Skip to main content
Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit H.

Deutsche Sprichwörter mit H


Über 26.000 deutsche Sprichwörter

Sprichwörter aus Deutschland


Sehr viele Sprichwörter aus Deutschland haben ihren Ursprung schon vor langer Zeit, manche vor  mehreren Tausend Jahren. So geht das deutsche Sprichwort „Eine Schwalbe  macht (noch) keinen Sommer.“ auf die Fabel „Der verschwenderische  Jüngling und die Schwalbe“ des griechischen Fabeldichters Äsop zurück.  Äsop lebte um 600 v. Chr. und war wahrscheinlich Sklave mehrerer Herren, bis einer ihn freiließ. Ebenso haben verschiedene Sprichwörter ihren  Ursprung bei den Römern oder Griechen vor 2000 Jahren. Viele beruhen  auch auf Bibelstellen, was vergleichbare Sprichwörter in etlichen  anderen europäischen Ländern und Völkern zur Folge hatte (ebenso aus  römischen und griechischen Quellen).

Ab dem 16. Jahrhundert fingen etliche Autoren an, Sprichwörter zu sammeln und in gedruckten Büchern zu veröffentlichen:

Agricola von Issleben 1530, Sebastian Franck 1541, Chr. Egenolffs Erben 1560, Andream Gartner 1574, M. Fridericum Petri 1605, Jan Gruter 1610, Georg Henisch 1616, Christoph Lehmann 1630, Andreas Sutor 1716, Joachim Christian Blum 1780, Christoph Georg Heinrich Nieter 1798, Samuel Christoph Wagener 1813, Georg von Gaal, 1830, Wilhelm Körte 1837, Karl Simrock 1846, Otto Freiherr von Reinsberg, Freifrau von Reinsberg-Düringsfeld mehrere Bücher von 1863 bis 1872, Otto Sutermeister 1869, und das Deutsche Sprichwörterlexikon in 5 Bänden von Karl Friedrich Wilhelm Wander, veröffentlicht zwischen 1866 und 1880 und viele mehr.

Am umfangreichsten ist das Deutsche Sprichwörterlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander mit über 220.000 Einträgen. Leider ist es manchmal etwas ungenau oder unrichtig durch fehlende oder falsche Quellenangaben, wodurch manches fremde Sprichwort zum deutschen gemacht wurde. Ebenso hat er einige selbst ausgedacht. Die Ursachen hat Wander selbst im Vorwort des 1. Bandes 1866 erklärt. Auch im Nachwort von Joseph Bergmann im 5. Band sind seine Schwierigkeiten beschrieben. Trotzdem ist das Sprichwörterlexikon in seinem Umfang und seinem einmaligen Quellenverzeichnis bis heute unübertroffen, besonders auch, weil er es alleine und gegen etliche Widerstände zustande gebracht hat. Alles mit der Hand und ohne Computerunterstützung, ohne die heute keiner mehr etwas zuwege bringt.

Da viele Sprichwörter älteren Ursprungs sind, enthalten einige alte oder schon vergessene Wörter, oder handeln von heute unbekannten Vorkommnissen. Aus diesem Grund sind auf diesen Internetseiten bei vielen Sprichwörtern Erklärungen, die Wörter oder Sinn des Sprichworts näher erklären. Auch wenn verschiedene Sprichwörter aus der Mode genommen sind, gehören sie trotzdem zum kulturellen Erbe der Deutschen und ihrer Geschichte. Sonst könnte man auch etliche „Klassiker“ vergessen, (Goethe, Schiller oder andere) nur weil sie schon einige Hundert Jahre alt sind. Bei verschiedenen Sammlern und Autoren haben manche Sprichwörter einen unterschiedlichen Wortlaut, dann stehen hier mehrere Versionen. Da die Sammlung von Simrock bis heute am weitesten verbreitet ist, werden seine Versionen der Sprichwörter wohl die bekanntesten sein. Leider gibt es bei ihm einige sinnentstellende Druckfehler, die bis heute überdauert haben. Wenn bekannt, steht bei den entsprechenden Sprichwörtern die korrekte Version mit einem Hinweis auf den Druckfehler.

Daneben entstehen aber immer auch neue Sprichwörter, die in den alten Sammlungen nicht aufgeführt sein können. Andere Sprichwörter werden aus anderen Sprachen übernommen, wie z. B. „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Es wird heute nur als „deutsches Sprichwort“ zitiert, obwohl das falsch ist. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde das englische Sprichwort „The early bird catcheth the worm.“ im Deutschen übernommen. Es steht so schon 1637 in „A Collection of English Proverbs“ von John Ray auf Seite 101.

