Deutsche Sprichwörter  mit Z

Deutsche Sprichwörter
Über 24.000 deutsche Sprichwörter
 Z
Sehr viele deutsche Sprichwörter haben ihren Ursprung schon vor langer Zeit, manche vor mehreren Tausend Jahren. So geht das deutsche Sprichwort „Eine Schwalbe macht (noch) keinen Sommer.“ auf die Fabel „Der verschwenderische Jüngling und die Schwalbe“ des griechischen Fabeldichters Äsop zurück. Äsop lebte um 600 v. Chr. und war wahrscheinlich Sklave mehrerer Herren, bis einer ihn freiließ. Ebenso haben verschiedene Sprichwörter ihren Ursprung bei den Römern oder Griechen vor 2000 Jahren. Viele beruhen auch auf Bibelstellen, was vergleichbare Sprichwörter in etlichen anderen europäischen Ländern und Völkern zur Folge hatte (ebenso aus römischen und griechischen Quellen).

Ab dem 16. Jahrhundert fingen etliche Autoren an, Sprichwörter zu sammeln und in gedruckten Büchern zu veröffentlichen:

Agricola von Issleben 1530, Sebastian Franck 1541, Chr. Egenolffs Erben 1560, Andream Gartner 1574, M. Fridericum Petri 1605, Jan Gruter 1610, Georg Henisch 1616, Christoph Lehmann 1630, Andreas Sutor 1716, Joachim Christian Blum 1780, Christoph Georg Heinrich Nieter 1798, Samuel Christoph Wagener 1813, Georg von Gaal, 1830, Wilhelm Körte 1837, Karl Simrock 1846, Otto Freiherr von Reinsberg, Freifrau von Reinsberg-Düringsfeld mehrere Bücher von 1863 bis 1872, Otto Sutermeister 1869, und das Deutsche Sprichwörterlexikon in 5 Bänden von Karl Friedrich Wilhelm Wander, veröffentlicht zwischen 1866 und 1880 und viele mehr.

Am umfangreichsten ist das Deutsche Sprichwörterlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander mit über 220.000 Einträgen. Leider ist es manchmal etwas ungenau oder unrichtig durch fehlende oder falsche Quellenangaben, wodurch manches fremde Sprichwort zum deutschen gemacht wurde. Die Ursachen hat Wander selbst im Vorwort des 1. Bandes 1866 erklärt. Auch im Nachwort von Joseph Bergmann im 5. Band sind seine Schwierigkeiten beschrieben. Trotzdem ist das Sprichwörterlexikon in seinem Umfang und seinem einmaligen Quellenverzeichnis bis heute unübertroffen, besonders auch, weil er es alleine und gegen etliche Widerstände zustande gebracht hat. Alles mit der Hand und ohne Computerunterstützung, ohne die heute keiner mehr etwas zuwege bringt.

Da viele Sprichwörter älteren Ursprungs sind, enthalten einige alte oder schon vergessene Wörter, oder handeln von heute unbekannten Vorkommnissen. Aus diesem Grund sind auf diesen Internetseiten bei vielen Sprichwörtern Erklärungen, die Wörter oder Sinn des Sprichworts näher erklären. Auch wenn verschiedene Sprichwörter aus der Mode genommen sind, gehören sie trotzdem zum kulturellen Erbe der Deutschen und ihrer Geschichte. Sonst könnte man auch etliche „Klassiker“ vergessen, (Goethe, Schiller oder andere) nur weil sie schon einige Hundert Jahre alt sind. Bei verschiedenen Sammlern und Autoren haben manche Sprichwörter einen unterschiedlichen Wortlaut, dann stehen hier mehrere Versionen. Da die Sammlung von Simrock bis heute am weitesten verbreitet ist, werden seine Versionen der Sprichwörter wohl die bekanntesten sein. Leider gibt es bei ihm einige sinnentstellende Druckfehler, die bis heute überdauert haben. Wenn bekannt, steht bei den entsprechenden Sprichwörtern die korrekte Version mit einem Hinweis auf den Druckfehler.

Daneben entstehen aber immer auch neue Sprichwörter, die in den alten Sammlungen nicht aufgeführt sein können. Andere Sprichwörter werden aus anderen Sprachen übernommen, wie z. B. „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Es wird heute nur als „deutsches Sprichwort“ zitiert, obwohl das falsch ist. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde das englische Sprichwort „The early bird catcheth the worm.“ im Deutschen übernommen. Es steht so schon 1637 in „A Collection of English Proverbs“ von John Ray auf Seite 101.

In etlichen Sprichwörtern stimmt auch die Rechtschreibung oder Grammatik mit der laut Duden aktuellen nicht überein. Dazu schrieb schon Johann Michael Sailer 1810 auf Seite 64 seiner deutschen Sprichwörter: „Das alte deutsche Sprichwort liebt das Negligé, die bequeme Haustracht, und lässt es den Gottscheden und Kollegen über, sein Verfahren mit der Grammatik auszusöhnen. So sind ihm z. B. der Artikel der, die, das, die Endsilbe e gar oft zu lang, das h zu weich: deshalb bleibt dies alles weg. Wie der Mann im Schlafrocke sich kein Gewissen daraus macht, dass seine Strümpfe nicht streng angezogen sind, so weiß das altdeutsche Sprichwort nichts um die Hofetikette der gebildeten Sprache. Die Zeitwörter sind dem Sprichworte oft gar zu lange: darum beschneidet es die Vorsilbe. Z, B. Werkstatt darf keines Palasts, statt: bedarf.
Ein Grund, warum das altdeutsche Sprichwort so wenig Fleiß auf die Vollendung des Gepräges verwendet, und sich darin so viele Versäumnis zuschulden kommen lässt, ist wohl auch der, dass es den Ursprung hat – mehr im Herzen, das den Sinn gibt, als im Kopfe, der ihn nach der Regel der Sprachlehre herauskleidet.

Wenn hier noch ein besonderes, wichtiges, häufiges oder neues Sprichwort fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.

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Zachäus ist auf allen Kirchweihen (in allen Schenken).

Zage haben kein Glück.

Zähle nicht das Geld, ehe du es im Sacke hast.
(Das bedeutet, man nur das Geld ausgeben, das man wirklich hat.)

Zahlen lügen nicht.
(Die Zahlen selber lügen nicht, aber die Menschen, die sie benutzen, anderen vorhalten und damit argumentieren lügen teilweise das Blaue vom Himmel herunter! Wer die manipulierten Statistiken und Zahlentricks durchschauen lernen will, hat in den beiden Büchern „Lügen mit Zahlen“ und „Echt gelogen“ eine spannende und aufschlussreiche Lektüre. Man sollte die „Echten Zahlen“ von den „Manipulierten Zahlen“ unterscheiden können. Durch weglassen einiger weniger Zahlen kann man schnell das Gegenteil von der Wirklichkeit beweisen, ein Beispiel: Fett fördert Herzinfarkte. In den angeblichen Beweisen wurden einfach nur die Studien benutzt, die diese These zu bestätigen scheinen. Über die Hälfte der Länderstudien, die etwas anderes zeigten, wurden als irrelevant unberücksichtigt gelassen. Bezahlt wurden die Studien von der Zuckerindustrie. Mit Glyphosat in der EU wurde genauso verfahren, was ein Verbot verhinderte und die Gewinne von Herstellern und Industrie steigert. Im Internet unter:
Lügen mit Zahlen, Wie wir mit Statistiken manipuliert werden
Echt gelogen, Wer uns mit Statistiken manipuliert und wie wir die Zahlentricks durchschauen

Zahltag kommt alle Tag.

