrales geeintes Deutschland, um die Anbindung der Bundesrepublik Deutschland an ein westliches Militärbündnis zu verhindern. Das Ulbricht und die SED auch gegen dieses Angebot von Stalin waren, wird vergessen. Falschzitate erkennt man oft daran, das nie eine konkrete und nachprüfbare Quelle genannt wird. Viele scheint es nicht zu stören, Hauptsache die eigene Meinung wird mit Falschzitaten unterstützt.
Im Internet: Unsere Zeit, Leipzig 1871, S. 433)
Lieber dem Schuster als dem Apotheker.
Lieber dem Wirt als dem Apotheker.
Lieber den Magen verrenkt, als dem Wirt was geschenkt.
Lieber die Motten in den Kleidern als die Ehre in Schuldscheinen.
Lieber einen Darm im Leibe gesprengt, als dem Wirt ein Tröpfchen geschenkt.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Lieber einen Esel, der mich trägt, als ein Pferd, das mich abwirft.
Lieber eine Schüssel mehr und bequem sitzen.
Lieber Gewalt denn Unrecht.
Lieber grob als falsch.
Lieber Hammer als Amboss.
Lieber henken als ertränken.
Lieber Kot stinkt nicht.
Lieber Krieg als den Hals gebrochen.
Lieber Land und Leut verloren als einen falschen Eid geschworen.
Lieber leeren Darm als müden Arm.
(Das Sprichwort meint arbeitsscheue Menschen.)
Lieber Rock, reiß nicht, Herrenhuld erbt nicht.
Lieber, sag, wo ist der Mann,
der jedermann gefallen kann?
Niemand ist er genannt,
nusquam ist sein Vaterland.
(nusquam = nirgends, nirgendwo)
Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen.
Lieber sich den Darm verrenken, als dem Wirt 'nen Tropfen schenken.
Lieber sich zum Schelm schlafen als sich zum Schelm arbeiten.
Lieber ungezogene Kinder als verzogene Kinder.
Lieber unhöflich als überlästig.
Lieber vom Herren gekauft als vom Knechte.
Lieber vom Herrn als vom Knecht gekauft.
Lieber zehn ehrlich machen als einen zum Schelm.
Liebes geht über Schönes.
Liebesgram, Liebesflamm.
Liebes Kind, lernst du wohl, wirst du gebratner Hühner voll;
lernst du aber übel, so geh mit den Säuen über den Kübel.
Liebesschwüre dringen nicht zum Himmel.
Liebesstück ist kein Diebesstück.
Liebest du die Güsse, so liesen dich die Flüsse.
Liebeszank, Liebesdank.
Liebeszorn ist neuer Liebeszunder.
Liebe trägt ihr Gegengift bei sich.
Liebe tut alles.
Liebe über Feld, ist über Gut und Geld.
Liebe überwindet alles.
Liebe und Herrschaft leiden nicht Gesellschaft.
Liebe und Rausch schauen zum Fenster hinaus.
Liebe und Treue logiert bei Hunden im Hundestall.
Liebe verblend’t, dass bis zum End' der Mensch weder Schad' noch Nutz' erkennt!
Liebe weiß verborgene Wege.
Liebe will geliebet sein.
Liebe wird durch Lieb erkauft.
Liebe, Zank und Rechtshändel machen einen verständig.
Liebhaber kommen immer der Glocke zuvor.
Lieb ist der Liebe Magnet.
Lieb ist Leides Anfang.
Lieb ohne Gesicht gar leicht zerbricht.
Liebschaft duldet keine Gemeinschaft.
Lieb’ stiehlt kein Dieb.
Lieb und heiß kommt vom Schweiß.
Lieb und Not hat kein Gebot.
Lieb und Treu wird durch Lieb und Treu erkauft.
Lieb und wieder Leid ist verlorne Arbeit.
Lieb wächst durch Kieb.
(Kieb = kiebig, aus dem mhd., bedeutet keifen, zänkisch, vorlaut, frech.)
Liedlohn schreit zu Gott im Himmel.
Liedlohn soll man vor allen Schulden bezahlen.
(Ein altes Rechtssprichwort. Der Historischer Ursprung des Ausdrucks Liedlohn ist nicht mehr bekannt. Der Liedlohn war der Lohn von Mägden und Knechten, meist in der Landwirtschaft oder andere nicht dauerhaft angestellte Personen wie Tagelöhner oder Boten, der für Handarbeit bezahlt wird. Der Liedlohn des letzten Jahres hatte bei Insolvenz, Konkurs oder Tod des Arbeitgebers Vorrang und musste bevorzugt ausgezahlt werden. Bei Zwangsversteigerungen von land- oder forstwirtschaftlichen Grundstücken wurde der Liedlohn erst zum 1.7.2007 abgeschafft. Im schweizerischen Familienrecht ist er noch heute eine Entschädigung für mündige Kinder und Enkel, die sie unter bestimmten Voraussetzungen von Eltern oder Großeltern für geleistete Arbeit im selben Haushalt fordern können. Er ist in der Schweiz nicht bundeseinheitlich geregelt, sondern nur in kantonalen Gesetzen zu finden. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lidlohn)
Liegt der Baum, so klaubt jedermann Holz.
Liegt der Hund, so beißen ihn alle.
