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Über 28.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit D

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Über 28.000 deutsche Sprichwörter


Die Farben Schwarz, Rot und Gold der deutschen Flagge wurden ab 1813 von Soldaten des Lützowschen Freikorps in den Befreiungskriegen gegen Napoleon verwendet. Die Farben befanden sich auf den Uniformen, die sie trugen. Das Schwarz symbolisierte die Knechtschaft, aus der das Volk befreit werden sollte. Rot steht für das Blut, welches in den Schlachten von den Soldaten vergossen wurde und Golden war das Licht der Freiheit, die erreicht werden sollte.

Nach den Befreiungskriegen wurden die Farben von den neu gegründeten Burschenschaften weiterverwendet. Beim Hambacher Fest im Mai 1832 wehten dann erstmalig Fahnen mit schwarz-rot-goldenen Querbalken. Die Bundesversammlung des Deutschen Bundes in Frankfurter legte 1848 die Nationalfahne mit schwarz-rot-goldenen Querstreifen fest. Nach Niederschlagung der Revolution wurden die Farben zunächst wieder aus dem öffentlichen Leben verbannt.

Erst die Weimarer Republik erklärte in ihrer Verfassung vom 11. August 1919 Schwarz-Rot-Gold wieder zu den Reichsfarben. Nach der Zeit des Nationalsozialismus und des Weltkrieges wurde mit dem neuen Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland am 8. Mai 1949 die schwarz-rot-goldene Flagge wieder eingeführt um an die zeitweilig durch die Nationalsozialisten verlorene Demokratie als Grundlage für die Bundesrepublik Deutschland anzuknüpfen. Es ist die Flagge Deutschlands und aller Deutschen und nicht die einer Partei oder Organisation, die sie manchmal als eigenes Zeichen für besondere nationale Gesinnung oder Zwecke missbrauchen.


Quellen:

   https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Rot-Gold

   https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Deutschlands


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Deutsche Sprichwörter von Der T bis Der Z

  

Der Tag der Arbeit, die Nacht dem Schlaf.

Der Tag, der gut vergangen ist, kommt nicht bös wieder.

Der Tag ist der Menschen, die Nacht der wilden Tiere.

Der Tag ist ihm eher im Haus denn Brot.

Der tägliche Pfennig im Haus ist aller Ehren wert.

Der Tag verrät's alles.

Der Taufstein scheidet.
(Nach katholischem Kirchenrecht bewirkt die Taufe eine geistliche Verwandtschaft zwischen Täufling und Taufpaten. Diese Annahme geht schon auf den römischen Kaiser Justinian zurück, der die Heirat mit derjenigen untersagte, welche man aus der Taufe gehoben hatte. Das ältere kanonische Recht das Eheverbot wegen geistlicher Verwandtschaft weiter ausgedehnt. Diese Verwandtschaft verbietet Ehen zwischen dem Taufenden und den Paten einerseits und dem Täufling und dessen Eltern andererseits.)

Der Teufel behält den der ihm bleibt und jagt den, der da flieht, dass ihm niemand entläuft.

Der Teufel bescheißt gern, was rein und sauber ist.

Der Teufel besitzt die Menschen und wohnt in ihnen.
(Christoph Lehmann fügt 1630 (Seite 745, Nr. 22) an: „das tut kein Engel, denn die Frommen sind Gottes Wohnung.“)

Der Teufel bleibt mit seinem Geschlecht bis auf das letzte Gericht und Recht.

Der Teufel bleicht seine Großmutter.

Der Teufel braucht die Leute nicht holen, sie laufen ihm selbst in den Schoß.

Der Teufel den Geizigen verhext, dass sein Geiz mit dem Gelde wächst.

Der Teufel feiert nicht.

Der Teufel gießt gern, wo's schon nass ist.

Der Teufel greift die Leute am Bauch an, wo sie am weichsten sind.
Der Teufel greift gemeiniglich die Leute am Bauch an, da sie am weichsten sind.

Der Teufel hält den Schwanz darüber.
Der Teufel hat die Hand darauf.
(Wenn man etwas lange vergebens sucht und nicht finden kann, dann nur deswegen, weil der Teufel seine Hand darauf hat oder seinen Schwanz darüber hält.)

Der Teufel hat allweg hundert Dienste bei den seinen, da Christus bei den seinen kaum einen hat.

Der Teufel hat auf ihm Erbsen gedroschen.
Der Teufel hat Erbsen auf ihm gedroschen.
(Das wird von einem Pockennarbigen gesagt.)

Der Teufel hat das Fragen geschaffen.

Der Teufel hat das Geschütz erdacht, das manches Schloss herunter gebracht.

Der Teufel hat den ersten Krieg im Himmel gemacht, dem alle folgen, die unrechtmäßigen Krieg führen.
(Einer der in letzter Zeit erfolgreichsten Schüler in dieser Hinsicht ist Russlands Präsident, der im Februar 2022 einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann und ihn mit erfundnen Lügen begründete. Ebenso wurden in seinem Verlauf schon unzählige Kriegsverbrechen begangen, was die Unrechtmäßigkeit zusätzlich unter Beweis stellt.)

Der Teufel hat die erste Maskerade im Paradis die Leute zu betrügen angefangen, da er sich in eine Schlange verwandelt.