Zahme Hühner beißen auch zuweilen einander.

Zähnepein ist große Pein, aber ohne Mann sein ist noch größre Pein.

Zähne und Erbe verlassen tut wehe.

Zank bringt Zank.

Zanke nicht, willst du ungeschlagen bleiben.
(Dieses Sprichwort ist früher wahrscheinlich von Männern an Frauen gerichtet worden. Siehe auch die Erklärung dazu zum Sprichwort: „Ungeschlagen ist am besten.“)

Zanken und Disputieren, tut die Wahrheit verlieren.
Durch zu viel disputieren, tut man die Wahrheit verlieren.
Mit viel zanken um die Wahrheit, verliert man die.
Wenn man viel zankt und disputiert, die Wahrheit bald verloren wird.
Mit viel zanken und disputieren, tut man die Wahrheit leicht verlieren
(Ein Sprichwort, das manchmal auch als Zitat dem österreichischen Schriftsteller und Dichter Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866) untergeschoben wird. Dies ist eindeutig kein Zitat von Vogl, da dieses Sprichwort schon 1601/1603 im 3. Teil des Sprichwörterbuches „Proverbiorum copia“ von Eucharium Eyering auf den Seiten 243/244 aufgeführt und erklärt ist. Ebenso steht es in Spalte 716 im Sprichwörterbuch „Teutsche Sprach und Weissheit“ von Georg Henischii aus dem Jahr 1616. Oben mehrere Varianten, in denen es verbreitet ist.)

Zanken zwei, so haben beide unrecht.

Zänker sind des Nächsten Kränker.

Zänker sind Stänker.

Zänkische und rachgierige Leute, unselige Leute.

Zank macht einen schelbigen Kopf nur zorniger.

Zartem Ohre halbes Wort.

Zaudern bringt Gefahr.

Zaum und Sattel mit dem Pferde zum Schinder führen.

Zaum und Sporen machen das Pferd gut.

Zeche nicht auf Gottes Kreide.
(Saufen und trinken ist seit alters her eine Sünde, deswegen sollte nicht im Zeichen Gottes getrunken werden. Kreide bedeutet hier Zeichen, von Kreie (Krie) Losung, Feldgeschrei, verabredetes Signal, ein Zeichen für etwas, Zeichen zum Angriff in einer Schlacht, kreiden = Losung, Parole geben, in Anlehnung an kraien = schreien (ähnlich im engl. cry, crying, screech). Zeichen, Abzeichen an der Kleidung, erst im Krieg, später allgemein. Früher öfters in christlichen Texten und daraus wahrscheinlich ins Sprichwort übernommen. Ausführlich im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm)
Zehen Jahr ein Kind,
Zwanzig Jahr ein Jüngling,
Dreißig Jahr ein Mann,
Vierzig Jahr wohlgetan,
Fünfzig Jahr stille stahn,
Sechzig Jahr geht's Alter an,
Siebzig Jahr ein Greis,
Achtzig Jahr nimmer weis,
Neunzig Jahr der Kinder Spott,
Hundert Jahr genade Gott.
Zehen Jahr kindisch und klein,
Zwanzig Jahren Jungfräulein,
Dreißig Jahr eine Frau Simon,
Vierzig eine Herrin Matron,
Fünfzig Jahr voller Religion,
Sechzig Jahr wohl aufwarten kann,
Siebenzig Jahr alt und ungestalt,
Achtzig Jahre, viel hässlicher den vor,
Neunzig Jahr der Welt schabab,
Hundert Jahr füllt das Grab.
Zehn Gulden*13 wohl geraten sind besser denn hundert übelgeraten.

Zehn Handwerke, das elfte der Bettelstab.
Zehn Handwerke, ein Bettler.
(Das bedeutet, wenn einer zu viele verschiedene Tätigkeiten und Handwerke ausübt, kann er keines richtig gut und macht viel schlecht und unvollkommen. Da bei zehn Handwerken kenes einen Mann ernähren kann, wird man am Ende Betteln müssen. Um die Kunden vor mangelhafter Ausführung und Ware zu schützen, war in früheren Zeiten nur ein anerkanntes Innungsmitglied oder Zunftmeister zu bestimmten Arbeiten berechtigt. Insgemein wurde aber auch gemutmaßt, sich auf diese Weise unliebsamer Konkurrenz zu erwehren.)

Zehnmal versagen ist besser als einmal Lügen.
Zehn Versagen sind besser als ein Lügen.

Zehn Mönche können wohl unter einer Decke schlafen, aber nicht zwei Könige in einem Reich.

Zehn Phantasten geben erst einen Narren.

Zehn Straßenräuber können einem Nackten kein Hemd ausziehen.

Zehr heute, dass du morgen auch zu zehren habest.

Zeige mir den Wirt, ich zeige dir den Gast.

Zeige mir eine glückliche Ehe und ich zeige dir zwei Menschen, die sich keine Gedanken darüber machen, wer von ihnen die bessere Hälfte ist.

Zeig mir den Lügner, ich zeig dir den Dieb.
Weise mir einen Lügner, ich weise dir einen Dieb.
(Auch Sprichwort in anderen Ländern)

Zeigt mir den Wirt, ich zeig euch den Gast.

Was unter „Zeit“ nicht zu finden ist, kann möglicherweise unter „Die Zeit“ stehen, da die Sprichwörter auch in den alten Büchern unterschiedlich geschrieben werden. 

Zeit bringt alle Dinge hervor oder an den Tag.
Zeit bringt alles, wer warten kann.
Zeit bringt alles.
Zeit bringt alles, wer warten kann.

Zeit bringt Bescheid.

Zeit bringt Glück.

Zeit bringt Rosen, aber auch Dornen.

Zeit bringt Rosen (nicht der Stock).

Zeit bringt Rosen und nimmt sie wieder hin (oder verwelkt sie).

Zeit bringt Weisheit und Verstand.

Zeit darf man nicht nehmen, Gott gibt sie umsonst.

Zeit, Ebbe und Flut warten auf niemand.

Zeit erleidet alle Dinge.

(Die) Zeit frisst Stahl und Eisen.
Zeit frisst Berg und Tal, Eisen und Stahl.

Zeit frisst uns das Herz ab.
Zeit nagt uns das Herz ab.

Zeit gebiert Wahrheit.

Zeit gedenkt und vergisst aller Dinge.

Zeit genug und noch wohl getan, darüber bleiben die Wicken im Felde stahn.

Zeit gewonnen, viel gewonnen; Zeit verloren, viel verloren.

Zeit gibt oder bringt Rat.

Zeit gibt und nimmt alles.

Zeit hat Ehre, sprach die Magd, als sie zur Mettezeit vom Tanz nach Hause ging.

Zeit hat Ehre, Zucht hat Zierde.

