
Deutsche Sprichwörter
Über 25.000 deutsche Sprichwörter
Wenn E bis Wenn Z
Über 25.000 deutsche Sprichwörter
Wenn E bis Wenn Z
Karl Friedrich Wilhelm Wander
und das „Deutsches Sprichwörter Lexikon“
und das „Deutsches Sprichwörter Lexikon“
Karl Friedrich Wilhelm Wander hat zwischen den Jahren 1867 und 1880 sein fünfbändiges „Deutsches Sprichwörter Lexikon“ veröffentlicht. Über 30 Jahre hat er dafür Sprichwörter gesammelt. Im Deutsches Sprichwörter Lexikon sind ca. 225.000 deutsche Sprichwörter und Redensarten und ca. 60.000 Sprichwörter aus verschiedensten Fremdsprachen. Eine Arbeit eines Einzelnen, ohne die heute möglichen Hilfsmittel, eine einmalige und unvergleichbare Leistung, die man nicht überschätzen kann.
Wer aber meint, ein deutsches Sprichwort zu haben, weil es auch bei Wander im Lexikon steht, hat trotzdem nicht sicher eins, es kann auch falsch sein. Wander selbst schreibt im Vorwort zum 1. Band des Deutsches Sprichwörter Lexikon, das es auch Fehler enthält oder Quellenangaben verloren gingen. Die Quellenangaben sind tatsächlich teilweise falsch oder fehlen vielfach ganz. Erst wenn man ein Sprichwort in den Quellen Wanders wiedergefunden hat, kann man sich über Herkunft und Nationalität sicher sein.
Ein Freund Wanders wurde wegen angeblicher kommunistischer Umtriebe verhaftet und in Wanders Wohnung fand 1845 wegen angenommener Unterstützung eine Hausdurchsuchung statt. 1853 fand eine weitere Haussuchung bei ihm statt. Seine Vergehen: Er war Lehrer und hatte eine Lehrervereinigung gegründet. Er forderte mehr Selbstbestimmung für die Lehrer, er hatte mehrfach kritische Aufsätze und Bücher über die Schule veröffentlicht und er forderte die staatliche Aufsicht über die Schulen mit Abschaffung der Kirchlichen, unter der das Schulwesen stand. Er befürwortete nicht den Schulmeister alter Prägung, der nur notwendiges Wissen beibrachte und gehorsame Untertanen produzierte, er forderte einen neuen Lehrer, der freie und mitdenkende Bürger mit Selbstverantwortung erzog. Alles zusammen für Kirche und herrschende Obrigkeit revolutionär und unhaltbar für einen Lehrer. Deswegen wurde er 1849 endgültig aus dem Schuldienst entlassen. Durch die Haussuchungen und Umzüge verlor er ein Heft mit Quellenangaben, was zu fehlenden Quellen im Sprichwörterlexikon führte.
Außerdem hatte er 1831/32 unter dem Titel Scheidemünze neue Sprichwörter herausgegeben, das heißt, von ihm erdachte und Sprichwörtern nachempfunden Sprüche. Auch diese fanden Eingang ins Sprichwörterlexikon. Das brachte ihm den Vorwurf, sich die Sprichwörter teilweise auszudenken. Andere Sprichwörter habe er selbst vernommen oder sie wurden ihm als solche übergeben, teilweise ohne Quellen oder Herkunftsangabe. Etliche stammen aus der Literatur, die er an Form und Gepräge des Ausspruchs erkannt haben will, was nicht jedermanns Sache ist, wie er meint. Dazu gehört die erforderliche Aufmerksamkeit und ein für diesen Zweck gebildetes Sprachgefühl, das sogenannte Sprichwörterohr, das er seinen Angaben nach besitzt, viele andere aber nicht. Wenn sein Sprichwörter-Instinkt etwas zum Sprichwort erklärt hatte, war eine weitere Überprüfung nicht notwendig. Der im Lexikon vorhandene Quellennachweis war für ihn ausreichend.
Quellen: Vorrede im 1. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
Nachwort im 5. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
Beispiele für Fehler im Deutschen Sprichwörter Lexikon:
Als Quelle für die Ägyptischen Sprichwörter benutzte Wander das Buch „Arabische Sprüchwörter oder die Sitten und Gebräuche der neueren Aegyptier erklärt aus den zu Kairo umlaufenden Sprüchwörtern übersetzt und erläutert von Johann Ludwig Burckhardt“ aus dem Jahr 1834. In diesem Buch sind 782 Ägyptische Sprichwörter enthalten. Bei Wander findet man aber nur 696 Mal die Quellenangabe Burckhardt und nur 155 Mal den Hinweis auf Ägypten. Die übrigen Ägyptischen Sprichwörter scheinen bei ihm fälschlicherweise „deutsche Sprichwörter“ zu sein. Ähnliches gilt auch für andere Quellen Wanders aus anderen Ländern.
Bei über 4000 Sprichwörtern gibt Wander z. B. Dr. Phil. Julius Altmann an, der 1853-1855 in einigen Zeitschriften Sprichwörter aus Russland, Bulgarien und von den Tataren veröffentlichte, die er dort auf Reisen sammelte. Auch sie sind in Wanders Sprichwörterlexikon enthalten, aber oft ohne den Hinweis auf Russland oder Bulgarien. Wer später von Wander abgeschrieben hat, machte möglicherweise fälschlicherweise aus Mangel am Hinweis aus einem fremden, ein deutsches Sprichwort.
Etliche fremde Sprichwörter erhielten schon ohne vergleichbares deutsches Sprichwort eigene Nummern. Aus Ermangelung entsprechender deutscher Sprichwörter und verlorener Quellen wurde daraus später ein deutsches Sprichwort ohne Quellenangabe.
Beispiel:
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Aus einem Gutachten von Dr. Karl Rosenkranz, Rath 1. Klasse und ordentlicher Professor an der Königlichen Universität zu Königsberg zur Sprichwörtersammlung „Preussische Sprichwörter“ von H. Frischbier aus dem Jahr 1864 in der 2. Auflage 1865, Seite 320:
Leider hat Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon zu viel erfunden. Auf dieser Website sind die Sprichwörter dagegen in den originalen Quellen gefunden worden.
Wer aber meint, ein deutsches Sprichwort zu haben, weil es auch bei Wander im Lexikon steht, hat trotzdem nicht sicher eins, es kann auch falsch sein. Wander selbst schreibt im Vorwort zum 1. Band des Deutsches Sprichwörter Lexikon, das es auch Fehler enthält oder Quellenangaben verloren gingen. Die Quellenangaben sind tatsächlich teilweise falsch oder fehlen vielfach ganz. Erst wenn man ein Sprichwort in den Quellen Wanders wiedergefunden hat, kann man sich über Herkunft und Nationalität sicher sein.
Ein Freund Wanders wurde wegen angeblicher kommunistischer Umtriebe verhaftet und in Wanders Wohnung fand 1845 wegen angenommener Unterstützung eine Hausdurchsuchung statt. 1853 fand eine weitere Haussuchung bei ihm statt. Seine Vergehen: Er war Lehrer und hatte eine Lehrervereinigung gegründet. Er forderte mehr Selbstbestimmung für die Lehrer, er hatte mehrfach kritische Aufsätze und Bücher über die Schule veröffentlicht und er forderte die staatliche Aufsicht über die Schulen mit Abschaffung der Kirchlichen, unter der das Schulwesen stand. Er befürwortete nicht den Schulmeister alter Prägung, der nur notwendiges Wissen beibrachte und gehorsame Untertanen produzierte, er forderte einen neuen Lehrer, der freie und mitdenkende Bürger mit Selbstverantwortung erzog. Alles zusammen für Kirche und herrschende Obrigkeit revolutionär und unhaltbar für einen Lehrer. Deswegen wurde er 1849 endgültig aus dem Schuldienst entlassen. Durch die Haussuchungen und Umzüge verlor er ein Heft mit Quellenangaben, was zu fehlenden Quellen im Sprichwörterlexikon führte.
Außerdem hatte er 1831/32 unter dem Titel Scheidemünze neue Sprichwörter herausgegeben, das heißt, von ihm erdachte und Sprichwörtern nachempfunden Sprüche. Auch diese fanden Eingang ins Sprichwörterlexikon. Das brachte ihm den Vorwurf, sich die Sprichwörter teilweise auszudenken. Andere Sprichwörter habe er selbst vernommen oder sie wurden ihm als solche übergeben, teilweise ohne Quellen oder Herkunftsangabe. Etliche stammen aus der Literatur, die er an Form und Gepräge des Ausspruchs erkannt haben will, was nicht jedermanns Sache ist, wie er meint. Dazu gehört die erforderliche Aufmerksamkeit und ein für diesen Zweck gebildetes Sprachgefühl, das sogenannte Sprichwörterohr, das er seinen Angaben nach besitzt, viele andere aber nicht. Wenn sein Sprichwörter-Instinkt etwas zum Sprichwort erklärt hatte, war eine weitere Überprüfung nicht notwendig. Der im Lexikon vorhandene Quellennachweis war für ihn ausreichend.
Quellen: Vorrede im 1. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
Nachwort im 5. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
Beispiele für Fehler im Deutschen Sprichwörter Lexikon:
Als Quelle für die Ägyptischen Sprichwörter benutzte Wander das Buch „Arabische Sprüchwörter oder die Sitten und Gebräuche der neueren Aegyptier erklärt aus den zu Kairo umlaufenden Sprüchwörtern übersetzt und erläutert von Johann Ludwig Burckhardt“ aus dem Jahr 1834. In diesem Buch sind 782 Ägyptische Sprichwörter enthalten. Bei Wander findet man aber nur 696 Mal die Quellenangabe Burckhardt und nur 155 Mal den Hinweis auf Ägypten. Die übrigen Ägyptischen Sprichwörter scheinen bei ihm fälschlicherweise „deutsche Sprichwörter“ zu sein. Ähnliches gilt auch für andere Quellen Wanders aus anderen Ländern.
Bei über 4000 Sprichwörtern gibt Wander z. B. Dr. Phil. Julius Altmann an, der 1853-1855 in einigen Zeitschriften Sprichwörter aus Russland, Bulgarien und von den Tataren veröffentlichte, die er dort auf Reisen sammelte. Auch sie sind in Wanders Sprichwörterlexikon enthalten, aber oft ohne den Hinweis auf Russland oder Bulgarien. Wer später von Wander abgeschrieben hat, machte möglicherweise fälschlicherweise aus Mangel am Hinweis aus einem fremden, ein deutsches Sprichwort.
Etliche fremde Sprichwörter erhielten schon ohne vergleichbares deutsches Sprichwort eigene Nummern. Aus Ermangelung entsprechender deutscher Sprichwörter und verlorener Quellen wurde daraus später ein deutsches Sprichwort ohne Quellenangabe.
Mehrfach stehen Sprichwörter in Mundart mit Hinweis auf die hochdeutschen Varianten, oder umgekehrt, oder beide oder mehrere verschiedene Mundarten als verschiedene Sprichwörter im Sprichwörter Lexikon.
Dass ein Sprichwort von einem Bayern, Hessen, Sachsen oder anderem Deutschen in seiner ihm eigenen Mundart ausgesprochen wird, macht aus einem Sprichwort auch heute noch kein weiteres neues Sprichwort. Ebenso das Umstellen einzelner Wörter, falsches Abschreiben, übersetzen oder weglassen oder verlieren von Quellen. Schon nach Druck der ersten zwei Bände gab es deswegen begründete Kritik eines anderen Sprichwörtersammlers, Otto Freiherr von Reinsberg, der auch auf einen Kommentar im Vorwort der Sammlung von Wilhelm Körte (1837) hinwies. Wanders Antwort darauf steht im Vorwort des 3. Bandes des Sprichwörter Lexikons. Leider waren die gegenseitigen Kritiken von Otto Freiherr von Reinsberg und K. F. W. Wander in deren Veröffentlichungen vorwiegend persönlicher Natur und brachten auf keiner Seite eine Verbesserung ihrer Arbeiten. Im Internet nachzulesen in den Vorworten von Wanders Sprichwörter Lexikon und: http://brema.suub.uni-bremen.de/ . . Reinsberg
Dass ein Sprichwort von einem Bayern, Hessen, Sachsen oder anderem Deutschen in seiner ihm eigenen Mundart ausgesprochen wird, macht aus einem Sprichwort auch heute noch kein weiteres neues Sprichwort. Ebenso das Umstellen einzelner Wörter, falsches Abschreiben, übersetzen oder weglassen oder verlieren von Quellen. Schon nach Druck der ersten zwei Bände gab es deswegen begründete Kritik eines anderen Sprichwörtersammlers, Otto Freiherr von Reinsberg, der auch auf einen Kommentar im Vorwort der Sammlung von Wilhelm Körte (1837) hinwies. Wanders Antwort darauf steht im Vorwort des 3. Bandes des Sprichwörter Lexikons. Leider waren die gegenseitigen Kritiken von Otto Freiherr von Reinsberg und K. F. W. Wander in deren Veröffentlichungen vorwiegend persönlicher Natur und brachten auf keiner Seite eine Verbesserung ihrer Arbeiten. Im Internet nachzulesen in den Vorworten von Wanders Sprichwörter Lexikon und: http://brema.suub.uni-bremen.de/ . . Reinsberg
Beispiel:
„Schreib a X fer a U, su kimmste der Rechnung zu.“ steht als Schlesisches Sprichwort im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.4 mit dem Hinweis der hochdeutschen Version bei Simrock Nr.11951. Die hochdeutsche Version wie bei Simrock: „Schreib ein X für ein U, so kommst du mit der Rechnung zu.“ steht im 4. Band in Spalte 335 unter Schreiben (Verb.), Nr.21 ohne Quellenangabe. So werden aus einem zwei Sprichwörter und wird einem bei Wander ein X für ein U vorgemacht.
Wenn dann fast wortgleich „Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu.“ im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.5 (Quelle bei Petri im anderen Teil) und „Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu.“ im 5. Band in Spalte 283 unter Wirth, Nr.124 (Quelle bei Lehmann Seite 923, Nr.22) dazukommen gibt es immer mehr Varianten, die als einzelne Sprichwörter aufgeführt werden.
Wenn dann fast wortgleich „Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu.“ im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.5 (Quelle bei Petri im anderen Teil) und „Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu.“ im 5. Band in Spalte 283 unter Wirth, Nr.124 (Quelle bei Lehmann Seite 923, Nr.22) dazukommen gibt es immer mehr Varianten, die als einzelne Sprichwörter aufgeführt werden.
Weitere Beispiele auf einigen Seiten im Text. Aus diesem Grund ist das Deutsche Sprichwörter Lexikon als primäre Quelle oder Beweis für ein deutsches Sprichwort nur bedingt geeignet - vielmehr hat es einen unschätzbaren Wert als Hinweisgeber für die weitere Suche nach der wirklichen Quelle.
„Sprichwörter erfindet man nicht, sondern man findet sie.“
Leider hat Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon zu viel erfunden. Auf dieser Website sind die Sprichwörter dagegen in den originalen Quellen gefunden worden.
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Wenn Eheleut gleich am Joch ziehen wohl, so ist das Ehebett Freuden voll.
Wenn Eheleut haben einen Sinn, so tragen sie alles Unglück hin.
Wenn ein alter Fuhrmann nicht mehr wohl fahren kann, so gefällt ihm noch das Klappen wohl.
(Das Sprichwort meint alte Männer, die trotz ihres Alters immer noch an jungen, hübschen Frauen interessiert sind, auch wenn sie bei denen keine Chancen mehr haben.)
Wenn ein alter Gaul in Gang kommt, so ist er nicht mehr zu halten.
Wenn ein Altes ein Junges freit, das missrät gemeiniglich und geht an Gedanken viel ab.
Wenn ein alt Weib tanzt, macht sie dem Tod ein Hofrecht.
Wenn ein Balken kracht, so meinen wir das ganze Haus liege auf uns.
Wenn ein (der) Bauer ein Edelmann wird, so sterben ihm alle Freunde.
Wenn ein Bauer weiß zu pflügen, Mist und Heu zu laden, und zu mähen; so meint er, er weiß so viel als Salomon.
Wenn ein Bettler aufs Pferd kommt, so kann ihm kein Teufel mehr voreilen.
(Das obige Sprichwort bei Simrock Nr. 1052 verfälscht Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon, indem der daraus unter Bettler Nr. 134 seine veränderte Version „Wenn der Bettler aufs Pferd kommt, so kann ihm kein Teufel mehr vorreiten.“ macht.)
Wenn ein Blinder dem andern den Weg weist, so fallen sie beide in die Grube.
Wenn ein Blinder den anderen führt, fallen (sie) beide in den Graben.
Wenn ein Blinder den andern leitet, so fallen sie beide in die Gruben.
(Das Sprichwort stammt aus der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 15, 14: „Wenn aber ein Blinder den anderen leitet, so fallen sie beide in die Grube.“ Luther-Bibel 1912 und das Evangelium nach Lukas 6, 39: „Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?“ Luther-Bibel 1912. Aus der Grube wird bei Karl Simrock und Wilhelm Körte ein Graben.)
Einfache Version nach denselben Bibelstellen:
Ein Blinder weist dem andern den Weg.
Wenn ein Blinder einen stößt und der es ihm wider tut, ist einem Narren sehr ähnlich.
Wenn ein Diener seinem Herrn zur Untreu und Hintansetzung seines Kredits rät, zu dem hat sich der Herr nichts anderes zu versehen, denn er werde gegen ihn die Untreu spielen.
Wenn ein Ding auf die Waschbank, in die Badstube und vor den Backofen kommt, so ist's weit genug ausgekommen.
Wenn ein Ding aufs Höchste kommt, so bricht's oder ist nicht fern vom Fall.
Wenn ein Ding aufs Höchste kommt, so nimmt's wieder ab.
Wenn ein Ding geht, wie es gehen soll, so darf es niemand treiben.
Wenn ein Ding gemein wird, so wird's veracht und gilt nimmer.
Wenn ein Ding geschehen ist, so ists halb berichtet oder gebeichtet.
Wenn ein Ding geschehen ist, so soll man das Beste dazu reden.
Wenn ein Ding geschehen ist, verstehn es auch die Narren.
Wenn Eheleut haben einen Sinn, so tragen sie alles Unglück hin.
Wenn ein alter Fuhrmann nicht mehr wohl fahren kann, so gefällt ihm noch das Klappen wohl.
(Das Sprichwort meint alte Männer, die trotz ihres Alters immer noch an jungen, hübschen Frauen interessiert sind, auch wenn sie bei denen keine Chancen mehr haben.)
Wenn ein alter Gaul in Gang kommt, so ist er nicht mehr zu halten.
Wenn ein Altes ein Junges freit, das missrät gemeiniglich und geht an Gedanken viel ab.
Wenn ein alt Weib tanzt, macht sie dem Tod ein Hofrecht.
Wenn ein Balken kracht, so meinen wir das ganze Haus liege auf uns.
Wenn ein (der) Bauer ein Edelmann wird, so sterben ihm alle Freunde.