In etlichen Sprichwörtern stimmt auch die Rechtschreibung oder Grammatik mit der laut Duden aktuellen nicht überein. Dazu schrieb schon Johann Michael Sailer 1810 auf Seite 64 seiner deutschen Sprichwörter: „Das alte deutsche Sprichwort liebt das Negligé, die bequeme Haustracht, und lässt es den Gottscheden und Kollegen über, sein Verfahren mit der Grammatik auszusöhnen. So sind ihm z. B. der Artikel der, die, das, die Endsilbe e gar oft zu lang, das h zu weich: deshalb bleibt dies alles weg. Wie der Mann im Schlafrocke sich kein Gewissen daraus macht, dass seine Strümpfe nicht streng angezogen sind, so weiß das altdeutsche Sprichwort nichts um die Hofetikette der gebildeten Sprache. Die Zeitwörter sind dem Sprichworte oft gar zu lange: darum beschneidet es die Vorsilbe. Z, B. Werkstatt darf keines Palasts, statt: bedarf.
Ein Grund, warum das altdeutsche Sprichwort so wenig Fleiß auf die Vollendung des Gepräges verwendet, und sich darin so viele Versäumnis zuschulden kommen lässt, ist wohl auch der, dass es den Ursprung hat – mehr im Herzen, das den Sinn gibt, als im Kopfe, der ihn nach der Regel der Sprachlehre herauskleidet.“

Auf dieser Seite sind Hunderte deutsche Sprichwörter mit H, von Hier bis Hz am Anfang und auf weiteren 70 Seiten alle anderen, alte und neuere vorhanden. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf  der Seite Kontakt.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -


Deutsche Sprichwörter von Hier bis Hz

  


Hier bin ich gewesen, her komm ich nicht wieder.

Hier geht es durch zwei Rechen.

Hier hat der Zimmermann ein Loch gelassen.
Ich will dir zeigen, wo der Zimmermann ein Loch gelassen hat.
Man zeigt ihm, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat.
(Eine eindeutige Aufforderung mit Hinweis auf die Tür zu jemanden, sich umgehend zu entfernen.)

Hier ist ein Dreier: kauf dir einen Strick.

Hier ist nichts und da ist nichts: aus nichts hat Gott die Welt geschaffen.

Hier liegt ein Musikant begraben.

Hier sitzen die Musikanten!
Hier wohnen die Musikanten.

Hier stehn wir Fische, sagte der Stichling zur Schnecke.

Hier stehn wir Helden, sprach der Frosch zum Schwaben.

Hierum und darum - gehn die Gänse barfuß.
Hierum und darum gehen die Hühner barfuß.

Hilf beizeit, eh es kommt weit.

Hilf dir selber, so hilft dir das Glück.

Hilf dir selbst, so (dann) hilft dir Gott.
Helft euch selbst, so hilft euch Gott.
Mensch, hilf dir selber, so hilft dir Gott.
Mensch, hilf dir selber, so will ich dir auch helfen.
Mensch, hilf dir selber, so hilft dir Gott, doch ist die Hilfe Gottes nicht dein.
Mensch, hilf dir selbst, so hilft dir Gott.
Mensch, hilf dir selbst, so hilft Gott mit.

Hilft der Starke dem Schwachen, so geschieht es zum Garaus.

Hilft Gott nicht zu jeder Frist, so hilft er doch, wenn's nötig ist.

Hilft`s nicht allein, so hilft`s doch im Gemein.

Hilft's nicht, so schadt's nicht.

Hineingeritten und hineingefahren ist gleich.

Hing' man alle Diebe heuer, die Galgen würden teuer.

Hin ist hin, da leiht kein Jude mehr drauf.

Hin ist hin; wär' sie (hin) nicht hin, so wär' ich jünger, denn ich bin.

Hin ist hin, verloren ist verloren.

Hinkebein spielt den Mann.

Hinkende Pferd kommen hinten nach.

Hintenaus hat keine Ehre.

Hintenaus verderbt das Haus.

Hintennach ist leicht reden.

Hinter dem Ofen ist gut kriegen.

Hinter dem Berge wohnen auch Leute.
Über dem Berge drüben findet man auch Leute.
(Ähnliches Sprichwort mit der gleichen Bedeutung: Jenseits dem Bach giebt's auch Leute.)

Hinterher ist man immer klüger.

Hinterm Kreuz versteckt sich der Teufel.

Hinterm Rücken ist gut fechten.

Hinterm Rücken lernt man einen am besten kennen.
Hinter dem Rücken lernt man auch Leute kennen.
Hinterrücks lernt man die Leute am besten kennen.
Zurück lernt man einen am besten kennen.
(Das bedeutet, hinterm Rücken lernt man die Leute am besten kennen. Dazu der Kommentar von Sebastian Franck aus dem Jahr 1560: „Unter Augen ist man gemeinlich einander freundlich, aber es geschieht oft, aus den Augen, aus dem Sinn. . . Wie man nun einen frommen Knecht in Abwesenheit seines Herrn erkennt, . . . also erkennt man hinterm Rücken einen guten Freund, ob er wohl redet und tut, denn dem er auch unter Augen freundlich ist.“ Das gleiche gilt für das Sprichwörter Lexikon von Wander, besser auch in den Quellen nachsehen: Dieses Sprichwort steht seit dem 16. Jahrhundert in etlichen Sprichwörtersammlungen, wegen der noch nicht einheitlichen Rechtschreibung mal mit Hinter Rückes, hinterm Rücken, Zuruck oder zu Rück(e). In Wanders Sprichwörter Lexikon steht es deswegen als drei verschiedene unter Rücken (Subst.) Nr.21 und Nr.41 und unter Zurück Nr.3 Ein Sprichwort, das man nur bestätigen kann. Einige Leute habe ich nach Jahren erst so richtig kennengelernt, als sie hinter meinem Rücken ihr wahres Gesicht gezeigt haben, das ärger als die schlimmste Vermutung war.)

