Deutsche Sprichwörter  mit W

Deutsche Sprichwörter
Über 24.000 deutsche Sprichwörter
Wenn da bis
Wenn du
Karl Friedrich Wilhelm Wander
und das „Deutsches Sprichwörter Lexikon“


Karl Friedrich Wilhelm Wander hat zwischen den Jahren 1867 und 1880 sein fünfbändiges „Deutsches Sprichwörter Lexikon“ veröffentlicht. Über 30 Jahre hat er dafür Sprichwörter gesammelt. Im Deutsches Sprichwörter Lexikon sind ca. 225.000 deutsche Sprichwörter und Redensarten und ca. 60.000 Sprichwörter aus verschiedensten Fremdsprachen. Eine Arbeit eines Einzelnen, ohne die heute möglichen Hilfsmittel, eine einmalige und unvergleichbare Leistung, die man nicht überschätzen kann.

Wer aber meint, ein deutsches Sprichwort zu haben, weil es auch bei Wander im Lexikon steht, hat trotzdem nicht sicher eins, es kann auch falsch sein. Wander selbst schreibt im Vorwort zum 1. Band des Deutsches Sprichwörter Lexikon, das es auch Fehler enthält oder Quellenangaben verloren gingen. Die Quellenangaben sind tatsächlich teilweise falsch oder fehlen vielfach ganz. Erst wenn man ein Sprichwort in den Quellen Wanders wiedergefunden hat, kann man sich über Herkunft und Nationalität sicher sein.

Ein Freund Wanders wurde wegen angeblicher kommunistischer Umtriebe verhaftet und in Wanders Wohnung fand 1845 wegen angenommener Unterstützung eine Hausdurchsuchung statt. 1853 fand eine weitere Haussuchung bei ihm statt. Seine Vergehen: Er war Lehrer und hatte eine Lehrervereinigung gegründet. Er forderte mehr Selbstbestimmung für die Lehrer, er hatte mehrfach kritische Aufsätze und Bücher über die Schule veröffentlicht und er forderte die staatliche Aufsicht über die Schulen mit Abschaffung der Kirchlichen, unter der das Schulwesen stand. Er befürwortete nicht den Schulmeister alter Prägung, der nur notwendiges Wissen beibrachte und gehorsame Untertanen produzierte, er forderte einen neuen Lehrer, der freie und mitdenkende Bürger mit Selbstverantwortung erzog. Alles zusammen für Kirche und herrschende Obrigkeit revolutionär und unhaltbar für einen Lehrer. Deswegen wurde er 1849 endgültig aus dem Schuldienst entlassen. Durch die Haussuchungen und Umzüge verlor er ein Heft mit Quellenangaben, was zu fehlenden Quellen im Sprichwörterlexikon führte.

Außerdem hatte er 1831/32 unter dem Titel Scheidemünze neue Sprichwörter herausgegeben, das heißt, von ihm erdachte und Sprichwörtern nachempfunden Sprüche. Auch diese fanden Eingang ins Sprichwörterlexikon. Das brachte ihm den Vorwurf, sich die Sprichwörter teilweise auszudenken. Andere Sprichwörter habe er selbst vernommen oder sie wurden ihm als solche übergeben, teilweise ohne Quellen oder Herkunftsangabe. Etliche stammen aus der Literatur, die er an Form und Gepräge des Ausspruchs erkannt haben will, was nicht jedermanns Sache ist, wie er meint. Dazu gehört die erforderliche Aufmerksamkeit und ein für diesen Zweck gebildetes Sprachgefühl, das sogenannte Sprichwörterohr, das er seinen Angaben nach besitzt, viele andere aber nicht. Wenn sein Sprichwörter-Instinkt etwas zum Sprichwort erklärt hatte, war eine weitere Überprüfung nicht notwendig. Der im Lexikon vorhandene Quellennachweis war für ihn ausreichend.

Quellen: Vorrede im 1. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
            Nachwort im 5. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.

Beispiele für Fehler im Deutschen Sprichwörter Lexikon:

Als Quelle für die Ägyptischen Sprichwörter benutzte Wander das Buch „Arabische Sprüchwörter oder die Sitten und Gebräuche der neueren Aegyptier erklärt aus den zu Kairo umlaufenden Sprüchwörtern übersetzt und erläutert von Johann Ludwig Burckhardt“ aus dem Jahr 1834. In diesem Buch sind 782 Ägyptische Sprichwörter enthalten. Bei Wander findet man aber nur 696 Mal die Quellenangabe Burckhardt und nur 155 Mal den Hinweis auf Ägypten. Die übrigen Ägyptischen Sprichwörter scheinen bei ihm fälschlicherweise „deutsche Sprichwörter“ zu sein. Ähnliches gilt auch für andere Quellen Wanders aus anderen Ländern.

Bei über 4000 Sprichwörtern gibt Wander z. B. Dr. Phil. Julius Altmann an, der 1853-1855 in einigen Zeitschriften Sprichwörter aus Russland, Bulgarien und von den Tataren veröffentlichte, die er dort auf Reisen sammelte. Auch sie sind in Wanders Sprichwörterlexikon enthalten, aber oft ohne den Hinweis auf Russland oder Bulgarien. Wer später von Wander abgeschrieben hat, machte möglicherweise fälschlicherweise aus Mangel am Hinweis aus einem fremden, ein deutsches Sprichwort.

Etliche fremde Sprichwörter erhielten schon ohne vergleichbares deutsches Sprichwort eigene Nummern. Aus Ermangelung entsprechender deutscher Sprichwörter und verlorener Quellen wurde daraus später ein deutsches Sprichwort ohne Quellenangabe.

Mehrfach stehen Sprichwörter in Mundart mit Hinweis auf die hochdeutschen Varianten, oder umgekehrt, oder beide oder mehrere verschiedene Mundarten als verschiedene Sprichwörter im Sprichwörter Lexikon.
Dass ein Sprichwort von einem Bayern, Hessen, Sachsen oder anderem Deutschen in seiner ihm eigenen Mundart ausgesprochen wird, macht aus einem Sprichwort auch heute noch kein weiteres neues Sprichwort. Ebenso das Umstellen einzelner Wörter, falsches Abschreiben, übersetzen oder weglassen oder verlieren von Quellen. Schon nach Druck der ersten zwei Bände gab es deswegen begründete Kritik eines anderen Sprichwörtersammlers, Otto Freiherr von Reinsberg, der auch auf einen Kommentar im Vorwort der Sammlung von Wilhelm Körte (1837) hinwies. Wanders Antwort darauf steht im Vorwort des 3. Bandes des Sprichwörter Lexikons. Leider waren die gegenseitigen Kritiken von Otto Freiherr von Reinsberg und K. F. W. Wander in deren Veröffentlichungen vorwiegend persönlicher Natur und brachten auf keiner Seite eine Verbesserung ihrer Arbeiten. Im Internet nachzulesen in den Vorworten von Wanders Sprichwörter Lexikon und: http://brema.suub.uni-bremen.de/ . . Reinsberg

Beispiel:

„Schreib a X fer a U, su kimmste der Rechnung zu.“ steht als Schlesisches Sprichwort im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.4 mit dem Hinweis der hochdeutschen Version bei Simrock Nr.11951. Die hochdeutsche Version wie bei Simrock: „Schreib ein X für ein U, so kommst du mit der Rechnung zu.“ steht im 4. Band in Spalte 335 unter Schreiben (Verb.), Nr.21 ohne Quellenangabe. So werden aus einem zwei Sprichwörter und wird einem bei Wander ein X für ein U vorgemacht.
Wenn dann fast wortgleich Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu.“ im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.5 (Quelle bei Petri im anderen Teil) und „Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu.“ im 5. Band in Spalte 283 unter Wirth, Nr.124 (Quelle bei Lehmann Seite 923, Nr.22) dazukommen gibt es immer mehr Varianten, die als einzelne Sprichwörter aufgeführt werden.

Weitere Beispiele auf einigen Seiten im Text. Aus diesem Grund ist das Deutsche Sprichwörter Lexikon als primäre Quelle oder Beweis für ein deutsches Sprichwort nur bedingt geeignet - vielmehr hat es einen unschätzbaren Wert als Hinweisgeber für die weitere Suche nach der wirklichen Quelle.
   
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Aus einem Gutachten von Dr. Karl Rosenkranz, Rath 1. Klasse und ordentlicher Professor an der Königlichen Universität zu Königsberg zur Sprichwörtersammlung „Preussische Sprichwörter“ von H. Frischbier aus dem Jahr 1864 in der 2. Auflage 1865, Seite 320:

„Sprichwörter erfindet man nicht, sondern man findet sie.“

Leider hat Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon zu viel erfunden. Auf dieser Website sind die Sprichwörter dagegen in den originalen Quellen gefunden worden.
   