Der Teufel hat ein verleckert Maul, er frisst gern das Allerbeste, wie der Bär den Honig.
(Christoph Lehmann erklärt 1630 dazu (Seite 745, Nr. 25): „Die heiligen Gleisner*11, die Gelehrten und Reichen sind des Teufels Leckerbislein, was arm, verachtet, gering und einfältig ist, das gehört Gott.“)

Der Teufel hat gewonnen Spiel.

Der Teufel hat große Klauen, was er angreift, das hält er fest.


Der Teufel hat ihn geritten.

(Der Teufel hat mich doch geritten, dass ich das oder jenes getan habe.)


Der Teufel hat ihr ein Paar rote Schuh über den Bach geboten.

Der Teufel hat Jägers Art an sich.

Der Teufel hat mehr denn zwölf Apostel.

Der Teufel hat sein Hütlein drüber.

Der Teufel hat sein Spiel.

Der Teufel hilft bösen Sachen durch geschwinde Köpfe auf.

Der Teufel hinterlässt immer einen Gestank.
Der Teufel lässt allzeit einen bösen Gestank hinter sich.
(Das bedeutet, was er anfängt, hat meist einen schönen Schein, es nimmt aber alles ein böses, widerliches oder schlimmes Ende.)

Der Teufel hofiert immer auf den größten Haufen.
Der Teufel scheißt immer auf den dicksten (größten) Haufen.
(Das bedeutet, er ist am liebsten dort, wo es am ärgsten ist.)

Der Teufel holt keine Barfüßer, die Blochschuhe sind ihm zu schwer, und das Zeug zu schlecht.
(Barfüßer ist eine Bezeichnung für einige Ordensgemeinschaften in der römisch-katholischen Kirche, deren Angehörige innerhalb des Klosters keine Schuhe tragen.)

Der Teufel holt keine finnige Sau.
(Das bedeutet, der Teufel holt sich nur die Guten, die seinen Versuchungen erliegen, die schlechten fallen ihm sowieso von selber zu.)

Der Teufel holt keinen Zahltag.

Der Teufel ist allenthalben im Kraut, ist allenthalben ein Schalk.

Der Teufel ist alt.

Der Teufel ist arm, hat weder Leib noch Seele.

Der Teufel ist artig, wenn man ihm schmeichelt.

Der Teufel ist der beste Hofmann.

Der Teufel ist der mächtige Fürst in der Welt, drum müssen die Maiora nach seinem gefallen gemacht werden.

Der Teufel ist ein alter Praktikant.

Der Teufel ist ein ausbündiger Meister in aller Täuscherei.


Der Teufel ist ein Eichhörnchen.

(Das bedeutet, der Teufel kommt ganz harmlos daher, wie ein Eichhörnchen, die harmlos aussieht. Ein Eichhörnchen hat ein rötliches Fell, dessen Farbe es im Mittelalter schon verdächtig machte, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Es kommt harmlos langsam heran, um blitzschnell eine Nuss oder anderes zu holen. Ebenso soll der Teufel den passenden Moment abwarten, um unvermittelt die Seelen unvorsichtiger Menschen zu holen. Vergleichbar damit darf man sich bei harmlos und vertrauenswürdig scheinenden Menschen nicht sicher sein, doch betrogen oder anders deren Opfer zu werden. Bevor man zu sehr vertraut, sollte man sich dessen 150 prozentig sicher sein.)


Der Teufel ist ein rechter Kunz Widerpart.

Der Teufel ist ein Schadenfroh.

Der Teufel ist ein Schalk, ein subtiler Sophist und ein tausend künstiger.

Der Teufel ist ein Schelm.

Der Teufel ist Fürst dieser Welt.

Der Teufel ist gelehrt und geschickt, ist doch kein frommer Mann.
Der Teufel ist geschickt und gelehrt, aber doch nicht fromm.

Der Teufel ist gut laden, aber bös seiner abkommen.
Der Teufel ist gut laden, aber schwer loswerden.
Der Teufel ist gut zu Haus zu laden, aber sein bös abzukommen.
Der Teufel ist leicht zu laden, aber seiner bös abzukommen.

Der Teufel ist läppisch und ein Schalk.

Der Teufel ist los.

Der Teufel ist nicht so schwarz, als man ihn malt.
Der Teufel ist schwärzer, als man ihn malt.
(Beide Versionen stehe so bei Simrock direkt untereinander. Die obere ist wahrscheinlich aus einer Ausrede oder einem Schreib- oder Druckfehler entstanden, denn wenn etwas böse und teuflisch ist, ist es nicht mal mehr oder weniger. Böses und Teuflisches ist immer böse und teuflisch, genauso wie etwas Böses immer böse ist, nur die Folgen können sich unterscheiden.)

Der Teufel ist subtil und spinnt doch grobes Garn.
Der Teufel ist wohl ein subtiler Kerl, er spinnt aber grobes Garn.

Der Teufel ist uns näher denn das Hemd.

Der Teufel ist unsres Herrgotts Affe.

Der Teufel ist verschlagen und zu beider Hand abgerichtet.

Der Teufel ist Wirt in der Welt, drum haben fromme Leute bös Herberge und begehren, darin nicht lang Mist zu machen.

Der Teufel kann einen wohl fahren, wer nur will aufsitzen.

Der Teufel kann mehr denn eine List.

Der Teufel kann nicht feiern, wo er eine Ketzerei stiftet, da muss er mehr stiften.

Der Teufel kann nicht leiden, dass wir einen fröhlichen Gedanken haben.