Zeit hat Ehr', Zeit hat mehr.

Zeit hätte man wohl genug, wenn man (wer) sie nur wohl anlegte.
(Schon vor Jahrhunderten wusste man über effektives Zeitmanagement bescheid. Nicht nur alles immer mehr zu beschleunigen, bis es wie heute vielfach zu Überlastung von Mensch und Maschinen mit den daraus folgenden Fehlern und Unfällen kommt, ist die Lösung. Die richtige Planung, Aufgaben- und Verantwortungsverteilung sind für das Ganze meist die bessere Lösung. Ebenso wie schon der römische Kaiser Mark Aurel diese Erkenntnis hatte, steht sie 1605 im Sprichwörterbuch „Der Teutschen Weissheit“ von Friedrich Peters (Petri))

Zeitige Birnen fallen zuletzt in den Kot.

Zeitiger Dieb verrät sich selbst.

Zeitige Rede kommt wohl.

Zeitiger Zwang und gute Lehr, die Jugend bringt zu großer Ehr.

Zeitig reif, zeitig rot, zeitig weis, zeitig Tod.

Zeitig und bald tun hat doppel Lohn.

Zeitig zum Markte, langsam zum Kriege.
(Ein Sprichwort aus dem Buch „Zwey Tausend Gutte Gedancken“ (Nr.: 1500/18) von Paul Winckler (1630 - 1686) aus dem Jahr 1685. Wander übernahm 1873 es in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon (Spalte 467, Markt Nr. 82), wo es wahrscheinlich durch einen Druckfehler in „Zeitig zum Markt, langsam zum Kruge.“ verändert wurde.)

Zeit ist an keinen Pfahl gebunden.

Zeit ist der beste Ratgeber.

Zeit ist der Stoff, woraus das Leben gemacht ist.

Zeit ist des Zornes Arznei.

Zeit ist ein gnädiger Gott.

Zeit ist Geld.
(Wer das glaubt, sollte einmal sein Geld nehmen und versuchen, damit Zeit zu kaufen. Man kann damit Arbeitskraft und Arbeitszeit von anderen bezahlen, ebenso Arzt und Krankenhausrechnungen, aber selbst der reichste Mensch kann sich für all sein Geld keine zusätzliche Lebenszeit erkaufen. Richtiger ist meist, mit diesem Sprichwort als Argument wird immer mehr kleinen Leuten mit wenig Geld ihre Lebenskraft, Arbeitskraft und Zeit einfach zum Leben entzogen.)

Zeitliche (zeitige, frühe) Frauen, alte Käsemutter.
(Käsemutter = früher eine Frau, die die Käse macht. Sie war für alles mit der Käseherstellung zusammenhängende verantwortlich und weisungsberechtigt. Neben Käseherstellung gehören auch die Käsekammer, das Milchwesen mit buttern dazu. Es kann auch die Aufsicht über das Milchkühe oder anderes zu ihrem Aufgabenbereich gehören, abhängig von der Größe der Landwirtschaft oder der Anzahl von Knechten und Mägden.)

Zeitliche Güter erbt man, Zucht, Tugend kommt nicht also an.

Zeitlos, planlos.

Zeit macht des Menschen Leben zeitig.

Zeit macht flügge.

Zeit macht gesund.

Zeit macht Heu.

Zeit macht und tötet die Leute.

Zeit, Stätte und Stunde, Feld, Hasen und Hunde, machen manchen wilden Mann; das merk, wer merken kann.

Zeit stillt den Zorn.

Zeit und Erfahrung erzeugen Verstand.
(Dieses Sprichwort steht 1685 unter Nr. 1500/48 in der Sammlung von Paul Winckler. Wander verändert es wie viele andere für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon und macht „Zeit und Erfahrung bilden den Verstand.“ daraus. Im Sprichwort bei Paul Winckler wird der Verstand erst durch Zeit und Erfahrung erzeugt, der vorher nicht vorhanden war. Im Spruch bei Wander wird der Verstand aber schon vorausgesetzt und nur weitere Bildung hinzugefügt. Das kann möglicherweise auch funktionieren, ist aber nicht die Aussage des Sprichwortes bei Paul Winckler, das Wander als Quelle angibt.)

Zeit und Gelegenheit hat niemand im Ärmel.

Zeit und Staat bringt manchen Unflat.
(Obiges Sprichwort steht 1864 unter Nr. 12062 bei Karl Simrock. Fast gleich steht es auch 1606 bei Petri und 1840 bei Eiselein, nur mit dem Unterschied, das dort jeweils „Zeit und Stat“ steht. Bei Gruter steht 1610 Stadt und in etlichen anderen alten Texten steht ebenfalls „Zeit und Stat“ und es ist immer die Zeit und der Ort für ein Ereignis gemeint. Wander hat es von beiden abgeschrieben und gleich ein zweites T angefügt und Zeit und Statt geschrieben. Somit hat Simrock wahrscheinlich falsch abgeschrieben und das Sprichwort lautet richtig:
Zeit und Stat macht (bringt) manchen Unflat.“,
wobei machen und bringt gleichbedeutend ist. Stat ist aus dem Mittelhochdeutschen, später mit zwei t Statt geschrieben und bedeutet Stätte, Stadt, wie schon bei Gruter, oder einfach ein bestimmter Ort. Das Sprichwort bedeutet damit, dass zu manchen Zeiten und Orten Unsauberkeit herrscht und widerlicher, ekelhafter Schmutz und Dreck verbreitet ist. Das kann an manchen Orten wörtlich genommen werden, oder im übertragenen Sinn für viele Kommentare und E-Mails, die im Internet im Schutz der vermeintlichen Anonymität haufenweise verbreitet werden.)

Zeit und Statt bringen einer Gabe Gnad oder Schaden.
(Mit Statt ist in diesem Sprichwort der Ort gemeint. So steht das Sprichwort 1605 bei Petri („Der Teutschen Weissheit“ von Friedrich Peters). Bei Wander im Sprichwörter Lexikon unter Zeit Nr. 740 in Band 5 wird daraus wahrscheinlich „Zeit und Statt bringen deiner Gaben Gnad oder Ungnad.“, ohne Quellenangabe.)

Zeit und Stroh macht die Mispeln reif.
Mit Zeit und Stroh werden Mispeln reif.

Zeit und Stund lehrt den Dieb stehlen.

Zeit und Stunde rennt durch den rausten Tag.

Zeit und Stunde sind ungleich.

Zeitungen liefern große Lügen für kleines Geld.
(Auch früher gab es Zeitungen vergleichbar mit einigen Boulevardzeitungen von heute. Meist fällt einem dabei immer die gleiche große Tageszeitung ein. Ebenso verhält es sich mit dem Internet. Die angeblich sozialen Netzwerke gibt es quasi umsonst und verbreiten die größten Lügen. Nur einer braucht sich etwas auszudenken, schon wird es tausendfach von allen anderen verbreitet. Etwas die Wahrheit verdrehen oder weglassen, schon gibt es millionenfache Entrüstung. Viele glauben alles ungeprüft, weil es im Internet verbreitet ist, und erkennen die offenbare Lüge nicht. Die am lautesten Lügenpresse schreien, verbreiten die größten Lügen. Lügen sind einfach zu glauben, die Wahrheit erfordert mehr Nachdenken und Intelligenz, die heute nicht mehr gefragt ist.)

