Deutsche Sprichwörter  mit W

Deutsche Sprichwörter
Über 25.000 deutsche Sprichwörter
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Auf diesen Seiten stehen über 25.000 neuere und bis zu 2000 Jahre alte deutsche Sprichwörter. Bei der großen Zahl der existierenden Sprichwörter ist es unmöglich, alle hier aufzuführen. Manchmal ist ein scheinbar bekanntes deutsches Sprichwort hier nicht gleich zu finden, weil es wegen verschiedener Versionen, anderer Schreibweise oder unterschiedlichen Formulierungen unter anderen Anfangsbuchstaben steht, unter dem es zu finden ist.

Manchmal steht ein Sprichwort aber überhaupt nicht bei den deutschen Sprichwörtern, da es in der Vergangenheit fälschlich als deutsches Sprichwort ausgegeben und veröffentlicht wurde. Dann ist es möglicherweise HIER zu finden.

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Wer selber fleucht, den jagt man leicht.

Wer selber nicht gelernt hat, der kann andre nicht lehren.

Wer selber nichts taugt, der sagt von andern auch nichts Gutes.
(Ein Jahrhunderte altes Sprichwort, das sich auch heute noch vielfach immer wieder bestätigt, selbst in Familien, unter vermeintlichen Freunden und allernächster Nachbarschaft.)

Wer selber nicht will, da hat Gott keine Schuld dran.

Wer selber nicht will, dem kann alle Welt nicht helfen.

Wer selbst einen Kopf hat, braucht keinen zu borgen.

Wer selbst geht, den betrügt der Bote nicht.

Wer selbst immer sich alleine lobt, des Lob ist schwach und klein.

Wer selbst mausen kann, der braucht keine Katzen.

Wer selbst untreu ist, der traut niemandem.

Wer (Was) selten kommt, kommt wohl (scharf).

Wer selten reitet, dem tut der Arsch weh.

Wer selten reitet, hat bald einen Wolf.

Wer`s feine Brot vorisst, muss das grobe nachessen.

Wer's Feuer austun will, ziehe den Brand hinweg.

Wer's Glück hat, dem fliegen die Enten gebraten ins Maul.

Wers Glück hat, dem fliegen gebratene Hühner ins Maul.

Wer's Glück hat, dem kalbt ein Ochs.

Wer's Glück hat, führt die Braut heim.

Wer's gut kocht, der mag's gut ausessen.

Wer's hat, der hat's, wem's kommt, dem kommt's.

Wer sich abends den Magen nicht überlädt, dem tut morgens der Kopf nicht weh.
Wer sich des Abends den Magen nicht überladet, dem tut des Morgens der Kopf nicht weh.

Wer sich Akzisoren setzen lässt, braucht keine Blutegel.

Wer sich alle Büsche besieht, kommt selten zu Holze.

Wer sich allein für klug hält, mag allein zugrunde gehen.

Wer sich aller Ehr erwogen hat, der erwürgt nicht bald an einer Lüge.

Wer sich aller Ehr getröstet hat, der ist aller Scham frei.

Wer sich als Hund ausgibt, muss auch als Hund bellen.

Wer sich an alten Kesseln reibt, der kriegt beschissene Hände.
Wer sich an alten Kesseln reibt, der wird gern rahmig.
(beschissen = beschmiert, verdreckt)

Wer sich an andern spiegelt, der spiegelt sich sanft.
Der spiegelt sich leicht, der sich an einem andern spiegelt.

Wer sich an Bienen, Fluss und Dornen nicht will wagen, wird weder Honig, Fisch noch Rosen davontragen.

Wer sich an die Weiber hängt, der bleibt wie die Fliege im Honig kleben.

Wer sich an einem Stein stößt, der sieht, woran er gestoßen.

Wer sich an gemeinen Mann hängt, der hängt ärger als am Baum.

Wer sich an Narren stoßen kann, der ist kein törichter Mann.

Wer sich an Pöbel hängt, ist übel logiert.

Wer sich anspannen lässt, der muss ziehen.

Wer sich auf andere verlässt, der ist verlassen.

Wer sich auf andre verlässt, ist verlassen genug.
Wer sich auf Menschen verlässt, ist verlassen genug.

Wer sich auf das Meer begibt, muss es auf das Wetter wagen.

Wer sich auf der Straße verirrt, der kehre wieder nach Hause.

Wer sich auf die Schalkseite legen will, dem muss man das Lager darnach machen.

Wer sich aufrichten will, dem soll man aufhelfen.

Wer sich auf's Erben verlässt, kommt entweder zu früh, oder zu spät.

Wer sich dem Jagen ganz ergeht, wird gleich den Tieren mit der Zeit.

Wer sich den Zorn lässt übergohn, kann weder Recht noch gut mehr ton.
(Bei diesem Sprichwort ist wie bei einigen anderen die Rechtschreibung zu Gunsten des Reimens etwas verändert. Eigentlich mit richtiger Rechtschreibung: Wer sich den Zorn lässt übergeh'n, kann weder Recht noch gut mehr tun.)

Wer sich der Schalkheit fleißt, mag der Büberei Meister werden.

Wer sich der Schande rühmt, ist nicht der Ehre wert.

Wer sich des Bettels nicht schämt, nährt sich reichlich.

Wer sich des Fragens schämt, der schämt sich des Lernens.

Wer sich des Stehlens getröstet, getröstet sich auch des Galgens.

Wer sich die Bienen schrecken lässt, schmeckt selten süßen Honig.

Wer sich die Jugend verpfeffert, dem wird das Leben mit Galle gewürzt.

Wer sich die Nas abschneidet, verschimpft sein Angesicht.

Wer sich ehrlich will ernähren, muss viel flicken und wenig zehren.

Wer sich ein Haar krümmen lässt, dem krümmt man bald schon den Rücken.
(Haare krümmen bedeutet, jemandem einen Schaden zufügen. Ein Vergleich, der bis heute vielfach benutzt wird, jemandem zu schaden oder wenn keine Haare gekrümmt werden, jemandem gerade keinen Schaden zuzufügen. Ein Spruch, der erstmals 1870 im 2. Band des Deutschen Sprichwörter Lexikons von Karl Friedrich Wilhelm Wander unter Haar Nr. 128 auftaucht. Er nennt keine Quelle, sondern nur einen Text aus dem Jahr 1541, der die Bedeutung erklären soll. Der Spruch ist möglicherweise also nur eine von Wander selbst verfasste Zusammenfassung eines früheren Gedankens und damit wie etliche seiner Sprüche von ihm selbst erdacht und damit kein Sprichwort. Unabhängig davon wird der Spruch an einigen Stellen, auch im Internet, als Sprichwort bezeichnet, aber immer ohne Quellenangabe.)

Wer sich einmal verbrannt hat, bläst hernach die Suppe.

Wer sich ertränken will, der soll sich in einem lautern Wasser ertränken.

Wer sich freit ein Nachbarskind, der weiß auch, was er find't.

Wer sich freundlicher erzeigt, als er zu tun schuldig, der sagt so viel: hüt dich, ich schlag dich.

Wer sich fürchtet, der lauf in die Kirche.

Wer sich fürchtet, der schläft gern auf ganzer Haut.

Wer sich fürchtet, zieht den Panzer an.

Wer sich getroffen fühlt, der meldet sich.

Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen.

Wer sich hält an die Toren, so er fällt, hat zwieer verloren.

Wer sich heut nicht bessert, wird morgen ärger.

Wer sich im Bart grasen lässt, dem hofiert man zuletzt ins Maul.

Wer sich in fremden Hader*14 mischt, ein Beule davon am Kopf erwischt.

