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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit G

Deutsche Sprichwörter mit G


Über 26.000 deutsche Sprichwörter

Auf dieser Seite stehen deutsche Sprichwörter mit G und mit 70 anderen Seiten zusammen über 26.000 neuere und bis zu 2000 Jahre alte deutsche Sprichwörter. Bei der großen Zahl der existierenden deutschen Sprichwörter ist es unmöglich, alle hier aufzuführen. Manchmal ist ein scheinbar bekanntes Sprichwort aus Deutschland hier nicht gleich zu finden, weil es wegen verschiedener Versionen, anderer Schreibweise oder unterschiedlichen Formulierungen unter anderen Anfangsbuchstaben steht, unter dem es dann zu suchen und zu finden ist.

Manchmal steht ein Sprichwort nicht hier bei den deutschen Sprichwörtern, da es in der Vergangenheit fälschlich als deutsches Sprichwort ausgegeben und veröffentlicht wurde. Dann ist es wahrscheinlich  HIER zu finden.

Wenn trotzdem noch Sprichwörter aus Deutschland, ein bestimmtes, besonderes, wichtiges, häufiges, anderes oder neues Sprichwort fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt. Möglicherweise kann ich auch noch nicht aufgeführte alte Sprichwörter in einem der alten Bücher oder Quellen finden. Mit der Zeit kommen hier immer mehr dazu, ein späterer Besuch könnte sich dann lohnen.


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Deutsche Sprichwörter von Gele bis Gez

  

Gelegenheit hat vorne Haar, sonst hinten ist sie glazig gar.
Gelegenheit hat vorn langes, hinten kurzes Haar.

Gelegenheit kommt nicht alle Tage.

Gelegenheit macht auch Diebe, denen man herrliche Namen gibt.

Gelegenheit macht Diebe.

Gelegenheit macht Liebe.

Gelehrte Hasen fängt man im Schulgarn.

Gelehrte Jungfrauen geben ungelehrte Haushälterin, halten Ehr und Nahrung in faulen Händen. Am schönen weißen Zeug sieht man bald einen Flecken.

Gelehrte Leute kommen allenthalben aus.

Gelehrte Leute sind auch oft große Narren.

Gelehrte Leute und Bienen müssen wohl in acht genommen werden.

Gelehrte Leute wissen's, tapfre tun's.

Gelehrte Narren, über alle Narren.
Die gelehrten Narren sind über alle Narren.

Gelehrten ist gut predigen.
Einem Gelehrten ist gut predigen.

Gelehrter Verstand ist der beste.

Gelehrter Witz ist selten nütz.

Gelehrte sagen, ich hab's gelesen, Soldaten, ich hab's getan.

Gelehrte und Ungelehrte sind so weit unterschieden als Lebendige und Tote.

Gelehrt, fromm und reich ist nicht ein Ding.

Gelehrt sein ohne Gottesfurcht ist Galle und Gift.

Geliehen Geld soll man lachend bezahlen.
Geliehen Gut muss lachend wiederkommen.
Geborgtes Geld soll man lachend bezahlen.


Geliehen Gold wird Blei, wenn man's wiederfordert.
Geborgt Gold und Silber wird zu Blei, so man's wider fordert.

Gelinder Arzt bei faulem Schaden macht Übel ärger.
Gelinder Arzt macht faule Schäden.

Gelindes Feuer gibt (macht) süßes Malz.
Gelindes Feuer macht süßen Met.


Gelinde Worte stillen den Hader*14.


Gelinde Wundärzte machen faule Schäden.

Geloben ist adlig, halten bäurisch.

Geloben ist ehrlich, halten beschwerlich.

Geloben und leisten sind zween Geisten.

Gelöbnis macht schuldig.

Gelübde bricht Landrecht.

Gemach fährt (man) den Berg hinauf.

Gemach geht auch weit.

Gemach geht Gottes Rach.

Gemach in die Kohlen geblasen, so fährt dir kein Staub (Asche) in die Nasen.

Gemach ins Dorf, die Bauern sind trunken!

