Über 25.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit E

Deutsche Sprichwörter mit E


Über 25.000 deutsche Sprichwörter


Rechtssprichwörter


In allen Sprichwörtersammlungen sind auch etliche Rechtssprichwörter enthalten. Einige sind eindeutig erkennbar, anderen sieht man es nur auf den zweiten Blick an. Es sind volkstümlich gewordene Rechtsgrundsätze, die aus Landesrechten oder Gesetzen entlehnt wurden, dem Brauchtum oder Religion entstammen, allgemeine Rechtsregel oder aus Gewohnheitsrecht und Sitten entstanden sind. Nachdem 1532 die Constitutio Criminalis Carolina, auf Deutsch die „Peinliche Halsgerichtsordnung“ von Kaiser Karl V. für das ganze Reich in Kraft trat, wurden auch seine Bestimmungen in Form von Sprichwörtern im Volk bekannt. Ebenso fanden an vielen Orten regionale Besonderheiten ihren Niederschlag. Die überall verstreuten Rechtssprichwörter wurden später von einigen Rechtsgelehrten in extra Sammlungen zusammengeführt. Zum besseren Verständnis fügten einige Autoren zusätzlich mehr oder weniger ausführliche Erklärungen bei. In deutscher Sprache gehören dazu:

Thesaurus Paroemiarum Germanico-Juridicarum, Teutsch-juristischer Sprichwörterschatz von Georg Tobias Pistorius Leipzig 1716-25

Grundsätze der deutschen Rechte in Sprichwörtern, durch Anmerkungen erläutert von Johann Friedrich Eisenhart, mehrere Ausgaben zwischen 1759 und 1823

Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus des Wiguläus Xaver Alois Freiherrn von Kreittmayr Anmerkungen zu den bairischen Gesetzbüchern. München 1848.

Deutsche Rechtssprichwörter. Gesammelt und erläutert von Julius Hubert Hillebrand, Zürich 1858.

Deutsche Rechtssprichwörter, unter Mitwirkung von J.C. Bluntschli und K. Maurer gesammelt und erklärt von Eduard Graf und Mathias Dietherr. Nördlingen 1864.

Vorher gab es entsprechende Veröffentlichungen meist in Lateinischer Sprache, wie es auch heute wieder einige gibt:

Lateinische Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, zusammengestellt, übersetzt und erläutert von Detlef Liebs. Verlag C. H. Beck München, 1982, 2007, ISBN: 978-3-406-56294-5. Lateinische Rechtsregeln mit deutscher Übersetzung und entsprechenden heutigen Paragrafen.

Die Liste ist nicht vollständig. Einige alte Bücher sind im Internet verfügbar oder als Nachdrucke wieder zu bekommen. Dazu gilt, die Rechtssprichwörter sind alt, manchmal mehrere Jahrhunderte, sie sind selbst nie Recht gewesen. Sie geben nur geltendes oder vermeintliches Recht früherer Zeiten volksnah als Sprichwort wieder. Manches kann heute noch seine Gültigkeit haben, kann aber auch ganz anders sein. Einige Rechtsnormen haben sich  im Vergleich zur noch nicht lange vergangenen Vergangenheit stark  geändert: Die Todesstrafe ist abgeschafft; früher wurde man für Diebstahl  im wert ab 5 Gulden (heute 5 €uro?) am Galgen gehängt. Ebenso hatten Frauen bis nach dem 2. Weltkrieg fast keine Rechte gegenüber den Männern (in vielen Sprichwörtern belegt und von manchen Männern zurückgewünscht). Bevor man sich auf plausible, logische und vermeintlich bekannte Rechtsauffassungen in Sprichwörtern verlässt, sollte man sich beim aktuell gültigen Recht erkundigen.

Neben den Rechtssprichwörtern sind zu allen Themen deutsche Sprichwörter mit E und insgesamt über 25.000 Sprichwörter aus Deutschland, etliche in mehreren Varianten sind auf dieser Website zu finden. Es kommen bis heute immer wieder einige hinzu. Wenn hier trotzdem noch ein besonderes, wichtiges, häufiges oder neues Sprichwort aus Deutschland fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.


- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Deutsche Sprichwörter von Eine A bis Eine Z

   

Eine abgeschnittene Nase hat keine Brille vonnöten.

Eine Alte, die noch tanzen will, die macht dem Teufel ein Freudenspiel.

Eine alte eingewurzelte Gewohnheit kann man beugen, aber nicht gar brechen.

Eine alte Fahne ist des Hauptmanns Ehre.

Eine alte Hure und neuer Wirt scheren am schärfsten.

Eine alte Katze will ein zartes Mäuslein haben.

Eine alte Mutter im Haus ist ein Zaun darum.
(Otto Freiherr von Reinsberg-Düringsfeld erklärt das Sprichwort 1862 in seinem Buch „Die Frau im Sprichwort“ mit: „. . sie kann noch aufpassen, das die Hühner und die kleinen Kinder nicht auf die Gasse laufen und mit der Schlaflosigkeit ihrer Jahre und der daraus entspringenden Wachsamkeit die Enkeltöchter und die Dienstmädchen verhindern, des Nachts an den Zaun zu schleichen.“)

Eine alte Scheide und ein scharfes Messer gehören zusammen.

Eine alte Vettel die noch tanzen will macht den Tod ein Freudenspiel.

Eine Ameise hat auch einen spitzen Stachel.

Eine andere Frage gibt eine andere Antwort.

Eine andere Mutter hat auch ein liebes Kind.

Eine Arznei dient nicht für allen Schaden.

Eine barmherzige Mutter zieht lausige Kinder.

Eine Biene ist besser, denn tausend Fliegen.
Eine einzige Biene ist besser als ein ganzer Schwarm Fliegen.

Eine Biene ist so gut als eine Hand voll Fliegen.

Eine Blase mit drei Erbsen macht mehr Geräusch als eine volle.

Eine Blume macht keinen Kranz.

Eine böse Gewohnheit macht kein Ding gut.

Eine böse Lehr ist im bösen Menschen wie ein tropfen Öl im Kleid, sie lässt sich nicht austreiben.

Eine böse Mähr wird zeitig flügge.

Eine böse Sieben.
(Mit einer bösen Sieben wurde seit dem 15. Jahrhundert eine böse zanksüchtige Frau bezeichnet. Der Ausdruck kommt von einem alten Kartenspiel, dem „Karnöffelspiel“ her, bei dem die Sieben den Teufel zeigte und die höchste Trumpfkarte war. Der Teufel war das Böse selbst und wurde nach Protesten später durch eine böse Frau ersetzt. Die Sieben zeigten später anstelle des Teufels das Bild eines streitenden Korbmacherehepaares, auf dem er seine böse Frau verprügelte, weil sie ihn verhöhnt hatte. Danach wurden böse, zanksüchtige Frauen oft einfach nur „Böse Sieben “ genannt. Ausführliche Erklärungen:
http://idiome.deacademic.com/2840/Sieben

http://universal_lexikon.deacademic.com/232291/Eine_b%C3%B6se_Sieben
https://www.textlog.de/schlagworte-boese-sieben.html )

Ein edelmütiges Herz ist mit wenig Garn zu fangen.

Ein Edelstein gilt so viel, als ein reicher Narr dafür geben will.

Eine Ehe ohne Kinder ist eine Welt ohne Sonne.
(Vergleichbares Sprichwort auch in Rumänien.)

Eine Ehre ist der anderen wert.

Eine ehrliche Ladschaft erhält gute Nachbarschaft.
(Ladschaft = Einladung zu einem Familienfest.)

Eine Eiche, die nicht fällt von einem Streiche, die fällt von vielen.

Eine Eule heckt keinen Blaufuß.
Eine Eule heckt keinen Zeisig aus.

Eine Fahre, eine Ahre.

Eine falsche Zunge die sei verflucht, die jedermann zu verletzen sucht.

Eine falsche Zunge ist ein starkes Gift.

Eine falsche Zunge ist ein Teufel.

Eine falsche Zunge verrät ein falsches Herz.

Eine faule Mutter, eine faule Tochter.

Eine Feder ist zu weich für Gewalt, ein gewetzt Schwert kann mehr tun.

Eine Feile wird auch vom Rost stumpf.

Eine feiste Gans und Speck darf man nicht spicken.
Speck soll man nicht spicken.

Eine fette Henne und mageren Hahn hält man für die besten.

Eine fleißige Hand wird mit Ehren reich, wenn sie an einem gottseligen Herzen steht.

Eine fleißige Hausfrau ist die beste Sparbüchse.

