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Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

Deutsche Sprichwörter

Kategorie Kinder


Als Kinder werden Menschen allgemein von der Geburt bis zum 14 Lebensjahr bezeichnet. Danach kommt die Jugend vom 14 bis zum 18 Geburtstag. Ab dem 18 Lebensjahr werden die Menschen in Deutschland als Volljährig und für voll Geschäftsfähig angesehen, im 20. Jahrhundert erst mit 21 Jahren. Unabhängig von diesen per Gesetz festgelegten Grenzen ist der Übergang bei jedem individuell fließend oder anders. Manche sind schon früher dem Kindesalter entwachsen, ander bleiben ihr Leben lang Kinder. Daneben gibt es noch andere abweichende gesetzliche festgelegte Grenzen mit 15, 16 und anderen Altersgrenzen.

Kinder sind die unmittelbaren Nachkommen eines anderen Menschen, von dem sie biologisch in gerader Linie abstammen. Diese Menschen sind üblicherweise die Eltern, bei Findelkindern und Waisen oft unbekannt.

Neben dem Alter ist ebenfalls gesetzlich festgelegt, ob ein Kind ehelich, oder unehelich geboren wurde, was gleichzeitig die Rechte der Eltern, Mutter und Vater, festlegt. Bis auf einige Ausnahmen sind eheliche und uneheliche Kinder rechtlich fast gleichgestellt. Früher galten uneheliche Kinder als Bastarde und hatten gesellschaftlich ihr Leben lang erhebliche Nachteile zu erdulden.

Ebenso wie die Eltern haben Kinder heute ebenso ihre Rechte, wenngleich sie meist nicht in der Lage sind, diese aktiv gegenüber anderen oder Eltern durchzusetzen. Vor über 100 Jahren waren Kinder noch völlig rechtlos der Gewalt von Eltern und anderen ausgeliefert. Das spiegelt sich in etlichen alten Sprichwörtern mit Ruten und Schlägen wieder, die heute nicht mehr erlaubt, im einzelnen aber trotzdem in gebrauch sind.

Die Herkunft der Bezeichnung Kind geht von der urindogermanischen Wortwurzel *g’enə- → ine „Leben schenken“ aus und ab dem 8. Jahrhundert belegt. Abweichend werden Kinder auch als Nachkomme, Nachwuchs, Nachgeborener, Spross, Sprössling oder Blagen, Gören, Plagegeist, Quälgeist und anders bezeichnet. Eine weitere Unterscheidung wird mit Bube, Junge, Knabe, Sohn oder Mädchen oder Tochter gemacht.

Von den 2020 leben rund 7,4 Milliarden Menschen sind ca. 1,9 Milliarden Kinder, was ein Fünftel der Erdbevölkerung ausmacht. Davon in Deutschland 10,65 Millionen (2019). Von diesen 1,9 Milliarden Kindern leben über 50% in Asien und 25% in Afrika. In Europa nur 6% und Nordamerika 3%. Um die Erdbevölkerung stabil zu halten ist eine Geburtenrate von 2,1 notwendig. Derzeit (2016) liegt sie bei 2,41, sinkt aber kontinuierlich ab. In Europa (Deutschland 1,49%) Amerika (USA 1,87%) liegt sie erheblich darunter.


Quellen:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Kindheit
  https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Geburtenrate
  https://de.statista.com/themen/29/kinder/

So, wie es viele Kinder gibt, gibt es viele Kinder in deutschen Sprichwörtern. Es gibt so viele, das einige Bücher nur zu diesem Thema  herausgegeben wurden. Zum Beispiel hat Otto Freiherr von  Reinsberg-Düringsfeld 1864 für sein Buch „Das Kind im Sprichwort“ auf  etwas über 100 Seiten viele aus Deutschland und anderen Sprachen und  Ländern gesammelt und in deutscher Sprache veröffentlicht. Er hat nicht  nur Sprichwörter mit dem Wort Kind, sondern auch jene, die mit anderen  Worten Kinder zum Gegenstand haben, gesammelt. Im Reprint (Neudruck) von 2011 im Georg Olms Verlag wurde das Buch von Wolfgang Mieder mit einem  Vorwort und einem ausführlichen Literaturverzeichnis zu  Sprichwörtersammlungen für und über Kinder und anderes erweitert.