Gemach ins Dorf, die Bauern sitzen über den Eiern.

Gemach reichen tut wohl.
(Das bedeutet, langsam, ruhig und bequem reich werden, tut wohl.)

Gemach, siehe, hinter wem du sitzt.

Gemach wird das Kleine groß, jählings das Große klein.

Gemach zur Rach.

Gemalte Blumen riechen nicht.
(Dies Sprichwort soll eine Warnung vor etwas Falschem sein. Dazu gehören  falsche Versprechen, falsche Nachrichten (alternative Fakten = Fake  News) und alles andere Falsche und Unechte.)

Gemalte Mönche sind die frömmsten.

Gemalte Vögel sind gut schießen, aber nicht gut genießen.

Gemeinde-Gebet und Gemeinde-Fluch vermag viel.

Gemeinde Gut (Rat) geht meist verloren.

Gemeine Arbeit gilt auch Geld.

Gemeine einfältige Leute haben viel Richter, ein Fürst hat nur einen, nämlich unsern Herrn Gott.

Gemeine Gefahr macht die Leute einig.
(Eine allgemeine Gefahr, die für alle gefährlich ist und alle die gleichen Interessen haben kann alle einigen. Wie sich bei mancher Gelegenheit gezeigt hat, versuchen manche aber, einen eigenen Vorteil daraus zu ziehen, was aber alle schwächt und in Gefahr bringt, auch den Verursacher. Das Sprichwort soll auf Aristoteles zurückzuführen sein.)

Gemeine geringe Speise die gesündeste.

Gemeine Hand baut das Land.

Gemeinen Weg kann (einem) niemand verbieten.

Gemeiner Nutz geht vor sonderlichem Nutz.

Gemeiner Stand der beste.

Gemeine Schafe fressen die Wölfe.

Gemeines Gut geht zumeist (gemeiniglich) verloren.
(Für gemeinschaftliches Gut oder Besitz fühlt sich keiner persönlich  verantwortlich. Jeder meint, der andere könnte genauso darauf achten,  warum gerade ich? Gemeinschaftlicher Besitz kommt deswegen schnell zu  Schaden. Auf ein Schaf, das allen gehört, wird kein Einzelner besonders  achtgeben, weshalb der Wolf besonders leichte Beute machen kann. Dadurch geht viel verloren und man hat selbst genauso den Schaden wie die  anderen, darum sollte man gerade deswegen auch selbst darauf  achtgeben! Das gilt heute genauso wie vor 500 Jahren, als dieses  Sprichwort entstand.)

Gemeines Unglück ist leicht verschmerzt.

Gemeine Verzeihung hat keine Kraft.

Gemein Gebet und gemeiner Fluch vermögen viel.

Gemein Geplärr ist nie ganz leer.

Gemeiniglich, wenn man unter die Hunde wirft, so trifft man einen.

Gemein ist unrein.
Das Gemein, das Unrein.
Das Gemein ward nie rein.
(Gemeinschaftliches wird meist nie ordentlich ausgeführt, jeder meint, der andere könnte es auch machen.)

Gemeinsam sind wir stark.

Gemeinsam Unglück rüstet wohl.


Genäsch will Streiche (haben).

Genau dingen und wohl bezahlen gibt gute Kaufleute.

Genau gedingt und gleich bezahlt, macht den besten Kauf.
Genau gedungen und richtig bezahlt.

Genau kaufen verderbt den Markt nicht.

Genau untersuchen kommt von armen Leuten.

Genau Zehrgeld lehrt wohl sparen.
Genaues Zehrgeld macht gut Sparen.

General oder gar Korporal.

Genetzt und wohl gewetzt ist halb geschoren, sagt der Barbier.

Genieße deine Kraft, man lebt nur, wenn man schafft.

Genötigte Freud tut selten gut.

Genügen ist ein reicher Tisch.

Genug geht viel in einen Sack.

Genug haben ist mehr als viel haben.

Genug ist besser als zu viel.

Genug ist genug, hat der Geiger gegeigt.

Genug ist über einen Sack voll.

Genug macht Unruhe.