Liegt der Unglückliche, so will niemand ihm aufhelfen.
Liegt einer im Bette bei einer im Kloster, so beten sie schwerlich ein Paternoster*25.
Liegt einer im Bette bei einer im Kloster, so singen sie schwerlich das Paternoster*25.
Liegt er, so gibt er: läg' er nicht, so gäb' er nicht.
(Damit ist ein Baum gemeint. Wenn er am Boden liegt, nimmt jeder davon, was er brauchen kann. Einen noch stehenden Baum müsste man erst fällen, eine Arbeit, die man sich, wenn möglich, erspart. In allen übrigen Dingen des täglichen Lebens geht es genau so, man nimmt so viel wie möglich mit so wenig Anstrengung wie nötig.)
Ließe der Wolf sein Laufen, das Volk ließe sein Rufen.
Ließe die Katze das Mausen, so bliebe der Kater draußen.
Ließen wir die Güsse, so ließen uns die Flüsse.
Ließest du die Güsse, so ließen dich die Flüsse.
(Dies Sprichwort soll eine Warnung für Trinker sein.)
Links und rechts, wie die Kartäuserkatzen.
List gegen List.
List geht über Gewalt.
List hat den Schlüssel bei sich.
Listiger denn ein Kuckuck.
Listig, wie ein Oktoberfuchs.
List macht guten Mist.
List tut mehr denn Stärke.
List überwindet Rat, tut mehr als Stärke.
List und Betrug sind wie ein Holzkeil, der das Ansehen nicht hat, dass er etwas tun werde. Wenn er aber wird eingeschlagen, kann er große Bäume spalten und verderben.
List und Glück haben große Kraft.
List wird gern Lust.
List wird mit List bezwungen.
Lob dich, Kuckuck, mit deinem Gesang, man hört am Geschrei wohl, was du für ein Vogel bist.
Lobe, dass du könnest schelten, Schelte, dass du könnest loben.
Lobe den Narren, so gewinnt er Eselsohren.
Lobe den Narren, so schwillt er.
Lobe die Berge und bleib in der Ebene.
Lobe die See und bleib auf dem Lande.
Lobe gern die alte Welt und tu, was der neuen gefällt.
Gar Mancher lobt die alte Welt, tut aber, was der neuen gefällt.
Lob einen Narren, so wird er lachen. Ist er kein Narr, so wird er sagen, du seist ein Heuchler.
Loben ist nicht Lieben.
(Dazu Wilhelm Körte 1837 in seinem Sprichwörterbuch: Lob ist Gift: das offne schadet, das geheime noch mehr, das erdichtete am meisten.)
Lob erhält mancher tote Mann, der es im Leben nie gewann.
Lob erhält manch toter Mann, der's im Leben nie gewann.
Man lobt im Tode manchen Mann, der Lob im Leben nie gewann.
Lob folgt den Werken.
Lob ist der Toren (Narren) Prob.
Lob ist leichter zu erlangen, als zu erhalten.
(Das bedeutet, wer den einmal ausgesprochenen Lob auf Dauer erhalten will, der muss sich auf Dauer anstrengen und auch zukünftig dem Lob gerecht werden. Wer einmal nachlässt, der verliert das vergangene Lob schnell wieder, genauso, wie Sportler dauernd trainieren müssen, um ihre Form und Leistungsstärke zu erhalten. Dazu passt das Sprichwort: Wer rastet, der rostet.)
Lob ist leichter zu erlangen als zu erhalten, denn es will immer wie ein Feuer geschürt sein.
(Erstmalig stand dies Sprichwort in längerer Form 1630 in der Sammlung von Christoph Lehmann (Seite 490, Nr. 40). Spätere Sammler hielten den 2. Teil wahrscheinlich nur für die Erklärung und führten nur den 1. Teil als Sprichwort auf: Körte 1837, Nr. 3932, Braun 1840, Nr. 2359 und Simrock 1846, Nr. 6539)
Lob macht einen Anfang zur Freundschaft.
Lob macht Künstler.
Lob nach dem Tode, ist Gesang der Nachtigall in eines Tauben (Gehörlosen) Hause.
Lob ohne Maß hat keine Ehre.
Lobt man einen Guten, so wird er besser, lobt man einen Bösen, so wird er schlimmer.
Lob wird manchem toten Mann, der Lob im Leben nie gewann.
Löffeln macht Hochzeit.
Löffeln und witzig sein stimmen selten überein.
Lohn macht in der Kirche großen Ton.
Lohn um Lohn, Ware eben schon.
Lösche das Feuer, ehe es zum Dache ausschlägt.
Sprichwort im Deutschen Sprichwörter Lexikon Band 1 von 1867 von Karl Friedrich Wilhelm Wander unter dem Stichwort Feuer, als Quellen gibt er die Sammlungen von Karl Simrock und Wilhelm Körte an.
Lösche das Licht aus, so sind alle Weiber gleich.
Lose Leute futtern viel Rechts.
Loser Leute gebrach es nie.
Lotterielose sind Eingangszettel ins Armenhaus.
Lübeck ein Kaufhaus, Hamburg ein Brauhaus, Braunschweig ein Rüsthaus, Lüneburg ein Salzhaus, Halberstadt ein Pfaffenhaus.
(Das Sprichwort stammt aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges.)