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Wenn Danken einen Batzen*2 kostete, behielt' es mancher zurück (in seinem Säckel).

Wenn das Aber nicht wär, so wäre mancher in gutem Lob.

Wenn das allzu dazu kommt, so taugt nicht: Allzu fromm, allzu gut, allzu weiß, allzu recht, allzu gelehrt taug nicht.

Wenn das Alter stark und die Jugend klug wäre, das wäre viel Geldes wert.

Wenn das am grünen Holz geschieht, was soll am dürren werden?
(Das Sprichwort stammt aus der Bibel, Das Evangelium nach Lukas 23, 31: „Denn wenn man das tut am grünen Holz, was wird am dürren werden?“)

Wenn das Bein gebrochen ist, haut man den Baumstumpf um.

Wenn das Bett gemacht ist, so soll man schlafen gehen, wenn man will.

Wenn das Bier auf die Neige und Hefen gekommen ist, so ists zu lang geharret mit spärlich zapfen.

Wenn das Brot wohlfeil ist, so soll man sein am meisten achten.

Wenn das Dorf brennt, so geht des Pfaffen Haus mit.
Wenn das Dorf brennt, so steht des Pfaffen Haus in Rauch.
   
Man muss (soll) das Eisen schmieden, solange es heiß ist.
Wenn das Eisen glüht, soll man es schmieden.
Wenn das Eisen heiß ist, soll man schmieden.
(Das bedeutet, man sollte schnell handeln, eine sich bietende Gelegenheit nutzen, bevor sie vorbei ist und es zu spät sein könnte. Das Sprichwort ist in vielen anderen Ländern ebenfalls bekannt. Nach verschiedenen unbewiesenen Quellen soll es auf Terenz, Ovid oder andere zurückgehen. Als deutsches Sprichwort (der 3. Spruch) steht es schon im 17. Jahrhundert im Sprichwörterbuch „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ von Christophorum Lehmann aus dem Jahr 1630 auf Seite 258, Nr.8 im Kapitel Gelegenheit.)
 
Wenn das erste Wetter hagelt, so hageln die folgenden auch gern.

Wenn das Essen noch wohl schmeckt, so soll man aufhören.
Wenn einem das Essen am besten schmeckt, muss (soll) man aufhören.

Wenn das Fass leer ist, so wischen die Freunde das Maul und gehen.

Wenn das Fass rinnt, muss man die Reifen treiben.

Wenn das Fass voll ist, läuft's über.

Wenn das Ferkel geboten wird, soll der Sack bereit sein.

Wenn das Ferkel satt ist, so stößt es den Trog um.

Wenn das Ferkel träumt, so ist`s von Trebern.

Wenn das Feuer allenthalben zum Dach ausschlägt, so hilft so bald kein löschen.
Wenn das Feuer allenthalben zum Dach ausschlägt, so ists zu spät zu löschen.

Wenn das Feuer erloschen ist, spielen die Kinder mit der Asche.
(Das bedeutet, wenn die Gefahr vorbei ist, sind alle mutig, so wie alle den toten Löwen mit Füssen treten, den sie noch lebend über alle Maßen fürchteten.)

Wenn das Feuer in der Küche ausgeht, so löscht es auch in den Herzen aus.

Wenn das Feuer kein Holz mehr hat, so verlöschet es.

Wenn das Freien übel gerät, so hat einer das Fegefeuer sein Leben lang im Haus.

Wenn das Gefäß voll ist, läuft's von einem Tropfen über.
(Gleiche Bedeutung wie die Sprichworte: Vom letzten Tropfen läuft der Eimer (das Fass) über. und Ein Ei macht einen vollen Wagen bersten oder das arabische Sprichwort: Die letzte Feder bricht dem Kamel den Rücken.)

   
Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.
Sobald das Geld im Kasten klingt, alsbald die Seel in Himmel springt.
Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.
Sobald der Gülden im Becken klingt im huy die Seel im Himmel springt.
Ausruf des Ablasspredigers und Mitglied der Dominikaner Johann Tetzel.
Tetzel wurde um 1460 in Pirna oder Leipzig geboren und starb am 11.8.1519 in Leipzig. Mit der Art eines Marktschreiers soll er den Ablasshandel eröffnet haben. Der ins Hochdeutsche übertragen heutzutage allgemein geläufige Ausruf (die drei ersteren) und ein mögliches Original (der Vierte).

Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts war der Ablasshandel streng geregelt, nur bestimmte Sündenstrafen konnten durch Geld und keinesfalls ohne tätige Reue erlassen werden. Als Alternative für Reue und Bußleistungen und zur Finanzierung der leeren Kirchenkassen wurden die Ablassbriefe erfunden. Wer einen Ablassbrief kaufte, konnte sich zweimal im Leben, ganz ohne Beichte und anderer Auflagen oder Reuebeweis,zu einem beliebigen Zeitpunkt und in seiner Todesstunde, von allen Sünden freikaufen. Selbst ein Dokument, das bereits verstorbenen Angehörigen volle Gnade zusicherte, konnte erworben werden. Bezahlt wurde nach Stand und Vermögen: Grafen und Adlige bezahlten sechs bis zehn Gulden, Bürger und Kaufleute drei, Handwerker nur einen Gulden. Ein Paar Schuhe kostete damals ca. einen Gulden. Völlig Mittellose mussten beten und fasten, manchmal jahrelang bei Wasser und Brot.
1504 begann Tetzel seine Tätigkeit im Ablasshandel und übertrieb dessen Umfang. Die eine Hälfte der Einnahmen diente dem Bau des Petersdoms in Rom, die andere Hälfte teilten sich der Erzbischof Albrecht von Brandenburg und der jeweilige Ablassprediger. Mit den Einkünften bezahlte der Erzbischof seine Schulden bei den Fuggern, deren Vertreter mit Tetzel unterwegs waren und die Tilgungssummen umgehend einzogen.
Martin Luther, Beichtvater vieler Wittenberger, bemerkte Tetzels Ablasshandel und prangerte das seiner Meinung nach schändlichen Tun an. Seine Vorstellung von einem sündigen Menschen, der sich einem Leben der Reue und Demut unterwirft, würde damit geradezu verhöhnte. Die 95 Thesen, die Luther in Wittenberg veröffentlicht haben soll, sollen die Reaktion seiner tief greifenden Enttäuschung darauf sein und gelten als Auslöser der Reformation.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Tetzel


Wenn das Geld redet, muss ein jeder das Maul halten.

Wenn das Glück am höchsten ist, so versieh dich des Falls.

Wenn das Glück anpocht, soll man ihm auftun.

Wenn das Glück aufgeht, so schneit es Freunde, wen es aber untergeht, hagelt es Feinde.

Wenn das Glück den Püffel krönt, so tut jedermann der Kron gebührende Reverenz.
(Püffel = Büffel. Als Büffel wurden grobe, ungehobelte Menschen oder Flegel bezeichnet.)

Wenn das Glück den Mann sucht, so ist gut handeln.

Wenn das Glück den Menschen sucht, so hilft er sich wohl.

Wenn das Glück dir Küchlein backt, so will es dich fassen und erdrücken.

Wenn das Glück einem schmeichelt, so wills ihm den Hals abstechen.

Wenn das Glück einen freundlich anlacht, so will sich das Glücksrad verkehren.

Wenn das Glück gewählt den Mann, gilt es gleich, was er kann.

Wenn das Glück groß ist, muss man das Unglück fürchten.

Wenn das Glück nicht will an den Mann, so gilt's gleich, was er kann.
Wenn das Glück nicht will an den Mann, so hilft doch nichts, was er kann.

Wenn das Glück wohl will dem Mann, so gilt's, gleich was er kann.

Wenn das Glück zum Tanz bläst, so will es jagen.

Wenn das Haupt krank ist, so siechen die Glieder.

Wenn der Kopf krank ist, legen alle Glieder ihr Beileid ab.
Wenn der Kopf schmerzt, leiden alle Glieder.
Wenn's Haupt krank ist, trauern die Glieder.

Wenn das Herz das Fieber hat, kann die Zunge nicht wohlauf sein.

Wenn das Herz getroffen wird, so lässt sich's merken und rührt sich wie Wachteln im Korn.

Wenn das Kalb ist wie die Kuh, so sind der Huren zwo.

Wenn das Kind ertrunken ist, deckt man den Brunnen.

Wenn das Kind getauft ist, will es jedermann halten.

Wenn das Korn bei vollen Scheuern*31 aufschlägt, dann fällt es bei ledigen wieder.

Wenn das Land auf den Knien liegt, so muss der Regent aufrecht stehen.

Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade draus.

Wenn das Loch unter der Nase zu wäre, blieb viel bös unterwegen.
Wenn das Loch unter der Nase zu wäre, wie dem Frosch nach St. Jacobs Tag, so bliebe viel unterwegen.

Wenn das Maß voll ist, so läuft's über.
Wenn’s Maß voll ist, läuft es über.

Wenn das Mäusel die Katze hört maunzen, so bleibt sie im Loch.

Wenn das Meer still ist, so kann jeder fahren.

Wenn das nicht gut für die Wanzen ist!

Wenn das Pferd satt ist, so trauert es.
 Wenn das Pferd voll ist, so ist es faul.

Wenn das Pferd zu alt ist, spannt man's in den Karren.

Wenn das Regiment bei Nacht vom Mann und bei Tag vom Weib geführt wird, dann stimmen Pfeife und Geige zusammen.

Wenn das Salz dumm ist, womit soll man salzen?

Wenn das Schaf dem Wolf traut, so kost es das Fell.

Wenn das Schaf den Wolf will wecken, so muss es sein gut Fell darstrecken.
Wenn das Schaf will den Wolf wecken, so muss es das Fell herstrecken.

Wenn das Schaf gestohlen ist, so sagt der Schäfer: Der Wolf hat's getan.

Wenn das Schaf gestorben ist, so schert man ihm weiter keine Wolle ab.

Wenn das Schiff aufrecht geht, so kann jeder ein Schiffmann sein.
Wenn's Schiff gut geht, will jeder Schiffsherr sein.

Wenn das Schiff bresthaft ist, so sind ihm alle Winde zuwider.
(bresthaft = alte Bezeichnung für gebrechlich, kränklich, behindert, mit Gebrechen behaftet. Vorwiegende Verwendung in Süddeutschland und Österreich. Nach Adelungs Wörterbuch um 1780 bedeutet es eigentlich jemanden, dem ein Glied seines Leibes fehlt. Die Bezeichnung gilt heute als abwertend und diskriminierend und wurde deswegen meist durch andere ersetzt. Wenn in Sprichwort ein Schiff bresthaft ist, dann hat das Schiff ein Leck. Das bedeutet, ein Ungeschickter findet überall Hindernisse und Probleme.)

Wenn das Schiff bricht, so weiß ein Tor, dass nicht recht gefahren ist.

Wenn das Schiff gesunken ist, so ist jeder ein Steuermann.

Wenn das Spiel am besten ist, soll man ablassen.

Wenn das Spiel aus ist, sieht man, wer gewonnen hat.

Wenn das Spital brennt, so sieht man, wie viel Krüppel sind.

Wenn das Wasser über die Körbe geht, soll man das Schiff lösen.

Wenn das Wasser über die Steine läuft, wird es rein.
Wenn's Wasser läuft über drei Steine wird's wieder reine!

Wenn das Weib die Töpfe zerbricht und der Mann die Krüge, so gibt es viel Scherben im Haus.
Wenn das Weib die Töpfe bricht, und der Mann die Krüge, so muss es im Hause viele Scherben geben.
Wo der Mann Hafen*15 bricht und das Weib Krüge, da ist das gedeihen aus.
Zerbricht der Mann Gropen (Häfen, Töpfe), so zerbricht das Weib Krüge.

Wenn das Werk getan ist, ist der Tadel unwert.

Wenn das Wort heraus ist, gehört's einem andern.
Wenn das Wort heraus ist, ist es eines andern.

Wenn das Wörtlein wenn nicht wär, wär mancher Bettler ein reicher Herr.

Wenn das Wort von der Zungen, so ist der Mann gebunden.

Wenn dein Verdienst bei Weisen gilt, sei ruhig, wenn der Tor dich schilt.

Wenn dem Esel zu wohl ist, so geht er aufs Eis (tanzen) und bricht ein Bein.
Wenn dem Esel zu wohl tut sein, tanzt er aufs Eis und bricht ein Bein.
Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis.
Als dem Esel zu wohl ward, ging er aufs Eis und brach ein Bein.

Wenn dem Esel zu wohl ist, so gumpet (springt) er.

Wenn dem Fass der Boden ausgestoßen ist, so bleibt die Hefe auch nicht darin.

Wenn der Abt die Würfel auflegt, dürfen die Brüder spielen.
So der Abt Würfel auflegt, mögen die andern Brüder kühnlich mitspielen.
Wenn der Abt die Würfel gibt, so spielen die Brüder.
Wenn der Abt die Würfel auflegt, hat das Konvent Macht zu spielen.
Wenn der Abt die Würfel auflegt, so ist dem Konvent das Spielen erlaubt.
Wenn der Abt Würfel auflegt, so spielt das Konvent.

Wenn der Abt spielt, so mögen die Mönche zechen.

Wenn der Altar zerbrochen ist, so steckt niemands Kerzen mehr drauf.

Wenn der alte Hund bellt, soll man aufsehen.
Wenn ein alter Hund bellt, soll man hinausschauen (hinaussehen).
Wenn ein alter Hund bellt, so siehe aus.

Wenn der Arme dem Reichen schenkt, so ist es visierlich, dass der Teufel darüber lacht.

Wenn der Bauch schwillt, sieht man, wo es gilt.

Wenn der Bauch voll ist, ist das Haupt blöde.

Wenn der Bauer aufs Pferd kommt, reitet er schärfer als der Edelmann.

Wenn der Bauer nicht muss, rührt er weder Hand noch Fuß.

Wenn der Bauer wohlgesehen sein will, so muss er mit den Füßen in den Händen kommen.
(Das bedeutet, er muss mit den Füßen Hühnern, Gänsen und Enten in der Hand kommen. Er ist überall willkommen, wenn er mit Geflügel in den Händen als Geschenk kommt.)

Wenn der Baum gefällt ist, rühmt man seinen Schatten.

Wenn der Baum jung ist, lässt er sich ziehen, nicht wenn er gewachsen.

Wenn der Baum liegt, will jeder Späne lesen.

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg kommen.
(Das bedeutet, man muss selbst etwas tun, wenn andere das erwartete oder geforderte nicht tun. Man muss selbst aktiv werden, damit etwas getan wird. Dies Sprichwort soll auf eine türkisch-muslimische Anekdote des Hodscha Nasreddin zurückgehen, der im 13./14. Jahrhundert in Akşehir im südwestlichen Anatolien gelebt haben soll. Francis Bacon (1561-1626) hat die Anekdote um 1600 in seinem Essay „Of Boldness“ (Die Kühnheit) thematisiert. Ebenso der deutsche Dichter Friedrich von Hagedorn (1708 - 1754) in seinem Epigramm „Mohammed und der Berg“.
Mohammed wurde einmal aufgefordert, ein Wunder zu zeigen. Der forderte darauf einen nahen Hügel auf, zu ihm zu kommen. Trotz mehrfacher Wiederholung der Aufforderung geschah nichts. Darauf sagt Mohammed, er wolle auf das Ausbleiben des Wunders nicht zürnen, sondern demutsvoll, wenn der Berg nicht zu ihm kommt, selbst zum Berg gehen.)

Wenn der Besen verbraucht ist, so muss er in den Ofen.

Wenn der Besen verbraucht ist, so sieht man erst, wozu er gedient hat.

Wenn der Bettler aufs Ross kommt, so reitet er vornehmer als der Herr.

Wenn der Bettler nichts haben soll, verliert er das Brot aus dem Sack.

Wenn der Blinde den Lahmen trägt, kommen sie beide fort.

Wenn der Bock zum Gärtner wird, die jungen Bäum' er selten ziert.


Wenn der Boden zu fett ist, so erstickt die Furche.

Wenn der Dieb reif für den Galgen ist, bringt er den Strick selbst herbei.
Wenn der Dieb zum Galgen zeitig ist, so bringt er den Strang selbst mit.
Wenn der Dieb zum Galgen zeitig ist, muss er den Strick selbst beibringen.
Wenn ein Dieb am Galgen zeitig ist, so muss er den Strick selber bringen.
(Erklärung zu diesem Sprichwort von Joachim Christian Blum im zweiten band seines Sprichwörterbuches aus dem Jahr 1782: „Gottes Vorsehung lässt den Verbrecher eine Zeit lang hingehen, bis er sein Maß und weisen Absichten erfüllt hat. Dann erreicht ihn die Strafe, und die Umstände treffen so wunderbar zusammen, dass er nicht umhinkann, sich oft selbst zu verraten, sich zur Verurteilung seinem Richter selbst auszuliefern.“)

Wenn der Dieb sich nähren möchte (müsste) käm’ er nicht an den Galgen.

Wenn der Diener reich wird und der Herr arm, so taugen beide nichts.