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Kinder in Sprichwörtern aus aller Welt   

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Kinder in deutschen Sprichwörtern:

Adams Kinder, geschinwinde Finder, große Sünder.

Adams Kinder sind Adam gleich.

Adams Kinder sind nicht alle gleich.

Affen, Frauen, Kinder und trunken Mann, kein Ding lang heimlich halten kann.

Alle Jahr ein Käs, wenig Käs; alle Jahr ein Kind, viel Kind.
(Alles ist relativ, das war schon lange vor Einsteins Relativitätstheorie bekannt. Genauso die Bedeutung von Sprichwörtern, es kommt immer auf den eigenen Standpunkt an.)

Alle Kinder müssen die Züchtigung leiden.
(Die alten Gesetze und Vorschriften zur Kindererziehung und den Rechten der Eltern haben sich seit früheren Zeiten wesentlich geändert. Daher ist dieses Sprichwort schon eine geraume Zeit nicht mehr gültig. Wenn Eltern oder andere es trotzdem anwenden sollten, machen sie sich heute strafbar.)

Als der Bauernbub in eine andre Haut schlüpfte, gewann die Magd ein Kind.

Alte Leute sind zweimal Kinder.
Die Alten werden zweimal Kinder.

Alter Mann und junges Weib, (zwei) gewisse Kinder, Junger Mann und altes Weib, nur arme Sünder.

Alt von Jahren und am Verstand ein Kind.

Am Vater kennt man die Kinder.

An andrer Leute Kindern und fremden Hunden hat man das Brot verloren.
An fremden Hunden und Kindern ist das Brot verloren.

An gehorsamen Kindern finden die Eltern Freud.

Arg lässt ärger Kind.

Arme elende Kinder, die Gott kennen, fürchten und lieben sind reicher denn gottlose reiche Kinder.

Arme haben die Kinder, Reiche die Rinder.

Arme Leute verziehen ihre Kinder mehr, denn die Reichen.

Armer Leute Kinder regieren Land und Leute.

Armer Leute Kinder und der Reichen Hunde werden fast gleich erzogen.

Auch eine Hur hat oft ein fromm Kind.

Auf der Mutter Schoß werden die Kinder groß.

Auf Erden lebt kein Menschenkind, an dem man keinen Mangel find't.
Auf Erden lebt keins Menschen Kind, an dem man nit ein Mangel find't.
(Die Herkunft von diesem Sprichwort liegt, wie bei einigen ähnlichen, in der Bibel, Das 1. Buch der Könige 8, 46: (Lutherbibel 1912) „Wenn sie an dir sündigen werden (denn es ist kein Mensch, der nicht sündigt), und du erzürnst und gibst sie dahin vor ihren Feinden, dass sie sie gefangen führen in der Feinde Land, fern oder nahe,“
Ebenso Der Prediger Salomo (Lutherbibel 2017) 7, 20: „Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, dass er nur Gutes tue und nicht sündige.“ Luther-Bibel 1545: Der Prediger Salomo 7, 21: „Denn es ist kein Mensch auf Erden der guts tue, und nicht sündige.“ Luther-Bibel 1912: Der Prediger Salomo 7, 21: „Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, dass er Gutes tue und nicht sündige.“)

Aus gescheiten Kindern werden Gecken.

Aus Kindern richt man Leute zu.

Aus Kindern werden auch Leute.
Aus Kindern werden alte Leute.
(Ein Sprichwort, das schon die Alten im 16. Jahrhundert kannten und sich die heutigen jungen Menschen genau merken sollten, bevor sie vorschnell über die Alten urteilen oder sie verurteilen. Junge und Jugendliche werden alle einmal selbst die Alten sein und fällen heute mit ihren Vorurteilen schon heute das Urteil über ihr späteres eigenes Alter.)

Aus Kindern werden Leute.
Aus Kindern werden Leute, aus Jungfern werden Bräute.

Aus kindischen Kindern werden weise Leute.

Aus löblichen Geschlechtern kommen oft ungeratene Kinder.

Barmherzige Mutter zieht lausige Kinder.

Bedenk deine Sünde und Seele mehr, denn Weibs und Kind, so magst du fröhlich sterben.

Beschissen Kinder soll man nicht wegwerfen.