Hinterm Rücken mich mancher bespricht, wär ich zugegen, er tät es nicht.

Hinter sich hinaus tragen die Bauern die Spieße.

Hinz hat es angezettelt, Kunz muss es ausbaden.

Hiobs Plage war ein böses Weib.

Hitzige Liebe ist hastig kalt.

Hitzige Menschen muss man nicht auf Esel setzen.

Hitzige Suppen beschweren keine Fliegen.

Hitzige Tränen trocknen bald.

Hitzig ist nicht witzig.

Hitz im Rat, eil in der Tat bringt nichts als Schad.

Hm, sagte Steffen, da wusst' er nichts anders zu sagen.


Hoch bauen und sich köstlich kleiden mit geborgtem Gelde bringt zuletzt ein heimlich leiden.

(Das über 500 Jahre altes Sprichwort bewahrheitet sich heut zunehmend immer mehr. Immer mehr kaufen und shoppen auf Kredit mit Schulden die neuste Technik, immer das neuste Smartphone und kleiden sich alle 14 Tage mit der neusten  Mode. Immer schneller muss etwas Neues sein, die andern Habens ja auch, hinter denen man nicht zurückstehen will. Die Folge sind immer schlechtere Qualität von Textilien, Technik und anderem. Nach kurzem Gebrauch in zu kurzer Zeit geht das meiste kaputt und ist nicht mehr zu gebrauchen. Bei Produktion und Entsorgung von überflüssigen und defekten Teilen wird zudem die Umwelt und das Klima zerstört. Besonders die jungen Menschen leben auf Kosten der älteren, deren in Jahrzehnten geschaffenen Werte von der Jugend verbraucht wird, die Vergnügen und Spaß haben wollen, ohne vorher die Voraussetzungen dafür erarbeitet und geschaffen zu haben. Geld spielt keine Rolle gibt es ja Kreditkarten. Das heimliche leiden kommt hintennach. Über 30 % der Jüngeren sind heute schon überschuldet und wissen nicht, wie und wovon sie morgen und in Zukunft die Schulden bezahlen und leben sollen.)


Hoch genug ist gut für den Schuss.

Hoch genug macht alte Kriegsleut.

Hoch geprahlt, schlecht bezahlt.

Hoch gestiegen, tief gefallen, hört man in aller Welt erschallen.


Hoch In der Welt, tief in der Hölle

Hochmut bettelt zudringlicher als Armut.

Hochmut bindet ihr selbst eine Rute.

Hochmut führt in Armut.

Hochmut in den Schönen ist, und folget der Schönen zu aller Frist.

Hochmut kommt nicht von Armut.

Hochmut kommt vor dem Fall.
Hochmut kommt vor dem Falle, nach dem Falle kommt Leiden.

Hoffart kommt vor dem Fall.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 16, 18. „Wer zugrunde gehen soll, der wir zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.“)

Hochmut tut nie kein gut.
Hochmut tut nimmer gut.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 3, 30: „Denn Hochmut tut nimmer gut, und kann nichts denn Arges daraus erwachsen.“)

Hoch schwören zeigt tiefe Lügen.
Hoch schwören zeugt tiefe Lügen.

Hochsteiger fallen gern, gute Schwimmer ertrinken gern.

Hochsteiger und Tiefschwimmer werden selten alt.

Hochzeitgehen (Kinderheben) ist ein Ehr, macht den Beutel aber leer.

Hochzeit haben ist besser als Tote begraben.

Hochzeit ist eine kurze Freud und lange Unlust.

Höfe sind Vorstädte der Hölle.

Hoffart geht voran, Schimpf tritt hernach.

Hoffart hilft nicht vor der Strafe.

Hoffart ist allemal Sünde, sie habe ein Helmlein oder trag ein Fähnlein.

Hoffart ist allenthalben Sünde, aber in Augsburg ist sie Wohlstand.

Hoffart ist des Dünkels Wassersucht.

Hoffart ist des Reichtums Motte.

Hoffart ist des Teufels Aff.

Hoffart ist ein süßes Leben.

Hoffart ist gar leicht gelernt, kostet aber viel zu halten.
Hoffart ist geschwinde gelernt, sie kost aber viel zu unterhalten.
Hoffart ist leicht erlernt, aber schwer zu unterhalten.

Hoffart löscht das Feuer in der Küchen aus.

Hoffart macht aus Engel Teufel.