Wer sich (mutwillig) in Gefahr begibt, kommt darin um.
Wer sich in Gefahr begibt, verdirbt darin.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 3, 27: „Denn wer sich gern in Gefahr gibt, der verdirbt darin; 28. und einem vermessenen Menschen geht's endlich übel aus.“)

Wer sich in Herrendiensten zu Tod arbeitet, den holt der Teufel.

Wer sich in seinem Busen spiegelt, bedarf keines anderen Spiegels.

Wer sich ins Leiden schicken kann, den wird die Hoffnung nicht verlassen.

Wer sich lässt den Mantel nehmen, dem nimmt man auch den Rock.
Wer ihm lässt den Mantel nehmen, dem nimmt man auch den Rock dazu.
(Ein über 500 Jahre altes Sprichwort, beide Versionen 1630 in der Sammlung von Christoph Lehmann. Obwohl etliche in einem heute nicht mehr gebräuchlichen Wortlaut enthalten sind, zeigt dieses, dass Lehmann auch heute verständlichere Formulierungen bekannt waren. Zusätzlich erklärter er manche Bedeutung. Zu diesem schrieb Lehmann: „Oft geschieht's, so man in einem weicht, so muss man im andern auch nachgeben, lässt man sich fassen, so lässt man sich auf den Boden werfen.“)

Wer sich leiten lässt, geht nicht irre.

Wer sich lobt alleine, dess Ehre ist gar kleine.

Wer sich mausig macht, den fressen die Katzen.

Wer sich mischt unter die Kleie, den fressen die Säue.

Wer sich mit der Armut behelfen kann, der bedarf keiner Herrengunst und Dienst.

Wer sich mit Hoffnung aufhält, der ist wie einer, der im Schlaf träumt, als hätte er wohl getrunken und wenn er wacht, so dürstet ihn noch.

Wer sich mit Lumpen niedersetzt, der steht auch mit Lumpen auf.

Wer sich mit Schalksnägeln kraut, hat keine fromme Hand.

Wer sich mit wenigen vergnügt, findet allenthalben seinen Tisch.

Wer sich müde arbeitet, der kann sanft schlafen.

Wer sich nicht auf Betrug versteht, der Leute billig müßig geht.

Wer sich nicht aufbläst, zerberstet nicht.

Wer sich nicht bessern will, den mag der Henker in die Schule nehmen.

Wer sich nicht fürchtet, dem ist keine Übeltat zu groß.

Wer sich nicht lässt raten, sitzt am Tisch und verschläft den Braten.
Wer sich nicht will lassen raten, der sitzt am Tisch, verschläft den Braten.

Wer sich nicht satt essen kann, der kann sich auch nicht satt lecken.

Wer sich nicht schämt, macht sich die Kilbe zunutz.

Wer sich nicht schämt, wird nicht zuschanden.

Wer sich nicht verstellen kann, taugt nicht zum Regieren.

Wer sich nicht will vor dem Zepter biegen, der muss sich unter die Geißel bücken.

Wer sich nicht will zum Wolfe machen, der ziehe nicht sein Fell an.

Wer sich nur mit sich selbst berät, weinet alleine.

Wer sich rächt, der bezahlt sich selbst.

Wer sich rächt, der widersteht nicht dem Unrechten, sondern übt ein neues Unrecht.

Wer sich satt gegessen hat, meint, andere seien auch satt.

Wer sich schämt, habe den Schaden.

Wer sich seiner Sünden rühmt, sündigt doppelt.

Wer sich selber kämmt, rauft sich mit dem Kamm die Haare aus.

Wer sich selber kennt, spottet nicht über andere.

Wer sich selber kitzelt, lacht, wann (wie) er will.
Wer sich selbst kitzelt, lacht, wann er will.

Wer sich selber lobt, den hassen viele.

Wer sich selber lobt, heißt der Lästerlin.

Wer sich selber lobt, muss gewiss böse Nachbarn haben.
Wer sich selber lobt, muss üble Nachbarn haben.

Wer sich selber (selbst) schändet, den lobt niemand (der gefällt niemand).

Wer sich selber zu Honig macht, wird von den Bienen aufgefressen.
Wer sich zu Honig macht, den benaschen die Fliegen.

Wer sich selbst ein Heiligtum ist, ist andern ein Gräuel.

Wer sich selbst liebt allzu sehr, den hassen andre desto mehr.

Wer sich selbst lobt, der hinkt am Hirn.

Wer sich selbst nichts gönnt, gönnt auch anderen nichts.

Wer sich selbst nicht traut, der wird desto weniger betrogen.

Wer sich selbst nicht weiß zu raten, schau, was andre vor ihm taten.
Wer nicht selbst weiß sich zu raten, schau' was andre vor ihm taten.

Wer sich selbst oder einen anderen recht erkennen will, der muss vorher alle Glücksschminke voraus aber Ehre und Reichtum abwischen.

Wer sich selbst rächt, der setzt sich an Richters statt.

Wer sich selbst rühmt, bekommt neidige Nachbarn.

Wer sich selbst schadet, mag sich selbst verklagen.

Wer sich selbst überwindet, der gewinnt.
Wer sich selbst überwinden kann, der ist ein Held und starker Mann.

Wer sich selbst zum Esel macht, dem will jeder Säcke aufladen.
Wer sich zum Esel macht, auf dem will jedermann reiten.
Wer sich zum Esel macht, dem wird aufgepackt.
Wer sich zum Esel macht, dem will jeder seinen Sack auflegen.
Wer sich zum Esel macht, der muss Säcke tragen.
Wer sich zum Esel macht, der muss Eselsarbeit tun.

Wer sich's Maul nicht aufzutun getraut, muss den Beutel auftun.

Wer sich Stehlens getröstet, getröstet sich auch des Galgens.

Wer sich stößt an ein Stroh, wird sein Leben nicht froh.

Wer sich täglich bessert, kommt auf einen guten Acker.

Wer sich über des (eines) anderen Glück freut, dem blüht sein eigenes.

Wer sich um den guten Namen nicht wehrt, ist wenig wert.

Wer sich um einen Heller*17 lässt Unrecht tun, wird um einen Kreuzer geleicht.
(geleicht = geschlagen, geschnitten.)

Wer sich und die Seinen schändet, der ist unbesonnen.

Wer sich unter die Kleie mengt (mischt), den fressen die Schweine.

Wer sich verlässt auf's Erben, bleibt ein Narr bis ins Sterben.
Wer sich verlässt aufs Erben, mag als ein Narr sterben.

Wer sich verlässt aufs Erben, verlässt sich auf's Verderben.

Wer sich verteidigt, klagt sich an.
(Ein Sprichwort, das auch heute noch vielfach bei etlichen Gelegenheiten benutzt wird, manchmal als deutsches Sprichwort, oder nur als Sprichwort bezeichnet. Manchmal wird auch „ohne Anklage“ eingefügt. In einigen Fällen wird es auch als Zitat Maximilien de Robespierre (6.5.1758 - 28.7.1794) zugeschrieben, aber nie belegt, oder als altes römisches Sprichwort, ebenfalls ohne Quellenangabe. Mögliche Herkunft des Sprichworts könnte ein Sprichwort aus der „Sammlung Schweizerischer Sprüchwörter“ von Melchior Kirchhofer aus dem Jahr 1824 sein. Dort steht auf Seite 343 unter Nr. 75: „Wer sich entschuldiget, klagt sich an.“. Dieses schweizerische Sprichwort wurde von Wander in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon unter Entschuldigen Nr. 6 fast Wortgleich übernommen.)

