
Deutsche Sprichwörter
Über 24.000 deutsche Sprichwörter
Wer e bis Wer K
Über 24.000 deutsche Sprichwörter
Wer e bis Wer K
Karl Friedrich Wilhelm Wander
und das „Deutsches Sprichwörter Lexikon“
und das „Deutsches Sprichwörter Lexikon“
Karl Friedrich Wilhelm Wander hat zwischen den Jahren 1867 und 1880 sein fünfbändiges „Deutsches Sprichwörter Lexikon“ veröffentlicht. Über 30 Jahre hat er dafür Sprichwörter gesammelt. Im Deutsches Sprichwörter Lexikon sind ca. 225.000 deutsche Sprichwörter und Redensarten und ca. 60.000 Sprichwörter aus verschiedensten Fremdsprachen. Eine Arbeit eines Einzelnen, ohne die heute möglichen Hilfsmittel, eine einmalige und unvergleichbare Leistung, die man nicht überschätzen kann.
Wer aber meint, ein deutsches Sprichwort zu haben, weil es auch bei Wander im Lexikon steht, hat trotzdem nicht sicher eins, es kann auch falsch sein. Wander selbst schreibt im Vorwort zum 1. Band des Deutsches Sprichwörter Lexikon, das es auch Fehler enthält oder Quellenangaben verloren gingen. Die Quellenangaben sind tatsächlich teilweise falsch oder fehlen vielfach ganz. Erst wenn man ein Sprichwort in den Quellen Wanders wiedergefunden hat, kann man sich über Herkunft und Nationalität sicher sein.
Ein Freund Wanders wurde wegen angeblicher kommunistischer Umtriebe verhaftet und in Wanders Wohnung fand 1845 wegen angenommener Unterstützung eine Hausdurchsuchung statt. 1853 fand eine weitere Haussuchung bei ihm statt. Seine Vergehen: Er war Lehrer und hatte eine Lehrervereinigung gegründet. Er forderte mehr Selbstbestimmung für die Lehrer, er hatte mehrfach kritische Aufsätze und Bücher über die Schule veröffentlicht und er forderte die staatliche Aufsicht über die Schulen mit Abschaffung der Kirchlichen, unter der das Schulwesen stand. Er befürwortete nicht den Schulmeister alter Prägung, der nur notwendiges Wissen beibrachte und gehorsame Untertanen produzierte, er forderte einen neuen Lehrer, der freie und mitdenkende Bürger mit Selbstverantwortung erzog. Alles zusammen für Kirche und herrschende Obrigkeit revolutionär und unhaltbar für einen Lehrer. Deswegen wurde er 1849 endgültig aus dem Schuldienst entlassen. Durch die Haussuchungen und Umzüge verlor er ein Heft mit Quellenangaben, was zu fehlenden Quellen im Sprichwörterlexikon führte.
Außerdem hatte er 1831/32 unter dem Titel Scheidemünze neue Sprichwörter herausgegeben, das heißt, von ihm erdachte und Sprichwörtern nachempfunden Sprüche. Auch diese fanden Eingang ins Sprichwörterlexikon. Das brachte ihm den Vorwurf, sich die Sprichwörter teilweise auszudenken. Andere Sprichwörter habe er selbst vernommen oder sie wurden ihm als solche übergeben, teilweise ohne Quellen oder Herkunftsangabe. Etliche stammen aus der Literatur, die er an Form und Gepräge des Ausspruchs erkannt haben will, was nicht jedermanns Sache ist, wie er meint. Dazu gehört die erforderliche Aufmerksamkeit und ein für diesen Zweck gebildetes Sprachgefühl, das sogenannte Sprichwörterohr, das er seinen Angaben nach besitzt, viele andere aber nicht. Wenn sein Sprichwörter-Instinkt etwas zum Sprichwort erklärt hatte, war eine weitere Überprüfung nicht notwendig. Der im Lexikon vorhandene Quellennachweis war für ihn ausreichend.
Quellen: Vorrede im 1. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
Nachwort im 5. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
Beispiele für Fehler im Deutschen Sprichwörter Lexikon:
Als Quelle für die Ägyptischen Sprichwörter benutzte Wander das Buch „Arabische Sprüchwörter oder die Sitten und Gebräuche der neueren Aegyptier erklärt aus den zu Kairo umlaufenden Sprüchwörtern übersetzt und erläutert von Johann Ludwig Burckhardt“ aus dem Jahr 1834. In diesem Buch sind 782 Ägyptische Sprichwörter enthalten. Bei Wander findet man aber nur 696 Mal die Quellenangabe Burckhardt und nur 155 Mal den Hinweis auf Ägypten. Die übrigen Ägyptischen Sprichwörter scheinen bei ihm fälschlicherweise „deutsche Sprichwörter“ zu sein. Ähnliches gilt auch für andere Quellen Wanders aus anderen Ländern.
Bei über 4000 Sprichwörtern gibt Wander z. B. Dr. Phil. Julius Altmann an, der 1853-1855 in einigen Zeitschriften Sprichwörter aus Russland, Bulgarien und von den Tataren veröffentlichte, die er dort auf Reisen sammelte. Auch sie sind in Wanders Sprichwörterlexikon enthalten, aber oft ohne den Hinweis auf Russland oder Bulgarien. Wer später von Wander abgeschrieben hat, machte möglicherweise fälschlicherweise aus Mangel am Hinweis aus einem fremden, ein deutsches Sprichwort.
Etliche fremde Sprichwörter erhielten schon ohne vergleichbares deutsches Sprichwort eigene Nummern. Aus Ermangelung entsprechender deutscher Sprichwörter und verlorener Quellen wurde daraus später ein deutsches Sprichwort ohne Quellenangabe.
Beispiel:
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Aus einem Gutachten von Dr. Karl Rosenkranz, Rath 1. Klasse und ordentlicher Professor an der Königlichen Universität zu Königsberg zur Sprichwörtersammlung „Preussische Sprichwörter“ von H. Frischbier aus dem Jahr 1864 in der 2. Auflage 1865, Seite 320:
Leider hat Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon zu viel erfunden. Auf dieser Website sind die Sprichwörter dagegen in den originalen Quellen gefunden worden.
Wer aber meint, ein deutsches Sprichwort zu haben, weil es auch bei Wander im Lexikon steht, hat trotzdem nicht sicher eins, es kann auch falsch sein. Wander selbst schreibt im Vorwort zum 1. Band des Deutsches Sprichwörter Lexikon, das es auch Fehler enthält oder Quellenangaben verloren gingen. Die Quellenangaben sind tatsächlich teilweise falsch oder fehlen vielfach ganz. Erst wenn man ein Sprichwort in den Quellen Wanders wiedergefunden hat, kann man sich über Herkunft und Nationalität sicher sein.
Ein Freund Wanders wurde wegen angeblicher kommunistischer Umtriebe verhaftet und in Wanders Wohnung fand 1845 wegen angenommener Unterstützung eine Hausdurchsuchung statt. 1853 fand eine weitere Haussuchung bei ihm statt. Seine Vergehen: Er war Lehrer und hatte eine Lehrervereinigung gegründet. Er forderte mehr Selbstbestimmung für die Lehrer, er hatte mehrfach kritische Aufsätze und Bücher über die Schule veröffentlicht und er forderte die staatliche Aufsicht über die Schulen mit Abschaffung der Kirchlichen, unter der das Schulwesen stand. Er befürwortete nicht den Schulmeister alter Prägung, der nur notwendiges Wissen beibrachte und gehorsame Untertanen produzierte, er forderte einen neuen Lehrer, der freie und mitdenkende Bürger mit Selbstverantwortung erzog. Alles zusammen für Kirche und herrschende Obrigkeit revolutionär und unhaltbar für einen Lehrer. Deswegen wurde er 1849 endgültig aus dem Schuldienst entlassen. Durch die Haussuchungen und Umzüge verlor er ein Heft mit Quellenangaben, was zu fehlenden Quellen im Sprichwörterlexikon führte.
Außerdem hatte er 1831/32 unter dem Titel Scheidemünze neue Sprichwörter herausgegeben, das heißt, von ihm erdachte und Sprichwörtern nachempfunden Sprüche. Auch diese fanden Eingang ins Sprichwörterlexikon. Das brachte ihm den Vorwurf, sich die Sprichwörter teilweise auszudenken. Andere Sprichwörter habe er selbst vernommen oder sie wurden ihm als solche übergeben, teilweise ohne Quellen oder Herkunftsangabe. Etliche stammen aus der Literatur, die er an Form und Gepräge des Ausspruchs erkannt haben will, was nicht jedermanns Sache ist, wie er meint. Dazu gehört die erforderliche Aufmerksamkeit und ein für diesen Zweck gebildetes Sprachgefühl, das sogenannte Sprichwörterohr, das er seinen Angaben nach besitzt, viele andere aber nicht. Wenn sein Sprichwörter-Instinkt etwas zum Sprichwort erklärt hatte, war eine weitere Überprüfung nicht notwendig. Der im Lexikon vorhandene Quellennachweis war für ihn ausreichend.
Quellen: Vorrede im 1. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
Nachwort im 5. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
Beispiele für Fehler im Deutschen Sprichwörter Lexikon:
Als Quelle für die Ägyptischen Sprichwörter benutzte Wander das Buch „Arabische Sprüchwörter oder die Sitten und Gebräuche der neueren Aegyptier erklärt aus den zu Kairo umlaufenden Sprüchwörtern übersetzt und erläutert von Johann Ludwig Burckhardt“ aus dem Jahr 1834. In diesem Buch sind 782 Ägyptische Sprichwörter enthalten. Bei Wander findet man aber nur 696 Mal die Quellenangabe Burckhardt und nur 155 Mal den Hinweis auf Ägypten. Die übrigen Ägyptischen Sprichwörter scheinen bei ihm fälschlicherweise „deutsche Sprichwörter“ zu sein. Ähnliches gilt auch für andere Quellen Wanders aus anderen Ländern.
Bei über 4000 Sprichwörtern gibt Wander z. B. Dr. Phil. Julius Altmann an, der 1853-1855 in einigen Zeitschriften Sprichwörter aus Russland, Bulgarien und von den Tataren veröffentlichte, die er dort auf Reisen sammelte. Auch sie sind in Wanders Sprichwörterlexikon enthalten, aber oft ohne den Hinweis auf Russland oder Bulgarien. Wer später von Wander abgeschrieben hat, machte möglicherweise fälschlicherweise aus Mangel am Hinweis aus einem fremden, ein deutsches Sprichwort.
