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Deutsche Sprichwörter
Kategorie  Esel

Als Esel wird allgemein der Hausesel (Equus asinus asinus) bezeichnet. Der Hausesel ist ein weltweit verbreitetes Haustier, das zur Familie und Gattung Pferde gehört. Der Hausesel ist eine Unterart des Afrikanischen Esels, aus dem er vor mehr als 7000 Jahren in Ostafrika durch Domestikation entstanden ist. In Nordeuropa ist der Esel seit der Römerzeit bekannt.

Esel waren als Reittiere und zum Ziehen von Wagen im Einsatz, bevor sie von den schnelleren und kräftigeren Pferden abgelöst wurden. Danach wurden Esel weiter als Packtier verwendete. Esel sind zäher als Pferde und können auch länger ohne Wasser und Nahrung auskommen. Sie wurden bevorzugt in Mühlen gehalten und dienten dort als Sackträger für Getreide und Mehl. Da Esel anders als Pferde schwindelfrei sind, waren und sind sie in steilen Bergen ein bevorzugtes Reit- und Lasttier. Durch Kreuzung mit einem Pferdehengst entsteht ein Maulesel, mit einer Pferdestute ein Maultier oder Muli, die aber nicht fortpflanzungsfähig sind.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hausesel
             https://de.wikipedia.org/wiki/Afrikanischer_Esel
             https://de.wikipedia.org/wiki/Asiatischer_Esel
 
Esel haben auch vielfältigen Eingang in Märchen, Sagen und die Mythologie gefunden. Esel findet sich mehrfach in der Bibel wieder, bei den Bremer Stadtmusikanten und als Tier und als menschliche Eigenschaft in Sprichwörtern. In Sprichwörtern stehen sie oft für Dummheit und Einfältigkeit und störrische Menschen. Mehrfach wird in alten Sprichwörtern auch gesagt, dass Esel ebenso wie Frauen geschlagen werden wollen, was bei beiden noch nie gestimmt hat und wahrscheinlich aus nicht auszumerzenden wirren Vorstellungen von Männern herrührt.

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Esel in Sprichwörtern aus aller Welt  
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Esel in deutschen Sprichwörtern:
Als der Esel aus Hunger seinem Treiber Stroh aus den Schuhen gezupft und gefressen, machten's Wolf und Fuchs zur Todsünde und fraßen den Esel.

Als der Herr auf'm Esel geritten, ist er davon nicht besudelt worden, da der Esel sein natürliches Werk getan.

An dem Wort erkennt man (den) Toren wie den Esel an den Ohren.
An der Red erkennt man den Toren wie den Esel an den Ohren.
An Worten kennt man den Toren gleich wie den Esel an den Ohren.
Aus der Red kennt man den Toren wie den Esel bei den Ohren.
Den Esel kennt man bei den Ohren und an der Rede Weise und Toren.
Man kennt den Esel an den Ohren, an den Worten kennt man Toren.
Man erkennt den Esel an den Ohren.

Auf einen Eselkopf sind Laugen umsonst.

Aus dem Esel machst du kein Reitpferd, du magst ihn zäumen, wie du willst.
Aus dem Esel macht man kein Reitpferd, mag man ihn zäumen, wie man will.

Aus einem Esel wird kein Hengst, man schicke ihn, wohin man wolle.

Besser Esel treiben als selber Säcke tragen.
Es ist besser, den Esel treiben, als selber Säcke tragen.
Es ist besser einen faulen Esel treiben, als das Holz selber tragen.

Besser über eine Eselsbrücke, als gar nicht weiter kommen.
(Da Esel sich oft weigern auch kleine seichte Bäche zu überqueren, baute man ihnen sogenannte Eselsbrücken, die dem Esel den Eindruck von Sicherheit vermittelten. Ob sie sicher, zuverlässig oder dauerhaft waren, war unerheblich, nur der äußere Eindruck war wichtig. Durch Ausbau der Verkehrswege und Rückgang von Eseln als Transportmittel sind solche Eselsbrücken nicht mehr notwendig. Eselsbrücken sind heute Merksprüche zum Einprägen von Informationen, die man sonst vergessen würde.)