Wer sich vom Karch hat ausgespannt, der sucht seine Ruh.
(Karch = Karre. Das Sprichwort bedeutet, jemand zieht sich vom öffentlichen ins Privatleben zurück. Das Wort Karch kommt in den Sammlungen von Christoph Lehmann mehrmals vor. Wander führt es in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon 7 Mal auf und jeweils doppelt unter dem Stichwort Karre, teilweise ohne Quellenangabe und mit verändertem Wortlaut.)

Wer sich vom Knecht lässt duzen, kann sich selbst die Stiefel putzen.

Wer sich von einem bösen Weibe scheidet, macht eine gute Tagreise.

Wer sich vor allem fürchtet, strauchelt auch über seinen eigenen Schatten.

Wer sich vor der Hölle fürchtet, der fährt hinein.

Wer sich vor Funken fürchtet, der gibt keinen Schmied ab.

Wer sich vorsieht und sonst guten Wandels ist, bei dem soll man zehn böse Stücke gegen einem Guten abziehen.

Wer sich warnt, der wehrt sich.

Wer sich wie Kot ans Rad hängt, den lässt man wie Kot daran hangen, bis ihn das Rad wie Kot wegwirft.

Wer sich will mit Gott vereinen, der muss sich von sich selber scheiden.

Wer sich Zeit nimmt, kommt auch.

Wer sich zu Frommen setzt, der steht bei Frommen auf.

Wer sich zu lange schnäuzt, der blutet zuletzt.

Wer sich zum Lamm macht, den fressen die Wölfe.
Wer sich zum Schafe macht, den fressen die Wölfe.
Wer sich zum Schaf macht, wird vom Wolf gefressen.
Machst du dich selbst zum Schaf, so beißen dich die Hunde, (frisst dich der Wolf).
Wer sich zu Räudigen hält, wird selber krätzig.

Wer sich zur Taube macht, den fressen Falken.

Wer sich zwischen Freunde mengt, klemmt sich gern.

Wer sich zwischen Stroh und Feuer legt, verbrennt sich gern.

Wer sie bäte, wer weiß, was sie täte?

Wer singt im alten Ton, bekommt nur alten Lohn.

Wer's kann, dem kommt's, sprach der Schneider, da brachte man ihm auf Osterabend ein paar Hosen zu flicken.
Wer's kann, dem kommt's.
(Oben das verlängerte Sprichwort bei Simrock, das untere bei Körte und Agricola. Erklärung in Körtes Sammlung von 1837, die Simrock 1846 in geänderter Form dem Sprichwort zuschlug: „sagte jenes Schneiderlein, dem das ganze Jahr durch keine Arbeit zugekommen war, als ihm am Osterabend ein Paar Hosen zum Flicken gebracht wurden.“
Schon bei Agricola stand dieses Sprichwort 1529 unter Nr. 373. Seine Erklärung dazu: „Einem Schneider, dem sein Handwerk nicht wohl kundig war, ist im ganzen Jahr keine Arbeit gegeben worden, allein auf den Osterabend wurden ihm ein paar Hosen zum flicken gebracht. Da sagt er: ‚Wer's kann, dem kommt's.‛ Wem nun ein Glück aufsteht ohn allen Grund, des er sich nicht versehen hat, der sagts von ihm selbst.“
Das bedeutet, der Schneider konnte sein Handwerk mehr schlecht als recht und bekam deshalb keine Aufträge und war arbeitslos. Nur einmal am Osterabend bekam er die Hose zu flicken. Das bedeutet, dieses Sprichwort drückt ein unerwartetes Glück oder Ereignis aus, das der Sprecher des Sprichwortes durch eigenes Tun eigentlich nicht verdient und erwartet hat.)

Wer's kann, dem kommt's, wie dem alten Weibe das Tanzen.

Wer's Kreuz hat, der segnet sich.

Wer's lang hat, lässt's lang hangen.

Wer's Latein nicht gelernt hat, der soll es ungebrüht lassen.

Wer's links anfängt, dem geht's links.

Wer's Messer zuerst zückt, muss es auch zuerst einstecken.

Wer's mit Dünkel anfängt, dem geht's mit Reuen aus.

Wer's nicht achtet, dem geschieht nicht weh.

Wer's nicht glaubt, ist drum kein Ketzer.

Wer's nie bös macht, der machts nie gut.

Wer soll den Vater loben als ein ungeratner Sohn?

Wer sonst nichts hat, der gibt Äpfel und Birn.

Wer so viel sieht wie eine Eule, der tut ratsam, das er sich hält wie eine Eule und komme nicht unter die Vögel.

Wer spart, wenn er hat, findet, wenn er bedarf.

Wer Spaß versteht, weiß auch, was Ernst ist.

Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fische.
(Spierling ist die Bezeichnung für verschiedene kleine Fische. Es kann allgemein ein Kleinfisch gemeint sein oder je nach Ort auch Stint, Elritze, Sandaal oder andere. Laut Wander im Sprichwörter Lexikon werden Spierlinge (Cyprinus aphya L.), gehört zur Familie der Weißfische und Spieringe (Salmo eperlanus L.), Stinte und gehört zu den Salmen oder Forellen oft verwechselt. Quelle: Deutsches Sprichwörter Lexikon Band 4, Spalte 712, Spiering Nr. 1.)

Wer Spreu sät, der schneidet böse Früchte.
Wer sät die Spreu, der schneidet ab bös Getreide.

Wer's recht kann, macht nicht lange.

Wer's riecht, hat den Schnupfen nicht.

Wer's selbst angreift, der hat's in Händen.

Wer stehlen will und nicht hangen, der lass' sich zu Schaffhausen fangen.

Wer stehlen will und nicht hangen, geh nach Bremen und lass sich fangen.

Wer steht, sehe zu, dass er nicht falle.

Wer stille liegt, der ist tot.

Wer stirbt, eh' er stirbt, der stirbt nicht, wenn er stirbt.

Wer stolz ist, den kann Gott demütigen.

Wer stolz ist, ist auch grob.

Wer stößig ist, dem sagt man Bock.

Wer strauchelt und nicht fällt, befördert den Weg.
(Das bedeutet man verbessert seine Gangweise, um zukünftig nicht mehr zu stolpern.)

Wer subtil ist, dem entfallen die Hosen.

Wer sucht, der findet.
(Sprichwort mit Quelle in der Bibel: Das Evangelium nach Matthäus 7, 7 Das Sprichwort gibt nur einen Teilaspek wieder. Text in der Bibel: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“)

Wer sucht einen Fußsteig, wo die Straße gerade ist?

Wer Sünd und Laster sät, der erntet Schande.

Wer Sünd und Schand nicht mehr üben kann, der muss derselben müßig gahn.

Wer's Ungewisse will nach Hause führen, kann's Gewisse vom Wagen verlieren.

Wer's Unglück nicht versucht hat, ist des Glücks nicht wert.

Wer's Unkraut pflegt, verdirbt sich die Ernte.

Wer's Unrecht bereut, der scheut.

Wer süß will schlafen und früh aufstehen, darf abends nicht spät zum Essen gehen.

Wer's wissen soll, erfährt's zuletzt.

Wer täglich einen Narren speist, der kann sich närrischen Gedanken nicht erwehren.

Wer täglich im Wein schwimmt, muss endlich drin ersaufen.

Wer tanzen will, der zieh' auf, wenn man pfeift.

Wer tanzen will, sehe wohl zu, wen er bei der Hand nimmt.

Wer tauschen will, will betrügen.

Wer tief zapft, fährt ebenso übel, als wer tief trinkt.

Wer Töchter hat, der kriegt wohl Söhne.

Wer Töchter hat, in Sorgen staht, wie sie mit Ehren verheiratet werden.

Wer tot ist, kommt nicht wieder.