Etliche fremde Sprichwörter erhielten schon ohne vergleichbares deutsches Sprichwort eigene Nummern. Aus Ermangelung entsprechender deutscher Sprichwörter und verlorener Quellen wurde daraus später ein deutsches Sprichwort ohne Quellenangabe.
Mehrfach stehen Sprichwörter in Mundart mit Hinweis auf die hochdeutschen Varianten, oder umgekehrt, oder beide oder mehrere verschiedene Mundarten als verschiedene Sprichwörter im Sprichwörter Lexikon.
Dass ein Sprichwort von einem Bayern, Hessen, Sachsen oder anderem Deutschen in seiner ihm eigenen Mundart ausgesprochen wird, macht aus einem Sprichwort auch heute noch kein weiteres neues Sprichwort. Ebenso das Umstellen einzelner Wörter, falsches Abschreiben, übersetzen oder weglassen oder verlieren von Quellen. Schon nach Druck der ersten zwei Bände gab es deswegen begründete Kritik eines anderen Sprichwörtersammlers, Otto Freiherr von Reinsberg, der auch auf einen Kommentar im Vorwort der Sammlung von Wilhelm Körte (1837) hinwies. Wanders Antwort darauf steht im Vorwort des 3. Bandes des Sprichwörter Lexikons. Leider waren die gegenseitigen Kritiken von Otto Freiherr von Reinsberg und K. F. W. Wander in deren Veröffentlichungen vorwiegend persönlicher Natur und brachten auf keiner Seite eine Verbesserung ihrer Arbeiten. Im Internet nachzulesen in den Vorworten von Wanders Sprichwörter Lexikon und: http://brema.suub.uni-bremen.de/ . . Reinsberg
Dass ein Sprichwort von einem Bayern, Hessen, Sachsen oder anderem Deutschen in seiner ihm eigenen Mundart ausgesprochen wird, macht aus einem Sprichwort auch heute noch kein weiteres neues Sprichwort. Ebenso das Umstellen einzelner Wörter, falsches Abschreiben, übersetzen oder weglassen oder verlieren von Quellen. Schon nach Druck der ersten zwei Bände gab es deswegen begründete Kritik eines anderen Sprichwörtersammlers, Otto Freiherr von Reinsberg, der auch auf einen Kommentar im Vorwort der Sammlung von Wilhelm Körte (1837) hinwies. Wanders Antwort darauf steht im Vorwort des 3. Bandes des Sprichwörter Lexikons. Leider waren die gegenseitigen Kritiken von Otto Freiherr von Reinsberg und K. F. W. Wander in deren Veröffentlichungen vorwiegend persönlicher Natur und brachten auf keiner Seite eine Verbesserung ihrer Arbeiten. Im Internet nachzulesen in den Vorworten von Wanders Sprichwörter Lexikon und: http://brema.suub.uni-bremen.de/ . . Reinsberg
Beispiel:
„Schreib a X fer a U, su kimmste der Rechnung zu.“ steht als Schlesisches Sprichwort im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.4 mit dem Hinweis der hochdeutschen Version bei Simrock Nr.11951. Die hochdeutsche Version wie bei Simrock: „Schreib ein X für ein U, so kommst du mit der Rechnung zu.“ steht im 4. Band in Spalte 335 unter Schreiben (Verb.), Nr.21 ohne Quellenangabe. So werden aus einem zwei Sprichwörter und wird einem bei Wander ein X für ein U vorgemacht.
Wenn dann fast wortgleich „Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu.“ im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.5 (Quelle bei Petri im anderen Teil) und „Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu.“ im 5. Band in Spalte 283 unter Wirth, Nr.124 (Quelle bei Lehmann Seite 923, Nr.22) dazukommen gibt es immer mehr Varianten, die als einzelne Sprichwörter aufgeführt werden.
Wenn dann fast wortgleich „Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu.“ im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.5 (Quelle bei Petri im anderen Teil) und „Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu.“ im 5. Band in Spalte 283 unter Wirth, Nr.124 (Quelle bei Lehmann Seite 923, Nr.22) dazukommen gibt es immer mehr Varianten, die als einzelne Sprichwörter aufgeführt werden.
Weitere Beispiele auf einigen Seiten im Text. Aus diesem Grund ist das Deutsche Sprichwörter Lexikon als primäre Quelle oder Beweis für ein deutsches Sprichwort nur bedingt geeignet - vielmehr hat es einen unschätzbaren Wert als Hinweisgeber für die weitere Suche nach der wirklichen Quelle.
„Sprichwörter erfindet man nicht, sondern man findet sie.“
Leider hat Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon zu viel erfunden. Auf dieser Website sind die Sprichwörter dagegen in den originalen Quellen gefunden worden.
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Wer edle Taten tut, der ist edel Blut.
Wer Ehre verdient, hat sie nicht, und wer sie hat, verdient sie nicht.
Wer ehrlich geboren, christlich gelebt und selig gestorben, der hat drei gute Dinge vollbracht.
Wer ehrlich ist, braucht nicht viel Heimlichkeiten.
Wer Ehre verdient, hat sie nicht, und wer sie hat, verdient sie nicht.
Wer ehrlich geboren, christlich gelebt und selig gestorben, der hat drei gute Dinge vollbracht.
Wer ehrlich ist, braucht nicht viel Heimlichkeiten.
Wer Eier haben will, muss der Henne Gackern leiden.
Der Hennen gatzen leidet man um der Eier willen.
Der Hühner Gackern leidet man um der Eier willen.
Wer Eier unter den Füßen hat, muss leise auftreten.
Wer eilt nach fremden Gut, auf den wartet Armut.
Wer eilt zu seinem Verderben, der borge Geld und kauf einen Erben.
Wer ein alt Haus hat und ein jung Weib, hat genug zu tun.
Wer ein alt Weib nimmt des Geldes willen, bekommt den Sack gewiss; wie es um das Geld steht, wird sich finden.
Wer ein Amt bekommt, bleibt nicht, wie er ist, Lung und Leber kehren sich um.
Wer ein Amt genommen, ist der Freiheit verkommen.
Wer ein Bauer auf dem Dorfe ist, der wird schwerlich ein ehrlicher Mann in der Stadt.
Wer ein Biedermann will sein und heißen, der hüte sich vor Tauben und Geißen.
Wer ein böses Auge hat, der soll es mit dem Ellenbogen verbinden.
Wer ein böses Weib hat, braucht keinen Teufel.
Wer ein böses Weib hat, der bedarf keines Teufels.
Wer ein böses Weib und fünf Groschen verliert, hat Ursache, um sein Geld zu klagen.
Wer ein Ding anfängt mit Dünken, dem geht es aus mit Reuen.
Wer ein Ding mit Dünkel anfängt, dem geht’s mit Reue aus.
Wer ein Ding besser macht, als es sein soll, der verdirbt`s.
Wer ein Ding langsam tut, der will es nicht tun.
Wer ein Ding nicht gelernt hat und nicht drauf gewandert ist, der ist kein Meister.
Wer ein Ding nicht recht zu brauchen weiß, der soll seiner müßig gehen, sonst macht er eine Freud, wie ein Floh im Ohr.
(Das Sprichwort steht bei Christoph Lehmann 1630 unter der Überschrift „Ob ein alter Mann ein junges Mägdlein soll nehmen“. Das Sprichwort verneint die Frage, da er wahrscheinlich keine Kinder mehr zeugen kann.)
Wer ein Ding zu langsam tut, der verdient kein Dank.
(Erklärung dazu bei Lehmann 1630: „Was kommt zu spät, das ist keine gute Tat.“)
Wer ein Ding zuviel lobt, dem traue nicht.
Wer ein Ding zu viel lobt und liebt, gewöhnlich viel Falsches mit unterschiebt.
Wer eine Ausrede sucht, findet zehn.
Wer eine Blume malt, kann ihr doch den Geruch nicht geben.
Wer eine Elster ausschickt, dem kommt ein bunter Vogel wieder.
Wer eine Fackel im Hirn hat, leuchtet heller, als das Wachslichtlein auf der Schulbank.
Wer eine Gelegenheit hat, soll auf die andre nicht warten.
Wer eine Gewähr hat Jahr und Tag, der hat rechte Gewähr.
Wer eine gute Heirat getroffen, hat den Himmel auf Erden gefunden.
Wer eine harte Haut hat, der fühlt die Flohstiche nicht.
Wer eine Heirat macht, der gewinnt einen ewigen Freund oder einen ewigen Feind.
Wer ein Eigen kauft, tut damit, was er will.
Wer eine Jungfrau schändet, stirbt keines guten Todes.
Wer eine Jungfrau schändet, stirbt übeln Todes.
Wer Jungfrauen schänd't, der nimmt kein gut End.
Wer Jungfern schänd't, nimmt kein gut End.
(Manchmal ist veraltete oder unmodern gewordene Sprache deutlicher und ausdrucksstärker als jede moderne Ausdrucksweise oder neue Wort. Wer jemand anderen vergewaltigt, fühlt sich möglicherweise, stark, überlegen oder anders positiv. Wer vergewaltigt, übt Gewalt aus und Gerede über mögliche oder ausgebliebene Gegenwehr oder gesetzliche Spitzfindigkeiten verharmlosen nur und ändern nichts am schändlichen Tun.Wenn wie früher jemand geschändet wurde (nicht wie heute vergewaltigt), war schon durch die Wortwahl klar: Der Schänder hat schändlich gehandelt und dadurch erst recht Schande über sich gebracht, unabhängig von möglichen äußeren Begleitumständen wie Gegenwehr, Schreckensstarre, Gesetzen oder anderem. Wer andere schändet (Jungfer oder nicht, wen und wann auch immer) bringt Schande über sich, lebenslänglich, wer an einen Gott glaubt, noch darüber hinaus.) Worte beeinflussen das Denken der Menschen und dadurch ihr Handeln.)
Wer eine Kröte fressen will, muss sie nicht lange besehen.
Wer eine kurze Fasten haben will, der nehme bis auf Ostern Geld auf.
Wer eine Lampe braucht, darf's Öl nicht sparen.
Wer eine Leiter hinaufsteigen will, muss bei der untersten Sprosse anfangen.
Wer einem anderem Fallstricke legt, sich selbst darin zu fangen pflegt.
