Reiche Leute haben viele Freunde.
Reiche Leute machen arme; arme machen reiche.
Reiche Leute müssen sich immer fürchten vor Dieben und Verrätern.
Reiche Leute sind überall daheim.
Reiche Leute verziehen ihre Hunde, arme Leute ihre Kinder.
Reichen gibt man, Armen nimmt man.
(Etwas, was sich bis heute nicht geändert hat. Der englische Finanzminister muste im Oktober 2022 nach wenigen Tagen im Amt wieder gehen, da er es übertrieb und dem Staat dafür zusätzliche Schulden aufbürden wollte. In Deutschland ist es die FDP, die es ebenso machen will. Wenn den Ärmsten durch das neue Bürgergeld ab 2023 etwas mehr (nicht einmal so viel, um die Inflation und die gestiegenen Energiekosten auszugleichen) geben soll, protestiert die FDP und meint, das würde den Arbeitswillen schmälern und stattdessen den Reichen geben will, um damit angeblich die Wirtschaft zu fördern. Tatsächlich geben die Armen ihr gesamtes Geld aus und fördern damit den Umsatz, Reiche dagegen investieren ihr zusätzliches Vermögen international, um Gewinne zu machen.)
Reichen Leuten ist jedermann geneigt.
Reichen Leuten will jedermann angehören.
Reicher Demut meinet Gott, Armer Hoffart ist ein Spott.
Reiche Register, arme Beutel.
Reicher ist, der Reichtum verachtet, denn der Reichtum besitzt.
Reicher Leute Kinder und armer Leute Pferde werden bald groß.
Reicher Leute Kinder und Bettelhütten werden schnell (gemeiniglich geschwind) alt.
Reicher Leute Krankheiten und armer Leute Braten riecht man weit.
Reicher Leute Töchter und armer Leute Kälber kommen bald an Mann.
Reicher Leute Töchter und armer Leute Kälber werden bald reif.
Reicher Leute Wort muss Salomos Weisheit sein, was ein Armer sagt, wird verlacht.
Reiche sollen den Armen helfen und ihnen tröstlich sein.
Reiche Spieler und alte Trompeter sind selten.
Reiche steckt man in die Tasche, Arme setzt man in die Asche.
Reiche und Arme müssen beieinander sein, der Herr hat sie alle gemacht.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 22, 2)
Reiche Weiber machen arme Kinder.Reich genug, wer sich genügen lässt.Reich ist, wem dient sein Geld, arm ist, wer dient dem Geld.Reich ist, wer einen gnädigen Gott hat.Reich ist, wer mit der Armut eins ist.Reich macht arm.Reich sein und gerecht reimt sich wie krumm und schlecht.Reich werden und dazu gerecht, das reimt sich gleich als krumm und schlecht.
Reicht der Busch dem Reiter an die Sporen, so hat der Bauer sein Recht verloren.Reichtum dient dem Christentum: Geld will wuchern oder prangen.Reichtum dringt herfür; Weisheit steht hinter der Tür.Reichtum ehret wohl seinen Herrn, es ist aber auch bisweilen ein schöner Teppich, der faule Wände bedeckt.Reichtum fährt in Pracht, Armut wird verlacht.Reichtum hat Adlers Federn, bleibt an keinem Ort.Reichtum hat Adlers Flügel und Hasenherz.Reichtum hat ein Hasenherz.Reichtum hat manches Reich zerstört, und viel Seelen verdammt.Reichtum ist allein fromm.Reichtum ist dazu gut, dass einer weis, wovon er leben kann.Reichtum ist entweder nicht fromm oder eines solchen Erbe.
Reichtum ist insgemein (allzeit) eine Stiefmutter der Tugend.
Reichtum ist und bleibt dumm.