Wer trachtet emsig Tag und Nacht allein nach Geld und Gut mit Macht, der fällt dem Teufel in sein Garn, wie in Spinnweb eine Fliege verworren.

Wer traut einem Wolf auf wilder Heid und einem Bauern auf seinen Eid, einem Mönch und Krämer auf sein Gewissen, der wird von allen Vieren beschissen.
Wer traut dem Wolf auf der Heid, dem Krämer auf seinen Eid, dem Mönch auf sein Gewissen, der wird allzeit beschissen.
(beschissen = betrogen, übervorteilt, beschmiert, verdreckt)

Wer treulich arbeitet, betet zwiefältig.
Wer treulich arbeitet, der betet zwiefältig: wer untreulich arbeitet, der Flucht zwiefältig.

Wer treu mit untreu vergilt, der hat selten Gewinn.

Wer trinkt ohne Durst, der Liebe pflegt ohne Lust und isst ohne Hunger, der stirbt um 20 Jahre desto jünger.
Wer trinkt ohne Durst, isst ohne Hunger, stirbt desto junger.
Wer trinkt ohne Durst, küßt ohne Lust, und isst ohne Hunger, stirbt sieben Jahre junger (der stirbt als ein Junger).

Wer trunken macht, der wirdt wieder trunken gemacht.

Wer trunken mordet, muss nüchtern hangen.
Wer trunken sündigt, der muss nüchtern büßen.

Wer trunken wird, ist schuldig, nicht der Wein.

Wer Tugend ehrt, ist Ehren wert.

Wer Tugend hat, ist wohlgeboren.
Wer Tugend hat, ist wohl geboren, ohne Tugend ist der Adel verloren.
Wer wohl tut ist wohlgeboren, ohne Tugend ist der Adel (gar) verloren.
(soll auf Freidank zurückgehen.)

Wer Tugend liebt und nicht das Geld, der ist recht Edel in der Welt.

Wer Tugend sät, erntet Ehre.
Wer Tugend sät, der erntet einen guten Namen.

Wer tun will, was allen gefallt, muss Atem haben warm und kalt.

Wer turnieren will, der denkt erst, das er sein Leben lang frei Brot hat.

Wer tut, was er kann, ist wert, dass er lebt.

Wer tut, was er kann, tut so viel als der Papst in Rom.

Wer tut, was er kann und will, tut oft, was er nicht soll.
Wer tut, was er will, tut oft, was er nicht soll.

Wer tut, was er will, der muss leiden, was er nicht will.

Wer übel freiet, der hat unselige Kleider angezogen.

Wer übel geht, fällt über ein Stroh.

Wer übel höret, dem soll man ein Ding zweimal sagen und starck einschreien.

Wer übel isst, der fastet genug.

Wer übel pflügt, muss schlecht ernten.

Wer übel schwatzt, verliert ein gutes Schweigen.

Wer übel will zahlen, der soll nicht genau rechnen.

Wer übel zu Fuß ist, der soll sich als Erster auf den Weg machen.

Wer überall wohnt, der wohnt nirgends.

Wer über das Meer will, der suche sich ein Schiff, darauf er fahre.

Wer über den Bach ist, der biete dem andern den Stecken.

Wer über die Weiber schimpft, hat sie zu lieb gehabt.

Wer über einen Maulesel gesetzt ist, hält sich auch für einen Herrn.

Wer über Land soll ohne Speis, der tut des Tags eine kurze Reis.

Wer übermannt und überhäuptet ist, der soll lernen sich demütigen und bücken.

Wer über See und Sand freiet, dem wird Kupfer für Gold.

Wer übersehen kann, bedarf keiner Brille.
(Wer etwas übersieht, sieht nicht so genau hin und drückt ein Auge zu. Er rügt nicht jede Kleinigkeit und sieht großmütig über kleine Fehler hinweg ohne sie zu beachten. Vergleichbar mit dem Sprichwort: Er bedarf keiner Brille, der wohl durch die Finger sieht )

Wer über sich haut, dem fallen die Späne in die Augen.
(Christoph Lehmann schreibt 1630 dazu: „das ist,man soll sich an die nicht reiben, die zu mächtig sind.“)

Wer über sich wirft, dem springt der Stein auf den Kopf.

Wer überwinden will, lerne vertragen.

Wer um die Wette rennt, scherzt mit dem Tode.

Wer um große Leute ist, der muss oft Narr und Esel sein und lassen Rede für Ohren gehen.

Wer um gute Worte nichts gibt, bei dem helfen auch Schläge nichts.

Wer ungebeten kommt, geht ungedankt davon.
Wer kommt ungerufen, der gehet weg ungedankt.

Wer ungebeten zur Arbeit kommt, geht ungelohnt davon.
Wer ungeheißen zur Arbeit geht, geht ungedankt davon.
Ungedingt gearbeitet, ungelohnt davon gegangen.

Wer Unglück gekostet hat, weiß, wie's einem andern schmeckt.

Wer Unglück haben soll, bricht den Finger im Hirsebrei.

Wer Unglück haben soll, stolpert im Grase, fällt auf den Rücken und bricht die Nase.

Wer Unglück hat im Spiel, hat Glück in der Liebe.
Wer Unglück im Spiel hat, ist glücklich im Heiraten.
Unglück im Spiel, Glück in der Liebe.

Wer Unglück hat, kann einen Finger – – zerbrechen.

Wer Unglück sät, will Unglück ernten.

Wer Unrecht tut, vergisst es bald, wer Unrecht leid't, das lang' behalt.

Wer unrecht vorgeht, ist ärger, als wer ihm folgt.

Wer unter den Dornen wandert, der wird wund.

Wer unter der Bank liegt, fällt nicht hoch herab.

Wer unter die Bank will, den stößt man bald darunter.

Wer unterwegs erliegt, von dem singt man kein Siegerlied.

Wer unterwegs ist, muss fort.

Wer untreu ist und Glauben bricht, dem soll man Glauben halten nicht.

Wer urteilt, ehe er beide Part hört, der sündigt, wenn er gleich ein rechtes Urteil spricht.
Wer Vater und Mutter ehrt, der lebt lang.

Wer Vater und Mutter Lehr nicht folgt, der hat einen dummen Mut.

Wer verachtet ist, der gilt so viel als ein böser Pfennig.

Wer veracht guten Rat, der trauert nach närrischer Tat.

Wer verderben will und weiß nicht wie, kauf alte Häuser und baue sie.

Wer Verdienst hat, spricht nicht davon.

Wer vergang'ne Ding' betrach't, Gegenwärtiges hält in acht und Zukünftiges ermessen kann, ist gewiss ein kluger Mann.

Wer Vergebung bedarf, der soll auch desto williger andern vergeben,

Wer Verleumder gern um sich hat und sie nicht drum strafet, der stärket sie nur und reizet sie desto mehr zu solcher Sünd.

Wer vernünftig gebieten kann, dem ist gut dienen.

Wer vertrug, hat genug.

Wer verzagt ist im Bitten, macht den anderen beherzt im Abschlagen.

Wer Vexiren nicht kann leiden, muss immer nur den Esel reiten.
Wer Vexiren nicht kann leiden, muss sich wie seinesgleichen kleiden.
(Vexiren, aus dem lateinischen vexare = plagen, quälen, Spaß treiben; jemand unnötige Mühe, Beschwerde verursachen, belästigen, scherzen auf Kosten anderer.)

Wer viel anfängt, endet wenig.

Wer viel annimmt, der muss viel verrechnen.

Wer viel ausfliegen will zu Wald, der wird zu einer Grasmücken bald.
(Ursprung ist das Narrenschiff von Sebastian Brant (1457–1521), Kapitel XXXIII über den Ehebruch. Die Grasmücke stand im Ruf, das in ihrer Abwesenheit der Kuckuck gern seine Eier in ihr Nest legt.)