Genügsame, stille, demütige und gehorsame Kinder hat Gott lieb.

Gerade durch, das hält den Stich.

Gerade hat viel Ungerade.

Geradeheraus ist Meister.

Geradeweg, wie der Teufel die Bauern holt.

Gerade - wie grün Holz hinter dem Ofen getrocknet.

Geradezu gibt guten Renner.
Gradezu gibt gute Renner.
Geradezu gibt die besten Renner.

Geradezu gibt gute Schützen.

Geradezu ist der nächste Weg.


Gerade zu macht gute Reiter.

Geradezu wehret am längsten.

Gerät das Kalb nach der Kuh, hast du im Haus der Huren zwo.
Gerät das Kalb nach der Kuh, so sind (werden) der Huren zwo.
Gerät das Kalb wie die Kuh, so sind es großer Huren zwo.
Ist das Kalb wie die Kuh, so sind der Huren zwo.

Gerät dem Teufel eine Chance nicht, so versucht er's auf anderem Wege.

Gerät der erste Wurf nicht, so fällt die Birne beim zweiten (vom anderen).

Gerät es einmal nicht, so gerät es das andermal.

Gerät es nicht einmal, so gerät es das andere Mal.

Gerät es nicht zum ersten Mal, so gerät es das andere Mal.


Gerechnet ist nicht bezahlt.

Gerechte tun das Rechte recht.
(Mit dem rechten Recht ist nicht das Recht der Gesetze gemeint, da die für manche ungerecht sind. Der Kommentar von Wilhelm Körte 1837 dazu: Das rechte Recht ist, wenn das Zünglein der Gerechtigkeitswaage in der Mitte steht. Es geht hierüber ein altes Gerücht, dass, sobald das Zünglein ins Gleiche komme, die Welt untergehen werde. – Es hat den Anschein, dass wir der Welt Untergang und des rechten Rechts Aufgang wohl nicht erleben werden!)

Gerechtigkeit fördert zum Leben, dem Übel nachjagen, fördert zum Tod.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 11, 19: Luther-Bibel 1545 „Denn Gerechtigkeit fordert zum leben / Aber dem vbel nachiagen fordert zum tod.“ Luther-Bibel 1912 „Gerechtigkeit fördert zum Leben; aber dem Übel nachjagen fördert zum Tod.“ Schlachter-Bibel 1951: „So gewiss die Gerechtigkeit zum Leben führt, so sicher die Jagd nach dem Bösen zum Tod.“ Lutherbibel 2017: „Gerechtigkeit führt zum Leben; aber dem Bösen nachjagen führt zum Tode.“)

Gerechtigkeit ist des Fürsten Spiegel.

Gerechtigkeit ist Tod, der Glaub leidet Not.

Gerechtigkeit liegt unter der Bank, Wahrheit und Treu ist worden krank.

Gerechtigkeit muss geschehen, sollt auch die ganze Welt vergehen.

Gerecht und fromm sein ist die größte Rache, die man Neidern und Feinden kann antun.

Gered't ist gered't, man kann's mit keinem Schwamm auswischen.

Gerede und halten ist zweierlei.

Gerhaber (Vormünder) sind Gernhaber.
(Erklärung bei Körte zu diesem Sprichwort: „im Österreichischen und in Bayern heißt der Vormund: der Gerhab, vom alten ger, recht, gerecht; wehrhaft.“)

Geringer Leute Zorn ist nicht wert ein Haferkorn.

Geringes Ding hat auch seine Gunst.

Gering macht Unruhe.

Gern Gast, selten Wirt.

Gern gesehn kommt ungebeten.

Gern tun macht leichte Arbeit.

Gern wollen fromm sein und Sünde hassen ist die höchste Tugend und größte Frömmigkeit, die wir tun können.

Gerste mit gutem Aufgang wird selten lang.

Gerüchte ist der Klage Anfang.

Gerücht, Glaub' und Augen zum Scherze nicht taugen.
Gesagt ist gesagt, man kann's mit keinem Schwamm(e) auslöschen.