Eine fleißige Magd ist ein edel Hauskleinod*20.

Eine fliegende Krähe fängt allzeit etwas.

Eine Frage steht frei.

Eine Frau aller Frauen Ehre.

Eine Frau aller Frauen Schande.

Eine Frau edel von Natur ist ein Preis über aller Figur.

Eine Frau hat kein ander Schwert, denn (ohne) die Zungen.

Eine Frau kann mit dem Fingerhut mehr verschütten, als der Mann mit dem Eimer schöpfen kann.

Eine Frau kann unter der Schürze mehr wegtragen als sieben Pferde ziehen.
(aus Friesland)

Eine Frau mag ihre Ehre wohl kränken.

Eine Frau sitzt nicht auf Eid und Pflicht.

Eine Frau spinnt oder näht so bald eine Kuh aus dem Stall als eine hinein.

Eine freche Zunge macht keinen frommen Mann.

Eine freie Knechtschaft ist besser denn ein knechtliche gefangen Herrschaft.

Eine freie Stadt und freien Mann stets feindlich neidet ein Tyrann.
(Ein über 500 Jahre altes deutsches Sprichwort bewahrheitet sich auch heute wieder. Die freien Städte und Menschen in der Ukraine werden geneidet vom russischen Tyrannen, der der Ukraine und den Ukrainern die Freiheit von ihm neidet. Der Neid ist so groß, dass er (der russische Präsident Putin) die Ukraine als freies Land und die Ukrainer als freies Volk auslöschen will. Das letzte Mal vorher war es im 2. Weltkrieg, wo Länder und Völker vernichtet werden sollten.)

Eine Freundschaft macht (gebiert) die andre.

Eine fröhliche Armut ist ehrenwert.

Eine Fülle bringt die andre.

Eine Gans legt ein großes Ei und schweigt, Hühner legen kleine Eier und machen viel gatzens.
Eine Gans legt ein großes Ei und schweigt stille, ein Huhn gackelt viel bei den kleinen.
(gatzen, gackeln = gackern, schnattern, schwatzen, kichernd lachen.)

Eine Gans schnattert übel unter den Schwänen.

Eine Gans trinkt so viel als ein Gänser.

Eine Gans übers Meer, eine Gans wieder her.

Eine gebratene Wurst hat zwei Zipfel.

Eine gelinde Antwort stillt den Zorn.
Gute Antwort bricht den Zorn.
Sanfte Rede stillt den Zorn.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 15, 1: „Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm.“ Ähnliche Bibelstelle: Die Sprüche Salomos, 25, 15: „Durch Geduld wird ein Fürst überredet, und eine linde Zunge zerbricht Knochen.“)

Eine geringe Bürde wird auch schwer, wenn man lang dran trägt.

Eine geschwinde heftige Antwort kann wohl eine rechte gute Sache bös machen.

Eine getreue Mutter sieht mehr mit einem, denn der Vater mit zehn Augen.

Eine gezähmte Zunge ist ein seltener Vogel.

Eine Glocke und Schelle dient andern und hört und versteht selber nichts.

Eine glühende Kohle zündet die andern an.

Eine goldene Wiege ist nicht immer eine gute Kinderstube.

Eine große Gemeinde kann nicht durchaus rein sein, als hätten sie die Tauben gelesen.

Eine große Kuh bringt selten mehr denn ein Kalb, eine kleine Meise brütet auf einmal wohl zehn Jungen aus.

Eine große Monstranz und wenig Heiligtum.

Eine gute Antwort bekommt wohl.

Eine gute Ehe gefällt Gott wohl.

Eine gute Ehe ist ein köstlich Ding und eine seltsame Gabe Gottes.

Eine gute Erinnerung kann nicht schaden.

Eine gute Frau ist aller Ehren wert.

Eine gute Hausmutter sieht lieber den Rauch in ihrem Hause als das Feuer auf einem fremden Herde.

Eine gute Haut, – eine ehrliche Haut.

Eine gute Kuh sucht man im Stall.

Eine gute Kunst und gelehrte Hand, passiert frei durch alle Land.

Eine gute Musik macht das Herz gelind, frisch und lebendig.

Eine gute Predigt muss nicht zu breite Tressen haben, das Tuch muss noch daran zu sehen sein.

Eine Haderkatze*14 bekämpft allzeit ihren Mann.

Eine Hälfte der Welt verlacht die andre.

Eine Hand voll Gewalt (Macht) ist besser als ein Sack voll Recht.

Eine Handvoll Gold ist schwerer, denn ein Sack voll Recht und Wahrheit.

Eine Hand wäscht die andere.
Eine Hand juckt die andere.
(Ursprünglich aus „Apocolocyntosis“ (Verkürbissung) von Seneca im Sinne von Veräppelung. Original lat.: „Manus manum lavat“ Die Fortsetzung lautet: . . gib etwas und du bekommst etwas. Wurde zum Sprichwort auch in Armenien, Kuba und anderen Ländern.)

Eine Hand wäscht die andere, beide waschen das Gesicht.


Eine Hand zieht an, was der ganze Leib nicht wieder vertreiben kann.

Eine harte Haut fühlt die Mücken und Flohstiche nicht.

Eine harte Nuss, ein hohler Zahn, sich zusammen nicht reimen wohl, ein jeder seines Gleichen nehmen soll.
Harte Nuss und stumpfer Zahn, junges Weib und alter Mann zusammen sich nicht einen wohl, seinesgleichen jeder wählen soll.
Eine harte Nuss und stumpfer Zahn, ein junges Weib und alter Mann zusammen sich nicht reimen wohl, seins gleichen jeder nehmen soll.
(Drei Versionen desselben Sprichworts. Die unterste Version ist die älteste und damit das ursprüngliche Sprichwort, das in den meisten Sammlungen vertreten ist. Die beiden oberen Versionen stammen erst aus einzelnen Veröffentlichungen des 19. Jahrhunderts. Ebenso sind seit Anfang des 19. Jahrhunderts etliche ähnliche Versionen verbreitet.)

Eine hässliche Jungfrau ist ein langweiliger Aspekt.
(Aspekt = aus lateinischen aspectus - „das Hinsehen“, - Blickwinkel, Betrachtungsweise, Gesichtspunkt.)

Eine hässliche Magd verstellet den Tanz wie die Fliege einen Haferbrei.
(verstellet = 1. zum stehen bringen, etwas aufhalten. 2. eine Verschlimmerung. 3 etwas vortäuschen.)

Ein eheloser Mann ist nirgend daheim.
(Dieses Sprichwort steht im Buch „Der Teutschen Weissheit“ vom Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri) (1549-1617) aus dem Jahr 1605. Wander schreibt es falsch für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon ab und macht daraus unter Mann Nr. 581 fälschlich: „Ein ehrloser Mann ist nirgend daheim.“)

Ein Ehemann ohne Liebe ist wie ein Haus ohne Dach.

Eine Henne hat das Recht über neun Zäune.

Eine Henne kann mehr auseinanderscharren als sieben Hähne zusammentragen.
Eine Henne kann mehr verscharren, als zehn Hähne ersparen.
Eine Henne schart mehr von dannen, als zusammen tragen 7 Hahnen.
Eine Henne scharrt mehr voneinander als hundert zusammen.
(Das untere Sprichwort steht so 1685 in der Sammlung von Paul Winckler (Nr. 1900/74). Das obere steht 1837 unter Nr. 2752 in der Sammlung von Wilhelm Körte. Daraus schreibt 1846 Karl Simrock ab (Nr. 4560) und vergisst dabei das letzte Wort „zusammentragen“. Die mittlere Version steht so 1716 im „Thesaurus Paroemiarum Germanico-Juridicarum Teutsch-juristischer Sprichwörterschatz“ von Pistorius auf Seite 384, aus dem es Eduard Graf 1864 in seine „Deutschen Rechtssprichwörter“ übernimmt (Seite 156). Ein Sprichwort, das in verschiedenen Zeiten mit etwas anderem Wortlaut wiedergegeben wird. Trotzdem macht Wander daraus in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon 3 selbstständige Sprichwörter mit jeweils eigener Nr.: Henne Nr. 78, 79 und 81. Als Kommentar zu diesem Sprichwort schreibt Pistorius: „Durch weise Weiber wird das Haus erbaut, eine Närrin aber zerbrichts mit ihrem Tun.“ Eduard Graf erklärt es so: „Und wohl mit Recht vertraut die Frau dem Manne beides: Gut und Haut, da die Weiberwirtschaft regelmäßig nicht sehr gewinnbringend sein mag.“ Mancher gestriger Mann ist wohl auch heute noch derselben Meinung wie früher.)