Hoffart meint, Stuhl und Bänke sollten vor ihr aufstehen.

Hoffart muss Zwang leiden.

Hoffart nimmt ein böses Ende.

Hoffart steckt den Schwanz übers Nest.

Hoffart stürzt das Hohe.

Hoffart und Armut halten übel Haus.
Hoffart und Kleinmut halten übel Haus.

Hoffart und Ehrgeiz ist ein Zunder allen Übels.

Hoffart und Ehrsucht ist eine Mutter aller Ketzereien.

Hoffart und Müßiggang sind vieler Sünd Anfang.

Hoffart war nie guter Art.

Hoffart will Pein haben.

Hoffart will Zwang leiden.
(Wer eitel ist, muss dafür büßen.)

Hoffen ist ein süßes Leben.

Hoffen und Harren macht manchen zum Narren.

Hoff nicht zu heftig auf eine Sach, dir wird sonst zu viel Ungemach.

Hoffnung beredt sich selbst, der alte Wolf werde noch fromm werden.

Hoffnung betrügt Witz und Vernunft, bringt keinen Nutzen ins Haus.

Hoffnung braucht man nicht zu kaufen.

Hoffnung bringt Freude und Mut.
Hoffnung macht Mut und tut erfreuen.

Hoffnung erhält, wenn Unglück fällt.

Hoffnung ernährt mich für und hin, ob ich gleich oft im Unglück bin.

Hoffnung hofft allezeit etwas Gutes.

Hoffnung ist der Seelen Speis.

Hoffnung ist eine Pein: warten bis eine gebraten Lerche ins Maul fliegt.

Hoffnung ist eines Wachenden süsser Traum.
Hoffnung ist ein Traum der Wachenden.

Hoffnung ist ein faul mürbes Seil.

Hoffnung ist im Unglück der beste Trost.

Hoffnung ist in der Not der höchste Trost.

Hoffnung ist Leidens Trost.
Hoffnung ist manches Trost.


Hoffnung ist unverschämt und blind, darnach die Leute gefangen sind.

Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem Brief des Paulus an die Römer 5,5 „Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist.“)

Hoffnung lindert viel große Schmerzen.

Hoffnung macht lange Zähne und ein wässriges Maul.

Hoffnung macht Mut und tut erfreuen.

Hoffnung tröstet und erhält viele traurige Herzen.
(Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander befindet sich bei diesem Sprichwort ein Druckfehler. Anstelle von „erhält“ steht dort fälschlich „erhebt“)

Hoffnung tut manchen ernähren.

Hoffnung und Furcht ein jeder hat, darnach gut oder bös ist seine Tat.
Hoffnung und Furcht ein jeder hat, nach dem bös oder gut ist eine Tat.

Hoffnung verzuckert alle Arbeit und Beschwernis.

Hoffnung zu Hofe ist ein vergoldeter Blasebalg.

Hofleute vergleichen sich mit dem Brennspiegel, die keine Hitze von sich selber, sondern nur von der Sonne hat.

Hofleute werden insgemein mit Rauch gespeist und beim Feuer von Angst und Sorgen gebraten.

Höfliche Worte machen die Zähne nicht stumpf.

Höfliche Worte vermögen viel und kosten doch wenig.
Höfliche (Gute) Worte vermögen viel und kosten wenig.
Schöne Worte helfen viel und kosten wenig.

Höflichkeit ist ein geringer Aufwand, große Sachen zu erhalten.

Höflichkeit ist nicht Schuldigkeit.

Höflichkeit und Treue bringt nimmer Reue.

Höflichkeit und Wahrheit schicken sich, wie Pillen und Vergoldung.

Höflichkeit ziert den Mann und kostet nichts.

Hofmanier führt irr.

Hohe Ämter sind ein schlüpfriger glatter Ort, da man leichtlich gleiten und fallen kann.


Hohe Augen stürzt Gott.

Hohe Bäume tun schwere Fälle.

Hohe Freud, tiefes Herzeleid.

Hohe Häuser sind gewöhnlich unterm Dach leer.

Hoheit hilft nicht vor Torheit.

Hohe Klimmer und tiefe Schwimmer werden nicht alt.

Hohen Ständen setzt man zu.

Hoher Ämter Unlust trägt manchen früh zu Grabe.

Hoher Baum fängt viel Wind.
Ein hoher Baum fängt viel Wind.

Hohe Stände sind gefährlich.

Hohe Steiger fallen tief.


Hohl bis auf die Fußsohl.

Hohle Köpfe klappern am meisten.

Hohn für Lohn, Stank für Dank.

Holdselige liebe Eheleut klagen nicht.

Holdseligkeit gebiert neue Liebe.

Hölzern Geld, hölzern Seelenmess.

Hölzern Lohn, hölzern Arbeit.

Holz im Haus ist so gut als Gold.

Holz spalten und in Wald tragen ist vergeben Arbeit.