Wenn ein Bauer weiß zu pflügen, Mist und Heu zu laden, und zu mähen; so meint er, er weiß so viel als Salomon.
Wenn ein Bettler aufs Pferd kommt, so kann ihm kein Teufel mehr voreilen.
(Das obige Sprichwort bei Simrock Nr. 1052 verfälscht Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon, indem der daraus unter Bettler Nr. 134 seine veränderte Version „Wenn der Bettler aufs Pferd kommt, so kann ihm kein Teufel mehr vorreiten.“ macht.)
Wenn ein Blinder dem andern den Weg weist, so fallen sie beide in die Grube.
Wenn ein Blinder den anderen führt, fallen (sie) beide in den Graben.
Wenn ein Blinder den andern leitet, so fallen sie beide in die Gruben.
(Das Sprichwort stammt aus der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 15, 14: „Wenn aber ein Blinder den anderen leitet, so fallen sie beide in die Grube.“ Luther-Bibel 1912 und das Evangelium nach Lukas 6, 39: „Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?“ Luther-Bibel 1912. Aus der Grube wird bei Karl Simrock und Wilhelm Körte ein Graben.)
Einfache Version nach denselben Bibelstellen:
Ein Blinder weist dem andern den Weg.
Wenn ein Blinder einen stößt und der es ihm wider tut, ist einem Narren sehr ähnlich.
Wenn ein Diener seinem Herrn zur Untreu und Hintansetzung seines Kredits rät, zu dem hat sich der Herr nichts anderes zu versehen, denn er werde gegen ihn die Untreu spielen.
Wenn ein Ding auf die Waschbank, in die Badstube und vor den Backofen kommt, so ist's weit genug ausgekommen.
Wenn ein Ding aufs Höchste kommt, so bricht's oder ist nicht fern vom Fall.
Wenn ein Ding aufs Höchste kommt, so nimmt's wieder ab.
Wenn ein Ding geht, wie es gehen soll, so darf es niemand treiben.
Wenn ein Ding gemein wird, so wird's veracht und gilt nimmer.
Wenn ein Ding geschehen ist, so ists halb berichtet oder gebeichtet.
Wenn ein Ding geschehen ist, so soll man das Beste dazu reden.
Wenn ein Ding geschehen ist, verstehn es auch die Narren.
Wenn eine Sache geschehen ist, verstehen sie auch die Narren.
Wenn ein Ding nicht sein soll, so wird nichts daraus, soll es sein, so hilft nichts dawider.
Wenn ein Ding nicht sein soll, so wird nichts daraus, soll es sein, so hilft nichts dawider.
Wenn ein Ding sein soll, so hilft nichts dafür.
Wenn ein Ding wohlfeil ist, so acht man sein nicht, wie gut es auch ist.
Wenn eine Gans gaggt, so gaggt die andre auch.
Wenn eine Gans trinkt, so trinken sie alle.
Wenn eine Glocke an einer Stelle geborsten ist, ist sie ganz untauglich.
Wenn eine große Eiche fällt, schlägt sie viel kleine Bäumlein mit nieder.
Wenn eine gute Meinung wird übel ausgelegt, so ists, als wenn der Köhler eine Perle in die Hand bekommt.
Wenn eine Hand die andre wäscht, werden sie beide rein.
Wenn eine Henne dem Hahn entgeht, die andre bald wieder bei ihm steht.
Wenn ein Eisen stumpf wird und an der Schneide ungeschliffen bleibt, so muss man's mit Macht wieder schärfen.
Wenn eine Jungfer fällt, so fällt sie auf den Rücken.
Wenn eine Jungfrau reif ist, so hätte sie gern einen Mann.
Wenn eine Jungfrau Wein trinkt und den Gesellen mit Augen winkt, und scharrt mit Füssen auf der Erden, so ist sie ein Hur oder wills bald werden.
Wenn eine Katze den Mäusen nachschleicht, so verbirgt sie die Klauen, hat sie die gefangen, so sucht sie die hervor.
Wenn eine Kuh sich besudelt hat, so sehe sie gern, das die andern alle besudelt werden.
Wenn eine Lüge zwei Tage im Lande dauert, so bringt sie oft dem Feind großen Nutzen.
(Ein über 500 Jahre altes Sprichwort, desen Wahrheitsgehalt heute vielfach durch Fake News, besonders aus Russland und dessen Sympathisanten bei Wahlen und im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, immer wieder aufs neue bewiesen wird.)
Wenn eine Maid die Büchse spannt, setzt Pulver sich von selbst in Brand.
Wenn einem alles gegeben wäre, so wäre den andern zu kurz geschehen.
Wenn eine Maus Klosterbrot gegessen, so ist sie doch kein Nonn oder Mönch.
Wenn einem das Kreuz auf der Gasse begegnet, so tuts weher, als wenns ihm heimlich Zuhaus zu kommt.
Wenn einem ein Fuß entgehet oder ein Rad oder Specht bricht in seinem Fuhrwerk, da soll man nicht helfen verunglimpfen noch spotten.
Wenn einem ein Hase über den Weg läuft, das ist Unglück, es wäre besser, er liefe ihm in die Küche an den Spieß.
Wenn einem ein Schimpf beigebracht ist, so wills niemand getan haben.
Wenn einem ein Wolf über den Weg läuft, das ist ein Glück, denn es ist besser, als wenn er ihm zulief, und würgt ihn.
Wenn einem niemand schuldig ist ohn Gott allein, so bat er einen guten gewissen Schuldmann.
Wenn einem Ochsen die Haut wird abgezogen, so ist die größte Arbeit am Schwanz.
Wenn eine Mücke eine Schnecke sticht, so bricht der Stachel.
Wenn eine Mutter zwei Kinder hat, so ist eine Sau dabei.
Wenn einen das Glück erhebt, so legt jedweder Hand mit an.
Wenn einen die Wölfe wollen anfallen und fressen, der muss Hunde zu Hilfe nehmen.
Wenn einen macht gelehrt sein Rock, leicht Doktor wird ein Ziegenbock.
Wenn einen noch dürstet, so soll er aufhören zu trinken.
Wenn einen noch hungert, so soll er aufhören zu essen.
Wenn einer den Zaun hält, so hält er auch das Gut.
Wenn einer durstig ist und will dann erst einen Brunnen graben, der möchte wohl drüber verschmachten.
Wenn eine reiche Sau kirret, so laufen die andern alle zu.
(kirret, kirren = locken, anlocken; kirre machen - verwirren.)
Wenn einer einen bösen Menschen bös schilt, ists ebenso, als wenn man ein Mohr einen Schwarzen oder Essig sauer und Wermut bitter schilt.
(Mohr = ursprünglich die Bezeichnung für dunkelhäutige Bewohner in Nordwestafrika (Mauretania, heutiges Marokko). Die Bezeichnung war für sich genommen eigentlich anfangs nicht diskriminierend oder herabwürdigend gemeint. Sie ist veraltet und und sollte heute mit Rücksicht auf dunkelhäutige Menschen nicht mehr gebraucht werden. In den alten Sprichwörtersammlungen ist der Ausdruck noch zu finden. Heute würde das Sprichwort anders lauten und sollte auch nicht im ursprünglichen Wortlaut gebraucht werden.)
Wenn einer einen nicht will schelten, so schelt er nur seinen Hut, wie jene Frau, die ihren Mann nicht wollt schelten.
Wenn einer eine Reise tut, so kann der was erzählen.
Wenn einer freit, so hat er die besten Tage gehabt.
Wenn einer gafft, so gaffen auch die anderen.
Wenn einer gafft, tut es auch der andere.
Wenn einer gähnt, so gähnen sie alle.
Wenn einer Geld hat, darf er so dumm sein, wie er will.
Wenn einer Geld zum Weib nimmt, so gibt man ihm ein bös Weib zum Hausrat.
Wenn einer hoch ans Brett kommen soll, das bedarf's Schmierens und Schiebens.
Wenn einer in großer Gefahr ist, so soll man ihn zuerst retten, und hernach fragen, wie er darein geraten sei.
Wenn einer keinen Feind hat, so geht`s ihm übel.
Wenn einer lief bis aus der Welt, hilft doch nicht, wenns nicht Gott gefällt.
Wenn einer meint, er sei grad und ein andrer sagt, er hab ein krummen Hals, das klingt übel in Ohren und tut wehe im Herz.
Wenn einer mit Ruß und Kot, der andre mit Steinen und Prügeln wirft, ists eine Balgerei von zwei Narren.
Wenn einer nicht recht hält sein Wort, so spott man sein an allen Ort.
Wenn einer nicht wohl reiten kann, so muss das Pferd die Schuld haben.
Wenn einer nützt, so nimmt man ihn vom Galgen.
Wenn einer reich wird, so spart er.
Wenn einer sauber ist, so ist nicht viel daran gelegen, wenn einem der Mantel von einer Sau besudelt wird, man reibt's wieder aus.
Wenn einem eine Sau den Mantel besudelt, so ist das ein Rezept, das man's lässt trocknen und ausreiben.
Wenn einer über einen andern einen Stank macht, so richtet er den Säuen ein Bankett an, dass sie all zum Schleck kommen.
Wenn einer unglücklich sein soll, so gefriert ihm auch das Brot im Ofen.
Wenn einer verderben soll, so muss alles dazu helfen.
Wenn einer will ein Schalkstück ausrichten, so muss er Schälke dazu gebrauchen.
Wenn einer will oder soll blind werden, so muss man ihm zuvor die Augen zu tun.
Wenn einer zum Herrn wird, so kehren sich Lung und Leber um.
Wenn einer zum Herrn wird, so kehrt sich Leber und Lunge in seinem Leib um.
Wenn eine Schlange die andre nicht fräße, würde kein Drache draus.
Wenn eines Dings genug ist, so soll man aufhören.
Wenn eine Wand baufällig wird und fallen will, so seichen die Hunde daran und gibt ihr jedermann ein Stößlein.
Wenn eine Ziege will in allen Gärten Gras fressen, da sie vorüber geht, so kriegt sie endlich das Maul zu voll.
Wenn ein Fisch aus siedendem Wasser ins Feuer springt, wäre es eben so gut, er wäre in der Pfanne geblieben.
Wenn ein fremdes Hühnlein in den Korb kommt, so beißen es die alten Hühner wieder aus.
(Ein Sprichwort, das die Fremdenfeindlichkeit schon vor 500 Jahren dokumentiert. Wenn früher schon ein paar Kilometer weiter im nächsten Ort feindlich gesinnte Menschen leben konnten und möglicherweise zu Gewalt neigten, war das früher nachvollziehbar. Seitdem sind die Menschen in den meisten Teilen der Welt klüger und zivilisierter geworden und die Länder Europas haben sich friedlich mit etlichen Verträgen und Partnerschaften vereint. Wenn trotzdem einige zurückgebliebene Menschen mit veralteten Ansichten Fremdenfeindlichkeit an den Tag legen, geht nur von diesen ewig Gestriegen eine allgemeine Gefahr aus, nicht von den Fremden.)
Wenn ein Freund bittet, da ist kein Morgen.
Wenn ein frommer Gesell eine fromme Magd nimmt zur Ehe, die werden wohl ernährt.
Nimmt ein frommer Gesell ein' fromme Magd, so werden sie wohl ernährt.
Wenn ein Fürst jedermanns Gunst und das gemeine Gebet verliert, so ists mit ihm geschehen.
Wenn ein Fürst nicht wacker ist, so wird nichts daraus.
Wenn ein Gestüte vergehen soll, beißt ein Pferd dem andern den Schwanz ab.
Wenn ein Giehnlöffel gähnt, so gähnt auch der andere.
Wenn ein Glas ein Schandmal hat, das wird allein im Feuer rein, mit Laug und Salz lässt es sich nicht auswaschen oder auskratzen.
Wenn ein Hafen*15 auf den andern stößt, so zerbrechen beide.
Wenn ein Hahn kräht, so krähen sie alle.
Wenn ein Haus hebräisch (reden) lernt, so frisst es der Wucher.
Wenn ein Heuchler gedenkt an Gott ohne sein Wort, so sieht er ihn an durch ein gemaltes Glas.
Wenn ein Hund bellt, so bellt der ander wider.
Wenn ein Hund bellt, so fangen sie alle an und wissen nicht warum.
(Als Kommentar fügt Christoph Lehmann 1630 in seiner Sprichwörtersammlung an: „Also tut der Pöbel; wenn der einen hört loben oder schelten, so folgen sie alle.“)
Wenn ein junger Gesell ein Alte freit nur ums Gelds willen, so kriegt er gewiss den Sack, er kommt um das Geld, wie es mag.
Wenn ein junger Mensch gern mit ehrbaren Alten umgeht, von dem ist gute Hoffnung.
Wenn ein Kaufman wahr redet, so ist er unverdorben.
(Durch weglassen den Sinn und Bedeutung einer Aussage verändern, das beherrschen auch heute viele Menschen, besonders, wenn andere verunglimpft oder verleumdet werden sollen. Das Weglassen verändert auch Sprichwörter wie dieses: Es steht so 1605 in „Der Teutschen Weissheit“ von Petri. Wander gibt in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon unter Kaufmann Nr. 68 die richtige Quelle an, lässt aber im Sprichwort das Wort „wahr“ weg: „Wenn ein Kaufmann redt, so ist er unverdorben.“, was den Sinn des Sprichworts verfälscht.)
Wenn ein Kind krank ist, da ist der Mutter Hand die beste und gelindeste Arznei.
Wenn ein Kind seine Geschwister durch eine Stapfe tragen kann, so müssen sich die Verwandten seiner nicht mehr annehmen.
(Eine Stapfe war ein schwieriger, enger, oft mit Stufen versehener, Durchgang in einer Mauer. Wenn ein Kind kräftig und geschickt genug war, seine Geschwister durch diesen schwierigen Durchgang zu tragen, sollte es auch imstande sein, für sich und seine Geschwister zu sorgen und wurde für volljährig und vollmündig erklärt. Damit brauchten sich andere Verwandte oder sonst wie verpflichtete nicht mehr um sie kümmern und für sie bezahlen.)
Wenn ein Land bestehen soll, so muss es zwei Stücke haben: Recht und Macht.
Wenn einmal das Feuer in altes Stroh kommt, so ist's schwer zu löschen.
Wenn einmal Lämmer neben Wölfen grasen, scheint eine andre Sonne.
Wenn ein Maurer oder Zimmermann sich zu Tode arbeitet, so führt sie der Teufel in die unterste Hölle, da das Feuer am heißesten ist.
(Schon Wander war 1873 der Meinung, das Maurer und Zimmerleute eher langsam, als sich zu Tode arbeiten würden. Sein Kommentar 3. Band des Deutschen Sprichwörter Lexikons zu diesem Sprichwort von Christoph Lehmann aus dem Jahr 1630: „Man meint, es werde dann dort sehr leer sein.“)
Wenn ein Missbrauch in Brauch und Gewohnheit kommt, so wird er zum Recht und lässt sich nicht strafen.
Wenn ein Mund gar tief ist ins Nein gekommen, so kann er schwerlich wiederum kehren zum Ja.
Wenn ein Narr die Waage braucht, steht die Zunge nie grade.
Wenn ein neuer Heiliger kommt, so vergisst man der alten.
Wenn ein Pferd seine Stärke wüst so tät's keinem Menschen gut.
Wenn ein Recht angeht, so bald findet sich Jungfrau Fraus auch.
(Fraus = römische Göttin von Verrat, Betrug, Täuschung und Nachteil und Schaden. Fraus hatte Kopf und Gesicht einer Frau mit dem Körper einer Schlange und ein Schwanz mit dem Stachel eines Skorpions. Das Sprichwort bedeutet, sobald ein Recht formuliert wird, sinnen andere darauf, wie man es zum eigenen Vorteil und Schaden der Rechteinhaber umgehen oder durch Betrug und Täuschung umgehen könnte. Noch heute findet sich ein Teil der lateinischen Version des Sprichworts „Inventa lege, inventa est fraus legis.“ die Bezeichnung „fraus legis“ als Bezeichnung für das Verhalten, den Wortlaut eines Gesetzes zu beachten, aber den beabsichtigten Sinn zu umgehen. Man umgeht das Gesetz und erreicht etwas, was das Gesetz verhindern oder ausschließen sollte, aber da es dem Wortlaut nach nicht gebrochen wird rechtlich nichts dagegen getan werden. Ein beliebtes Mittel von Lobbyisten von großen Unternehmen, die dem Gesetzgeber mit ihrem „Sachverstand“ bei der Formulierung von Gesetzestexten zu helfen (Tatsächlich wird der Industrie geholfen).)
Wenn ein Reicher arm wird, so ist er noch reicher, als wenn ein Armer reich ist.
Wenn ein Reicher betrügt den Armen, des will sich Gott nicht wieder erbarmen.
Wenn ein Reich soll zu Trümmern gehen, so hilft weder Ehr noch Knopf.
Wenn ein Sänger niederkniet, so steht ein Bettler auf.
Wenn ein Schaf flieht, so laufen alle davon.
Wenn ein Schäflein in Hecken kommt, so kann es leicht einen Dorn fangen.
(Das über 500 Jahre alte Sprichwort bedeutet, wenn sich ein junger unerfahrener Mensch ins unbekannte wagt, kann er leicht die Risiken übersehen und zu schaden kommen. Früher waren besonders Jungfrauen gemeint, die sich nicht mit jungen Männern einlassen sollten, um nicht ihre Unschuld zu verlieren.)
Wenn ein Schalk sich fromm stellt, so ist er am ärgsten.
Wenn ein Scheeler*28 hört, vom Scheelen*28 reden, so meint er, man rede von ihm.
Wenn ein Schiffsmann verzagt wäre, so führe er nicht übers Meer.
Wenn ein schlechter Mann eines großen Herrn Freund ist, so ist er gewiss sein Narr oder sein Esel.
(Das bedeutet, der schlechte (einfache, geringe) Mann wird vom anderen zum besten gehalten oder er wird für fremde Zwecke benutzt oder ausgenutzt.)
Wenn ein Spatz auffliegt, so flieht der Haufen.
Wenn ein Spieler nicht verlör, so höret er nimmer auf.
Wenn ein Starker kommt, der verjagt den Kleinen.
Wenn ein Topf auf den andern stößt, so brechen beide.
Wenn ein Unglück sein soll, so kannst du auf den Rücken fallen und die Nas abbrechen.
Wenn ein Wagen oft mit etlichen Zentnern beladen wird, so vergeht ihm das Knarren wohl.
Wenn ein Weib einen Mann begraben, so wird sie sich auch nicht groß bekümmern, den anderen hinauszutragen.
Wenn ein Weib Geschenke nimmt, so hat sie sich selbst verkauft.
Wenn ein Weib ihr Ehre selbst nicht bewahren will, wer will sie ihr denn bewahren?
Wenn ein Weib Schutz und Schirm, Hülle und Fülle von ihrem Hauswirt hat, so kann sie ihn auch für ihren Herrn und Haupt halten.