Wenn der Dreck Mist wird, will er gefahren sein.

Wenn der Dreck zum Pfeffer wird, beißt er am stärksten.

Wenn der eine Fuß strauchelt, so ist der andere nicht ohne Gefahr zu fallen.

Wenn der eine nicht will, so können nicht zwei spielen.

Wenn der Engel zum Teufel wird, so gibt es einen bösen Teufel.
Wenn ein Engel ein Teufel wird, so er gar bös.
Wenn ein Engel zum Teufel wird, so gibts gar einen bösen Teufel.

Wenn der Esel auch eine Löwenhaut trägt, die Ohren gucken doch heraus (gucken vor).
(Sprichwort nach einer Fabel des Äsop.Die Fabel bei wikipedia.und im  Projekt Gutenberg,)

Wenn der Esel größer wird als der Stall, so tut man den Stall in den Esel.

Wenn der Esel in den ersten zehn Jahren keinen Schwanz kriegt, so bleibt er gewiss ein Mutz.
(Mutz = ein Tier mit gestutztem Schwanz.)

Wenn der Esel in die Mühle kommt, so sagt er i-ah.

Wenn der Esel nicht seine volle Last trägt, so wird er krank.

Wenn der Esel nicht will Säcke tragen, so schlägt man ihn.

Wenn der Esel nicht will, so muss er.

Wenn der Esel seine Tracht hat, so weiß er, wie er gehen soll.

Wenn der Esel weit läuft, ist er darum nicht gelehrt.

Wenn der Feind im Haus ist, muss man ihn nicht draußen suchen.

Wenn der Fleischer füttert, will er mästen.

Wenn der Fuchs den Schwanz verloren hat, so sagt er, es sei eine Last und wollt, dass andere ihre Schwänze auch lassen müssen.
Wenn der Fuchs den Schwanz verloren hat, so sehe er gern, dass kein Fuchs einen Schwanz hätte.

Wenn der Fuchs die Gänse lehrt, ihren Kragen er als Lehrgeld begehrt.
Wenn der Fuchs die Gänse lehrt, so ist ihr Kragen sein Schulgeld (Lehrgeld).
(Fast gleichlautend sagt man von den Wölfen.)

Wenn der Fuchs die Pfoten leckt, so mögen die Bauern Achtung auf die Hühner geben.

Wenn der Fuchs flieht, behält er den Balg ganz.

Wenn der Fuchs Gänse fangen will, so wedelt er mit dem Schwanze.

Wenn der Fuchspelz abgezogen, steht der Höfling nackend da.

Wenn der Fuchs predigt, so hüte der Gänse.
Wenn der Fuchs predigt, so nimm die Gänse in acht.
Predigt der Fuchs, dann gib auf deine Gänse acht.

Wenn der Fuchs stattliche Versicherungen gibt, dass er kein Huhn fressen wolle, so sind die Brief so gut wie sein Mut.

Wenn ein Fuchs über die Hasenspur läuft, so verliert der Hund die Spur.

Wenn der Fuchs und Storch einander zu Gast laden, so betrügt ein Betrüger den andern.
Wenn der Fuchs und Storch einander zu Gast laden, welcher ungegessen ist kommen, der geht hungrig heim.

Wenn der Fuchs zeitig ist, trägt er selber den Balg zum Kürschner.

Wenn der Fuhrmann nicht mehr fahren kann, so knallt er mit der Peitsche.

Wenn der Fürst einen Apfel will, bringen seine Diener den ganzen Baum.
Wenn der Fürst seinen Untertanen einen Apfel nimmt, so nehmen seine Diener den ganzen Baum.

Wenn der Gast am liebsten ist, soll er wandern (sich tollen).

Wenn der Geiß wohl ist, so scharrt sie.

Wenn der Gottlose einem Schalk flucht, so flucht er sich selber.

Wenn der große Beutel kommt, so verwirft man den kleinen.

Wenn der Hafen*15 bricht, spart man den Scherben nicht.
Wenn der Hafen*125 zerbrochen ist, spart man selten die Scherben.

Wenn der Hagel in die Küche schlägt, dann hat es allenthalben getroffen.

Wenn der Hase läuft über den Weg, so ist das Unglück schon auf dem Steg.

Wenn der Has in den Pfeffer kommt, wird er schwarz.

Wenn der Haussherr verachtet ist, so wird sein Gesinde nicht viel gelten.

Wenn der Herr kurzsichtig ist, so ist der Knecht gar blind.

Wenn der Herr lacht, so singt der Diener.

Wenn der Himmel einfällt, bleibt nirgend ein Stuhl stehen.

Wenn der Himmel einfällt, so können die Vögel keine Nester mehr bauen.

Wenn der Himmel einfällt, so sind alle Töpfe und Bäume zerschlagen.

Wenn der Himmel einfiele, bliebe kein alter Topf ganz.
Wenn der Himmel einfiele, bliebe kein Zaunstecken ganz.

Wenn der Himmel einfiiele, was würden wir für Vögel fangen.

Wenn der Himmel einfiele, zerschlüg' er mehr Kacheln als Öfen.

Wenn der Hirt nicht mehr Freiheit hätte als das Schaf, so müsste er auch Gras essen.
Hätte der Hirt nicht mehr Freiheit als das Schaf, so müsste er auch Gras fressen.

Wenn der Hirt schläft, so sind (stehen) die Schafe in Furcht.

Wenn der Hund am Bein nagt, so kennt er keinen Freund.

Wenn der Hund den Prügel nicht achtet, achtet er der Worte nicht.

Wenn der Hund gar Lappen frisst, er auch das Leder nicht vergisst.

Wenn der Hund hofiert, so kann er nicht bellen.

Wenn der Hund nicht Lust hat zu jagen, reitet er auf dem Hintern.
Wenn man die Hunde zum Jagen nötigt, so reiten sie auf'm Arsch.

Wenn der Hund schon das Bein zwischen den Zähnen hat, so hebt er seinen Schwanz auf und kennt keinen Freund.

Wenn der Hund unten liegt, beißen ihn alle Hunde.

Wenn der Hund wacht, mag der Hirt schlafen.

Wenn der Hund will sch– gehn, so sieht man ihn gekrumpen stehn.

Wenn der Junge wüsste, was der Alte bedarf, würde er oft den Säckel zulassen.
Wüsste der Junge, was der Alte bedürfte, so würde er oft den Säckel zulassen.

Wenn der Kaiser stirbt, setzt sich der König in den Sattel.
Stirbt der Kaiser, so setzt sich der König in den Sattel.

Wenn der Karren im Dreck steckt, werden viel Worte gemacht.
Wenn der Wagen im Kot(e) steckt, werden viele Worte gemacht.

Wenn der Koch verhungert, soll man ihn unter den Herd begraben.

Wenn der Kohl am besten schmeckt, soll man aufhören.

Wenn der Kopf ein Narr ist, muss es der ganze Leib entgelten.

Wenn der Kopf grindig ist, haben die Hände Freiheit zu kratzen und zu säubern, aber die Füße sollen sich's nicht anmaßen.

Wenn der Kopf wund ist, verbindet man vergeblich (umsonst) die Füße.

Wenn der Krieg anfängt, so eröffnen sich die Pforten der Hölle.

Wenn der Krug voll ist, so geht er über. (läuft er über)

Wenn der Kuchen spricht, schweigen die Krümel.

Wenn der Kuckuck Eier legt, so muss ein fremdes Nest herhalten.

Wenn der Kuckuck gleich hundert Jahre singe, so kann er doch keinen andern Gesang, denn Kuckuck.
Wenn der Kuckuck tausend Jahr alt würde, so lernt er doch nichts anders denn Kuckuck.

Wenn der Kuckuck nach Johanni singt, einen nassen Herbst er bringt.

Wenn der Löwe brüllt, so zittert der Wald.

Wenn der Löwe tot ist, hüpfen auch die Hasen auf ihn.

Wenn der Mai ein Gärtner ist, ist er auch ein Bauer.

Wenn der Mann die Frau einmal schlägt, schlägt er sie mehr.

Wenn der Mann einlöffelt und die Frau ausscheffelt*29, muss die Wirtschaft zugrunde gehen.
Wenn die Frau einlöffelt und die der Mann ausscheffelt*29, so geht die Wirtschaft zugrunde.

Wenn der Meister kommt daher, gilt das Meisterlein nicht mehr.
Wenn der Meister kommt heran, hat das Meisterchen getan.

Wenn der Meister kommt, ist es ums Spiel der Schüler getan.

Wenn der Mensch schläft, so hat er das Haupt im Magen.

Wenn der Mühlgraben trocken steht, ist auch der Mehlkasten leer.