Gesamt Gut, verdammt Gut.

Gesang und Federlein verraten die Vögelein.

Gesang und Gespräch erleichtern die Arbeit.

Geschäftig wie eine Katze, die sieben Töpfe zugleich zu lecken hat.

Geschehene Dinge haben keine Umkehr.

Geschehene Dinge leiden keinen Rat.

Geschehene Dinge soll man zum Besten wenden, dass sie Schaden mit Nutz mögen enden.

Geschehenes zum Besten wende, dass Schaden sich mit Nutzen ende.

Geschehen ist geschehen.

Gescheite Hähne frisst der Fuchs auch.

Gescheite Hündlein tragen die Wölfe auch zu Holze.
Gescheite Hündlein trägt der Wolf ins Holz.

Gescheite Leute haben die Augen im Kopfe, die Narren in den Füssen.

Gescheite Leute müssen keine Narren sein.

Gescheit vom Maul, ein Narr im Kopfe.

Geschenke brechen auch die härtesten Steine entzwei.

Geschenke bringen Ränke.

Geschenke dürfen nicht anklopfen.

Geschenke haben ihre Schwänke.

Geschenke halten die Freundschaft warm.
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
Kleine Geschenke halten die Freundschaft aufrecht.
(Laut Wurzbach in seinem Buch „Historische Wörter“ aus dem Jahr 1862, Seite 140, geht das Sprichwort auf Montesquieu zurück, der in einem Streit auf die Worte „wenn nicht alles so sich verhält, wie ich es gesagt habe, so gebe ich .Ihnen meinen Kopf.“ mit „Gut. ich nehme ihn, kleine Geschenke halten die Freundschaft aufrecht.“ antwortete. Bei Wander unter Geschenk Nr. 51 steht eine weitere andere Ursprungsgeschichte. Wahrscheinlich gibt es noch andere mehr.)

Geschenke machen dem Wort Gelenke.
Geschenke machen Gelenke.
(Das Gegenteil behauptet ein anderes Sprichwort, sie machen keine, sondern binden das Gelenk und machen unbeweglich: „Großes Geschenk bindet das Gelenk.“ Man sollte auf jeden Fall darauf achten, von wem es kommt und was damit bezweckt wird. Manche sind über ein kleines Geschenk schon gestolpert, während andere durch große reich und mächtig wurden.)

Geschenke machen zu eigen.
Geschenk macht leibeigen.

Geschenke müssen sich gleich bleiben oder wachsen.

Geschenke und Gaben sind Zeugen der Liebe.

Geschenkter Essig ist besser als gekaufter Honig.

Geschenkt Gut ist ehrlich Gut.

Geschenkt ist geschenkt, wiederholen ist gestohlen.

Geschenkt ist nicht gezinset.

Geschenkt und wieder genommen ist gestohlen.

Geschenkt und wieder genommen ist schlimmer als gestohlen.

Geschieht's, man sieht's.
(Das bedeutet, wenn etwas unglaubliches angekündigt oder vorhergesagt wird, wird man es sehen, wenn es soweit ist. Man glaubt Unwahrscheinliches erst, wenn man es sieht.)

Geschleck will Streiche haben.

Geschlossener Mund fängt keine Fliegen.

Geschmierte Worte und ein freundliches Herz sind selten beisammen.

Gescholtene Kräuter isst man am liebsten.

Geschrei hat oft betrogen, nicht immer gelogen.
Geschrei hat oft betrogen und oft hat's nicht gelogen.
Geschrei hat oft gelogen, nicht immer betrogen.
(Die oberen beiden Sprichwortvariationen stehen in etlichen Sammlungen: Lehmann 1630, Körte 1837, Braun 1840, Binder 1861 und andere. Nur 1846 steht einmal das 3. bei Simrock. Wahrscheinlich hat Simrock es falsch von anderen abgeschrieben.)