Eine Hetze sitzt gern bei der andern.

Eine Hilfe ist die andere wert.
(Ein Sprichwort, das wahrscheinlich aus der siebenbürgisch-sächsischen Mundart stammt, da auch Wander nur eine solche Quelle im Deutschen Sprichwörter Lexikon nennt: die Nr. 656 in „Siebenbürgisch-sächsische Volkslieder, Sprichwörter, Rätsel, Zauberformeln und Kinder-Dichtung“ von Fried. Wilhelm Schuster aus dem Jahr 1865.)

Eine Hintertür verderbt das Haus.

Eine Hochzeit, da man nirgend einen Rauch gesehen.

Eine Hochzeit macht die andre.

Eine Hochzeit wird nicht leicht vollbracht, eine andre wird dabei erdacht.

Eine Höflichkeit ist der andern wert.

Ein ehrlicher Mann ist ein Daniel in Babylon, ein Moses in Ägypten, ein Naaman in Syrien und ein Noah in der ganzen Welt.
(Verschiedene biblische Personen aus dem Alten Testament.)

Ein ehrlicher Tod ist ewiges Leben.

Ein ehrlich geteiltes Halb frommt mehr denn ein Ganzes.

Eine hübsche Seele will auch einen hübschen Leib haben.

Eine Hure nimmt lieber mit einem Auge vorlieb als mit einem Buhler.

Eine Hur' ist jedermann gerecht.

Ein Eid hebt den anderen auf.

Ein Eiferer soll sehen das nicht sein Zorn und Eifer werde Dorn und Geifer.

Ein Ei geht in vierundzwanzig Stunden durch drei Leiber.

Ein eigen Häuslein ist lieber denn ein fremdes Haus.

Ein Ei hat kein Herz und gibt doch ein Herz.

Ein Ei ist des Huhns Tagwerk.

Ein Ei macht einen vollen Wagen bersten.
(Gleiche Bedeutung wie die Sprichworte: Wenn das Gefäß voll ist, läuft's von einem Tropfen über. und Vom letzten Tropfen läuft der Eimer (das Fass) über. oder das arabische Sprichwort: Die letzte Feder bricht dem Kamel den Rücken.)

Ein einiger Bösewicht zu Hof kann groß Unglück schaffen.

Ein einiger Bube verdierbt viel Gutes.

Ein einiger frommer Naamann zu Hof kann viel Gutes schaffen.
(Naamann, Naemann = (hebräisch „Freundlichkeit“), Name eines syrischer Hauptmann in der Bibel, im 2. Buch der Könige, Kapitel 5.)

Ein einiger Gulden*13, der den Leuten dient, ist besser, denn ein großer vergrabener Schatz.

Ein Einsamer ist entweder ein Engel oder ein Teufel.
Ein Einsamer ist entweder ein Gott oder ein Unmensch.

Ein einziges stinkendes Ei verdirbt die ganze Pastete.

Ein Eisen macht das andere scharf.

Eine jede Stunde kann alles ändern.

Eine Jungfer steht für einen Mann.

Eine Jungfer, wie du willst, eine Witwe, wie sie will.

Eine Jungfrau, die die Leute nicht gewohnt ist, wird desto eher von den Strahlen der Liebe entzündet.

Eine Jungfrau, die nach Männern jagt, die wird zuletzt eine alte Magd. Das niemand ist, der ihr begehrt und ist ihr auch kein Glück beschert.

Eine Jungfrau ohne Scham, ein Acker ohne Sam, ein Junger Gesell ohne Zucht bringen selten gute Frucht.

Eine Jungfrau ohn' Scham, ein Mensch ohne tun, der März in der Blum' und ein Sommer ohne Tau, des wird man am Ende nicht froh.

Eine Jungfrau schön gerad und lang, vertreibt Herzen sorg und leid, wenn man's gebraucht zu rechter Zeit.

Eine Jungfrau schwächen ist, wie eine Kirch erbrechen.
Wer da mag 'ne Jungfrau schwächen, mag wohl auch 'ne Kirch' erbrechen.
Wer darf eine Jungfrau schwächen, der darf auch wohl eine Kirche brechen.
Der eine Jungfrau darf schwächen, darf auch wohl ein Kastell brechen.

Eine Jungfrau, so heiratet, ehe sie verständig ist, stirbt, ehe sie sparsam wird.

Eine Katze, die einen Kanarienvogel gefressen hat, kann deshalb noch nicht singen.

Eine Katze hat neun Leben, wie die Zwiebel und das Weib sieben Häute.
Eine Katze hat neun Leben, wie die Zwiebel sieben Häute.
(Etliche vergleichen die Frau mit der Zwiebel und ihren sieben Häuten, nur Braun und Marbach begnügen sich beim Vergleichen mit der Zwiebel und der Katze.)

Eine Katz, ein Loch im Sack, ein Rabe, eine Maus, sind vier Diebe in und außer dem Haus.
Eine Katz', ein Loch im Sack, ein Rab', eine Maus, sind vier gewisse Diebe im Haus.

Eine Kehle maust besser als zehn Katzen.

Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Keine Kette ist stärker als ihr schwächstes Glied.

Eine Kiste und ein Schrein, eine Sau (Bache) und ein Schwein, ein Ochse und ein Rind, sind alle Geschwister Kind.

Eine kleine Henne legt alle Tag, da ein Strauss nur alle Jahr ein Ei legt.
Eine kleine Henne legt alle Tag, der Strauss im Jahr nur ein Mal.

Eine kluge Hand schreibt nicht alles, was eine närrische Zunge will.

Eine kluge Maus hat mehr als ein Loch.
Eine schlechte Maus, die nicht neun Löcher hat.
Die Maus weiß mehr Löcher als eins.
(Wahrscheinlich derselbe Ursprung vom Fabelepos Froschmeuseler (1595) von Georg Rollenhagen (1542–1609) wie das andere Sprichwort: „Das ist wohl eine arme Maus, die nur weiß aus einem Loch hinaus.“)

Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Eine Krähe hackt der anderen die Augen nicht aus.
Es hackt kein Rabe dem andern ein Auge aus.
Ein Rabe hackt dem andern die Augen nicht aus.
Kein Rabe hackt dem andern die Augen aus.
(Das Sprichwort gibt es auch in anderen Sprachen. Krähen und Raben und sollen bei Angriffen mit Vorliebe auf die Augen zielen. Im Mittelalter sollen sie den Gehenkten am Galgen zuerst die Augen herausgehackt haben. Das Sprichwort ist meist negativ gemeint. Gruppen von Gleichgesinnten, Berufs- und Standesgenossen und Banden halten meist zusammen und verraten oder schwärzen sich nicht gegenseitig an. Wir meist bei Fehlern, verbotenen Handlungen wie Diebstahl oder ähnlichen Handlungen verwendet, auf die eine Strafe oder sonstige für den Täter negative Konsequenz folgen würde.)

Eine Krähe heckt keine Turteltaube.

Eine Krähe macht keinen Winter.

Eine Krähe sitzt gern bei der andern.

Eine Küche, die immer raucht, hat oft die ganze Wohnung verbraucht.

Eine Kuh deckt viel Armut zu.

Eine Kuh im Frieden ist besser als drei im Kriege.

Eine Kuh kann keinen Hasen erlaufen.
(Ebenso kann es auch kein Ochse, so sehr er es auch will.)

Eine Kuh kann nicht auf den Baum springen wie ein Eichhorn.

Eine lebendige Kohle zündet die andere an.

Eine lederne Glocke bedarf keines eisernen Klöppels.

Ein Elefant duldet keine Mücken, fängt auch keine Maus.

Eine Linie ist gerad, wenn man sie gerad stellt, stehlt man sie krumm, so scheint sie krumm.

Eine Lüge bedarf wohl zehn Gedichte, bis sie einer Wahrheit ähnlich gedreht wird.

Eine Lüge bietet der andern die Hand.
Eine Lüge reicht der anderen die Hand.

Eine Lüge, die man zur rechten Zeit vorbringt, ist so gut, als eine Wahrheit.

Eine Lüge muss noch andere sieben haben, damit man sie füttern kann, sonst hat sie weder Hand noch Fuß.

Eine Lüge schleppt (zieht) zehn andere nach sich (mit sich).

Eine Lüge sieht oft der Wahrheit so gleich, als ein Storch und Störchin.
Bemerkungen.html#a3261Bemerkungen.html#a3261Bemerkungen.html#a3261Bemerkungen.html#a3261Bemerkungen.html#a3261Bemerkungen.html#a3261Bemerkungen.html#a3261
Eine Magd, die gibt, beut aus ihr Ehr'; eine Magd, die nimmt, verkauft ihr Ehr'!