Lübeck ist in einem Tage gestiftet, aber nicht in einem Tage gebaut.
Lübisch Recht, Glüpisch Recht.
(Lübisches Recht war früher das Recht der Stadt Lübeck. Glüpisch bedeutet heimtückisch oder hinterlistig. Laut dem Kommentar von Wilhelm Körte von 1837 meinte das Sprichwort früher, das Recht würde Rollwagen gleich so hin und her geschoben, wie und wohin man will. Danach fragte Körte, obs jetzt noch wahr ist, die Lübecker werdens wohl wissen.)
Luft bläst den Dudelsack auf und Hochmut den Narren.
Lüge ist die erste Staffel zum Galgen.
Lügen bedarf viel Plauderns, Wahrheit ist bald gesagt.
Lügen bezahlen keinen Zoll.
Lügen, Buhlen und Stehlen hängen aneinander.
Lügen fordert viel Wort.
Lügen guckt allezeit oben mit dem Kopf hinaus.
Lügen haben keine Füße.
Lügen haben kurze Beine.
Lügen haben kleine schmale Beine.
(Die Wahrheit kommt immer heraus. Auch in Italien und Slowenien, ähnlich in Armenien: Die Sonne wird nicht hinter der Wolke bleiben. und aus Afrika: Der Weg des Lügners ist kurz.) Armenisch: Die Sonne wird nicht hinter der Wolke bleiben., aus Afrika: Der Weg des Lügners ist kurz.)
Lügen hängt aneinander wie Sand, wie eine Kette von Kuhmist, was ist gedicht, das besteht nicht.
Lügen hat keinen Bestand, sie müssen allzeit wider sich selbst reden.
Lügen hinkt allzeit auf einem Bein.
Lügen in allen Formaten ist eine große Bibliothek.
Lügen ist allzeit krumm, sie liege, gehe oder stehe.
Lügen ist allezeit siech und bedarf viel Flickens und Glossierens.
(Glossieren = aus dem spätlateinischen glossari und mittelhochdeutschem glosieren - auslegen, ausdeuten, erklären, verfälschend auslegen, spöttischen Randbemerkungen, schnippische Kommentare, schwierige Textstelle mit Zusatzbemerkung erläutern. Heutige Verwendung: Glosse - knapper, polemischer Kommentar, am Rand, zwischen den Zeilen, im Text. Glossar - Verzeichnis als Anhang eines Textes mit Erklärungen.)
Lügen ist dem Menschen ein schändlich Ding.
Lügen ist der Leber gesund.
(Ein altes Sprichwort, das heute verwundert, warum sollte Lügen gut für die Gesundheit sein? Es ist dem früheren Verständnis von Glauben und der der Medizin geschuldet. Wegen des fehlenden Wissens musste vieles mit dem Glauben erklärt werden und entsprach nicht immer den Tatsachen. Agricola hat in seinem Sprichwörterbuch 1548 eine Erklärung dazu geschrieben: „Das ist das rechte Stück von der Welt, die Lügen und Betrügen für eine Art für Gesundheit hält, so doch dies ein Laster ist, das der bösen Phalange gehört. Denn Christus unser Herr und Heiland einen Lügner und Mörder hasst.
Die Leber ist ein Gefäß des Geblüts, Lachens und aller Freuden. Wer nun Lust und Freude hat am Lügen und liebt sie, der richtet der Leber einen guten Bissen zu und ein gesundes Essen, darum sei Lust und Freude entfacht, wie dann die Hof- und Kaufleute in die Faust lachen, und tut ihnen wohl, wenn sie jemand übervorteilen und heimlich übereilet (betrogen) haben.“ Daraus folgt, dass man früher glaubte, umso böser und schlechter ein Mensch war, umso besser ging es der Leber, da die für Sünde, Wollust, Betrug, Lüge und andere böse und schlechte Dinge stand. Was sich erst gut für die Gesundheit anhört, ist tatsächlich als schlecht und böse für den Glauben, das menschliche Miteinander, das gegenseitige Vertrauen und das Seelenheil gemeint. Man sollte das Lügen also lassen, da es schlecht und böse ist.)
Lügen ist durchsichtig.
Lügen ist eine gewaltige reiche Kaiserin in der Welt.
Lügen ist eine Hauptsprach, denn sie geht durch das ganze (alle) Land.
Lügen ist eine unerfindliche Wahrheit.
Lügen ist so gut als Wahrheit, wenn sie Nutzen schafft. Wenn eine Lüge dem Lügner nützt und niemand schadet, so hilft sie so viel als eine Wahrheit.
Lügen ist Teufels Tochter und braucht ihres Vaters Sprach, sie weiß es anders und redt es anders.
Lügen ist wie ein Ölfleck an einem Kleide, der sich schwerlich lest ausreiben.
Lügenkönig ist der Teufel.
Lügen lässt sich nicht zusammen leimen.
Lügen mag das Licht nicht leiden.
Lügen muss endlich zu Schanden werden.
Lügen tut mir nichts, Wahrheit scheu ich nicht, spricht ein gut Gewissen.
Lügen und Lawinen wachsen immer.
Lügen und List, Falschheit und Trug, ist der Welt Waage und des Teufels Pflug.
Lügen und List manchen beraubt der Ehr, die er nicht wieder gewinnt mehr.