Bileams Esel sah mehr und schärfer als sein Herr.
(Bileams Esel wie Esel überhaupt kommen in der Bibel mehrfach im positiven Zusammenhang vor. Bileam (auch Balaam), der Sohn des Beor, war ein biblischer Prophet. Trotz Gottes Missfallen wollte er die Israeliten auf Anweisung von Balak, dem König der Moabiter, für Geld in Gottes Namen verfluchen. Der Fluch sollte den Vormarsch Israels aus Ägypten stoppen. Auf dem Weg mit seinem Esel stellte sich ihnen ein Engel mit Schwert in den Weg. Bileam konnte ihn nicht sehen, der Esel jedoch sah ihn und wollte ihm ausweichen, was mehrmals misslang. Darauf schlug Bileam den Esel aus Ärger mit einem Stock. Darauf ließ Jehova den Esel sprechen, er fragt: „Was hab ich dir denn getan, dass du mich schlägst?“ Darauf sah auch Bileam den Engel mit dem Schwert, der sagt: „Ich habe dir den Weg versperrt, damit du Israel nichts Schlechtes wünschst. Wenn dein Esel nicht ausgewichen wäre, hätte ich dich getötet“ Die bösen Wünsche wandelte Jehova drei Mal in einen Segen um. (4. Buch Mose) Bileam ist die einzige prophetische Person in der Bibel, die durch archäologische Funde belegt ist (Bileaminschrift von Tell Dēr) Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bileam)

Binde den Esel dahin, wo der Herr will und lass ihn hernach die Wölfe fressen.

Bleib ein armer Püffel und Maulesel bis dich Gott herausfordert.
(Püffel = Büffel. Als Büffel wurden grobe, ungehobelte Menschen oder Flegel bezeichnet.)

Bleib ein Esel und lastbar Tier bis dir Gott selber hilft herfür.

Brauch ein Esel, hast du kein Pferd oder Ochsen.
Brauch einen Esel, wenn du kein Pferd hast.
Hast du kein Pferd, so brauche den Esel.
Hast du kein Pferd, so nimm den Esel.

Da der Esel nicht wollte nasse Haut tragen, muss er endlich raue Ziegel tragen.

Darnach der Esel ist, also gibt man ihm Futter.

Das ist Esels Weisheit, der kommt auf kein Eis, darauf er einmal gefallen.

Dem Esel, der's Korn zur Mühle trägt, wird die Spreu.
Dem Esel, der Korn zur Mühle trägt, wird die Spreu.
Den Eseln, die das Korn zur Mühle tragen, wird die Spreu.

Dem Esel gehört Haferstroh, dem Pferde der Hafer.
Dem Esel Haferstroh, dem Pferd den Hafer.

Dem Esel gehört sein Futter, Geißel und Last.

Dem Esel predigen ist vergeben Arbeit.

Dem Esel ruft man Zuhaus, das er die Säcke tragen muss.

Dem Esel träumt von Disteln.

Dem Ross eine Geißel, dem Esel einen Zaum, dem Narren eine Rute auf den Rücken.
Für das Ross gehört ein Zaum, für den Esel ein Prügel und für den Narren eine Rute.

Den Esel führt man nur einmal aufs Eis.

Den Esel hat man bei Hofe nur zum Sacktragen.

Den Esel kennt man bei den Ohren, verbirgt er gleich die Ohren und Pfoten, so singt er doch die Esels Noten.
(Meist sind es die Ohren, an denen man in Sprichwörtern den Esel erkennt. Auch wenn er die Ohren versteckt, es gibt noch andere Anzeichen, das es sich um einen Esel handelt. Genauso können sich Narren, Toren und andere dumme und einfältige Menschen nicht verbergen, da es immer mehrere Anzeichen gibt, sie zu erkennen. Gefährlich sind nur die klugen Bösen, die man nicht erkennt.)

Den Esel kennt man bei den Ohren, am Angesicht den Mohren und bei den Worten den Toren.
Man kennt den Esel an den Ohren, bei den Worten den Toren, am Angesicht den Mohren.
(Mohr = ursprünglich die Bezeichnung für dunkelhäutige Bewohner in Nordwestafrika (Mauretania, heutiges Marokko). Die Bezeichnung war für sich genommen eigentlich anfangs nicht diskriminierend oder herabwürdigend gemeint. Sie ist veraltet und sollte heute mit Rücksicht auf dunkelhäutige Menschen nicht mehr gebraucht werden. In den alten Sprichwörtersammlungen ist der Ausdruck noch zu finden. Heute würde das Sprichwort anders lauten und sollte auch nicht im ursprünglichen Wortlaut gebraucht werden.)