Besser die Kinder arbeiten und die Eltern ruhen, denn das die Eltern arbeiten und lassen die Kinder faulenzen.
(Dies 500 Jahre alte Sprichwort zeigt, das Kinderarbeit früher zum Alltag gehörte. In vielen Teilen der Welt ist Kinderarbeit noch heute an der Tagesordnung und viele angeblich zivilisierten westliche Länder profitieren davon durch billige Preise durch die geringen Löhne. Wo Kinderarbeit heute praktiziert wird, bezahlen die Menschen für den Wohlstand der Industrieländer. Wer offensichtlich zu billige Waren im Internet oder Billigläden kauft, unterstützt wissentlich Kinderarbeit und Ausbeutung in Billiglohnländern oder Betrug.)

Besser die Kinder bedürfen dein, denn das du ihnen in die Hände fällst.

Besser ein armes Kind, das weise ist, denn ein König, der ein Narr ist.

Besser ein junges Kind lerne im Haufen, denn daheim im Hause allein.

Besser ohne Kinder sterben, denn gottlose Kinder haben.

Besser zehn Kinder mit Ehren, als eins mit Unehren.

Böse Eltern machen fromme Kinder.

Böse Kinder machen den Vater fromm.

Daheim erzogen Kind ist in der Fremde wie ein Rind.

Da liegt es, sagte jene gute Magd (Jungfer), da entfiel ihr das Kind beim Tanze.

Dank hab die Rut, sie macht böse Kinder gut.
Dank hab die Rut, sie macht die Kinder gut.
Dank hab, liebe Rute, du machst gute Kinder.

Das dritte Teil am Kind ist vom Gevatter.
Es artet am Kinde das dritte Teil nach den Gevattern.

Das ehlich geborne Kind behält seines Vaters Heerschild.

Das ist eine böse Mutter, die das Kind mit dem Bad wegschüttet.

Das Kind, das seine Mutter verachtet, hat einen stinkenden Atem.

Das Kind fällt wieder in der Mutter Schoß.
(Altes Rechtssprichwort zum Erbrecht, nach dem die Mutter ihr Kind beerbt.)

Das Kind fällt zur ärgern Hand.

Das Kind ist in den Brunnen gefallen.
(Das Unglück ist passiert.)

Das Kind muss einen Namen haben, soll man's taufen.

Das Kind muss einen Vater haben.

Das Kind sagt wohl, dass man's schlägt, aber nicht warum.

Das Kind schlägt nach dem Vater.

Das kränkste und schwächste Kind das liebste.

Das Münch(n)er Kind('l) kennt keinen höhern Turm als den Frauenturm.

Das Stündlein bringt das Kindlein.

Das viel geschwind verdorben sind mit Web und Kind, das tut de Geizes Tück und Sünd.

Das Wetter erkennt man an dem Wind (Den Vater an dem Kind, den Herrn an dem Gesind).
Das Wetter kennt man beim Winde, den Vater bei seinem Kinde, den Herrn beim Gesinde.

Dem einen Kind gibt man das Brot, dem andern entzieht man's.

Den Kindern ihren Willen lassen verdirbt sie.

Den Kindern soll man ihre kindische Weise lassen.

Den Vater kennt man an dem Kind, den Herrn an seinem (Haus)gesind.

Der Eltern Freundlichkeit gibt den Kindern Geschicklichkeit.

Der Eltern Tod ist oft der Kinder Glück.

Der Eltern übrig Lindigkeit bringt Kindern Reu und Herzeleid.
(Lindigkeit = ein fast ausgestorbenes Wort einer Eigenschaft, die im Umgang mit anderen, sacht und gütig sein, verbindend, beschenkend, aufbauend bedeuted. Es fasst auch Freundlichkeit, Güte, Milde und Nachsicht zusammen. Ein Wort aus Luthers Bibelübersetzung, das in neueren Ausgaben durch andere, weniger aussagekräftigen Worten, ersetzt wurde.)

Der Erfolg hat viele Väter. Der Misserfolg ist ein Waisenkind.

Der Faulen ist es ein guter Schutz, dass sie ein Kindlein hat.
Es ist der Faulen ein guter Schutz, dass sie ein Kleinkind hat.

Der Kinder Regiment nimmt kein gut End.