(Ein altes Sprichwort, das die gesellschaftlichen Zustände von früher bis ins 20. Jahrhundert widerspiegelt. Eigentlich sollte es heute anders sein, aber etliche meinen auch heute noch, daran festhalten zu wollen, und handeln so.)
Wenn ein Weiser mit einem Narren zum handeln kommt, er zürne oder lache, so hat er nie Ruhe.
Wenn ein Wolf den andern frisst, ist Hungersnot im Walde.
Wenn ein Wolf unter eine Herde Schafe kommt, so würgt er zuvor alles Tod, ehe er anhebt zu fressen.
(Gleiches versucht Putin in der Ukraine. Nach 8 Monaten seines Krieg gegen die Ukraine ist er dabei, nicht nur unschuldige Menschen zu töten, er versucht auch die gesamte Infrastruktur und Lebensgrundlage zu zerstören. Wenn er die Ukraine nicht erobern kann, will er wenigstens nur noch verbrannte Erde hinterlassen. Das erinnert stark an einen großen Krieg im 20. Jahrhundert an gleicher Stelle.)
Wenn ein Wolf zu kommt, so fressen ihn die andern.
Wenn Eltern gehen und können, so sind sie willkommen.
Wenn er aufspringt, so regt sich all sein Gut.
Wenn er aufspringt, so springt all seine Habe mit ihm auf.
Wenn er lächelt, so hütet man sich vor ihm.
Und wenn er lacht, so läuft man von ihm.
Wenn er meint, er habe Milch im Napfe, so scheint ihm nur der Mond hinein.
Wenn er noch so böse ist, er muss sich doch selber ausziehen.
Wenn er recht in den Stall sieht, werden die Kälber blind.
Wenn er redet, kräht der Hahn auf dem Kirchturm.
Wenn erst ein Fünklein hervorbricht, ein Finger es gar bald erstickt. Wenns aber hoch die Flamm erhebt, denn unverhindert es umschwebt.
Wenn er tot ist, sch– ihm der Hund aufs Grab.
Wenn es auch nur tröpfelt, so macht es doch nass, wo es hinfällt.
Wenn es auf den Herrn regnet, so tröpfelt es auf den Knecht.
Wenn es aufs Äußerste kommt, so bricht’s.
Wenn es Brei regnet, hab ich keinen Löffel (Topf).
Wenn's Brei regnet, hast du den Napf unterm Arm.
Wenn es brennt, vermisst man die Spritzen.
Wenn es friert in den Dreck, ist der Winter ein Geck.
Wenn es Glück regnet, sitzen fromme Leute im Schnee.
Wenn es gut geht, sind alle gute Ratgeber.
Wenn's gut geht, sind alle gute Hebammen.
Wenn es heißt, ein Kind geboren, haben die Rüben den Geschmack verloren.
Wenn es kommt, kommts
Wenn's kommt, kommt's in Haufen
Wenn's kommt, dann kommt's mit Haufen.
Wenn's kommt, so kommt's mit Haufen.
Wenn's kommt, kommt's Haufenweis.
Wenn's kommt, dann kommt's halt.
Wenn das Unglück kommt, so kommts mit Haufen.
Wenn das Unglück über die Gottlosen kommen soll, so kommts mit Haufen.
(Ein Sprichwort, das seit mehreren Jahrhunderten mal so, mal so in den verschiedensten Variationen, Zusammenhängen oder mit ergänzenden Worten zitiert und gebraucht wird)
Wenn es Krieg gibt, so macht der Teufel die Hölle um hundert Klafter weiter.
Wenn Krieg anfängt, so muss der Teufel die Hölle um hunderttausend Klafter weiter machen.
Gibt es Krieg, so macht der Teufel die Hölle weiter.
Wenn es leidlich ist, so soll man's loben.
Wenn es nicht vorwintert, so nachwintert es gern.
Wenn es nottut, so kann der Teufel die Schrift für sich zitieren.
Wenn es regnet, muss man's machen wie die Nürnberger und drunter herlaufen.
Wenn es regnet, so ist der Schnee verdorben.
Wenn Regen kommt, ist Schnee verdorben.
Wenn's regnet, ist Hagel und Schnee verdorben.
Wenn es schneit in den Dreck, so friert es, dass es bäckt.
Wenn es taut, so kommt an Tag, was unterm Schnee verborgen lag.
Wenn es wahr wäre, was der Pfaff redet, lebte er nicht so üppig.
Wenn es will Abend werden, so verliert die Sonne ihren hitzenden Schein.
Wenn es wohl gelingt, sind alle Hebammen gut.
Wenn Falschheit brennte wie Feuer, so wär das Holz nicht halb so teuer.
Wenn Feinde gute Worte geben, haben sie Böses im Sinn.
Wenn Feuer zu Schwefel kommt, so entfengts (entzündet es).
Wenn Freiheit nicht hat engen Schutz, so ist sie in Not wenig nutz.
Wenn fromme Eltern ein Bissen Brots unter der Seele hätten, sie teilten ihn ihre Kinder mit.
Wenn für ein Kreuzer Kunst in Gold gefast ist, so gilt sie mehr als wenn 1o. Pfund Gold in einem Sack gefüllt wären.
Wenn Fürsten und Herrn ein Torheit begehen, so gehts gern über die Untertanen hinaus.
Wenn Geistliche neben den weltlichen Untertanen des Landes Vorteil und Nutzbarkeit, desgleichen Schutz, Schirm, gemein Weid und Wasser genießen, aber des Landes Last und Bürden nicht an einer Stange tragen helfen, das gibt scheele*28 Brüder und muss der Esel bei solchem Pferd über Haufen fallen.
Wenn geistlich Gut unter anderes Gut kommt, so frisst eins das andre weg.
Wenn Geizgeld kommt ins armen Hand, so wird's erst recht wohl angewandt.
Wenn Geld fängt zu reden an, erstummet gleich jedermann.
Wenn Geld redet, muss (ein) jeder das Maul halten.
Wenn Geld und Gut gleich von dir scheid, so weicht doch nicht die Frömmigkeit.
Wenn geliehen Kleid wieder heimgeht, wie bloßer Kinder dabei steht.
Wenn Gewalt kommt, ist Recht tot.
Wenn Gewalt überhand nimmt, so ist das Recht Tod.
Wenn Gewalt mit dem Scheinmantel der Gerechtigkeit bedeckt ist, lässt sie sich nicht strafen noch bessern.
Wenngleich die Neider werden toll, so wird es sich doch schicken wohl.
Wenn Gnad und Gunst nicht will, schafft Kunst und Witz nicht viel.
Wenn Gold redet, schweigt alle Welt.
Wenn das Gold redet, so schweigt alle Welt.
Wenn Gott allzeit sollt nach unserm Willen tun, so würde es uns selten wohlgehen.
Wenn Gott aufgebaut, so stehen alle Kreaturen im Harnisch.
Wenn Gott dargibt, so hilft kein nicht, wenn er nicht gibt, so hilft kein flit.
Wenn Gott das Gedeihen nicht gibt, so hilft unser Pflanzen und Wässern nicht.
Wenn Gott das Mehl gibt, so nimmt der Teufel den Sack weg.
Wenn Gott Mehl beschert, so führt der Teufel den Sack hinweg.
Wenn Gott den Angel rührt, so wird die Übertür erschüttert.
Wenn Gott die Eier zerbrechen will, so setzt er Narren darüber.
Wenn Gott ein Ding verdrießt, so verdrießt es auch bald die Menschen.
Wenn Gott einem ein Stück Fleisch beschert, gleich will's der Teufel braten auf seinem Herd.
Wenn Gott eine Närrin haben will, macht er eine Frau zur Witwe.
Wenn Gott einen erhöhen will, so legen alle Heiligen die Hände an die Leiter.
Wenn Gott einen strafen will, so nimmt er ihm vorher den Verstand weg.
Wenn Gott einen strafen will, tut er ihm die Augen zu.
Wenn Gott eines Menschen Weg gefällt, seinen Feind er auch zum Frieden hält.
Wenn Gott eine Tür zumacht, macht er die andere auf.
Wenn Gott ein Land segnet, so gibt er ihm einen weisen Fürsten und einen langen Frieden.
Wenn Gott ein Land segnet, so gibt er ihm einen klugen Fürsten, der Friede hält.
Wenn Gott ein Land strafen und plagen will, so gibt er ihm einen Tyrannen und Wüterich, der es alles ohne Rat mit der Faust will ausrichten.
Wenn Gott ein Land plagen will, so gibt er ihm einen Tyrannen, der alles ohne Rat allein mit der Faust will ausrichten.
(So geschehen mit Napoleon in Frankreich und im 20. Jahrhundert mit den Nazis in Deutschland. Im 21. Jahrhundert ist es Russland mit Putin. Das Unglück dabei, er stürzt nicht nur sein eigenes Land ins Unglück, er überzieht seine Nachbarn mit Krieg und reißt sie mit ins Elend.)
Wenn Gott ein Volk strafen will, dann schenkt er ihm einen dummen Herrn.
Wenn Gott ein Land strafen will, so nimmt er den Herren die Weisheit.
Wenn Gott gibt, soll man den Sack aufhalten und hernach des Bands nicht vergessen.
Wenn Gott hilft, so macht er dir auch deinen Feind zum Freunde.
Wenn gottlose Obristen und Soldaten gegeneinander streiten, so treibt ein Teufel den andern aus.
Wenn Gott nicht den verlorenen Groschen sucht, von selbst geht er nicht wieder in den Säckel.
Wenn Gott nicht hilft, so helfen die Heiligen nicht.
Wenn Gott nicht hilft, so ziehn auch die Heiligen keinen Strang an.
Wenn Gott nicht will, hat der Heilige keine Hände.
Wenn Gott sagt, heute, sagt der Teufel morgen.
Wenn Gott sagt heut, so sagt der Teufel cras, cras, cras richt nichts Gutes aus.
Wenn Gott von einer Seite schlägt, so verbindet er von der andern.
(Ein Sprichwort 1685 bei Paul Winckler unter Nr. 1800/78. Wander übernimmt es 1870 in den 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons unter Gott Nr. 2065. Vorher hat er es aber schon 1836 etwas verändert in sein Buch „Allgemeiner Sprichwörterschatz“ auf Seite 155 unter Nr. 133 mit dem Wortlaut: „Wen Gott von einer Seite schlägt, den verbindet er von der andern.“ aufgenommen. Dieses von ihm selbst veränderte und somit falsche Sprichwort verzeichnet er ebenfalls im Deutschen Sprichwörter Lexikon unter Gott Nr. 1914.)
Wenn Gott (es) will, so grünt sogar ein Besenstiel.
Wenn's Gott will, grünt ein Besenstiel.
Wenn Gott will, so kräht ein Axtstiel.
Wenn's Gott will, kräht eine Axt unter der Bank.
Wenn Gott will, so regnet es zu jedem Winde.
Wenn Gott will, so tagt es.
Wenn Gott zum Kriege lässt aufgebieten, so tun Mücken, Läuse und Mäuse so großen Schaden, als Wölfe, Löwen und Bären.
Wenn große Leute bei der Wahrheit stünden, wo wollt Unrecht bleiben.
Wenn große Leute dahin sind, so sieht man erst, was man an ihnen gehabt hat.
(Bei Putin sieht man das, bevor er dahin ist.)
Wenn große Plagen kommen, so gehts gemeiniglich über das junge Volk, denn Gott hat gern die Kindlein bei sich in Himmel.
(Die fast 100.000 gefallenen russischen Soldaten sind zwar verhältnismäßig jünger, man wird sie aber wahrscheinlich ob ihrer Gräueltaten und Verbrechen vergeblich im Himmel finden. Ebenso manchen orthodoxen Kirchenfürst, der den völkerrechtswidrigen russischen Angriff und Eroberungskrieg gegen die Ukraine 2022 gutheißt.)
Wenn große Schlachten geschehen sind, so macht man darnach Friede.
(Nur wenn der Aggressor will. In der Ukraine ist das 2022 Putin, 1945 war es Hitler, der erst besiegt werden musste.)
Wenn große Sünde nimmt überhand, die Strafe auch wachsen muss im Land.
Wenn gute Worte nicht helfen, so tun die Waffen das Beste.
(Ein über 500 Jahre altes deutsches Sprichwort, an das sich die Politiker 2022 erinnern sollten. Da Putin keinen Frieden will, bevor er die Ukraine zerstört und das ukrainische Volk vernichtet hat, muss die freie Welt der Ukraine mit Waffen, vielen Waffen, helfen sich gegen den Aggressor und Angreifer zu verteidigen.)
Wenn gute Worte nicht helfen wollen, so muss Gott Pestilenz und andere Unglücke schicken.
Wenn Gut und Mut fällt, so verzagt der Mann.
Wenn hält der Wolf das Schaf an Ohren, so hat das Recht den Hals verloren.
Wenn hat der Wolf die Schaf gebissen, dann will man erst den Stall verschließen.
Wenn hat eine Hand vergossen Blut, dieselbe Gott nicht gefallen tut.
Wenn Herren weise sind, so haben ihre Häuser einen festen Giebel.
Wenn Herrn Pferde schreien darauf ihr Herr sitzt, so sollen billig die Untertanen still sein.
Wenn Herrschaft ihre Gewalt missbraucht, gar plötzlich sie zugrunde haucht.
Wenn Heu und Stroh beisammen sind, so brennt es gern.
Wenn hinweg ist die Kuh, so macht man den Stall zu.
Wenn Hochmut aufgeht, geht Glück unter (so geht das Glück nieder).
Wenn Hochzeiter und Braut beisammen sind, hat der Teufel Fastnacht.
Wenn Hoffart aufgeht, so geht Glück unter.
Wenn Hoffnung nicht wär, so lebt' ich nicht mehr.
Wenn höher wird der Mann verehrt, sein ersten Sitten er verkehrt.
Wenn Hunde, Kinder und Fliegen Geldes genug hätten, so wären Würste, Pfefferkuchen und Honig so teuer, das es niemand anders kaufen könnt.
Wenn Huren die besten Worte geben, so lügen sie am sehrsten.
Wenn ich bin recht in allen Sachen, was acht ich denn der Leute Sprachen.
Wenn ich den Rock schüttle, so fällt es (alles) ab.
(Das bedeutet, wer unschuldig ist, der kann Schuld und Verdächtigungen von seinem Rock und seinen Kleider abschütteln, wie den Staub, der nicht daran haften kann. Dazu meinete schon Agricola im 16. Jahrhundert in seinen 300 Sprichwörtern unter Nr. CLXXI (171) dazu: „Das Wort ist ein Zeugnis der Unschuld. Böse Taten, unehrliche Handlungen sind kommen aus den Herzen heraus und bleiben in der Haut, im Fleisch und Blut stecken, man kann ihr auch nicht loswerden, weil man schuldig daran ist. Wer aber unschuldig ist und man schmäht ihn gleichwohl, so geht die Feindschaft und Schande nicht weiter denn auf den Rock. Im Herzen und in der Haut kann sie nicht haften, darum wird sie auch billich verachtet, denn was am Rock hängt, das fällt ab, wenn man den Rock schüttelt. . . Ist jemand der Tat unschuldig und man legt ihm etwas auf, so kann das Geschrei nicht zu ihm dringen, denn seine Unschuld ist ihm eine stählerne Mauer.“)
Wenn ich dich nicht hätte und meine Augen nicht, so wär` ich blind.
Wenn ich ein Amboss bin, so leide ich wie ein Amboss, wenn ich aber zum Hammer werde, so schlage ich wieder zu.
Wenn ich geben kann, so bin ich ein lieber Mann.
Wenn ich Gott nicht mehr dienen kann, lass er mit ruh mich schlafen gahn.
Wenn ich gutes Wasser habe, lass ich das Bier stehen und trinke Wein.
Wenn ich nicht das liebe bisschen Deutsch könnte, so könnt` ich nichts.
Wenn ichs nicht ändern kann, so bist du mein lieber Mann.
Wenn ich sterbe, so stirbt die ganze Welt mit mir.
Wenn ich tot bin, gilt mir ein Rübenschnitz so viel als ein Dukat.
Wenn ich tot bin, ist mir alle Welt tot.
Wenn ich wollte, was ich sollte, könnt' ich alles, was ich wollte.
Wenn in der Jugend Tugend war, kein besser Leben zu finden war.
Wenn Ja und Aber beisammen stehn, ist nicht viel dahinter.
Wenn jeder hätt' seinen Fuchsschwanz an, das Drittel Füchse müsste schwanzlos gahn.
Wenn jeder kennte sich, spottete keiner über mich.
Wenn jeder seine Gasse kehrte rein, so würden alle Gassen sauber sein.
Wenn jeder sich hält, wie er soll, so steht es allenthalben wohl.
Wenn jeder tut, was er soll, so geht das (gehen) Ross und Wagen wohl.
Wenn jeder tut, was ihm gebührt, sein Wandel hat er recht geführt.
Wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt an einem, der ist ganz schuldig.
Wenn jemand mich einmal betrügt, so verzeih' es ihm Gott, betrügt er mich zweimal, so verzeih' es mir Gott.
Wer mich einmal betrügt, dem verzeih' es Gott; betrügt er mich wieder, verzeih mir's Gott.
Wer mich einmal betrügt, den schelt ich, betrügt er mich zweimal, so dank ich ihm.
Wenn jemand wider den Herrn sündigt, wer kann für ihn bitten?
Wenn jemand wider einem Menschen sündigt, so kanns der Richter schlichten.
Wenn keiner weiß, worum es geht, dann geht es hundertprozentig um Geld.
Wenn kein Wasser auf der Mühle ist, so tanzt der Esel.
Wenn Kinder kacken wollen wie große Leute, so knacken ihnen die Ärsche.
Wenn Kinder rot werden, haben sie was angestellt.
Wenn Kinder und Narren zu Markte gehen, lösen die Krämer Geld.
Wenn Kinder unrein (ungewaschen, ungebürstet) sind, das ist das beste Zeichen, dass sie eine böse Stiefmutter haben.
Wenn Kinder wohl schreien, so leben sie lange.
Wenn Kohlen bleiben am Hafen hangen, so muss ein Regen bald anfangen.
Wenn kommt die Macht, so ist das Recht in Aberacht.
Wenn Leipzig mein wäre, wollt ich es in Freiberg verzehren.
(Sprichwort aus Meißen)
Wenn Lieber kommt, muss Leider weichen.
Wenn Lügen lündsch*22 Tuch wäre, wär` es nicht ein Wunder, dass er schöne Kleider hätte.
Wenn Lügen welsch*34 wär', er gäb` einen guten Dolmetsch.
Wenn Mädchen bitten, so gewähren die Männer.
Wenn man am wenigsten hofft, so liegt der Fisch in den Reusen.
Wenn man anfängt zu kriegen, so fängt man auch an, zu lügen.
Wenn man auf Stecken reitet, so fühlen's die Beine.
Wenn man auf'm Stecken reit, so kost's doch Bein.