Den Esel meint man, den Sack schlägt man.
Er schlägt auf den Sack und meint den Esel.
Man schlägt den Sack und meint den Esel.
Man schlägt auf den Sack und meint den Esel.
Man schlägt auf den Sack und meint den Müller.

Den Esel will jedermann reiten.
Auf einem Esel will jedermann reiten.
Esel will jedermann reiten.
Wer sich zum Esel macht, den will jedermann reiten.

Den Vogel kennt man am Gesang, den Hafen*15 an dem Klang, den Esel an den Ohren, und am Gesang den Toren.

Der Bauer hinter den Pflug, der Esel in die Mühle, der Schüler in die Schule.

Der Bauer unter den Doktoren, der Esel unter den Affen.

Der betrogen ist, der hat die Narrenkappe angestreift, hat Eselsohren davongetragen, hat das Seil an den Hörnern, hat die Reus über'n Kopf, der Hase ist im Garn, er hängt in der Schlinge und versteht die Münz nicht.
(Christoph Lehmann macht 1630 diese Aufzählung in einem Satz (Seite 92, Nr. 47). Möglicherweise wurden einzelne Begriffe auch ohne die andern gebraucht. Auch heute noch werden viele betrogen, besonders durch Telefonanrufe, im Internet oder anderswo, die dann noch ganz andere Ausdrücke verwenden.)

Der Esel gehört in die Mühle, dass er Säcke trägt.
Der Esel gehört in die Mühle, dass er Säcke trägt, der Bauer hinter den Pflug.

Der Esel geht einen leisen Trab, es sei denn, dass er Futter hab.

Der Esel geht voran.

Der Esel hat lieber Stroh denn Gold.
Der Esel will lieber Stroh als Gold.

Der Esel hat von Jugend auf graue Haare.

Der Esel in der Haut und der Mönch in der Kutte spüren keine Schläge nicht.

Der Esel ist in die Spreu gefallen.
(Henisch erklärt das Sprichwort 1616 mit: „das ist, es ist ihm ein besonderes Glück widerfahren.“)

Der Esel ist König, denn sein Geschlecht regiert unter allen Tieren.

Der Esel ist so weise, er tanzt nur einmal auf dem Eise.

Der Esel ist unter die Affen gekommen.

Der Esel kann nicht Hasen jagen, der Hund kann nicht Säcke tragen.

Der Esel kommt nicht leichtlich wieder aufs Eis, da er einmal gefallen ist.

Der Esel lässt nicht so mit sich scherzen wie ein Hündlein.

Der Esel muss Säcke tragen.

Der Esel muss sich nicht um die Laute noch der Blinde um den Spiegel bewerben.

Der Esel nennt sich immer zuerst.
Der Esel nennt sich selbst zuerst.

Der Esel reckt die Ohren hervor.

Der Esel sagt, es gelt ihm ein Herr gleich wie der andere, er müsse bei jeden ein Esel sein.

Der Esel schimpft das Maultier Langohr.

Der Esel starb und ward nie satt, der alle Tage neue Herren hat.
(Ursprung aus dem Narrenschiff von Sebastian Brandt.)

Der Esel trägt das Korn in die Mühle und bekommt Disteln.

Der Esel und der Treiber denken nicht eins.
Der Esel und sein Treiber denken nicht überein.
Esel und Eselstreiber haben nicht gleichen Sinn, wie Ross und Reiter auch nicht.

Der Esel will die Laute schlagen.

Der Esel will geschlagen, der Pöbel mit Gewalt regiert sein.
Der Esel will Schläge haben.
(In vielen Sprichwörtern das Gleiche, die Esel werden geschlagen oder geprügelt, damit sie Lasten tragen. Früher mussten sie die Mehlsäcke schleppen, heute sind es die Touristen, wie auf Santorin. Im Sprichwort und in der Wirklichkeit, wenn die Esel nicht mehr wollen oder wegen Überbelastung nicht mehr können, werden sie geschlagen, oder aussortiert.
Im Internet zu sehen: www.focus.de, www.reisereporter.de, Tierschutzverein-santorini)

Der Esel will's mit dem Löwen aufnehmen.

Der Geizige ist so dumm wie Salomons Esel.

Der Hochmut will überall die Hände mit am Pflug haben und meint, man könne kein Esel satteln, er muss dabei sein.

Der ist ein Narr, der den Esel beim Schwanze zäumt.