Lügen und Stehlen gehen miteinander.
Lügen und Trug ist der Leute Wagen und Pflug.
Lug und Trug, der Welt Wagen und Pflug.
Lüg und Trug ist der Welt Acker und Pflug.
Lügen und Untreu zertrennen die Herzen und Hände.
Lügen wird eine Wahrheit, so man sie für wahr glaubt.
Lügen zerschmelzen wie Schnee.
Lügner und Diebe sind Geschwisterkinder.
Lügner und Nachkläffer machen aus Freunden Feinde.
Lüg nicht du geringer Mann, die Herren haben damit zu tun, den Herren ist lügen kein Schimpf, den Geringen ists Schand und Unglimpf.
Lügt man doch wohl übers andere Haus.
Lumpen gehen dreizehn aufs Dutzend.
Lumpenreben geben den besten Wein.
Lüneburger Heide, armer Wichtel (Brüder) Weide.
Lurz, leck den Löffel.
Lustig! Der Vater hat das Haus verkauft, die Mutter die Scheuer*31 abgebrannt.
Lustig gelebt und selig gestorben heißt, dem Teufel die Rechnung verdorben.
Lustig in Ehren darf niemand wehren.
Lustig! morgen haben wir wieder nichts!
Lustig sein ist des Weins Gerechtigkeit.
Lustig! Über hundert Jahre sind die Heiden hier!
Lust lehrt pfeifen.
Lust schafft Leute.
Lust und Liebe zu einem Ding macht alle Müh und Arbeit gering.
Lust und Liebe zum Dinge, macht alle Arbeit geringe.
Lieb dein Weib, so hasst sie dich.
Liebe, Almosen, Andacht und Geduld sind die vier Elemente, aus denen Heilige gemacht werden.
Liebe auf der Seite, da die Tasche hängt.
(Das bedeutet, man liebt nicht den anderen seinetwillen, sondern das Geld des anderen.)
Liebe beschmeißt die Heiligen, scheut kein Alter noch Weisheit, bedeckt ein Herren und Narren mit einem Hut.
Liebe dauert so lange, wie ein Löffel Brot.
Liebe deinen Nachbarn, reiß aber den Zaun nicht ein.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
(Sprichwort aus der Bibel, Altes Testament, Das dritte Buch Mose 19, 18 und Das Evangelium nach Markus 12, 31: „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst.“)
Liebe, Diebe und Furchtsamkeit machen Gespenster.
Liebe erfordert Treue und Treue Beständigkeit.
(Das bedeutet, die Treue ist die Voraussetzung einer wirklichen Liebe. Wander lässt im Deutschen Sprichwörter Lexikon die Buchstaben „er“ aus seiner Quelle weg und schreibt „Liebe fordert Treue“, was die Abhängigkeiten und Reihenfolge beider umdreht, dass die Liebe die Treue erzwingen will. Der Sinn des Sprichworts wird damit von Wander verändert. Wer etwas erzwingen will, braucht keine Liebe, sondern Macht. Liebe wird nur freiwillig gegeben, wenn die Voraussetzungen stimmen.)
Liebe erfüllt die Welt und mehrt den Himmel.
Liebe ergibt sich keinem Diebe.
Liebe erwirbt Liebe.
Liebe fängt bei sich selber an.
Liebe findet man nicht auf dem Markte feil.
Liebe fragt nach keinem Kaiser, König, Fürsten und Herren, reibt sich an jeden.
Liebe geht durch den Magen.
Liebe, Geld und schwere Pein, können nicht verborgen sein.
Liebe hat ein gut Gedächtnis.
Liebe hat ihren Sitz in den Augen.
Die Liebe entwächst aus den Augen.
Die Liebe kommt vom Sehen.
(Ganz ähnlich auch ein anderes deutsches Sprichwort: „Die Augen sind der Liebe Pforten (Tür).“)
Liebe hat weder Gesetz noch Zaum.
Liebe hinterschleicht die Leute wie ein Dieb.
Liebe, Husten, Rauch und Geld lassen sich nicht leicht verbergen.
Liebe, Feuer, Rauch und Geld lassen sich nicht wohl verbergen.
Liebe im Herzen, Sporen an der Seite.
Liebe ist der beste Wächter.
Liebe ist der größte Reichtum.
Liebe ist der Vernunft Reiter.
Liebe ist die beste Hut.
Liebe ist ein verborgen Feuer.
Liebe ist süß, wo Liebe erfolgt.
Liebe kann alles überwinden.
Liebe kann man nicht erzwingen.
Liebe kann viel, Geld kann alles.
Liebe Kinder haben viele Namen.
Lieben Kindern gibt man viele Namen.
Liebe kommt der Bitte zuvor.
Liebe lehrt tanzen.
Die Liebe lernt tanzen.
Liebe leidet keine Vernunft und der Zorn keinen Rat.
Liebe macht blind.
Liebe macht Gegenliebe.
Liebe macht Lappen.
Liebe macht Löffelholz aus manchem jungen Knaben stolz.
Liebe macht Löffel ohn' Holz aus manchem Gesellen stolz.
Liebe macht verborgene Wege.
Lieb empfindet keine Arbeit.
Liebe muss Zank haben.
Lieben ist nicht Sünd, und küssen macht kein Kind.
Lieben und beten lässt sich nicht nöten.