Eine Magd, die will in Ehren leben, die soll nicht nehmen und nicht geben!

Einem Alten geschieht billig mehr Ehre denn einem Jungen.

Einem Alten ist wohl zu entlaufen, aber nicht zu entraten.

Einem Alten ist wohl vorzulaufen, aber nicht vorzuraten.

Einem alten Schalk ist übel abzubrechen.

Einem Armen wird immer das Ärgste zuteil.
Einem Armen wird allzeit das Ärgste.

Einem ausgesöhnten Feind ist nicht zu trauen.

Einem Beraubten ists ein Trost, wenn seine Gesellen mit herhalten müssen.

Einem Bettler ist es leid, wenn er den anderen betteln sieht.
Es ist dem einen Bettler leid, das der andere vor der Türe steiht.
Es ist einem Bettler leid, wenn der andere vor der Tür steht.
Es verdrießt einen Bettler, wenn der andere vor der Tür steht.

Einem Blinden ist gut Schirmschläge machen.

Einem bösen Gewissen scheinen auch Fliegen Kürassiere zu sein.

Einem bösen Weibe kann man nicht mehr Leid tun, als mit schweigen.
(Christoph Lehmann fügt 1630 in seinem Buch an: „denn ein böses Weib und der Teufel können nichts peinlicheres leiden, als so man sie verachtet.“)

Einem bösen Weib kann niemand steuern.

Einem Bräutigam ist gut zu borgen.

Einem Buben gebührt ein Stück Brot, einem jungen Gesellen ein Weib.

Einem den Stuhl vor die Tür setzen.
(Das bedeutet, man kündigt jemandem das Recht in einem Haus auf. Es kann auch der Arbeitsplatz in einer Firma oder anderes sein, was gekündigt wird. Es ist eine alte symbolische Handlung, die sprichwörtlich geworden ist.)

Einem Dieb darf man nur die Tür auftun.
Einem Dieb darfst du nur die Tür auftun.

Einem Dieb fehlt zuweilen auch wohl ein Stück vom Galgen.

Einem Dieb ist bös stehlen.
Einem Dieb ist nicht gut (was zu) stehlen.

Einem Dieb sieh auf die Hände, auf die Füße darf man ihm nicht sehen.

Einem Durstigen träumt wohl, dass er trinke, wenn er aber aufwacht, ist er matt und durstig.

Einem ehrlichen Mann tut keine Wunde so weh als eine Ohrfeige.
Es tut eine Wunde, einem ehrlichen Mann nicht so wehe, als eine Ohrfeige.

Eine Meile Wegs davon ist ein guter Panzer.

Einem etwas auf die Nase binden.
(Das bedeutet, einem etwas vormachen, was tatsächlich nicht der Wahrheit entspricht, ähnlich: ein X für ein U vormachen.)

Einem etwas unter die Nase reiben.

Einem faulen Arbeiter ist jeder Hammer zu schwer.

Einem faulen Menschen wehret die Zeit lang.

Einem Feind ist nicht zu glauben, noch zu trauen.

Einem Filz ist sein Gut an die Rippe gewachsen oder ans Herz gepicht.

Einem Fisch ist nicht besser, denn im Wasser.

Einem fröhlichen Herzen ist alles fröhlich, was es sieht.

Einem fröhlichen Herzen schmeckt alles wohl.

Einem Frommen gefallen ist besser denn vielen Bösen.

Einem frommen Herzen gebührt, dass er seine Ehe halte.

Einem gehenden Manne nimmt man kein Pferd.

Einem Geizhals ist seine eigene Seele feil.

Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
Geschenktem Gaul sieh nicht ins Maul: nimm's, die Haut ist dankenswert.
(Vergleichbares Sprichwort in Ungarn: Dem geschenkten Pferd schaue nicht auf die Zähne.)

Einem Geschrei legt jedermann ein Stücklein zu.
(Geschrei = Gerücht)

Einem Gesunden schmeckt auch eine Wassersuppe.

Einem glückt, was Hunderten missglückt.

Einem grauen Haupt soll man die gebührende Ehre erzeigen.
(Bei der heutigen jungen Generation aus der Mode gekommen. Es herrscht eher das Gegenteil von Ehre, nämlich eine Herabsetzung des Alters, eine gewisse Altersdiskriminierung.)

Einem Großen weich, acht dich gering, dass er dich nicht in Schaden bringt.

Einem guten Pferd mangelt's nicht am Sattel.

Einem guten Reiter fehlt es niemals an der Lanze.

Einem Hausvater steht es besser an, zu verkaufen als zu kaufen.

Einem Heiligen muss man dienen, womit man ihn mag versühnen.

Einem hungrigen Bauch kann niemand lügen.

Einem hungrigen Magen ist nicht gut predigen.

Einem Hungrigen träumt wohl, dass er esse; wenn er aber erwacht, so ist seine Seele leer.

Eine milchende Kuh Deckt den Tisch dazu.

Eine Minne die andere sucht, ein Fluch den andern ruft.

Einem ist nicht besser, denn in seinen vier Pfählen.

Einem jeden dünkt, dass seine Eule ein Falke sei.
Jedem dünkt seine Eul' ein Falk.

Einem jeden dünkt sein Tun rieche wie Bisam.

Einem jeden etwas ist eine gute Teilung.

Einem jeden gefällt eines ändern Stand und Wesen besser denn sein eigen.

Einem jeden gefällt sein Handel wohl.

Einem jeden geschieht nach seiner Achtung.

Einem jeden sind die seinen lieb.

Einem jeden wird sein Wasser tief genug zu waten.

Einem Jungfernschänder geht's nimmer wohl.
(Manchmal ist veraltete oder unmodern gewordene Sprache deutlicher und ausdrucksstärker als jede moderne Ausdrucksweise oder neue Wort. Wer jemand anderen vergewaltigt, fühlt sich möglicherweise, stark, überlegen oder anders positiv. Wer vergewaltigt, übt Gewalt aus und Gerede über mögliche oder ausgebliebene Gegenwehr oder gesetzliche Spitzfindigkeiten verharmlosen nur und ändern nichts am schändlichen Tun.
Wenn wie früher jemand geschändet wurde (nicht wie heute vergewaltigt), war schon durch die Wortwahl klar: Der Schänder hat schändlich gehandelt und dadurch erst recht Schande über sich gebracht, unabhängig von möglichen äußeren Begleitumständen wie Gegenwehr, Schreckensstarre, Gesetzen oder anderem. Wer andere schändet (Jungfer oder nicht, wen und wann auch immer) bringt Schande über sich, lebenslänglich, wer an einen Gott glaubt, noch darüber hinaus.) Worte beeinflussen das Denken der Menschen und dadurch ihr Handeln.)

Einem Klugen fehlt wohl Rat, den ein Schlimmer bei sich hat.

Einem Kriegsmann ist sein Harnisch leicht zu tragen.

Einem Küchenschmecker hängt man den Kochlöffel an.
(Küchenschmecker = Küchennascher, einer der in der Küche von allem nascht und probiert.)

Einem Langsamen ist kein warmer Bissen beschert.

Einem Lauser steht's nicht wohl an, dass er reich ist.
(Lauser = Erbsenzähler, Knicker, Knauser, Pfennigfuchser, Geizhals.)

Einem Liebhaber ist nichts zu schwer.

Einem Lügner ist ein Geheimnis am besten zu vertrauen.

Einem Menschen ist so viel zu trauen als einem Übernächtigten.

Einem Müßiggänger allzeit zwei Brote.
Dem Müßiggänger gehören zwei Brote, denn er hätte sonst nichts zu tun, wenn er nicht des Leibes pflegte.

Einem nackten Kinde friert auch im Weidenschatten.

Einem nackten Kind kam man nichts ausziehen.

Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen.
(Wo nichts ist, kann man nichts holen. Das zeigt sich auch heutzutage daran, dass man selbst mit einem Pfändungsurteil bei jemandem, der nichts hat und von der Sozialhilfe lebt, nichts bekommen kann.)

Einem Narren henkt man Schellen an.

Einem Narren muss nichts gut sein.

Einem Pferd, so einen harten Stand überstanden oder eine große Reise getan, soll man Hafer geben. Fuhrleute tun's, Herrn verachten's.

Einem Ochsen kann man nur einmal das Fell über die Ohren ziehen.

Einem Schalk brennt man zwei Lichter, dem Frommen kaum eins.

Einem Schmeichler und einem Wolf ist nicht zu trauen.