Der Maulesel nur treibt viel Palaver, dass ihre (seine) Voreltern Pferde waren.
Der Maulesel macht viel palarn, wie seine Eltern gut Pferdt waren.
Maulesel treiben viel Parlaren, dass ihre Voreltern Pferde waren.
(Das bedeutet, ein erfolgloser, heruntergekommener oder ehrloser Mensch rühmt sich mit den Erfolgen und Heldentaten seiner Vorfahren.)

Der Müller und sein Esel haben nicht allezeit einerlei Gedanken.
Die Müller und ihre Esel haben nicht alle Zeit einerlei Gedanken.

Der Sack trägt den Esel zur Mühle.

Die eselige Geduld lässt ihr nicht allein die Wolle abscheren, sondern dass Fell gar abstreifen.

Die Esel stehen am Berge.

Die Esel tragen das Korn in die Mühle und bekommen die Spreu.

Die Esel tragen den Hafer nach Hofe, die Pferde fressen ihn.

Die Pferde belaufen die Einkünfte und die Esel genießen sie.

Die Rechtlichkeit und der Palmesel kommen jährlich nur einmal ans Licht.

Die Welt hat sich umgekehrt, drum hab ich arme Esel pfeifen gelehrt.

Distelkraut ist der rechte Salat für den Esel.
Disteln sind des Esels Salat.

Drei Dinge tragen, was man ihnen auflädt: eines Weibsbild Kopf, eines Esels Rücken, eines Mönchs Gewissen.

Drei Dinge tun nichts, ohne geschlagen zu sein, die Glocke, ein Esel, der faule Knecht.

Drei sind, die alle Bürden tragen: ein Weibshaupt, ein Eselsrücken, ein Mönchsgewissen.

Ein Esel bleibt ein Esel, (und) käm' er auch nach (gen) Rom.

Ein Esel darf nicht viel singen, man kennt ihn doch wohl an den Ohren.

Ein Esel frisst keine Feigen. Warum?

Ein Esel gefällt dem anderen.

Ein Esel heckt keinen Sperber oder Blaufuß.

Ein Esel hört der Leier zu, davon er doch nichts versteht.

Ein Esel ist kein guter Schüler.

Ein Esel kraut (kratzt) den andern.

Ein Esel mit Geld beladen vermag alles.

Ein Esel muss nicht sagen wie der andere soll den Sack tragen.

Ein Esel heißt den andern Sackträger.
Ein Esel schimpft den anderen Langohr.
Es sagt ein Esel dem andern Langohr.

Ein Esel soll kein Psalter lesen, er ist nur zum Sacktragen gemacht.

Ein Esel soll nicht Feigen essen.

Ein geschwinder Mann soll auf keinem Esel sitzen.

Ein getreuer Knecht ist ein ewiger Esel und Sackträger.

Ein Jäher soll Esel reiten.

Ein karger Reicher ist Salomons Esel.
Ein reicher Karger ist Salomons Esel.
Ein Reicher und Geiziger ist Salomons Esel.
Der Reiche ist Salomons Esel.

Ein König oder ein Esel; Bischof oder Bader*1.

Ein Ochs kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn.

Ein Pfaff im Harnisch, ein Esel in Ehren und ein blinder Leiter sind drei lächerliche Dinge.

Ein Pferd belädt man anders, als einen Esel oder Kamel.

Ein räudiges Kamel trägt vieler Esel Bürde.
Auch ein räudig Kamel trägt vieler Esel Bürde.

Ein schwer beladener Esel geht sicher.

Ein Weib, ein Esel und eine Nuss, diese drei man klopfen muss.

Ein wunderlicher Streit, da ein Esel den anderen schimpft.

Er hängt die Ohren, wie ein Esel vor der Mühle.

Er hört wie ein Esel auf die Leier.
(Menschen ohne Bildung können sich kein Urteil über Dinge machen, von denen sie nichts verstehen.)

Er ist der hoffärtige Esel.
(Ein Esel trug Heiligtümer und meinte, man bete ihn an. Genauso gibt es Menschen, die fälschlich Lob auf sich beziehen, obgleich sie nicht gemeint sind. Wer so etwas nicht bemerkt, wird Esel genannt.)

Er ist ein Esel in der Löwenhaut.

Er ist bei den Säuen oder Eseln in die Schule gegangen.

Er kommt vom Pferd auf den Esel.
Es kommt mancher vom Pferd auf den Esel.
Vom Pferd auf den Esel (kommen).
Es kommt niemand gern vom Pferd auf den Esel.