Wenn mancher Mann wüsste, wer mancher Mann wäre, tät` mancher Mann manchem Mann manchmal mehr Ehre.
Wenn mancher Mann wüsste, wer mancher Mann wär, so täte wohl mancher Mann manchem mehr Ehre.
Wenn mancher schwiege, wüsste man nicht, wer er wäre.
Wenn man das Auge drückt, so gehen Tränen heraus.
Wenn man das Auge drückt, springt zuletzt Feuer heraus.
Wenn man die Augen drückt, springt endlich Feuer heraus.
Wenn man das Eisen zu stark reibt, so gibt es endlich Feuer.
Wenn man das Gold abschabt oder die schönen Farben, so findet man nur ein Holz.
Wenn man das Heiligtum anbetet, so meint der Esel, der es trägt, man bete ihn an.
Wenn man das Herz trifft, so guckt es hervor, trifft man die Augen, so gehts Wasser heraus.
Wenn man das Kalb sticht, wird kein Ochs daraus.
Wenn man das Licht zu genau putzt so verlöscht man's gar.
Wenn man das Liedchen zu hoch anfängt, so erliegt man im Singen.
Wenn man ein Gesang zu hoch anfängt oder zu nieder, so kann man's nicht ausführen.
Wer das Lied zu hoch anfängt, der muss die Gurgel enge machen, dass er es kann hinausbringen.
Wer im Singen zu hoch anfängt, kommt nicht aus.
Wer zu hoch anfängt im Singen, langt nicht aus.
Das Lied zu hoch anfangen (anstimmen).
Er hat das Lied zu hoch angefangen.
(Erklärung in der Sprichwörtersammlung „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ von Christoph Lehmann aus dem Jahr 1630: „Die eines Dinges zu viel tun, von denen wird gesagt: Man hab das Lied zu hoch angefangen, das Ross übergürtet, das Kind mit dem Bad ausgeschüttet, den Bogen überspannt, das Beil zu weit geworfen, man will das Hemd zum Rock haben.“
Ähnliches Sprichwort: Er hat um eine Note zu hoch gesungen.)
Wenn man das Ross nicht schlagen darf, schlägt man auf den Sattel.
Wer das Ross nicht schmeißen kann, der schlag den Sattel.
Wenn man das Wasser ausschöpfen will, muss man zuvor die Löcher verstopfen.
Wenn man dem Hunde an die Haut will, so sagt man, er sei wütig.
Wenn man dem Hund die Haut abstreifen will, so sagt man, er sei wütig.
Wenn man dem Volk die Ziegel doppelt, so kommt Moses.
Wenn man den Alten beim Barte zupft, verdrießt's ihm.
Wenn man den Bauer bittet, schwillt ihm der Bauch.
Wenn man den (einen) Bauern bittet, so schwellen ihm die Stiefel.
Wenn man den Bauern bittet, wird er um eine Spanne länger.
Wenn man den Bauer im Hintern kratzt, so scheißt er einem in die Hand.
Wenn man den Bauer im hintern kratzt, so tut er einen zum Lohn in die Händ.
Wenn man den Brunnen verstopfen will, muss man die Quelle suchen.
Wenn man den Esel überlädt, so fällt er im Kot.
Wenn man den Esel weit schickt, kommt er mit Eselsgeschrei wieder.
Wenn man den Fuchs nicht beißen will, (so) kann man keinen Hund finden.
Wenn man den Fuchs nicht fangen will, kann man keine Hunde kriegen.
Wenn man den Hund schlagen will, find't man bald einem Stecken.
Man findet leicht [bald] einen Tremmel (Prügel), wenn man den Hund schlagen will.
Wenn man den Hund schlagen will, so hat er (das) Leder gefressen.
Wenn man den Hund schlagen will, so muss er den Braten gefressen haben.
Wenn man den Igel anrührt, so börstelt er sich.
Wenn man den Kater streichelt, so reckt er den Schwanz aus.
Wenn man den Kieselstein an Stahl schlägt, so gibts Funken.
Wenn man den Kindern den Willen tut, so schreien sie nicht.
Wenn man Kindern ihren Willen tut, schreien sie nicht.
Wenn man den Kirschbaum nicht zerreißt und den Nussbaum nicht zerschmeißt, so steht es nicht wohl im Lande.
Wenn man den Narren zum Markte schickt, freut sich der Krämer.
Wenn man den Pfau lobt, breitet er den Schwanz aus.
Wenn man den Sack aufbindet, so sieht man, was drin ist.
Wenn man den Teich nicht besetzt, so fängt man keine Fische darin.
Wenn man den Teufel in die Kirche lässt kommen, will er gar auf den Altar.
Kommt der Teufel in die Kirche, so will er auch aufs Altar.
Lässt man den Teufel in die Kirche kommen, so will er auf den Altar.
Wenn man den Undankbaren trunken macht, speit er's einem in den Busen.
(Als Steigerung des Undanks meint Körte „vor die Füße, oder wohl gar ins Angesicht.“)
Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt.
Wenn man den Wolf schon sieht, so darf man nicht auf seine Fährte Achtung geben.
Wenn man der Henne nicht bald ein Nest macht, legt sie unter die Nesseln.
Wenn man der Lüge glauben soll, muss man sie mit Wahrheit flicken.
Wer will, dass man seiner Lüge glauben soll, der muss sie mit Wahrheit flicken.
Wenn man der Sau gleich ein gülden Stück anzöge, legt sie sich doch damit in den Dreck.
Wenn man dich und den Löffel nicht hätte, so müsste man die Suppe trinken.
Wenn man die Armbrust überspannt, so zerspringt sie.
Wenn man die Bubenstücke nicht wehrt, so wird des Teufels Reich gemehrt.
Wenn man die Gans zum Ganter setzt, so bleibt der Ganter der Mann, der es sein soll.
Wenn man die Gerechtigkeit biegt, so (dann) bricht sie.
Wenn man die Hunde auf die Jagd tragen muss, fängt man wenig.
Wenn man die Katze auf den Käse bindet, so frisst sie nicht.
(Das bedeutet, es gibt keinen Genuß unter Zwang.)
Wenn man die Nisse nicht vertreibt, bleiben die Läuse im Haar.
(Nisse = althochdeutsch: Eier der Läuse, die an den Haaren festkleben.)
Wenn man die Rute spart, werden die Kinder schlechter Art.
Wenn man die Saite zu hoch spannt, so reißt sie.
Wenn man die Saiten zu hoch zieht, so zerspringen sie.
Wer die Saiten zu hoch tut zwingen, dem tun sie leichtlich zerspringen.
Wenn man die Sau kitzelt, so legt sie sich in den Dreck.
Wenn man die Sau streichelt, so legt sie sich gar im Dreck.
Wenn man die Schafe schert, so zittern die Lämmer.
Wenn man die Stiege wischt, so fängt man oben an.
Wenn man einen Undankbaren trunken macht, speit er's einem in den Busen.
Wenn man einen Wagen mit Eiern umwirft, so kann man die ganze Zahl nicht mehr zusammenbringen.
Wenn man einen zu Gast ladet, stößt man ihm das Maul auf den Tisch.
Wenn man eine Sau auch in Gold kleidete, so legte sie sich doch in den Kot.
(Der schlechte und unreine Mensch handelt auch in Festtagskleidern schlecht und unmoralisch.)
Wenn man ein Mädchen will zur Närrin machen, so darf ihr nur sagen, dass es schön sei.
Wenn man es nicht besser kann, so ist der Mönch wohl auch ein Mann.
Wenn man fröhlich zu Bette geht und lässt alle Sorg und Schwermut in den Schuhen vor dem (vorm) Bette stehen so (da) schläft sich's sanft.
Wenn man gefallen ist, besieht man das Plätzchen zu spät.
Wenn man geistliche Freiheit lehrt, so maßt sich das Fleisch der Freiheit an zu seinem Mutwillen.
Wenn man getrunken, so weiß jedweder, wie ihm der Wein geschmeckt.
Wenn man große Fisch will fangen, so muss die Angel stark sein und eine rechte Größe haben.
Wenn man hat Freiheit übergeben, soll man darnach nicht wieder streben.
Wenn man hinter sich geht, trägt man dem Teufel Wasser in die Küche.
Wenn man: Husch! ruft, meint man die Hühner.
Wenn man sagt husch, so meint man die Hühner.
Wenn man ihm ruft: drisch!, versteht er gern: zu Tisch.
Wenn man jedem seine Meinung lässt, so macht man niemand zornig.
Wenn man keine Gelegenheit hat, muss man eine machen.
Wenn man keine Jungfern hat, muss man mit Huren tanzen.
Wenn man nicht Jungfern hat, tanzet man mit Huren.
(Soll wohl aus der Not eine Tugend machen heißen? oder der der Versuchung erliegen.)
Wenn man nicht das Unglück tut kränken, der kann an gute Tag nicht denken.
Wenn man nicht den Prügel zum Hund legt oder an Hals hängt, so achtet er kein Gebot.
Wenn man nicht sieht, stößt man leicht aneinander.
Wenn man nur Reifen hat, so kann man leicht ein Fass machen.
Wenn man Nussbäume und Weiber nicht schwingt, so tragen sie keine Frucht.
Wenn man recht von dem Geläute urtheilen will, muss eine Glocke neben der andern hören.
Wenn man's am wenigsten denkt, liegt ein Fisch in den Reusen.
Wenn man's bät', wer weiß, was es tät'.
Wenn man's beim alten Loche lässt, braucht man kein neues bohren.
Wenn man schon lang Glimpf braucht, muss man doch den Pelz nassmachen, soll er andern gewaschen werden.
Wenn man Schwalben am Hause hat, schlägt es nicht ins Haus.
Wenn man selber nicht hangen will, muss der Hund die Wurst gestohlen haben.
Wenn man selbst geht, so betrügt einen der Bote nicht.
Wenn man's hingießt, wo's schon nass ist, wird leicht eine Pfütze daraus.
Wenn man stöbert, fängt man oben an.
Wenn man tausend Hennen über setzte, so möchten sie in acht Tagen kein Ei ausbrüten.
Wenn man tut weiben und mannen, trägt man's zusammen in Wannen.
Wenn man über den Fluss, so ist des Heiligen vergessen.
Wenn man unter den Wölfen ist, muss man mit ihnen heulen.
Wer unter den Wölfen ist, muss mit den (ihnen) Wölfen heulen.
Wer unter Wölfen ist, muss mit ihnen heulen.
Wer unter Wölfen ist, muss mitheulen.
Wenn man unter die Hunde wirft, so schreiet, wer sich getroffen fühlt.
Wenn man unter die Hunde wirft, welchen es trifft, der schreit.
(Wenn man eine allgemeine Kritik verlauten lässt, wird der am lautesten protestieren, auf den sie zutrifft.)
Wenn man vom Baum die Blätter abzupft, so wird er damit nicht ausgewurzelt.
Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger.
Wenn man vom Teufel spricht, dann kommt er gegangen.
Wenn man vom Teufel spricht, erscheint er.
Wenn man vom Wolfe redet, guckt er über die Hecke.
Wenn man vom Wolf redet, so sieht man ihm (seinen) den Schwanz.
Wenn man vom Wolf spricht, ist er nicht weit.
Wenn man Wein ablässt, laufen die Hefen mit.
Wenn man will Leute im Ehestande zusammen teidingen, so muss man große Wannen voll Lügen zusammentragen.
(teidingen = gerichtlich verhandeln, processieren, Gerichtstag, unterhandeln, ein übereinkommen treffen. Der Ausdruck war bis zum 15. Jahrhundert gebräuchlich.)
Wenn man zu Nacht in den Spiegel schaut, so sieht der Teufel mit hinein.
Wenn Markt ist, muss man kaufen.
Wenn mein Haus brennt, so ist meines Nachbarn nicht fern.
Wenn mir einer einmal gitzelt (kitzelt), so ist er mir eine Geiß.
Wenn mit dem Taler*33 geläutet wird, gehen alle Türen auf.
Wo der Pfennig läutet, da gehen die Türen auf.
(Auch in den Sprichwörtern findet die Inflation statt: In der Sammlung von Sailer 1810 braucht man nur mit Pfennigen läuten, bei Simrock 1846 waren dafür schon Taler notwendig, damit die Türen aufgingen.)
Wenn Nachbarn sind einander hold, viel besser ist denn Silber und Gold.
Wenn Natur und Kunst die Füße ansetzen, so geht es vorwärts.
Wenn Naumburg mein wäre, wollt' ich's in Jena verzehren.
Wenn Neid brennte wie Feuer, wäre das Holz nicht so teuer.
Wenn Neid eine Krankheit wäre, so würde die Welt ein Spital sein.
Wenn Neid ein Fieber wäre, so wäre die Welt schon gestorben.
Wenn nicht Gewalt für Recht ging, so wär mancher nicht Abt.
Wenn Recht für Recht ginge, so wäre mancher nicht Abt.
Wenn nichts im Mörser ist, gibt's großen Lärm.
Wenn Nichts kommt zu Etwas, traut Etwas sich selber.
Wenn nicht viel im Fass ist, kann man nicht viel daraus zapfen.
Wenn nicht, wie wir wollen, so doch, wie wir können.
Wenn nur die Frommen in Häusern lebten, so würden viele Städte unbewohnt bleiben.
Wenn Nürnberg mein wäre, so würde ich es in Bamberg verzehren.
(Sprichwort aus Franken)
Wenn Rauch nicht aus dem Hause will, so ist vorhanden Regens viel.
Wenn's am besten schmeckt, soll man aufhören.
Wenn's am Palmsonntag regnet, so hält die Erde keine Feuchtigkeit.
Wenn's auf dem Berg gereift hat, so ist im Tal alles erfroren.
Wenn's auf dem Berge reift, ist's gewiss im Tale kalt.
(Das sagte einer, als sich ein alter Mann mit weißen Haaren mit einem jungen Mädchen trauen ließ. Es scheint, dass die Jugend nicht viel über das Alter weiß.)
Wenn's auf den Nagel brennt, muss man wehren.
Wenn's auf den Pastor regnet, tröpfelt es gemeinlich auf den Küster.
Wenn Saufen eine Ehr ist, ist Speien keine Schande.
Wem Trinken ein' Ehre ist, dem ist Speien keine Schande.
Wo Trinken eine Ehr ist, da ist Speien keine Schande.
Wenn Scham weg ist am Weib, so ist nichts gutes mehr zu hoffen.
Wenn schon die große Glocke gegossen ist, so fehlt's doch allzeit noch am Klöppel.
Wenn's dem Esel übel geht, so will er durch die Erde fallen, ist ihm wohl, so geht er aufs Eis tanzen.
Wenn's dem Hirten übel geht, geht's den Schafen nicht gut.
Wenn's der Vater sieht, tut's der Sohn nicht.
Wenn's ein Maul hätte, so biss' es dich.
Wenn's gehen soll, muss man den Daumen rühren.
Wenns geschieht, so hilft klagen nicht.
Wenn's Glück regnet, hab ich meine Schüssel zu Haus.
Wenn's Glück regnet, sitzt er im Trocknen.
Wenn's Gott gefällt, so wird es Tag.
Wenn's Gütchen vertan und der Säckel leer ist, rechnet man zu spät.
Wenn's gut geht, ist gut zu raten.
Wenn's Haus brennt, ist Eile gut, sonst nicht.
Wenn sich das Geflügel früh maust, so gibt's einen frühen Winter.
Wenn sich das Wasser bläsert, regnet es bald.
Wenn sich der Bauer nicht bückt, so ackert er nicht gut.
Wer sich nicht bückt, der ackert nicht gut.
Wenn sich der Frosch aufbläst, dass er berstet, so wird er doch nicht so groß als ein Ochs.
Wenn sich der Geist der Hoffart mit der Einfalt vermählt, so kann nichts anderes als die Narrheit davon geboren werden.
Wenn sich der Hirt verirrt, so verirren sich auch die Schafe.
Wenn sich der Koch am Herrn rächt, so wird die Küche übel bestellt.
Wenn sich der Teufel in einen Religiösen (Mönch oder anderen) verbutzt, so fängt er ein bös Spiel an.
Wenn sich der Wetterhahn nicht dreht, zerbricht ihn der Sturm.
Wenn sich die Bauern um eine Kuh streiten, wird diese von den Advokaten gemolken.
aus Westfalen (Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte. Vor Gericht gewinnt meist der Anwalt, egal wie das Verfahren ausgeht.)
Wenn sich die Fische im Wasser aufwerfen und die Münch reißen, so regnet's gern.
Wenn sich die Fürsten an einen Fuß stoßen, so müssen die Untertanen hinken.
Wenn sich die Hände falten, sollen sich die Gedanken zusammenhalten.
Wenn sich die Jungfer aufs Küssen legt, so legt sie sich auch aufs Kissen.
Wenn sich die Krähe vor Maientag im Korn verstecken kann, so gerät es wohl.
Wenn sich die Niedrigen den Höheren an die Seite setzen, gibts eine Finsternis.
Wenn sich die Schnecken früh deckeln, so gibt's einen frühen Winter.
Wenn sich Herz und Mund erlaben, will die Nase auch was haben.
Wenn sich Koch und Keller zanken, so merkt man am besten, wo der Wein geblieben.
(Das bedeutet, Erklärung von Wander: „Wenn schlechte Leute uneins werden, kommen ihre Handlungen an den Tag.“)
Wenn sich Kot am Rad anhängt, muss man's abklopfen, dass man fahren kann.
Wenn sich zwei Diebe schelten, so kriegt ein ehrlicher Mann seine Kuh wieder.
Wenn Sie das tun, was Sie immer getan haben, werden Sie auch das bekommen, was Sie immer bekommen haben.
Wenn's im Sommer warm ist, so ist's im Winter kalt.
Wenn's Kalb ersoffen ist, deckt der Bauer den Brunnen zu.
Wenn's Kalb gestohlen ist, bessert der Bauer den Stall.
(Erst, wenn es zu spät ist und das Unglück passiert ist, wird etwas für die Sicherheit getan. In verschiedenen Versionen gibt es Sprichwörter mit Kälbern oder Kindern, Brunnen oder Ställen, aber wie im richtigen Leben, immer passiert erst ein Unglück, bevor etwas getan wird.)
Wenn's Kind geboren ist, ist das Testament schon gemacht.
Wenn's Kind tot ist, hat die Gevatterschaft ein Ende.
Wenn's Kind zahnt, soll die Mutter den Unterrock verkaufen, um ihm Wein zu geben.
Wenn's Maß voll ist, schüttelt's Gott um.
Wenn 's Meer vertrocknet und Satan wird in den Himmel genommen an, alsdann wird der Lai und die Welt den Dienern Gottes zu Freunden gestellt.
Wenn'snach Fastnacht*10 lange Eiszapfen gibt, wird der Flachs schön lang.
Wenn's nicht geht, wie man will, muss man's tun, wie man kann.
Wenn's nicht wahr wär', käm's nicht gedruckt her.
