Hören, sehen und - schweigen, verhütet manchen Krieg.
Höre, schau, schweig und leid, so hast du fried allzeit.
Höre, sei nicht taub, doch langsam glaub.
(Das bedeutet, man sollte nicht jedes gehörte Gerücht glauben und für wahr halten. Erst muss man alles prüfen, ob es wirklich stimmt und keine falschen Gerüchte und Verleumdungen weitertragen und sich so zum Werkzeug anderer böser Menschen machen. Erst, wenn man etwas überprüft und als Tatsache aus anderen glaubwürdigen Quellen festgestellt hat, kann man etwas glauben. Das gilt besonders heute, wo man besonders durch das Internet im Sekundentakt mit Fake-News überschüttet wird.)
Höret, sehet, schweiget und vertragt, so weiß niemand, was ihr jagt.
Höre viel und rede wenig.
Höre viel, red wenig, trau noch (viel) weniger.
(Wer wenig redet, hört mehr, was die anderen sagen und erfährt so mehr. Das Sprichwort bedeutet, da man zwei Ohren hat und nur einen Mund, soll man mehr hören als reden. Zwei Ohren bedeuten auch, bei Streit und Differenzen soll man beide Seiten hören bevor man mit dem Mund ein Urteil spricht. Zusätzlich soll man dem Gesprochenen nicht ohne einem Beweis der Richtigkeit der Aussage trauen.)
Höre wohl, rede wohl.
Hörner wachsen den Jungen Tieren am Kopf und den Menschen im Hirn.
Hör und sei nicht taub, aber langsam glaub.
Hügel werfen Berge nicht um.
Hühner, die daheim essen und anderswo legen, soll man am Bratspieß ziehen.
Hühner und Hahnen bleiben Gespanen.
Hülfe Lügen, so würde keiner gehangen.
Hülf in der Not ist nehmen in Gott.
Hülf und Gnade hat kein Warum.
Humple nicht, ehe du lahm bist.
Hummeln und Wespen werden geehrt, die guten armen Bienlein sind in höchster Verachtung.
Hund bleibt Hund.
(Ältesten Beleg mit dem Zusatz „Der Mensch ist Mensch“ im Buch „Die jüngsten Kinder meiner Laune“, 1. Bändchen, von August von Kotzebue aus dem Jahr 1794, Seite 69 gefunden. Teilweise mit anderen Zusätzen in etlichen anderen Veröffentlichungen des 19. und 20. Jahrhunderts gefunden, manche auch aus Ungarn oder Serbien, oder als Erklärung für den Bibelvers Sprüche 26, 11 (Das neue Testament nach Luthers Übersetzung, herausgegeben von Otto von Gerlach, 3. Band, 1839, Seite 204, mit dem Zusatz „eine Sau Sau“.))
Hunde an Ketten sind bissiger als alle anderen.
Hundebellen hindert niemand.Hunde beschirmen die Schafe wider die Wölfe, drum muss man sie an den Pferch binden.Hunde, die einen (den) Braten gerochen haben, wollen ihn auch gerne belecken.
Hunde, die ihren Herrn verlassen, soll niemand annehmen.Hunde, die jedermanns Gesellen sind, hat man nicht gern.
Hunde, die nicht mehr jagen können, hängt man auf.Hunde lausen einander die Flöhe ab.Hunde pissen und Weiber weinen, wann sie wollen.Zu aller Stund weint die Frau und pisst der Hund.
Hundert Freunde sind besser, denn ein Feind.Hundert Jahre Unrecht getan, wird nimmer Recht getan.Hundert Jahre Unrecht ist noch keine Stunde Recht.Tausend Jahr Unrecht, war nie eine Stund' Recht. Tausend Jahre Unrecht ist heut auch Unrecht.Hunderttausend Jahre Unrecht ist noch keine Stunde Recht.(Ob hundert, tausend oder hunderttausend macht keinen Unterschied. Ein Sprichwort, das auch heute gültig ist, aber selbst in so manchen Regierungen und Chefetagen noch unbekannt zu sein scheint.)Hundert Stunden Kummer bezahlt keinen Heller*17 Schulden.Hunde sind der Bettler feind; der Neid deren, die nach Ehr und Wohlfahrt streben.
Hundes- und Bundesketten reißen.Hunde und Verleumder prüfen die Natur von hinten.