Holz und Unkraut wächst für alle Menschen.
(Dieses Sprichwort stammt aus sehr alter Zeit, als sich noch jeder frei aus dem Wald nehmen durfte, was er wollte. Es hatte schon Anfang des 19. Jahrhunderts, als es erstmals in Büchern gedruckt wurde, keine Gültigkeit mehr. ( Handbuch über Forstrecht und Forstpolizei, Hrsg: Karl Friedrich Schenck 1825, Seite 306))

Honig auf der Zunge, schaue nach dem Beutel.
(Das bedeutet, wenn jemand besonders freundlich ist und förmlich Honig auf der Zunge hat und ihn einem um den Bart schmieren will, ist besondere Vorsicht angebracht. Meist steckt ein Betrugsversuch dahinter.)

Honig auf der Zunge, und das Scheermesser am Gürtel.

Honig essen ist gesund, zu viel essen macht speien.
Honig essen ist gesund, zuviel macht speien.
Honig essen ist süß; aber viel essen macht speien.

(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 25, 16 Lutherbibel 2017: „Findest du Honig, so iss davon nur so viel du bedarfst, dass du nicht zu satt werdest und speist ihn aus.“ Besser erklärt es die Übersetzung der Züricher Bibel von 2007: „Hast du Honig gefunden, iss nicht mehr, als du verträgst, sonst hast du ihn satt und musst ihn erbrechen.“ )

Honig hat heimliche Galle.


Honig im Mund, im Herzen Gall, ist jetzt bräuchlich überall.

Honig im Mund, Schermesser in der Hand.
Zucker im Mund, Schermesser in der Hand.

Honig im Mund und Galle im Herzen.
(Man stellt sich wohlwollend und hat aber tatsächlich böse Absichten.)

Honig ist der Mücken Tod.
Honigsüße verdrießt, wenn man sie zu viel genießt.
(Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 25, 16)

Honig ums Maul und Dreck darin.

Honig verkaufe dem, der selber Bienen hat.

Hopfen ohne Meltau und Bettler ohne Läuse sind selten zu finden.

Hör auch, was der andre sagt, wenn du hörst, was einer klagt.
(Man muss erst beide Seiten hören, bevor man ein Urteil fällen kann.
Wenn nicht, ergreift man eine Partei und ist nicht mehr neutral.)


Horcher und Laurer sind des Friedens und der Einigkeit Gift und Pestilenz.

Hörensagen ist halb gelogen (erlogen).

Hören, sehen und - schweigen, verhütet manchen Krieg.


Höre, schau, schweig und leid, so hast du fried allzeit.


Höre, sei nicht taub, doch langsam glaub.
(Das bedeutet, man sollte nicht jedes gehörte Gerücht glauben und für wahr halten. Erst muss man alles prüfen, ob es wirklich stimmt und keine falschen Gerüchte und Verleumdungen weitertragen und sich so zum Werkzeug anderer böser Menschen machen. Erst, wenn man etwas überprüft und als Tatsache aus anderen glaubwürdigen Quellen festgestellt hat, kann man etwas glauben. Das gilt besonders heute, wo man besonders durch das Internet im Sekundentakt mit Fake-News überschüttet wird.)

Höret, sehet, schweiget und vertragt, so weiß niemand, was ihr jagt.

Höre viel und rede wenig.
Höre viel, red wenig, trau noch (viel) weniger.

(Wer wenig redet, hört mehr, was die anderen sagen und erfährt so mehr. Das Sprichwort bedeutet, da man zwei Ohren hat und nur einen Mund, soll man mehr hören als reden. Zwei Ohren bedeuten auch, bei Streit und Differenzen soll man beide Seiten hören bevor man mit dem Mund ein Urteil spricht. Zusätzlich soll man dem Gesprochenen nicht ohne einem Beweis der Richtigkeit der Aussage trauen.)

Höre wohl, rede wohl.

Hörner wachsen den Jungen Tieren am Kopf und den Menschen im Hirn.

Hör und sei nicht taub, aber langsam glaub.

Hügel werfen Berge nicht um.

Hühner, die daheim essen und anderswo legen, soll man am Bratspieß ziehen.

Hühner und Hahnen bleiben Gespanen.

Hülfe Lügen, so würde keiner gehangen.

Hülf in der Not ist nehmen in Gott.

Hülf und Gnade hat kein Warum.

Humple nicht, ehe du lahm bist.

Hummeln und Wespen werden geehrt, die guten armen Bienlein sind in höchster Verachtung.


Hund bleibt Hund.

(Ältesten Beleg mit dem Zusatz „Der Mensch ist Mensch“ im Buch „Die jüngsten Kinder meiner Laune“, 1. Bändchen, von August von Kotzebue aus dem Jahr 1794, Seite 69 gefunden. Teilweise mit anderen Zusätzen in etlichen anderen Veröffentlichungen des 19. und 20. Jahrhunderts gefunden, manche auch aus Ungarn oder Serbien, oder als Erklärung für den Bibelvers Sprüche 26, 11 (Das neue Testament nach Luthers Übersetzung, herausgegeben von Otto von Gerlach, 3. Band, 1839, Seite 204, mit dem Zusatz „eine Sau Sau“.))