Wer einem andern nach dem Leben steht (trachtet), befördert seinen eigenen Tod.
Wer einem andern Schaden tun will, dem kommt's selbst über seinen eigenen Hals.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 27, 30: „Wer dem andern Schaden tun will, dem kommt's selbst über seinen Hals, dass er nicht weiß, woher.“)
Wer einem Armen hilft, gedenkt an sich selber.
Wer einem Bauer auf Höflichkeit dient, dem wird mit Grobheit gelohnt.
Wer einem Bauern den Hintern kratzt, dem hofiert er zum Lohn in die Hand.
Wer einem dient und tut ihm recht, den hält man für einen treuen Knecht.
Wer einem ein Kind zur Ehe gibt, der gönnt ihm auch das Gut.
Wer einem ein paar Eselsohren will aufsetzen, der muss die Worte gar dünn und subtil schmelzen.
Wer einem geben will, der fragt nicht, ob er's haben will.
Wer einem gemeinen Weib vertraut, desgleichen auf das kalte Eis baut und einem Schottenpfaffen glaubt, der ist seiner Vernunft beraubt.
Der einem gemeinen Weib vertraut und auf einem kalten Eis baut und einem Schottenpfaffen glaubt, der ist seiner fünf Sinne beraubt.
Wer einem in den Steigbügel hilft, dem muss man zum Dank aus dem Sattel helfen.
Wer einem in Stegreif hilft, den hebt man zu Dank aus dem Sattel.
Wer einem ins Wort fällt, der will sich selbst hören.
Wer einem mit Scheltworten die Wahrheit sagt, der redet ehrenverletzlich und tut unrecht.
Wer einem Reichern schenkt, gibt dem Teufel zu lachen.
Wer einem seine Nahrung nimmt, der tötet seinen Nächsten.
Wer einem was geben will, soll nicht erst fragen, ob er's haben wolle.
Wer einem zu Ader lassen will, der muss ihn auch verbinden können.
Wer einen alten Fuchs betrügen will, der muss (viel) Künste können.
Wer einen alten Zaun umreißt, der kann von einer Schlange, die drunter liegt, gestochen werden.
Wer einen andern mit Kot bewirft, der besudelt sich oft am meisten.
Wer einen andern zu viel sucht, verliert sich endlich selbst.
Wer einen Bauer aus dem Kot zieht, hat ebenso viel Dank zu hoffen, als der ihn hineingestoßen.
Wer einen Bauern betrügen will, muss einen Bauern mitbringen.
Wer einen beleidigt, dräuet vielen (droht vielen).
Wer einen Betrüger betrügt und einen Dieb bestiehlt, erhält hundert Jahre Ablass.
Wer einen Bettler von der Gasse zur Ehe nimmt, der hat immer einen Eselsmann am Tisch sitzen.
Wer einen bösen Namen hat, der ist schon halb gehangen.
(Ein altes Sprichwort, das auch heute leider noch stimmt. An vielen Orten reicht auch schon das Aussehen oder die Hautfarbe, um von den anderen diskriminiert, benachteiligt oder angegriffen zu werden. Ebenso reicht es schon, eine Frau zu sein, um benachteiligt zu werden. Manchmal reicht auch schon eine eigene Meinung. Im deutschen Grundgesetz steht, das alle Menschen gleich sind, warum halten sich viele nicht daran?)
Wer einen bösen Vogel kennt, der kauft ihn nicht.
Wer einen Christen antastet, der greift Gott in seinen Augapfel.
Wer einen Dieb laufen lässt, den fängt man an seiner statt.
Wer einen Eid bricht, lästert Gott.
Wer einen einfallenden Turm will helfen erhalten, der wird drunter erschlagen.
(Christoph Lehmann gibt 1630 in seinem Buch „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ (Seite 376, Nr. 38) gleich die passende Erklärung: „Also wer Herrn will helfen, die im Fall sind, der muss mit ihnen verderben.“ Ebenso wird es allen gehen, die dem russischen Präsidenten Putin helfen wollen, seinen völkerrechtswidrigen Angriffs- und Eroberungskrieg gegen die Ukraine zu führen.)
Wer einen erwürgt, darf (mag) zehn ermorden.
Der einen erwürgt, darf zehn ermorden.
(Das bedeutet, wer ein Verbrechen begeht, das mit der Todesstrafe bestraft wird, kann auch nach zehn solcher Verbrechen nur einmal am Galgen aufgehängt werden. Ausnahmen wäre nur die Folter vor Vollstreckung der Todesstrafe, was früher in manchen Fällen tatsächlich verschärfend durchgeführt wurde.)
Wer einen Fuchs fangen will, muss keinen Schöps hinter's Garn stellen.
(Schöps = spätmittelhochdeutsch aus dem Slawischen = Hammel. Garn = Netz, Falle.)
Wer einen Fuß im Hurenhaus hat, der hat den andern im Spital.
Wer den einen Fuß im Hurenhaus hat, hat den andern im Spital.
Im Hurenhause einen Fuß, im Spital den andern.
Wer einen Gecken aussendet, dem kommt ein Narr wieder.
Wer einen Tropf ausschickt, dem kommt ein Narr wieder.
Wer einen Narren schickt, dem kommt ein Tor wieder.
Wer einen Narren wegschickt, der bekommt einen Toren wieder zurück.
Wer einen Narren wegschickt, der bekommt einen Toren wieder zurück.
Wer einen Toren sendet, dem kommt ein Narr wieder.
Wer einen geflickten Stoßärmel hat, muss die Hände zu Hause lassen.
Wer einen Geier schindet, hat einen magern Vogel.
Wer einen Gesellen bei sich hat, der hat auch einen Meister bei sich.
Wer einen großen Bissen nimmt, der muss das Maul desto weiter auftun.
Wer einen großen Sprung tun will, der geht zuvor hinter sich.
Wer einen großen Sprung tun will, geht erst rückwärts.
Wer einen guten Sprung will tun, der muss vorher zurück treten.
Man tritt zurück, wenn man will einen guten Sprung tun.Wer einen Gründling fängt, der fängt auch einen Fisch.
Wer Grundeln fängt, der fängt auch Fische.
Wer Gründlinge fängt, fängt auch Fische.
Wer Gründlinge fängt, fängt auch Fische.
Wer einen Gulden*13 kann sparen, der soll gern einen Groschen lassen fahren.
Wer einen guten Freund hat, der hat ein gut Pfand.
Wer einen guten Freund hat, der spiele nicht mit ihm.
Wer einen guten harten Weg gemach fährt, der kommt.
(Schon vor mehreren Hundert Jahren wusste man, mit Höchstgeschwindigkeit kommt man nicht immer und schneller ans Ziel. Ob früher mit Pferd und Wagen oder heute mit PS-starken Geländewagen (SUV), mit Geschwindigkeitsbegrenzungen, z. B. 130 km/h, kommt man sicherer, meist ohne Stau und garantiert heil am Ziel an. Außerdem ist es besser für die Umwelt.)
Wer einen guten Krieg führt, der hat guten Fried.
Wer einen guten Nachbarn hat, ist wohl bewacht bei Tag und Nacht.
Wer einen guten Tag will, muss ihn sich machen.
Wer einen Hasen im Busen trägt, der fliehe.
Wer einen Heller*17 erbt, muss einen Taler*33bezahlen.
Wer einen Hinkenden verspotten will, muss selbst gerade sein.
Wer eines Hinkenden spotten will, muss selbst gerade sein.
Wer einen hoffärtig nennt, ist eben so viel, als ob man ihn einen Narren gescholten.
(hoffärtig = stolz, prachtvoll (abwertend), dünkelhaft, verletzend überheblich, anmaßend, sein Wesen zur Schau tragen. Aus dem Spätmittelhochdeutschen: hoffertig, mhd. hōchvertec.)
Wer einen Hund an eine Wurst bindet, der behält sie nicht.
Wer einen kalten Herd hat, der wärmt sich gern in fremden Küchen.
Wer einen Koch fragt, was er in seinem Hafen*15 kocht, der geht mit Eselsohren aus der Küche.
Wer einen Kopf hat, bekommt leicht einen Hut.
Wer einen Kopf hat, dem fehlt kein Hut.
Wer einen liebt, der ehrt auch seinen Hund.
Wer mich liebt, liebt auch meinen Hund.
Wer einen lobt in praesentia und schimpft in absentia, den hol' die pestilentia.
(Sprichwort mit latainischen Wörtern: praesentia = Gegenwart, absentia = Abwesenheit, pestilentia = Pest)
Wer einen Löwen füttert, der dient dem Löwen, der Löwe dient ihm nicht.
Wer einen Narren kauft, muss einen Narren behalten.
Wer einen Ochsen kauft, kann keine Kuh melken.
Wer einen Schalk fangen will, muss einen Schalk hinter die Türe stellen.
Wer einen Schalk ins Kloster trägt, bringt einen Buben wieder heraus.
Wer einen schilt, der es verdient hat, bleibt ungestraft.
Wer einen Schranz von Stroh hat, fürchtet sich vor dem Feuer.
(Schranzen sind besonders als schmeichelnde und intrigierende Höflinge bekannt, weshalb der Ausdruck meist in Verbindung mit Hof als Hofschranze verbreitet ist. Wer sich vornehm oder wichtig gibt, aber keine Substanz dafür besitzt, muss sich immer und überall vor Enttarnung fürchten.)
Wer einen Stein aufhebt aus dem Kot, der muss die Hände wieder waschen.
Wer einen Stein über sich wirft, dem fällt er leicht auf den Kopf.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Lutherbibel von 2017: Jesus Sirach 27, 25: „Wer einen Stein in die Höhe wirft, dem fällt er auf den Kopf; und mit einem tückischen Hieb verwundet man sich selbst.“ Lutherbibel von 1912: Jesus Sirach 27, 28: „Wer den Stein in die Höhe wirft, dem fällt er auf den Kopf; wer heimlich sticht, der verwundet sich selbst.“)
Wer einen straft, straft hundert.
Wer einen Strick fordert, erhängt sich nicht.
Wer einen treuen Diener hat, der hat einen Schatz im Haus.
(Manche heiraten heute und meinen dasselbe.)
Wer einen untreuen Diener hat, der hat einen Dieb und Feind im Haus, vor dem er sich nicht hüten kann.
Wer einen voll macht, billig leid't, dass er ihm in den Busen speit.
Wer einen Wagen machen kann, der kann ihn auch zerbrechen.