Der Kinder Unverstand hindert Gott nicht an seiner Allmacht.

Der Kinder Wille steckt in der Rute.

Der Meister einer Kunst nährt Weib und sieben Kinder; ein Meister aller sieben Künste nährt sich selber nicht.

Der Mutter Liebe ist viel stärker, denn der Unflat und Grind am Kinde.

Der Neidhart ist gestorben, hat aber viel Kinder (viele Brüder) hinterlassen.

Der Tod frisst alle Menschenkind, wie er sie find't; fragt nicht, wes Stand's und Ehr'n sie sind.

Der Vater muss dem Kinde den Namen geben.

Der Vater sagt nicht zum Kind, willst du?, sondern, da hast du.

Der Vater zeigt den Kindern wohl einen roten Gulden*13 und gibt ihnen gleichwohl nur, was sie haben sollen.

Der Wind weht mancherlei Mutter Kind zusammen, an den Ort da große Freiheiten sind.
(Ein Sprichwort bei Petri, das von Wander ins Deutsche Sprichwörter Lexikon übernommen und dabei entscheidend verändert wurde. Petri schreibt „Mutter Kind“ in zwei Worten, obwohl beides zusammen nur eine Bedeutung hat. Wander fügt dazwischen das Wort „und“ ein und verändert damit die Bedeutung das ganzen Sprichworts. Mancherlei Mutter Kind bedeutete früher nie Mutter und Kind, sondern mehrere Kinder verschiedener Mütter, meist aus verschiedenen Kulturen. Es bedeutet also, an einem Ort sind etliche Menschen aus verschiedenen Kulturen und Ländern zusammengekommen, die von unterschiedlichen Müttern abstammen. Sie sind wegen zu enger gesellschaftlicher Grenzen, Sitten oder Gesetze aus ihren Herkunftsländern an einen Ort mit größren Freiheiten ausgewandert. Früher war es oft Amerika, wo mehr Freiheiten und Möglichkeiten als in Europa bestanden. Für die europäische Oberschicht gingen diese Freiheiten meist zu weit. So schrieb der deutscher Pfarrer und lutherischer Reformator Johann Matthesius (1504 - 1565) in seinem Buch „Berg-Postilla, oder Sarepta“ dieses Sprichwort: „So wehet der Wind mancherlei Mutterkind an den Orten zusammen, zumal da die Freiheiten zu weit gedehnt werden.“ Nachzulesen in der Ausgabe von 1562 in der 16. Predigt auf Seite CCCIX b. Die Bedeutung von verschiedenen Menschen ist in etlichen damaligen Büchern nachzulesen (Beispiel: „nicht einerlei Volk, sondern mancherlei Mutter Kind beisammen“), wobei „Mutter Kind“ mal in zwei, mal „Mutterkind“ in einem Wort geschrieben wurde.)

Des Teufels Kinder fragen nichts nach Ehr, und gönnen sie doch andern auch nicht.

Die Bauern schlagen einander tot, aber die Edelleute machen einander die Kinder.

Die Eltern haben die Kinder lieber als die Kinder die Eltern.

Die Hausfrau (Hausmutter) hat fünf K zu besorgen: Kinder, Kammer, Küche, Keller, Kleider.

Die Hunde nehmen den Kindern das Brot, nicht den Alten.

Die Kinder der Finsternis sind klüger denn die Kinder des Lichts.

Die Kinder müssen der Eltern Schuld bezahlen.

Die Kinder muss man in sauberem Wasser baden, nicht in Mistlachen.
Die Kinder muss man in sauberem Wasser baden und nicht in Mistlachen.
Man soll die Kinder in sauberem Wasser baden, nicht in Mistlachen.

Die Kinder muss man ziehen hart, sonst ein verlorener Haufe ward.
(Dieses Sprichwort steht so 1605 in „Der Teutschen Weissheit“ von Friedrich Peters (Petri). Wander meint 1870 im 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons, das dieser Spruch aus dem Werk „Froschmeuseler“ von Georg Rollenhagen stammt. Trotzdem macht er daraus einen eigenen Spruch und gibt ihn unter Kind Nr. 403 fälschlich als Sprichwort aus: „Kinder brauchen strenge Zucht.“ Dieser selbstproduzierte Spruch ist folglich ohne Quellenangabe. Er passt zwar zur allgemeinen Ansicht der damaligen Zeit, ist aber sonst wörtlich nirgends als Sprichwort zu finden.)