Hunde an Ketten sind bissiger als alle anderen.

Hundebellen hindert niemand.

Hunde beschirmen die Schafe wider die Wölfe, drum muss man sie an den Pferch binden.

Hunde, die einen (den) Braten gerochen haben, wollen ihn auch gerne belecken.

Hunde, die ihren Herrn verlassen, soll niemand annehmen.

Hunde, die jedermanns Gesellen sind, hat man nicht gern.

Hunde, die nicht mehr jagen können, hängt man auf.

Hunde lausen einander die Flöhe ab.

Hunde pissen und Weiber weinen, wann sie wollen.
Zu aller Stund weint die Frau und pisst der Hund.


Hundert Freunde sind besser, denn ein Feind.

Hundert Jahre Unrecht getan, wird nimmer Recht getan.
Hundert Jahre Unrecht ist noch keine Stunde Recht.
Tausend Jahr Unrecht, war nie eine Stund' Recht.
Tausend Jahre Unrecht ist heut auch Unrecht.
Hunderttausend Jahre Unrecht ist noch keine Stunde Recht.
(Ob hundert, tausend oder hunderttausend macht keinen Unterschied. Ein Sprichwort, das auch heute gültig ist, aber selbst in so manchen Regierungen und Chefetagen noch unbekannt zu sein scheint.)

Hundert Stunden Kummer bezahlt keinen Heller*17 Schulden.

Hunde sind der Bettler feind; der Neid deren, die nach Ehr und Wohlfahrt streben.

Hundes- und Bundesketten reißen.

Hunde und Verleumder prüfen die Natur von hinten.

Hündisch erspart, böslich verzehret.

Hundsbiss heilt Hundshaar.

Hund, so nicht auf einer Spur bleibt, fängt weder Hirsch noch Hasen.

Hunger ist das beste Gewürz.
Hunger ist die beste Würze.

Hunger ist der beste Koch.
Hunger ist der beste Koch; mag er's nicht, so isst er's doch.
Beim Hunger dient allzeit der beste Koch
Der Hunger ist der beste Koch, der Durst der beste Kellner och.
(Der Hunger scheint weit verbreitet zu sein, nicht nur auf etwas zu essen. Wander hatte Hunger auf Sprichwörter, so dass er mindestens 7 Variationen von diesem Sprichwort in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon unter eigenen Nummern aufnahm Hunger Nr. 2, 14, 18, 75, 77, 212 und Magen Nr. 45). Manchmal mit über 20 Quellenangaben, manchmal ohne oder als Übersetzung aus einer anderen Sprache.)

Hunger ist ein guter Redner.

Hunger ist ein scharf Schwert.

Hunger ist Meister.

Hunger küsst das liebe Brot.


Hunger lehrt Brot kauen.

Hunger lehrt die Katzen mausen.
Der Hunger lehrt mausen.

Hunger lehrt geigen.

Hungerleiden ist ein gewisses Einkommen.
(Eine Aussage des Geizigen.)

Hunger leidet keinen Verzug.

Hunger macht die Kirchen wüste.

Hunger macht hart Brot zu Lebkuchen (Honigkuchen).

Hunger macht rohe Bohnen zu Mandeln.

Hunger macht Saubohnen zuckersüß.
Hunger macht saure Bohnen süß.

Hunger macht scharfe Köpfe.

Hungern und Harren macht das Haupt närrisch.
Hungern und Harren stinkt übel in die Nase.

Hungersnot geht über alle Not.

Hunger und Durst singen keinen Alt.

Hunger und ein lediger Bauch tun wehe, ein überfüllter Magen noch mehr.


Hungrige Fliegen beißen scharf.
Hungrige Fliegen stechen übel.
Hungrige Flöhe tun weh.
Hungrige Mücken beißen schlimm.

Hungrige Hunde und durstige Pferde geben auf keine Streich acht.

Hungrige Katzen mausen wohl.

Hungrigem Bauch schmeckt alles wohl.

Hungriger Bauch gibt kein Gehör.
Ein hungriger Bauch hat keine Ohren.

Hungriger Bauch singt einen bösen Alt.

Hungrige und Kranke fragen nicht nach Buhlschaft.

Huren bedecken, womit sie die Leute betrügen und fangen.

Huren geben geschmierte falsche Worte.

Huren haben die schweren Säckel lieb.

Huren haben Mausfallen mit Speck darauf.

Hurenkind nimmt Hurenkindes Nachlass.

Hurenleben ist der richtigste Weg zum Tod.

Hurenleben kann kein gut Ende geben.

Hurenlieb so lange währt, als das Feuer auf dem Herd.

Huren sind Huren und wollens doch nicht sein.

Huren sind Kohlen, die schwärzen und brennen.

Hurentränen, Säckelzieher.

Huren und Buben, ein Gespann.

Huren und Buben (Narren) kommen ungerufen.

Huren und Buben sind gern beisammen.

Huren und Buben sprechen immer von ihrer Ehre.