Wer einen Wagen voll Eier umstößt, der behält sie nicht alle ganz.
Wer einen Weg gehen soll, den er bereits weiß, der darf nicht fragen.
Wer einen Weinberg pflanzt, der isst von seiner Frucht.
Wer einen Wolf hinterm Busch verdenkt (vemutet), dann ist er dahinter.
Wer einen Zaun kann übersteigen, da er am höchsten ist, der kann ihn leicht überschreiten, da er niedrig ist.
Wer einerlei Speise isst, hat keines Arztes vonnöten.
Wer eine Sache äfert, macht Fürsten uneins.
(Das vergessene Unangenehme immer wieder zur Sprache bringen.)
Wer eine Sache aufs Glück setzt und glückhaft ist, dem steht das Glück zur Seite.
Wer eines anderen Sache begreift, muss sie aushalten.
Wer eines andern Unglück sucht, findet insgemein sein eigenes.
Wer eine Schlange aufzieht, dem wird mit Gift gelohnt.
Wer eines Dings nicht wert ist, dem gönnt und gibt es das Glück.
Wer ein Esel ist und bildet sich ein, er sei ein Hirsch, der sehe sich wohl vor, wenn es Grabensprünge geben wird.
Wer eines Zusage und Worten nicht glaubt, der hält ihn für einen Lügner, aber man machts oft danach, dass man nichts glauben kann.
Wer eine Weiberhaube aufsetzt, den schlagen die Pferde.
Wer eine Zunge hat, gehe nach Rom.
(Aus diesem Sprichwort 1685 bei Paul Winckler (Nr. 1700/62) macht Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon unter Zunge Nr. 198 „Wer eine Zunge hat, kommt nach Rom.“ und vergleicht es mit dem anderen Sprichwort „Mit fragen kommt man nach Rom.“ (Fragen Nr. 63). Das obige Sprichwort meint wahrscheinlich einen sogenannten Neunmalklugen, der angeblich alles besser weiß, der nach Rom gehen soll, um seine vermeintliche Klugheit bei den Obersten der Kirche zu verkünden. Das Zweite meint aber diejenigen, die den Weg nach Rom (oder dem jeweiligen Ziel) nicht kennen, aber durch Nachfragen doch endlich zum Ziel kommen.)
Wer einfältig fragt, der kriegt eine richtige Antwort.
Wer einfältig wandert, der wandert am sichersten.
Wer ein Fass vollfüllt, der muss wieder einen haben, der es abzapft.
Wer ein Feuer will löschen, muss anfangs die Funken ersticken.
Wer ein frommes Weib bekommt, der kriegt ein gute Mitgabe.
Wer ein Gesetz gibt, muss darüber wachen.
Wer ein großer Drache will werden, muss zuvor viel kleine Schlangen fressen
Wer ein großes Haus hat, der beherbergt den Kaiser.
Wer ein gutes Pferd will han, der muss selber oft in Stall gahn.
Wer ein gut Gewissen hat, der fürchtet kein Unglück.
Wer bei sich ein gut Gewissen hat, der fürchtet kein Unglück.
Wer ein Handwerk kann, weiß sein Einkommen.
Wer ein Haupt von Butter hat, dem wächst kein Horn.
Wer ein Haupt von Glas hat, muss nicht mit Steinen fechten.
Wer ein Haupt von Wachs hat, muss nicht an die Sonne kommen.
Wer ein Haus baut, der bezahlt es, wer es kauft, der findet es.
Wer ein Haus baut, der gebraucht's am wenigsten.
Wer ein Haus kauft, das gebaut ist, der findet's; wer eins kauft, niederreißt und baut, der bezahlt's.
Wer ein Haus kauft, hat manchen Balken und Nagel umsonst.
Wer ein Haus will bauen, muss den ersten Grundstein auf seinen Beutel bauen.
(Schon früher war Häuserbauen kein billiges Vergnügen. Das die Baupreise jedes Jahr steigen ist nicht erst heute ein Problem, sondern schon in diesem Sprichwort im Jahr 1685 belegt.)
Wer ein heilig Leben führt, der ist Gott nahe.
Wer ein Kalb gewöhnt zu tragen, der kanns auch noch halten, wenns zum Stier wird.
Wer ein Kalb stiehlt, stiehlt eine Kuh.
Wer ein kurz Herz hat, muss lange Füße haben.
Wer kein Herz hat, muss sich guter Beine befleißigen.
Wer einmal auf der Straße strauchelt, muss darum das Ausgehen nicht verreden (vermeiden).
Wer einmal Feind gewesen ist, dem glaub nicht zu aller Frist.
Wer einmal in die Mäuler kommt, kommt selten unverletzt (wieder) heraus.
Wer einmal ist (wird) geschändet, dem hängt es sein Leben lang an.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.
Wer einmal lügt, lügt lang, und wird ihm angst und bang.
Stiehl einmal und bleib dein Lebtag ein Dieb.
Wer einmal stiehlt, bleibt zeitlebens ein Dieb.
Wer einmal stiehlt, heißt allzeit Dieb.
Wer einmal stiehlt, ist immer ein Dieb.
Wer einmal von einer Schlange gebissen worden ist, der fürchtet auch die Eidechsen.
Wer einmal will gut leben, der nehme ein gebraten Huhn oder ein hübsches Maidlein; wer zweimal, der nehme eine Gans, am Abend hat er noch Kräglemägle; wer eine Woche, der stech' eine Sau, so hat er Schinken und Würste zu essen; wer einen Monat, der schlacht' einen Ochsen; wer ein Jahr, der nehm' ein Weib – wenn es so lange noch vorhält –; wer aber allzeit gut leben will, der werd' ein Pfaff.
Wer ein Ross reitet, erkennt seine Art.
Wer ein säugendes Kind hat, der hat eine singende Frau.
Wer ein schartig Beil (ein ungeschliffenen Kopf) hat, der verdirbt alles, was er damit hauet.
Wer ein schelmisch Pferd hat, vertauscht es seinen Freunden.
Wer ein scheues Pferd in der Weide fangen will, muss ein Mäßlein Hafer mitbringen.
Wer ein schönes Weib, ein festes Schloss an der Grenze und einen Weinberg an der Straße hat, ist niemals ohne Anfechtung.
Wer ein Schreiner werden will, muss auch harte Bretter bohren lernen.
Wer ein Schriftsass ist, der hat auch einen Landesherrn.
Wer eins will han, muss das andre lan.
Wer ekel ist, entbehrt manch guten Bissen.
Wer empfing, der rede; wer gab, der schweige.
Wer entbehrt der Ehe, lebt weder wohl noch wehe.
Wer erbt, soll helfen erhalten.
Wer ernten will, muss säen.
Wer ertappt wird, muss das Bad austragen.
Wer Erz hat, kann Glocken gießen.
Wer erzieht, der regiert.
Wer es allen recht machen will, muss früh aufstehen.
Wer's jedermann wollt recht machen, müsste früh aufstehen.
Wer es bei den alten Löchern bleiben lässt, der darf keine neuen bohren.
Wer es hält mit keinem Teil, wird zur Beute jedem Teil.
Wer es hat, muss es gebrauchen.
Wer es kocht, der richte es auch an.
Wer etwas isst und etwas übrig lässt, kann zweimal Tafel halten.
Wer etwas kann, den hält man wert, des Ungeschickten niemand begehrt.
Wer etwas will, findet immer einen Weg. Wer nichts will, findet immer einen Ausweg.
Wer etwas will gelten, der komme selten.
Wer fahren kann, der fahre.
Wer fallen will, den soll man über einen Fuß werfen.
Wer fechten will, muss der Streiche warten.
Wer Feinde schont und Freunde erzürnt, ist schlecht bewahrt (sucht Unglück).
Wer Feinde schont und Freunde erzürnt, ist sich selbst feind.
Wer ferne lauft und nicht kauft, dem wird der Weg lang, ihn reut der Wiedergang.
Wer findet, eh verloren ist, der stirbt, eh er krank wird.
Wer findet ehe verloren wird, wird sterben, eh er krank wird.
(Das Sprichwort meint die Spitzbuben und Diebe, die etwas „finden“, was der Besitzer noch nicht verloren hat. Das bedeutet, für Diebe gab es nur die Strafe am Galgen.)
Wer Fische fangen will, muss sich nass machen.
(Wer etwas haben oder erreichen will, muss auch Rückschläge und die damit verbundenen Nachteile in kauf nehmen. Auf dem Weg zum Erfolg liegen oft Hindernisse und man hat manchen Misserfolg bis zum Ziel. Vergleichbare Sprichwörter in Bulgarien: Ohne nasse Hosen werden keine Krabben gefangen. und Trockene Hosen fangen keine Fische.)
Wer Fische fangen will, muss vorher die Netze flicken.
Wer flieht, eh man ihn verjagt, ist allzu verzagt.
Wer läuft, eh man ihn jagt, ist allzu verzagt.
Wer flieht, gibt sich schuldig.
Wer flieht, macht seine Mutter nicht weinen.
(Das bedeutet, wer in aussichtsloser Lage flieht, stirbt nicht, sondern überlebt. Möglicherweise kann er es bei einer besseren Gelegenheit erneut versuchen. Bei Wander steht dieses Sprichwort unter Fliehen Nr. 35 mit Körte (1837) als Quelle, ein zweites Mal statt „Wer flieht“ mit „Der ihn fürcht (oder fleucht)“ am Anfang unter Fürchten Nr. 2 mit Sebastian Franck (1541) als Quelle. Zwei Varianten, aber beide meinen dasselbe Sprichwort.)
Wer flieht, wird gejagt.
Wer flüstert, lügt.
(Sprichwort auch in Indien)
Wer fragt, der lernt.
Wer fragt, gibt nicht gern.
Wer lange fragt, gibt nicht gern.
Wer viel fragt, der gibt nicht gerne.
(Das bedeutet, wer einen Bedürftigen oder Notleidenden erst fragt, ob er Hilfe braucht, der will sich wahrscheinlich irgendwie herausreden, warum er nicht helfen kann. Wer wirklich helfen will, der hilft ungefragt, so gut er kann.)
Wer Frauen hütet, wütet.
Wer frei darf denken, denket wohl.
Wer freien will, hat vier Scheffel*29 über dem Gesicht.
Wer freien will, muss erst ausdienen.