Einem schönen Haus ein schöner Wirt.
Ein schönes Haus, ein schöner Wirt.

Einem Schwätzer traut niemand.

Einem Tauben Messe lesen, Wasser im Sieb holen, ohne Federn fliegen, den Krebs lernen vor sich gehen, ist alles verloren Arbeit.
(Dieses und anderes einzeln oder mehrere zusammen wird in etlichen Sprichwörtern als verlorene Arbeit bezeichnet. Dieses ist 1605 bei Petri verzeichnet, Wander nimmt nur den 1. Teil für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon unter Taube (der) Nr. 8.)

Einem trauen ist genug, keinem trauen ist nicht klug.

Einem Traurigen ist alles traurig, was er sieht.

Einem Traurigen soll man nicht mehr Traurigkeit machen.

Einem Trunkenen muss man oft mehr Ehre geben, denn einem Nüchternen.

Eine Mücke führt es auf dem Schwanz über den Rhein.

Eine Mücke kann keinen großen Staub machen.

Einem unbekannten Mann trauen, ist Torheit.

Einem Undankbaren gutes tun, und eine Schlange im Busen tragen, ist eins so gut als das andre.

Einem unfruchtbaren Sand und Stein kein Regen hilft noch Sonnenschein.

Einem ungewaschenen Maul ist Unglück zum Ziel gesteckt.

Einem ungezähmten Ross ist besser zu trauen als einer bösen Zunge.

Einem unkeuschen Menschen ist alle Speise Süß.

Einem unreinen Herzen lieblich reden ist verloren.

Einem unwilligen Rosse muss man die Sporen geben.

Einem Unwürdigen gereicht große Ehre zur Schand.

Eine Mutter ist unsers Herrn Gottes Kinder Magd.

Eine Mutter ist wie ein Mehlsack; so lange man daran klopft, staubt er auch.

Eine Mutter kann eher neun Kinder, als neun Kinder eine Mutter ernähren.
Eine Mutter kann viel Kinder ernähren, aber viel Kinder nicht eine Mutter.

Einem verdorbenen Geschmack ist auch der Honig bitter.
(Das zeigt sich heute bei vielen Menschen, die nur noch hoch verarbeitete Lebensmittel, Fertiggerichte und genetisch veränderte Dinge mit viel Salz und überwürzt essen. Sie finden oft an den besten Dingen, welche die Natur bereitstellt, keinen Geschmack mehr. Wer nur noch den Lärm der Stadt kennt und sich nur mit Smartphone, Internet und aller Technik in der Welt zurechtfindet, wird beim Ausfall der geringsten Hilfsmittel, sich nicht mehr zurechtfinden und einsam verhungern. Der heutige Mensch ist oft hohl und leer, da er sein ganzes Wissen und Können ins Internet und die Cloud auslagert. Einmal ohne Netz, versagen sie auf ganzer Linie.)

Einem verlogenen, betrogenen Notar muss man mehr glauben als drei, vier oder mehr ehrlichen Biederleuten.

Einem verlogenen Maul glaubt man nichts, wenn ihm Gott gleich ein wahr Wort beschert.

Einem vermessenen Menschen gehts endlich übel aus.

Einem wegfertigen Manne oder Gaste kann man kein Gras verweigern.

Einem Weibe soll man nichts heimliches sagen, denn sie können nicht schweigen.
Einem Weib sag nichts heimliches, denn sie können nicht schweigen.

Einem weisen Knecht muss der Herr dienen.
Einem witzigen Knecht müssen auch Edelleute dienen.
Einem witzigen Knecht müssen die Edelleute dienen.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 17, 2: „Ein kluger Knecht wird herrschen über einen schandbaren Sohn und wird mit den Brüdern das Erbe teilen..“)

Einem weisen Mann widerfährt keine schlechte Torheit.

Einem wie dem andern, so geschieht keinem (niemandem) Unrecht.
Gleich einem wie dem andern.

Einem willigen Knecht soll man nicht zu viel aufbürden.

Einem zähen Vater folgt ein milder Sohn.
Einem zähen Vater gehört ein milder Sohn.

Einem zeitigen Toten regnet's ins Grab.

Einem zornigen Herrn soll man entweichen.

Eine Nachbarschaft hilft der andern das Haus retten.

Eine Nadel ist ein geringes Ding, wer sich dran sticht, dem tuts weh.

Eine Nahrung schlägt die ander nicht aus.

Einen alten zerrissener Rock soll man mit einem neuen flicken.

Einen armen verständigen verschmähen und einen reichen Gottlosen ehren, taug beides nichts.

Eine Narrenantwort bringt Schaden.

Eine Narrheit zu unterhalten kostet mehr als zwei Kinder.
Ein Laster kostet mehr denn zwei Kinder.

Eine närrische Zunge kam viel Böses anrichten.

Einen Bären loslassen ist besser, wie einen anbinden.

Einen [Jemanden) bei (an) der Nase herumführen.

Einen Betrüger muss man recht und listig fassen.

Einen bösen Ast muss man leiden um des Baumes willen.
Einen bösen Ast muss man um des Baumes willen dulden.
Einen bösen Ast soll man leiden, des Baumes willen.
Bösen Ast muss man leiden um des Baumes willen.

Einen bösen Mann hindert eine Fliege an der Wand.

Einen Buben soll man zu nichts anders ordinieren als zum Strick.

Einen Dieb kann man wohl vom Galgen lösen, aber nicht gerecht machen.

Einen dünnen Rock achtet man nicht viel.

Einen falschen Freund ich halte dich, so du mein Geld mehr liebst denn mich.

Einen faulen Arbeiter verhindert auch ein Strohhalm.

Einen Faulen soll man nicht um Rat fragen von großer Arbeit.

Einen Franken soll man sich zum Freund, aber nicht zum Nachbar wünschen.

Einen Fremden soll man fördern.

Einen Fremdling soll man nicht verachten, sonderlich wenn er gläubig ist.

Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 2. Brief des Paulus an die Korinter 9, 7 „Ein jeglicher nach dem Willen seines Herzens, nicht mit Unwillen oder Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“)

Einen Fuchsschwänzer spürt man an seinem liebkosen.

Einen Fund verhehlen ist so gut wie Stehlen.

Einen für einen, so fängst du sie alle.

Einen gefangen Mann soll man nicht schlagen.

Ein Engel geht (flog) durchs Zimmer.
(Ein Sprichwort, dass es ähnlich in vielen Ländern gibt, was bedeutet, dass wahrscheinlich ein gemeinsamer alter Ursprung besteht. Das Sprichwort bedeutet, in einer Unterhaltung tritt eine unerwartete plötzliche Stille ein, in der niemand etwas sagt. Möglicherweise geht das Sprichwort auf Plutarchs moralisch-philosophisches Werk „Über die Geschwätzigkeit“ zurück. Darin führt er aus, wenn plötzliches Schweigen entsteht, sagt man, Hermes/Merkur sei hereingekommen. Hermes/Merkur ist der Gott der Beredsamkeit, in dessen Gegenwart man aus Ehrfurcht schweigt, um ihm den Vorzug zu überlassen. In Anlehnung an den Titel würden auch alle einer Gesellschaft verstummen, wenn ein Schwätzer hinzukommt, um ihm keine Veranlassung zum Plaudern zu geben. Wenn der Schwätzer selbst den Mund öffnen sollte, eilen alle davon. Ein Hinweis auch auf     http://idiome.deacademic.com/662/Engel)

Einen geringen Schaden soll man nicht verachten.

Ein enger Schuh drückt, ein großer stolpert.

Einen Gott und viel Freunde.

Einen guten Freund erkennt man in der Not, einen reichen Mann, wenn er ist tot.

Einen guten Freund kennt man, wenn er den andern straft.

Einen guten Freund straf du allein, willst du ihn loben, tus vor der Gemein.

Einen guten Gaul muss man nicht zu oft reiten.

Einen guten Geber segnet Gott.

Einen guten Nachbarn lieb, einen schlechten Nachbarn ertrag.

Einen jeden gereut sein Schaden.

Einen jungen Zweig biegt man, wohin man will.

Einen knorrigen krummen Block soll man ungespalten lassen.

Einen Kuss in Ehren mag (kann) niemand wehren.

Einen Kuss kann man abwischen, aber das Feuer im Herzen nicht löschen.

Einen lieb und niemand mehr, ist allen Jungfrauen eine Ehr.

Einen loben ist der Weg, dadurch einer Ehr und Freundschaft erlangen kann.

Einen Mann hungerte manche Stund: Er ging und kaufte sich einen Hund.