Geschrei macht den Wolf größer, als er ist.
(Mit Geschrei sind Gerüchte gemeint. Entsprechend wird vielenorts viel Geschrei über den wieder eingewanderten Wolf gemacht. Tatsächlich werden an manchen Orten Haustiere wie Schafe oder andere von Wölfen gerissen, die Aufregung ist aber verhältnismäßig größer. Wenn der Staat die nach über 100 Jahren wieder eingewanderten Wölfe schützen will, muss er den dadurch gefährdeten Nutztierhaltern auch ebenfalls helfen, sich vor ihnen zu schützen.)

Geschrei wächst wie ein gewälzter Schneeball.
(Geschrei = Gerücht)

Geschriebenes Recht ist ein breites, dünnes Netz, die Mücken bleiben drin hängen, die Hummeln brechen hindurch.

Geschriebenes Recht ist eine große Glocke: wenn nur der Schwengel nicht so leicht herunterfiele.

Geschrieben ist geschrieben, keine Kuh leckt es ab, keine Krähe kratzt es aus.

Geschwätziger Feind ist schlimmer, denn der da schweigt.

Geschwätzigkeit bringt Herzeleid.

Geschwinde getan, geschwinde bereut.

Geschwind! eh die Katz ein Ei legt und die Bücklinge lammen.

Geschwind, ehe der Teufel dazwischen kommt!

Geschwinde reif, geschwinde faul.

Geschwinder Herr, langsamer Diener.

Geschwinder Rat, bereute Tat.

Geschwinde wie eine bleierne Katze.
So geschwinde wie eine bleierne Katze.
(Zwei Versionen 1685 in Paul Wincklers „Zwey Tausend Gutte Gedancken“ (Nr. 1600/91 und 1400/94). Wander macht 1867 im Deutschen Sprichwörter Lexikon, 1. Band, Spalte 1603 daraus unter Geschwind Nr. *13 seine Version „Er ist geschwind wie eine bleierne Katze.“ Eine heute gebräuchliche ähnliche Form ist: schwimmen wie eine bleierne Ente.)

Geschwinde zum Hut und langsam zum Beutel.
Langsam zum Säckel (Beutel), hurtig zum Hut hilft manchem jungen Blut.

Geschwind genug, was gut genug.

Geschwindigkeit ist keine Hexerei.
Geschwindigkeit ist keine Zauberei.
(Das bedeute, wenn einer schneller als der andere es sehen oder begreifen konnte, Taschenspielertricks vorführte, glaubte das normale Volk an Hexerei. Erst in späteren Jahrhunderten erkannte man die Fingerfertigkeit und den Betrug und wusste es zu entlarven.  Siehe auch „Behändigkeit ist keine Gaukelei.“)

Geschwind wie der Wind, wer nicht sieht, der ist blind.

Gesellensitten und Räuden erben.

Gesellentreue nicht besteht, Eheweibs Treu über alles geht. Brüder und Mütter lieben sehr, aber ein Eheweib noch viel mehr.

Gesellentreue selten besteht, Ehweibstreu über alles geht.

Gesellschaft malt einen am besten.

Gesetze macht man nicht wie Karnickel.

Gesetze sind Meister und nicht die Menschen.

Gesetz muss Gesetz brechen.

Gesetz ohne Strafe, Glocke ohne Klöppel.

Gesetz weicht der Gnade.

Gesinde soll weder finden noch verlieren.
Gesinde soll weder viel verlieren noch finden.

Gesottenem Fisch hilft das Wasser nichts.

Gespalten Geschirr klappert.

Gespalten Holz fängt leicht (gerne) Feuer.

Gespaltne Glocke hat bösen Laut (Ton).

Gespenster wolle nicht zitieren, willst du nicht selber dich verirren.
Gespenster musst du nicht zitieren, du wollest dich denn selbst vexieren.
(vexieren - vom lat. vexare = stark bewegen, schütteln, plagen, quälen, alter Ausdruck für: irreführen; ärgern; quälen; necken.)

Gespött zerreißt dir kein Bett.

Gestern soll morgen ein Lehrmeister sein.

Gestochen ist nicht gehauen.

Gestohlen Brot ist süß wie Lebkuchen.