Zeit verdeckt und entdeckt alles.

Zeit verlieren ist ein böser Verlust.

Zeit verrät und entdeckt alles.

Zeit verrät und hängt (henkt) den Dieb.


Zeit vertan, Geld vertan.

Zeit, Wind, Frauen und Glück, verändern sich all' Augenblick.
Weiber, Wind und Glück verändern sich bald.

Zeit zu reden, Zeit zu schweigen, Zeit aufzuhören.

Zerbrochene Töpfe findet man allerwegen.
Zerbrochene Töpfe gibt's überall.

Zerrissene Kleider soll man nicht gleich wegwerfen.

Zersprungene Blasen und verlorene Ehre sind nicht wieder zu ergänzen.

Zerstreutes Feuer brennt nicht lange.

Zeuge von Hörensagen gilt im Recht nicht.

Zieh (Zeuch) auf im Hause Tauben und Hennen, die bescheißens doch, zerkratzen die Tenne.

Zieh dich bei deiner Nase.

Zieh eine Krähe auf, so soll sie deinen Kindern die Augen aushacken.

Zieh (Zeuch) einen Bauer aus dem Kote, so soll er dich zur Dankbarkeit selber hineinstoßen. (stößt er dich zum Dank hinein.)
(Kot = veraltend - aufgeweichte Erde, schlammiger Schmutz auf einem Weg od. einer Straße.)

Zieh (Zeuch) gen Straßburg: da (so) findest du den Tisch gedeckt.

Zieht ein Esel über Rhein, kommt ein I-ah wieder heim.

Zieh (Zeuch), wo dich Gott hinspannt.

Zielen ist nicht genug, es gilt treffen.

Ziel und Bolz ist nah beisammen.

Ziemlicher Ruhm kann täglich größer werden: Unziemlicher nimmt alle Tage ab.
(Ziemlich = aus dem althochdeutschem zimilīh und mittelhochdeutschem zimelich = schicklich, gebührend, angemessen, passend, sich gehörend und erlaubt ist, was sich ziemt, was geziemend ist.)

Ziemliche Freud schadet nicht.
(Das bedeutet, Freude, die sich ziemt, also passend, angemessen, nicht unghörig, gerechtfertigt und begründet ist, schadet nicht. Alle andere Freude müsste man demnach neu oder anders bewerten.)

Ziemlich Glück lebt am besten und wehrt am längsten.
(Ziemlich = aus dem althochdeutschem zimilīh und mittelhochdeutschem zimelich = schicklich, gebührend, angemessen, passend, sich gehörend und erlaubt ist, was sich ziemt, was geziemend ist.
Das bedeutet, wenn das Glück im Einklang auf ehrliche Art und weise entstanden ist und mit Moral und Ethik vereinbar ist, wird es auch lange bestehen. Wenn man sein Glück und Erfolg unehrlich, mit Betrug, Täuschung oder auf Kosten anderer erworben hat, wird es keinen langen Bestand haben. Da im Sprichwort zweimal dieselbe Aussage getroffen wird, haben etliche Sammler die zweite Hälfte in ihren Veröffentlichungen oft weggelassen, ebenso Wander im Sprichwörter Lexikon.)

Ziemlich gut ist auch gut.
(Ziemlich wird in diesem Sprichwort in seiner zweiten Bedeutung gebraucht: Zum Unterschied der Sprichwörter oben ist dieses ziemlich eine verhältnismäßige Größenbezeichnung, ähnlich wie ziemlich viel im Verhältnis oder Gegensatz zu etwas anderem, ziemlich gut ist vielleicht nicht sehr gut, aber im Verhältnis dazu immer noch gut.)

Ziemliche Strafe bringt kein sorglich Geschrei.
(Das bedeutet, eine dem Vergehen ziemlich angemessene Strafe, eine verdiente Strafe löst kein besorgliches Geschrei aus, da man sie ja vorher schon erwarten konnte.)

Zigeunerleben, Greinerleben.
(Verschiedene Bedeutungen von früher: Greinerleben = Jammerleben; Greiner = Zänker, Tadler, Schelter, alter Geizhals, der über Mangel klagt; greinerisch = zänkisch, weinerlich, klagen, jammern. Das bedeutet, egal wie wenig man zu Hause hat und wie viel man auf Reisen gewinnen könnte, ein sicheres Zuhause ist immer besser als ungewisser oder erhoffter Reichtum auf einem unsteten Wanderleben. Sebastian Franck meinte schon 1541 in seinem Sprichwörterbuch „Sprichwörter, Schöne, Weise, Herrliche Clugreden“ zu diesem Sprichwort: Daheim schmeckt einem Biedermann Wasser und Brot bei seinem Kind und Weib besser denn draußen Gesottenes und Gebratenes.)
(Zigeuner = frühere Bezeichnung für Angehörige einer über viele Länder verstreut lebenden, früher meist nicht sesshaften Volksgruppe. Die Bezeichnung Zigeuner wird vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt. Die korrekte Bezeichnung der Volksgruppe ist Sinti und Roma.
Die Zusammensetzungen mit Zigeuner als Bestimmungswort ist dagegen noch weitgehend üblich und ausdrücklich nicht diskriminierend zu verstehende, Beispiel: Zigeunersprache für die gesamte Sprachfamilie, ebenso existieren für Zigeunerschnitzel oder Zigeunersauce keine Ausweichform. Ebenso ist in Sprichwörtern die Bezeichnung nicht diskriminierend, sondern nur Historisch, genauso wie viele andere heute nicht mehr gebräuchliche Ausdrücke, die hier vielfach bei Bedarf erklärt werden. Wirklich schon zu ihrer Entstehungszeit diskriminierend gemeinten Sprichwörter gegenüber verschiedenen Volksgruppen sind in dieser Sammlung bewusst weggelassen.)

Zimmerleut' und Maurer, das sind die rechten Laurer.
Zimmerleut und Maurer sind die ärgsten Laurer: Mit Essen, Trinken und sich Besinnen geht der halbe Tag von hinnen.
(Bei Körte und Braun steht nur der 1. Teil als Sprichwort (das Obere). Als Erklärung steht bei Körte unter dem Sprichwort: „Mit essen, messen und besinnen, bringen sie den Tag von hinnen.“ Bei Simrock gehört der 2. Teil zum Sprichwort (das Untere). Egal, ob beides zum Sprichwort gehört oder nicht, es gibt auf jeden Fall auch heute noch die Meinung vieler Menschen über verschiedene Handwerker wieder.)

Zinsen machen alt und jung.

Zins frisst ein wie der Brand.

Zins hat schnelle Füße, er läuft, eh man sich umsieht.