Lieben und buhlen fängt im Gesicht an.
Lieben und Husten lässt sich nicht verbergen.
Liebe und Husten lassen sich nicht verbergen.
Liebe lässt sich so wenig bergen, als Husten.
Lieb, Feuer, Husten, Krätze, Gicht, lassen sich verbergen nicht.
Feuer, Husten und Krätze lassen sich nicht verbergen.
Die Liebe lässt sich nicht verbergen.
(Etliche Variationen sind in Deutschland verbreitet. Ähnliche Sprichworte auch in anderen Ländern.)
Lieben und nicht genießen möchte den Teufel verdrießen.
Lieben und Singen lässt sich nicht zwingen.
Lieb und Gesang kennt (leidet, will) keinen Zwang.
Liebe ohne Gegenliebe ist eine Frage ohne Antwort.
Liebe ohne Wiederliebe, ist eben, als wenn einer fragt, der andere nicht antwortet.
Liebe ohne Gegenliebe ist verloren Arbeit.
Liebe ohne Tugend ist den wilden Tieren gleich.
Lieber Aff, sieh erst auf dich, dann lobe oder schelte mich.
Lieber aus der Flasche als aus der Tasche.
Lieber beneidet als bedauert.
(Dieser Spruch ist in keiner alten Sprichwörtersammlung vorhanden. Vielmehr ist er ein verkürztes Zitat von Immanuel Kant (1724 - 1804). Er steht in Kant's sämtlichen werken in chronologischer Reihenfolge, Band 8, Teil 2, im Verlag L. Voss 1803 veröffentlicht auf Seite 634, Fragmente aus dem Nachlasse: „Dieser Sinnspruch bewährt sich auf einem ganz andern Grunde, als derjenige, welchen nur der Eigennutz ausheckt: ich will lieber beneidet als bedauert sein.“ Es könnte sein, dass sich der verkürzte Spruch inzwischen zum Sprichwort entwickelt hat, da er schon mehrfach ohne eine Verbindung zu Kant in anderen Situationen zitiert wurde.)
Lieber biegen als brechen.
Lieber das Halbe ganz, als das Ganze halb.
(Ein Sprichwort, das erstmals in der Monatsschrift „Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart“ auf Seite 433 zu finden ist. Es soll aus den Jahren 1848 - 1849 stammen, als die Kleindeutschen lieber ein kleineres und festeres Deutschland als ein großes geeintes, aber instabiles Deutschland mit Österreich favorisierten. Danach fand es Eingang in das Deutsche Sprichwörter Lexikon (Halbes Nr. 6) von Wander und anderen Publikationen, das man es als volksläufiges Sprichwort ansehen kann. Selbst ein Falschzitat, das Konrad Adenauer untergeschoben wurde (ebenfalls Carlo Schmid), entstand daraus: Immer öfter wird ihm fälschlich der Satz untergeschoben: „Lieber das halbe Deutschland ganz als das ganze Deutschland halb“. Er soll es angeblich um 1952 gesagt haben, als die USA und Adenauer das Angebot der Sowjetunion zur möglichen deutschen Einheit ablehnten. Es enthielt ein neutrales geeintes Deutschland, um die Anbindung der Bundesrepublik Deutschland an ein westliches Militärbündnis zu verhindern. Das Ulbricht und die SED auch gegen dieses Angebot von Stalin waren, wird vergessen. Falschzitate erkennt man oft daran, das nie eine konkrete und nachprüfbare Quelle genannt wird. Viele scheint es nicht zu stören, Hauptsache die eigene Meinung wird mit Falschzitaten unterstützt.
Im Internet: Unsere Zeit, Leipzig 1871, S. 433)
Lieber dem Schuster als dem Apotheker.
Lieber dem Wirt als dem Apotheker.
Lieber den Magen verrenkt, als dem Wirt was geschenkt.
Lieber die Motten in den Kleidern als die Ehre in Schuldscheinen.
Lieber einen Darm im Leibe gesprengt, als dem Wirt ein Tröpfchen geschenkt.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Lieber einen Esel, der mich trägt, als ein Pferd, das mich abwirft.
Lieber eine Schüssel mehr und bequem sitzen.
Lieber Gewalt denn Unrecht.
Lieber grob als falsch.
Lieber Hammer als Amboss.
Lieber henken als ertränken.
Lieber Kot stinkt nicht.
Lieber Krieg als den Hals gebrochen.
Lieber Land und Leut verloren als einen falschen Eid geschworen.
Lieber leeren Darm als müden Arm.
(Das Sprichwort meint arbeitsscheue Menschen.)
Lieber Rock, reiß nicht, Herrenhuld erbt nicht.
Lieber, sag, wo ist der Mann,
der jedermann gefallen kann?
Niemand ist er genannt,
nusquam ist sein Vaterland.
(nusquam = nirgends, nirgendwo)
Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen.
Lieber sich den Darm verrenken, als dem Wirt 'nen Tropfen schenken.
Lieber sich zum Schelm schlafen als sich zum Schelm arbeiten.
Lieber ungezogene Kinder als verzogene Kinder.
Lieber unhöflich als überlästig.
Lieber vom Herren gekauft als vom Knechte.
Lieber vom Herrn als vom Knecht gekauft.
Lieber zehn ehrlich machen als einen zum Schelm.