Wenn der Mutter Hemd der Tochter gerecht wird, so nimmt sie gemeiniglich auch der Mutter Gang an.

Wenn der Nagel tief ist eingeschlagen, kann man ihn nicht unverbrochen herausziehen.

Wenn der Pfennig läutet, läuft jedermann zur Kirche.

Wenn der Pfuscher hat reichlich Brot, muss der Künstler leiden Not.
(Das Sprichwort beweist sich heute genauso wie früher. Wenn immer nur das vermeintlich Billige im Internet gekauft wird, erhält meist minderwertige Ware, wird oft betrogen oder verliert alles. Die vorhandene Qualität der örtlichen Hersteller und Händler bleibt wegen immer geringer werdender Nachfrage auf der Strecke und verschwindet endlich. Zurück bleiben die Menschen, die keine Qualität mehr bekommen und über den Schund überall klagen, den sie mit ihrem eigenen Verhalten selbst verursacht haben.)

Wenn der Pracher*26 nichts haben soll, so verliert er das Brot aus dem Sack.

Wenn der Pracher*26 wandern will, flickt er de Sack.

Wenn der Pracher*26 was hat, so hat er keinen Napf.
(Verschiedenste Sprichwörter gibt es auch in etlichen deutschen Mundarten. In Plattdeutsch: Wenn de Pracher wat hett, ſo hett he keenen Napp.)

Wenn der Rat nach Schnaps riecht, ist er bedenklich.

Wenn der rechte Joseph kommt, sagt Maria ja.

Wenn der Regen vorüber ist, so nimmst du den Regenmantel um.

Wenn der Ruß an der Pfanne brennt, so gibt's Regen.
(In einigen neueren Quellen wird dieses alte Sprichwort etwas verändert zitiert und als Kalenderspruch bezeichnet: „Wenn der Ruß an der Pfanne brennt, dann schlägt das Wetter um.“ Aber auch heute kann genauso wenig wie Wander im Sprichwörter Lexikon im 19. Jahrhundert erklären, welcher Zusammenhang zwischen brennenden Ruß und dem Wetter besteht. Vielleicht ein erster Warnhinweis auf den Klimawandel?)

Wenn der Sack voll ist, bindet man ihn zu.

Wenn der Sack kommt, wirft man den Beutel hinter die Kiste.

Wenn der Sack voll ist, erstreckt er den Zipfel.

Wenn der Sack voll ist, reckt er die Ohren.

Wenn der Sack voll ist, strotzt er sich auf.

Wenn der Sattel leer ist, kann man aufsitzen.

Wenn der Schäfer den Wolf lobt, so liebt er gewiss nicht seine Schafe.
Wenn die Schäfer die Wölfe rühmen, so lieben sie selten ihre Schafe.

Wenn der Schalk vom Brot sagt, so meint er Stein; sagt er vom Wasser, so meint er Feuer.

Wenn der Scherz am besten ist, soll man aufhören.

Ist der Schild neu, so hängt man ihn an die Wand; wird er alt, so stößt man ihn unter die Bank.
Wenn der Schild neu ist, hängt man ihn an die Wand, wenn er alt wird, wirft man ihn unter die Bank.
(Ein altes Sprichwort, das schon Ende des 14. Jahrhunderts schriftlich belegt ist (Deutsche Sprichwörtersammlung aus dem 14. Jahrhundert, 1870 veröffentlicht in den Sitzungsberichten der königlich bairischen Akademie der Wissenschaften von Konrad Hofmann.). Auch damals war es wohl schon üblich, Neues für wertvoller als Altes anzusehen, dass man ruhig schlechter behandeln und achtlos in eine Ecke werfen kann. Der Irrglaube, nur Neues hat einen Wert, zeigt sich heute in der Mode, die sich teilweise viermal im Jahr ändert (aus eigener Erfahrung aber oft von extrem schlechterer Qualität als Älteres). Warum soll etwas Gutes plötzlich schlecht sein, wenn etwas Neues oder anderes in einer anderen Farbe, abgerundet (wo vorher Ecken waren), oder neuen Namen und anderen Unnützem kommt (Elektronik, Autos, Mode oder anderes)?)

Wenn der Schimpf am besten ist, soll man aufhören.
(Schimpf = Scherz)

Wenn der Schlag nicht offen steht, kann der Vogel nicht einfliegen.

Wenn der Schneekönig wiederkommt!

Wenn der Schnee vergeht, wird sich's finden.

Wenn der Schneider keinen Knoten macht, so verliert er alle Stiche.

Wenn der Schneider nicht einen Knopf an den Faden macht, so ist der erste Stich vergeblich.

Wenn der Schreiber nichts taugt, gibt er der Feder die Schuld.

Wenn der Schub da ist, helfen die Zeugen nicht.

Wenn der Spanier einem fluchen will, so wünscht er ihm, dass all sein Hab und Gut zu Geld verkehrt werde.

Wenn der Sperling nisten will, sucht er viel Löcher.

Wenn der Sperling unter dem Dach ist, muss die Schwalbe herumfliegen.

Wenn der Stahl vom Messer vernutzt ist, so schneidet's nicht mehr.

Wenn der Stein aus der Hand ist, ist er des Teufels.
Wenn der Wurf aus der Hand ist, ist er des Teufels.
Wenn der Wurf aus der Hand, so ist er in des Teufels Gewalt.

Wenn der Stein umläuft, soll man schleifen.

Wenn der Storch die Erbsenstoppel sieht, jagt er die Jungen vom Neste.

Wenn der Strick am strengsten ist, reißt er.

Wenn der Teufel alt wird, will er ein Mönch werden.
Wenn der Teufel krank wird, will er ein Mönch werden.

Wenn der Teufel an frommen Eltern nichts schaffen kann, so richt er sich an ihre Kinder.

Wenn der Teufel ausgelassen ist und die Trommel poltert, so gilt der Soldat dreißig Kreuzer.

Wenn der Teufel das Pferd holt, holt er auch den Zaum dazu.

Wenn der Teufel die Leute betrügen will, so ist er schön wie ein Engel.

Wenn der Teufel die Vernunft will zur Hure machen, kann er ihr das Licht leichtlich ausputzen.

Wenn der Teufel einen Vormund hätte, kam' er um die Hölle.

Wenn der Teufel geht in seiner Gestalt, (so) erkennt ihn jedermann alsbald.
Wenn der Teufel in seiner Gestalt geht, so kennt ihn jedermann.
(Ein Sprichwort, zwei Versionen. Die untere Version steht 1630 bei Christoph Lehmann auf Seite 335, Nr. 55. Josua Eiselein schreibt das Sprichwort 1838 ab und verändert es (wahrscheinlich wegen des Reimens) in den oberen Wortlaut, den Braun 1840 (ohne das Wort „so“) von ihm abschreibt. Wander schreibt gleich beide Versionen als angeblich unterschiedliche Sprichwörter in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon, lässt bei der oberen Version (Teufel Nr. 756) die Quellen weg und nennt sie alle nur bei der unteren (Teufel Nr. 899))
Der Teufel weiß wohl, wenn er in seiner Gestalt wollt gehen, dass jedermann den Schwefel würde kennen und fliehen, drum hängt er einen ehrbaren Mantel um sich, so kennt man ihn nicht.
(Diese Version ebenfalls 1630 bei Lehmann auf Seite 744 unter Nr. 29.)

Wenn der Teufel ledig wird, so hüte dich.

Wenn der Teufel ledig wird, so muss man auf einen Ort gehen.
Wenn der Teufel ledig wird, so muss man untertreten.

Wenn der Teufel lügt, so redet er seine Wahrheit und ein jeder der lügt und betrügt, der entlehnt es aus Teufelskram.

Wenn der Teufel will seine Unlust abwaschen, so geht er zur Melancholie ins Bad.

Wenn der Teufel zwischen zwei alten Weibern sitzt, ist's purer Hochmut.

Wenn der Tod kommt, so bringt er einen Wechselbrief ohne Nachsicht.

Wenn der Topf gebrochen ist, so macht man kein Werk mehr von den Stücken.

Wenn der Trank kommt, ist die Red aus.

Wenn der Verschwender nicht eigene Güter hat, so nimmt er, was er findet.

Wenn der Wächter nicht wacht, wacht der Dieb.

Wenn der Wagen aufrecht steht, so sitzt jedermann darauf; fällt er, so flieht jedermann davon.

Wenn der Wagen fällt, hat er fünf Räder.
Fällt der Wagen, so hat er allemal fünf Räder.

Wenn der Wandersmann getrunken hat, so wendet er den Rücken gegen den Brunnen.
Wenn der Wanderer getrunken hat, wendet er dem Brunnen den Rücken zu.