Er liegt in der Andacht wie der Pfaff vor dem Palmesel.

Er macht ein Gesicht, wie der Esel, der Teig gefressen hat.

Er reitet auf dem Esel davon.

Er reitet einen bösen Esel: das Geckenpferd.
Er reitet den bösen Esel

Er schickt sich wie der Esel zum Lautenschlagen.
(Das bedeutet, er ist sehr ungeschickt, so wie ein Esel bekanntlich keine Laute schlagen kann.)

Er schlägt einen Esel heraus und zehn herein.

Er sucht den Esel und sitzt (reitet) darauf.

Er ziert die Gesellschaft wie der Esel den Rossmarkt.
Er ziert sein Geschlecht wie der Esel den Rossmarkt.

Esel dulden stumm: Allzu gut ist dumm.

Eselsarbeit und Zeisigfutter ist des Überdrusses Mutter.

Esel sind schlechte Sänger; sie fangen immer zu hoch an.
Esel singen schlecht, weil sie zu hoch anstimmen.
Der Esel singt darum (so) schlecht, weil er zu hoch anfängt.
Der Esel singt drum übel, weil er so hoch anfängt.
Ein Esel gibt keinen guten Sänger, er fängt zu hoch an, drum hört er bald auf.

Eselslauf, Nonnenlieb und Hurenfrömmigkeit sind unbeständig und nichts wert.

Eselsohren sind aller Menschen Wappen.

Eselsweisheit macht sich gern breit.

Esel und Müller Knecht, ohne Schläge nichts machen recht.

Esel verstehen kein Saitenspiel, denen muss man Disteln vorlegen.

Esel will jedermann reiten.

Es frisst auch ein Esel mit Gold beladen nur Disteln.

Es gehen nicht alle Esel auf vier Füssen.

Es geht alles widerwärtig zu, wenn man den Esel auf den Sack ladet.

Es geht ihm wie dem Esel, der zwei Brüdern dient: jedweder meinte, er sei beim andern gefüttert worden.

Es haben nicht alle Esel lange Ohren.

Es hat dem Esel nie gut getan, wenn er ist des Löwen Gesell gewesen.

Es ist besser, einen faulen Esel treiben, als das Holz selber tragen.

Es ist der ordentliche Gebrauch, dass man den schwersten Pack auf den Esel legt.

Es ist (ein) Narrenwerk, wenn der Esel will auf der Harfe spielen und die Sau will spinnen.

Es ist Eselsweisheit, wieder auf das Eis zu gehen, auf dem man gefallen ist.

Es ist ihm so leid, als wenn dem Esel der Sack entfällt.
Es ist ihm so leid, als wenn einem Esel ein Sack entfällt.
Es ist ihm so leid wie dem Esel, dem ein Sack entfällt.

Es ist ihm wohl damit, wie dem Esel, dem der Sack entfiel.

Es ist kein Friede, so einer mit dem Frieden macht, der einen gern zu seinem Sklaven und Esel wollt machen.
(Bei diesem über 500 Jahre alten deutschem Sprichwort fällt einem spontan die Absicht des russischen Präsidenten im Jahr 2022 ein, der nur Frieden akzeptiert, wenn sich die Ukraine und die freie Welt den Russen unterwerfen. Bisher war aber keiner der Esel, sich ohne Gegenwehr zum Sklaven Russlands machen zu lassen.)

Es ist Maul wie Salat, sagt der Esel, wenn er Disteln frisst.

Es ist mehr als ein Esel, der Martin heißt.

Es ist nicht alles recht, was dem Esel wohlgefällt.

Es ist nicht mehr die Zeit, da man Esel suchte und Kronen fand.

Es kommen mehr Fuchsbälge ins Gerber Haus als Eselshäute.

Es sind viel Esel, die keine (nicht) Säcke tragen.

Es stecken viel Esel in einem Fuchs.

Es steht ihm an wie dem Esel das Tanzen.

Es steht ihm, wie dem Esel das Lauteschlagen.

Es steht übel, wenn man dem Esel die Bürde groß macht und das Futter abbricht.

Es zog ein Büffel übern Rhein und kam ein Esel wieder heim.

Geizige reiten auch zuweilen den Esel.

Gezwungen trägt der Esel Säcke, ledig tät` er keinen Schritt.

Hastiger Mann soll auf 'nem Esel reiten.
Hastiger Mann soll trägen Esel reiten.
Ein jäher Mann soll Esel reiten, die gehen langsam.
(Ein jäher Mann ist ein impulsiver Mann, der hastig und schnell unüberlegt und jäh handelt. Nach der zweiten Überlegung wird oft die falsche unüberlegte schnelle Entscheidung oder Handlung erkannt, was auch zu spät sein kann. Daher ist ein verhältnismäßig langsamer Esel besser, der Zeit zum Überlegen lässt.)

Hastiger Mann soll keinen Esel reiten.
Wer eilen will, muss nicht Esel reiten.
Wer sehr eilen will, der muss nicht Esel reiten.
(Oft haben verschiedene Sprichwörter eine gegensätzliche Aussage, wie bei den beiden oben. Wahrscheinlich wurden früher von unterschiedlichen Menschen verschiedene Erfahrungen gemacht, die sie zu unterschiedlichen Aussagen veranlassten. Am Ende muss doch jeder selbst das tun, was er für richtig hält.)

Hastiger Mann war nie Verräter.

Hätt' Lyra nicht über die Bibel geschrieben, so wäre Luther ein Esel geblieben.

Herrn helfen oftmals den Untertanen, dass sie zu Eseln werden und es ihnen gleich gilt, es reite sie ein Deutscher oder Spanier.

Hitzige Menschen muss man nicht auf Esel setzen.

Ich und der Esel sind zusammen die Trepp heruntergefallen.

In der Prob streift man die Haut dem Esel über die Ohren.

Lieber einen Esel, der mich trägt, als ein Pferd, das mich abwirft.

Lobe den Narren, so gewinnt er Eselsohren.
Lobe den Narren, so schwillt er.

Manchem stehen Ämter und Ehren an, wie einem Ochsen ein Sattel und einem Esel ein Bischofshut.

Mancher Herr hält mehr auf einen fremden Esel, als auf ein gut deutsches Ross im Stall.

Mancher ist nicht ein positivus, und man macht ihn zum superlativo, davon gleich lange Eselsohren wachsen.

Mancher stellt sich wie der Esel in der Löwenhaut.

Man findet manchen Esel, der nie Säcke trug.

Man findet manchen Esel mit zwei Beinen.

Man findet mehr Fuchs- als Eselsfelle.

Man gewinnt oft bei einem Geschäft nichts denn Eselsohren, dass man für unverständig wird dabei gehalten.

Man kann einem Esel wohl den Schwanz verbergen, aber die Ohren lässt er vorgucken.
Man kann einem Esel den Schwanz verbergen, aber die Ohren lässt er überall hervorschauen.

Man ladet den Esel nicht nach Hofe, er soll denn Säcke tragen.
Man ruft den Esel nicht zu Hofe, denn dass er Säcke trage.

Man muss das Pferd nicht auf den Esel setzen.

Man muss dem Esel die Disteln lassen und keine Wolle dafür fordern.

Man muss den Bogen nicht überspannen und den Esel nicht überladen.
Man soll den Bogen nicht überspannen, noch den Esel übergürten.

Man muss wissen, wen man treibt, wenn man einen Esel vor sich hat.

Man sagt, der Wolf hab jedermanns Esel vorm Jahr gefressen.

Man soll den Esel nicht übergürten.
Den Esel soll man nicht übergürten.

Mit 'nem Esel kann man wohl hacken, aber nicht schnacken.

Nussbäume, Esel und Weiber wollen geschlagen sein.
(Kommentar dazu siehe weiter oben.)

Pferde treiben Sporen und Geißel, den Esel Knüppel.

Raben sind Bileams Esel und pflügenden Ochsen oder treuer Prediger Feind, aber den Füchsen sind sie geneigt.
(Raben werden von Alters her negativ gesehen, Bileams Esel wie Esel überhaupt kommen in der Bibel mehrfach im positiven Zusammenhang vor. Siehe oben.)

Solange der Esel trägt, ist er dem Müller lieb.

Stirbst du, so begräbt man dich mit der Haut: Das tut man einem Esel nicht.

Troja ist einmal durch ein Pferd in Asche gelegt, heutzutage wird die ganze Welt von Eseln verwüstet.

Um den forcierten Schwärmer sei nicht bange: ein Esels-Trab, der dauert selten lange.

Ungebettet essen ist Säue und Esel essen.