Gestohlen Brot schmeckt wohl.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 9, 17: „Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt fein.“)

Gestohlener Pfennig gilt nicht weniger als ein andrer.
(nur dass er nicht gedeihet, meint Wilhelm Körte 1837)

Gestohlenes Brot wird noch im Munde zum Kieselstein.

Gestohlen(es) Gut liegt hart im Magen.

Gestohlen Wasser ist Malvasier.
Gestohlen Wasser ist Malvasier, gestohlen Brot ist süß wie Lebkuchen.
Gestohlen Wasser ist Wein.
Gestohlenes Wasser ist süß.
Verbotenes Wasser ist Malvasier.
(Malvasier = nach dem italienischen Namen Malvasia für die griechischen Stadt Monemvassia für einen likörartig süßen und schwerer Weißwein, der von dort kommt.  Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 9, 17: „Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt fein.“)

Gestohlne Katzen mausen gern.

Gestorbene Freunde, zerbrochene Gläser, deren Stücke schmeißen die Erben zur Tür hinaus.

Gestrenge Herren regieren nicht lange.
Strenge Herren regieren nicht lange.
(Dieses Sprichwort geht zurück auf die Tragödie Medea von Seneca. Im Stück heißt es: Ungerechte Gewaltherrschaft ist nicht von ewiger Dauer.)

Gesucht wie der Pelz im Sommer.

Gesunde Augen bedürfen keiner Brille.

Gesunden und Kranken schlagen nicht einerlei Stunden.
(Ein Sprichwort 1685 aus der Sammlung von Paul Winckler Nr. 1700/58. Wander  ändert im Vergleich zu anderen nur den Anfang ein wenig in „Kranken und  Gesunden schlagen nicht einerlei Stunden.“, um es unter dem Stichwort  „Kranke“ Nr. 43 und nicht unter „Gesunde“ einzuordnen.)

Gesunder Zahn kaut aus Brot Marzipan.
Gesunder Zahn kaut Brot zu Marzipan.

Gesundheit ist der größte Reichtum.

Gesundheit ist leichter verloren als wiedergewonnen.
(Kein deutsches Sprichwort. Wander hat es selbst für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon (1867, Band 1, Gesundheit Nr. 15 ) aus dem Tschechischen übersetzt und als Platzhalter für ein deutsches noch zu findendes ähnliches Sprichwort einfügte. Ein vergleichbares deutsches Sprichwort hat er bis zum Druck nicht gefunden und so blieb das fremde erhalten und wird seitdem fälschlich für ein deutsches Sprichwort gehalten. Seine Übersetzung ins Deutsche entspricht zudem nicht dem tschechischen Original. Seitdem ist der Spruch fälschlich in etliche neuere deutsche Sprichwörtersammlungen geraten und hat sich auch sonst in etliche andere deutsche Bücher und heutzutage auf Internetseiten verbreitet.)

Gesundheit kann man ohne Arznei erhalten, halt dich warm, füll nicht den Darm, mach dich der Gräten nicht zu nah, wenn du willst werden alt und grau.

Gesundheit schätzt man erst, wenn man krank wird.

Gesundheitstränke bekommen den Apothekern und Ärzten am besten.

Gesundheit und Geld durchstreifen die Welt.
Gesundheit und Geld ziehen frisch durch die Welt.

Gesund und arbeitsam verzehrt das Seine nimmermehr.

Getauscht ist getauscht.

Geteilte Freude ist doppelte Freude.

Geteiltes Leid ist halbes Leid.
(Ursprung der beiden vorangegangenen Sprichwörter sind die Fragmente aus Christoph August Tiedges (1752 - 1841) Urania. Liebe und Freundschaft erscheinen als Gesandte des Himmels. Im Original: Sei hochbeseligt oder leide: Das Herz bedarf ein zweites Herz. Geteilte Freud' ist doppelt Freude, geteilter Schmerz ist halber Schmerz.)

Geteiltes Feuer währt nicht lang.

Getreuen Diener findet man nicht auf dem Trödelmarkt.

Getreuen Dienst lohnt Gott.
Treuen Dienst belohnt Gott.