Wer viel badet, der wird oft gezwagen.
(zwagen, gezwagen = waschen, gewaschen. Alte, schon im Wörterbuch von Johann Christoph Adelung (1793 - 1801) als ein im Hochdeutschen völlig veraltetes, aber früher häufig gebrauchtes Wort bezeichnet wurde.)

Wer viel baut, der baut gemeiniglich für Fremde.

Wer viel begehrt, dem geht viel ab.

Wer viel begehrt, dem mangelt viel.

Wer viel beginnt, lebt nicht ohne Sünd.

Wer viel besitzt, hat viel zu streiten.

Wer viel borgt, der muss viel bezahlen.

Wer viele Ämter auf sich nimmt, der kann nicht tun, was jedem ziemt.

Wer viel Eier hat, backt viel Kuchen.

Wer viel Eier hat, der macht viel Schalen.

Wer viel erfährt, muss viel leiden.

Wer vielerlei beginnt, gar wenig Dank gewinnt.

Wer vieles zugleich tut, macht nicht alles gleich gut.

Wer viel fährt, muss viel Räder haben.

Wer viel fordert, bekommt viel.

Wer viel fragt, dem wird viel gesagt.

Wer viel fragt, der lasse sich auch fragen.

Wer viel fragt, der wird viel gewiesen.

Wer viel fragt, geht viel irre.
(Das bedeutet, wer verschiedene Menschen nach einer Sache fragt, wird wahrscheinlich oft von jedem eine andere Antwort erhalten. Zum Schluss ist man nicht im Mindesten klüger, aber mehr verunsichert und Ratloser als vorher.)

Wer viel gastiert, hat bald quittiert.

Wer viel Geld hat, feilscht wenig.

Wer viel gestohlen Brot oder Käs isst, bekommt das Schlucken davon.
(Leider ist das nicht der Fall, außer die Lebensmittel waren schon verdorben oder man wird durch das schlechte Gewissen krank. Bei manchen Zeitgenossen hat man aber Zweifel, ob die überhaupt ein Gewissen haben.)

Wer viel Gutes weiß und Böses tut, der ist des Teufels lateinisch Kunst, dadurch er die Leute beschmeist.

Wer viel haben will, muss nicht wenig begehren.

Wer viel hadert*14, wird oft geschlagen.

Wer viel Handwerke zugleich lernt, der lernt selten eins wohl.

Wer viel hat, muss viel sorgen.

Wer viel Honig schleckt, muss viel Wermut fressen.

Wer viel ins Bad geht, der wird viel gewaschen.

Wer viel ins Haus schwatzt, der schwatzt auch viel aus dem Haus.

Wer viel kann, muss viel tun.
Wer viel kann, der muss viel tun, und verdient der Welt Lohn.
Wer viel kann, muss viel tun, wer wenig kann, ist am besten dran.

Wer viel liest und nichts behält, ist wie wer jagt und niemals fängt.
Wer viel liest und nichts behält, wer viel jagt, und nichts fängt, die haben beide Müh' zum Lohn.

Wer viel Pfeffer hat, pfeffert auch sein Gemüse.

Wer viel plaudert, lügt viel.

Wer viel schimmlig Brot isst, wird alt.
(Wenn man gar nichts zum essen hat oder den Schimmel mit Penizillin erwischte, mag das manchmal gestimmt haben. Seit man weiß, wie giftig Schimmelpilzgifte oft sein können, sollte man es aber vermeiden, bevor man davon krank wird und früher stirbt.)

Wer viel schläft, den schläfert viel.

Wer viel Schlüssel trägt, der hat viel Kasten aufzuschließen.

Wer viel spricht, muss viel wissen oder lügen.

Wer viel tafelt, macht kurzes Testament.

Wer viel wallfahrtet, kommt selten heiliger nach Haus.

Wer viel weiß, wird nicht feist.

Wer viel wünscht, dem fehlt viel.

Wer viel wünscht, wäre gern reich.

Wer Vögel fangen will, muss nicht mit Prügeln dreinwerfen.
Wer Vögel fangen will, muss süß pfeifen und nicht mit Knitteln dreinschlagen.
Wenn man Vögel fangen will, muss man süß pfeifen, und nicht mit Knütteln dreinschlagen.
Wer Vögel will fangen, der muss mit Pfeifen und nicht mit einer Trommel auf den Vogelherd gehen.

Wer vom Drohen (von Dräuen) stirbt, den soll man mit Eselsfürzen zu Grabe läuten (begraben).
(Das bedeutet, wenn man nur dadurch zu Schaden kommt, weil ein anderer ohne tatsächliche Auswirkungen droht, hat man den Schaden sich selbst zuzuschreiben. Das Sprichwort geht auf Kaiser Friedrich II. zurück, der die Drohungen des Papstes, ihn zu exkommunizieren, ignorierte. Der Staufer Friedrich II. (* 26.12.1194 - † 13.12.1250) war ab 1198 König von Sizilien, ab 1212 römisch-deutscher König und von 1220 bis zu seinem Tod Kaiser des römisch-deutschen Reiches und führte ab 1225 den Titel „König von Jerusalem“.) https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(HRR)

Wer vom Frischen getrunken, muss auch die Neigen trinken.

Wer vom Gericht bringt heile Haut, der mag wohl jauchzen überlaut.
Wer vom Gericht bringt heile Haut, der mag wohl singen überlaut.
(Ein Sprichwort, das erstmals 1840 in der Sammlung von J. Eiselein auftaucht (untere Version). Der gibt an, das es von Freidank stammt. Wander übernimmt es 1867 in den 1. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons (Gericht (Urtheil) Nr. 34) und ändert es in: „Wer vom Gericht bringt heile Haut, der kann singen überlaut.“ 1873 steht es ebenfalls in Wilhelm Binders Buch „Sprichwörterschatz der Deutschen Nation“ unter Nr. 1384 (obere Version). In dieser Version mit „jauchzen“ ist es heute an verschiedenen Stellen zu finden.)

Wer vom Handwerk ist, beschämt den Meister nicht.

Wer vom Markte kommt, weiß am besten, was der Preis ist.

Wer vom Ölberg kommt, hat den Tod überwunden.

Wer vom Tanze kommt, weiß, wie man darauf gespielt.

Wer von andern nichts Gutes sagt, der ist selbst nichts wert.

Wer von dem Esel begehrt Schmer, der wird dick von ihm geschlagen schwer.

Wer von der Hoffnung lebt, stirbt am (an der) Fasten.
Wer von Hoffnung lebt, der stirbt am Fasten.

Wer von der Tugend weicht, der weicht von seinem Glücke.

Wer von einer Hure scheidet, hat 'ne gute Tagesreise gemacht.
Wer von einer Hure scheidet, macht eine gute Tagreise.

Wer von fernen Landen lügt, der lügt mit Gewalt.

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Wer von Jena kommt ohne Weib,

von Wittenberg mit heilem Leib,
von Helmstedt ungeschlagen,
der hat von Glück zu sagen.

Wer von Jena kommt ungeschlagen, der hat von großem Glück zu sagen.

Wer kommt von Jena und Leipzig ohne Weib,
Von Wittenberg mit gesundem Leib,
Von Helmstedt ungeschlagen,
Der hat von großem Glück zu sagen.
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Wer von Jugend auf den Schnupfen hat, der riecht sein Lebtag nichts.

Wer von Luft schwanger ist, kann nichts anderes als Wind gebären.