(Dienen bedeutet in diesem Sprichwort die Arbeit eines Dienenden, Arbeiters oder Angestellten bei seinem Dienstherrn oder Arbeitgeber. Meist wurde zwischen Dienendem und Dienstherrn eine bestimmte Laufzeit vereinbart, die oft Jahre dauerte. Diese Vertragslaufzeit der Verträge und Dienstverhältnisse konnten von einer Seite nur wegen eines außergewöhnlichen und unvorhersehbaren Ereignisses gekündigt werden. Das Freien (Heiraten) des Dienenden gehörte oft nicht zu diesen Ereignissen. Das bedeutete, wenn ein Dienender heiraten wollte, musste er erst ausdienen und bis nach Ende seiner Dienstzeit, manchmal Jahre, warten, bevor er heiraten konnte. Ausnahmsweise war im alten Lübischen und Hamburger Recht das Freien (Heiraten) ein solches außergewöhnliches Ereignis. Quelle: Deutsche Rechtssprichwörter von Eduard Graf, Seite 182.)
Wer fremden Hunde anbindet, gewinnt nichts als den Strick.
Wer Freund sei, sagt die Armut frei.
(Das bedeutet, wahre Freunde sind auch in Zeiten der Not und Armut da, wenn es für andere nichts zu holen gibt oder wenn man womöglich selbst etwas geben soll.)
Wer Friede haben will, muss zum Kriege rüsten.
Wer Frieden haben will, tut übel, dass er Streit anfängt.
Wer fröhliche Nacht sucht, verliert guten Tag.
Wer fromm gelebt, hat lange gelebt.
Wer fromm will sein, soll es ohne andrer Leute Schaden tun.
Wer früh aufsteht, dem hilft Gott.
Wer früh aufsteht, dem viel aufgeht; wer lange liegen bleibt, dem Gott alles geit.
Wer früh aufsteht, sein Gut verzehrt; wer lange schläft, den Gott ernährt.
Wer früh aufsteht, viel verzehrt, wer spät aufsteht, den Gott ernährt.
(Das ist ein Lieblingssprichwort der Faulen.)
Wer früh aufsteht, wird weise.
Wer früh nicht rast, der rast spät.
Wer Fuchs mit Füchsen fangen will, bedarf wohl guter Witze viel.
Wer für andre lebt, hat am besten für sich gelebt.
Wer für andere stiehlt, wird für sich (sie) gehangen.
Wer fürchtet, das hinter allen Stauden Wölfe liegen, der bleibt gern daheim.
Wer fürchtet, er tue zu viel, der tut immer zu wenig.
(Ein über 500 Jahre altes Sprichwort, dass viele Politiker und Verantwortungsträger leider nicht mehr kennen. Sonst würden sie nach dem 24. Februar 2022 die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Putins Armee mehr und schneller helfen und unterstützen, um sie vor der Vernichtung bewahren.)
Wer für den andern bittet (betet), erlöst sich selbst.
Wer für die Freiheit streitet, hat zwanzig Hände und noch so viel Herz.
Ein Mann, der um seine Freiheit streitet, hat zwanzig Hände und noch so viel Herz.
Wer für einen andern Bürge bleibt, bezahlt für ihn.
Wer für wenig Lohn weit läuft, dem ist der Weg hin so lang, wie der zurück.
Wer gäbe, solange man nähme, der vergäbe sich vor Nacht, wenn er auch dreier Fugger Gut hätte.
Wer Galle im Munde hat, kann nicht Honig speien.
Wer Gäste lädt, gehe vorher hübsch auf den Fleischmarkt.
Wer gebunden ist, der sitzt fest.
Wer Gefahr nicht fliehen kann, stehe tapfer als ein Mann.
Wer gefallen will schnöden Weiben, dem wird nichts in seinem Beutel bleiben.
Wer will gefallen schnöden Weiben, dem wird nichts in seinem Beutel bleiben.
Wer gegen den Himmel sieht, verachtet die Erde.
Wer gegen den Wind speit, besudelt seinen Bart.
Wer gehen will, den soll man nicht halten.
Wer geht nach Giebichenstein, kommt selten wieder heim.
Wer Geld bedarf, der gehe zum Reichen, wer Rat bedarf, der gehe zum Erfahrenen.
Wer Geld genug hat, der kauft, was er will.
Wer Geld in der Tasche hat, braucht keinen Staat zu machen.
Wer Geld in Händen hat, dem bleibt allzeit etwas kleben.
Wer Geld liebt, wird Geldes nimmer satt.
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Der Prediger Salomo 5, 9: „Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum liebt, wird keinen Nutzen davon habe.“)
Wer Geld setzt in der Lotterie, der kommt darum, er weiß nicht wie.
Wer Geld zur Ehe nimmt, der kommt um seine Freiheit.
Wer gelehrt, der wert.
Wer genau dingt, der gedenkt zu bezahlen.
(dingt, dingen, gedungen = (veraltet) vertragliche Verpflichtung gegen Bezahlung die Erledigung einer Aufgabe oder Arbeit zu übernehmen.)
Wer gen Rom zieht, sucht einen Schalk, zum andern Mal findet er ihn, zum dritten Mal bringt er ihn mit.
Wer geringe Dinge wenig acht't, sich um geringre Mühe macht.
Wer gern arbeitet, dem gibt man Arbeit.
Wer gern borgt, bezahlt nicht gern.
Wer gern borgt, lügt gern.
Wer gerne gibt, lässt sich nicht lange bitten.
Wer gern gibt, fragt nicht lange.
Wer gerne krank ist, der lacht den Arzt aus.
Wer gerne kürbäumt, faulbäumt gern.
Wer kürbäumen will, der faulbäumt gern.
Wer zu viel kürbäumen geht, der faulbäumt gern.
(Kürbäumen = wählen, aussuchen, sich für etwas entscheiden. Erklärung zu diesem Sprichwort bei Sebastian Franck 1541: „Zu viel Lust bringt Unlust, such nicht zu viel Honig, das dir nicht Galle draus werde. Bis an dem, das du hast und dir das Glück zugeworfen hat begnügt, das du nicht dem großen Schatten nachjagst und das Stück Fleisch im Maul verlierst. Wer das Kleine nicht für gut hat und zu Rat hält, der ist des Großen nicht würdig.“ Henisch schreibt 1616 im „Teutsche Sprach und Weiszheit Thesaurus“: Kürbäumen, zu hoch wollen sein, zu viel haben wollen. Das ist, wer zu viel haben will, dem wird zu wenig.“ und Eiselein 1840 in „Die Sprichwörter und Sinnreden des deutschen Volkes“: „Wer sich mit dem Wahlgeschäft abgibt, der faulenzt, oder hat mit faulen Fischen zu schaffen.“ Im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm (1854-1961) steht: „kürbäumen in dem schon 3, 1372 angeführten Sprichwort . . . Selbstüberhebung die Erniedrigung nach sich zieht, . . . Aber das Sprichwort war wirklich so im Gange: denn beide Schrift und tägliche Erfahrung zeugen, wie vierzehn Handwerk das fünfzehende auch haben und gemeiniglich betteln muss.“)
Wer gerne trägt, dem lädt jedermann auf.
Wer gern fährt, schreckt sich nicht am Fuhrmann.
Wer gern flucht, der wird verflucht.
Wer gern frägelt, schwatzt auch gern.
Wer gern gibt, der behält genug.
Wer gern hadert*14, wird oft geschlagen.
Wer gern hört, dem ist leicht rufen.
Wer gern hört neues und nachschwätzt, hat sich selbst oft in Not gesetzt.
Wer gern jagt, mag leicht ergreifen, damit er seinen Fürwitz stillt.
Wer gern Kröten spießet, der kriegt ihr genug zu spießen.
Wer gern lacht, der kitzelt sich selbst.
Wer gern lügt, der muss auch lügen, wenn er die Wahrheit sagt.
Wer gern lügt, macht gern Wunder.
Wer viel lügt, kann viel Neues sagen.
(Auch andere Kombinationen möglich.)
Wer gern lügt, stiehlt auch gern.
Wer gern mit dem Schwert ficht, der wird auch mit dem Schwert gericht.
Wer gern neue Zeitungen hört, dem werden auch viele zugetragen.
Wer gern nimmt auf Borg, zu zahlen hat keine Sorg.
Wer gern rein austrinkt, dem kommen die Motten in die Kleider nicht.
Wer gern tanzt, dem ist leicht gepfiffen (gefiedelt).
Wer gern trinkt, dem beschert Gott genug; ist's nicht Wein, so ist es Wasser.
Wer gern viel Ehre hätte, dem wird sie selten zuteil.
Wer gern will betrogen sein, der darf nicht glauben was wahr ist, sondern was ihn gelüstet.
Wer gern will betrogen sein, der fährt hin, wie ein wildes Schwein.
Wer gern zankt, findet leicht eine Ursache.
Wer gern zu tun hat, dem gibt Gott zu schaffen.
Wer geschäftig ist, dem macht jedermann zu schaffen.
Wer gescheit ist und von den Narren dafür will angesehen sein, der wird ein Narr so gut wie sie.
Wer Geschenke nimmt, der arretiert seine Freiheit.
Wer getadelt sein will, muss freien; wer gelobt sein will, sterben.
Wer getroffen wird, der regt sich.
Wer gewinnen will, lerne vertragen.
Wer gewinnen will, muss einsetzen.
Wer gewinnt, der spielt am besten.
Wer gewohnt ist im Finstern zu leben, der fragt nicht viel nach der Sonne.
Wer gibt, der ist lieb.
Wer gibt, der lehrt, dass man wieder geben soll.
Wer gibt, der weist, wieder zu geben.
Wer gibt, der liebt.
Wer gibt, was er hat, ist wert, dass er lebt.
Wer glaubt allein an Jesum Christ, ein Kind des ewigen Lebens ist.
Wer glaubt, dass ein Finanzier wahrsagt und ein Fuchs fromm sei, der wird betrogen.
(Gerade, wenn Anfang November 2022 die Wirtschaftsweisen in Deutschland vorschlagen, für eine begrenzte Zeit, die reicheren Menschen durch eine zusätzliche Steuer oder Abgabe zu belasten, und so dafür sorgen, dass alle Bevölkerungsschichten solidarisch die Belastungen der Inflation und Energiekrise durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Putins Russland auf die Ukraine zu tragen, zeigt sich durch die Ablehnung derselben das wahre Gesicht der FDP, der Partei der Reichen und Besserverdiener.)