Getreuer Diener ist ein verborgener Schatz.
Ein treuer Diener ist ein verborgener Schatz im Hause.

Getreuer Herr, getreuer Knecht.

Getroffene Hunde bellen.

Gevatter übern Zaun, Gevatter wieder herüber.

Gewährsmann haben hilft nicht.

Gewalt auf Erden so hoch nie kam, die nicht ein End mit trauern nahm.

Gewalt-Blumen riechen nicht.

Gewalt bricht Eisen.

Gewalt geht vor Recht.
(Das klagt manch armer Knecht).

Gewalt geschieht durch Zwang.

Gewalt ist des rechten Schirm und Schild.

Gewalt kann man mit Gewalt vertreiben.
Gewalt muss Gewalt vertreiben.
Gewalt muss man mit Gewalt vertreiben.

Gewalt, Kunst und Geld regieren die ganze Welt, die drei gehen vor Recht, das klagt ein jeder arme Knecht.

Gewalt macht bald ein Vertrag.
Gewalt macht schnellen Vertrag.
(„Fehlt es an der Freiheit oder Ernstlichkeit des Willens, so liegt ein Vertrag überhaupt nicht vor: ein wie immer bestärktes Versprechen, welches lediglich geschah, um Leib und Leben zu schützen, ist ungültig.“ Quelle: „Deutsche Rechtssprichwörter von E. Graf und M. Dietherr, 1864, Seite 231“ Ebenso ungültig wäre jeder Vertrag, den Russland mit kriegerischer Gewalt der Ukraine mit Gebietsabtretungen dar Ukraine an Russland aufzwingen würde.)

Gewalt schafft Gewalt.

Gewalt soll gütig sein.

Gewalt und Frevel bringen endlich den Tod.
(Frevel = bewusste Missachtung, Auflehnung oder Übertretung der göttlichen oder menschlichen Ordnung. Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine ab Februar 2022 brachte bis Ende 2023 schon über 300.000 Mal den Tod. Warum protestieren nicht alle dagegen oder gegen das Massaker der Hamas gegen unschuldige Israelische Zivilisten am 7. Oktober? Warum wird nur gegen Israels Verteidigungskrieg gegen die Hamas protestiert, in dem auch zivile Palästinenser den Tod finden? Warum fordert keiner die Hamas zum Frieden oder Freilassung der unschuldigen Geiseln oder Beendigung des jahrelangen Terrors auf?)

Gewalt und Gunst bricht Recht.

Gewalt und Hochmut stürzet manchen Mann und Staat.

Gewalt und Lügen nicht lange trügen.

Gewalt und Zorn machen alle Ding verworr'n.

Gewalt und Zorn vereint ist der Tod.

Gewalt wird leicht vermessen.

Gewalt wird nicht alt.

Gewärmte Essen munden nicht.

Gewarnter Mann, gegen zwei sich wehren kann.

Gewarnter Mann ist halb gerettet.

Gewinn, der bösen Namen macht, für Schaden billig wird geacht't.

Gewinnen fängt an mit Beginnen.

Gewinnen ist der Abend vom Verlieren.
Gewinnen ist der Abend vor Verlieren.
(Oben ein Sprichwort in zwei Varianten, die auf den ersten Blick unterschiedliches Aussagen und trotzdem beide authentisch und richtig sind. Sie stammen nur aus verschiedenen Zeiten mit jeweils anderem Verständnis der Zeit. Das obere Sprichwort stammt von Paul Winckler 1685 und Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781), das untere von Karl Simrock 1846 und aus dem 1. Band des Deutschen Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander 1867.
Nach den Altdeutschen im frühen Deutschland vor dem 18. Jahrhundert wurde der bürgerliche Tag von Abend zu Abend gerechnet. Der Abend war also der Anfang des nächsten Tages. Erst danach veraltete diese Denkweise und der Anfang des Tages wurde auf den Morgen verschoben. Heute mit der künstlichen Beleuchtung geht der Tag von 0:00 Uhr 24:00 Uhr, von Mitternacht bis Mitternacht.
Aus dem abendlichen Tagesbeginn und aus der Zeit der Sprichwörtersammlungen ergibt sich derselbe Sinn des unterschiedlichen Wortlauts des Sprichworts: Im 1. Sprichwort beginnt der Tag mit Gewinnen am Abend. Im weiteren Verlauf des Tages, also der Nacht und dem folgenden Tag, musste man mit dem Verlieren rechnen, da sich Gewinne nicht unentwegt fortsetzen. Im 2. Sprichwort sind die Gewinne des Abends Vorboten für Verluste des nächsten Tages. Das zeigt, wie sich die Zeiten, das Verständnis der Menschen zu ihren Lebensumständen und mit ihnen die Sprichwörter verändern.)