Wer von Natur närrisch ist, dem ists zu gut zu halten, der aber aus aroganz sich läppisch stellt, der ist ein mutwilliger Narr.

Wer von Schlangen das Krichen lernt, dem wachsen bis in Ewigkeit keine Flügel.

Wer von sieben redet, leugt (lügt) gern.

Wer von Wachs ist, muss nicht zum Feuer kommen.

Wer vor dem Richter weint, verliert seine Zähren.
(Zähren = veraltete Bezeichnung für Tränen vom althochdeutschem zahar und verwandt mit dem englischen: tear, teardrop)

Wer vor der Hölle wohnt, muss den Teufel zu Gevatter bitten.
Wer schon vor der Hölle ist, mag den Teufel wohl zu Gevattern bitten.
(Wander meint zu diesem Sprichwort: „Wer böse Nachbarn hat, muss suchen, in gutem Vernehmen mit ihnen zu bleiben.“ Aus meiner Erfahrung kann ich dazu sagen: Manche Nachbarn wollen das absolut nicht, sie sind und bleiben böse.)

Wer vor der Hölle wohnt, muss den Teufel zum Freunde haben.

Wer vor einem Gespenst erschrickt, der darf keinen Mann angreifen.
(Ein Sprichwort, wie es schon 1630 bei Lehmann steht. Wenn 1810 bei Sailer dann „den darf kein Mann angreifen“ ist es ein Fehler beim Abschreiben, der das Sprichwort ins Gegenteil verkehrt.)

Wer vor einem Gräslein erschrickt, muss nicht in die Wiese pissen.

Wer vorher nicht reich gewesen, dem tut die Arbeit nicht weh.

Wer vorher seine Last erwägt, sie desto sich’rer trägt.
Wer vorher wiegt seine Last, trägt leichtlich, was er aufgefasst.

Wer vor Schreck stirbt, wird mit Fürzen beläutet (begraben).

Wer Vorteil haben will, muß Vorteil bringen.
Wer Vorteil will nehmen, der muss Vorteil geben: Wer nicht mit einbrockt, der soll nicht mitessen.

Wer Vorurteile einsaugt, ist lebenslang berauscht.
(Dieses alte Sprichwort zeigt, Querdenker und Verschwörungstheoretiker gab es schon früher, man nannte sie bloß noch nicht so.)

Wer wagt, der gewinnt.
Wer wagt, gewinnt.
(Wer wagt, sollte vorher bedenken, er kann auch verlieren und sollte sich das leisten können.)

Wer wähnt, behilft sich lieber mit Lügen und Falsch als mit Wahrheit.

Wer warten kann, hat viel getan.

Wer Wasser trinkt, der kommet darüber in keine Schulden und verderbt den Verstand nicht.

Wer was will gelten, der komme selten.

Wer Weib und Kinder hat, darf nicht um Arbeit sorgen.

Wer weiche Eier kochen will, muss Narren dazu bestellen.

Wer weicht, kann ein andermal (zu)schlagen.

Wer Weisheit und Kunst gern hätt, der muss sie nicht suchen im weichen Bett.

Wer weiß, was der Abend bringt?

Wer weiß, wem der Vater den Schimmel schenkt?

Wer weiß, wer den anderen begräbt?

Wer weiß, wer nass wird, wenn das Glück regnet.

Wer weiß, wo das Glück liegt?

Wer weiß, wo der Hase läuft, sagte jener und legte das Garn auf dem Dache aus.

Wer weiß, wo der Wind herkommt und wieder hinstreicht, der weiß auch der Gedanken Ein- und Ausflug.

Wer weiß, wo Hans ist, wenn's Gras wächst.

Wer weiß, wo mir das Glück noch blüht? Das Zuchthaus steht noch offen.

Wer weiter will als sein Pferd kann, der sitze ab und geht zu Fuß.

Wer weit gewandert, wer gewaltig, wer alt, die lügen alle mit Gewalt.

Wer weit reist, verändert wohl das Gestirn, aber nicht das Gehirn.

Wer weit will gehen, muss früh aufstehen.

Wer wenig haben will, muss viel verlangen.

Wer wenig hat, trägt desto leichter.

Wer wenig isst, wird viel, und wer viel isst, wird wenig essen.

Wer wenig kann, hat bald gesungen.

Wer wenig kann, ist am besten dran.

Wer wenig redet, hat nur ein halbes Gehirn vonnöten.

Wer wenig sät, erntet wenig.

Wer wenig Schafe hat, der schert und melkt desto öfter und verdirbt sie desto bälder.

Wer wenig spricht, hat wenig zu verantworten.
Wer am wenigsten redet, hat am wenigsten zu verantworten.

Wer wenig Zeug hat, kann nicht lange Kleider tragen.
Wer wenig Zeug hat, muss kurze Kleider tragen.

Wer wetten will, muss einsetzen.

Wer wider den Wind brunzt, macht sich nasse Hosen.

Wer wider die Mauer läuft, muss die Hörner verstoßen.

Wer wider sein Gewissen darf schwören, der scheut sich keiner Untat, hüt dich vor dessen Gesellschaft.

Wer wider sein Gewissen redet, schwört und tut, der fürcht und scheut kein Menschen noch Gott.

Wer wilde Katzen fangen will, muss eiserne Handschuhe haben.
Wer wilde Katzen will fangen, der muss eiserne Handschuhe anziehen.

Wer Wild zu sehr liebt, der wird wild.

Wer will borgen, der komme morgen.

Wer will das Geld geteilt haben, der muss auch von den Wunden sein Teil nehmen.

Wer will, dass ihm gelinge, seh' (schau) selbst zu seinem Dinge.

Wer will, dass ihm wohl sei, der lebe daheim frei.

Wer will, dass sich zwei raufen, muss oft die Haare dazu leihen.

Wer will der Freude genießen, muss sich zuvor des Leidens nicht lassen verdrießen.

Wer will, der führe.

Wer will, der kann.
Wer nur will, der kann wohl.

Wer will der Krankheit (Sünde) bald entgehen, der muss dem Anfang widerstehen.

Wer will die Wahrheit sagen, muss schnell von dannen jagen.

Wer will eine schöne buhlen erjagen, der muss eine schwere Tasche tragen.
(buhlen = um etwas werben, sich um etwas/jemanden bemühen, um die Gunst einer Liebschaft buhlen.)

Wer will erreichen wohl sein Ziel, dem steht bevor des Leidens viel.

Wer will, findet immer was zu tun.

Wer will gefallen schnöden Weiben, dem wird nichts in seinem Beutel bleiben.
(Das bedeutet, wer nur Eindruck bei für ihn unwichtigen Menschen machen will, der wird sich nur verausgaben und keinen Nutzen davon haben. Bei Wander findet sich das Sprichwort zwei Mal wortgleich unter Weib Nr. 1319 und Nr. 1378, nur mit unterschiedlicher Quelle.)

Wer will genießen, muss auch mit schießen.

Wer will gesund sein, der halt seine Ruhe.

Wer will haben, der muss graben.

Wer will haben gute Ruh, der höre, seh' und schweig' dazu.

Wer will haben gut Gemach, bleibe unter Dach und Fach.

Wer will haben Ruh, der bleibe bei seiner Kuh.

Wer willig arm ist, dem ist seine Armut kein Kreuz.

Wer willig ist, der kommt bald.

Wer will in der Welt bleiben, der muss List mit List vertreiben.
List mit List vertreiben.
List muss man mit List vertreiben.

Wer will ins Bauerngeschlecht, der maure viel und recht.

Wer will, mag seinen Schaden verschweigen.

Wer will mehr denn zur Notdurft borgen, dem ist man nicht schuldig zu leihen.