Wenn der warme Wind kommt, so schmilzt das Eis.

Wenn der Wein eingeht, geht der Mund auf.

Wenn der Wein niedersitzt (niederschmeckt), schwimmen die Worte empor (oben).

Wenn der Wein vom Fass abgelaufen ist, so verlaufen sich auch die Tischfreunde.

Wenn der Wein zu wild wird, so schlag ihn mit der Wasserstange, damit er dich nicht schlage.
Will der Wein zu wild sein, so schlag ihn mit der Wasserstange.

Wenn der Weißdorn blüht, hören die Hechte auf zu laichen.

Wenn der Wind in einen Haufen Federn stößt (bläst), so sind sie bald zerstreut.

Wenn der Wolf altert, reiten ihn die Krähen.
Wenn ein Wolf alt wird, reiten ihn die Krähen.
(Das Sprichwort bedeutet, ein hartherziger Reicher oder wenn jemand in seinem Leben böse gehandelt und anderen Schaden und Kummer bereitet hat, darf nicht alt werden. Sobald er alt und schwächer geworden ist, werden seine früheren Opfer alles daran setzen, sich zu rächen, ihm zu schaden und alles Heimzahlen, was er ihnen vorher angetan hat.)

Wenn der Wolf das Schaf heiratet!

Wenn der Wolf die Geißen beten lehrt, frisst er sie fürs Lehrgeld.
Wenn der Wolf die Gans beten lehrt, so gilt's ihren Kragen.
(Fast gleichlautend sagt man von den Füchsen.)

Wenn der Wolf eine Kapp angezogen und predigt, so muss man Hunde zum Zuhören schicken.

Wenn der Wolf ein Schaf frisst, so segnet's ihm der Rabe.

Wenn der Wolf gefangen ist, stellt er sich wie ein Schaf.

Wenn der Wolf psalmodiert, gelüstet ihn der Schafe.

Wenn der Wolf will, so hat das Lamm unrecht, es stehe oben oder unten an dem Bach.

Wenn der Wolf zum Hirten wird, so sind die Schafe bald verzehrt.

Wenn der Wucherer stirbt, freuen sich viere: der Erbe wegen des Geldes, der Glöckner wegen der Leiche, der Arme wegen des wohlfeilen Brots und der Teufel um die Seele.

Wenn der Zaun fällt, springen die Hunde darüber.

Wenn der Zimmermann lang' um's Holz herumspaziert, fällt kein Span davon.
Wenn der Zimmermann lange um das Holz spazieren geht, so fallen kein Span davon.

Wenn der Zimmermann spielen geht, fallen keine Späne.

Wenn des Nachbars Haus brennt, muss man löschen helfen.
Wenn des Nachbars Haus brennt, so gilt es dem eigenen.
Wenn des Nachbars Haus brennt, so gilt's euch auch.
Wenn des Nachbars Haus brennt, so steht (ist) auch das deinige in Gefahr.

Wenn des Nachbarn Haus brennt, so kann leicht ein Funken deins auch anstecken.

Wenn des Nachbarn Haus lichterloh brennt, so lass das löschen und erhalt das deine.
Wenn dich die bösen Buben locken, dann sollst du in der Stube hocken.
Wenn dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht.
(Nach der Bibel, Altes Testament, Die Sprüche Salomos 1, 10: „Mein Sohn, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.“)

Wenn dich eine Frau hasst, so hat sie dich geliebt, liebt dich oder wird dich lieben.

Wenn dich einer nach Rom trüge, und setzte dich nur einmal unsanft nieder, so wäre alle Liebe auf einmal verschüttet.

Wenn die alten Gäule gehend werden, so ist kein Halten.

Wenn die alten Hunde bellen, so sollen die jungen aufmerken.

Wenn die alten Katzen mausen, so haben die jungen gut mauen.

Wenn die alten Katzen wohl mausen, so sind die jungen glatt und schlicht.

Wenn die alten Kühe tanzen, so klappern ihnen die Klauen.

Wenn die Arbeit aus ist, so wird der Knecht unwert.

Wenn die Arbeit geschehen ist, so ist sie süß.

Wenn die Armut zur Tür eingeht, fliegt die Liebe zum Tempel hinaus.


Wenn die Augen mit dem Geldbeutel auf den Markt gehen, muss der Magen sich auf Fasttage richten.

Wenn die Augen nicht sehen, wo wollten die Füße hingehen.

Wenn die Bauern besoffen sind, laufen die Pferde am besten.

Wenn die Bauern Eis sch–, dann muss es kalt sein.

Wenn die Bauern mit Edelleuten wollen zum Bier gehen, so müssen sie Geld oder Haare geben.

Wenn die Biene gestorben, macht sie nicht mehr Honig.

Wenn die Birne reif ist, fällt sie vom Baum.
Wenn die Birne zeitig ist, fällt sie in Kot.
Wenn die Birne zeitig ist, fällt sie leicht in den Dreck.
(In der Sammlung von Christoph Lehmann aus dem Jahr 1630 steht dieses Sprichwort im Kapitel „Jungfrau“. Damit ist gemeint, wenn eine Jungfrau nicht rechtzeitig von einem Mann zur Frau genommen wird, kommt sie möglicherweise vom rechten Weg ab, kommt in Armut, wird Bettlerin, wird kriminell, kommt auf die schiefe Bahn oder wird Hure. Für eine Frau, die früher alleine so gut wie keine Rechte hatte, war es fast unmöglich, alleine selbstständig und ehrlich zu leben.)

Wenn die Blase voll ist, so zerknillt (zerplatzt) sie, oder Gott sticht ein Loch hinein.
Wenn die Blase zu voll ist, zerplatzt sie.

Wenn die Blatter voll ist, so zerspringt sie.

Wenn die Buben Soldaten spielen, so gibt's Krieg.

Wenn die Bürger zu Rathaus gehen, so geht der Bauer vor.

Wenn die dicken Wolken vorüber sind, so wettert es anders.

Wenn die Drescher Feierabend haben, liegen die Flegel auf dem Tisch.

Wenn die Dummen zu Markt gehen, kriegen die Klugen Geld.

Wenn die Ehebrecherinnen gleich leisetreten, so knarren ihnen doch die Pantoffeln.

Wenn die Eheliebe erst ein wenig eingebogen wird, so pflegt sie darnach vollends gar entzwei zu brechen.

Wenn die Ehre einen Riss bekommt, so klafft sie (steht sie jedem offen).

Wenn die Eltern ihre Kinder beieinanderhaben, so denken sie nur in ein Haus, steuern sie die Kinder aus, so müssen sie in viele Häuser denken.

Wann die Enten im Haufen baden und quietschen, so folgt gern ein Regen.

Wenn die Esel reiten, so kommt schlecht Wetter.

Wenn die Federn den Autor machten, wäre die Gans auch nicht zu verachten.

Wenn die Fische aus der Pfanne springen, so fallen sie ins Feuer.

Wenn die Flamme gelöscht ist, so machen noch die Kohlen Unlust.

Wenn die Flamme keine Luft hat, so verlöscht das Licht.

Wenn die Fliege nisten will, sucht sie Löcher.

Wenn die Flüsse aufwärts fließen und die Hasen Jäger schießen und die Mäuse Katzen fressen, dann erst will ich dich vergessen.

Wenn die Forellen früh laichen, so gibt es viel Schnee.

Wenn die Frau den Durchlass geborgt hat, so bringt der Mann nimmermehr etwas für sich.

Wenn die Frau eine Wasche hat, so hat der Mann eine seltsame Frau und ein böses Hemd.

Wenn die Frauen gut gehen und die Kühe (Bienen) gut stehen, kann der Mann reich werden.
(In diesem Sprichwort bedeutet das: „gut gehen“ soviel wie: „rasch wegsterben“. Das Sprichwort bedeutet also, der Mann wird reich, wenn er seine reiche Frau beerben kann.)

Wenn die Frau ihre Scham verliert, so geht sie daran ohne Zaum: das heißt den Schemel unters Bette stoßen.

Wenn die Frau sonst nichts weiß zu sagen, so klag sie über ihre Hausmagd.

Wenn die Frau tot ist, hat die Schwägerschaft ein Ende.

Wenn die Frösche den Storch, die Tauben den Habicht, die Schafe den Wolf, die Hühner den Fuchs, die Pferde die Menschen zu Schutzherrn erwählen, so müssen sie ihre Haut in acht nehmen.

Wenn die Füchse gleich noch so verschlagen und abgefeimt wären, so streift sie doch der Jäger und der Kürschner kauft sie.
(verschlagen = durch Schläge klug geworden und hinterhältig schlau sein. abgefeimt = vom veralteten abfeimen - vom Schaum befreien und dadurch reinigen. Das bedeutet, in allen Schlichen und Schlechtigkeiten erfahren, in unmoralischer Weise schlau und raffiniert.)