Huren und Buben verstehen sich bald.

Huren und Spielleute geben kein Geld wieder.

Hurerei hasst jedermann.

Hurerei und Kuppelei enden oft in Bettelei.

Hurerei und Liebe macht manchen zum Diebe.

Hurer suchen des Nachts ihre Hurengassen.

Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss.


Husarenliebe dauert so lange, wie ein Löffel von Brot.

Husten und Kuchen sind keine Fantasie.

Hut bei Schleier und Schleier bei Hut.
(Altes Rechtssprichwort, das bedeutet, beim Tod einer der beiden Eheleute, ohne dass Kinder vorhanden sind, sollte der Überlebende das gesamte Vermögen des Verstorbenen erhalten. Manchmal wurde eine Frist von 3 oder 4 Jahren eingefügt, in der bestimmte Blutsverwandte des Verstorbenen einen Teil bekommen sollten. Nach dieser Frist bekam der Überlebende ebenfalls alles.)

In etlichen alten Sprichwörtern soll man sich vor etwas hüten und in acht nehmen. In alten Sammlungen steht dazu teilweise „Hüt dich“ oder „Hüte dich“ gleichwertig,  je nach Autor. Wenn ein Sprichwort unter „Hüt“ nicht zu finden ist kann es unter „Hüte“ stehen.

Hüt dich, der (mein) Bock stößt dich.

Hüt dich, Gott sieht dich.

Hüt dich vor Borgen im Kaufen, sonst must du eher der Zeit entlaufen.
(Heute würde man dies Sprichwort mit Ratenzahlungen, Bankkrediten oder Hypotheken verbinden.)

Hüt dich vor bösen Nachbarn.

Hüt dich vor dem, der dich viel fragt, denn eben der von dir viel sagt.

Hüt dich vor dem, der niemand mag leiden.

Hüt dich vor dem Rotbart, Rotbart nie gut ward.
(Gegen rote Haare und Bärte gab es schon immer unbegründete Vorurteile. Im Zweifel oder bei unbekannter Ursache waren immer andere Schuld, oder anders aussehende. Da rote Haare und Bärte im Vergleich zu anderen Haarfarben eine Minderheit sind (nur ca. 2 %), war und ist es einfach, ihnen für alles Unglück oder Schlechte die Schuld zu geben. Gegen Vorurteile helfen die besten Beweise nichts, sieh heute in der Politik und den Parteien! Meist schreien diejenigen „Lügenpresse“, die selbst die größten Unwahrheiten verbreiten. Viele Menschen versuchen auch heute noch andere für eigenes Versagen oder Unvermögen haftbar zu machen, auch wenn es nur die Aufdeckung eigener Täuschungsversuche ist.)

Hüt dich vor den Durstigen.

Hüt dich vor großem Geschrei.
(Geschrei = Gerücht)

Hüt dich vor gutem Schein, so hütest du dich vor Schaden.

Hüt dich vor Jacobs Mund und vor Esaus Hand.

Hüt dich vorsichtig, siehe vor dich und hinter dich, die Welt ist falsch und wunderlich.

Hüt dich vor unnötigem Gesinde und vor unnötigen Pferden.

Hüte dich, Bock, es brennt.

Hüte dich, dass du den Leuten nicht in den Mund kommst, denn du kommst selten heraus.

Hüte dich, es ist ein bös Gesind, die blasen kalt und warmen Wind.

Hüte dich, mein Pferd schlägt dich.

Hüte dich, sei witzig, die Welt ist spitzig!
Sei (Werd) witzig, die Welt ist spitzig.

Hüte dich, Treu ist misslich.

Hüte dich vor allzu viel, halt dich ans mittel Ziel.

Hüte dich vor blonden Frauen und Autos, die die Russen bauen.

(Sprichwort aus der ehemaligen DDR)

Hüte dich vor Borgen, so schläfst du ohne Sorgen.

Hüte dich vor Bürgschaft, willst du nicht um das deine kommen.


Hüte dich vor dem Arzt, der an dir lernen will, wie er einen heilen soll.

Hüte dich vor dem, dem niemand wohl spricht.

Hüte dich vor dem, den Gott gezeichnet hat.

Hüte dich vor dem, der mild ist aus eines andern Beutel.

Hüte dich vor dem Hintersten, der Vorderste tut keinem was.

Hüte dich vor dem Landgrafen von Hessen, wenn du nicht willst werden aufgefressen.

Hüte dich vor dem Neidhart, er lässt nimmer seine böse Art.

Hüte dich vor dem Pocher, dir schadet nie der Socher.
(Pocher = Aufschneider, Prahler, Großsprecher, alle meist feige; Socher = ist einer, der siecht oder kränkelt.)

Hüte dich vor dem Schleicher, der Rauscher tut dir nichts.

Hüte dich vor dem Tier, das Zöpfe hat.

Hüte dich vor denen, die dich fürchten.

Hüte dich vor denen, die Gott gezeichnet hat.