Hündisch erspart, böslich verzehret.Hundsbiss heilt Hundshaar.Hund, so nicht auf einer Spur bleibt, fängt weder Hirsch noch Hasen.Hunger ist das beste Gewürz.Hunger ist die beste Würze.Hunger ist der beste Koch. Hunger ist der beste Koch; mag er's nicht, so isst er's doch.Beim Hunger dient allzeit der beste KochDer Hunger ist der beste Koch, der Durst der beste Kellner och.(Der Hunger scheint weit verbreitet zu sein, nicht nur auf etwas zu essen. Wander hatte Hunger auf Sprichwörter, so dass er mindestens 7 Variationen von diesem Sprichwort in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon unter eigenen Nummern aufnahm Hunger Nr. 2, 14, 18, 75, 77, 212 und Magen Nr. 45). Manchmal mit über 20 Quellenangaben, manchmal ohne oder als Übersetzung aus einer anderen Sprache.)Hunger ist ein guter Redner.Hunger ist ein scharf Schwert.Hunger ist Meister.
Hunger küsst das liebe Brot.Hunger lehrt Brot kauen.Hunger lehrt die Katzen mausen.Der Hunger lehrt mausen.Hunger lehrt geigen.Hungerleiden ist ein gewisses Einkommen.(Eine Aussage des Geizigen.)
Hunger leidet keinen Verzug.
Hunger macht die Kirchen wüste.Hunger macht hart Brot zu Lebkuchen (Honigkuchen).Hunger macht rohe Bohnen zu Mandeln.Hunger macht Saubohnen zuckersüß.Hunger macht saure Bohnen süß.
Hunger macht scharfe Köpfe.Hungern und Harren macht das Haupt närrisch.Hungern und Harren stinkt übel in die Nase.Hungersnot geht über alle Not.Hunger und Durst singen keinen Alt.
Hunger und ein lediger Bauch tun wehe, ein überfüllter Magen noch mehr.Hungrige Fliegen beißen scharf.Hungrige Fliegen stechen übel. Hungrige Flöhe tun weh. Hungrige Mücken beißen schlimm.
Hungrige Hunde und durstige Pferde geben auf keine Streich acht.
Hungrige Katzen mausen wohl.
Hungrigem Bauch schmeckt alles wohl.
Hungriger Bauch gibt kein Gehör.Ein hungriger Bauch hat keine Ohren.Hungriger Bauch singt einen bösen Alt.
Hungrige und Kranke fragen nicht nach Buhlschaft.Huren bedecken, womit sie die Leute betrügen und fangen.
Huren geben geschmierte falsche Worte.
Huren haben die schweren Säckel lieb.Huren haben Mausfallen mit Speck darauf.Hurenkind nimmt Hurenkindes Nachlass.
Hurenleben ist der richtigste Weg zum Tod.
Hurenleben kann kein gut Ende geben.Hurenlieb so lange währt, als das Feuer auf dem Herd.
Huren sind Huren und wollens doch nicht sein.Huren sind Kohlen, die schwärzen und brennen.Hurentränen, Säckelzieher.Huren und Buben, ein Gespann.Huren und Buben (Narren) kommen ungerufen.
Huren und Buben sind gern beisammen.Huren und Buben sprechen immer von ihrer Ehre.Huren und Buben verstehen sich bald.
Huren und Spielleute geben kein Geld wieder.
Hurerei hasst jedermann.Hurerei und Kuppelei enden oft in Bettelei.
Hurerei und Liebe macht manchen zum Diebe.
Hurer suchen des Nachts ihre Hurengassen.
Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss.Husarenliebe dauert so lange, wie ein Löffel von Brot.
Husten und Kuchen sind keine Fantasie.Hut bei Schleier und Schleier bei Hut.(Altes Rechtssprichwort, das bedeutet, beim Tod einer der beiden Eheleute, ohne dass Kinder vorhanden sind, sollte der Überlebende das gesamte Vermögen des Verstorbenen erhalten. Manchmal wurde eine Frist von 3 oder 4 Jahren eingefügt, in der bestimmte Blutsverwandte des Verstorbenen einen Teil bekommen sollten. Nach dieser Frist bekam der Überlebende ebenfalls alles.)In etlichen alten Sprichwörtern soll man sich vor etwas hüten und in acht nehmen. In alten Sammlungen steht dazu teilweise „Hüt dich“ oder „Hüte dich“ gleichwertig, je nach Autor. Wenn ein Sprichwort unter „Hüt“ nicht zu finden ist kann es unter „Hüte“ stehen.Hüt dich, der (mein) Bock stößt dich.Hüt dich, Gott sieht dich.Hüt dich vor Borgen im Kaufen, sonst must du eher der Zeit entlaufen.(Heute würde man dies Sprichwort mit Ratenzahlungen, Bankkrediten oder Hypotheken verbinden.)