Wenn die Fürsten mit den Priestern gehn, ist's um des Volkes Wohl geschehn.

Wenn die Füße den Kopf regierten, so ging's drüber und drunter.

Wenn die Füße gebunden sind, so läuft die Zunge am meisten.

Wenn die Gans das Wasser sieht, so zappelt ihr der Steiß.

Wenn die Gäule ausgedrüsen, so werden sie gesund hernach.
(Das bedeutet, Menschen oder auch Tiere bekommen in ihrer Jugend verschiedene Kinderkrankheiten und erfreuen sich später als Erwachsene einer langen Gesundheit. Weiter hieß es, dass ohne diese jugendlichen Krankheiten wohl nicht sehr alt werden würden. Diese Erkenntnis war schon im Mittelalter verbreitet und fand ihren Niederschlag im Sprichwort (bei Agricola 1530, Sprichwort Nr. 504). Heute kennt man die wahren Ursachen in der Immunisierung durch den Kontakt mit Krankheitskeimen. Durch Impfungen wird sie gezielt und erfolgreich für die Gesundheit eingesetzt. Leider gibt es viele Impfverweigerer, die sich durch offensiv weitverbreitete negative Einzelfälle in ihrer Meinung bestätigt fühlen und die vielen positiven, aber meist unbekannt bleibenden Beispiele, nicht beachten.)

Wenn die Geizigen einem einen Heller*17 abschinden können, so meinen sie, sie haben einen Gulden*13 gewonnen.

Wenn die Gelegenheit grüßt, muss man ihr danken.

Wenn die Gelehrten regieren oder die Regierenden studieren, so steht es wohl um ein Regiment.

Wenn die großen (Glocken) klingen hört man die kleinen Glocken nicht.

Wenn die Hände voneinander sind, so kann man nichts tun oder Gutes schaffen.

Wenn die Hasen den Löwen predigen sollen, so müssen sie Haar lassen.

Wenn die Henne ihr Gackern ließe, so wüsste man nicht, wo sie gelegt hat.

Wenn die Henne krähen will, so muss der Hahn schweigen.

Wenn die Henne kräht vor dem Hahn und das Weib redet vor dem Mann, so soll man die Henne braten und das Weib mit Prügeln beraten.

Wenn die Henne nicht brütet, wie will sie Hühnchen zuwege bringen.
(Das bedeutet, man bringt nichts zu Ende, nichts wird fertig, wenn man nicht bei einer Sache bleibt.)

Wenn die Henn zum Hahn kommt, vergisst sie die Küken.

Wenn die Herren bauern und die Bauern herren, so gibt's Lumpen.

Wenn die Herren Brauer und Becker sind, so geht es über arme Leut.

Wenn die Herren sich raufen, müssen die Bauern Haar lassen.
Wenn die Herren zanken oder einander raufen, so muss der arme Mann das Haar herleihen.
Wenn große Herrn einander raufen, tun sie der Armen Haar ergreifen.
Wenn große Herren raufen, müssen die Bauern Haare lassen.
Wenn große Herren raufen, so muss der arme Mann die Haare dazu hergeben.
Wenn große Herren sich raufen, so müssen die Untertanen die Haare hergeben.
Wenn sich die Herren raufen, müssen die Bauern die Haare darleihen.
Wo die Herren raufen, muss der Bauer Haare lassen.
(darleihen = veraltet: als Darlehen geben.  Variationen von diesem alten Sprichwort lassen sich bis ins 16. Jahrhundert zurück nachweisen. Es gilt heute genauso wie vor Jahrhunderten, wenn die großen sich streiten, leiden immer die Kleinen. Die Untertanen, früher meist Bauern, litten unter den Kriegen der Herrscher und Könige. Im Dreißigjährigen Krieg starb die Hälfte der deutschen Bevölkerung, im 2. Weltkrieg starben über 60 Millionen Menschen, nur wegen Machtansprüchen und Größenwahn. Heute, 2022, sterben die russischen Soldaten für den Größenwahn ihres Präsidenten und ermorden dafür Tausende unschuldiger Ukrainer. Putin will das Ukrainische Volk vernichten und auslöschen: wer kein Russe sein will, soll aus den von Russland besetzten Teilen, oder möglichst aus der ganzen Ukraine vertrieben werden, falls er nicht schon vorher geflohen oder getötet wurde. Putin will eine von Ukrainern befreite Ukraine der Russischen Föderation als Neurussland einverleiben. Mir kommen da die Pläne der Nazis in den Sinn bei ihrem Angriff auf die Sowjetunion. Die Nazis haben auf ihrem Rückzug nur verbrannte Erde hinterlassen wollen, Putin tut es ihnen gleich, verbrennt, zerstört und tötet bei seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg aber schon vorher alles und alle. Wo Putin angreift oder Land erobern will, leiden und sterben alle anderen.)

Wenn die Herrn vom Rathause kommen, sind sie am klügsten.

Wenn die Herzen getrennt sind, so gehen die Hände auch voneinander.

Wenn die Hirten sich zanken, hat der Wolf gewonnen Spiel.

Wenn die Hunde gähnen, ist die beste Jagd vorbei.

Wenn die Hunde nicht zu Hause sind, so ist der Fuchs König.

Wenn die Hunde schlafen, hat der Wolf gut Schafe stehlen.

Wenn die Huren schimpfen, so bricht die Schand aus.

Wenn die Huren spinnen, so ist die Nahrung krank.
Wenn Huren spinnen, so ist die Nahrung schwach.

Wenn die Hure trunken ist, so ist sie eine Törin.

Wenn die Jahre gerecht machten, so wäre der Teufel der allerheiligste auf Erden.

Wenn die Katz den Spieß leckt, so ist ihr der Braten nicht zu trauen.

Wenn die Katz einmal einen Vogel frisst (gefressen hat), so muss sie immer hören, Katz vom Vogel.
Wenn einmal eine Katze einen Vogel frisst, so muss sie hernach allemal hören, Katze vom Vogel.

Wenn die Katzen Junge haben, mausen sie fleißig.

Wenn die Katzen mausen, hängen sie keine Schellen an.

Wenn die Katze satt, spielt sie mit der Maus.

Wenn die Keuschheit zum Tanze kommt, so tanzt sie auf gläsernen Schuhen.

Wenn die Kinder beginnen groß zu werden, so wird die Mutter alt.

Wenn die Kinder eine Stiefmutter haben, so haben sie auch einen Stiefvater.
Wer eine Stiefmutter hat, hat auch (wohl) einen Stiefvater.
(Das bedeutet, des lieben Hausfriedens mit seiner neuen Frau willens, wird auch der leibliche Vater leicht stiefväterlich.)

Wenn die Kinder lernen gute Bissen kennen, so ist das studieren aus.

Wenn die Kinderschuhe zerbrochen sind, legt man Stiefel an.

Wenn die Kirche voll ist, singt der Pfaff, was er kann.

Wenn die Kirschen reif sind, braucht man den Spatzen keinen Boten zu schicken.

Wenn die Kirschen vorbei sind, schmecken sie noch einmal so gut.


Wenn die Kraniche miteinander streiten, kann man sie mit Händen fangen.

Wenn die Krippe leer ist, schlagen sich die Pferde im Stalle.

Wenn die Kuh den Schwanz verloren hat, so merkt sie erst, wozu er gut gewesen ist.
Die Kuh weiß nicht, wozu ihr der Schwanz dient, bis sie ihn verloren.

Wenn die Kuh gestohlen ist, sperrt man den Stall.

Wenn die Kuh keine Milch mehr gibt, so gehört sie dem Metzger.

Wenn die Kuh nicht mit dem Ochsen frisst, so hat sie entweder vorher gefressen oder wird nachher fressen.

Wenn die Kuh nimmer Milch gibt, gehört sie unter den Schlegel.

Wenn die Kuh weg ist, so bessert man den Stall oder zankt um die Haut.

Wenn die Lämmer satt sind, schlafen sie oder spielen.

Wenn die Laubfrösche knarren, so mag man wohl auf Regen harren.

Wenn die Laus einmal im Pelze sitzt, so ist sie schwer wieder herauszubringen.

Wenn die Laus in den Grind kommt, so brüstet und mästet sie sich.

Wenn die Laus in den Grind kommt, so hebt sie den Hintern in die Höhe und wird stolz.

Wenn die Leute gesund sind, sind die Ärzte krank (am Beutel).

Wenn die Liebe so zunähme, wie sie abnimmt, so fräßen sich die Eheleute vor Liebe.