Zins ist ein Holzwurm, ein nagender Krebs.
(Obiges Sprichwort ist 1630 in der Sammlung „Florilegium Politicum“ von Christoph Lehmann auf Seite 913 unter Nr. 6 verzeichnet. Wander hat es einmal mit Holzwurm und einmal mit Krebs als zwei Sprichwörter unter Zins Nr. 19 und Nr. 20 in sein Sprichwörter Lexikon übernommen. Der nagende Krebs ist seitdem in etlichen Zeitungen und Büchern im Zusammenhang mit zu starkem Kapitalverbrauch und hohen Zinsen zitiert worden. Ebenfalls wurde er im 19. Jahrhundert auch für eine, die Wirtschaftskraft übersteigende Bevölkerungszunahme oder mangelnden Ressourcen in Österreich und anderes gebraucht.)

Zins kann nicht Zins tragen.

Zins schläft nicht.
Zins und Miete schlafen nicht.

Zion soll man nicht mit Fleisch und Blut bauen.
(Zion = Einer der Hügel Jerusalems, den David eroberte, Altes Testament, Zweites Buch Samuel 5, 6ff.)

Zirlimirli machen fördert nicht.
(Zirlimirli = ein altes Fingerspiel, bei dem man die Händ umeinander wickelt, mit Reimen, die Ausflüchte, Ausreden haben, Umschweife machen, ausweichende Reden führen, verwirren, auch sich mit Albernheiten abgeben bedeuten.)

Zöllner haben gute Nahrung und lösen viel Geld um geringe Ware, müssen aber schweren Hauszins geben.

Zorn altert langsam.

Zorn beginnt mit Torheit und endet mit Reue.

Zorn betört den Mann.

Zorn blendet und schändet und reizt zu viel Sünden.

Zorn bringt Zank, Zank bringt Schmachwort, Schmachwort bringen Schläge und Wunden darauf oft der Tod folgt.

Zorn den Menschen so verblend, dass er sich selbst nicht kennt.

Zorn erwürgt den Toren.

Zorn gebiert Zorn.

Zorn hängt dem Narren an.
Zorn hängt den Narren um.

Zorn hat nie Rat gebracht.

Zorn hindert eines Weisen Mut.

Zornige Hunde soll man nicht zu viel reizen.

Zornige machen's wie die so zu Schiff reisen, wenn sie ein wütend, ungestüm Wetter ergreift, werfen sie Gutes und Böses aus'm Schiff, wenn es still wird bedenken und bereuen sie ihre Unwitz.

Zornigem soll man das Schwert nehmen.

Zorn ist ein böser Ratgeber.

Zorn ist eine kurze Unsinnigkeit, sie kränkt das Herz und tut ihm leid.
Zorn ist kurze Unsinnigkeit.

Zorn lässt die Wahrheit nicht sagen.

Zorn macht den Menschen verworren.
Zorn macht verworren.

Zorn ohne Macht wird verlacht.

Zornig sein heißt halb wahnsinnig sein.

Zorn tötet den Unschuldigen wie den Schuldigen.

Zorn tut nichts Gutes, wo man ihn nicht bricht.

Zorn tut nichts mit Rat.
Der Zorn tut nichts mit Rat.

Zorn und Falschheit sei vom Tisch weit.

Zorn und Geld verwirren die Welt.

Zorn und Lust sind böse Ratgeber.

Zorn und Schmerz bringen Mut und Stärke.

Zorn, Unzucht und Abgötterei stürzen große Herren vom Stuhl.

Zorn wohnt in des Narren Herz.

Zu abends toll und voll, zu morgens siech und krank.

Zu Ämtern braucht man nicht Landeskinder, sondern Männer.

Zu Bacharach am Rheine, zu Klingenberg am Maine, zu Würzburg an dem Steine, da wachsen gute Weine.

Zu blumig versprochen, wird dornig gebrochen.

Zu bösen Hunden gehören böse Knüppel.

Zu bösen Sachen kam man nicht viel Gutes reden.

Zucht bringt Frucht.

Zucht, Demut und Höflichkeit zieren mehr denn ein golden Kleid.

Zucht der Jugend ist eine Anzeige der Tugend.

Züchtige Ehr kriegt bald ein Wandel.

Züchtiger Mann ist ein Hort.

Züchtig, fromm, bescheiden sein, das steht allen Menschen fein.

Zucht ist das beste Heiratsgut.

Zucht ist junger Leute bester Schmuck.

Zuckend, wie der Wolf das Lamm fraß.

Zucker in der Jugend macht faule Zähne im Alter.
Viel Zucker in der Jugend macht ungesunde Zähne im Alter.
(Trotz allgemeiner und jahrhundertelanger Kenntnis in der Bevölkerung wird dieses Sprichwort vom Großteil der Jugend und deren Eltern missachtet, bis Zahnärzte später dessen Wahrheitsgehalt schmerzhaft bestätigen.)

Zu dem Wahne taugt der Glaube nicht.
(Wahn = aus dem mittelhochdeutschem - Meinung; Hoffnung; Verdacht, bedeutet: Einbildung, irrige Annahme; falsche Vorstellung, die sich festgesetzt hat. Aus der Medizin: Krankhafte nicht zu begründende zwanghafte Einbildung, Psychose, Verfolgungswahn und andere.)

Zu den erschlagenen Franken gehört eine große Hölle.

Zu den Heiligen laufen, macht müde Beine.

Zu den schönen Häusern fliegen die Tauben mit Haufen.

Zu dienen andern sei bereit in rechter lieb und Einigkeit.

Zu diesen Zeiten sind die besten, die weder Fisch noch Vogel, weder Feigen noch Rosinen sind.

Zu Ehren (be)darf man Glück, zu Frömmigkeit (be)darf man Witz.

Zu ehren ein Biedermann, bisweilen (zuweilen) muss Zehrung haben.

Zu Ehren gehören starke Beine.

Zu Ehren gehört Rat.

Zu ehren soll man helfen.

Zu Ehren soll man nichts sparen.

Zu Ehrlicher und guter Leute Kindern hat man sich aller Ehre und Gutes zu versehen.

Zu einem frommen Manne und frommen Weibe gehört viel.

Zu einem frommen Weib gehören sechs K, nämlich, dass sie sehe auf die Kirche, Kasten, Kammer, Kinder, Keller und Küche.

Zu einem glücklichen Leben gehören (werden diese) drei Stücke (erfordert): mit wenigen vergnügt sein, Freundschaft halten und keinen Feind fürchten.

Zu einem guten Mönch gehören drei Dinge: Ein allmächtiger Bauch, ein Eselsrücken und ein Rabenmaul.

Zu einem Handwerk gehören Geduld und fleißige Arbeit.

Zu einem Koch gehören drei Kellner.

Zu einem lebendigen Menschen muss man sich Gutes und Böses versehen.
Zum lebendigen Menschen muss man sich Gutes und Böses versehen.
Zum Menschen hat man sich Gutes und Böses zu versehen.

Zu einem Loche muss es doch heraus.

Zu einem Ohr hinein, zum andern wieder heraus.
Zu einem Ohr hinein, zum andern wieder hinaus macht selten weis und gelehrt.
Es geht zu dem einen Ohr hinein, zu dem andern heraus.

Zu einem schönen Pferd gehört auch ein schönes Zaumzeug.

Zu einer bösen Sache dient ein fröhlich Herz.

Zu einer harten Eiche muss man eine scharfe Axt haben.

Zu einer Lüge gehören immer sieben Lügen.