Reichtum ist wie der Schnupfen, er fällt auf die schwächsten Teile.Reichtum ist wohl gut, wenn man's ohne Sünd gebrauchen tut.Reichtum kann weder gatzen oder gackeln noch Eier legen.Der Reichtum kann weder gatzen noch Eier legen.(gatzen, gackeln = gackern, schnattern, schwatzen, kichernd lachen.)Reichtum kommt nicht von geuden, sondern von kargen Leuten.(geuden = altdeutsches Wort, von dessen Bedeutungen Vergeudung geblieben ist, vergeuden, nutzlos vertun, verschwenden, ein Vermögen durchbringen.)Reichtum macht dumm.Reichtum macht nicht glücklich.Reichtum macht nur Mut, wenn man's gebraucht wie hinterlegt Gut.Reichtum mag Torheit wohl leiden.Reichtum ohne Verstand ist ein Leib ohne Seele.Reichtum ohne Witz ist ein Körper ohne Seele.Reichtum reizt zu vielem Bösen.Reichtum schadet niemand, Armut und Gebrechen machen auch nicht selig.Reichtum sei wie Bäckers Schurz, nicht zu lang und nicht zu kurz.Reichtum stiftet Torheit.Reichtum und Armut liegen nicht am Gut, sondern am Mut.(Sprichwort in Anlehnung an die Bibel, Luther-Bibel 1545 und 1912, Die Sprüche Salomos 13, 7: „Mancher ist arm bei großem Gut, und mancher ist reich bei seiner Armut.“)Reichtum und Schnuppen fallen meist auf die Schwachen.Reichtum verdammt niemand, Armut macht niemand selig.Reichtum vergeht, Kunst besteht.Reichtum wird wenig, wo man vergeudet.Reich und fromm sein ist ein guter Ruhm.Reich von Adel, arm von Gut.Reich werden ist keine Kunst, aber fromm bleiben.Reich werden ist keine Kunst: Aber fromm werden ist eine sehr große Kunst.Reich werden kostet Mühe: Reich bleiben kostet Furcht und sorg und ist Kunst.Reich werden mit andrer Leute Schaden ist wider Gott und die Natur.Reich werden mit andrer Leute Schaden, tut gemeinen Fluch auf sich laden.Reich wie ein Sautreiber an Martini.(Die Sautreiber kamen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit großen Herden junger Schweine im Frühjahr in die Dörfer und boten sie zum Verkauf an. Die Preise wurden ausgehandelt und die Schweine ohne Bezahlung dagelassen. Zu Martini am 11. November kamen die Sautreiber, um den ausgemachten Preis zu kassieren. Da so der ganze Jahresverdienst an einem Tag anfiel, kamen meist bedeutende Summen zusammen, so das die Sautreiben an Martini oft die reichsten Leute (mit dem größten Bargeldbesitz) waren.)Reife Erdbeeren um Pfingsten bringen ein gutes Weinjahr.Reif und Regen begegnen sich auf den Stegen.Reihet euch, sagte der Bauer: da hatt' er eine Kuh im Stall.Reim dich, Bundschuh.Reim dich oder ich fress dich.Reimschmiede genug, aber wenig Dichter.Reinecke Fuchs wollt das Fleisch nicht, es tät ihm nur sanft, das ihm die Federn ums Maul stieben.Reiner Mund und treue Hand gehen wohl durchs ganze Land.Reines Herz und froher Mut stehn zu allen Kleidern gut.Reine Wäsch und Höflichkeit zieren einen allezeit.Reinige zuvor das inwendige am Becher und Schüssel, auf das auch das auswendige rein werde.Reinlichkeit ist halbes Futter.Reinlichkeit ist keine Hoffart.Reinlichkeit und Wohlgestalt hat ihren Lob und Nutz.Reinlichkeit, verlass mich nicht.Rein, sauber, keusch und frei dein Herz und wandel sei.Rein und ganz gibt dem schlechten Kleide Glanz.Rein und ganz gibt dem schlechtesten Tuche Glanz.Rein und ganz ist des Armen Glanz.Reisende Leute soll man nicht aufhalten.Reisende soll man nicht aufhalten.Reisen wechselt das Gestirn, aber weder Kopf noch Hirn.Reist eine Katze (nach Frankreich), so kommt ein Mäusefänger wieder.Reiten und rauben ist keine Schande, es tun's die Edelsten im Lande.Reiterzehrung schadet nicht, wenn man zu Fuße geht.Reitet der Teufel die Pfaffen, so reitet er sie rechtschaffen.Retter sind oft Verräter.Reu, des Herzens Arznei.Reue ist ein fauler Schelm.Reue ist ein hinkender Bote, sie kommt langsam, aber gewiss.Die Reu ist ein hinkender Bote, und kommt hinten nach.
Reue kommt nach, wie der hinkende Bote.Reue kommt langsam, aber gewiss.Reuling wird dich beißen.Reu und guter Rat sind unnütz nach geschehner Tat.Rheinleute, Weinleute.Richt deine Gedanken, Wort und Tat nach weiser Leute Lehr und Rat.Richt dich an deinesgleichen.Richt dich nach der Zeit.Richte dich nach den Leuten, sie werden sich nicht nach dir richten.Richter sollen große Ohren und kleine Hände haben.Richter sollen zwei gleiche Ohren haben.(Das bedeutet, sie sollen bei Streitigkeiten beide Seiten gleichermaßen hören.)Richter, steh dem Rechte bei, denk, dass ein Richter ob (über) dir sei.Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel: Neues Testament, Evangelium nach Matthäus 7.1.)Richtige Rechnung macht (erhält) gute Freundschaft.