Liebes geht über Schönes.
Liebesgram, Liebesflamm.
Liebes Kind, lernst du wohl, wirst du gebratner Hühner voll;
lernst du aber übel, so geh mit den Säuen über den Kübel.
Liebesschwüre dringen nicht zum Himmel.
Liebesstück ist kein Diebesstück.
Liebest du die Güsse, so liesen dich die Flüsse.
Liebeszank, Liebesdank.
Liebeszorn ist neuer Liebeszunder.
Liebe trägt ihr Gegengift bei sich.
Liebe tut alles.
Liebe über Feld, ist über Gut und Geld.
Liebe überwindet alles.
Liebe und Herrschaft leiden nicht Gesellschaft.
Liebe und Rausch schauen zum Fenster hinaus.
Lieb und Rausch schaut zum Fenster aus.
Liebe und Treue logiert bei Hunden im Hundestall.
Liebe verblend’t, dass bis zum End' der Mensch weder Schad' noch Nutz' erkennt!
Liebe weiß verborgene Wege.
Liebe will geliebet sein.
Liebe wird durch Lieb erkauft.
Liebe, Zank und Rechtshändel machen einen verständig.
Liebhaber kommen immer der Glocke zuvor.
Lieb ist der Liebe Magnet.
Lieb ist Leides Anfang.
Lieb ohne Gesicht gar leicht zerbricht.
Liebschaft duldet keine Gemeinschaft.
Lieb’ stiehlt kein Dieb.
Lieb und heiß kommt vom Schweiß.
Lieb und Not hat kein Gebot.
Lieb und Treu wird durch Lieb und Treu erkauft.
Lieb und wieder Leid ist verlorne Arbeit.
Lieb wächst durch Kieb.
(Kieb = kiebig, aus dem mhd., bedeutet keifen, zänkisch, vorlaut, frech.)
Liedlohn schreit zu Gott im Himmel.
Liedlohn soll man vor allen Schulden bezahlen.
(Ein altes Rechtssprichwort. Der Historischer Ursprung des Ausdrucks Liedlohn ist nicht mehr bekannt. Der Liedlohn war der Lohn von Mägden und Knechten, meist in der Landwirtschaft oder andere nicht dauerhaft angestellte Personen wie Tagelöhner oder Boten, der für Handarbeit bezahlt wird. Der Liedlohn des letzten Jahres hatte bei Insolvenz, Konkurs oder Tod des Arbeitgebers Vorrang und musste bevorzugt ausgezahlt werden. Bei Zwangsversteigerungen von land- oder forstwirtschaftlichen Grundstücken wurde der Liedlohn erst zum 1.7.2007 abgeschafft. Im schweizerischen Familienrecht ist er noch heute eine Entschädigung für mündige Kinder und Enkel, die sie unter bestimmten Voraussetzungen von Eltern oder Großeltern für geleistete Arbeit im selben Haushalt fordern können. Er ist in der Schweiz nicht bundeseinheitlich geregelt, sondern nur in kantonalen Gesetzen zu finden. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lidlohn)
Liegt der Baum, so klaubt jedermann Holz.
Liegt der Hund, so beißen ihn alle.
Liegt der Unglückliche, so will niemand ihm aufhelfen.
Liegt einer im Bette bei einer im Kloster, so beten sie schwerlich ein Paternoster*25.
Liegt einer im Bette bei einer im Kloster, so singen sie schwerlich das Paternoster*25.
Liegt er, so gibt er: läg' er nicht, so gäb' er nicht.
(Damit ist ein Baum gemeint. Wenn er am Boden liegt, nimmt jeder davon, was er brauchen kann. Einen noch stehenden Baum müsste man erst fällen, eine Arbeit, die man sich, wenn möglich, erspart. In allen übrigen Dingen des täglichen Lebens geht es genau so, man nimmt so viel wie möglich mit so wenig Anstrengung wie nötig.)
Ließe der Wolf sein Laufen, das Volk ließe sein Rufen.
Ließe die Katze das Mausen, so bliebe der Kater draußen.
Ließen wir die Güsse, so ließen uns die Flüsse.
Ließest du die Güsse, so ließen dich die Flüsse.
(Dies Sprichwort soll eine Warnung für Trinker sein.)
Links und rechts, wie die Kartäuserkatzen.
List gegen List.
List geht über Gewalt.
List hat den Schlüssel bei sich.
Listiger denn ein Kuckuck.
Listig, wie ein Oktoberfuchs.
List macht guten Mist.
List tut mehr denn Stärke.
List überwindet Rat, tut mehr als Stärke.
List und Betrug sind wie ein Holzkeil, der das Ansehen nicht hat, dass er etwas tun werde. Wenn er aber wird eingeschlagen, kann er große Bäume spalten und verderben.
List und Glück haben große Kraft.
List wird gern Lust.
List wird mit List bezwungen.
Lob dich, Kuckuck, mit deinem Gesang, man hört am Geschrei wohl, was du für ein Vogel bist.
Lobe, dass du könnest schelten, Schelte, dass du könnest loben.
Lobe den Narren, so gewinnt er Eselsohren.
Lobe den Narren, so schwillt er.
Lobe die Berge und bleib in der Ebene.
Lobe die See und bleib auf dem Lande.