Wer Glück haben will, darf nichts dem Glück überlassen.
Wer Glück und eine Nussschale voll Hirn im Kopf hat, der kann eine halbe Welt regieren.
Wer Glück hat und eine Nussschale voll Witz, der kann die halbe Welt regieren.
Wer glücklich reisen will, muss vier Säckel mittragen, den ersten gefüllt mit Gesundheit, den zweiten mit Gold, den dritten mit einem guten Gefährten, den vierten mit Geduld.
Wer Glück und guten Wind hat, der kann im Korb über Rhein fahren.
Wer Gott behält, verliert nichts.
Wer Gott dient, hat einen guten Herrn.
Wer Gott finden will, muss sich selbst verlieren.
Wer Gott fürchtet, hat nichts anders zu fürchten.
Wer Gott fürchtet, über den ist niemand.
Wer Gott lässt Fuhrmann sein, dem geht sein Fuhrwerk wie geschmiert.
Wer Gott lässt Fuhrmann sein, des Fuhrwerk geht vonstatten, als wenn es geschmiert wäre.
Wer Gott liebt, der ehrt auch seine Boten.
Wer Gott nicht in der Sonne sieht, dem erscheint er in der Gewitterwolke.
Wer Gott vertraut, hat nicht auf Sand gebaut. (hat wohl gebaut.)
Wer Gott zum Freunde hat, dem schadet keine Kreatur.
Wer Gott zum Freund hat, den lachen alle Kreaturen an.
Wer Grillen jagt, wird Grillen fangen.
Wer grob ist, ist noch lange nicht stark.
Wer groß Leibgeding hat, stirbt nicht gern.
Wer gut bezahlt, mag wieder borgen.
Wer wohl bezahlt, der mag ein andermal wieder borgen.
Wer gute Beine hat, hat oft schlechte Stiefel.
(Wie mancher, der schöne Stiefel hat, hat schlechte Beine.)
Wer gute Nachbarn hat, bekommt einen guten Morgen.
Wer einen guten Nachbarn hat, der hat einen guten Morgen.
Wer gute Nachbarn hat, kann gut schlafen.
Wer guten Worten traut, dem wird mit bösem Kauf gelohnt.
Wer Gutes tun will, soll keine Zeit sparen.
Wer Gutes zum Schlechten tut, ist des Teufels Vorläufer.
Wer gut futtert, der gut buttert.
Wer gut Gewissen bei sich trägt, zu Nacht sich fröhlich schlafen legt.
Wer gut hält, der hat gut.
Wer gut Honig will haben, der muss der Immen Biss gewärtig sein.
Wer gut ist, bedarf keines Lobs.
Wer gut sattelt, reitet gut.
Wer gut schmeert, der gut fährt.
Wer gut schmiert, der gut fährt.
Wer gut schmiert, fährt gut.
Wer gut schmiert, der fährt auch gut auf der Lebensreise.(Ein mehrere hundert Jahre altes Sprichwort, das schon früher zweideutig gemeint war. Einmal ist der Wagen gemeint, dessen Räder und Achsen gefettet und geschmiert werden mussten, damit er ohne Quietschen und Behinderung fahren konnte. Zum Anderen wurden damit auch Bestechungsgelder gemeint, wenn Richter, Beamte oder andere, von denen man abhängig war, günstig beeinflusst werden sollten. Auch Auftraggeber werden heute noch geschmiert (mit Geld, Gegenständen oder Dienstleistungen bestochen), wenn man vor anderen Aufträge bekommen will. Wenn eine Sache oder Unternehmung gut läuft oder funktioniert, wenn etwas wie geschmiert vonstatten geht, können Varianten dieses Sprichwortes gebraucht werden.)
Wer gut sitzt, der rücke nicht.
Wer wohl sitzt, der rücke nicht.
(Das bedeutet, wer immer nach etwas Besserem strebt und haben will, verdirbt oder verliert oft das Gute, das er schon hat.)
Wer gut tut, der soll's gut finden.
Wer Haderlumpen zum Markt bringt, der löst auch Geld.
Wer hängen soll, ersäuft nicht.
Wer hat auf Gott sein Zuversicht, derselbige wird zuschanden nicht.
Wer hat, dem wird gegeben.
Wer hat, der behalt, die Liebe ist kalt und Unglück kommt bald.
Wer hat, der behalt, die Liebe wird kalt, Unglück kommt bald.
Wer hat, der behalt, Liebe wird alt, Unglück kommt bald.
(Älter ist die obere Version von diesem Sprichwort, die 1630 bei Christoph Lehman steht (Seite 373, Nr. 138) und so 1840 von Eiselein in seine Sammlung übernommen wurde (Seite 284). Fast ebenso steht es 1846 unter Nr. 4391 bei Karl Simrock (mittlere Version). Die untere Version steht nur 1840 bei Braun (Nr. 1158) und 1842 bei Marbach (Seite 40), aber sie scheint heute die beliebteste zu sein.)
Wer hat, der hat.
Wer hat, der hat, wer leit, der leit.
Wer hat es den Läusen so bald gesagt?
Wer hat können Böses tun, der kann ihm auch hernach wieder Gutes tun.
Wer Hausfriede liebt, der muss in vielen Dingen blind und stumm sein.
Wer heimlich sticht, der verwundet sich selbst.
Wer heiratet, tut wohl, wer ledig bleibt, tut besser.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 1. Brief des Paulus an die Korinther 7,38 „Demnach, welcher seine Jungfrau verheiratet, der tut wohl; welcher sie aber nicht verheiratet, der tut besser.“ Ein missverständliches Sprichwort, das oft falsch ausgelegt wird. Es bedeutet nicht, dass es für Männer besser wäre, nicht zu heiraten, weil Frauen gefährlich, böse oder sündhaft sind und der Mann sich dadurch in Gefahr begibt. Die Aussage des Sprichworts ist aus dem Zusammenhang gerissen und ist lediglich eine Zusammenfassung des vorangegangenen Textes, ohne den man es nicht verstehen kann. Darin wird gesagt, dass ledige Männer und Frauen recht tun, wenn sie ledig bleiben und ein gottgefälliges Leben führen. Genauso tun aber auch die heiraten wohl, die sich dann um ihre Partner kümmern, dass es denen gut geht. Gott ist eben beides gleich recht, egal ob verheiratet oder nicht, nur Sünde oder Unrecht sind nicht erlaubt und als schlecht zu verwerfen. Der Ledige tut laut Paulus nur dann besser, wenn er sein Leben Gott weiht und sich um Gottes Sache sorgt.)
Wer herrschen will, der muss (Neid und) Missgunst leiden viel (können).
Wer heute gegessen, den hungert morgen wieder.
Wer heute lacht, kann morgen weinen.
Der heute lacht, kann morgen weinen.
Wer am Samstag (Freitag) lacht, kann am Sonntag weinen.
(Ein aus dem Französischen in die deutsche Sprache übernommenes Sprichwort. Schon im 17. Jahrhundert ist das französische „Tel qui rit samedi, dimanche pleurera.“ in Wörterbüchern in verschiedenen Versionen als deutsche Übersetzung enthalten. Wander führt es 1870 im 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons ohne deutsche Quelle mit „Wer heute lacht, wird morgen weinen“, aber mit der französischen und der italienischen Version als Bemerkung auf. Möglicherweise hat Wander den deutschen Wortlaut von Johann Gottfried Herder (1744 - 1803) abgeschrieben, da dieser ihn in seinem Gedicht „Lust und Schmerz“ verwendete. Nach Wanders Veröffentlichung als angeblich deutsches Sprichwort ist der Spruch bis heute als solches oft worden.)
Wer heute mit rudert, soll morgen mit fahren.
Wer heute wohl rudert, soll morgen mitfahren.
(Doppelt hält besser? nicht immer! Schon bei Karl Simrock stehen beide Versionen, die obere unter Nr. 4728 und die untere unter Nr. 8574. Wander schreibt beide wörtlich ab, die ober unter dem Stichwort Heute Nr. 138, die untere unter Rudern Nr. 4, nur die zusätzliche Quelle Braun Nr. 1362 schreibt er falsch der oberen zu. Zwei Einträge für nur ein Sprichwort. Es bedeutet, wer heute arbeitet und etwas leistet, der darf morgen von der Arbeit und Leistungen anderer profitieren. Wer sein Arbeitsleben seinen Beitrag für die Allgemeinheit geleistet hat, Rentenbeiträgen bezahlt hat, der hat auch ein Anrecht auf die Rentenzahlungen im Alter. Dieses Recht kann ihm auch kein wie auch immer gearteter Jugendwahn oder Altersdiskriminierung entziehen. Heute lebende junge Menschen leben von der Arbeit und dem Schaffen der Älteren, warum gönnen manch von ihnen dann den Älteren das Ausruhen nicht? Was werden denn die heute Jungen in ihrem Alter dazu sagen?)
Wer heute spart, hat morgen etwas.
Wer heut feststeht, der kann morgen liegen.
Wer hier ist und anderswo, der ist zugleich weder hier noch da.
Wer hier will sein und anderswo, der ist recht weder hier noch do!
Wer hinaufsteigen will, muss unten anfangen.
Wer aufsteigen will, muss unten anfangen.
(Die ältere Version dieses Sprichworts ist das „hinaus steigen“, das schon 1790 bei Siebenkees belegt ist. Er erklärt das unten Anfangen als die sicherste Art beim Lernen und auch moralisch und politisch für angebracht. Es ist gefährlich weiter oben anzufangen, oder einige Stufen zu überspringen. Man ist womöglich noch nicht bereit für höhere oder schwierigere Aufgaben und man zieht sich Neid zu und veranlasst zu Intrigen, die zu Stürzen führen können.)
Wer hinter mir baut, muss hinter mir wohnen.
Wer hoch klimmt, der fällt hart.
Wer hoch steht, den sieht man weit.
Wer hoch steigt, dem ist es nicht übel auszudeuten, wenn er hoch fällt.
Wer hoch steigt, fällt hoch.
Wer hoch steigt, fällt tief.
Wer höher fliegt, als er Federn hat, der kommt zum Lohn (dadurch) in Spott und Schad.
Wer höher steigt, als er soll, der fällt tiefer, als er will.
Wer Holz hat, kann Stöße machen.