Der Teufel kann viel Künste und Sprachen, er ist aber darum kein frommer Mann.

Der Teufel ködert oft einem einen höllischen Köder an, daran mancher erstickt.

Der Teufel lohnt den seinen wie der Henker seinen Knecht.

Der Teufel macht anfangs stark und hinterdrein (in der Not) verzagt.

Der Teufel mag Herrgott sein, rief der Bauer, der Christum spielte, und warf das Kreuz hinweg.

Der Teufel mag's wohl leiden, dass Christus über die Zunge geht, wenn er darunterliegt.

Der Teufel mummelt und kaut die Worte im Maul, dass niemand weiß, was er meint.

Der Teufel muss unnütz Gesinde haben.

Der Teufel nimmt keine finnige Sau, denn was nichts wert ist, wird ihm ohne das wohl.
(finnig = aus dem mittelhochdeutsch vinnec (vom Schweinefleisch), von Wurmlarven befallen, mit Finnenknötchen, pickelig, Pustel, Ausschlag)

Der Teufel nimmt nicht alles, was man ihm gibt.

Der Teufel pfeift einem süß, ehe er aufsitzt.

Der Teufel pfeift einem süß, ehe man aufsitzt.
Der Teufel pfeift süß, eh man aufsitzt.

(Verschiedene Versionen aus verschiedener Zeit. Die obere Version ist die älteste aus dem Jahr 1605 bei Petri und 1837 bei Körte (Nr. 5866). Die mittlere Version findet man 1840 bei Braun (Nr. 4463), der falsch von Körte abschrieb. Die untere Version steht 1846 bei Simrock (Nr. 10163), der Braun und Körte als Vorlage nutzte. Die obere Version ist damit das korrekte Sprichwort.)


Der Teufel pfeift süß, soll man ihm auf den Kloben sitzen.

Der Teufel plagt seine Märtyrer härter, denn unser Herr Gott die seinen.

Der Teufel schlägt seine Mutter, dass sie Öl gibt.

Der Teufel schuf das Würfelspiel.

Der Teufel sitzt jetzt obenan, das Böse das ist nun recht getan.
(Wenn einem bei diesem alten Sprichwort, das schon 1630 in der Sammlung von Christoph Lehmann (Seite 101, Nr. 74) zu finden ist, spontan Russland und dessen Präsident einfällt, ist es seit Februar 2022 nicht besonders verwunderlich.)

Der Teufel steckt im Detail.

Der Teufel stelle sich, wie er will, immer ragen ihm die Füße hervor.
Der Teufel verstelle sich, der Bocksfuß schaut doch hervor.

Der Teufel traue dem Teufel und seinem Anhang.

Der Teufel trinkt keinen Wein und ist doch der ärgste Schalk.

Der Teufel tut gern an reine Orte, denn er hält seinen Unflat für Bisam und Balsam.

Der Teufel tut zu einer Zeit teuflischer als zur andern.

Der Teufel und der Geizige ist einer wie der andere, je mehr ihrer jeder hat, je mehr erhaben will.

Der Teufel verführt alle Menschen, der Müßiggänger aber verführt den Teufel.
(Dieser Spruch wird manchmal in deutscher Sprache einfach als Sprichwort bezeichnet, ohne Quellenangabe. In einigen Aufzählungen von Sprichwörter wird er als portugiesisches Sprichwort oder auch als türkisches Sprichwort genannt, immer ohne Quellenangaben. Die Herkunft ist damit mehr als fraglich.)

Der Teufel war schön – in seiner Jugend.


Der Teufel weiß wohl ein Holz zu finden daraus er ein Kreuz macht, man solls ihm nicht zur Hand schaffen.


Der Teufel will alles werden, nur kein Lehrjung.

Der Teufel will ihm die Füße nicht lassen abhauen.

Der Teufel will immer den Leuten Kupfer und Messing für Gold und Silber einreden.

Der Teufel will kein Lehrbub und kein Küchenjung im Kloster sein.

Der Teufel wird einmal ausgewütet haben.

Der Teufel wirft gern ein Gleiches.

Der Teufel wohnt gern im wüsten unsaubern Haus.

Der teuflische Jäger wird die reißende Tiere Wölfe, Bären, Füchse und dergleichen in der Hölle braten.

Der Tisch ist ein heimlicher Dieb, der seinen Herrn nach ins Spital führt.

Der Tisch ohne Salz ist wie der Mund ohne Speichel.
(Ein Sprichwort, das 1685 so in der Sammlung „Zwey Tausend Gutte Gedancken“ von Paul Winckler steht. Ebenso 1716 in dem Buch „Latinum Chaos de, ex et pro omni“ von Andreas Sutor, im Unterschied zu Winckler nur in der Mehrzahl: „Die Tische ohne Salz sind wie der Mund ohne Speichel.“ In dieser Form hat auch Wander das Sprichwort unter Tisch Nr. 46 in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon übernommen. Erstaunlich ist nur, das Wander zusätzlich die Version von Winckler zusätzlich in der Ergänzung eines ähnlichen Spruchs (Salz Nr. 41, ohne Quellenangabe) fälschlich als italienisches Sprichwort bezeichnet.)

Der Titel bläht ihn gewaltig auf.

Der Titel machts nicht aus.

Der Tod braucht keinen Kalender.

Der Tod hat (achtet) keinen Kalender.

Der Tod erbt den Lebendigen.