Hüt dich vor bösen Nachbarn.Hüt dich vor dem, der dich viel fragt, denn eben der von dir viel sagt.
Hüt dich vor dem, der niemand mag leiden.Hüt dich vor dem Rotbart, Rotbart nie gut ward.(Gegen rote Haare und Bärte gab es schon immer unbegründete Vorurteile. Im Zweifel oder bei unbekannter Ursache waren immer andere Schuld, oder anders aussehende. Da rote Haare und Bärte im Vergleich zu anderen Haarfarben eine Minderheit sind (nur ca. 2 %), war und ist es einfach, ihnen für alles Unglück oder Schlechte die Schuld zu geben. Gegen Vorurteile helfen die besten Beweise nichts, sieh heute in der Politik und den Parteien! Meist schreien diejenigen „Lügenpresse“, die selbst die größten Unwahrheiten verbreiten. Viele Menschen versuchen auch heute noch andere für eigenes Versagen oder Unvermögen haftbar zu machen, auch wenn es nur die Aufdeckung eigener Täuschungsversuche ist.)Hüt dich vor den Durstigen.Hüt dich vor großem Geschrei.(Geschrei = Gerücht)Hüt dich vor gutem Schein, so hütest du dich vor Schaden.Hüt dich vor Jacobs Mund und vor Esaus Hand.Hüt dich vorsichtig, siehe vor dich und hinter dich, die Welt ist falsch und wunderlich.Hüt dich vor unnötigem Gesinde und vor unnötigen Pferden.Hüte dich, Bock, es brennt.Hüte dich, dass du den Leuten nicht in den Mund kommst, denn du kommst selten heraus.
Hüte dich, es ist ein bös Gesind, die blasen kalt und warmen Wind.Hüte dich, mein Pferd schlägt dich.Hüte dich, sei witzig, die Welt ist spitzig!Sei (Werd) witzig, die Welt ist spitzig.
Hüte dich, Treu ist misslich.
Hüte dich vor allzu viel, halt dich ans mittel Ziel.
Hüte dich vor blonden Frauen und Autos, die die Russen bauen.(Sprichwort aus der ehemaligen DDR)Hüte dich vor Borgen, so schläfst du ohne Sorgen.
Hüte dich vor Bürgschaft, willst du nicht um das deine kommen.Hüte dich vor dem Arzt, der an dir lernen will, wie er einen heilen soll.
Hüte dich vor dem, dem niemand wohl spricht.Hüte dich vor dem, den Gott gezeichnet hat.
Hüte dich vor dem, der mild ist aus eines andern Beutel.Hüte dich vor dem Hintersten, der Vorderste tut keinem was.Hüte dich vor dem Landgrafen von Hessen, wenn du nicht willst werden aufgefressen.
Hüte dich vor dem Neidhart, er lässt nimmer seine böse Art.Hüte dich vor dem Pocher, dir schadet nie der Socher.(Pocher = Aufschneider, Prahler, Großsprecher, alle meist feige; Socher = ist einer, der siecht oder kränkelt.)Hüte dich vor dem Schleicher, der Rauscher tut dir nichts.Hüte dich vor dem Tier, das Zöpfe hat.Hüte dich vor denen, die dich fürchten.Hüte dich vor denen, die Gott gezeichnet hat.Hüte dich vor denen, die niemand leiden kann.(Ein etliche Jahrhunderte altes Vorurteil, das im Mittelalter vielen als Hexe oder Zauberer verdächtigte Menschen das Leben gekostet hat. Im 20. Jahrhundert waren es Juden und angebliche Untermenschen, Unwerte oder einfach andere, die von den Nazis umgebracht wurden. Auch heute leiden wieder vermehrt Menschen unter diesem Vorurteil, das man auch mit früheren falschen Vorverurteilungen oder mit diesem Sprichwort rechtfertigen oder begründen kann.)