Wer will mit Kriegsvolk etwas schaffen, der muss zahlen und ernstlich strafen.

Wer will nach Ehr und Tugend stahn, muss sich Arbeit nicht verdrießen lahn.
(Manche Worte in Sprichwörtern werden wurden absichtlich falsch geschrieben, damit ein Reim entstehen kann: stahn = stehen, lahn = lassen.)

Wer will verderben, der borge Geld und kaufe Erben.

Wer will, was er kann, fängt nichts vergeblich an.

Wer will werden reich, schneid` das Brot fein gleich.

Wer will wissen, was er sei,
schelte seiner Nachbarn zwei oder drei:
Werden's ihm die drei vertragen,
so wird es ihm der vierte sagen.
Wer will wissen, wer er sei, erzürne seiner Nachbarn zwei oder drei.

Wer will wohl und selig sterben, lass sein Gut den rechten Erben.

Wer will zu dem Erbe stehen, muss in den Linien sein, die niederwärts gehen.
(Altes Rechtssprichwort das bedeutet, nur Nachkommen konnten Erben sein. Nur im Ausnahmefall, wenn keine Kinder oder andere Nachkommen vorhanden sind, können auch andere erben.)

Wer Wind sät, wird Sturm ernten.
(Eines der vielen Sprichwörter, deren Ursprung in der Bibel zu finden ist. Hosea 8, 7: „Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten“. Genau wie in Deutschland gibt es auch in anderen Ländern Sprichwörter, die auf die Bibel zurückgehen, wie dieses Sprichwort auch in Frankreich verbreitet ist.)

Wer Wind- und Wasserscheu ist, muss sich nicht auf die See machen.

Wer wird auf den Kalbskopf laden, eh die Kuh gekalbt hat?
Er ladet, ehe die Kuh kalbt, die Gäste auf den Kalbskopf.
Mancher lädt Gäste zum Kalbskopf und die Kuh hat noch nicht gekalbt.

Wer wird den Sack mit Seide nähen?

Wer wird der Vögel willen die Saat unterlassen?

Wer wissen will, was Wucher fresse, der fahr' nach Frankfurt auf die Messe.

Wer wohl befiehlt, dem wird wohl gehorsamt.
(Das Befehlen und Anordnen ist einfach, aber das auch gehorsam alle folgen, das ist eine Kunst, die den Untergebenen und Angestellten nur durch weise, nachvollziehbare und logische Entscheidungen beigebracht werden kann. Ist das nicht der Fall, kann man Befehlen, so viel man will, es wird keiner etwas tun.)

Wer wohl entbehren kann, kann wohl haben.
Wer wohl mangeln kann, der kann wohl haben!

Wer wohl kann nachdenken, der darf nicht viel nachdenken.

Wer wohl kann sprechen, kann Mauern brechen.
(Wer wohl sprechen kann, hat auch wohl Verhandlungsgeschick und konnte bei kriegerischen Auseinandersetzungen durch Diplomatie und geschickte Verhandlungen manche befestigte Stadt zur Aufgabe bewegen, das heißt, ihre Mauern brechen.)

Wer wohl liegen will, bette sich wohl.

Wer wohltut, braucht keinen Kranz auszuhängen.

Wer wohl tut, braucht nicht Umsehens.
Wer wohl tut, braucht nicht umzusehn.
Wer wohltut, (der) darf nicht umsehen.

Wer wohltut, der kriegt gut Gewinn.

Wer wohltut, der soll wohl finden.

Wer wohltut, lobt sich wohl.
Wer wohltut, lobt sich selbst.
Wer wohl tut, lobt sich selber wohl.

Wer wohl vor sich sieht, wird schwerlich über Rücken fallen.

Wer wohl wähnt, dem ist wohl.

Wer wohl zufrieden ist, ist wohl bezahlt.

Wer Würdigen gibt, empfängt.

Wer zahlt, bestimmt die Musik.

Wer zahlt, schafft an.
(Das bedeutet, wer das Geld für etwas oder eine Leistung bezahlt, kann auch bestimmen, wofür etwas bezahlt wird oder was angeschafft werden soll. Solange nur einer bezahlt, murren die anderen, aber es wird getan. Sobald mehrere bezahlen, wollen alle mitbestimmen und es wird (fast) nur geredet und nichts getan, tägliche Beispiele gibt es zur Genüge in der EU, der UN und unzähligen anderen Orten.)

Wer Zank liebt, der liebt Sünde.
(Ein Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, Altes Testament, Die Sprüche Salomos 17, 19)

Wer Zank und Streit abtut, verwandelt Fluch in Segen.


Wer Zank zwischen Christen stift, der ist vor Gott ein Gräuel.


Wer zeitig feiern will, muss fleißig arbeiten.


Wer zerrissene Hosen hat, muss still sitzen, und wer einen geflickten Stoßärmel hat, muss die Hände zu Hause lassen.
(Die zerrissenen Hosen im Sprichwort sind nicht nur materiell gemeint, sondern auch moralisch, gesellschaftlich und menschlich. Heute werden Hosen und speziell Jeans schon neu zerrissen, beschädigt und anders als scheinbar alt und gebraucht verkauft. Auf etliche Menschen trifft das auch persönlich zu, sie stellen Fehler als ihre Werte oder Vorteile zur Schau, sie leben danach und wirken nur destruktiv.)

Wer zu Ehren kommen will, muss zuvor leiden.

Wer zu empfindlich ist, wird oft beleidigt.

Wer zuerst im Beichtstuhl ist, dem wird zuerst geholfen.

Wer zuerst in die Mühle kommt, mahlt zuerst.
Wer zuerst zur Mühle kommt, mahlt zuerst.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
(Das Sprichwort ist eine alte Rechtsregel der Müller aus dem Mittelalter und schon im 13. Jahrhundert im Sachsenspiegel und Schwabenspiegel belegt. Eigentlich mahlt aber nicht der, der zuerst kommt, selbst, sondern der Müller mahlt das Getreide für den zuerst gekommenen zuerst. In späteren Varianten des Sprichwortes wird die Mühle weggelassen, und es kam zur unteren Variante. An einigen Stellen fehlte durch Schreibfehler oder Missverständnisse das „h“ bei „mahlen“ und und es entsteht durch das Wort „malen“ eine nicht erkennbare Sinnverfälschung, da schon die Mühle weggelassen wurde. Heute wird das Sprichwort für alle Situationen verwendet, in der es um zeitliche Reihenfolgen geht, ohne die ursprüngliche Verbindung zu Mühle und Korn mahlen.)

Wer zuerst mäht, wohl mäht.

Wer zuerst schlägt, der bricht den Frieden.

Wer zu feinen Faden spinnt, dem bricht er leichtlich.

Wer zu freundlich ist, der hat betrogen oder will betrügen.

Wer zufrieden ist, ist glücklich.


Der zu früh dem Lehrmeister ist ausgetreten, der ist auf einem Wagen zu kurz und auf einer Karre zu lang.
Wer zu früh dem Lehrmeister entgangen, der ist auf den Wagen zu kurz, und auf den Karren zu lang.
Wer zu früh aus der Lehre gegangen, ist auf dem Wagen zu kurz und auf der Karre zu lang.
Wer zu früh dem Lehrmeister entgangen, der ist auf den Karren zu kurz und auf den Wagen zu lang.
(Die unterste Version steht 1846 so bei Karl Simrock. Die oberste Version steht so schon 1630 bei Christoph Lehmann, die 2. steht 1810 bei Johann Michael Sailer, beide mit Lehrmeister und 1860 die 3. bei W. Lohrengel mit Lehre. Es ist wahrscheinlich, das Karl Simrock beim Abschreiben (wahrscheinlich von Sailer, da der als einziger wie Simrock den Wagen und den Karren schreibt) Karren und Wagen vertauscht hat und die oberen Versionen des Sprichworts die korrekte Reihenfolge wiedergeben.)