(Ein Aberglauben von früher aus dem Beginn des Druckens. Als das Drucken grade erfunden war, war es noch so aufwendig und teuer, dass nur wirklich Wichtiges gedruckt wurde. Nur um Lügen zu verbreiten, war drucken anfangs zu teuer. Daher auch von Goethe der Spruch im Faust: Denn, was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.
Heute ist es anders, drucken ist so billig wie nie zuvor, was heute gedruckt wird, ist morgen schon im Müll. Einzig die Nachrichten im Internet sind noch billiger und lügen mehr. Das hat zur Folge, dass die meisten Nachrichten und Neuigkeiten in den sogenannten sozialen Netzwerken wie Facebook und anderen nicht den Strom wert sind, die Monitor oder Smartphone brauchen, sie anzuzeigen. Sie lügen nicht wie gedruckt, sondern schon beim Schreiben.)
Wenn's Pfannkuchen regnet, ist mein Fass umgestülpt
Wenn's regnet bei Sonnenschein, so hat der Teufel seine Großmutter auf der Bleiche.
Wenn's regnet und die Sonne scheint, so schlägt der Teufel seine Großmutter: er lacht und sie weint.
Wenn's Sünde wäre, täten's die Pfaffen nicht.
(Ein Sprichwort, das seinen Ursprung aus Reineke Fuchs haben soll. Die Aussage ist bewiesenermaßen falsch. Bewiesen durch die Taten unzähliger Pfaffen als Sammelbegriff kirchlicher Würdenträger. Zusätzlich erstaunt, das bei Bekanntwerden der Sünden, die an Minderjährigen und Schutzbefohlenen die Pfaffen nur an andere Stellen versetz werden, sogar mehrmals, und von deren Vorgesetzten nur für die Vergebung der begangenen Sünden der Pfaffen gebetet wird. Eine Wiedergutmachung, eine Entschuldigung, eine Entschädigung für die Folgen oder gar Hilfe sucht man meist vergebens.)
Wenn's über einen her gehen soll, ist jedes Geschrei gut genug.
Wenn's Unglück vorüber ist, denkt man mit Lust daran.
Wenn's Unglück will, fällt sich eine Katze vom Stuhle zu Tode.
Wenn's Wenn nicht wär', so wär' mein Vater ein Ratsherr.
Wenn's Wenn nicht wär', wär' mancher Bauer ein Edelmann.
Wenn's wohl steht, sind wir alle gute Regenten.
Wenn Tugend nicht Glück zum Beistand hat, so ist sie wie eine Windmühle ohne Wind und ein Ritter ohne Pferd.
Wenn Unfried ist in aller Welt, Gilt der Soldat das meiste Geld.
Wenn Unglück dem Reichen bis an die Knie geht, so geht es dem Armen bis an den Hals.
(Dieses Sprichwort bewahrheitet sich heute einmal mehr! Wenn bei dieser Epidemie mit Corona-Vieren fast alle Geschäfte geschlossen werden (1. Halbjahr 2020), leiden kleine Unternehmen und Selbstständige, Einmannunternehmen und Freiberufler am meisten darunter und viele überleben es nicht. Ebenso wie den Geringverdienern müsste der Staat vor allen anderen diesen kleinen Leuten helfen und unterstützen. Erst danach den Großen, die schon vorher ihre Vermögen und Gewinne in Sicherheit gebracht haben.)
Wenn Unrecht tun nützt, so schadet recht Tun.
Wenn uns die Gelegenheit anlacht, so muss man sie küssen.
Wenn verkehret ist der Besen, sieht man's, wozu er gut gewesen.
Wenn Wasser Wein wäre, wer wüsste, wer Wirt wäre?
Wenn weder Wind noch Weiber wären, so würde die Luft stets klar bleiben.
Wenn Weisheit und Rat den Krebsgang gehen, so muss Geduld das best tun.
Wenn wir alle gescheit wären, so verkauften die Krämer keine Schellen oder Trommeln.
Wenn wir alle wären reich
und einer wär' dem andern gleich
und wären all zu Tisch gesessen,
wer trüge dann uns auf das Essen?
Wenn wir geboren werden, so sind wir Kinder des Tods, und alt genug zu sterben.
Es ist ein jeder alt genug, zu sterben, sobald er geboren wird.
Wenn wir unsere Hände von Gott loslassen, so fallen wir in des Teufels Klauen.
Wenn Worte speisten, so lebten seine Freunde wohl.
(Im Sprichwörter Lexikon von Wander steht dieses Sprichwort gleich 2 Mal: Unter Wort Nr. *994 und unter Wort Nr. 637, wo er zusätzlich das Wort „alle“ einfügte.)
Wenn Worte nähren würden, lebte man bei ihm am besten.
Wenn Wünschen hülfe, wären alle reich.
Wenn Wünschen hülfe, wären wohl viele gelehrt (reich).
Wenn Zucht und Scham vom Weib weg ist, so steckt nichts drin, denn Tück und List.
Wenn zu Hofe gegessen ist, sind die Schüsseln leer.
Wenn zwei das Gleiche tun, so ist es (noch lange) nicht dasselbe.
Wenn zwei Esel einander unterrichten, wird keiner ein Doktor.
Wenn zwei Frauen zusammenkommen, wird die Dritte in die Hechel genommen.
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
Wo sich zwei zanken, gewinnt der Dritte.
Wenn zwei Trunkenbolde des überschütten Magens Wust zusammenkotzen, wer hat Lust davon als die Säue?
Wen's immer allzu früh dünkt, der kommt gemeinlich zu spät.
Wen's juckt, der kratze sich.
Wen's juckt, der muss sich kratzen, käm' auch das Blut heraus.
Wen Sorg und Tod angat, der pfleg der Alten Rat.
Wen viele fürchten, der muss viele fürchten.
Wenn ein Ding wohlfeil ist, so acht man sein nicht, wie gut es auch ist.
Wenn eine Gans gaggt, so gaggt die andre auch.
Wenn eine Gans trinkt, so trinken sie alle.
Wenn eine Glocke an einer Stelle geborsten ist, ist sie ganz untauglich.
Wenn eine große Eiche fällt, schlägt sie viel kleine Bäumlein mit nieder.
Wenn eine gute Meinung wird übel ausgelegt, so ists, als wenn der Köhler eine Perle in die Hand bekommt.
Wenn eine Hand die andre wäscht, werden sie beide rein.
Wenn eine Henne dem Hahn entgeht, die andre bald wieder bei ihm steht.
Wenn ein Eisen stumpf wird und an der Schneide ungeschliffen bleibt, so muss man's mit Macht wieder schärfen.
Wenn eine Jungfer fällt, so fällt sie auf den Rücken.
Wenn eine Jungfrau reif ist, so hätte sie gern einen Mann.
Wenn eine Jungfrau Wein trinkt und den Gesellen mit Augen winkt, und scharrt mit Füssen auf der Erden, so ist sie ein Hur oder wills bald werden.
Wenn eine Katze den Mäusen nachschleicht, so verbirgt sie die Klauen, hat sie die gefangen, so sucht sie die hervor.
Wenn eine Kuh sich besudelt hat, so sehe sie gern, das die andern alle besudelt werden.
Wenn eine Lüge zwei Tage im Lande dauert, so bringt sie oft dem Feind großen Nutzen.
(Ein über 500 Jahre altes Sprichwort, desen Wahrheitsgehalt heute vielfach durch Fake News, besonders aus Russland und dessen Sympathisanten bei Wahlen und im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, immer wieder aufs neue bewiesen wird.)
Wenn eine Maid die Büchse spannt, setzt Pulver sich von selbst in Brand.
Wenn einem alles gegeben wäre, so wäre den andern zu kurz geschehen.
Wenn eine Maus Klosterbrot gegessen, so ist sie doch kein Nonn oder Mönch.
Wenn einem das Kreuz auf der Gasse begegnet, so tuts weher, als wenns ihm heimlich Zuhaus zu kommt.
Wenn einem ein Fuß entgehet oder ein Rad oder Specht bricht in seinem Fuhrwerk, da soll man nicht helfen verunglimpfen noch spotten.
Wenn einem ein Hase über den Weg läuft, das ist Unglück, es wäre besser, er liefe ihm in die Küche an den Spieß.
Wenn einem ein Schimpf beigebracht ist, so wills niemand getan haben.
Wenn einem ein Wolf über den Weg läuft, das ist ein Glück, denn es ist besser, als wenn er ihm zulief, und würgt ihn.
Wenn einem niemand schuldig ist ohn Gott allein, so bat er einen guten gewissen Schuldmann.
Wenn einem Ochsen die Haut wird abgezogen, so ist die größte Arbeit am Schwanz.
Wenn eine Mücke eine Schnecke sticht, so bricht der Stachel.
Wenn eine Mutter zwei Kinder hat, so ist eine Sau dabei.
Wenn einen das Glück erhebt, so legt jedweder Hand mit an.
Wenn einen die Wölfe wollen anfallen und fressen, der muss Hunde zu Hilfe nehmen.
Wenn einen macht gelehrt sein Rock, leicht Doktor wird ein Ziegenbock.
Wenn einen noch dürstet, so soll er aufhören zu trinken.
Wenn einen noch hungert, so soll er aufhören zu essen.
Wenn einer den Zaun hält, so hält er auch das Gut.
Wenn einer durstig ist und will dann erst einen Brunnen graben, der möchte wohl drüber verschmachten.
Wenn eine reiche Sau kirret, so laufen die andern alle zu.
(kirret, kirren = locken, anlocken; kirre machen - verwirren.)
Wenn einer einen bösen Menschen bös schilt, ists ebenso, als wenn man ein Mohr einen Schwarzen oder Essig sauer und Wermut bitter schilt.
(Mohr = ursprünglich die Bezeichnung für dunkelhäutige Bewohner in Nordwestafrika (Mauretania, heutiges Marokko). Die Bezeichnung war für sich genommen eigentlich anfangs nicht diskriminierend oder herabwürdigend gemeint. Sie ist veraltet und und sollte heute mit Rücksicht auf dunkelhäutige Menschen nicht mehr gebraucht werden. In den alten Sprichwörtersammlungen ist der Ausdruck noch zu finden. Heute würde das Sprichwort anders lauten und sollte auch nicht im ursprünglichen Wortlaut gebraucht werden.)
Wenn einer einen nicht will schelten, so schelt er nur seinen Hut, wie jene Frau, die ihren Mann nicht wollt schelten.
Wenn einer eine Reise tut, so kann der was erzählen.
Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.
Wenn einer freit, so hat er die besten Tage gehabt.
Wenn einer gafft, so gaffen auch die anderen.
Wenn einer gafft, tut es auch der andere.
Wenn einer gähnt, so gähnen sie alle.
Wenn einer Geld hat, darf er so dumm sein, wie er will.
Wenn einer Geld zum Weib nimmt, so gibt man ihm ein bös Weib zum Hausrat.
Wenn einer hoch ans Brett kommen soll, das bedarf's Schmierens und Schiebens.
Wenn einer in großer Gefahr ist, so soll man ihn zuerst retten, und hernach fragen, wie er darein geraten sei.
Wenn einer keinen Feind hat, so geht`s ihm übel.
Wenn einer lief bis aus der Welt, hilft doch nicht, wenns nicht Gott gefällt.
Wenn einer meint, er sei grad und ein andrer sagt, er hab ein krummen Hals, das klingt übel in Ohren und tut wehe im Herz.
Wenn einer mit Ruß und Kot, der andre mit Steinen und Prügeln wirft, ists eine Balgerei von zwei Narren.
Wenn einer nicht recht hält sein Wort, so spott man sein an allen Ort.
Wenn einer nicht wohl reiten kann, so muss das Pferd die Schuld haben.
Wenn einer nützt, so nimmt man ihn vom Galgen.
Wenn einer reich wird, so spart er.
Wenn einer sauber ist, so ist nicht viel daran gelegen, wenn einem der Mantel von einer Sau besudelt wird, man reibt's wieder aus.
Wenn einem eine Sau den Mantel besudelt, so ist das ein Rezept, das man's lässt trocknen und ausreiben.
Wenn einer über einen andern einen Stank macht, so richtet er den Säuen ein Bankett an, dass sie all zum Schleck kommen.
Wenn einer unglücklich sein soll, so gefriert ihm auch das Brot im Ofen.
Wenn einer verderben soll, so muss alles dazu helfen.
Wenn einer will ein Schalkstück ausrichten, so muss er Schälke dazu gebrauchen.
Wenn einer will oder soll blind werden, so muss man ihm zuvor die Augen zu tun.
Wenn einer zum Herrn wird, so kehren sich Lung und Leber um.
Wenn einer zum Herrn wird, so kehrt sich Leber und Lunge in seinem Leib um.
Wenn eine Schlange die andre nicht fräße, würde kein Drache draus.
Wenn eines Dings genug ist, so soll man aufhören.
Wenn eine Wand baufällig wird und fallen will, so seichen die Hunde daran und gibt ihr jedermann ein Stößlein.
Wenn eine Ziege will in allen Gärten Gras fressen, da sie vorüber geht, so kriegt sie endlich das Maul zu voll.
Wenn ein Fisch aus siedendem Wasser ins Feuer springt, wäre es eben so gut, er wäre in der Pfanne geblieben.
Wenn ein fremdes Hühnlein in den Korb kommt, so beißen es die alten Hühner wieder aus.
(Ein Sprichwort, das die Fremdenfeindlichkeit schon vor 500 Jahren dokumentiert. Wenn früher schon ein paar Kilometer weiter im nächsten Ort feindlich gesinnte Menschen leben konnten und möglicherweise zu Gewalt neigten, war das früher nachvollziehbar. Seitdem sind die Menschen in den meisten Teilen der Welt klüger und zivilisierter geworden und die Länder Europas haben sich friedlich mit etlichen Verträgen und Partnerschaften vereint. Wenn trotzdem einige zurückgebliebene Menschen mit veralteten Ansichten Fremdenfeindlichkeit an den Tag legen, geht nur von diesen ewig Gestriegen eine allgemeine Gefahr aus, nicht von den Fremden.)
Wenn ein Freund bittet, da ist kein Morgen.
Wenn ein frommer Gesell eine fromme Magd nimmt zur Ehe, die werden wohl ernährt.
Nimmt ein frommer Gesell ein' fromme Magd, so werden sie wohl ernährt.
Wenn ein Fürst jedermanns Gunst und das gemeine Gebet verliert, so ists mit ihm geschehen.
Wenn ein Fürst nicht wacker ist, so wird nichts daraus.
Wenn ein Gestüte vergehen soll, beißt ein Pferd dem andern den Schwanz ab.
Wenn ein Giehnlöffel gähnt, so gähnt auch der andere.
Wenn ein Glas ein Schandmal hat, das wird allein im Feuer rein, mit Laug und Salz lässt es sich nicht auswaschen oder auskratzen.
Wenn ein Hafen*15 auf den andern stößt, so zerbrechen beide.
Wenn ein Hahn kräht, so krähen sie alle.
Wenn ein Haus hebräisch (reden) lernt, so frisst es der Wucher.
Wenn ein Heuchler gedenkt an Gott ohne sein Wort, so sieht er ihn an durch ein gemaltes Glas.
Wenn ein Hund bellt, so bellt der ander wider.
Wenn ein Hund bellt, so fangen sie alle an und wissen nicht warum.
(Als Kommentar fügt Christoph Lehmann 1630 in seiner Sprichwörtersammlung an: „Also tut der Pöbel; wenn der einen hört loben oder schelten, so folgen sie alle.“)
Wenn ein junger Gesell ein Alte freit nur ums Gelds willen, so kriegt er gewiss den Sack, er kommt um das Geld, wie es mag.
Wenn ein junger Mensch gern mit ehrbaren Alten umgeht, von dem ist gute Hoffnung.
Wenn ein Kaufman wahr redet, so ist er unverdorben.
(Durch weglassen den Sinn und Bedeutung einer Aussage verändern, das beherrschen auch heute viele Menschen, besonders, wenn andere verunglimpft oder verleumdet werden sollen. Das Weglassen verändert auch Sprichwörter wie dieses: Es steht so 1605 in „Der Teutschen Weissheit“ von Petri. Wander gibt in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon unter Kaufmann Nr. 68 die richtige Quelle an, lässt aber im Sprichwort das Wort „wahr“ weg: „Wenn ein Kaufmann redt, so ist er unverdorben.“, was den Sinn des Sprichworts verfälscht.)
Wenn ein Kind krank ist, da ist der Mutter Hand die beste und gelindeste Arznei.
Wenn ein Kind seine Geschwister durch eine Stapfe tragen kann, so müssen sich die Verwandten seiner nicht mehr annehmen.
(Eine Stapfe war ein schwieriger, enger, oft mit Stufen versehener, Durchgang in einer Mauer. Wenn ein Kind kräftig und geschickt genug war, seine Geschwister durch diesen schwierigen Durchgang zu tragen, sollte es auch imstande sein, für sich und seine Geschwister zu sorgen und wurde für volljährig und vollmündig erklärt. Damit brauchten sich andere Verwandte oder sonst wie verpflichtete nicht mehr um sie kümmern und für sie bezahlen.)
Wenn ein Land bestehen soll, so muss es zwei Stücke haben: Recht und Macht.
Wenn einmal das Feuer in altes Stroh kommt, so ist's schwer zu löschen.
Wenn einmal Lämmer neben Wölfen grasen, scheint eine andre Sonne.
Wenn ein Maurer oder Zimmermann sich zu Tode arbeitet, so führt sie der Teufel in die unterste Hölle, da das Feuer am heißesten ist.
(Schon Wander war 1873 der Meinung, das Maurer und Zimmerleute eher langsam, als sich zu Tode arbeiten würden. Sein Kommentar 3. Band des Deutschen Sprichwörter Lexikons zu diesem Sprichwort von Christoph Lehmann aus dem Jahr 1630: „Man meint, es werde dann dort sehr leer sein.“)
Wenn ein Missbrauch in Brauch und Gewohnheit kommt, so wird er zum Recht und lässt sich nicht strafen.
Wenn ein Mund gar tief ist ins Nein gekommen, so kann er schwerlich wiederum kehren zum Ja.
Wenn ein Narr die Waage braucht, steht die Zunge nie grade.
Wenn ein neuer Heiliger kommt, so vergisst man der alten.
Wenn ein Pferd seine Stärke wüst so tät's keinem Menschen gut.
Wenn ein Recht angeht, so bald findet sich Jungfrau Fraus auch.