Der Tod frisst alle Menschenkind, wie er sie find't; fragt nicht, wes Stand's und Ehr'n sie sind.

Der Tod geht auf des Königs Schloss, wie auf des Bettlers Hütte los.

Der Tod hält Gleichheit, drum fürcht ihn jedermann.
Der Tod hält Gleichheit und ist ein gleicher Richter, drum fürcht ihn jedermann.

Der Tod hebt alles auf.

Der Tod ist das Ende aller Not.
Der Tod ist Ende aller Not.
Der Tod ist ein Ende aller Not.
Es ist ein gut Ding um ein Tod, er hilft uns aus aller Not.

Der Tod ist des Lebens Botenbrot.

Der Tod ist ein gleicher Richter.

Der Tod ist ein stiller Mann, aber er bezwingt jeden.

Der Tod ist unvermeidliche Not.

Der Tod kommt als ein Dieb und scheidet Leid und Lieb.

Der Tod kommt ungeladen.

Der Tod lässt sich nicht weg schelten oder fluchen.

Der Tod läuft übers Grab.
Der Tod läuft über mein Grab.
(Das bedeutet, es läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken.)

Der Tod macht mit allem Feierabend.

Der Tod scheidet allen Krieg.

Der Tod sieht ihm zu den Augen heraus.

Der Tod sitzt ihm im Nacken.

Der Tod und die Kirche geben nichts zurück.
Der Tod und das Kloster geben nichts zurück.

Der Tod will eine Ursache (einen Anfang) haben.

Der Tod zahlt alle Schulden.

Der tolle Zorn tut mehr Schaden als drei Dreschflegel.

Der Ton macht die Musik.

Der Topf lacht über den Kessel.

Der Topf verweist es dem Kessel, dass er schwarz ist.

Der Tor bessert sein Leben wie der Krebs seinen Gang.
(Der Krebs wird immer so laufen, also wird ein richtiger Tor sein Leben lang der gleiche Narr bleiben.)

Der Tote einem keine Scharte beißt, wo ein der Lebendige nicht beschmeißt.

Der Tote erbt den Lebendigen.

Der Tritt ist Geldes Wert.

Der trotzt dem Tod am ehrlichsten, der ihn nicht achtet.

Der Trunk ist Geldes wert.

Der Tugend Lob stirbt nimmermehr.

Der Tugend Straße ist streng und hart, langweilig und trauriger Art.

Der tut dem Alten nicht Unrecht, der ihm eine Abendmahlzeit stiehlt.
Der tut einem Alten kein Unrecht, der ihm das Abendessen stiehlt.
Man tut keinem Alten Unrecht, wenn man ihm das Abendbrot stiehlt.

Der tut ebenso viel, der den Fuß hält, als der ihn schindet.

Der tut genug, der geht und wiederkehrt.

Der tut nicht witzig, der sich einer gemeinen Gewohnheit widersetzt und die reformieren will.

Der tut weislich, der Öl auf Essig, Honig auf Galle, Wasser auf starken Wein und auf scharfe Worte eine sanfte Auslegung gießt.
(weislich = wohlweislich, in weiser Voraussicht, klug.)

Der Tyrann muss einen Pfaffen haben und der Pfaff einen Tyrannen.

Der Übeltäter Tod ist des Frommen Gnade.

Der über seinen Feind klagt, der fange von sich an.
(Das bedeutet, da man sich oft selbst Schaden zufügt, sollte man bei sich als erstes anfangen zu suchen. Durch Leichtsinn oder Fahrlässigkeit, durch Rauchen und Alkohol Trinken schadet man sich mehr als andere vermeintliche Feinde und Gefahren.)

Der Ungeschickte gehört hinten dran.

Der Ungeschickte hat bald Feierabend.

Der Ungeschickte hat einen Kopf wie ein ausgehöhlter Kürbis.

Der Ungeschickte hat Hobelspäne im Kopf.

Der Ungeschickte verrenkt sich im Schlaf die Hüfte und stößt sich am Spinngewebe ein Loch in den Kopf.

Der Unmäßigen Gott ist der Bauch.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem Brief des Paulus an die Philipper 3, 19 „welcher Ende ist die Verdammnis, welchen der Bauch ihr Gott ist, und deren Ehre zu Schanden wird, die irdisch gesinnt sind.“)

Der Unschuldige muss das Gelag bezahlen.

Der Unschuldige muss oft mit dem Schuldigen herhalten.

Der Unschuldige muss viel leiden.

Der unten liegt ist so wohl ein Kriegsmann, als der oben liegt.

Der Untergang hat keinen Grund.

Der Untreue ist gegen alle Menschen misstrauisch.

Der Unzufriedene hat oft zu viel, aber nie genug.

Der Vater Alte ein Sparer, der Sohn ein Geuder.

Der Vater ein Schlemmer, der Sohn ein Bettler.

Der Vater muss dem Kinde den Namen geben.

Der Vater sagt nicht zum Kind, willst du?, sondern, da hast du.

Der Vater sieht nicht wohl, die Mutter drückt ein Auge zu.

Der Vater zeigt den Kindern wohl einen roten Gulden*13 und gibt ihnen gleichwohl nur, was sie haben sollen.

Der Verdächtige und Schuldige sind beide gleich.

Der Verleumder hat den Teufel auf der Zunge, der Zuhörer in den Ohren.
Der Verleumder hat den Teufel auf der Zunge, und wer ihm zuhört, den Teufel in den Ohren.