Einen Mohren kann man nicht weiß waschen.

Einen Nagel schlägt man mit dem andern aus.
Ein Nagel treibt den andern (aus).
Ein Nagel treibt man mit dem andern aus.

Einen Narren kennt man an der Kappen.

Einen neidischen Meister erbt oft ein treuer Geselle.

Eine Notlüge schadet nicht.

Einen Prahler beneiden die Nachbarn.

Einen Quast im Nacken, ein Loch im Hacken.
(Erklärung dazu 1837 von Wilhelm Körte: Quast, ein Putz-Stück, teils ohne viel Wert, wo es dann oft erneuert werden muss, teils von großem Wert. – Vielleicht von quasen, schlemmen, mutwillig vergeuden, ohne Sinn und wahren Genuss.)

Einen Schalk kennt man bei den Worten, wie ein Kraut bei dem Geruch.

Einen Schwätzer oder Kläffer jag aus deiner Hütte.

Einen schweren Stein kann man nicht fern werfen.

Einen steten Gast und nächtigen Fisch wünschet ihm niemand an seinem Tisch.

Einen Topf voll süßer Milch muss man nicht vor die Katze setzen.

Einen Totschläger frisst das Schwert wider.

Einen trunkenen Regenten muss ein ganzes Land entgelten.

Eine Null gilt nichts, setzt man aber eine starke Ziffer dazu, so gilt sie sehr viel.

Einen unerfahrnen Arzt, ungekochte Speis und übriges trinken meide, bist du weise.

Eine Nuss ist selten und kostbar: Erbarm-nuss.

Eine Nuss rappelt nicht im Sacke.
Eine Nuss im Sacke macht kein Geräusch.

Einen verzagten Mann geht kein Glück an.

Einen Weisen erschreckt fremder Schaden.

Einen weisen Fürsten loben seine ehrlichen vorsichtigen Händel*14.

Einen weisen Mann fürchtet jedermann.

Einen Welschen*34 zu hintergehen, muss man morgens früh aufstehen.

Einen Widersacher gewinnt man selten mit bösen Worten.

Einen zeitigen Dieb erläuft ein hinkender Scherge*30 (Büttel*6).

Einen zornigen Menschen soll man zuvor versausen und verprausen lassen, ehe man mit ihm redet.

Eine offenbarliche Lüge ist keiner Antwort wert.
Eine öffentliche Lüge ist keiner Beantwortung wert.
Eine öffentliche Lüge ist keiner Antwort wert.
Offenbare Lüge ist keiner Antwort wert.
Offentliche Lüge ist keiner Antwort wert.
(Das bedeutet, einer offenbare Lüge, die auch ein Blinder als Lüge erkennen muss, ist der Mühe einer Antwort nicht wert. Ebenso ist es nicht wert, einem offensichtlichen und für jeden erkennbaren Lügner zu antworten.)

Eine offene Tür führt auch die Heiligen in Versuchung.

Eine Person bricht allein die Ehe nicht.

Einer achts, er andre lacht's, was machts?

Einer achts, der andre verlacht's, der dritte betracht's, was machts?
(Inschrift in der siebenten Nische des Bierkellers im roten Rathaus in Berlin, als es 1869 neu erbaut war. Ebenso über der Thür des 1498 erbauten Rathaus in Wernigerode. In den letzten Jahrzehnten wird auch teilweise nur die erste Hälfte zitiert.)

Einer allein macht keinen Tanz.

Einer baut, der andere erkriegt es.

Einer beruft des andern Namen.
Einer ruft des andern Namen.
(Das bedeutet, der eine kritisiert die Fehler eines anderen und prangert sie öffentlich an, die er selbst hat.)

Einer, der schilt, der wirft viel Kot um sich, es hinkt doch niemand davon.

Eine rechte Liebe wird neunmal nichts.
(Dazu zitiert Wilhelm Körte 1837 ein Zitat von Euripides: „Des Herz hat nicht geliebt, der nicht für immer liebt.“)

Ein Erfahrener ist besser als zehn Gelehrte.

Ein Erfahrener ist über einen Studierten.

Einer gibt dem andern die Tür in die Hand.

Einer gibt Zubuße, der andere hebt Ausbeute.

Einer hat das Heil, der andere das Seil.
(Erklärung dazu von Petri 1605: „Das ist, was einer spart, das verzehrt der andere, oder, was einem glückt, misslingt dem andern.“)

Einer hat's, der andere hat's gehabt, der dritte hätt' es gern.
(Gemeint ist das Geld, das jeder gerne hätte und mancher auch einen Mord begeht.)

Einer hilft dem andern über den Zaun.
(Wander verhilft diesem Sprichwort in senenm Deutschen Sprichwörter Lexikon gleich 3 Mal über den Zaun: unter den Stichwörtern Helfen Nr. 9, Zaun Nr. 21 und Einer Nr. 40.)

Einer hungrigen Seele ist alles bittersüß.

Einer Hure Trost ist, dass sie die erste und letzte nicht sei.

Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss.

Einer ist des andern Engel oder Teufel.
Einer ist des andern Teufel.

Einer ist seines Gelds der beste Kämmerer.

Einer ist selbst der nächste Vormund zu seinen Gütern.

Einer ist tüchtig, nicht darum, dass er sich selbst lobt, sondern das ihn der Herr lobt.

Einer kann nicht alles.

Einer kann nicht alles wissen.

Einer kann reden und sieben können singen.

Einer Krankheit, die aus Fülle kommt, ist besser zu helfen, denn die aus Mangel herrührt.
Einer Krankheit, die aus Überfluss herkommt, ist leichter zu helfen, als die aus Mangel herrühret.

Einer lässt sich einessen und einarbeiten.
(Ein Sprichwort, das aus der Mode und vor allen Dingen aus der Anwendung seiner Bedeutung gekommen ist. Es soll die Gutherzigkeit der Deutschen??? beschreiben. Es bedeutet nach der Erklärung im Sprichwörterbuch von Wilhelm Körte 1837: „Ein Wort deutscher Gutherzigkeit; da Einer mehr mitisset, etwa ein Armer, und Einer weniger arbeitet, etwa ein Kranker.“ Bei dem Verhalten der heutigen Deutschen, besonders von Unternehmen und Firmen, muss das Sprichwort aus einer längst vergangenen und erst recht vergessenen Zeit stammen. Selbst unter Nachbarn oder in Familien ist das Wort und Bedeutung „Gutherzigkeit“ vielfach gegen „Egoismus, Rücksichtslosigkeit“ ausgetauscht.)

Einerlei Arznei macht den einen gesund, den andern wund.

Einerlei Kinder, mancherlei Sinn.

Einerlei Kleid ist nicht jedem gerecht, also auch die Gesetze schicken sich nicht an jedem Ort.

Einerlei Namen haben nicht einerlei Glück.

Einerlei Speise gar jeglichen Tag, selbst nicht des Königs Beichtvater mag.

Einerlei Vögel hocken auf einerlei Nest.

Einer lernt's von seinem Nachbar.

Einer macht Bändel, der andre schneidet sie ab.
Einer macht Bändel und der andere schneidet sie ab.
Einer macht Beutel, der andere schneidet sie ab.
Einer macht die Säckel, der ander schneid(et) sie ab.
(Ein Sprichwort mit verschiedenen Versionen. Es bedeutet das Gleiche, wie das Sprichwort: „Der eine hat Arbeit und Fleiß, der andre Nutzen und Preis.“ Mehrere andere Sprichwörter haben ebenfalls die gleiche Bedeutung.)

Einer macht, dass der ander entgelten muss.

Einer mags süß, der ander sauer, so werden alle Gemüse gegessen.

Einer mag überwältigt werden, aber zween (zwei) mögen widerstehen.

Einer mag vielen guten Rat geben, aber nicht angewinnen.
(angewinnen = veralteter Ausdruck, für, an oder von etwas oder einem gewinnen. Das bedeutet, jemand kann anderen guten Rat geben, sich selbst aber nicht.)

Einer meint, die Kühe wären der Käse Mutter und er wollt aus Käsen Kälber brüten.

Einer mit Schwert und Büchsen hat einen Wehrlosen gut zu (ver)schlagen.

Einer mordet, der andre duld, so sind die beid in der Schuld.

Einer muss einen Dieb und Buben zum Knecht und eine Hur und Diebin zur Magd haben oder leiden.

Einer Mutter ist das kränkste Kind am liebsten.

Eine Rose macht keinen Kranz.

Einer Rache gebührt die andre.
 
Einer schert die Schafe, der andre nimmt die Wolle.