Gewinn hat guten Geruch.

Gewinn ich nichts, so verlier ich nichts.

Gewinn im Kasten, Schaden im Gewissen.

Gewinn ist nicht Gewinn, er sei denn gerecht.

Gewinn riecht gut, und wenn er aus dem Abtritt käme.

Gewinn schmeckt fein, so klein er mag sein.

Gewinn wagt alles.

Gewinn will Beine haben.

Gewissen ist die Gewissheit, dass man sich später für gewisse Taten schämen würde.

Gewiss geht vor Ungewiss.
Gewohnheit billigt alle Dinge, aber nicht allzeit mit Recht.

Gewohnheit bricht Eid und Eisen.

Gewohnheit entschuldigt nicht, sondern erschwert.

Gewohnheit hat leichte Bürde.

Gewohnheit ist die andere Natur.

Gewohnheit ist eine leichte Bürde.

Gewohnheit ist ein Recht, das im Land geboren, erzogen und erwachsen ist.

Gewohnheit ist ein Zwang.

Gewohnheit ist König über den Verstand.

Gewohnheit ist wie ein eisern Hemd.


Gewohnheit lindert alle Dinge.
Gewohnheit lindert alles.

Gewohnheit machts, dass ein Schaf dem andern folgt.
(Gleiches gilt auch für Menschen. Anders lässt es sich nicht erklären, das die meisten denen folgen, die am lautesten schreien oder gegen irgendetwas protestieren. So hat die AFD dort die meisten Anhänger und Wähler, wo die Demokratie noch nicht so lange geübt werden konnte. Eine eigene, möglicherweise von der vorgeschriebenen abweichende Meinung, war in der DDR gefährlich und wurde bestraft. Ebenso wird Putin unterstützt und sein völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen die Ukraine für gerechtfertigt gehalten. Viele meinen noch, die Ukraine sei ein Teil Russlands und die Ukrainer Russen, weil sie früher über Jahrzehnte nur die Sowjetunion als Meinungsmacher kannten und Andersdenkende mit Gefängnis und Nachteilen im täglichen Leben bestraft wurden (so wie heute in Russland). Möglicherweise sind diejenigen, die den heutigen Demagogen und Propagandisten, ohne nachzudenken, folgen, ebensolche Schafe ohne eigene Meinung, die mit diesem Sprichwort gemeint sind.)

Gewohnheit wächst mit den Jahren.

Gewohnheit will Recht haben (werden).

Gewohn's, so kommt's dich nicht hart an.


Gewonnen in Ehr, des wird immer mehr.
Gewonnen mit Schand', verschwind' in der Hand; gewonnen mit Ehr', des wird inner mehr.

Gewonnen, wo Geld steht!

Gezwungen Ding besteht nicht.


Gezwungen Eid bindet nicht.


Gezwungene Ehe des (bringt) Herzens Wehe.

Gezwungene Ehe tut selten gut und ist den Herzen höllische Glut.

Gezwungene Liebe und gefärbte Schönheit halten nicht Farbe.
Gezwungene Liebe und gemalte Wangen dauern nicht.

Gezwungener Dienst hat keine Kraft.

Gezwungener Eid ist Gott leid.

Gezwungener Eid ist von keinem Wert.

Gezwungener Wille ist Unwille.

Gezwungen trägt der Esel Säcke, ledig tät` er keinen Schritt.


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