Der Verleumder schadet sich, dem Beleidigten und dem Zuhörer.

Der Verräter schläft nicht.


Der Verstand ist nicht allzeit daheim.

Der Verstand ist nicht immer zu Hause.


Der Verstand kommt mit den Jahren.

(Ein seit über 200 Jahren nachweisbares Sprichwort, das zeitweise mit zusätzen verlängert wurde. Dazu gehören: bei vielen aber kommen die Jahre ohne Verstand. oder  und geht mit den Jahren. oder anderen.)


Der verstorbene Gerechte verdammt die lebendigen Gottlosen.

Der viele Dörfer hat, ist edel.

Der vielen dient, (der) dient niemand.

Der viel feilscht, hat wenig Geld.
Wer viel feilscht, hat wenig Geld.

Der viel sucht, dem geht viel ab.


Der Vogel im Käfig lernt Menschenstimme und vergisst seine eigene.

(Die Bedeutung dieses Sprichworts erklärt der Umstand, das Lehmann es im Kapitel „Ehestand, ob ein oder anderer Teil . . zur Ehe zugeredet oder zu genötigt“ aufführt.)


Der Vogel soll nicht aus den Grenzen seines Käfigs fliegen.

Der Vollbauch lobt das Fasten.

Der Volle redet schwer.

Der Vormund nimmt oft so viel, dass dem Nachmund nichts übrig bleibt.
Die Vormünder nehmen einem oft so viel, dass die Achtermünder nichts bekommen.
Vormund nimmt so viel, dass Nachmund darben muss.
Vormund nimmt so viel, dass Nachmnnd nichts mehr überkommt.
(Früher war die gängige Meinung, ein Vormund ist nur auf die Bereicherung zulasten vom unter ihrer Verwaltung stehenden Hab und Gut der Pflegekinder aus. Ähnliche andere Sprichwörter aus der gleichen Zeit meinen ebenfalls, Vormünder sind treulos und falsch. Siehe dazu bei Pflegerlieb oder Pflegertreu.)

Der Vorsatz spricht: ich will dem Löwen die Zunge aus dem Rachen reißen; die Tat bedingt sich aus, dass ihm zuerst die Zähne ausgebrochen werden.

Der Wagen muss gehen, wie ihn die Pferde führen.

Der Wagen wird nicht wohl geführt, dem ungleich Ochsen angeschirrt.
Der Wagen wird nicht wohl geführt, wenn man ungleich Ochsen anschirrt.
Es wird der Wagen nicht wohl geführt, wenn man ungleiche Ochsen anschirrt.

Der Wagen wird übel geführt, da blinde Pferde sind angeschirrt.

Der Wahn allein ist reich und arm.
Der Wahn macht reich und arm.

Der wahre Bettler ist der wahre König.

Der Wald hat keinen Baum.
(Das Sprichwort bezieht sich auf die, welche handgreifliche Lügen vertreten.)

Der Wankelmut bestehet, wie der Schatten an der Wand.

Der wäscht den Ziegelstein zu(m) Degen, der hüt ein unzüchtig Weib in allen Wegen.

Der Wasserkrug ist nimmer klug, spricht der Wein.

Der Wechsel muss zu mir kommen, ich brauche ihm nicht nachzugehen.
(Wechsel sind Schuldscheine. Wer die genannte Summe haben will, muss mit dem Wechsel zum Schuldner kommen, vorher braucht der die Schulden nicht zu begleichen.)

Der Weg zum Himmel geht durch Kreuzdorn.

Der Weg zum Tod ist bös und Rauch, der Tod ist sanft.

Der Weg zum Verderben ist mit guten Vorsätzen gepflastert.
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.

Der Weg zur Hölle ist breit.
(Sprichwort nach der Bibel, Das Matthäusevangelium 7, 13; Luther-Bibel 1912: „Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viele, die darauf wandeln.“)

Der Weiber Schmuck ist des Teufels Zuggarn.

Der Weiber Weinen ist heimlich Lachen.

Der Wein ersöffe im Wasser, hätt' er nicht schwimmen gelernt.

Der Wein für die Leute, das Wasser für die Gänse!

Der Wein gärt, wenn die Trauben blühn.

Der Wein hat einen unbeheben Mund und kurzen Atem.

Der Wein hat keine Deichsel.

Der Wein ist auf der Bleiche gewesen; hole der Teufel den Bleicher.
(Der Wein und das Wasser stritten sich früher, wer der Bessere sei und wem der Vorzug gehöre. Bevor sie sich einig wurden, kam der Gastwirt und mischte beide und der verdünnte Wein wurde bleicher als vorher. Das bedeutet, wenn der Wein auf der Bleiche gewesen war, wurde er meist vorher mit Wasser verdünnt.)

Der Wein ist ein Raufbold, er schlägt einem ein Bein unter.

Der Wein ist ein Wahrsager.

Der Wein ist gut, kann aber doch den Mann über die Stiege hinunterwerfen.
Der Wein ist gut, wenn er auch den Mann die Treppe hinunterwirft.
Wein ist gut, kann aber den Mann die Stiegen abwerfen.
Wein ist gut, kann aber doch den Mann die Stieg hinab werfen.
Wein ist gut, ob er gleich den Mann die Stiege hinunter wirft.

Der Wein ist heutigen Tages das beste Prüfungswasser der weiblichen Keuschheit.

Der Wein ist kein Narr, aber macht Narren.