Zu engen Schuhen weite Nesteln.
(Sprichwort 1685 bei Paul Winckler (Nr. 1800/13), noch mit dem Wort „Nesseln“. Ein Schreibfehler? Wander ändert es 1876 im 4. Band des Deutschen Sprichwörter Lexikons unter Schuh Nr. 155 in „Nesteln.“, was wahrscheinlich die richtige Schreibweise ist. Nesteln sind laut dem Grammatisch-kritischem Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart von Johann Christoph Adelung (1793 - 1801) schmale lederne Riemen, oder auch runde Schnüre, um etwas damit zuzuschnüren, z. B. die Schuhnestel, die Schuhe damit zuzubinden.)

Zu enger Schuh drückt, zu weiter schlottert.

Zuerst gewonnen, zuletzt verspielt.

Zuerst verlacht, dann nachgemacht.

Zu fest hält nicht, zu lose bindet nicht.


Zu frei bringt Reu.

Zu Freunden soll man sich Gutes versehen, aber nicht zu viel auf sie bauen.

Zufriedenheit ist der größte Reichtum.

Zufriedenheit wohnt mehr in Hütten als in Palästen.


Zufrieden sein ist hohe Kunst,
zufrieden scheinen bloßer Dunst,
zufrieden werden großes Glück,
zufrieden bleiben Meisterstück.

Zufrieden sein wandelt Wasser in Wein.

Zu Friedenszeit soll man sich auf den Krieg rüsten.

Zu früh gefreit hat manchen (oft) gereut.

Zu Geschäften braucht man den Senf nicht mitzubringen, man wird ihn finden.

Zu geschehenen Dingen soll man das Beste reden.
Zu geschehenen Dingen soll man das Beste reden. Red't man Böses dazu, so wirds noch ärger und gebiert Unglück das andre.

Zu geschwind fahren bricht das Rad.

Zugleich essen und reden ist gefährlich.

Zu glückseligen Zeiten soll man sich fürchten vor unglückhaften Zufällen.

Zu Gottes Hülfe (Hilfe) gehört Arbeit.

Zu Gott hinken die Leute, zum Teufel laufen sie.

Zu grobem Block gehört eine Bauernaxt.
Zum groben Block gehört eine Bauernaxt.

Zu grober Lüge soll man pfeifen.

Zu große Ehre ist halbe Schande.
Zu viel große Ehr ist halbe Schande; zu sehr gelobt ist halb gescholten.
(Wenn einer von Haus aus bescheiden ist und ihm wird zu viel Ehre erwiesen, wird er nicht geehrt, sondern nur beschämt, da er ja weiß, dass ihm diese Ehre nicht zukommt.)

Zu große Freundschaft mit den Weibern hat den Teufel im Beutel.

Zu großen Flüssen laufen die kleineren Bäche ein.

Zu großen Mäusen gehören große Katzen.

Zu großer Sorge wird liederlich Rat.

Zu gutem Glück ist nichts zu spät.

Zu gutem Zeug ein wackrer Meister.
Zum guten Zeug gehört ein guter Meister.

Zu Hause Löwen, im Treffen Hasen.

Zu hoch schneidet nicht, zu spitz sticht nicht.

Zu Hofe dienen alle der Suppen, nicht der Herrn wegen.
Zu Hofe dient man nicht um des Herrn, aber um der Suppe willen.

Zu Hofe findet man keine Schafe.
Zu Hofe sind nicht Schafe.

Zu Hofe gibt man viel Hände, aber wenig Herzen.
Zu Hof gibt man Hände ohne Herzen.
(Das bedeutet, mit unverbindlichen Freundlichkeiten ist man freigiebig, aber einforderbare Zusagen oder Versprechen gibt es nicht.)

Zu Hofe ist eine Gunststunde besser als zehnjährige Dienste.

Zu Hof gilt gleich, der hinter die Tür hofiert und der's auskehrt.

Zu Hof kann man sich wohl wärmen, aber auch verbrennen.

Zu Hof küsst man (zuweilen) die Finger, die man lieber abbeißen wollte.

Zu höflich wird tölpelig.

Zu Hof und im Regiment muss man den Staub und Unrat mit Fuchssschwänz abkehren.

Zu Ingolstadt zeigt man einem die Feige.

Zu jung ist ein Fehler, der sich täglich bessert.

Zukünftiges ist uns alles verborgen.

Zu Lande sind die besten Steuerleute.

Zuletzt muss doch der Fuchs zum Loch heraus.

Zuletzt muss man es doch suchen, wo es ist.

Zuletzt siegt Wahrheit, Tugend und Mut.

Zum Begräbnis der Wahrheit gehören viele Schaufeln.


Zum Beten kann man nicht nöten.

Zum bösen Spiel muss man gute Miene machen.
Gute Miene zum bösen Spiele machen.
Man muss gute Miene zum bösen Spiel machen.
(Das bedeutet, wenn man mit einer Sache unzufrieden ist, aber es nicht merken lassen will, täuscht man äußerlich Zufriedenheit vor. Man verbirgt seinen Ärger, Besorgnis oder Kummer hinter einem heitern Äußeren. Wander war wahrscheinlich mit den beiden oberen Formulierungen in den Sammlungen von Braun, Gaal und Lohrengel nicht zufrieden und hat für alle unbemerkt die unterste Version selbst für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon formuliert.)

Zum Denken stets bereit, zum Handeln nimm dir Zeit.

Zum einen Ohr hinein, zum andern wieder hinaus.

Zum Freien gehört mehr als ein Paar Schuhe.

Zum harten Brot oder zur harten Nuss, gehören scharfe Zähne.

Zum Heiraten und Seefahren muss man die Worte sparen.

Zum Krieg gehört Geld, Geld und wieder Geld.

Zum Lästern hat er Maul, zum Loben ist er faul.

Zum Laufen hilft nicht schnell sein.
Zum Laufen gehört mehr als schnell sein.
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Der Prediger Salomo 9, 11: „Wiederum sah ich, wie es unter der Sonne zugeht: zum Laufen hilft nicht schnell sein, zum . . . alles liegt an der Zeit und Glück.“)

Zum Lernen ist niemand zu alt.

Zum Müßiggang gehört hoher Zins oder hoher Galgen.

Zum öfteren steckt unter einer garstigen Rinde eine süße Frucht.

Zum Rat weile, zur Tat eile.

Zum Regiment gehören nicht gemeine schlechte Leute, sondern weise beherzte Helden.

Zum Reiten gehört mehr, als ein Paar (zwei) Schenkel über ein Pferd hängen.
Zum Reiten gehört mehr, denn zwo Lenden über ein Pferd schlagen.

Zum Reiten gehört mehr als ein Paar Stiefel.

Zum Todesschlaf ist keiner müde.

Zum Verlieren ist nichts besser als Vergessen.

Zum Weinen hilft kein Saitenspiel.

Zunächst beim Blut, zunächst beim Gut.
(Eins der ältesten Rechtssprichwörter zur Erbschaft. Der nächste Blutsverwandte ist der Erbe.)

Zu oft fortgesetzter Baum bringt langsame Früchte.

Zu oft gesehene Wahre verliert den Wert.

Zupfe dich bei deiner Nase.