Richtig hindurch ist der aller sicherste Weg.Richtig, nach Adam Riese.Es ist richtig nach Adam Rieses Rechenbuch.Richt nicht mich und die meinen, siehe vor an dich und die deinen.Richt's Maul nach der Tasche.Richt's, so geschieht's.Riech in deinen eignen Busen.Rindfleisch geräuchert ist der Reichen Kost, Hühnerfleisch ist armer Leut essen, das können sie vergelten.Rindfleisch und Lammfleisch kochen nicht wohl zusammen.Ringe nicht nach Gewalt.Ringen um Tugend ist recht gefochten.Ring und Edelstein haben große Kraft, wenn man sie trägt, denn wenn einer genug gegessen und getrunken hat, so vergeht Hunger und Durst davon.Rinken sind krumm, man bleibt oft daran hangen.(Rinken, Kesselrinken = alte Bezeichnung für einen Kesselring. Ein Griff am Kessel, der lose und beweglich oben am Kessel befestigt ist, um heiße Kessel gefahrlos greifen und transportieren zu können.)Rips, raps, in meinen Sack, der andre habe, was er mag!Ritterschaft ist keine Sünde.Ritterschaft will Arbeit haben.Rittersweib hat Rittersrecht.Röche Hoffart wohl, so wär' er lauter Bisam.Roggen gilt allermeist, wenn man bittet, um den Heil'gen Geist.Roggen gilt am allermeist, wenn sie singen: Wir bitten den Heil'gen Geist.Wenn wir singen: „Nun bitten wir den Heiligen Geist“: Dann gilt der Roggen allermeist.(Damit ist die Zeit um Pfingsten gemeint. Der alte Vorrat an Getreide geht zur Neige und man weiß noch nicht, wie gut die neue Ernte wird, deswegen steigen um diese Zeit die Preise.)Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden.
Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Rom ward wohl in einem Jahr gestiftet, aber nicht in einem Jahr gebaut.Rosen kann nicht jedermann brechen.Rosen sind mit Dornen vermischt.Rosen und Jungfern sind bald verblättert.Rosen wachsen unter Dornen, das Gute unter dem Bösen.
Rosse, die immer ziehen, holt der Schinder.Rosse, die stets auf der Straße stehen, verlahmen.Rost frisst Eisen, Motten fressen die Kleider.Rost frisst Eisen, Sorge den Weisen.Rost frisst Eisen, Sorgen die Menschen.Rotbart, Schelmenart.Rote Äpfel sind auch faul.Rote Butter am Spunde, ist nicht allzeit gut auf dem Grunde.Roter Bart, nie gut ward.(Rote Bärte und Haare waren wegen Aberglaubens seit alters her ein Grund für Vorurteile und Verurteilung anderer. Wer rote Haare oder Bärte hatte, wurde schnell als Hexe oder Zauberer verurteilt und für jeden erdenklichen Schaden oder Unglück verantwortlich gemacht. Noch heute haben viele unter Vorurteilen von dummen oder verblendeten Mitmenschen zu leiden. Es wird keiner mehr auf einem Scheiterhaufen verbrannt, dafür gibt es das Internet mit den sozialen Netzwerken und andere Wege, seine unliebsamen Mitmenschen, über die man sich irgendwie geärgert hat, an den Pranger zu stellen.)Roter Bart, Schalkes Art.Roter Bart und Erlenbogen geraten selten, ist nicht erlogen.Roter Bart, untreue Art.(Gegen rote Haare und Bärte gab es schon immer unbegründete Vorurteile. Im Zweifel oder bei unbekannter Ursache waren immer andere Schuld, oder anders aussehende. Viele Menschen versuchen auch heute noch, andere für eigenes Versagen oder Unvermögen haftbar zu machen, auch wenn es nur die Aufdeckung eigener Täuschungsversuche sind.)Roter und brauner Morgen ist des Wandrers Wunsch und Sorgen.