Hüte dich vor denen, die niemand leiden kann.
(Ein etliche Jahrhunderte altes Vorurteil, das im Mittelalter vielen als Hexe oder Zauberer verdächtigte Menschen das Leben gekostet hat. Im 20. Jahrhundert waren es Juden und angebliche Untermenschen, Unwerte oder einfach andere, die von den Nazis umgebracht wurden. Auch heute leiden wieder vermehrt Menschen unter diesem Vorurteil, das man auch mit früheren falschen Vorverurteilungen oder mit diesem Sprichwort rechtfertigen oder begründen kann.)

Hüte dich vor denen, die tückisch schweigen.

Hüte dich vor der Tat, der Lügen (Worte) wird wohl Rat.
(Erstmalig als Prägung auf dem Lügentaler von 1596. Die „Lügen“ wurden erst seit 1837 in der Sprichwörtersammlung von Wilhelm Körte wahlweise durch „Worte“ ersetzt. Seitdem wird das Sprichwort bis heute mal wie ursprünglich mit „Lügen“ oder mit dem von Körte eingeführten eigentlich falschen „Worte“ zitiert.)

Hüte dich vor des Mannes ersten Streich.

Hüte dich vor drei K: der Kanne, den Karten, dem Käthchen.

Hüte dich vor einem deutschen Welschen*35.

Hüte dich vor einem Mann, der im Zorne lächeln kann.
(Ein deutsches Sprichwort?? Auf etlichen Internetseiten der letzten Jahre wird es so genannt, auch auf https://de.wikiquote.org/wiki/Deutsche_Sprichwörter. Dort wird als Quelle eine schwedische Sprichwörtersammlung aus dem Jahr 1967 angegeben. Einen vergleichbaren deutschen Beleg sucht man aus der Zeit dagegen vergebens, was den Ursprung als deutsches Sprichwort sehr fraglich macht.)

Hüte dich vor falschen Zungen.

Hüte dich vor falscher Ehre, dass sie dich nicht verkehre.

Hüte dich vor falsch und Büberei, es geht dir sonst nicht wohl dabei.

Hüte dich vor Herrn und Königen: Sie haben lange Arme.

Hüte dich vor jenen, so zwei Zipfel haben.

Hüt dich vor kahlen bösen Schein, so du nicht willst betrogen sein.

Hüte dich vor Kannicht.

Hüte dich vor Knospen an der Stirn, die in der Ehe aufbrechen.

Hüte dich für lachenden Wirten und weinenden Pfaffen (Mönchen).

Hüte dich vor Neid und zu viel Einfältigkeit.

Hüte dich vor Rom, wenn du fromm bleiben willst.
Hüte dich vor Rom, willst du bleiben fromm.

Hüte dich vor Schmeichlern, sie schinden und schaben.


Hüte dich vorsichtig, sieh vor dich und hinter dich, die Welt ist falsch und wunderlich.

Hüte dich vor solchen Leuten die mit den Augen pflegen zu reden.


Hüte dich vor stillen Wassern.

Hüte dich vor Übeltaten, Feld und Wald kann dich verraten.


Hüte dich vor unnötigem Gesinde und vor unnötigen Pferden.


Hüte dich vor Weiber List.


Hüte dich, wenn der Fuchs den Raben lobt.

(Ein Sprichwort, entstanden nach der Fabel vom Fuchs und dem Raben von Äsop. Der Rabe hatte ein Stück Käse gestohlen und wollte ihn fressen. Der Fuchs sah den Raben und lobte sein gutes Aussehen. Wenn der Rabe auch noch so schön singen könnte, wie er aussieht, müsste er der König der Vögel werden. Vom Lob des Fuchses verführt, wollte der Rabe seinen Gesang vorführen und verlor beim Öffnen des Schnabels den Käse. Der Fuchs fing ihn auf und fraß den Käse. Fabel und Sprichwort sollen eine Warnung vor Schmeichlern sein, auf die man nicht hereinfallen sollte. Die Fabel im Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Fuchs_und_Raben)


Hüte dich wohl vor den Klaffern quad, so kommt dir nicht so bald ein Schad.

(Quad, Quade: Ein plattdeutsches Wort, das früher, bevor sich die hochdeutsche Ausdrucksweise überall und für alle durchgesetzt hatte, noch oft gebraucht wurde. Die Bedeutung konnte je nach Zusammenhang etwas variieren, bedeutete aber immer etwas Schlechtes oder Böses:

dat Quaad, auch: Quade: das Böse, die Niedertracht, die Plage, die Schlechtigkeit, das Schlimme, das (sittlich) Schlechte, das Übel

de Quaad, auch: Quade, Mehrzahl: de Quaden: der Böse, der Schlechte, Missetäter, der Teufel, der Dämon.)


Hüte sich, wer sich hüten kann, fürchten ist ein gefangener Mann.

Hütet eurer Zungen ist Alten gut und Jungen.

Hut in der Hand hilft (geht) durchs ganze Land.


Hut und Mantel trauern allzeit, das Herz wirds selten gewahr.


- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -