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Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

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Kategorie Geiz


Geizhals oder Geizkragen ist eine tadelnde Bezeichnung für Menschen, die unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Lage das Hergeben von Gütern und Geld möglichst vermeidet, auch auf Kosten des eigenen Lebensstandards. Oft wird der Geiz mit der Zeit zur Habgier. Geiz ist auf der ganzen Welt verbreitet, und wird meist abgestritten. Wer Geizig ist, meint meist, er wäre nur sparsam. Ein großer Elektrohändler machte den Geiz scheinbar gesellschaftsfähig mit dem Werbespruch: „Geiz ist geil!“ Geiz ist alles andere, oft wird er krankhaft und zur Gier, nur geil ist er nicht.

Quellen:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Geiz_ist_geil
  https://de.wikipedia.org/wiki/Geiz

Inzwischen hat er sich verselbstständigt und überallhin verbreitet. Bei allen Dingen, Lebensmittel oder Dienstleistungen hat er sich breitgemacht. Es gilt nur noch der Preis, nicht mehr Wert oder Qualität. Technische Geräte werden schnell defekt, macht nichts, die neuen werden immer billiger. Gerade 2019 hat der letzte selbstständige Fernsehgerätehersteller Loewe Insolvenz angemeldet, die Qualität war den meisten egal und zu teuer. Es gibt meist nur noch Billigware, richtige Qualität sucht man vergebens. Auf Nachfrage bei einem großen Händler wurde mir gesagt, solche Qualität gibt’s nicht mehr.

Auch bei Lebensmitteln zählt nur der Preis, nicht der Inhalt. Hauptsache billig, Geschmack ist egal (mir leider nicht, deswegen kann ich vieles und in etlichen Geschäften nicht mehr kaufen). Früchte müssen lange haltbar sein oder werden es künstlich gemacht, sie müssen jeden Transport überstehen, Inhalte, Qualität - egal, Hauptsache billig. Wöchentlich liefern sich Discounter Preisschlachten um ein paar Cent, die hinterher Produzenten bezahlen müssen. Die Folge: billigere oder schlechtere Zutaten, weniger Inhalt in gleichen Verpackungen oder mehr Billigimporte aus Entwicklungsländern und Hersteller und Bauern, die aufgeben müssen.

Dass Geiz alles andere als Geil ist, sondern eins der  schädlichsten, schlimmsten und bösesten Dinge, wussten schon die  Menschen vergangener Jahrhunderte. Ebenso ist der Geiz in deutschen Sprichwörtern ost vertreten. Er zerstört langsam und unmerklich  alles und bringt nur Armut und Verwüstung. Nach früherer Meinung kam der Geiz vom Teufel und war die zweite der sieben Todsünden. Der Geizhals  hat weder Freunde noch Verwandte und sein Gut ist des Teufels Opfergeld. Nur die Erben haben später etwas davon, das ein Geizhals in Armut lebt. Etliche alte Sprichwörter wussten das schon vor Jahrhunderten, nur  viele heutige Menschen nicht, die auf vermeintlich billige Lockangebote hereinfallen. Wenn es ähnliche oder vergleichbare  Sprichwörter in verschiedenen Ländern gibt, kommt es wohl daher, das die Menschen überall die gleichen Erkenntnisse hatten.

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Geiz und Geizhälse in Sprichwörtern aus aller Welt  

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Geizhälse und Geiz in deutschen Sprichwörtern:

Ach leidiger Geiz, was richtest du an, das menschlich Herz keine Ruhe lässt han.

Alle Laster nehmen mit der Zeit ab, nur Geiz und Lüge nehmen zu.

Armut braucht leichtes Blut, sagte der Geizhals, und speiste den Bettler ab.

Armut und Geiz treibt zu nichts Gutes.

Bei dem Geiz ist wenig Glück.

Bei einem hoffärtigen Menschen darf man sich keiner Demut versehen, bei einem Geizigen keiner Güte.

Das viel geschwind verdorben sind mit Web und Kind, das tut de Geizes Tück und Sünd.

Den Bettel und Geiz kann niemand erfüllen.

Dem Armen geht viel ab, dem Geizigen alles.

Dem Geizigen ist alles ums Geld feil, selbst seine Seele und sein Gott.

Dem Geiz ist nichts genug, der Natur wenig.
Der Natur ist wenig, dem Geiz nichts genug.

Dem Geiz ist nichts zu viel.

Den Geizhals und ein fettes Schwein sieht man im Tod erst nützlich sein.

Den Geiz und die Augen kann niemand (er)füllen.

Der Arme leidet und wird erdrückt durch Wucher, Geiz und böse Tück.

Der Armut geht viel (wenig) ab, dem Geize alles.
Einem armen Mann mangelt viel, einem Geizigen alles.

Der Geiz hat keinen Boden.
Aller Welt Geiz hat keinen Boden.

Der Geiz hat seinen Gott im Kasten.

Der Geizige hat allweg ein' Ursach, die Händ' an sich zu ziehen.

Der Geizige ist allweg arm.

Der Geizige ist ärger als ein Dieb; der Dieb stiehlt dem andern das Geld aus der Tasche, der Geizige sich selbst das Mark aus den Beinen.

Der Geizige ist das Ross, das Wein fährt und Wasser säuft.

Der Geizige ist ein reicher Bettler.

Der Geizige ist keinem gut, ihm selber der Ärgste.

Der Geizige ist sein eigener Folterknecht.

Der Geizige ist so dumm wie Salomons Esel.

Der Geizige macht sich seine Fahrt zur Hölle sauer.
Der Geiz macht sich seine Höllenfahrt sauer.

Der Geizige nicht voll werden kann; wer sammelt, spart's für 'nen andern Mann.

Der Geizige trägt seine Seele feil.

Der Geiz ist die Wurzel alles Übels.

Der Geiz ist seine eigene Stiefmutter.

Der Geiz muss Hunger leiden, weil der Teufel den Schlüssel zum Geldkasten hat.

Der Geiz sammelt sich arm, die Milde gibt sich reich.
Der Milde gibt sich reich, der Geizhals nimmt sich arm.

Der Geiz und der Bettelsack sind bodenlos.
Den Geiz und Bettelsack kann niemand füllen.

Der Geiz wächst mit dem Gelde.

Der Geiz will nicht leiden, dass man das Licht bei ihm anzünde.

Der Geiz wird täglich jünger.

Der ist geizig, der trachtet, reich zu werden, denn der fällt in die Stricke des Teufels und tut andern Schaden.

Der Wollust fehlt viel, dem Geiz alles.

Des Geizes Regieren ist eitel Schaden.

Des Geizes Schlund ist ohne Grund.

Des Geizes Tod ist sein bestes Werk.

Die Erben des Geizigen sind allmächtig, denn sie können Tote erwecken.

Die Tasche ist des Geizigen Seel und Leben; ist die voll, so ist er fröhlich; ist sie ledig, trauert er.

Ehrgeiz lebt vom Wind.

Ehrgeiz und Flöhe springen gern in die Höhe.

Einem Geizhals ist seine eigene Seele feil.

Ein Geizhals der nicht voll kann werden, der ist der Allerärmste auf Erden.

Ein Geizhals gäbe nicht dem Teufel ein Messer, wenn er ihn gleich damit selbst schinden sollte.

Ein Geizhals ist gleich dem Quecksilber, so keine Ruhe, als nur im Golde findet.

Ein Geizhals wird auch eine Mücke schinden, das Blut von ihr zu pressen.

Ein Geizhals wird eher einen Zahn aus dem Munde, als einen Groschen aus dem Beutel verlieren.

Ein Geizhals wird reich, indem er den Armen spielt; der Verschwender verarmt, indem er Reichtum markiert.

Ein Geizhals wird sich eher die Ader an seinem Leibe als an seinem Beutel schlagen lassen.

Ein Geiziger hat Hundes art.

Ein Geiziger hat mehr nicht von seiner Arbeit, denn Angst und Not.

Ein Geiziger hat zwei Töchter die eine heißt, bring her, die andere trag her.

Ein Geiziger nimmt dem andern das Leben.

Ein Geiziger tut nichts Besseres sein Leben lang, als wenn er stirbt.

Ein Geiziger tut niemand gut, ihm selber auch das Ärgste tut.

Ein Pfennig, der einem treuen Arbeiter abgezwackt wird, schreit Zeter über den geizigen Herrn.

Ein reicher Geizhals hat weder Freunde noch Verwandte.

Ein reicher Geizhals ist ein goldener Brunnen ohne Wasser.

Ein Reicher und Geiziger ist Salomons Esel.

Ein Richter, dem mit Geiz ist eil, ist ärger als ein Krokodeil.

Gegen den Geiz hilft weder Glück noch Unglück.

Geiz beißt schärfer denn hungrige Mücken.

Geiz, Gewalt und Übermut verderben manchen Schreiber gut.

Geizhalses Gut, des Teufels Opferherd (Opfergeld).

Geizige nehmen's Gott wohl vom Altar weg.

Geizige reiten auch zuweilen den Esel.

Geiziger Fraß würgt den Menschen.

Geiz ist die größte Armut.

Geiz ist ein Haus-Unglück.

Geiz, Neid und Vorteil sind Geschwister Kinder und kommen von einem Vater her, der heißt ein Lauser und karger Filz.

Geiz sucht seinen Himmel im Kot.

Geiz tut ihm selbst kein gut.

Geiz und Ehr treibt über Meer.

Geiz und Verstopfung gehen Hand in Hand.

Geiz, Zorn, böse Lieb, drei Laster sind, in Schande und Spot sie stürzen geschwind.

Geld und Gut wendet dem Geizigen keine Armut, sonder macht sie ihm.

Gott gibt dem Geizhals die Kost, aber der Teufel ist der Koch.

In einem geizigen Herzen erstickt der Glaube.

Ist der Herr geizig, so sind seine Nächsten reissig.

Je mehr der Geizige hat, je weniger wird er satt.
Je mehr der Geizige hat, je mehr geht ihm ab.

Kein Gut hilft für den Geiz.

Man kann einem Geizigen nicht mehr Unglück wünschen, denn dass er lange lebe.

Mit einer Hand gibt der Geizige, mit der andern nimmt er wieder.

Narren haben das beste Leben, sie haben mit Geiz, Neid und großen Geschäften nichts zu tun.

Neid, Hoffart, Geiz und Zorn sind vier giftige Friedensfeinde.

Nicht zu geben, findet der Geizige allweg Ursach.

Reiche Geizhälse sind eigentlich diejenigen, so zu den Metallen verdammt sind.

Vier Dinge blenden das Gemüt: Liebe, Hass, Geiz und Trunkenheit.

Von Wölfen wird das Schaf zerrissen, von Schaben wird das Kleid zerbissen, von Sorgen wird das Herz gefällt, den Geizhals frisst sein eigen Geld.

Wehe denen, die der Geizteufel besitzt.

Weil dem Geizigen der Odem geht, ist er zu nehmen stets bereit.

Welches Herz dem Reichtum hängt an, dem lässt der Geiz kein genügen han.

Wenn alle Sünden alt werden, wird der Geiz jung.

Wenn die Geizigen einem einen Heller*17 abschinden können, so meinen sie, sie haben einen Gulden*13 gewonnen.

Wenn Geizgeld kommt ins armen Hand, so wird's erst recht wohl angewandt.

Wer einem geizigen Herrn dient, der hat davon größere Beschwernis als von Zahnweh.

Wie sich am Geizigen die Jahre mehren, so mehrt sich auch die Lust zum Gelde.

Wo der Geiz regiert, da muss das Evangelium fallen und untergehen.

Wucher und Geiz hindern Gottes Segen.