Einer schläft und sein Netz fängt.

Ein erschrocken Gewissen versieht sich nimmer des ärgsten.

Einer soll des andern Last, Bürd, Weise, Gebrechen und Aberwitz wissen und tragen, nicht negen und nagen.
(Ähnliches in der Bibel, Neues Testament, Der Brief des Paulus an die Galater 6, 2: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ und 6, 5: „Denn ein jeglicher wird seine Last tragen.“)

Ein ersparter Pfennig ist besser und gilt mehr denn ein unerworbener Groschen.
Der ersparte Pfennig ist besser als der erworben.
Ersparter Pfennig ist redlicher wie der erworbene.

Ein ersparter Pfennig ist so gut wie der erworbene.

Ein ersparter Pfennig ist zweimal verdient.
Ein ersparter Taler*33 ist zweimal gewonnen.

Einer sündigt, der andere büsst
Einer sündigt, der andere muss Busse tun.

Einer teilt aus, und wird reicher, ein ander kargt und wird armer.

Einer tut`s, der andere muss es tragen.

Einer wählt dies, der andre das.

Einer Wand, die fallen will, gibt jeder gern 'nen Schupp.
Einer Wand, die fallen will, gibt jedermann Stöße.

Einer ward gefragt, warum unweise, böse Leute eher bei Fürstenhöfen befördert würden, als weise, ehrliche Leute. Darauf gab er Antwort: Ein Herr hat gern seinesgleichen, die nicht mehr wissen und verstehen als er.

Einer weiß wohl seine Ausfahrt, aber nicht seine wieder Heimfahrt.

Einer wie der andere, sagte die Frau, die junge Wölfe feil trug.

Einer wirft mit Kot, der andre mit Ruß.

Einer Witwe achtet man wie eines Dornstrauchs, wenn die Rosen davon sind.

Einer Witwe Andacht währt nicht länger, als bis sie einer aufnestelt.

Eine Sache lehrt der anderen nachsinnen.

Eine Sache zu oft gesagt, tut den Ohren weh.

Eine Sach lehrt der andern nachsinnen.

Eine Sach nicht allzeit wohl gerät, wenn man gleich müh und arbeit hat.

Eine Sach soll werden wohlbedacht, ehe man sie laut und tüchtig macht.

Eines Adels sind wir alle.
(Das bedeutet, wenn man nur weit genug in die Vergangenheit zurückgeht, wird sich bei jedem Menschen ein Adliger unter den Ahnen finden lassen.)

Eine Salbe ist nicht zu allen Schäden gut.

Eines anderen Fehler ist ein guter Lehrer.

Eines andern Brief, Beutel und Tafel soll man nicht ansehen.
(Das ist der Datenschutz, schon 1605 bei Petri im Sprichwort festgeschrieben. Noch heute versuchen alle, von Präsidenten und Königen bis hin zum einfachsten Menschen Gründe zu erfinden, diesen missachten zu können und Ausreden zu finden, das es notwendig sei.)

Eines andern Kreuz lehrt sein eigenes tragen.
Eine Sau ist lieber im Schlamm denn im frischen Wasser.

Eine Sau soll keine Taube sein und ein Kuckuck muss keine Nachtigall sein.

Eines bösen Nachbarn arge List allzeit gar bös und schädlich ist.

Eine Schande tötet alle Tugend.

Eine Schlange soll man nicht mit Milch, sondern mit Erde etzen und speisen.

Eine schlimme Kaufmannschaft, wo niemand gewinnt.

Eine schlimme Magd und loser Knecht, die schicken sich zusammen recht.

Eine Schnecke kommt mit der Zeit, wo sie hin will.
Eine schnelle Zunge bringt viel Unrat.

Eine schöne Braut ist leicht gepaart.

Eine schöne Frau in Armut, die ihre Ehr behalten tut und liebt dazu ihren Mann, die trägt der Ehren wohl eine Krone.

Eine schöne Frau und schöner Gang im Bergwerk kann einen auch wohl betrügen.

Eine schöne Jungfrau ohne Geld kriegt mehr Buhler als Freier.

Eine schöne Monstranz, wenn nur Heiligtum drinnen wäre!

Eine Schwalbe bringt keinen Sommer.
Eine Schwalbe macht keinen Frühling.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
(Man soll nicht von einem einzigen Indiz auf eine Veränderung schließen, wegen eines Ereignisses keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wegen eines einzelnen Vorfalls soll man nichts verallgemeinern, sonder erst abwarten, ob es noch weitere Hinweise gibt.)
Der Ursprung des Sprichworts ist die Fabel „Der verschwenderische Jüngling und die Schwalbe“ des griechischen Fabeldichters Äsop. Äsop lebte um 600 v. Chr. Er war wahrscheinlich Sklave mehrerer Herren einer ihn freiließ. Danach wurde er Gesandter von Krösus, dem letzten König Lydiens, der ihn auf mehrere Reisen schickte. Auf einer Reise zum Orakel nach Delphi wurde Äsop dort wegen angeblichen Diebstahls zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Fabeln des Äsop wurden durch die Römer in Europa bekannt, aus denen sich in vielen Ländern ähnliche Sprichworte bildeten, teilweise mit Frühling, teilweise mit Sommer.
Die Behauptung, das Sprichwort gehe auf zwei schwäbische Schneider zurück, ist frei erfunden.
In Äsops Fabel verkauft ein Jüngling seinen Mantel als letzten Besitz, nachdem er eine Schwalbe gesehen hatte. Weil die Schwalbe zu früh kam, wurde es wieder kalt, die Schwalbe erfror und der Jüngling fror ebenfalls.
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_verschwenderische_Jüngling_und_die_Schwalbe
www.fabelnundanderes.at/aesop_4.htm#Der_unersättliche_Jüngling_und_die_Schwalbe


Eine schwatzhaftige Zunge bringt Ungemach.

Eine schwere Last und große Pein, wer muss bei bösen Herren sein.

Eine schwere Tasche kann harte Püffe ausstehen.

Eine Schwieger(mutter) und Sohnsfrau sollte man nicht zusammen malen.

Eines Diebs Feder schreiet und spritzet doch endlich, dass man's erfährt.

Eines Ehre ist des andern Verdruss.

Eines einzelnen Mannes Hand ist gar zu schwacher Widerstand.
(Das bedeutet, alle glauben, alleine nichts ausrichten zu können. Dieses Sprichwort ist eindeutig falsch! Wenn man im Recht ist und ehrlich seine Meinung und Rechte verteidigt, kann man sehr wohl etwas bewirken, wie ich selbst in den vergangenen Jahren feststellen konnte. Es dauert manchmal nur etwas länger.)

Eines einzigen Mannes Kleider kosten oft vieler Armen Schweiß und Arbeit.

Ein Esel bleibt ein Esel, käm' er auch nach (gen) Rom.

Ein Esel darf nicht viel singen, man kennt ihn doch wohl an den Ohren.

Ein Esel frisst keine Feigen. Warum?

Ein Esel gefällt dem anderen.

Ein Esel heckt keinen Sperber oder Blaufuß.

Ein Esel hört der Leier zu, davon er doch nichts versteht.

Ein Esel ist kein guter Schüler.

Ein Esel kraut (kratzt) den andern.

Ein Esel mit Geld beladen vermag alles.

Ein Esel muss nicht sagen wie der andere soll den Sack tragen.

Ein Esel schimpft (heißt) den anderen Sackträger (Langohr).

Ein Esel soll kein Psalter lesen, er ist nur zum Sacktragen gemacht.

Ein Esel soll nicht Feigen essen.

Eine seltsame Braut, heute gefällt ihr das, morgen ein anderes.

Eines Faulen erbarmt sich Gott nicht.

Eines Freund, keines Feind.

Eines frommen Mannes geniest ein ganzes Land.
Eines frommen Manns kann jedermann genießen.
Eines frommen Mannes kann man viel genießen.
So lang bist du ein frommer Mann, dieweil man dein genießen kann.
Wenn einer ist ein frommer Mann, ein jeder sein genießen kann.
(Erklärung dazu von Agricola 1530 in seinem Buch „Dreyhundert Gemeyner Sprichwörter“ unter Nr. XXXII (32): „Ein frommer Mann dient und hilft, wo er soll und kann, zu dem, so ist er niemand schädlich, sondern aller Welt besserlich. Es geschieht oft einem, um eines frommen Mannes willen an fremden Orten tut und Ehre, des er sonst seinethalben wohl mangeln müsste.“)

Eines Fürwitzigen ärgsten Feinde sind seine eigene Anschläge.