(Ein Stoß kann mehrere verschiedene Bedeutungen haben. In diesem Sprichwort ist es ein senkrechter Haufen von mehreren Dingen. Hier ist es ein Stoß Holz, ein Haufen senkrecht aufeinander geschlichteten Holzes. So kann man auch ein Stoß Papier, ein Stoß Bücher oder anderes so nennen.)
Wer Honig essen will, der muss leiden, dass ihn die Bienen stechen.
Wer Honig lecken will, darf die Bienen nicht scheuen.
Wer Honig lecken will, muss den Stachel der Bienen nicht scheuen.
Wer Honig lecken will, muss der Bienenstachel gewärtig sein.
Wer Honig will, muss der Bienen Sumsen leiden.
Wer Honig will sammeln und Rosen will brechen, muss leiden, dass Bienen und Dornen ihn stechen.
Wer hörts nicht gern, dass man ihn lobt.
Wer hört sich nicht gern loben?
Wer ihm Leid tut, greift mir in meine Augen.
Wer ihm mit essen und trinken zu viel getan hat, der kann mit fasten und Krankheit abbüßen.
Wer ihm selbst ein Heiligtum ist, ist andern ein Gräuel.
Wer ihm selbst nichts kann, kann nichts.
Wer im Alter jung sein will, muss in der Jugend alt sein.
Wer im Argwohn steckt, der steckt in der Gefahr.
Wer im Bett liegt, ist ein braver Mann.
Wer im dreißigsten Jahre nichts weiß, im vierzigsten nichts ist, im fünfzigsten nichts hat, der lernt nichts, wird nichts und kommt zu nichts.
Wer in dem zwanzigsten Jahre nichts weiß, in dem dreißigsten nichts kann, im vierzigsten nichts hat, der wird die Zeit seines Lebens bleiben, wer er ist.
Wer vor 20 Jahren nicht schön wird, vor 30 Jahren nicht stark, vor 40 Jahren nicht witzig, und vor 50 Jahren nicht reich, an dem ist alle Hoffnung verloren.
Wer vor zwanzig Jahren nicht schön wird, vor dreißig Jahren nicht stark, vor vierzig nicht witzig, vor fünfzig nicht reich, an dem ist Hopfen und Malz verloren.
Wer vor zwanzig Jahren nicht schön wird, vor dreißig nicht stark, vor vierzig nicht klug, vor fünfzig nicht reich, der mag seines Glücks wohl erwägen: es ist an ihm alle Hoffnung verloren.
Wer im eignen Haus beregnet und beschneit wird, des erbarmt sich auch Gott nicht.
Wer in seinem eigenen Hause beschneit oder beregnet, des will sich Gott nicht erbarmen.
Wer in seinem Haus beschneit wird, des erbarmt sich auch Gott nicht.
Wer in sein Haus regnen lässt, dessen erbarmt sich Gott nicht.
Wer leid, dass ihm in sein eigen Haus regnet oder schneit, des erbarmt sich Gott nicht.
Wer im Finstern doppelt, verliert die Würfel.
Wer im Frühjahr nicht sät, wird im Spätjahr nicht ernten.
Wer im Galopp lebt, fährt im Trab zum Teufel.
Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen schmeißen.
Der ein gläsern Dach hat, muss nicht auf andere Häuser Steine werfen.
Wer ein gläsern Dach hat, muss andere nicht mit Steinen werfen.
(Das bedeutet, man sollte keine Fehler bei anderen kritisieren oder anprangern, die man selbst hat. Z. B. wird in manchem Kommentar mit falscher Rechtschreibung die Rechtschreibung anderer Artikel im Internet kritisiert oder ein Raucher verurteilt den anderen wegen des Rauchens. Erklärung im Sprichwörter Lexikon von Wander 1867 dazu: „Der selbst Schuldige muss den Schuldigen nicht verdammen und anklagen.“ Vergleichbare Sprichwörter gibt es auch im Plattdeutschen und in etlichen anderen Ländern. Sprichwort in den Niederlanden: Wer Butter auf dem Kopf hat, sollte die Sonne meiden.)
(Bei Wander gibt es etliche fast gleichlautende Sprichwörter unter verschiedenen Stichwörtern: Dach, Glasdach, Glasfenster, Glashaus, Haus, Kopf und Stein. Überall soll wegen des Glases nicht mit Steinen geworfen werden. Bis auf eins ohne deutsche Quelle und oft nur als Übersetzung aus verschiedenen anderen Sprachen. So entstehen schnell neue Sprichwörter in zweistelliger Zahl.)
Wer im Grabe liegt, dem ist wohl gebettet.
Wer im Herbst das Nachlesen hat, der findet wenig Trauben.
Wer im Holz arbeitet, wird nicht reich.
Wer im Kleinen anfängt zu stehlen, der treibt ins Große.
Wer im Kleinen nicht treu ist, der ist es noch weniger im Großen.
Wer im Kleinen spart, kann im Großen freigebig sein.
Wer im Kopf hat leeres Stroh, ist gemein und stolz und roh.
Wer im Krieg will Unglück han, fang es mit den Deutschen an.
Wer im Leben keinen Richter hat, dem zahlt der Tod seine Missetat.
Wer immer auf dem Lande lebt, verbauert.
Wer immer aus dem Mehlfasse nimmt und nichts wieder hineinschüttet, kommt bald auf den Grund.
Wer immerdar sauer sieht, um den gibt man nichts.
Wer immerfort rechnet, was er kostet, isst nimmer guten Kohl.
Wer immer haben will, trägt auch den Wohltäter nicht im Herzen.
Wer immer mit dem Strom schwimmt, erreicht niemals die Quelle.
Wer immer sauer sieht, um den gibt man nichts.
Wer immer überm Spielen leit, gewinnet Sünd', und verliert die Zeit.
Wer immer zu früh zu kommen meint, kommt oft zu spät.
Wer im Rohr sitzt, hat gut Pfeifen schneiden.
Wer im Rohr sitzt, kann wohl Pfeifen schneiden.
Wer im Rohr sitzt, schneidet sich die Pfeifen, wie er will.
Wer im Rohr sitzt, steckt andre in den Sack.
Wer im Ruf ist, früh aufzustehen, mag lange schlafen.
Wer im Sacke kauft und sich mit Toren rauft, ist töricht.
Wer im Schach ziehen und ein Bergwerk bauen will, darf seine Augen nicht in die Tasche stecken.
Wer im Sommer die Kleider verreißt, muss im Winter frieren.
Wer im Sommer nicht arbeitet, muss im Winter Hunger leiden.
Wer im Sommer nicht mag schneiden, muss im Winter Hunger leiden.
Wer im Stocke*32 sitzt, singt nicht hoch.
Wer im Trockenen sitzt, lacht über den Regen.
Wer im Winter nicht sein will ein Pöpel, der kann im Sommer sein ein Kröpel.
Besser im Winter ein Pöpel, als im Sommer ein Kröpel.
(Pöpel = wohlverwahrte Puppe; sich einpöpeln, jemand, der sich gegen Wind und Wetter dicht eingehüllt hat. Kröpel = Krüppel. Das bedeutet, wer im Sommer nicht krank sein will, der sollte sich im Winter warm anziehen, sich wohl verhüllen.)
Wer im Zorn handelt, geht im Sturm unter Segel.
Wer im Zweifel schwört, ist meineidig.
Wer in allen Gassen wohnt, wohnt übel.
Wer in den Krieg will, der nehm' ein Weib.
Wer in Krieg will, der nehm ein Weib, so darf er nicht fern nach Unglück reisen.
Wer in der Ferne pocht, schweigt in der Nähe.
Wer in der Gewohnheit erwärmt, der lässt ihm den Pelz nicht gern nehmen.
Wer in der Hitze nicht arbeiten will, der wird in der Kälte Hunger leiden.
Wer nicht will in der Hitze arbeiten, muss in der Kälte Hunger leiden.
(Eines der wenigen Sprichwörter, die in Wanders Quellen doppelt verzeichnet sind, er aber nur ein Mal ins Deutsche Sprichwörter Lexikon übernimmt. Beide obige Varianten stehen 1685 in der Sammlung „Zwey Tausend Gutte Gedancken“ von Paul Winckler unter Nr. 1200/36 und 2000/66. Bei Wander steht nur das untere unter Hitze Nr. 21)
Wer in der Jugend die Füße spart, hat im Alter ruhige Beine.
Wer in der Jugend kein Zaum und Sattel hat gelitten, der taug nicht zu Raten noch Taten.
Wer in der Jugend nicht töricht war, wird im Alter nicht weise sein.
(Dieses Sprichwort ist schon vor 40 Jahren in Deutschland als Sprichwort belegt und seitdem mehrfach veröffentlicht. Einige Quellen nennen aus auch als isländisches Sprichwort. Für beides gibt es keinen eindeutigen älteren Beleg. Fast gleichlautend „Töricht in der Jugend, weise im Alter.“, gibt es aber schon 1864 eine Quelle, die es als Sprichwort aus Mailand bezeichnet: „Das Kind im Sprichwort“ von Otto Freiherr von Reinsberg Düringsfeld auf Seite 69, 1864 in Leipzig bei Hermann Fries veröffentlicht und 2011 im Georg Olms Verlag als Nachdruck mit einem Vorwort von Wolfgang Mieder, ISBN: 978-3-487-14633-1)
Wer in der Trunkenheit stiehlt, wird nüchtern gehangen.
Wer stiehlt, wenn er trunken ist, wird gehängt, wenn er nüchtern ist.
Wer in der Welt fortkommen will, nicht immer fromm sein kann und still.
Wer in der Wurzel bös ist und kein gut Geblüt hat, der ist nicht zu bessern.
Wer in die Asche bläst, besudelt sich die Nase.
Wer in die Mühle geht, der wird bestäubt.
Wer in Dinkel fällt, kommt staubig heraus.
Wer in einem Jahr will reich werden, ist schon halb gehangen.
(Sprichwort 1685 bei Paul Winckler (Nr. 1800/21). Wander macht aus „gehangen“ unter Jahr Nr. 186 einfach „gefangen“ und verändert damit das Sprichwort in seine eigene Version.)
Wer in einen sauren Apfel gebissen hat, dem schmeckt der süße desto besser.
Wer in Einfalt wandelt, der wandelt wohl.
Wer in Frieden will walten, muss leiden und stillhalten.
Wer in jeder Woche einen blauen Montag und einen grünen Donnerstag macht, bescheidet seinen Kindern den Bettelstab und den Gemeinkasten.