Lobe gern die alte Welt und tu, was der neuen gefällt.
Gar Mancher lobt die alte Welt, tut aber, was der neuen gefällt.
Lob einen Narren, so wird er lachen. Ist er kein Narr, so wird er sagen, du seist ein Heuchler.
Loben ist nicht Lieben.
(Dazu Wilhelm Körte 1837 in seinem Sprichwörterbuch: Lob ist Gift: das offne schadet, das geheime noch mehr, das erdichtete am meisten.)
Lob erhält mancher tote Mann, der es im Leben nie gewann.
Lob erhält manch toter Mann, der's im Leben nie gewann.
Man lobt im Tode manchen Mann, der Lob im Leben nie gewann.
Lob folgt den Werken.
Lob ist der Toren (Narren) Prob.
Lob ist leichter zu erlangen, als zu erhalten.
(Das bedeutet, wer den einmal ausgesprochenen Lob auf Dauer erhalten will, der muss sich auf Dauer anstrengen und auch zukünftig dem Lob gerecht werden. Wer einmal nachlässt, der verliert das vergangene Lob schnell wieder, genauso, wie Sportler dauernd trainieren müssen, um ihre Form und Leistungsstärke zu erhalten. Dazu passt das Sprichwort: Wer rastet, der rostet.)
Lob ist leichter zu erlangen als zu erhalten, denn es will immer wie ein Feuer geschürt sein.
(Erstmalig stand dies Sprichwort in längerer Form 1630 in der Sammlung von Christoph Lehmann (Seite 490, Nr. 40). Spätere Sammler hielten den 2. Teil wahrscheinlich nur für die Erklärung und führten nur den 1. Teil als Sprichwort auf: Körte 1837, Nr. 3932, Braun 1840, Nr. 2359 und Simrock 1846, Nr. 6539)
Lob macht einen Anfang zur Freundschaft.
Lob macht Künstler.
Lob nach dem Tode, ist Gesang der Nachtigall in eines Tauben (Gehörlosen) Hause.
Lob ohne Maß hat keine Ehre.
Lobt man einen Guten, so wird er besser, lobt man einen Bösen, so wird er schlimmer.
Lob wird manchem toten Mann, der Lob im Leben nie gewann.
Löffeln macht Hochzeit.
Löffeln und witzig sein stimmen selten überein.
Lohn macht in der Kirche großen Ton.
Lohn um Lohn, Ware eben schon.
Lösche das Feuer, ehe es zum Dache ausschlägt.
Sprichwort im Deutschen Sprichwörter Lexikon Band 1 von 1867 von Karl Friedrich Wilhelm Wander unter dem Stichwort Feuer, als Quellen gibt er die Sammlungen von Karl Simrock und Wilhelm Körte an.
Bei Simrock steht unter Nr. 2410: Lösche das Feuer, eh es ausschlägt. und unter Nr. 6604: Lösche beizeit, eh das Feuer zum Dach ausschlägt.
und bei Körte steht: Lösche das Feuer bei Zeiten. eh' es zum Dache hinausschlägt.
Jeder hört dasselbe Sprichwort anders und Wander nimmt aus allen etwas heraus und stellt es neu zusammen.und bei Körte steht: Lösche das Feuer bei Zeiten. eh' es zum Dache hinausschlägt.
Lösche das Licht aus, so sind alle Weiber gleich.
Lose Leute futtern viel Rechts.
Loser Leute gebrach es nie.
Lotterielose sind Eingangszettel ins Armenhaus.
Lübeck ein Kaufhaus, Hamburg ein Brauhaus, Braunschweig ein Rüsthaus, Lüneburg ein Salzhaus, Halberstadt ein Pfaffenhaus.
(Das Sprichwort stammt aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges.)
Lübeck ist in einem Tage gestiftet, aber nicht in einem Tage gebaut.
Lübisch Recht, Glüpisch Recht.
(Lübisches Recht war früher das Recht der Stadt Lübeck. Glüpisch bedeutet heimtückisch oder hinterlistig. Laut dem Kommentar von Wilhelm Körte von 1837 meinte das Sprichwort früher, das Recht würde Rollwagen gleich so hin und her geschoben, wie und wohin man will. Danach fragte Körte, obs jetzt noch wahr ist, die Lübecker werdens wohl wissen.)
Luft bläst den Dudelsack auf und Hochmut den Narren.
Lüge ist die erste Staffel zum Galgen.
Lügen bedarf viel Plauderns, Wahrheit ist bald gesagt.
Lügen bezahlen keinen Zoll.
Lügen, Buhlen und Stehlen hängen aneinander.
Lügen fordert viel Wort.
Lügen guckt allezeit oben mit dem Kopf hinaus.
Lügen haben keine Füße.
Lügen haben kurze Beine.
Lügen haben kleine schmale Beine.
(Die Wahrheit kommt immer heraus. Auch in Italien und Slowenien, ähnlich in Armenien: Die Sonne wird nicht hinter der Wolke bleiben. und aus Afrika: Der Weg des Lügners ist kurz.) Armenisch: Die Sonne wird nicht hinter der Wolke bleiben., aus Afrika: Der Weg des Lügners ist kurz.)
Lügen hängt aneinander wie Sand, wie eine Kette von Kuhmist, was ist gedicht, das besteht nicht.