(Fraus = römische Göttin von Verrat, Betrug, Täuschung und Nachteil und Schaden. Fraus hatte Kopf und Gesicht einer Frau mit dem Körper einer Schlange und ein Schwanz mit dem Stachel eines Skorpions. Das Sprichwort bedeutet, sobald ein Recht formuliert wird, sinnen andere darauf, wie man es zum eigenen Vorteil und Schaden der Rechteinhaber umgehen oder durch Betrug und Täuschung umgehen könnte. Noch heute findet sich ein Teil der lateinischen Version des Sprichworts „Inventa lege, inventa est fraus legis.“ die Bezeichnung „fraus legis“ als Bezeichnung für das Verhalten, den Wortlaut eines Gesetzes zu beachten, aber den beabsichtigten Sinn zu umgehen. Man umgeht das Gesetz und erreicht etwas, was das Gesetz verhindern oder ausschließen sollte, aber da es dem Wortlaut nach nicht gebrochen wird rechtlich nichts dagegen getan werden. Ein beliebtes Mittel von Lobbyisten von großen Unternehmen, die dem Gesetzgeber mit ihrem „Sachverstand“ bei der Formulierung von Gesetzestexten zu helfen (Tatsächlich wird der Industrie geholfen).)
Wenn ein Reicher arm wird, so ist er noch reicher, als wenn ein Armer reich ist.
Wenn ein Reicher betrügt den Armen, des will sich Gott nicht wieder erbarmen.
Wenn ein Reich soll zu Trümmern gehen, so hilft weder Ehr noch Knopf.
Wenn ein Sänger niederkniet, so steht ein Bettler auf.
Wenn ein Schaf flieht, so laufen alle davon.
Wenn ein Schäflein in Hecken kommt, so kann es leicht einen Dorn fangen.
(Das über 500 Jahre alte Sprichwort bedeutet, wenn sich ein junger unerfahrener Mensch ins unbekannte wagt, kann er leicht die Risiken übersehen und zu schaden kommen. Früher waren besonders Jungfrauen gemeint, die sich nicht mit jungen Männern einlassen sollten, um nicht ihre Unschuld zu verlieren.)
Wenn ein Schalk sich fromm stellt, so ist er am ärgsten.
Wenn ein Scheeler*28 hört, vom Scheelen*28 reden, so meint er, man rede von ihm.
Wenn ein Schiffsmann verzagt wäre, so führe er nicht übers Meer.
Wenn ein schlechter Mann eines großen Herrn Freund ist, so ist er gewiss sein Narr oder sein Esel.
(Das bedeutet, der schlechte (einfache, geringe) Mann wird vom anderen zum besten gehalten oder er wird für fremde Zwecke benutzt oder ausgenutzt.)
Wenn ein Spatz auffliegt, so flieht der Haufen.
Wenn ein Spieler nicht verlör, so höret er nimmer auf.
Wenn ein Starker kommt, der verjagt den Kleinen.
Wenn ein Topf auf den andern stößt, so brechen beide.
Wenn ein Unglück sein soll, so kannst du auf den Rücken fallen und die Nas abbrechen.
Wenn ein Wagen oft mit etlichen Zentnern beladen wird, so vergeht ihm das Knarren wohl.
Wenn ein Weib einen Mann begraben, so wird sie sich auch nicht groß bekümmern, den anderen hinauszutragen.
Wenn ein Weib Geschenke nimmt, so hat sie sich selbst verkauft.
Wenn ein Weib ihr Ehre selbst nicht bewahren will, wer will sie ihr denn bewahren?
Wenn ein Weib Schutz und Schirm, Hülle und Fülle von ihrem Hauswirt hat, so kann sie ihn auch für ihren Herrn und Haupt halten.
(Ein altes Sprichwort, das die gesellschaftlichen Zustände von früher bis ins 20. Jahrhundert widerspiegelt. Eigentlich sollte es heute anders sein, aber etliche meinen auch heute noch, daran festhalten zu wollen, und handeln so.)
Wenn ein Weiser mit einem Narren zum handeln kommt, er zürne oder lache, so hat er nie Ruhe.
Wenn ein Wolf den andern frisst, ist Hungersnot im Walde.
Wenn ein Wolf unter eine Herde Schafe kommt, so würgt er zuvor alles Tod, ehe er anhebt zu fressen.
(Gleiches versucht Putin in der Ukraine. Nach 8 Monaten seines Krieg gegen die Ukraine ist er dabei, nicht nur unschuldige Menschen zu töten, er versucht auch die gesamte Infrastruktur und Lebensgrundlage zu zerstören. Wenn er die Ukraine nicht erobern kann, will er wenigstens nur noch verbrannte Erde hinterlassen. Das erinnert stark an einen großen Krieg im 20. Jahrhundert an gleicher Stelle.)
Wenn ein Wolf zu kommt, so fressen ihn die andern.
Wenn Eltern gehen und können, so sind sie willkommen.
Wenn er aufspringt, so regt sich all sein Gut.
Wenn er aufspringt, so springt all seine Habe mit ihm auf.
Wenn er lächelt, so hütet man sich vor ihm.
Und wenn er lacht, so läuft man von ihm.
Wenn er meint, er habe Milch im Napfe, so scheint ihm nur der Mond hinein.
Wenn er noch so böse ist, er muss sich doch selber ausziehen.
Wenn er recht in den Stall sieht, werden die Kälber blind.
Wenn er redet, kräht der Hahn auf dem Kirchturm.
Wenn erst ein Fünklein hervorbricht, ein Finger es gar bald erstickt. Wenns aber hoch die Flamm erhebt, denn unverhindert es umschwebt.
Wenn er tot ist, sch– ihm der Hund aufs Grab.
Wenn es auch nur tröpfelt, so macht es doch nass, wo es hinfällt.
Wenn es auf den Herrn regnet, so tröpfelt es auf den Knecht.
Wenn es aufs Äußerste kommt, so bricht’s.
Wenn es Brei regnet, hab ich keinen Löffel (Topf).
Wenn's Brei regnet, fehlt mir der Löffel.
Wenn es brennt, vermisst man die Spritzen.
Wenn es friert in den Dreck, ist der Winter ein Geck.
Wenn es Glück regnet, sitzen fromme Leute im Schnee.
Wenn es gut geht, sind alle gute Ratgeber.
Wenn's gut geht, sind alle gute Hebammen.
Wenn es heißt, ein Kind geboren, haben die Rüben den Geschmack verloren.
Wenn es kommt, kommts
Wenn's kommt, kommt's in Haufen
Wenn's kommt, dann kommt's mit Haufen.
Wenn's kommt, so kommt's mit Haufen.
Wenn's kommt, kommt's Haufenweis.
Wenn's kommt, dann kommt's halt.
Wenn das Unglück kommt, so kommts mit Haufen.
Wenn das Unglück über die Gottlosen kommen soll, so kommts mit Haufen.
(Ein Sprichwort, das seit mehreren Jahrhunderten mal so, mal so in den verschiedensten Variationen, Zusammenhängen oder mit ergänzenden Worten zitiert und gebraucht wird)
Wenn es Krieg gibt, so macht der Teufel die Hölle um hundert Klafter weiter.
Wenn Krieg anfängt, so muss der Teufel die Hölle um hunderttausend Klafter weiter machen.
Gibt es Krieg, so macht der Teufel die Hölle weiter.
Wenn es leidlich ist, so soll man's loben.
Wenn es nicht vorwintert, so nachwintert es gern.
Wenn es nottut, so kann der Teufel die Schrift für sich zitieren.
Wenn es regnet, muss man's machen wie die Nürnberger und drunter herlaufen.
Wenn es regnet, so ist der Schnee verdorben.
Wenn Regen kommt, ist Schnee verdorben.
Wenn's regnet, ist Hagel und Schnee verdorben.
Wenn es schneit in den Dreck, so friert es, dass es bäckt.
Wenn es taut, so kommt an Tag, was unterm Schnee verborgen lag.
Wenn es wahr wäre, was der Pfaff redet, lebte er nicht so üppig.
Wenn es will Abend werden, so verliert die Sonne ihren hitzenden Schein.
Wenn es wohl gelingt, sind alle Hebammen gut.
Wenn Falschheit brennte wie Feuer, so wär das Holz nicht halb so teuer.
Wenn Feinde gute Worte geben, haben sie Böses im Sinn.
Wenn Feuer zu Schwefel kommt, so entfengts (entzündet es).
Wenn Freiheit nicht hat engen Schutz, so ist sie in Not wenig nutz.
Wenn fromme Eltern ein Bissen Brots unter der Seele hätten, sie teilten ihn ihre Kinder mit.
Wenn für ein Kreuzer Kunst in Gold gefast ist, so gilt sie mehr als wenn 1o. Pfund Gold in einem Sack gefüllt wären.
Wenn Fürsten und Herrn ein Torheit begehen, so gehts gern über die Untertanen hinaus.
Wenn Geistliche neben den weltlichen Untertanen des Landes Vorteil und Nutzbarkeit, desgleichen Schutz, Schirm, gemein Weid und Wasser genießen, aber des Landes Last und Bürden nicht an einer Stange tragen helfen, das gibt scheele*28 Brüder und muss der Esel bei solchem Pferd über Haufen fallen.
Wenn geistlich Gut unter anderes Gut kommt, so frisst eins das andre weg.
Wenn Geizgeld kommt ins armen Hand, so wird's erst recht wohl angewandt.
Wenn Geld fängt zu reden an, erstummet gleich jedermann.
Wenn Geld redet, muss (ein) jeder das Maul halten.
Wenn Geld und Gut gleich von dir scheid, so weicht doch nicht die Frömmigkeit.
Wenn geliehen Kleid wieder heimgeht, wie bloßer Kinder dabei steht.
Wenn Gewalt kommt, ist Recht tot.
Wenn Gewalt überhand nimmt, so ist das Recht Tod.
Wenn Gewalt mit dem Scheinmantel der Gerechtigkeit bedeckt ist, lässt sie sich nicht strafen noch bessern.
Wenngleich die Neider werden toll, so wird es sich doch schicken wohl.
Wenn Gnad und Gunst nicht will, schafft Kunst und Witz nicht viel.
Wenn Gold redet, schweigt alle Welt.
Wenn das Gold redet, so schweigt alle Welt.
Wenn Gott allzeit sollt nach unserm Willen tun, so würde es uns selten wohlgehen.
Wenn Gott aufgebaut, so stehen alle Kreaturen im Harnisch.
Wenn Gott dargibt, so hilft kein nicht, wenn er nicht gibt, so hilft kein flit.
Wenn Gott das Gedeihen nicht gibt, so hilft unser Pflanzen und Wässern nicht.
Wenn Gott das Mehl gibt, so nimmt der Teufel den Sack weg.
Wenn Gott Mehl beschert, so führt der Teufel den Sack hinweg.
Wenn Gott den Angel rührt, so wird die Übertür erschüttert.
Wenn Gott die Eier zerbrechen will, so setzt er Narren darüber.
Wenn Gott ein Ding verdrießt, so verdrießt es auch bald die Menschen.
Wenn Gott einem ein Stück Fleisch beschert, gleich will's der Teufel braten auf seinem Herd.
Wenn Gott eine Närrin haben will, macht er eine Frau zur Witwe.
Wenn Gott einen erhöhen will, so legen alle Heiligen die Hände an die Leiter.
Wenn Gott einen strafen will, so nimmt er ihm vorher den Verstand weg.
Wenn Gott einen strafen will, tut er ihm die Augen zu.
Wenn Gott eines Menschen Weg gefällt, seinen Feind er auch zum Frieden hält.
Wenn Gott eine Tür zumacht, macht er die andere auf.
Wenn Gott ein Land segnet, so gibt er ihm einen weisen Fürsten und einen langen Frieden.
Wenn Gott ein Land segnet, so gibt er ihm einen klugen Fürsten, der Friede hält.
Wenn Gott ein Land strafen und plagen will, so gibt er ihm einen Tyrannen und Wüterich, der es alles ohne Rat mit der Faust will ausrichten.
Wenn Gott ein Land plagen will, so gibt er ihm einen Tyrannen, der alles ohne Rat allein mit der Faust will ausrichten.
(So geschehen mit Napoleon in Frankreich und im 20. Jahrhundert mit den Nazis in Deutschland. Im 21. Jahrhundert ist es Russland mit Putin. Das Unglück dabei, er stürzt nicht nur sein eigenes Land ins Unglück, er überzieht seine Nachbarn mit Krieg und reißt sie mit ins Elend.)
Wenn Gott ein Volk strafen will, dann schenkt er ihm einen dummen Herrn.
Wenn Gott ein Land strafen will, so nimmt er den Herren die Weisheit.
Wenn Gott gibt, soll man den Sack aufhalten und hernach des Bands nicht vergessen.
Wenn Gott hilft, so macht er dir auch deinen Feind zum Freunde.
Wenn gottlose Obristen und Soldaten gegeneinander streiten, so treibt ein Teufel den andern aus.
Wenn Gott nicht den verlorenen Groschen sucht, von selbst geht er nicht wieder in den Säckel.
Wenn Gott nicht hilft, so helfen die Heiligen nicht.
Wenn Gott nicht hilft, so ziehn auch die Heiligen keinen Strang an.
Wenn Gott nicht will, hat der Heilige keine Hände.
Wenn Gott sagt, heute, sagt der Teufel morgen.
Wenn Gott von einer Seite schlägt, so verbindet er von der andern.
(Ein Sprichwort 1685 bei Paul Winckler unter Nr. 1800/78. Wander übernimmt es 1870 in den 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons unter Gott Nr. 2065. Vorher hat er es aber schon 1836 etwas verändert in sein Buch „Allgemeiner Sprichwörterschatz“ auf Seite 155 unter Nr. 133 mit dem Wortlaut: „Wen Gott von einer Seite schlägt, den verbindet er von der andern.“ aufgenommen. Dieses von ihm selbst veränderte und somit falsche Sprichwort verzeichnet er ebenfalls im Deutschen Sprichwörter Lexikon unter Gott Nr. 1914.)
Wenn Gott (es) will, so grünt sogar ein Besenstiel.
Wenn's Gott will, grünt ein Besenstiel.
Wenn Gott will, so kräht ein Axtstiel.
Wenn's Gott will, kräht eine Axt unter der Bank.
Wenn Gott will, so regnet es zu jedem Winde.
Wenn Gott will, so tagt es.
Wenn Gott zum Kriege lässt aufgebieten, so tun Mücken, Läuse und Mäuse so großen Schaden, als Wölfe, Löwen und Bären.
Wenn große Leute bei der Wahrheit stünden, wo wollt Unrecht bleiben.
Wenn große Leute dahin sind, so sieht man erst, was man an ihnen gehabt hat.
(Bei Putin sieht man das, bevor er dahin ist.)
Wenn große Plagen kommen, so gehts gemeiniglich über das junge Volk, denn Gott hat gern die Kindlein bei sich in Himmel.
(Die fast 100.000 gefallenen russischen Soldaten sind zwar verhältnismäßig jünger, man wird sie aber wahrscheinlich ob ihrer Gräueltaten und Verbrechen vergeblich im Himmel finden. Ebenso manchen orthodoxen Kirchenfürst, der den völkerrechtswidrigen russischen Angriff und Eroberungskrieg gegen die Ukraine 2022 gutheißt.)
Wenn große Schlachten geschehen sind, so macht man darnach Friede.
(Nur wenn der Aggressor will. In der Ukraine ist das 2022 Putin, 1945 war es Hitler, der erst besiegt werden musste.)
Wenn große Sünde nimmt überhand, die Strafe auch wachsen muss im Land.
Wenn gute Worte nicht helfen, so tun die Waffen das Beste.
(Ein über 500 Jahre altes deutsches Sprichwort, an das sich die Politiker 2022 erinnern sollten. Da Putin keinen Frieden will, bevor er die Ukraine zerstört und das ukrainische Volk vernichtet hat, muss die freie Welt der Ukraine mit Waffen, vielen Waffen, helfen sich gegen den Aggressor und Angreifer zu verteidigen.)
Wenn gute Worte nicht helfen wollen, so muss Gott Pestilenz und andere Unglücke schicken.
Wenn Gut und Mut fällt, so verzagt der Mann.
Wenn hält der Wolf das Schaf an Ohren, so hat das Recht den Hals verloren.
Wenn hat der Wolf die Schaf gebissen, dann will man erst den Stall verschließen.
Wenn hat eine Hand vergossen Blut, dieselbe Gott nicht gefallen tut.
Wenn Herren weise sind, so haben ihre Häuser einen festen Giebel.
Wenn Herrn Pferde schreien darauf ihr Herr sitzt, so sollen billig die Untertanen still sein.
Wenn Herrschaft ihre Gewalt missbraucht, gar plötzlich sie zugrunde haucht.
Wenn Heu und Stroh beisammen sind, so brennt es gern.
Wenn hinweg ist die Kuh, so macht man den Stall zu.
Wenn Hochmut aufgeht, geht Glück unter (so geht das Glück nieder).
Wenn Hochzeiter und Braut beisammen sind, hat der Teufel Fastnacht.
Wenn Hoffart aufgeht, so geht Glück unter.
Wenn Hoffnung nicht wär, so lebt' ich nicht mehr.
Wenn höher wird der Mann verehrt, sein ersten Sitten er verkehrt.
Wenn Hunde, Kinder und Fliegen Geldes genug hätten, so wären Würste, Pfefferkuchen und Honig so teuer, das es niemand anders kaufen könnt.
Wenn Huren die besten Worte geben, so lügen sie am sehrsten.
Wenn ich bin recht in allen Sachen, was acht ich denn der Leute Sprachen.
Wenn ich den Rock schüttle, so fällt es (alles) ab.
(Das bedeutet, wer unschuldig ist, der kann Schuld und Verdächtigungen von seinem Rock und seinen Kleider abschütteln, wie den Staub, der nicht daran haften kann. Dazu meinete schon Agricola im 16. Jahrhundert in seinen 300 Sprichwörtern unter Nr. CLXXI (171) dazu: „Das Wort ist ein Zeugnis der Unschuld. Böse Taten, unehrliche Handlungen sind kommen aus den Herzen heraus und bleiben in der Haut, im Fleisch und Blut stecken, man kann ihr auch nicht loswerden, weil man schuldig daran ist. Wer aber unschuldig ist und man schmäht ihn gleichwohl, so geht die Feindschaft und Schande nicht weiter denn auf den Rock. Im Herzen und in der Haut kann sie nicht haften, darum wird sie auch billich verachtet, denn was am Rock hängt, das fällt ab, wenn man den Rock schüttelt. . . Ist jemand der Tat unschuldig und man legt ihm etwas auf, so kann das Geschrei nicht zu ihm dringen, denn seine Unschuld ist ihm eine stählerne Mauer.“)
Wenn ich dich nicht hätte und meine Augen nicht, so wär` ich blind.
Wenn ich ein Amboss bin, so leide ich wie ein Amboss, wenn ich aber zum Hammer werde, so schlage ich wieder zu.
Wenn ich geben kann, so bin ich ein lieber Mann.
Wenn ich Gott nicht mehr dienen kann, lass er mit ruh mich schlafen gahn.
Wenn ich gutes Wasser habe, lass ich das Bier stehen und trinke Wein.
Wenn ich nicht das liebe bisschen Deutsch könnte, so könnt` ich nichts.
Wenn ichs nicht ändern kann, so bist du mein lieber Mann.
Wen nicht hungert, der fastet leicht.
Wer nicht hungert, fastet leicht.
Wer nicht hungert, fastet leicht.
Wenn ich sterbe, so stirbt die ganze Welt mit mir.