Wer zu früh kommt, kommt auch unrecht.

Wer zu früh will Herr sein, muss lange Knecht sein.

Wer zu Fuß geht, dem kann man's Pferd nicht nehmen.

Wer zu Gewalt schweigt, verliert sein Recht.

Wer zu hoch fliegen will, fällt zuletzt gar in den Dreck.

Wer zu hoch fliegt, dem muss man die Flügel beschroten.

Wer zu hoch hinaus will, stößt gewöhnlich oben an.

Wer zu Hofe sein will, muss bald oben, bald unten liegen.

Wer zu Hofe tauglich (tüchtig) ist, den treibt man zu Tode.

Wer zu Hofe wohl dient, der hat bald Neider und Hasser.

Wer zu Hof tüchtig ist, der muss Wasser und Holz tragen oder ein Narr sein.

Wer zu Hof und in großen Häusern will naschen, der darf ein freundlich aufsehen, dass er nicht ein Sperber für ein Rebhuhn, ein Habicht für Haselhuhn esse.

Wer zu lange schläft, wacht zu spät auf.

Wer zu lange wartet, wird übel gewartet.

Wer zu lange zu Hofe lebt, stirbt auf Stroh.

Wer zuletzt kommt, weint am ersten.

Wer zuletzt lacht, lacht am besten (lacht wohl).

Wer zu Lichtmessen nicht einen Wolf fürchtet, zu Fastnacht einen Bauern und in der Fasten einen Pfaffen, bei dem er beichten soll, der ist ein beherzter Mann.
Wer nicht fürchtet die Wölfe (den Wolf) um Lichtmess, die Bauern um Fastnacht und die Pfaffen in um Fastnacht (der Fasten), der ist ein verwegener Kriegsmann.
Der ist ein beherzter Mann oder ein verwegener Kriegsmann, der einen Wolf nicht fürcht um Lichtmess und einen Bauern in der Fassnacht und einen Priester in der Fasten, wenn man soll beichten.

Wer zu Magdeburg will Bürger sein, muss der Frau gehorsam sein.
(Wortspiel: Magde - Burg = Mädchen Burg.)

Wer zum Esel ist geboren, behält immer seine Ohren.

Wer zum Galgen geboren ist ersäuft nicht.

Wer zum Heller*17 geboren ist, wird kein Taler werden.
Wer zum Heller*17 gemünzt ist, kommt nimmermehr auf den Kreuzer.
Wer zum Heller*17 gemünzt ist, wird nie ein Groschen.

Wer zum Himmel ist geborn, den sticht alle Tag' ein Dorn.

Wer zum Stehlen ist geboren, ist zum Hängen auserkoren.

Wer zum Teufel fahren will, lässt sich nicht leicht aufhalten.

Wer zum Zorn reizt, zwingt Hader*14 heraus.

Wer zur Hoffart borgt, trägt am Ende geflickte Schuh.

Wer zürnt, dem reiche kein Messer.

Wer zürnt, den stille.

Wer zu Rom ist, muss nach römischer Sitte leben.

Wer zur rechten Zeit kann einen Narren agieren, der ist sehr weise.

Wer zur Schweigenszeit redet, schlägt den Wind und predigt den Tauben.

Wer zuschlägt, trägt sein Haupt feil.

Wer zu schwach ist, dir zu nutzen, ist immer stark genug, dir zu schaden.

Wer zu sehr eilt, kommt langsam heim.

Wer zu sehr eilt, wird langsam fertig (bald müde).

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
(Ein Spruch, der als Zitat von Michail Gorbatschow bei seinem Besuch in der ehemaligen DDR im Oktober 1989 zitiert wird. Gorbatschow hat ihn aber nicht gesagt. Am 6. Oktober legte der damalige KPdSU-Chef Gorbatschow in der Berliner Gedenkstätte Neue Wache einen Kranz für die Opfer des Faschismus nieder. Dabei sagte er: „Ich glaube, Gefahren lauern nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren.“ Am 7. Oktober abends wurde das angebliche Zitat erstmals von Nachrichtenagenturen verbreitet. Vorher hatten sich deutsche und amerikanische Journalisten gemeinsam über die beste Übersetzung von komplizierten offiziellen Verlautbarungen geeinigt. So entstand ein angebliches Zitat, das Gorbatschow öffentlich nie gesagt hat. Seitdem hat sich dieser Satz verselbstständigt. Er wird seitdem wie ein Sprichwort, unabhängig von seiner Entstehung, bei verpassten Möglichkeiten oder Chancen oder anderen passenden Gelegenheiten gebraucht.)

Wer zu spät kommt, esse mit den Gemalten an der Wand.
Wer zu spät kommt, isst mit den Gemalten an der Wand.

Wer zu spät kommt hat das Nachessen.

Wer zu spät kommt, hat das Nachsehen.

Wer zu spät kommt, sitzt hinter der Tür.

Wer zu spät kommt, wird übel logiert.

Wer zu viel begehrt, bekommt gar nichts.
Wer zu viel fordert, bekommt nichts.
Wer zu viel haben will, dem wird zu wenig.
Wer zu viel will haben, dem wird zu wenig.

Wer zu viel beweist, beweist nichts.

Wer zu viel fasst, lässt viel fallen.
Wer zu viel fasset, zu wenig fasst.

Wer zu viel Korn hat, stelle sich Mäuse ein, und wer zu viel Geld hat, fange Prozess an.

Wer zu viel mit der Lampe umgeht, kann leicht von Öl und Ruß beschmutzt werden.

Wer zuviel predigt, verjagt die Zuhörer.

Wer zu viel sagt, sagt nichts.

Wer zu viel studiert, wird ein Fantast.

Wer zu viel tut, der tut nicht allzeit recht.

Wer zu viel unter den Arm nimmt, lässt viel fallen.

Wer zu viel unternimmt, richtet wenig aus.

Wer zu viel von andern redet, verbrennt sich die Zunge.

Wer zu viel will, erhält nichts.

Wer zu viel zweifelt, der verzweifelt.

Wer zweifelt, muss wagen.

Wer zweifelt, steht am Kreuzweg.

Wer zwei Hasen jagt, fängt keinen der beiden.
Wer zwei Hasen zugleich hetzen will, fängt gar keinen.
(Das bedeutet, wer zwei Arbeiten gleichzeitig ausführen will, gelingt keine von beiden. Wenn ein Mann zwei Frauen den Hof macht, wird er keine bekommen. Wer zu viel will, wird am Ende leer ausgehen. In deutscher Sprache sind verschiedene Variationen mit zwei Hasen in Umlauf. Gleiche und ähnliche Sprichwörter ebenso weltweit in etlichen Ländern.)

Wer zwei Kriege hat, soll den einen schlichten und den andern führen.
(Ein altes deutsches Sprichwort, das schon 1846 bei Simrock steht, nach dem Bismark erfolgreich jahrzehntelang die Politik Preußens ausgerichtet hat, später aber nicht mehr beachtet wurde. Besser wäre es, Kriege ganz zu verhindern und Probleme durch Verhandlungen und Verständigungen zu vermeiden.)

Wer Zwiebeln und Knoblauch gegessen, der empfindet keinen Gestank davon. Wer in Sünden lebt, der merkt's selbst nicht.

Wer Zwietracht sät, arbeitet für des TeufelScheuer*31.

Wer zwingt, der tut Gewalt, wer überredet, verführt den Verstand.

Wer zwischen zwei Freunden Richter ist, verliert den einen.