Zu Pfingsten gilt das Korn am mindesten.

Zur Alchemie sechs Stück gehören: Tag und Nacht laborieren, das Feuer ohn' Unterlass schüren, Rauch und Dampf spüren, sich selbst insistieren, und endlich den Betrug mit schwerem Herzen spüren.

Zur Aufzublasung des Lasterfeuers gehören zwei Teufel, einer, der die Zunge, und der andere so die Ohren dazu ausrüstet.
(Obiges Sprichwort steht so 1685 in der Sammlung von Paul Winckler Nr. 800/33. Wander übernimmt es in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon, verändert es und gibt keine Quelle an: „Das Laster aufzublasen, dazu gehören zwei Teufel, einer, der die Zunge, und der andere, der die Ohren dazu ausrüstet.“)

Zu rechter Zeit können geschicklich simulieren, ist große Weisheit, man muss aber kein Handwerk daraus machen.

Zur Ehren gehört Rat.

Zur Furcht kann man die Leute zwingen, zur Liebe muss man sie bereden.

Zur Knechtschaft wird keiner gezwungen, der zu sterben bereit ist.

Zur Notdurft spar', zehr' vom Gewinne, nicht geude, dass dir's zerrinne.

Zur Not ist niemand arm.

Zur Not steckt man blanke Schwerter in rostige Scheiden.

Zu Rom ist alles frei, außer der kein Geld hat.

Zu Rom ist keine größere Sünde, denn kein Geld haben.

Zu Rom mag man tun, was man will, nur fromm sein hilft da nicht viel.

Zur Probe schindet man den Esel.
Zur Probe wird der Esel geschunden.

Zur Rach eine Schnecke, zur Wohltat ein Vogel.

Zur Rach', sei gemach.

Zur Reinlichkeit gibt's kein besseres Instrument als Menschenbeine.
Zur Reinlichkeit gibt's kein besser Mittel als Menschengebein.

Zur Suppe braucht man keine Zähne.

Zur Trommel muss man pfeifen.

Zur Tugend bedarf man nicht viel Wissen, sondern ein gut Gewissen.

Zur Weisheit gehört mehr denn ein roter Hut.

Zur Zeit ein Narr sein ist auch eine Kunst.
Zuweilen ein Narr sein ist auch eine Kunst.

Zusagen ist der Feierabend vom Halten.

Zusagen ist eine Brücke von Worten.

Zusagen macht Schuld.

Zusagen steht im Willen, aber dem Halten ist ein Seil über die Hörner geworfen.

Zu satt macht matt.

Zu schnell fängt nichts.

Zu schnell macht müde Beine.

Zusehen ist des Glückes Bruder.

Zusehen ist Reichtums Bruder.

Zu seinem Honig legt der Teufel einen Löffel, zum fremden zwei.

Zu seiner Zeit gilt ein Trunk Wasser ein Glas Wein, ein Heller einen Gulden.
Zu Zeiten gilt ein Becher Wasser mehr, als ein Eimer Wein und ein Groschen mehr als ein Gulden*13.
Es gilt ein Trunk Wassers zu seiner Zeit ein Fass mit Wein, ein Heller*17 ein Gulden*13.

Zu solchem Wild gehört solcher Waidmann.

Zu solcher Beichte gehört solche Absolution.

Zu spitz sticht nicht, zu scharf schneid't nicht.

Zusprechen ist halb Werk; Vormachen und Strafe wetzt den Verstand.

Zu teuer schnürt die Gurgel zu.

Zu Tisch und Bett soll man sich nicht schämen.
Ob Tisch und Bett soll man sich nicht schämen.

Zu unwitzigem Rat gehört eine hölzerne Glocke.

Zu viel Arbeiter richten wenig aus.

Zu viel Demut ist halber Stolz.


Zu viel Dünger düngt nicht wohl.

Zu viel Fleiß fällt auf dem Eis.

Zu viel Fleiß ist Unfleiß.

Zu viel Freud, ein' Leichtfertigkeit (wird dir Leid).

Zu viel Glück ist Unglück.

Zu viel gut ist böse.

Zu viel hat keine Ehre.

Zu viel hat kein Rezept.

Zu viel Honig ist bitter (bekommt nicht).
Zu viel ist bitter, und wenn es lauter Honig wäre.

Zu viel ist Satans Spiel.

Zu viel ist ungesund.

Zu viel ist zu viel, sagte jener Mann und hatte seine Frau totgeschlagen.

Zu viel Kunst ist umsunst.

Zu viel Lust bringt Unlust.

Zu viel Melken gibt Blut.

Zu viel Milde ist vertan.

Zu viel muss bald brechen.

Zu viel Neues stört alte Treue.


Zu viel Rat ist Unrat.

Zu viel Rauch in der Küche beißt zum Haus den Herrn hinaus.

Zu viel Recht hat manchen Herrn gemacht zum Knecht.


Zu viel Recht ist Unrecht.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 1. Brief des Paulus an Timotheus 1, 8 „Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn es jemand recht braucht 9 und weiß, dass dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern,“ Das bedeutet, kein Gesetz kann alle Fälle vorhersehen, es gibt immer irgendwo Ausnahmen. Wenn ein Richter oder eine Behörde das Gesetz ohne Herz dem Buchstaben entsprechend anwendet, ohne auf die Absichten des Gesetzgebers Rücksicht zu nehmen oder dessen Billigkeit zu erwägen, verkehren sie das Recht zum Unrecht. Deswegen sollten diejenigen, die Gesetze anwenden, weiser und klüger sein als die Buchstaben der Gesetze.)

Zu viel Säcke, des Esels Untergang.

Zu viel Sorge fällt in den Kot.

Zu viel Sorge zerbricht das Glas.

Zu viel Trauen ist unbequem.

Zu viel und zuwenig ist ein Ding.

Zu viel verderbt gut Spiel.

Zu viel versprechen ist so gut, als verweigern.

Zu viel Weisheit ist Narrheit.
Zu viel Weisheit ist Torheit.
Zu viel weise ist ein Narr.

Zu viel Weisheit ist beschissen Torheit.
Zu weise ist Narrei.
(beschissen = trügerisch, Lügen, Unsinn)

Zu viel zerreißt den Sack.
Allzu viel zerreißt den Sack.
Überfluss zerreißt den Sack.
Zu viel reißt den Sack entzwei.
(Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander wird der Sack gleich zwei Mal zerrissen: Zuviel Nr. 22 und Nr. 50)

Zu voll schläft faul.

Zuwachs an Kenntnis ist Zuwachs an Unruhe.

Zuwenig kann einen Zusatz leiden, aber zuviel hat kein Rezept.

Zu wenig und zu viel ist aller Narren Ziel.

Zu wenig und zu viel ist des Teufels Spiel.