Ungeschickt hat Glück, obschon einer inwendig ein Schaf, Has, Ochs, Esel, Wolf oder Bär ist, hat er Glück.

Ungeschlagen tut der Esel kein gut.
(In diesem Zusammenhang gibt es auch die Sprichwörter: Der Esel will Schläge haben und Der Esel will geschlagen sein. (siehe diese) Erstaunlich eigentlich, dass es immer wieder Leute gibt, die meinen, Esel oder andere Tiere oder Menschen wollen geschlagen werden. Ebenso gehörte das Schlagen bis vor Kurzem zur normalen Erziehung von Kindern. Möglicherweise haben die Schlagenden selbst schon Schläge bekommen und wollen sich dafür an anderen rächen, oder sie wissen nicht, wie sie sich oder ihre Rechte sonst durchsetzen könnten, oder sie sind einfach zu dumm für anderes und sind selbst die dummen Esel.)

Viel Säcke sind des Esels Tod.
Viele Säcke sind des Esels Untergang.

Vom Esel kann man nicht Wolle fordern.

Vom krähenden Hahn zum Esel gehen heißt einen Gesang hören.

Was ein Esel von mir spricht, das acht' ich nicht.

Was soll der Dohle die Harfe, dem Esel die Leier?

Was soll der Honig in Esels Maul.

Was soll ein Esel mit der Muskatnuss und die Kuh mit dem Riberli?

Was soll einem Esel ein Psalter; was sollen einer Sau Muskaten.

Was tut der Esel mit der Sackpfeife?

Weh den Eseln oder Pferden, so die Bettler reiten werden.

Wen ein Esel oder Sau mit Kot bespritzt, der solls trocken ausreiben und nicht riechen, sonst ist einer so witzig als der andre.

Wenn dem Esel zu wohl ist, so geht er aufs Eis (tanzen) und bricht ein Bein.
Wenn dem Esel zu wohl tut sein, tanzt er aufs Eis und bricht ein Bein.
Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis.
Als dem Esel zu wohl ward, ging er aufs Eis und brach ein Bein.

Wenn dem Esel zu wohl ist, so gumpet (springt) er.

Wenn der Esel auch eine Löwenhaut trägt, die Ohren gucken doch heraus (gucken vor).
(Sprichwort nach einer Fabel des Äsop.)

Wenn der Esel größer wird als der Stall, so tut man den Stall in den Esel.

Wenn der Esel in die Mühle kommt, so sagt er i-ah.

Wenn der Esel nicht seine volle Last trägt, so wird er krank.

Wenn der Esel nicht will Säcke tragen, so schlägt man ihn.

Wenn der Esel nicht will, so muss er.

Wenn der Esel seine Tracht hat, so weiß er, wie er gehen soll.

Wenn der Esel weit läuft, ist er darum nicht gelehrt.

Wenn die Esel reiten, so kommt schlecht Wetter.

Wenn ein schlechter Mann eines großen Herrn Freund ist, so ist er gewiss sein Narr oder sein Esel.
(Das bedeutet, der schlechte (einfache, geringe) Mann wird vom anderen zum besten gehalten oder er wird für fremde Zwecke benutzt oder ausgenutzt.)

Wenn Geistliche neben den weltlichen Untertanen des Landes Vorteil und Nutzbarkeit, desgleichen Schutz, Schirm, gemein Weid und Wasser genießen, aber des Landes Last und Bürden nicht an einer Stange tragen helfen, das gibt scheele*28 Brüder und muss der Esel bei solchem Pferd über Haufen fallen.

Wenn kein Wasser auf der Mühle ist, so tanzt der Esel.

Wenn man das Heiligtum anbetet, so meint der Esel, der es trägt, man bete ihn an.

Wenn man den Esel überlädt, so fällt er im Kot.

Wenn man den Esel weit schickt, kommt er mit Eselsgeschrei wieder.

Wenn man einem Esel gleich eine Löwen- oder Bärenhaut anzöge, so blieb er doch ein Esel, das weisen seine Ohren und Gesang.

Wenn man einen Esel schlägt, so schlägt er wieder.

Wenn's dem Esel übel geht, so will er durch die Erde fallen, ist ihm wohl, so geht er aufs Eis tanzen.

Wenn zwei Esel einander unterrichten, wird keiner ein Doktor.