Lügen hat keinen Bestand, sie müssen allzeit wider sich selbst reden.
Lügen hinkt allzeit auf einem Bein.
Lügen in allen Formaten ist eine große Bibliothek.
Lügen ist allzeit krumm, sie liege, gehe oder stehe.
Lügen ist allezeit siech und bedarf viel Flickens und Glossierens.
(Glossieren = aus dem spätlateinischen glossari und mittelhochdeutschem glosieren - auslegen, ausdeuten, erklären, verfälschend auslegen, spöttischen Randbemerkungen, schnippische Kommentare, schwierige Textstelle mit Zusatzbemerkung erläutern. Heutige Verwendung: Glosse - knapper, polemischer Kommentar, am Rand, zwischen den Zeilen, im Text. Glossar - Verzeichnis als Anhang eines Textes mit Erklärungen.)
Lügen ist dem Menschen ein schändlich Ding.
Lügen ist der Leber gesund.
(Ein altes Sprichwort, das heute verwundert, warum sollte Lügen gut für die Gesundheit sein? Es ist dem früheren Verständnis von Glauben und der der Medizin geschuldet. Wegen des fehlenden Wissens musste vieles mit dem Glauben erklärt werden und entsprach nicht immer den Tatsachen. Agricola hat in seinem Sprichwörterbuch 1548 eine Erklärung dazu geschrieben: „Das ist das rechte Stück von der Welt, die Lügen und Betrügen für eine Art für Gesundheit hält, so doch dies ein Laster ist, das der bösen Phalange gehört. Denn Christus unser Herr und Heiland einen Lügner und Mörder hasst.
Die Leber ist ein Gefäß des Geblüts, Lachens und aller Freuden. Wer nun Lust und Freude hat am Lügen und liebt sie, der richtet der Leber einen guten Bissen zu und ein gesundes Essen, darum sei Lust und Freude entfacht, wie dann die Hof- und Kaufleute in die Faust lachen, und tut ihnen wohl, wenn sie jemand übervorteilen und heimlich übereilet (betrogen) haben.“ Daraus folgt, dass man früher glaubte, umso böser und schlechter ein Mensch war, umso besser ging es der Leber, da die für Sünde, Wollust, Betrug, Lüge und andere böse und schlechte Dinge stand. Was sich erst gut für die Gesundheit anhört, ist tatsächlich als schlecht und böse für den Glauben, das menschliche Miteinander, das gegenseitige Vertrauen und das Seelenheil gemeint. Man sollte das Lügen also lassen, da es schlecht und böse ist.)
Lügen ist durchsichtig.
Lügen ist eine gewaltige reiche Kaiserin in der Welt.
Lügen ist eine Hauptsprach, denn sie geht durch das ganze (alle) Land.
Lügen ist eine unerfindliche Wahrheit.
Lügen ist so gut als Wahrheit, wenn sie Nutzen schafft. Wenn eine Lüge dem Lügner nützt und niemand schadet, so hilft sie so viel als eine Wahrheit.
Lügen ist Teufels Tochter und braucht ihres Vaters Sprach, sie weiß es anders und redt es anders.
Lügen ist wie ein Ölfleck an einem Kleide, der sich schwerlich lest ausreiben.
Lügenkönig ist der Teufel.
Lügen lässt sich nicht zusammen leimen.
Lügen mag das Licht nicht leiden.
Lügen muss endlich zu Schanden werden.
Lügen tut mir nichts, Wahrheit scheu ich nicht, spricht ein gut Gewissen.
Lügen und Lawinen wachsen immer.
Lügen und List, Falschheit und Trug, ist der Welt Waage und des Teufels Pflug.
Lügen und List manchen beraubt der Ehr, die er nicht wieder gewinnt mehr.
Lügen und Stehlen gehen miteinander.
Lügen und Trug ist der Leute Wagen und Pflug.
Lug und Trug, der Welt Wagen und Pflug.
Lüg und Trug ist der Welt Acker und Pflug.
Lügen und Untreu zertrennen die Herzen und Hände.
Lügen wird eine Wahrheit, so man sie für wahr glaubt.
Lügen zerschmelzen wie Schnee.
Lügner und Diebe sind Geschwisterkinder.
Lügner und Nachkläffer machen aus Freunden Feinde.
Lüg nicht du geringer Mann, die Herren haben damit zu tun, den Herren ist lügen kein Schimpf, den Geringen ists Schand und Unglimpf.
Lügt man doch wohl übers andere Haus.
Lumpen gehen dreizehn aufs Dutzend.
Lumpenreben geben den besten Wein.
Lüneburger Heide, armer Wichtel (Brüder) Weide.
Lurz, leck den Löffel.
Lustig! Der Vater hat das Haus verkauft, die Mutter die Scheuer*31 abgebrannt.
Lustig gelebt und selig gestorben heißt, dem Teufel die Rechnung verdorben.
Lustig in Ehren darf niemand wehren.
Lustig! morgen haben wir wieder nichts!
Lustig sein ist des Weins Gerechtigkeit.
Lustig! Über hundert Jahre sind die Heiden hier!
Lust lehrt pfeifen.
Lust schafft Leute.
Lust und Liebe zu einem Ding macht alle Müh und Arbeit gering.
Lust und Liebe zum Dinge, macht alle Arbeit geringe.
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