Hüte dich vor denen, die tückisch schweigen.Hüte dich vor der Tat, der Lügen (Worte) wird wohl Rat.(Erstmalig als Prägung auf dem Lügentaler von 1596. Die „Lügen“ wurden erst seit 1837 in der Sprichwörtersammlung von Wilhelm Körte wahlweise durch „Worte“ ersetzt. Seitdem wird das Sprichwort bis heute mal wie ursprünglich mit „Lügen“ oder mit dem von Körte eingeführten eigentlich falschen „Worte“ zitiert.)
Hüte dich vor des Mannes ersten Streich.Hüte dich vor drei K: der Kanne, den Karten, dem Käthchen.Hüte dich vor einem deutschen Welschen*35.Hüte dich vor einem Mann, der im Zorne lächeln kann.(Ein deutsches Sprichwort?? Auf etlichen Internetseiten der letzten Jahre wird es so genannt, auch auf https://de.wikiquote.org/wiki/Deutsche_Sprichwörter. Dort wird als Quelle eine schwedische Sprichwörtersammlung aus dem Jahr 1967 angegeben. Einen vergleichbaren deutschen Beleg sucht man aus der Zeit dagegen vergebens, was den Ursprung als deutsches Sprichwort sehr fraglich macht.)
Hüte dich vor falschen Zungen.
Hüte dich vor falscher Ehre, dass sie dich nicht verkehre.
Hüte dich vor falsch und Büberei, es geht dir sonst nicht wohl dabei.Hüte dich vor Herrn und Königen: Sie haben lange Arme.Hüte dich vor jenen, so zwei Zipfel haben.
Hüt dich vor kahlen bösen Schein, so du nicht willst betrogen sein.Hüte dich vor Kannicht.
Hüte dich vor Knospen an der Stirn, die in der Ehe aufbrechen.
Hüte dich für lachenden Wirten und weinenden Pfaffen (Mönchen).
Hüte dich vor Neid und zu viel Einfältigkeit.Hüte dich vor Rom, wenn du fromm bleiben willst.
Hüte dich vor Rom, willst du bleiben fromm.
Hüte dich vor Schmeichlern, sie schinden und schaben.Hüte dich vorsichtig, sieh vor dich und hinter dich, die Welt ist falsch und wunderlich.
Hüte dich vor solchen Leuten die mit den Augen pflegen zu reden.Hüte dich vor stillen Wassern.Hüte dich vor Übeltaten, Feld und Wald kann dich verraten.
Hüte dich vor unnötigem Gesinde und vor unnötigen Pferden.
Hüte dich vor Weiber List.
Hüte dich, wenn der Fuchs den Raben lobt.
(Ein Sprichwort, entstanden nach der Fabel vom Fuchs und dem Raben von Äsop. Der Rabe hatte ein Stück Käse gestohlen und wollte ihn fressen. Der Fuchs sah den Raben und lobte sein gutes Aussehen. Wenn der Rabe auch noch so schön singen könnte, wie er aussieht, müsste er der König der Vögel werden. Vom Lob des Fuchses verführt, wollte der Rabe seinen Gesang vorführen und verlor beim Öffnen des Schnabels den Käse. Der Fuchs fing ihn auf und fraß den Käse. Fabel und Sprichwort sollen eine Warnung vor Schmeichlern sein, auf die man nicht hereinfallen sollte. Die Fabel im Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Fuchs_und_Raben)
Hüte dich wohl vor den Klaffern quad, so kommt dir nicht so bald ein Schad.
(Quad, Quade: Ein plattdeutsches Wort, das früher, bevor sich die hochdeutsche Ausdrucksweise überall und für alle durchgesetzt hatte, noch oft gebraucht wurde. Die Bedeutung konnte je nach Zusammenhang etwas variieren, bedeutete aber immer etwas Schlechtes oder Böses:
dat Quaad, auch: Quade: das Böse, die Niedertracht, die Plage, die Schlechtigkeit, das Schlimme, das (sittlich) Schlechte, das Übel
de Quaad, auch: Quade, Mehrzahl: de Quaden: der Böse, der Schlechte, Missetäter, der Teufel, der Dämon.)
Hüte sich, wer sich hüten kann, fürchten ist ein gefangener Mann.
Hütet eurer Zungen ist Alten gut und Jungen.
Hut in der Hand hilft (geht) durchs ganze Land.