Wenn ich tot bin, gilt mir ein Rübenschnitz so viel als ein Dukat.
Wenn ich tot bin, ist mir alle Welt tot.
Wenn in der Jugend Tugend war, kein besser Leben zu finden war.
Wenn Ja und Aber beisammen stehn, ist nicht viel dahinter.
Wenn jeder hätt' seinen Fuchsschwanz an, das Drittel Füchse müsste schwanzlos gahn.
Wenn jeder kennte sich, spottete keiner über mich.
Wenn jeder seine Gasse kehrte rein, so würden alle Gassen sauber sein.
Wenn jeder sich hält, wie er soll, so steht es allenthalben wohl.
Wenn jeder tut, was er soll, so geht das (gehen) Ross und Wagen wohl.
Wenn jeder tut, was ihm gebührt, sein Wandel hat er recht geführt.
Wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt an einem, der ist ganz schuldig.
Wenn jemand mich einmal betrügt, so verzeih' es ihm Gott, betrügt er mich zweimal, so verzeih' es mir Gott.
Wer mich einmal betrügt, dem verzeih' es Gott; betrügt er mich wieder, verzeih mir's Gott.
Wer mich einmal betrügt, den schelt ich, betrügt er mich zweimal, so dank ich ihm.
Wenn jemand wider den Herrn sündigt, wer kann für ihn bitten?
Wenn jemand wider einem Menschen sündigt, so kanns der Richter schlichten.
Wenn keiner weiß, worum es geht, dann geht es hundertprozentig um Geld.
Wenn kein Wasser auf der Mühle ist, so tanzt der Esel.
Wenn Kinder kacken wollen wie große Leute, so knacken ihnen die Ärsche.
Wenn Kinder rot werden, haben sie was angestellt.
Wenn Kinder und Narren zu Markte gehen, lösen die Krämer Geld.
Wenn Kinder unrein (ungewaschen, ungebürstet) sind, das ist das beste Zeichen, dass sie eine böse Stiefmutter haben.
Wenn Kinder wohl schreien, so leben sie lange.
Wenn Kohlen bleiben am Hafen hangen, so muss ein Regen bald anfangen.
Wenn kommt die Macht, so ist das Recht in Aberacht.
Wenn Leipzig mein wäre, wollt ich es in Freiberg verzehren.
(Sprichwort aus Meißen)
Wenn Lieber kommt, muss Leider weichen.
Wenn Lügen lündsch*22 Tuch wäre, wär` es nicht ein Wunder, dass er schöne Kleider hätte.
Wenn Lügen welsch*34 wär', er gäb` einen guten Dolmetsch.
Wenn Mädchen bitten, so gewähren die Männer.
Wenn man am wenigsten hofft, so liegt der Fisch in den Reusen.
Wenn man anfängt zu kriegen, so fängt man auch an, zu lügen.
Wenn man auf Stecken reitet, so fühlen's die Beine.
Wenn man auf'm Stecken reit, so kost's doch Bein.
Wenn mancher Mann wüsste, wer mancher Mann wäre, tät` mancher Mann manchem Mann manchmal mehr Ehre.
Wenn mancher Mann wüsste, wer mancher Mann wär, so täte wohl mancher Mann manchem mehr Ehre.
Wenn mancher schwiege, wüsste man nicht, wer er wäre.
Wenn man das Auge drückt, so gehen Tränen heraus.
Wenn man das Auge drückt, springt zuletzt Feuer heraus.
Wenn man die Augen drückt, springt endlich Feuer heraus.
Wenn man das Eisen zu stark reibt, so gibt es endlich Feuer.
Wenn man das Gold abschabt oder die schönen Farben, so findet man nur ein Holz.
Wenn man das Heiligtum anbetet, so meint der Esel, der es trägt, man bete ihn an.
Wenn man das Herz trifft, so guckt es hervor, trifft man die Augen, so gehts Wasser heraus.
Wenn man das Kalb sticht, wird kein Ochs daraus.
Wenn man das Licht zu genau putzt so verlöscht man's gar.
Wenn man das Liedchen zu hoch anfängt, so erliegt man im Singen.
Wenn man ein Gesang zu hoch anfängt oder zu nieder, so kann man's nicht ausführen.
Wer das Lied zu hoch anfängt, der muss die Gurgel enge machen, dass er es kann hinausbringen.
Wer im Singen zu hoch anfängt, kommt nicht aus.
Wer zu hoch anfängt im Singen, langt nicht aus.
Das Lied zu hoch anfangen (anstimmen).
Er hat das Lied zu hoch angefangen.
(Erklärung in der Sprichwörtersammlung „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ von Christoph Lehmann aus dem Jahr 1630: „Die eines Dinges zu viel tun, von denen wird gesagt: Man hab das Lied zu hoch angefangen, das Ross übergürtet, das Kind mit dem Bad ausgeschüttet, den Bogen überspannt, das Beil zu weit geworfen, man will das Hemd zum Rock haben.“
Ähnliches Sprichwort: Er hat um eine Note zu hoch gesungen.)
Wenn man das Ross nicht schlagen darf, schlägt man auf den Sattel.
Wer das Ross nicht schmeißen kann, der schlag den Sattel.
Wenn man das Wasser ausschöpfen will, muss man zuvor die Löcher verstopfen.
Wenn man dem Hunde an die Haut will, so sagt man, er sei wütig.
Wenn man dem Hund die Haut abstreifen will, so sagt man, er sei wütig.
Wenn man dem Volk die Ziegel doppelt, so kommt Moses.
Wenn man den Alten beim Barte zupft, verdrießt's ihm.
Wenn man den Bauer bittet, schwillt ihm der Bauch.
Wenn man den (einen) Bauern bittet, so schwellen ihm die Stiefel.
Wenn man den Bauern bittet, wird er um eine Spanne länger.
Wenn man den Bauer im Hintern kratzt, so scheißt er einem in die Hand.
Wenn man den Bauer im hintern kratzt, so tut er einen zum Lohn in die Händ.
Wenn man den Brunnen verstopfen will, muss man die Quelle suchen.
Wenn man den Esel überlädt, so fällt er im Kot.
Wenn man den Esel weit schickt, kommt er mit Eselsgeschrei wieder.
Wenn man den Fuchs nicht beißen will, (so) kann man keinen Hund finden.
Wenn man den Fuchs nicht fangen will, kann man keine Hunde kriegen.
Wenn man den Hund schlagen will, find't man bald einem Stecken.
Man findet leicht [bald] einen Tremmel (Prügel), wenn man den Hund schlagen will.
Wenn man den Hund schlagen will, so hat er (das) Leder gefressen.
Wenn man den Hund schlagen will, so muss er den Braten gefressen haben.
Wenn man den Igel anrührt, so börstelt er sich.
Wenn man den Kater streichelt, so reckt er den Schwanz aus.
Wenn man den Kieselstein an Stahl schlägt, so gibts Funken.
Wenn man den Kindern den Willen tut, so schreien sie nicht.
Wenn man Kindern ihren Willen tut, schreien sie nicht.
Wenn man den Kirschbaum nicht zerreißt und den Nussbaum nicht zerschmeißt, so steht es nicht wohl im Lande.
Wenn man den Narren zum Markte schickt, freut sich der Krämer.
Wenn man den Pfau lobt, breitet er den Schwanz aus.
Wenn man den Sack aufbindet, so sieht man, was drin ist.
Wenn man den Teich nicht besetzt, so fängt man keine Fische darin.
Wenn man den Teufel in die Kirche lässt kommen, will er gar auf den Altar.
Kommt der Teufel in die Kirche, so will er auch aufs Altar.
Lässt man den Teufel in die Kirche kommen, so will er auf den Altar.
Wenn man den Undankbaren trunken macht, speit er's einem in den Busen.
(Als Steigerung des Undanks meint Körte „vor die Füße, oder wohl gar ins Angesicht.“)
Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt.
Wenn man den Wolf schon sieht, so darf man nicht auf seine Fährte Achtung geben.
Wenn man der Henne nicht bald ein Nest macht, legt sie unter die Nesseln.
Wenn man der Lüge glauben soll, muss man sie mit Wahrheit flicken.
Wer will, dass man seiner Lüge glauben soll, der muss sie mit Wahrheit flicken.
Wenn man der Sau gleich ein gülden Stück anzöge, legt sie sich doch damit in den Dreck.
Wenn man dich und den Löffel nicht hätte, so müsste man die Suppe trinken.
Wenn man die Armbrust überspannt, so zerspringt sie.
Wenn man die Bubenstücke nicht wehrt, so wird des Teufels Reich gemehrt.
Wenn man die Gans zum Ganter setzt, so bleibt der Ganter der Mann, der es sein soll.
Wenn man die Gerechtigkeit biegt, so (dann) bricht sie.
Wenn man die Hunde auf die Jagd tragen muss, fängt man wenig.
Wenn man die Katze auf den Käse bindet, so frisst sie nicht.
(Das bedeutet, es gibt keinen Genuß unter Zwang.)
Wenn man die Nisse nicht vertreibt, bleiben die Läuse im Haar.
(Nisse = althochdeutsch: Eier der Läuse, die an den Haaren festkleben.)
Wenn man die Rute spart, werden die Kinder schlechter Art.
Wenn man die Saite zu hoch spannt, so reißt sie.
Wenn man die Saiten zu hoch zieht, so zerspringen sie.
Wer die Saiten zu hoch tut zwingen, dem tun sie leichtlich zerspringen.
Wenn man die Sau kitzelt, so legt sie sich in den Dreck.
Wenn man die Sau streichelt, so legt sie sich gar im Dreck.
Wenn man die Schafe schert, so zittern die Lämmer.
Wenn man die Stiege wischt, so fängt man oben an.
Wenn man die Treppe scheuert, fängt man von oben an.
Kehrt man die Stiege, so fängt man von oben an.
Wenn man die Treppe wäscht, muss man von oben anfangen.
(Ein Sprichwort, das beim Abschreiben verändert wurde. Das Unterste steht bei 1837 Körte, das 2. von unten 1840 bei Eiselein und gleich zweimal die beiden Oberen 1846 bei Simrock. Eiselein meint zu diesem Sprichwort, Reformen und Verbesserungen sollten in einer Hierarchie immer oben beginnen, da es nichts bringt, untere schichten zu verbessern und die oberen zu belassen, da Anweisungen von oben kommen und bessere Untergebene nichts nützen, wenn man schlecht regiert. Körte verwies auf China, wo bei Verfehlungen von Untergebenen die Vorgesetzten die doppelte Anzahl von Hieben zur Strafe erhielten, da sie die eigentlich Verantwortlichen waren. Leider wird auch fast 200 Jahre später heutzutage keine von beiden Praktiken umgesetzt. In Politik und Wirtschaft werden meist die kleinen Untergebenen als Bauernopfer geopfert, Vorgesetzte werden befördert oder erhalten hohe Abfindungen.)
Wenn man die Wahrheit auf großer Herren Tisch bringen will, muss man viel süße Brühlein daran machen.
Wenn man die Wiede zu viel umdreht, so bricht der Knebel.
(Wiede = ein verdrehter Zweig aus pflanzlichen Fasern, aus dem Bänder gedreht werden. Dazu werden Weiden, Hasel oder andere Zweige benutzt. Sie wurden eingeweicht und erhitzt und in heißem Zustand zu Wieden verdreht. Das Wort stammt aus dem althochdeutschen und mittelniederdeutsche und die Bedeutung entwickelte sich von Binde oder Band zum gedrehten Strick und leitet sich vom Material der ab, dem Weidenbaum. Der Knebel war allgemein ein Stabförmiger Gegenstand, der als Griff zum Verdrehen der Wiede benutzt wurde.)
Wenn man eine Feder nach der andern ausrupft, so wird die Gans auch kahl.
Wenn man eine Jungfrau nicht mehr lieben will, so soll man sie heiraten.
(Ein altes Sprichwort, das seine frühere Gültigkeit auch heute nicht verloren hat. Wie soll man sich die fast 50-prozentige Scheidungsrate nach nur wenigen Ehejahren erklären? Eine erschreckend hohe Gewaltbereitschaft in Partnerschaften und Familien spricht eine ebensolche Sprache.)
Wenn man einem den Finger bietet, will er gleich die ganze Hand haben.
Wenn man dem Bauer den Finger bietet, will er gar die Faust haben.
Wenn man dem Kinde den Finger gibt, so will es die Hand.
Wenn man einem die Nas aus'm Gesicht abhauet, oder ein Aug verderbt, so ist das ganze Gesicht geschändet.
Wenn man einem Esel gleich eine Löwen- oder Bärenhaut anzöge, so blieb er doch ein Esel, das weisen seine Ohren und Gesang.
Wenn man einem übelwill, find't man der Axt leicht einen Stiel.
Wenn man einem übelwill, find't man der Hau' bald einen Stiel.
Wenn man einem wohl will, so ist ihm leicht geholfen.
Wenn man einen Acker nicht eggt, ist schon das erste Wetter darüber gegangen.
Wenn man einen Bauern verderben will, so muss einen Bauern dazu gebrauchen.
Wer Bauern verderben will, muss Bauern mit dazu nehmen.
Wer einen Bauern plagen will, der nehme einen Bauern dazu.
Wer einen Bauern plagen will, der muss einen anderen mitbringen.
Wenn man einen (Dieb) brauchen kann, so nimmt man ihn vom Galgen.
Wenn man einen Esel schlägt, so schlägt er wieder.
Wenn man einen hört, so weiß man ein Ding halb, wenn man aber zwei hört, so weiß man es ganz.
Wenn man einen Lachs fängt, kann man wohl die Angel verlieren.
Wenn man einen Narren im Mörser zerstieße, so ließe doch seine Narrheit nicht von ihm.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüche Salomos 27, 22: „Wenn du den Toren im Mörser zerstießest mit dem Stampfer wie Grütze, so ließe doch seine Torheit nicht von ihm.“)
Wenn man einen sieht, so kennt man ihn nur zur hälfte, wenn man ihn aber reden hört, so kennt man ihn gar.
Wenn man ihn sieht, so kennt man ihn auswendig, hört man ihn, so kennt man ihn ganz.
Wenn man einen Streit mit Wein begießt, richtet man mehr aus als mit einem Prozess.
Kehrt man die Stiege, so fängt man von oben an.
Wenn man die Treppe wäscht, muss man von oben anfangen.
(Ein Sprichwort, das beim Abschreiben verändert wurde. Das Unterste steht bei 1837 Körte, das 2. von unten 1840 bei Eiselein und gleich zweimal die beiden Oberen 1846 bei Simrock. Eiselein meint zu diesem Sprichwort, Reformen und Verbesserungen sollten in einer Hierarchie immer oben beginnen, da es nichts bringt, untere schichten zu verbessern und die oberen zu belassen, da Anweisungen von oben kommen und bessere Untergebene nichts nützen, wenn man schlecht regiert. Körte verwies auf China, wo bei Verfehlungen von Untergebenen die Vorgesetzten die doppelte Anzahl von Hieben zur Strafe erhielten, da sie die eigentlich Verantwortlichen waren. Leider wird auch fast 200 Jahre später heutzutage keine von beiden Praktiken umgesetzt. In Politik und Wirtschaft werden meist die kleinen Untergebenen als Bauernopfer geopfert, Vorgesetzte werden befördert oder erhalten hohe Abfindungen.)
Wenn man die Wahrheit auf großer Herren Tisch bringen will, muss man viel süße Brühlein daran machen.
Wenn man die Wiede zu viel umdreht, so bricht der Knebel.
(Wiede = ein verdrehter Zweig aus pflanzlichen Fasern, aus dem Bänder gedreht werden. Dazu werden Weiden, Hasel oder andere Zweige benutzt. Sie wurden eingeweicht und erhitzt und in heißem Zustand zu Wieden verdreht. Das Wort stammt aus dem althochdeutschen und mittelniederdeutsche und die Bedeutung entwickelte sich von Binde oder Band zum gedrehten Strick und leitet sich vom Material der ab, dem Weidenbaum. Der Knebel war allgemein ein Stabförmiger Gegenstand, der als Griff zum Verdrehen der Wiede benutzt wurde.)
Wenn man eine Feder nach der andern ausrupft, so wird die Gans auch kahl.
Wenn man eine Jungfrau nicht mehr lieben will, so soll man sie heiraten.
(Ein altes Sprichwort, das seine frühere Gültigkeit auch heute nicht verloren hat. Wie soll man sich die fast 50-prozentige Scheidungsrate nach nur wenigen Ehejahren erklären? Eine erschreckend hohe Gewaltbereitschaft in Partnerschaften und Familien spricht eine ebensolche Sprache.)
Wenn man einem den Finger bietet, will er gleich die ganze Hand haben.
Wenn man dem Bauer den Finger bietet, will er gar die Faust haben.
Wenn man dem Kinde den Finger gibt, so will es die Hand.
Wenn man einem die Nas aus'm Gesicht abhauet, oder ein Aug verderbt, so ist das ganze Gesicht geschändet.
Wenn man einem Esel gleich eine Löwen- oder Bärenhaut anzöge, so blieb er doch ein Esel, das weisen seine Ohren und Gesang.
Wenn man einem übelwill, find't man der Axt leicht einen Stiel.
Wenn man einem übelwill, find't man der Hau' bald einen Stiel.
Wenn man einem wohl will, so ist ihm leicht geholfen.
Wenn man einen Acker nicht eggt, ist schon das erste Wetter darüber gegangen.
Wenn man einen Bauern verderben will, so muss einen Bauern dazu gebrauchen.
Wer Bauern verderben will, muss Bauern mit dazu nehmen.
Wer einen Bauern plagen will, der nehme einen Bauern dazu.
Wer einen Bauern plagen will, der muss einen anderen mitbringen.
Wenn man einen (Dieb) brauchen kann, so nimmt man ihn vom Galgen.
Wenn man einen Esel schlägt, so schlägt er wieder.
Wenn man einen hört, so weiß man ein Ding halb, wenn man aber zwei hört, so weiß man es ganz.
Wenn man einen Lachs fängt, kann man wohl die Angel verlieren.
Wenn man einen Narren im Mörser zerstieße, so ließe doch seine Narrheit nicht von ihm.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüche Salomos 27, 22: „Wenn du den Toren im Mörser zerstießest mit dem Stampfer wie Grütze, so ließe doch seine Torheit nicht von ihm.“)
Wenn man einen sieht, so kennt man ihn nur zur hälfte, wenn man ihn aber reden hört, so kennt man ihn gar.
Wenn man ihn sieht, so kennt man ihn auswendig, hört man ihn, so kennt man ihn ganz.
Wenn man einen Streit mit Wein begießt, richtet man mehr aus als mit einem Prozess.
Wenn man einen Undankbaren trunken macht, speit er's einem in den Busen.
Wenn man einen Wagen mit Eiern umwirft, so kann man die ganze Zahl nicht mehr zusammenbringen.
Wenn man einen zu Gast ladet, stößt man ihm das Maul auf den Tisch.