Eines geringen Mannes Rat steht nicht zu verachten, wenn er gut ist.
(Eine Erkenntnis, die auch heute viele Menschen in Führungspositionen nicht beachten. Wie sonst soll man die vielen Fehler an höchsten Stellen in Politik und Wirtschaft erklären?)

Eines großen Herrn Pracht und Herrlichkeit erkennt man an seinem großem weiten und schönem Hause, wie Gottes Herrlichkeit am Himmel.

Eines Hufeisens willen verdirbt oft ein Pferd.
Um eines Hufeisens willen verdirbt oft ein Pferd.

Eines jeden Menschen Zeit steht in Gottes Händen.

Eines jeden Unglück schickt sich am besten auf seinem Rück.

Eines Jungen Tat und Mund ist wie ein blöder Hund.

Eines kargen Reichen kam man nicht genießen, denn eins milden armen.

Eines kühnen Manns Herz keiner trägt, den nicht sein frommes Weib bewegt.

Eines Mannes Narrentheidung wird oft eines ganzen Volks Meinung.
(Narrentheidung = Narrenposse - Handlungen zur ungeordneten Belustigung, Posse eines Narren, sehr häufig für Geschwätz überhaupt.)

Eines Mannes Rede ist keine Rede, man soll sie billig hören beede.
Eines Mannes Rede, keines Mannes Rede: Man soll sie billig hören beede.
Eines Mannes Red ist ein halbe Red, man soll die part (Teile) verhören beid.
Eines Mannes Red ist halbe Red, vernimm der Partisanen beed'.
Eines Mannes Red, ein halbe Red, man verhöre sie alle beed.
(Verschiedener Wortlaut aus mehreren Jahrhunderten, aber immer dasselbe Sprichwort. Kommentar von Sebastian Franck 1541 in seiner Sprichwörtersammlung 2. Teil, Seite 165b: „Das hat man so oft und viel erfahren, wie etwa groß, ansehnliche Leute ein haben verlogen und hinein gelebt, daran doch nicht gewesen, nachher die Erfahrung gelehrt hat, dass davon ein Sprichwort ist entstanden.“ Schon damals sollte man kein Urteil auf eines Mannes Rede fällen, egal welchen Standes oder wie vertrauenswürdig er sei, man sollte zuerst auch die anderen hören. Er führt sogar Bibelstellen als Beweis auf und meint: „Heilig hin, heilig her, eines Mannes Rede ist keines Mannes Rede“. An vielen öffentlichen Orten, Rathäusern und Gerichten, wurde damals das Sprichwort geschrieben. Auch heute sollten sich etliche daran erinnern, überall, auch in der Politik und sich nicht mit einseitigen Vorurteilen begnügen, denn das ist keine Alternative!)
Eines Mannes Wort ist keines Mannes Wort.

Eines Mannes wegen bleibt kein Pflug stehen.

Eines Menschen Tun und Wesen, an der Stirne ist's zu lesen.

Eines Narren Bolzen sind bald verschossen.

Eines Narren Red hat kein End.

Eines Richters Amt ist Gottes Amt, wer's nicht recht führt, der wird verdammt.

Eines Schalks Auge verdirbt alle Wohltat.

Eine Statt ohne Recht ist ein Leib ohne Seele.
(Dieses Sprichwort hat Wander falsch von Petri abgeschrieben. Bei Petri steht 1605 „Ein Statt“, was Stadt oder Ort bedeutet. Wander macht 1876 im Sprichwörter Lexikon „Ein Staat“ daraus, was aber so viel wie ein ganzes Land bedeuten würde.)

Eine Stiefmutter ist eine böse Rut und tut den Kindern selten gut. Doch willst du sein ihr liebes Kind, mit Geduld ihr untreu überwind.

Eine stolze Laus im Grinde, ist ein bös Hofgesinde.

Eines treibt das andere.

Eine Stunde bringt, was hundert Jahre nicht bringen.

Eine Stunde geht nach der andern hin.

Eine Stunde gesund, ein ganzes Jahr krank.

Eine Stunde nach zwölf ist es eins, was man tue.

Eine Stunde Schlaf vor Mitternacht ist besser als zwei danach.
Eine Stunde Schlaf vor Mitternacht ist so gut als zwei hernach.

Eine Stunde Verzug bringt oft ein Jahr Aufschub.

Eine Sünde heckt, deckt und weckt die andere.

Eine Sünde bringt die andere.

Eine Sünde gelassen macht darum nicht fromm.
Eine Sünde gelassen, macht noch nicht einen frommen Mann.

Eines Unglücks End ist oft eine Staffel zum neuen.

Eines Unglücks ist des andern Glück.

Eines unzüchtigen Weibes liebliches Zünglein, falsches Mündlein und listiges Herzlein, sind lauter Feuerpfeile, die auch ein alt und kalt Herz anzünden und zum Lappen machen können, drum hüte dich.

Eine süße Pfeife der Vogeler hat, dass er die Vögel bring zum Tod.

Eines Verleumders Zunge ist schärfer, denn ein Schermesser.

Eines weisen Mannes Mut geht für Toren großes Gut.

Eines weisen Mannes Mut ist nächst Gott die beste Hut.
(Hut = hüten, behüten.)

Eine törichte Rede bedarf keine weise Antwort.

Eine tote Kohle brennt niemanden.

Eine Traube macht die andre zeitig.
Eine Traube rötet die andre.

Eine Treue gebiert die andre, eine Liebe die andre.

Eine Tür, die man nicht schmiert, knarrt.

Eine Turteltaube, Kranich und Schwalbe merken ihre Zeit, wenn sie wiederkommen sollen.

Eine übermäßige Jugend verkürzt das Leben oder schwächt das Alter.

Eine undankbare Hoffnung zergeht wie Reif im Winter und verfliegt wie ein unnützes Wasser.

Eine unfreundliche Gabe ist verdrießlich.

Eine ungehaltene Zunge ist ein schändliches Ding.

Eine ungehaltene Zunge und frech am Menschen ist ein groß Gebrech.

Eine unmäßige Jugend liefert dem Alter einen gebrechlichen schwachen Leib über.

Eine unwillige Gabe ist eben wie keine Gabe.

Eine unzeitige Wahrheit gilt so viel als eine Lüge.

Eine vernünftige Tochter kriegt wohl einen Mann.

Eine versoffene Jungfer und trunkene Frau sind zwei offene Türen.

Eine Viertelstunde Verzug bringt oft jahrelangen Aufschub.
Eine Viertelstund Verzug bringt Jahrs Aufschub.

Eine volle Seele tritt mit Füssen auf Honigseim.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 27, 7: „Ein Satter tritt Honigseim mit Füßen; aber einem Hungrigen ist alles Bittre süß.“ Eie volle Seele bedeutet, ein Gesättigter mit gestilltem Appetit. Honigseim ist eine alte Bezeichnung für den besten geläuterten Honig, wie er von selbst aus der Honigwabe fließt. Das bedeutet, wenn man satt ist oder zu viel von etwas hat, ist einem selbst das Beste zuwider. Mir fallen dabei z.B. vergoldete Steaks ein, oder Champagner für zigtausend Euro die Flasche und Ähnliches mehr. Wer alles hat, für den gibt es keine Steigerung mehr und verdirbt mit sich noch viele andere.)

Eine weidene Gerte ist gelenkig und schwach, und man kann doch starke Bäume damit seilen.

Eine weise Frau baut ihr Haus.

Eine Witwe, die sich wieder verheiratet und Kinder hat, die tut wie ein Huhn, sie hält sich zum Hahn und vergisst der Hühnlein.

Eine Witwe in Armut wird veracht, nach reichem Gut und Ehr man tracht.

Eine Witwe ist ein niedriger Zaun, worüber alles springt.

Eine Witwe ist wie ein Dornenstrauch, da die Rosen von sind.

Eine wohlgeratene Tochter ist so gut, als ein wohlgeratener Sohn.

Eine Wohltat gebiert (erfordert) die andere.

Ein Exempel macht keine Regel.

Eine zarte und weiche Haut frisst nicht gern Muss und Kraut.

Eine Zeit fröhlich, die andere ach und wehe.

Eine Zeit ist der andern Vorbild.

Eine Ziege springt nie um eines Mauls voll Grases willen übern Zaun.

Eine Zunge ist böser, denn ein Dieb, seit dass sie stielt Ehr, Glimpf und Lieb.

Eine Zunge ist kein Bein, schlägt aber manchem den Rücken ein.
(Bein = Knochen)


- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

. . und noch 70 weitere Seiten Sprichwörter aus Deutschland.