Die Kinder sind der Mutter Arzt.

Die kleinsten Kinder sind die liebsten.

Die Krume der Muhme, die Rinde dem Kinde.
(Muhme = aus dem Altdeutschen bedeutet, die Schwester der Mutter = Tante des Kindes.)

Die Metzger sagen, es ist nichts mehr mit den Bauern zu machen, seit sie in der Bibel lesen und die Kinder selbst machen.

Die mit Eitelkeit schwanger sind, gebären meist ein Lügenkind.

Die Mutter alles dem Kind anhängt, ob sie gleich Dreck zu Lohn empfängt.

Die Religion hat den Reichtum geboren, aber das Kind hat die Mutter verschlungen.

Die Rute bricht den Kindern kein Bein, macht auch keine Beulen.

Die Rute Macht aus bösen Kindern gute.
(Die) Rute macht böse Kinder gut.
Rute macht die Kinder gut.
(Kommentare von früher: Hans Sachs (1494-1576): „Der ruten schmertz treibt Thorheit auss des Kindes Hertz.“ Johann Georg Wachter, Gelehrter (1663-1757): „Die bircke rut zeucht die lieb des kinds.“)

Die Rute macht fromme Kinder.

Die Toten eröffnen die Augen der Lebendigen, denn wenn jene ihre Augen geschlossen, so sehen die Kinder allererst, was sie ihnen beigelegt haben.

Die Tränen im Kindbett vergossen sind gülden vor den andern.

Die Wahrheit ist des Weines, der Kinder und Narren.

Die Welt ist blind, lässt sich regieren wie ein Kind.

Die Welt ohne Sonne ist blind, wie ein Ehebett ohne Kind.

Dreizehn Nonnen, vierzehn Kinder.

Drohen schreckt Narren wie Donner die Kinder.

Du hast Ammenweise: Was das Kind nicht verzehrt, issest du.

Du hast dem Kind die Beine noch nicht gesehen.

Ehestand ohne Kinder ist nicht allzeit Unglück.

Ein Aff, eine Frau, ein Kind, ein trunkener Mann, kein Ding lang heimlich halten kann.

Ein alter Mann, ein junges Weib, (zwei) gewisse Kinder.

Ein Bastard bringt so groß Brot für einen Pfennig als ein Ehekind.

Eine andere Mutter hat auch ein liebes Kind.

Eine barmherzige Mutter zieht lausige Kinder.

Eine Ehe ohne Kinder ist eine Welt ohne Sonne.

Eine goldene Wiege ist nicht immer eine gute Kinderstube.

Einem nackten Kinde friert auch im Weidenschatten.

Einem nackten Kind kam man nichts ausziehen.

Eine Mutter ist unsers Herrn Gottes Kinder Magd.

Eine Mutter kann eher neun Kinder, als neun Kinder eine Mutter ernähren.
Eine Mutter kann viel Kinder ernähren, aber viel Kinder nicht eine Mutter.

Eine Narrheit zu unterhalten kostet mehr als zwei Kinder.
Ein Laster kostet mehr denn zwei Kinder.

Einerlei Kinder, mancherlei Sinn.

Einer Mutter ist das kränkste Kind am liebsten.

Eine Stiefmutter ist eine böse Rut, und tut den Kindern selten gut.

Eine Witwe, die sich wieder verheiratet und Kinder hat, die tut wie ein Huhn, sie hält sich zum Hahn und vergisst der Hühnlein.

Ein frommes Kind kennt seinen Vater.

Ein gut erzogen Kind ist eine Rechnung ohne Probe.

Ein Haufen Eier und Haufen Kinder sind bald vergangen.
Ein Haufen Kinder und Haufen Ameiseneier vergehen bald.

Ein jedes Kind bringt sein Glück mit, wenns geboren wird, und nimmts mit weg, wenns stirbt.

Ein junges Kindlein, ein junges Sträuchlein, das kann man beugen und lenken, wohin man will.

Ein Kind, Angstkind, zwei Kinder, Spielkinder.