Wenn man eine Sau auch in Gold kleidete, so legte sie sich doch in den Kot.
(Der schlechte und unreine Mensch handelt auch in Festtagskleidern schlecht und unmoralisch.)
Wenn man ein Mädchen will zur Närrin machen, so darf ihr nur sagen, dass es schön sei.
Wenn man es nicht besser kann, so ist der Mönch wohl auch ein Mann.
Wenn man fröhlich zu Bette geht und lässt alle Sorg und Schwermut in den Schuhen vor dem (vorm) Bette stehen so (da) schläft sich's sanft.
Wenn man gefallen ist, besieht man das Plätzchen zu spät.
Wenn man geistliche Freiheit lehrt, so maßt sich das Fleisch der Freiheit an zu seinem Mutwillen.
Wenn man getrunken, so weiß jedweder, wie ihm der Wein geschmeckt.
Wenn man große Fisch will fangen, so muss die Angel stark sein und eine rechte Größe haben.
Wenn man hat Freiheit übergeben, soll man darnach nicht wieder streben.
Wenn man hinter sich geht, trägt man dem Teufel Wasser in die Küche.
Wenn man rückwärts geht, trägt man dem Teufel Wasser in die Küche.
Wenn man: Husch! ruft, meint man die Hühner.
Wenn man sagt husch, so meint man die Hühner.
Wenn man ihm ruft: drisch!, versteht er gern: zu Tisch.
Wenn man jedem seine Meinung lässt, so macht man niemand zornig.
Wenn man keine Gelegenheit hat, muss man eine machen.
Wenn man keine Jungfern hat, muss man mit Huren tanzen.
Wenn man nicht Jungfern hat, tanzet man mit Huren.
(Soll wohl aus der Not eine Tugend machen heißen? oder der der Versuchung erliegen.)
Wenn man kleine Laster nicht straft, so wachsen die großen.
Wenn man lange anschreibt, so rechnet man zuletzt ab.
Wenn man Lassdünken aus der Welt tät, wer keine Welt nicht.
Wenn man manchem Edelmann die Bauernader aufschnitte, müsste er sich zu Tode bluten.
Wenn man meint, ein Fuchs sei tot, so beißt er am härtesten.
Wann man mit einem ganzen Bach ein Feuer nicht kann löschen, so wird man's mit einem Kübel auch nicht tun.
Wenn man nach einem Geist schlägt, so verwundet man sich selber.
Wenn man nachts in den Spiegel sieht, guckt der Teufel heraus.
Wenn man Lassdünken aus der Welt tät, wer keine Welt nicht.
Wenn man manchem Edelmann die Bauernader aufschnitte, müsste er sich zu Tode bluten.
Wenn man meint, ein Fuchs sei tot, so beißt er am härtesten.
Wann man mit einem ganzen Bach ein Feuer nicht kann löschen, so wird man's mit einem Kübel auch nicht tun.
Wenn man nach einem Geist schlägt, so verwundet man sich selber.
Wenn man nachts in den Spiegel sieht, guckt der Teufel heraus.
Wenn man nicht das Unglück tut kränken, der kann an gute Tag nicht denken.
Wenn man nicht den Prügel zum Hund legt oder an Hals hängt, so achtet er kein Gebot.
Wenn man nicht sieht, stößt man leicht aneinander.
Wenn man nur Reifen hat, so kann man leicht ein Fass machen.
Wenn man Nussbäume und Weiber nicht schwingt, so tragen sie keine Frucht.
Wenn man recht von dem Geläute urtheilen will, muss eine Glocke neben der andern hören.
Wenn man's am wenigsten denkt, liegt ein Fisch in den Reusen.
Wenn man's bät', wer weiß, was es tät'.
Wenn man's beim alten Loche lässt, braucht man kein neues bohren.
Wenn man schon lang Glimpf braucht, muss man doch den Pelz nassmachen, soll er andern gewaschen werden.
Wenn man Schwalben am Hause hat, schlägt es nicht ins Haus.
Wenn man selber nicht hangen will, muss der Hund die Wurst gestohlen haben.
Wenn man selbst geht, so betrügt einen der Bote nicht.
Wenn man's hingießt, wo's schon nass ist, wird leicht eine Pfütze daraus.
Wenn man stöbert, fängt man oben an.
Wenn man tausend Hennen über setzte, so möchten sie in acht Tagen kein Ei ausbrüten.
Wenn man tut weiben und mannen, trägt man's zusammen in Wannen.
Wenn man über den Fluss, so ist des Heiligen vergessen.
Wenn man unter den Wölfen ist, muss man mit ihnen heulen.
Wer unter den Wölfen ist, muss mit den (ihnen) Wölfen heulen.
Wer unter Wölfen ist, muss mit ihnen heulen.
Wer unter Wölfen ist, muss mitheulen.
Wenn man unter die Hunde wirft, so schreiet, wer sich getroffen fühlt.
Wenn man unter die Hunde wirft, welchen es trifft, der schreit.
(Wenn man eine allgemeine Kritik verlauten lässt, wird der am lautesten protestieren, auf den sie zutrifft.)
Wenn man vom Baum die Blätter abzupft, so wird er damit nicht ausgewurzelt.
Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger.
Wenn man vom Teufel spricht, dann kommt er gegangen.
Wenn man vom Teufel spricht, erscheint er.
Wenn man vom Wolfe redet, guckt er über die Hecke.
Wenn man vom Wolf redet, so sieht man ihm (seinen) den Schwanz.
Wenn man vom Wolf spricht, ist er nicht weit.
Wenn man Wein ablässt, laufen die Hefen mit.
Wenn man will Leute im Ehestande zusammen teidingen, so muss man große Wannen voll Lügen zusammentragen.
(teidingen = gerichtlich verhandeln, processieren, Gerichtstag, unterhandeln, ein übereinkommen treffen. Der Ausdruck war bis zum 15. Jahrhundert gebräuchlich.)
Wenn man zu Nacht in den Spiegel schaut, so sieht der Teufel mit hinein.
Wenn Markt ist, muss man kaufen.
Wenn mein Haus brennt, so ist meines Nachbarn nicht fern.
Wenn mir einer einmal gitzelt (kitzelt), so ist er mir eine Geiß.
Wenn mit dem Taler*33 geläutet wird, gehen alle Türen auf.
Wo der Pfennig läutet, da gehen die Türen auf.
(Auch in den Sprichwörtern findet die Inflation statt: In der Sammlung von Sailer 1810 braucht man nur mit Pfennigen läuten, bei Simrock 1846 waren dafür schon Taler notwendig, damit die Türen aufgingen.)
Wenn Nachbarn sind einander hold, viel besser ist denn Silber und Gold.
Wenn Natur und Kunst die Füße ansetzen, so geht es vorwärts.
Wenn Naumburg mein wäre, wollt' ich's in Jena verzehren.
Wenn Neid brennte wie Feuer, wäre das Holz nicht so teuer.
Wenn Neid eine Krankheit wäre, so würde die Welt ein Spital sein.
Wenn Neid ein Fieber wäre, so wäre die Welt schon gestorben.
Wenn nicht Gewalt für Recht ging, so wär mancher nicht Abt.
Wenn Recht für Recht ginge, so wäre mancher nicht Abt.
Wenn nichts im Mörser ist, gibt's großen Lärm.
Wenn Nichts kommt zu Etwas, traut Etwas sich selber.
Wenn nicht viel im Fass ist, kann man nicht viel daraus zapfen.
Wenn nicht, wie wir wollen, so doch, wie wir können.
Wenn nur die Frommen in Häusern lebten, so würden viele Städte unbewohnt bleiben.
Wenn Nürnberg mein wäre, so würde ich es in Bamberg verzehren.
(Sprichwort aus Franken)
Wenn Rauch nicht aus dem Hause will, so ist vorhanden Regens viel.
Wenn's am besten schmeckt, soll man aufhören.
Wenn's am Palmsonntag regnet, so hält die Erde keine Feuchtigkeit.
Wenn's auf dem Berg gereift hat, so ist im Tal alles erfroren.
Wenn's auf dem Berge reift, ist's gewiss im Tale kalt.
(Das sagte einer, als sich ein alter Mann mit weißen Haaren mit einem jungen Mädchen trauen ließ. Es scheint, dass die Jugend nicht viel über das Alter weiß.)
Wenn's auf den Nagel brennt, muss man wehren.
Wenn's auf den Pastor regnet, tröpfelt es gemeinlich auf den Küster.
Wenn Saufen eine Ehr ist, ist Speien keine Schande.
Wem Trinken ein' Ehre ist, dem ist Speien keine Schande.
Wo Trinken eine Ehr ist, da ist Speien keine Schande.
Wenn Scham weg ist am Weib, so ist nichts gutes mehr zu hoffen.
Wenn schon die große Glocke gegossen ist, so fehlt's doch allzeit noch am Klöppel.
Wenn's dem Esel übel geht, so will er durch die Erde fallen, ist ihm wohl, so geht er aufs Eis tanzen.
Wenn's dem Hirten übel geht, geht's den Schafen nicht gut.
Wenn's der Vater sieht, tut's der Sohn nicht.
Wenn's ein Maul hätte, so biss' es dich.
Wenn's gehen soll, muss man den Daumen rühren.
Wenns geschieht, so hilft klagen nicht.
Wenn's Glück regnet, hab ich meine Schüssel zu Haus.
Wenn's Glück regnet, sitzt er im Trocknen.
Wenn's Gott gefällt, so wird es Tag.
Wenn's Gütchen vertan und der Säckel leer ist, rechnet man zu spät.
Wenn's gut geht, ist gut zu raten.
Wenn's Haus brennt, ist Eile gut, sonst nicht.
Wenn sich das Geflügel früh maust, so gibt's einen frühen Winter.
Wenn sich das Wasser bläsert, regnet es bald.
Wenn sich der Bauer nicht bückt, so ackert er nicht gut.
Wer sich nicht bückt, der ackert nicht gut.
Wenn sich der Frosch aufbläst, dass er berstet, so wird er doch nicht so groß als ein Ochs.
Wenn sich der Geist der Hoffart mit der Einfalt vermählt, so kann nichts anderes als die Narrheit davon geboren werden.
Wenn sich der Hirt verirrt, so verirren sich auch die Schafe.
Wenn sich der Koch am Herrn rächt, so wird die Küche übel bestellt.
Wenn sich der Teufel in einen Religiösen (Mönch oder anderen) verbutzt, so fängt er ein bös Spiel an.
Wenn sich der Wetterhahn nicht dreht, zerbricht ihn der Sturm.
Wenn sich die Bauern um eine Kuh streiten, wird diese von den Advokaten gemolken.
aus Westfalen (Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte. Vor Gericht gewinnt meist der Anwalt, egal wie das Verfahren ausgeht.)
Wenn sich die Fische im Wasser aufwerfen und die Münch reißen, so regnet's gern.
Wenn sich die Fürsten an einen Fuß stoßen, so müssen die Untertanen hinken.
Wenn sich die Hände falten, sollen sich die Gedanken zusammenhalten.
Wenn sich die Jungfer aufs Küssen legt, so legt sie sich auch aufs Kissen.
Wenn sich die Krähe vor Maientag im Korn verstecken kann, so gerät es wohl.
Wenn sich die Niedrigen den Höheren an die Seite setzen, gibts eine Finsternis.
Wenn sich die Schnecken früh deckeln, so gibt's einen frühen Winter.
Wenn sich Herz und Mund erlaben, will die Nase auch was haben.
Wenn sich Koch und Keller zanken, so merkt man am besten, wo der Wein geblieben.
(Das bedeutet, Erklärung von Wander: „Wenn schlechte Leute uneins werden, kommen ihre Handlungen an den Tag.“)
Wenn sich Kot am Rad anhängt, muss man's abklopfen, dass man fahren kann.
Wenn sich zwei Diebe schelten, so kriegt ein ehrlicher Mann seine Kuh wieder.
Wenn Sie das tun, was Sie immer getan haben, werden Sie auch das bekommen, was Sie immer bekommen haben.
Wenn's im Sommer warm ist, so ist's im Winter kalt.
Wenn's Kalb ersoffen ist, deckt der Bauer den Brunnen zu.
Wenn's Kalb gestohlen ist, bessert der Bauer den Stall.
(Erst, wenn es zu spät ist und das Unglück passiert ist, wird etwas für die Sicherheit getan. In verschiedenen Versionen gibt es Sprichwörter mit Kälbern oder Kindern, Brunnen oder Ställen, aber wie im richtigen Leben, immer passiert erst ein Unglück, bevor etwas getan wird.)
Wenn's Kind geboren ist, ist das Testament schon gemacht.
Wenn's Kind tot ist, hat die Gevatterschaft ein Ende.
Wenn's Kind zahnt, soll die Mutter den Unterrock verkaufen, um ihm Wein zu geben.
Wenn's Maß voll ist, schüttelt's Gott um.
Wenn 's Meer vertrocknet und Satan wird in den Himmel genommen an, alsdann wird der Lai und die Welt den Dienern Gottes zu Freunden gestellt.
Wenn'snach Fastnacht*10 lange Eiszapfen gibt, wird der Flachs schön lang.
Wenn's nicht geht, wie man will, muss man's tun, wie man kann.
Wenn's nicht wahr wär', käm's nicht gedruckt her.
(Ein Aberglauben von früher aus dem Beginn des Druckens. Als das Drucken grade erfunden war, war es noch so aufwendig und teuer, dass nur wirklich Wichtiges gedruckt wurde. Nur um Lügen zu verbreiten, war drucken anfangs zu teuer. Daher auch von Goethe der Spruch im Faust: Denn, was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.
Heute ist es anders, drucken ist so billig wie nie zuvor, was heute gedruckt wird, ist morgen schon im Müll. Einzig die Nachrichten im Internet sind noch billiger und lügen mehr. Das hat zur Folge, dass die meisten Nachrichten und Neuigkeiten in den sogenannten sozialen Netzwerken wie Facebook und anderen nicht den Strom wert sind, die Monitor oder Smartphone brauchen, sie anzuzeigen. Sie lügen nicht wie gedruckt, sondern schon beim Schreiben.)
Wenn's Pfannkuchen regnet, ist mein Fass umgestülpt
Wenn's regnet bei Sonnenschein, so hat der Teufel seine Großmutter auf der Bleiche.
Wenn's regnet und die Sonne scheint, so schlägt der Teufel seine Großmutter: er lacht und sie weint.
Wenn's Sünde wäre, täten's die Pfaffen nicht.
(Ein Sprichwort, das seinen Ursprung aus Reineke Fuchs haben soll. Die Aussage ist bewiesenermaßen falsch. Bewiesen durch die Taten unzähliger Pfaffen als Sammelbegriff kirchlicher Würdenträger. Zusätzlich erstaunt, das bei Bekanntwerden der Sünden, die an Minderjährigen und Schutzbefohlenen die Pfaffen nur an andere Stellen versetz werden, sogar mehrmals, und von deren Vorgesetzten nur für die Vergebung der begangenen Sünden der Pfaffen gebetet wird. Eine Wiedergutmachung, eine Entschuldigung, eine Entschädigung für die Folgen oder gar Hilfe sucht man meist vergebens.)
Wenn's über einen her gehen soll, ist jedes Geschrei gut genug.
Wenn's Unglück vorüber ist, denkt man mit Lust daran.
Wenn's Unglück will, fällt sich eine Katze vom Stuhle zu Tode.
Will's Unglück, so fällt eine Katze vom Stuhl.
Wenn's Wenn nicht wär', so wär' mein Vater ein Ratsherr.
Wenn's Wenn nicht wär', wär' mancher Bauer ein Edelmann.
Wenn's wohl steht, sind wir alle gute Regenten.
Wenn Tugend nicht Glück zum Beistand hat, so ist sie wie eine Windmühle ohne Wind und ein Ritter ohne Pferd.
Wenn Unfried ist in aller Welt, Gilt der Soldat das meiste Geld.
Wenn Unglück dem Reichen bis an die Knie geht, so geht es dem Armen bis an den Hals.
(Dieses Sprichwort bewahrheitet sich heute einmal mehr! Wenn bei dieser Epidemie mit Corona-Vieren fast alle Geschäfte geschlossen werden (1. Halbjahr 2020), leiden kleine Unternehmen und Selbstständige, Einmannunternehmen und Freiberufler am meisten darunter und viele überleben es nicht. Ebenso wie den Geringverdienern müsste der Staat vor allen anderen diesen kleinen Leuten helfen und unterstützen. Erst danach den Großen, die schon vorher ihre Vermögen und Gewinne in Sicherheit gebracht haben.)
Wenn Unrecht tun nützt, so schadet recht Tun.
Wenn uns die Gelegenheit anlacht, so muss man sie küssen.
Wenn verkehret ist der Besen, sieht man's, wozu er gut gewesen.
Wenn Wasser Wein wäre, wer wüsste, wer Wirt wäre?
Wenn weder Wind noch Weiber wären, so würde die Luft stets klar bleiben.
Wenn Weisheit und Rat den Krebsgang gehen, so muss Geduld das best tun.
Wenn wir alle gescheit wären, so verkauften die Krämer keine Schellen oder Trommeln.
Wenn wir alle wären reich
und einer wär' dem andern gleich
und wären all zu Tisch gesessen,
wer trüge dann uns auf das Essen?
Wenn wir geboren werden, so sind wir Kinder des Tods, und alt genug zu sterben.
Es ist ein jeder alt genug, zu sterben, sobald er geboren wird.
Wenn wir unsere Hände von Gott loslassen, so fallen wir in des Teufels Klauen.
Wenn Worte speisten, so lebten seine Freunde wohl.
(Im Sprichwörter Lexikon von Wander steht dieses Sprichwort gleich 2 Mal: Unter Wort Nr. *994 und unter Wort Nr. 637, wo er zusätzlich das Wort „alle“ einfügte.)
Wenn Worte nähren würden, lebte man bei ihm am besten.
Wenn Wünschen hülfe, wären alle reich.
Wenn Wünschen hülfe, wären wohl viele gelehrt (reich).
Wenn Zucht und Scham vom Weib weg ist, so steckt nichts drin, denn Tück und List.
Wenn zu Hofe gegessen ist, sind die Schüsseln leer.
Wenn zwei das Gleiche tun, so ist es (noch lange) nicht dasselbe.
Wenn zwei Esel einander unterrichten, wird keiner ein Doktor.
Wenn zwei Frauen zusammenkommen, wird die Dritte in die Hechel genommen.
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
Wo sich zwei zanken, gewinnt der Dritte.
Wenn zwei Trunkenbolde des überschütten Magens Wust zusammenkotzen, wer hat Lust davon als die Säue?
Wen's immer allzu früh dünkt, der kommt gemeinlich zu spät.
Wen's juckt, der kratze sich.
Wen's juckt, der muss sich kratzen, käm' auch das Blut heraus.
Wen Sorg und Tod angat, der pfleg der Alten Rat.
Wen viele fürchten, der muss viele fürchten.
Über 25.000 deutsche Sprichwörter:
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