Wer in Seide bekleidet ist, sollt sich alle Augenblicke erinnern, dass sein Leben und Tod dem elenden Seidenwurm gleich sei.
Wer in seinen Beutel lügt, niemand als sich selbst betrügt.
Wer in sein Nest hofiert, besch– sich selber.
Wer in sein Nest hofiert, den gereut's ehe es trocken wird.
Wer in sein eigen Nest hofiert, der ist nicht Ehren wert. Er liegt im Dreck wie der Wiedehopf.
Wer ins Feuer bläst, dem fliegen die Funken in die Augen.
Wer ein Feuer aufbläst, dem springen die Funken unter die Augen.
Wer in spitze Dornen fällt, der wird davon verkratzt und zerrissen.
Wer in Unehren gezeugt ist, bricht gern wieder die Ehe.
Wer Irrwischen folgt, der kommt in Gefahr.
Wer ist eselweis, geht nur einmal aufs Eis.
Wer ist gelehrter als der Teufel, doch tut er das Gute nicht, was er weiß.
Wer ist wie ein Bauer, gibt er etwas, so sieht er sauer.
Wer jählings reich wird, nimmt kein gut Alter.
Wer jedem das Maul stopfen wollte, müsste viel Mehl haben.
Der muss viel Mehl haben, der allen Leuten das Maul verkleistern will.
Man müsste viel Mehl haben, wenn man jedem das Maul stopfen wollte.
Wer allen Leuten den Mund stopfen wollte, bedürfte viel Brots.
Wer allen Leuten wollt das Maul stopfen oder verkleben, der müsst viel Brei oder Mehl haben.
Wer jedermann den Mund stopfen wollte, bedürfte viel Mehl.
Wer jede Gefahr will fliehen, der muss hinter den Ofen ziehen.
(Hinterm Ofen läuft man aber Gefahr, sich zu verbrennen. Egal was man macht, dem Schicksal entgeht man nicht.)
Wer jung erwirbt, alt nicht verdirbt.
Wer jung nichts taugt, bleibt auch alt (im Alter) ein Taugenichts.
(Was man sich jung angewöhnt hat, lässt man auch im Alter nicht.)
Wer Kammerjungfern freit und gern Kaldaunen isst, der frage nicht nachher, was drin gewesen ist.
Wer kämpft, kann schon mal verlieren. Wer nicht kämpft, hat sowieso schon verloren.
Wer kämpft, kann schon mal verlieren. Wer nicht kämpft, hat sowieso schon verloren.
Wer kann allen Gänsen Schuh machen?
Wer kann, der kann.
(Ein sehr altes Sprichwort, das schon 1606 in der Sammlung von Petri zu finden ist, noch in der damaligen Schreibweise: Wer kan, der kan: Damit ist die Behauptung, das Sprichwort sei auf den bayrischen Pferdehändler und Lohnkutscher Franz Xaver Krenkl (1780 - 1860) aus dem 19. Jahrhundert zurückzuführen (auf bayrisch: "Wer ko, der ko), eindeutig falsch. Er kann es benutzt haben, war aber nicht der Urheber. 1736 schrieb dazu Petrus Schusmann in seinem Buch „Über Gute und Böse Aufgehende Sonne“ auf Seite 80: „Wer kann, der kann ist sonsten ein gemeines Sprichwort; ich aber sage, wer kann, der muss; wer seinen Nächsten bessern, auf den rechten Weg bringen, von denen Lastern abführen kann, der muss es tun.“ In diesem Sinne muss die freie Welt der Ukraine helfen, den russischen Angriff von Putin abzuwehren und mit allen Mitteln die territoriale Integrität der Ukraine sichern. Im Augenblick helfen nur so viele Waffenlieferungen wie möglich, weil Putin keinerlei Interesse daran hat, die Existenz der Ukraine in ihren, auch von Russland garantierten Grenzen, zu akzeptieren. Putin will die Ukraine als Staat und die Ukrainer als Volk vernichten, er kann aber nicht.)
Wer kann für Unglück, wenn dessen das Haus voll ist!
Wer kann für Unglück, wenn's Haus voll ist!
Wer kann Gott zwingen, dass er tanze, wie wir pfeifen?
Wer kann jeder Mutter ein frommes Kind erziehen?
Wer kaufen will, was er sieht, muss verkaufen, was er hat.
Wer kegeln will, muss aufsetzen.
Wer keine Bienen hat muss selber schwärmen.
Wer kein Edelmann ist, gilt als Bauer.
Wer keine Freunde hat, lebt nur zur Hälfte.
Wer keine Hand hat, kann keine Faust machen.
Wer keine Hand hat, macht keine Faust.
Wer keine Hemden machen kann, muss die alten flicken.
Wer keine Kinder hat, weiß nicht, warum er lebt.
Wer keine Kunst kann, muss die Bude zumachen.
Wer keinem Herrn dient, ist halber Herr.
Wer keine Neider hat, hat auch kein Glück.
Wer keinen Fehler hat, muss im Grabe liegen.
Wer keinen Honig im Bienenkorbe hat, muss ihn im Munde haben.
Wer keinen Hunds . . z riechen kann, soll auch kein Wildbret essen.
Wer nicht Hundslauch riechen kann, soll auch kein Wildbret essen.
Wer keinen Kalk hat, muss mit Gift (Lehm) mauern.
Wer keinen Kopf hat, braucht keinen Hut.
Wer keinen Spaß mag verstehn, soll nicht unter Leute gehn.
Wer keinen Stuhl hat, muss auf der Bank sitzen.
Wer keinen Verstand hat, kann keinen verlieren.
(Ebenso russisches Sprichwort.)
Wer keine Prügel hat, muss mit Bratwürsten um sich werfen.
Wer keine Sorgen hat, macht sich welche.
(Bei Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon steht dieser Spruch unter Sorge Nr. 136, aber leider ohne Quellenangabe. Eine eigene Suche ergab etliche Stellen, an denen dieser Spruch in den letzten 100 Jahren zitiert wurde, mal in Sprichwörtersammlungen, mal in Büchern und auch in Zeitungen. Selbst in den Duden, Band 4 „Die Grammatik“, hat er es auf Seite 1123 geschafft. Nur konnte ich keine Quelle vor 1876, dem Erscheinungsjahr des 4. Bandes des Deutschen Sprichwörter Lexikons, finden. So ist dieser Spruch eigentlich kein echtes Sprichwort, sondern ein Zitat eines von Wander selbst produzierten Spruches, das inzwischen wie ein Sprichwort gebraucht wird.)
Wer keine Taube hat, der hat Mücken.
Wer keine Zeit hat, ist ärmer als der ärmste Bettler.
Wer kein Gehirn hat, kann keins verlieren.
Wer kein Geld hat, braucht nicht zu Markt zu gehen.
Wer kein Geld hat, darf sich auch um keinen Beutel bekümmern.
Wer kein Geld hat, dem entfällt keine Münze.
Wer kein Geld hat, dem fällt es nicht durch die Finger.
Wer kein Geld hat, muss Bürgen stellen.
Wer kein Geld hat, muss mit der Haut bezahlen.
Wer nichts hat, muss mit der Haut bezahlen.
Wer nichts im Beutel hat, muss mit der Haut zahlen.
Wer nicht kann mit dem Beutel, muss mit der Haut bezahlen.
(Das bedeutet, wenn in früheren Zeiten jemand seine Schulden nicht zurückzahlen konnte, musste der zahlungsunfähige Schuldner für seinen Gläubiger wie ein Knecht oder Leibeigener seine Schulden abarbeiten. Bei Arbeitsverweigerung oder Fluchtversuchen durften, wenn notwendig, bei dieser Knechtschaft auch Zwangsmaßnahmen angewendet werden.)
Wer kein Glück hat, dem verbrennt das Brot im Ofen.Wer nichts im Beutel hat, muss mit der Haut zahlen.
Wer nicht kann mit dem Beutel, muss mit der Haut bezahlen.
(Das bedeutet, wenn in früheren Zeiten jemand seine Schulden nicht zurückzahlen konnte, musste der zahlungsunfähige Schuldner für seinen Gläubiger wie ein Knecht oder Leibeigener seine Schulden abarbeiten. Bei Arbeitsverweigerung oder Fluchtversuchen durften, wenn notwendig, bei dieser Knechtschaft auch Zwangsmaßnahmen angewendet werden.)
Wer kein Kreuz hat, muss sich eins schnitzen.
Wer kein Ohr hat, dem kann man keins abschneiden.
Wer kein Recht, Freiheit oder Privileg wider sich lässt gelten, der hat seines rechtens Freiheit und Gerechtigkeiten auch nicht von andern zu getrösten.
Wer kein Ross hat, der muss zu Fuß gehen.
Wer kein Soldat ist gewesen, der gibt kein Hauptmann.
Wer kein Unglück gehabt hat, der weiß von keinem Glück zu sagen.
Wer kein Wolf ist, soll keinen Wolfspelz tragen.
Wer kieft, mit dem ist gut spielen, den er gewinnt nicht, sonst kiefet er nicht.
(Aus dem Altdeutschen: Kiefen, Kieferbsen = grüne Erbsen in Schoten; kiefen = keifen, zanken oder mühsam kauen. Ein Wort mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen, je nachdem, ob es groß- oder kleingeschrieben wird. Die Sprichwort bedeutet, wer verliert, der keift und schimpft deswegen. Für Mitspieler ist das gut, da sie gewinnen.)
Wer klagen will, der klage fest.
Wer kleinen Herren dient, ist selbst Herr mit.
Wer kleine Sünden meidet, fällt nicht in große.
Werkleute findet man leichter als Meister.
Wer klug ist, legt die Hand nicht zwischen Hammer und Amboss.
Wer kommt nach Giebichenstein, kommt selten wieder heim.
Wer könnt etwas im Hauswesen gewinnen und nicht lügen: Mit Lügen und Listen spickt man Säck und Kisten.
Wer Kopf hat, der hat ein Ehrenamt.
Wer kosten will die süße Nuss, die harte Schal erst knacken muss.
Wer Krieg predigt, ist des Teufels Feldprediger.
(Entsprechend diesem Sprichwort kann man sich den eigentlichen Beruf des russischen Präsidenten denken, ebenso seiner Unterstützer bis hin zu den Funktionsträgern der russisch orthodoxen Kirche, die eigentlich Frieden predigen sollten.)
Wer kriegt, der wird bekriegt.
Werkstatt bedarf keines Palastes.
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