Ein Kind, kein Kind; zwei Kind, ein halb Kind; drei Kind, ein Kind.
Ein Kind, kein Kind; zwei Kind, Spielkind; drei Kind, viel Kind; vier Kind, ein ganzes Haus voll Kinder.

Ein Kind merkt es, dass ein Kalb ein Vieh ist.

Ein Kind, Notkind.

Ein Kind redet, wie es weise ist.

Ein Kind so klein als eine Maus macht ein Zorn so groß als ein Haus.
Ein Kind wie eine Maus macht einen Hader*14 wie ein Haus.

Ein Mann, wie ein Kind: Alles, was er sieht, will er haben.

Ein Mondkind fährt mit dem Glück auf und ab.
(Zusatz 1630 bei Christoph Lehmann: „Wenn das Glückrad aufsteigt, so ist er voller Freuden; steigt es ab, so ist Jammer und Wehklagen.“)

Pferd ohne Zaum, Kind ohne Rut tun nimmer gut.

Ein schwarzes Kind find auch wohl einen weißen Groschen.

Ein stolzer Pfaff, ein junger Aff, ein unverschämtes Weib und Kind, die sind des Teufels Hofgesind.

Ein ungelehrtes Kind, der man viele find, ist wie ein Kind, in Sachen blind.

Ein Vater ernährt eher zehn Kinder, als zehn Kinder einen Vater.
Ein Vater kann leichter zehn Kinder ernähren, als zehn Kinder einen Vater.

Es kann eher ein Vater zehn Kinder ernähren, als zehn Kinder einen Vater.

Ein verwöhntes Kind wird mutwillig.

Ein Wort ist ein Wind, wer's sehet, ist ein Kind.

Einziger Sohn, liebes Kind.

Einzig Kind, liebes Kind.

Eltern erziehen die Kinder, aber Nachbarn verheiraten sie.

Eltern fressen oft ihren eignen Kindern eine Krankheit an den Hals.

Eltern können an ihren Kindern die Seligkeit erlangen, auch an ihnen ihr Heil verdienen.

Eltern sind oft wie Affen, die ihre Kinder vor Liebe zu Tode drücken.

Eltern sollen den Kindern Schätze sammeln, nicht die Kinder den Eltern.

Eltern sollen viel tun und lassen um ihrer Kinder willen.

Er will seinen Vater lehren Kinder machen.

Es dünkt dem Affen, er hab die schönsten Kinder.

Es haben alle Adamskinder ein Würmlein in dem verbotenen Apfel gegessen.

Es ist besser, das Kind weine denn der Vater.
Besser das Kind weine, denn der Vater.

Es ist besser, die Kinder bitten dich, als du sie.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 33, 22)

Es ist besser Kinder weinen, denn alte Leute.
Es ist besser Kinder weinen, denn du.
Besser, die Kinder weinen, als du.
(Als Erklärung zu diesem Sprichwort schrieb Agricola 1530: „Wenn man die Kinder nicht straft in der Jugend, so richten sie hernach Unglück an, also, das die alten Leute den Schaden müssen beweinen helfen, und es hilft doch nicht, denn es ist zu lang geharrt.“ Das bedeutet, eine schlechte Erziehung der Kinder und Fehler der Eltern dabei lassen sich meist nie mehr korrigieren. Selbst als alte Leute werden sie unter einer fehlerhaften Erziehung zu leiden haben. Ohne berechtigte Strafen und mit zu viel Nachsicht schaden Eltern ihren Kindern. Heute gibt es fast überall Elternschulen, die den Eltern bei der richtigen Erziehung helfen können. Leider werden solche Hilfen zu oft nicht angenommen.)

Es ist besser, zehn Kinder gemacht, als ein einziges umgebracht.
Es ist besser zehn Kinder zeugen, als ein einziges umbringen.

Es ist ein Kind als ein ander Rind.

Es ist ein kluges (weises) Kind, das seinen Vater kennt.

Es ist ein weniges, das die Kinder freut.

Es ist keine Eule, die nicht schwöre, sie habe die schönsten Kinder.
Es ist keine Eule, sie schwört, sie habe die schönsten Jungen.

Es ist keine Hur(e) so bös, sie zöge gern ein fromm Kind.

Es ist keine Mutter so bös, sie zöge gern ein fromm Kind.

Es ist kein Kinderspiel, so (wenn) ein alt Weib tanzt.