Zu wenig und zu viel, verderbet (verhöhnet) alles Spiel.
Zu wenig und zu viel, verdirbt ein jedes Spiel.
Zu lützel und zu viel, verdirbt alles Spiel.
(Schon der Schweizer Arzt, Alchemist und Philosoph Paracelsus (1493–1541) schrieb 1538: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht's, dass ein Ding kein Gift sei.“ Genauso alt ist das Sprichwort, das es kurz zusammenfast. Dr. Johann Gottfried Bremser dehnte es 1806 in seinem Buch „Medizinische Parömien“ weiter aus (Seite 149-150): „Übertriebener Mut wird zur Tollkühnheit; allzugroße Vorsicht und Behutsamkeit artet in Ängstlichkeit und Furchtsamkeit aus. Unbegrenzte Freigebigkeit ist Verschwendung; zu große Sparsamkeit, Geiz. Wer übermenschlich klug zu sein strebt, wird nicht selten ein Narr.“)

Zu Wetzlar an dem Dom sitzt der Teufel auf der Nonn.
(Dieses Sprichwort soll von einer weiblichen Steinfigur am Dom in Wetzlar herstammen, die über dem Rücken von einer männlichen Gestalt mit Hörnern umschlungen wurde, die angeblich den Teufel darstellen solle. Eine mögliche Kritik eines früheren Handwerkers an der Geistlichkeit.)

Zu Wolfsfleisch gehört ein Hundszahn.

Zu zart gesponnen zerreißt den Faden.

Zwang ist ein Pechpflaster, das Geld aus dem Säckel zieht.

Zwang ist kein guter Wille.

Zwang macht keine Christen.

Zwang währt nicht lang.


Zwanzig Handwerke und ein halb Brot.

Zween böse Hunde beißen einander nicht.
Zwei böse Hunde beißen selten einander.

Zween (zwei) sind eines Meister, drei sein Tod.

Zwei Augen decken vier.

Zwei Augen sehen mehr als eins.

Zwei Augen, zwei Ohren, nur ein Mund.

Zwei böse Heller*17 finden sich gern in einem Beutel.

Zwei Dinge können wohl zugleich geschehen, können aber nicht zugleich gesagt werden.

Zwei Dinge lassen sich dehnen, wie man will: Gummi und Gesetze.

Zwei Dinge merke: Rede und schweige, wenn's Zeit ist.

Zwei Dinge selten sind in aller Welt: ein Alter, der nicht liebt und spart das Geld, ein Junger, der sich nicht für weise hält.

Zwei Eheleut, ein Leib, ein Herz.

Zweie sind eines Herr, dreie fressen ihn gar.

Zweie tun immer verschieden.

Zweifel hat viel Deckmantel.

Zweifel macht den Berg, den der Glaube versetzen kann.

Zwei Fliegen mit einem Schlage.
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Mit einer Klappe zwei Fliegen schlagen.

Mit einem Schlage zwei Fliegen treffen.

Zwei Frauen in einem Haus sind ihrer drei zu viel.

Zwei Füchse in einem Loch.

Zwei Füchse in einem Loche und zwei Hasen in einem Sprung fangen, ist misslich.

Zwei für eins ist Wrakesrecht.

Zwei Hähne auf einem Mist vertragen sich nicht.
Zwei Hähne taugen nicht auf einem Mist.

Zwei harte Steine mahlen selten (nie) kleine.
Zwo harte Steine malen nicht reine (selten feine).

Zwei Hund an einem Bein kommen selten überein.
Zwei Hunde an einem Knochen vertragen sich nicht.
(Wenn zwei oder mehr das selbe haben, benutzen oder darüber bestimmen wollen, gibt es Streit. Vergleichbare Sprichwörter auch in anderen Ländern.)

Zwei kalte Steine, die sich reiben, fangen auch Feuer.

Zwei Katzen und eine Maus, zwei Weiber in einem Haus, zwei Hunde an einem Bein, kommen selten überein.

Zwei können wohl schweigen, so man einen davontut.

Zwei Mahlzeiten schlagen sich nicht.

Zweimal darf man wohl ausbleiben.

Zwei mögen alle Zeit mehr, denn einer.

Zwei Narren in einem Haus haben allzeit Streit und Strauß.

Zwei Narren machen leicht den dritten.
(Laut Christoph Lehmann im Jahr 1630: „wenn zween trunken oder mehr, so kann sich der dritte schwerlich entbrechen, der dazukommt.“)

Zwei Narren unter einem Dach und zwei Töpfer in einem Dorf vertragen sich nicht.

Zwei Pferde, ein Kutscher, vier Bestien.

Zwei Schelme braucht Geld und Gut, einen, der's gewinnt, und einen, der's vertut.
Geld und Gut müssen zwei Schelme haben: Einen, der's gewinnt, und einen, der's vertut.

Zwei Schelme will ungerecht Gut: Einen, der's gewinnt, und einen, der's vertut.
Ungerecht Gut will zwei Schelme haben, einen, der es erwirbt, und den andern, der es wiederum verschwendet: So gehe ich für zwei Mann, sagte jener, dieweil ich alles selber vertue, was ich erwerbe.

Zwei sind eines Herr, drei fressen ihn gar.
Zwei werden immer eines Herr; drei fressen ihn gar.

Zwei Streitköpfe werden nimmer eins.

Zwei um ein ist fadenrecht.

Zwei Ungleiche machen ein Grades.

Zwiebeln schälen ohne Augentränen ist nicht jedermann gegeben.

Zwiebeln trägt man hin, Knoblauch bringt man wieder.

Zwiebeln und Käse sind nicht zu verachten, man braucht ihrer viel zum Essen.

Zwielicht und Pfaffenhut tun keinem Mädchen gut.

Zwietracht mehrt oft Eintracht.

Zwietracht oft Freundschaft macht.

Zwinge dich selber, als dass du dich zwingen lassest.

Zwinge mich, so tu ich keine Sünde, sprach das Mädchen.

Zwischen Armut und Reichtum ist das beste Leben.

Zwischen Brüder, Mann und Weib und gute Freunde soll man sich nicht legen.

Zwischen ehrlichen Leuten bedarf`s keiner Rechnung.

Zwischen eines Weibes Ja und Nein lässt sich keine Nadelspitze stecken.

Zwischen Freud und Leid ist die Brücke nicht breit.

Zwischen Käufer und Verkäufer steckt Sünde, wie ein Nagel zwischen zwei Steinen in der Mauer.

Zwischen Nachbars Garten ist ein Zaun gut.

Zwischen Ostern und Pfingsten heiraten die Unseligen.

Zwischen Reden und Tun, Versprechen und Halten, werden auch Kleider und Schuhe zerrissen.
Zwischen Reden und Tun werden viel Schuhe zerrissen.

Zwischen Totschlag und eine Maid beschweren ist ein großer Unterschied.

Zwischen Tür und Angel soll sich niemand legen.
Zwischen Tür und Wand lege niemand seine Hand.
(Das bedeutet, bei Streitigkeiten zwischen Mann und Frau sollte sich keiner einmischen, da sie dann möglicherweise beide über den dritten herziehen. Mindestens einen macht man sich immer zum Feind.)

Zwischen Zahn und Hand geht viel zuschand.

Zwischen zwölf und Mittag gar vieles noch geschehen mag.

Zwist nährt oft die Herzen.

Zwo Hosen eines Tuchs.
Zwei Hosen eines Tuchs.

Zwölf Stunden sind im Tag: was eine nicht bringt, das bringt die andere.

Zwo (Zwei) Zungen stehen übel in einem Munde.