Wenn die Liebe zwischen den Liebenden stets wachsen wollt, würde eines dem andern vor liebe das Maul abbeißen.

Wenn die Lüge kalt wird, so stinkt sie.

Wenn die Lügner schwören, wollen sie dich tören.

Wenn die Lust empfangen hat (ist), so gebiert sie die Sünde.

Wenn die Lustflut verlaufen ist, wird auch nur Schlamm sichtbar.

Wenn die Magd Frau wird, jagt sie den Herrn aus dem Hause.

Wenn die Magd mit Schüsseln spielt, werden sie langsam gespült.

Wenn die Mäuler von selbst aufgehen, kommen bessere Zeiten.

Wenn die Maus in die Mühle kommt, so bildet sie sich ein, sie sei der Müller selbst.

Wenn die Maus satt ist, schmeckt das Mehl bitter.
Ist die Maus satt, schmeckt das Mehl bitter.

Wenn die Metzen wähnen, es wären Lumpen, so sind es Zumpen.

Wenn die Mönche bald reisen, so kommt Regen.

Wenn die Mücke die Schildkröte sticht, so verdirbt sie ihren Stachel.

Wenn die Mücke ein Hühnerei legen will, ist's ihr Tod.

Wenn die Nachtigall Heuschober (Heuhaufen) sieht, hört sie auf zu schlagen.

Wenn die Narren kein Brot äßen, wäre das Korn wohlfeil.

Wenn die Not am größten, dann ist Gottes Hilfe am nächsten.
Wenn die Not am höchsten ist, ist die Hülfe Gottes am nächsten.

Wenn die Nuss gespalten so kommt man desto eher zum Kern.
(Das Sprichwort bezieht sich auf die Möglichkeiten, wenn ein Mann eine Witwe heiratet.)

Wenn die Obrigkeit lebt wie Luzifer, so werden die Untertanen zu Teufeln.

Wenn die Pfaffen reisen, so regnet es.

Wenn die Pfaffen sich in den Haaren liegen, so lacht der Teufel.

Wenn die Pferde am Wagen gleich ziehen, so gehts fort.

Wenn die Reichen bauen, haben die Armen zu tun.

Wenn die Rute ausgedient hat, muss sie in den Ofen.

Wenn die Sackpfeife nicht voll ist, so girrt sie nicht.

Wenn die Schafe blöken, fällt ihnen das Futter aus dem Maule.
Wenn die Schafe blöken, fällt ihnen das Futter aus dem Maule.

Wenn die Scheide nicht will, kann der Degen nicht hinein.

Wenn die Schlange anfängt zu zischen, der Hund zu knurren und die Hure zu weinen, so will die Erste stechen, der andere beißen und die dritte beschmeißen.

Wenn die Schlange den Kopf ins Loch gebrach hat, so wischt sie bald mit dem Schwanz hintennach.

Wenn die Schwalbe den Sperling ins Nest lässt, so muss sie wandern.

Wenn die Schwalbe flieht, bleibt der Sperling sitzen.
Wenn die Schwalben fortfliegen, bleiben die Spatzen hier.
Wenn die Schwalbe wegfliegt, so bleibt der Sperling.

Wenn die Schwalben fliegen, so bleiben hier die Fliegen.

Wenn die Schwalben nieder fliegen und die Tauben baden, so bedeutet's Regen.

Wenn die Sonne aufgeht, so helf Gott dem Reif am Zaun.

Wenn die Sonne aufgeht, wird es Tag.

Wenn die Sonne den Schnee wegleckt, so blickt hervor, was er bedeckt.

Wenn die Sonne scheint, nimm den Mantel mit auf die Reise.

Wenn die Sonne scheint und es zugleich regnet, so ist es in der Hölle Kirchweih.
Wenn es bei Sonnenschein regnet, so ist Kirmes in der Hölle.

Wenn die Sonne unter(gegangen) ist, stehen alle Kühe im Schatten.

Wenn die Sonne vom Himmel fiele, säßen wir alle im Dunkeln.

Wenn die Speise mindert, so mehrt der Hunger.

Wenn die Stute den Hengst tritt, tut es ihm nicht weh.
(Einen richtigen Mann kümmert eine Beleidigung von Frauen nicht, er beachtet sie nicht.)

Wenn die Tage längen, fangen sie an zu strengen.
Wenn die Tage langen, kommt der Winter gegangen.
Wenn sich die Tage beginnen zu längen, so beginnt sich der Winter zu strengen.
Wenn beginnt der Tag zu längen, so kommt die Kälte gegangen.
Wann der Tag beginnt zu langen, kommt der Frost erst angegangen.
(Als Erklärung schreibt Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon: „Man pflegt diese Zeit auch wohl die kalten Hundstage zu nennen.“)

Wenn die Tiefe verläuft, versetzt man die Backen.

Wenn die Torheit eine Krankheit wäre, so würde man in allen Häusern winseln hören.

Wenn die Untertanen bellen, soll der Fürst die Ohren spitzen.

Wenn die Untertanen verderben, kann die Herrschaft nichts von ihnen erben.


Wenn die Vernunft gestorben, so geht die Gerechtigkeit zu Grabe.

Wenn die Waffen sprechen, schweigen die Musen.

Wenn die Waisen kommen in der Vormünder Hände, das ist, als wenn die Vögel kommen in der Kinder Hände.

Wenn die Weiber waschen und backen, haben sie den Teufel im Nacken.
Weiber, wenn sie waschen und backen, haben den Teufel im Nacken.

Wenn die Worte Leute schlügen, so wäre er ein tapferer Mann.

Wenn die Zeit kommt, dann, alsdann!

Wenn die Zunge die Grenze der Zähne überschreitet, ist sie in eines anderen Botmäßigkeit.

Wenn die Zunge ein Spieß wäre, was müssten wir für Barbiere (Wundärzte) haben!

Wenn dir die Liebe ihre Brille aufsetzt, so siehst du in dem Mohren einen Engel.

Wenn du allein bist, so denke, dass Gott und dein Gewissen bei dir sind.

Wenn du dem Nachbar deine Hand reichst, so hat dir Gott die seine schon zuvor gereicht.
Wenn du deinem Nachbarn die Hand reichst, so hat dir Gott schon die seine gereicht.

Wenn du deinen Geburtstag feierst, soll ihn dein armer Nachbar auch haben.

Wenn du deinen Sohn mit Füßen treten willst, so zieh vorher die Schuh aus.

Wenn du dem Nachbar eine Maulschelle gibst, so geb' ich sie dir wieder.

Wenn du des Nachts reitest, so nimm einen Schimmel, er dient dir zur Laterne.

Wenn du die Angel ziehst zu früh, so fängst du nie.

Wenn du die Lämmer nicht achtest, wird die Herde bald zugrunde gehen.

Wenn du einen Nackten siehst, so denk, es sei ein Loch in deinem Strumpfe.

Wenn du einen vom Galgen lösest, der brächte dich selber gerne dran.
Wen einer vom Galgen löset, der hängt ihn zum Lohn daran.
Wer einen vom Galgen erlöst, den henkte der Erlöste gern selber dran.

Wenn du etwas für unmöglich hältst, so wird deine Zaghaftigkeit es unmöglich machen; aber derjenige, der beharret, wird alle Schwierigkeiten überwinden.

Wenn du im Sommer die Kleider zerreißt, so geh im Winter nackend.

Wenn du in den Rat gehst, so lass deine Person daheim.
(Das bedeutet, im Rat soll man sich nur um das Gemeinwohl sorgen und dabei nicht auf seine Person oder persönlichen Vorteil achten. Was früher der Rat einer Stadt war, ist heute ein Parlament mit den gewählten Abgeordneten. Leider kennen manche Abgeordneten das alte Sprichwort nicht mehr, anders ist manches nicht zu erklären. Oft sind auch nicht Personen, sondern große Unternehmen mit ihren Lobbyisten und Beratern für die Politik Nutznießer von Gesetzen und Vorschriften.)

Wenn du kannst fliehen, sollst du nicht kriegen.

Wenn du nicht selber fromm sein willst, so ist dein Adel schon verspielt.

Wenn durch ein Haus der Rauch vergeht, ist besser, als wenns ledig steht.

Wenn dürr Holz unten im Feuer liegt, so frisst es das grüne.

Wenn du's sägen willst, so will ich's bohren.

Wenn du tanzen willst, so sieh zu, welche du bei der Hand nimmst.

Wenn du Tod bist, so hast du ausgezehrt.

Wenn du überherrt bist, so ist fliehen kein Schand.
(überherrt = übermannt, überwältigt)

Wenn du wissen willst, wie das Licht wirklich ist, geh ins Dunkel.