Der Wein kann schwimmen, darum ersäuft er nicht leicht, wenn die Wirte Wasser drein schütten.

Der Wein macht die Alten beritten.

Der Wein macht böse Leute.

Der Wein nimmt kein Blatt vors Maul.


Der Wein schämt sich nicht.

Der Wein schmeckt nach dem Fasse.
Der Wein schmeckt nach dem Stock.

Der Wein tut das Sein'; wenn er's nit tut, ist er nit gut.

Der Weise allein ist reich.

Der Weise hat die Ohren lang, die Zunge kurz.

Der Weise hat seine Augen im Kopf, der Narr in den Füssen.
(Ein Sprichwort, das schon 1685 in der Sammlung von Paul Winckler enthalten ist (Nr. 1900/24). Wander übernahm es einmal wörtlich unter Weise (der) Nr. 30 in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon, allerdings mit der falschen Quellenangabe Winckler, Nr.1400/24. Ein zweites Mal verfälscht Wander das Sprichwort in „Der Weise hat seine Augen im Kopfe, der Narr auf dem Rücken.“ und nennt dabei als Quelle die richtige Nr. bei Winckler. Ein dem Sprichwort entsprechender Text steht in der Bibel: Der Prediger Salomo 2,14: Luther-Bibel 1912 „13 Da ich aber sah, dass die Weisheit die Torheit übertraf wie das Licht die Finsternis; 14 dass dem Weisen seine Augen im Haupt stehen, aber die Narren in der Finsternis gehen; und merkte doch, dass es einem geht wie dem andern.“. In der Einheitsübersetzung von 1980: „Der Gebildete hat Augen im Kopf, der Ungebildete tappt im Dunkeln. Aber ich erkannte auch: Beide trifft ein und dasselbe Geschick.“ Schlachter Bibel 1951/2000: „Der Weise hat seine Augen im Kopf; der Tor aber wandelt in der Finsternis. Zugleich erkannte ich jedoch, dass ihnen allen das gleiche Geschick begegnet/widerfährt.“)

Der Weise hat seinen Mund im Herzen.

Der Weise hat Vorteil in allen Landen.

Der Weise ist daheim, wohin der Wind ihn weht.

Der weiße Teufel ist ärger als der schwarze.
(Christoph Lehmann fügt 1630 in seinem Buch Seite 745, Nr. 27 hinzu: „Der weiße treibt geistliche Laster, der schwarz treibt Sünden, welche auch Heiden für Sünde halten.“)

Der Weise trägt sein Glück bei sich.

Der Weise tut das am Anfang, was der Narr am Ende tut.

Der Weise wird durch fremden Schaden klug.

Der Weisheit Lob und Ehr erstirbt nimmermehr.

Der weiß nicht wenig, der da gesteht, dass er nichts weiß.

Der weit gewandert ist und alt, mag wohl lügen mit Gewalt.

Der Welt Brauch und andrer Leute Exempel entschuldigt niemand.

Der Welt dient man mit geben, Gott mit nehmen und danken.

Der Welt Lohn für Gutes ist Undank oder übles Tun.

Der Welt Lust ist Verlust oder Unlust.

Der Welt nach kurzen prangen ist allzeit übel gegangen.

Der Welt Pracht und Freud ist kurz und vergänglich.

Der Welt Torheit ist so groß, dass man vor einem Kleid den Hut abzieht und nicht vor der Person, die ihn trägt.

Der Welt Wesen ist eitel Heuchelei und Sünde.

Der Welt wohltun und zieren heißt alle Wohltat verlieren.

Der wenig beschert behält viel zu Freunden.
(Ein Sprichwort, das von Wander für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon verfälscht hat und ohne Quellenangbe einfügt. Wie oben steht es im Buch „Der Teutschen Weissheit“ von Petri (Friedrich Peters, 1549 - 1617, deutscher evangelischer Theologe und Sprichwortsammler) aus dem Jahr 1605. Wander verändert ein Wort und schreibt falsch unter Beherrschen Nr. 1: „Der wenig beherrscht, behält viele zu Freunden.“)

Der Wetzstein schärft die Messer und bleibt selber stumpf.

Der Wiedehopf ist des Kuckucks Küster.

Der will auf Sonnenstrahlen reiten.

Der will das Wasser aus dem Schnee drücken und den Schnee behalten.

Der Wille gibt dem Werk den Namen.

Der Wille geht für Gold, sprach der Papagei im Korb.

Der Wille gilt oft für die Tat.
Guten Willen muss man für die Tat nehmen.

Der Wille ist des Werkes Seele.

Der Wille ist höher zu schätzen als die Gabe.

Der Wille ist oft anstatt der Vernunft im Menschen Meister.

(So will Putin die Ukraine vernichten und zu einem Teil Russlands machen, so wie er es schon lange vor seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine fälschlich aus der Geschichte her abgeleitet haben will. Er will es gegen jede Vernunft mit dem Bruch eigener Verträge und Garantien gegenüber der Ukraine und auf Kosten von Hunderttausenden von Toten Russen und Ukrainern.)


Der Wille ist und tut alles.

Der Wille ist's und tut's alles.

Der Wille ist wandelbar und dreht sich mit jedem Wind.

Der Wille sündigt oder tut Gutes, nicht die Hand.


Der Wille tut's.

Der Wille tut's, sprach jener und küsste den Flegel.

Der Willige zieht dem Unwilligen den Rock aus oder nimmt ihm das Brot aus dem Maul.