(Einmal steht das Sprichwort bei Wilhelm Körte. Im Sprichwörter Lexikon von Wander findet es sich fast Wortgleich gleich dreimal, immer ohne Quellenangabe: Unter Abend Nr. 37, Morgen (Subst.) Nr. 18 und Morgen (Subst.) Nr. 57)Rote Schuh helfen nicht fürs Zipperlein.Rot geboren hat das Fegfeuer schon auf der Welt.Rot Haar, bös Haar! Es verrät den Vater.Rot Haar ist entweder gar fromm oder gar bös.Rot Haar, Schalck in der Art.Rot ist die Farbe der Liebe, sagte der Buhler zu seinem fuchsfarbenen Schatz.Rotkopf zündet eine Lunte an.(Bei den ersten Schusswaffen oder bei Sprengungen mussten die Ladungen mit einer Zündschnur, der Lunte, gezündet werden. Rote Haare werden bei diesem Sprichwort mit dem Glimmen der Zündschnur, der Lunte, verglichen. Es bedeutet, wenn Gefahr droht oder etwas schief geht, hatte früher der Rothaarige Schuld. Manchmal werden auch heute noch unbegründete und falsche Verdächtigungen gegen andere geäußert, die anders aussehen oder sich anders verhalten als die meisten, nur um für etwas einen Sündenbock zu haben. In großen Boulevardzeitungen ist das beispielsweise ein beliebtes Mittel, mit Schlagzeilen die Auflage zu erhöhen, oder in der Politik können populistische Parteien so Gegner mit erfundenen Behauptungen verunglimpfen.)Rotzige Leute stecken in gesunder, schöner Haut.(Rotzig = laut dem Grammatisch-kritisches Wörterbuch von Adelung: „Mit Rotz beschmutzt, besudelt; in den niedrigen Sprecharten.“)Rüben in die Bauern, Heu in die Ochsen.Rüben nach Christtag, Äpfel nach Ostern und Mädchen über dreißig Jahr haben den besten Geschmack verloren.Rufe nicht Fisch, du habest ihn denn bei den Kiefern.Ruf nicht hole Fisch, du habest sie denn in der Kiepen.Schreie nicht frische Fische, ehe du sie gefangen hast.
Rufe nicht Hase!, er liege denn im Garne (Netz).Ruf nicht eher „Hase“, bis du ihn im Sacke hast.Rufe nicht Juch!, bis du über dem Graben bist.Rufen muss Wort haben.Ruf nicht den Teufel in dein Haus, er weicht nicht gerne wieder draus.Rufst du gut gelaunt ins Holz, so hast du gut gelaunt wieder heraus.Ruft der Wolf wohl aus dem Holz, so ruft man ihn wohl wieder hinein.Ruhe ist der Arbeit Lohn.
Ruh ist der Arbeit Tagelohn.
Ruh ist der Arbeiter Tagelohn.Ruhe kommt aus Unruhe.
Ruh kommt aus Unruh, und wieder Unruh aus Ruh.
Aus Ruhe kommt Unruhe.
Aus zu viel Ruh kommt Unruh.
Ruhe nicht, bis du Gewissensruhe gefunden hast.
Ruhe und Mäßigkeit heilen (kurieren) das Fieber.
Ruhig schläft, wer nichts zu verlieren hat.
Rühme den Markt nicht, bevor er gehalten ist.
Rühme dich nicht auf Morgentag, du weist nicht, was heut werden mag.
Rühme dich nicht deiner Bosheit und singe nicht dein eigen Vrgicht (Geständnis).
Rühme dich nicht, Räuplein, dein Vater war ein Kohlwurm.
Rühme dich Räuplein, dein Vater war ein Kohlwurm. (auch: Schmücke dich, Räuplein)
Rühm dich nicht, Räuplein! Sagte der Maikäfer zur Raupe, dein Vater war ein Kohlwurm.
Rühme dich, Räuplein, dein Vater war ein Kohlwurm, deine Mutter eine Maikäferin, dein Vetter ein Molkendieb.
(Das bedeutet, man soll nicht prahlerisch und ruhmrätig sein (sich selbst über Gebühr grundlos rühmen). Die Raupe ist selbst unscheinbar und bedeutungslos, ihre Familie von niederer und zweifelhafter Herkunft, ungeachtet dessen rühmt sie sich offensichtlich unbegründet. Dieses Verhalten kann nur zum eigenen Schaden zu Hohn und Spott führen.)
Rühmen, was lobenswert, und mit Wahrheit, das wehrt am längsten.
Rühmer sind selten gute Fechter.
Ruhm ist verführerischer als Gold.
Rühmt man dich, so halte dich danach.
Rühr den Ais (das Geschwür) nicht an, man tut dir sonst den deinen auf.
Ruh und Rast ist halbe Mast.
Ruten und Schläge bringen bei der Jugend viel Gutes zuwege.
Rut und Strafe gibt Weisheit.