Wer dem Esel den Kopf wäscht, verdirbt Seife und Lauge.
Wer dem Esel den Kopf zwagt, der verlieret Wasser, Seife und Arbeit.
(zwagt, zwagen = wäscht, waschen)

Wer den Esel zu hart beschwert, der fällt mit der Last zu der Erd.

Wer dient der Gemeinde, der ist allermanns Knecht und jedermanns Esel.

Wer einem ein paar Eselsohren will aufsetzen, der muss die Worte gar dünn und subtil schmelzen.

Wer einen Bettler von der Gasse zur Ehe nimmt, der hat immer einen Eselsmann am Tisch sitzen.

Wer einen Koch fragt, was er in seinem Hafen*15 kocht, der geht mit Eselsohren aus der Küche.

Wer ein Esel ist und bildet sich ein, er sei ein Hirsch, der sehe sich wohl vor, wenn es Grabensprünge geben wird.

Wer ist eselweis, geht nur einmal aufs Eis.

Wer meinet, dass er weise sei, dem wohnt ein Esel nahe bei.

Wer mit faulen lahmen Eseln pflügen muss, dem ist, übel genug geflucht.

Wer sich selber zum Esel macht, dem will jeder Säcke aufladen.
Wer sich selbst zum Esel macht, dem will jeder Säcke aufladen.
Wer sich zum Esel macht, auf dem will jedermann reiten.
Wer sich zum Esel macht, dem will jeder seinen Sack auflegen.
Wer sich zum Esel macht, dem wird aufgepackt.
Wer sich zum Esel macht, der muss Säcke tragen.
Du musst dich nicht Eseln (zum Esel machen), sonst musst du Säcke tragen.

Wer über einen Maulesel gesetzt ist, hält sich auch für einen Herrn.

Wer um große Leute ist, der muss oft Narr und Esel sein und lassen Rede für Ohren gehen.

Wer Vexiren nicht kann leiden, muss immer nur den Esel reiten.
(Vexiren, aus dem lateinischen vexare = plagen, quälen, Spaß treiben; jemand unnötige Mühe, Beschwerde verursachen, belästigen, scherzen auf Kosten anderer.)

Wer vom Drohen stirbt, den soll man mit Eselsfürzen begraben.
Wer vom Drohen stirbt, den soll man mit Eselsfürzen zu Grabe läuten.
Wer von Dräuen stirbt, den soll man mit Eselsfürzen zu Grabe läuten.
(Das bedeutet, wenn man nur dadurch zu Schaden kommt, weil ein anderer ohne tatsächliche Auswirkungen droht, hat man den Schaden sich selbst zuzuschreiben. Das Sprichwort geht auf Kaiser Friedrich II. zurück, der die Drohungen des Papstes, ihn zu exkommunizieren, ignorierte. Der Staufer Friedrich II. (* 26.12.1194 - † 13.12.1250) war ab 1198 König von Sizilien, ab 1212 römisch-deutscher König und von 1220 bis zu seinem Tod Kaiser des römisch-deutschen Reiches und führte ab 1225 den Titel „König von Jerusalem“. https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(HRR))

Wer von dem Esel begehrt Schmer, der wird dick von ihm geschlagen schwer.

Wer zum Esel ist geboren, behält immer seine Ohren.

Wir wollen ihn bitten, wie man dem Esel tut.
(Das bedeutet, man duldet keinen Widerspruch, die Bitte ist praktisch ein Befehl. Wenn man den Esel bittet, Säcke zu tragen und er will oder kann nicht, schlägt man ihn so lange, bis er die Säcke endlich trägt, oder tot ist. Praktisch anschauen kann man es sich auch heute noch, auf der Insel Santorin! Siehe oben unter:Der Esel will Schläge haben.)

Wo der Esel in den ersten zehn Jahren keinen Schwanz kriegt, so bleibt er gewiss ein Mutz.
(Mutz = ein Tier mit gestutztem Schwanz.)

Wo man die (den) Esel krönt, da ist Stadt und Land gehöhnt.

Wo sich der Esel einmal stößt, da nimmt er sich in acht.

Wo sich der Esel walet, muss er die Haut lassen.
Wo sich der Esel wälzt, da muss er Haare lassen.

Zieht ein Esel über Rhein, kommt ein I-ah wieder heim.

Zu einem guten Mönch gehören drei Dinge: Ein allmächtiger Bauch, ein Eselsrücken und ein Rabenmaul.

Zur Probe schindet man den Esel.
Zur Probe wird der Esel geschunden.

Zu viel Säcke, des Esels Untergang.