Der will über seinen Schatten springen.

Der Wind bleibt uns nicht allemal im Segel.

Der Wind gehört der Herrschaft.

Der Wind lässt sich nicht auf Flaschen ziehn.

Der Wind weht mancherlei Mutter Kind zusammen, an den Ort da große Freiheiten sind.
(Ein Sprichwort bei Petri, das von Wander ins Deutsche Sprichwörter Lexikon übernommen und dabei entscheidend verändert wurde. Petri schreibt „Mutter Kind“ in zwei Worten, obwohl beides zusammen nur eine Bedeutung hat. Wander fügt dazwischen das Wort „und“ ein und verändert damit die Bedeutung das ganzen Sprichworts. Mancherlei Mutter Kind bedeutete früher nie Mutter und Kind, sondern mehrere Kinder verschiedener Mütter, meist aus verschiedenen Kulturen. Es bedeutet also, an einem Ort sind etliche Menschen aus verschiedenen Kulturen und Ländern zusammengekommen, die von unterschiedlichen Müttern abstammen. Sie sind wegen zu enger gesellschaftlicher Grenzen, Sitten oder Gesetze aus ihren Herkunftsländern an einen Ort mit größren Freiheiten ausgewandert. Früher war es oft Amerika, wo mehr Freiheiten und Möglichkeiten als in Europa bestanden. Für die europäische Oberschicht gingen diese Freiheiten meist zu weit. So schrieb der deutscher Pfarrer und lutherischer Reformator Johann Matthesius (1504 - 1565) in seinem Buch „Berg-Postilla, oder Sarepta“ dieses Sprichwort: „So wehet der Wind mancherlei Mutterkind an den Orten zusammen, zumal da die Freiheiten zu weit gedehnt werden.“ Nachzulesen in der Ausgabe von 1562 in der 16. Predigt auf Seite CCCIX b. Die Bedeutung von verschiedenen Menschen ist in etlichen damaligen Büchern nachzulesen (Beispiel: „nicht einerlei Volk, sondern mancherlei Mutter Kind beisammen“), wobei „Mutter Kind“ mal in zwei, mal „Mutterkind“ in einem Wort geschrieben wurde.)

Der Wind weht wohl große Sandberge zusammen, aber keine dicke fette Wänste.
Der Wind weht wohl Sandberge zusammen, aber nicht dicke Bäuche.

Der Wind weht wohl Schneeberge zusammen, aber kein dickes Eis.

Der Wind wirft nur hohe Bäume um.

Der Winter ist aller Welt Unglück.

Der Winter ist ein unwerter Gast für alte Leute.

Der Winter kommt des Jahrs einmal, kommt er nicht zur rechten Zeit, so kommt er zur Unzeit.

Der Winter kommt zu seiner Zeit und fragt, was man den Sommer über verdient habe.

Der Winter pflegt allweg kalt zu sein.

Der Winter ward noch nie so kalt, der Pfaff ward noch nie so alt, dass er des Feuers begehrte, dieweil das Opfer währte.
(Laut Agricola (1530) habe die Pfaffen immer mehr Opferfeste eingeführt und von den Opfergaben der Gemeinde gut gelebt. Solange die Opfer dauerten, braucht die Gemeinde nicht weiter für die Pfaffen sorgen, beispielsweise für Heizung im Winter, da sie von den Opfergaben gut versorgt waren.)

Der Wirt ist der beste, der mehr trinkt als die Gäste.

Der Wirt lässt die Weine Hochzeit machen.

Der Wirt schiert den Wirt nicht.

Der wohl ist gesinnt, der lässt es bleiben, wie ers find.

Der wohl kann, der wohl mag.

Der Wohltat wird leichtlich vergessen, Missetat lang zugemessen.
Wohltat wird leicht vergessen, Missetat lang zugemessen.

Der Wolf ändert das Haar, der Mut bleibt, wie er war.
Der Wolf ändert das Haar, sonst bleibt er, als er war.
Der Wolf ändert das Haar und bleibt, wie er war.
Der Wolf ändert sein Haar, aber nicht seine Art.
Der Wolf ändert zwar sein Haar, doch bleibt er selber, wie er war.
Der Wolf lässt von seinen Haaren; aber nicht von seiner Weise.
Der Wolf lässt wohl seine Haare, aber nicht seine Tücke.

Der Wolf auch in der Mönchskutte stellt dem Lämmlein nach.

Der Wolf beißt das Schaf um eine Kleinigkeit.

Der Wolf nicht lange fragt und wählt, er frisst die Schafe auch gezählt.

Der Wölfe Tod ist der Schafe Heil (Leben).

Der Wolf findet leicht eine Ursache, wenn er das Schaf fressen will.

Der Wolf frisst auch die gezählten (gezeichneten) Schafe.

Der Wolf frisst jedes Fleisch, das seine leckt er nur.
(Das bedeutet, der zu anderen streng und hart ist, ist gegen sich mild und nachsichtig.)

Der Wolf frisst kein Ziel.
Die Wölfe fressen kein Ziel.
Die Wölfe fressen keinen Winter.
Die Wölfe fressen keinen Zahltag.
Neuerdings ist das Sprichwort auch etwas anders in Umlauf:
Der Wolf frisst kein Gras. (und macht auch keine Landschaftspflege.)
Der Wolf frisst kein Rotkäppchen
(Das Sprichwort bedeutet, dass man nicht damit rechnen kann, das zukünftige unangenehme Ereignisse nicht eintreffen. Die Schulden müssen bezahlt werden, der Winter oder schlechtes Wetter kommen auf jeden Fall. Man sollte sich aber nicht vor vermeintlichen oder unbegründeten Gefahren fürchten. Was dem Wolf in Märchen angedichtet wurde, entspringt nur der Fantasie, Wölfe haben noch nie ein Rotkäppchen gefressen. Im Gegensatz zu allen anderen Sprichwörtern meint der Spruch, in dem der Wolf kein Gras frisst, keinen echten Wolf, sondern vergleicht ihn nur mit einer anderen gedachten Gefahr.)

Der Wolf frisst ungezählte Schafe.

Der Wolf grüßt kein Schaf.
Schwerlich grüßt der Wolf das Schaf.

Der Wolf hat ihn früher gesehen.
(Nach einem alten Aberglauben heißt es, dass der Wolf dem die Stimme raubt, den er anstiert, ohne von ihm gesehen zu werden.)

Der Wolf ist des Geschreis gewohnt.

Der Wolf kann nicht schmeicheln.

Der Wolf kreist nicht, dass er Mücken fange.

Der Wolf schnappt nach dem Lamm noch, wenn ihm die Seel ausgeht.

Der Wolf wird älter, aber nicht besser.

Der Wollust*36 fehlt viel, dem Geiz alles.

Der Wucherer hat seine Seele wohlfeil.

Der Zahn beißt oft die Zunge, und doch bleiben sie gute Nachbarn (Freunde).
Oft beißt der Zahn die Zunge und doch bleiben sie gute Nachbarn.

Der Zänker fasst immer gern den fünften Zipfel am Sack.

Der Zapfen ist gut vor die Flasche.

Der Zaum bändigt das Pferd, gute Zucht die Jugend.

Der Zaum geht mit dem Pferde.

Der Zehent geht mit, wo der Pflug hingeht.

Der Zehnte weiß nicht, wo den Elften der Schuh drückt.

Der Zehnte weiß nicht, wovon der Elfte lebt.

Der Zeiger an der Uhr geht, wie man ihn stellt.

Der Zeit muss man viel befehlen.

Der Zettel ist gut, aber der Einschlag taugt nichts.

Der zieht an einem langen Seil, der auf eines andern Tod wartet.

Der Zorn bringt gräuliche Gäste mit sich.

Der Zorn erwürgt den Torn.

Der Zorn groß ruht im Narrenschoß.

Der Zornige hat alle Sinne bei sich bis auf fünf.

Der zornig Gott nur schleicht zur Rach und geht fein leis und eilt gemach.

Der Zorn ist ein Narr.

Der Zorn ist ein schlechter Ratgeber.
(Dies ist ursprünglich kein deutsches Sprichwort. Erstmals erscheint es 1880 im 5. Band von Wanders Deutschem Sprichwörter Lexikon als Übersetzung aus dem Tschechischen, Polnischen und Französischem. Aus Mangel eines vergleichbaren deutschen Sprichwortes fügte Wander die Übersetzung des fremden Sprichwortes unter der eigenen Nr. 42 unter dem Stichwort Zorn ein. Andere schrieben von ihm ab und ließen den Hinweis auf die Fremdsprachen einfach weg. Heute wird es ohne Kenntnis der Herkunft als vermeintliches deutsches Sprichwort in verschiedenen Versionen gebraucht. Der Zorn wird je nach Bedarf durch Wut, Angst oder anderem ausgetauscht, ebenso wird der Wortlaut abgeändert.)

Der Zorn ist eitel Tand, darauf nicht folgt eine starke Hand.

Der Zorn kann nicht allzeit die Zunge im Zügel halten.

Der Zorn schlägt die Vernunft gar aus und bleibt an ihrer statt im Haus.

Der Zorn wird nicht alt.

Der Zorn wirft blinde Jungen wie die Hündin.

Der zuerst gewann, ward zuletzt ein Bettelmann.
Der zuerst gewann, wird zuletzt ein armer Mann.

Der zugeschlossen hat, kann wieder aufschließen.

Der zu Höfliche hat den Hut in der Hand und den Filz im Herzen.

Der Zuhörer gerät nach dem Anleiter.

Der zürnt und raset, der ist ein Narr; wenn sich einer wider rasig gegen ihm stehlt, so sind der Narren zwei.

Der zu vorsichtig ist, stößt an allen Dreck, der im Weg liegt

Der Zweck heiligt das Mittel nicht.

Der Zweck heiligt die Mittel.
(Um den Zweck der Macht zu erreichen, ist manchen Politikern oder Parteien jedes Mittel Recht. Dazu gehören auch die rechtswidrigen oder gesetzlosen Mittel. Dem einen reicht ein behaupteter Putschversuch der Gegner, der Röhmputsch 1934 im 3. Reich, zur Ermordung von Kritikern oder Gegner. Bei anderen Putschversuchen neuerer Zeit werden tausende unbeteiligter Kritiker entlassen oder ins Gefängnis geworfen. In weiteren Ländern wird langsam die Verfassung geändert, bis undemokratische oder andere Maßnahmen gegen Andersdenkende quasi legal werden. Zur eigenen Machterringung oder Erhaltung ist scheinbar jedes Mittel erlaubt, wenn nicht, werden die Gesetze entsprechend geändert.)


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