Es ist kein Kinderspiel, wenn alte Leute auf Stecken reiten.

Es ist nichts lieber's als Kindes Kind.
Nichts lieber als Kindeskind.
(Das bedeutet, meist sind einem die Enkel lieber als die eigenen Kinder.)

Es meint jede Frau, ihr Kind sei ein Pfau.

Es nimmt einen bösen Ausgang, wenn die Eltern mit den Kindern viel zärteln.

Es sind unleidliche Kinder und Hunde, die Nachsicht finden zu jeglicher Stunde.

Es soll keiner ein Weib nehmen, er könne denn zwei ernähren, nämlich Weib und Kind.

Es weiß niemand davon als die jungen Kinder und die alten Leute.

Eva hat ihren Kindern viel Elend hinterlassen.

Findelkinder, arme Kinder.

Finstere Gedanken sind die Kinder eines melancholischen Kopfes.

Fremde Kinder werden wohl erzogen.

Fromme gelinde Mütter ziehen böse Kinder.

Frühweise Kinder leben nicht lange, oder es werden Gecken daraus.

Frühwitzige Kinder leben nicht lange, aber Spätobst liegt lange.

Frühwitzige Kinder werden (frühe) Tölpel.

Gebrannte Kinder scheuen das Feuer.
Gebrannte Kinder fürchten das Feuer.
Gebranntes Kind scheut das Feuer.
(Ein) Gebrannt(es) Kind fürchtet das Feuer.
Verbranntes Kind scheut das Feuer.
Verbranntes Kind fürchtet das Feuer.

Geiz, Neid und Vorteil sind Geschwister Kinder und kommen von einem Vater her, der heißt ein Lauser und karger Filz.

Gib dem Kinde was es will und dem Hunde, so oft er mit dem Schwanze wedelt, so wirst du einen guten Hund und ein böses Kind haben.

Gib einem Buben eine Frau und einem Kind einen Vogel, es ist beider Schade (so ist beider Untergang vor der Tür).

Gottes Kinder sind wir all gemein, so wir glauben an ihn allein.

Gottes Schwachheit überwindet alle Stärke der Menschenkinder.

Gott ist allmächtig, allwissend, geschäftig und sorgfältig, der sich der seinen annimmt, wie ein Vater seiner Kinder.

Gott muss seinen Himmel mit Kindern und Albernen füllen.

Guter Gesell, böser Kindvater.
Hätte jedes Kind seinen rechten Namen, so hießest du nicht Peter Götz.

Heim erzogen Kind ist bei den Leuten wie ein Rind.

Hochzeitgehen (Kinderheben) ist ein Ehr, macht den Beutel aber leer.

Im ewigen Leben wird nächst Gott das der beste Schatz sein, viel Kinder im Himmel wissen und haben.

In großen Häusern findet man selten gute Kinder Zucht.

In Schwaben ist die Nonne keusch, die noch nie ein Kind gewonnen.

Ist das nicht eine feine Kurzweil, sagte jener, da warf er Weib und Kind zum Haus hinaus.

Ist der Vater ein Dieb und die Mutter eine Hure, so geraten die Kinder nicht desto besser.

Ist eine Mutter noch so arm, gibt sie doch ihrem Kinde warm.
Eine Mutter, wie arm, gibt doch einem Kinde warm.

Jeder Mutter Kind ist schön.

Jedes Kind ist seines Vaters.

Je frommer Vater, je ärger Kind.

Je lieber(es) Kind, je schärfere Rute.
(Das bedeutet, soll das Kind gut geraten, darf man nicht alles durchgehen lassen. Man muss bei Verfehlungen oder bösen Taten auch strafen und tadeln und Vorschriften machen. Das muss nicht unbedingt mit Prügeln und Schlägen wie früher üblich geschehen, es gibt genügend andere Erziehungsmethoden, aber ohne die richtige Strenge und Fürsorge werden aus Kindern oft nur schlechte und unfähige Erwachsene. Im Zweifel helfen heute Jugendämter, Elternschulen und andere. Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel bei den Sprüchen Salomos 13, 24.)

Je mehr Kinder, je mehr Glücks.

Je schärfer die Rute, je besser das Kind.

Junge Kinder haben das Essen lieb.

Katzenkinder lernen wohl mausen.
Katzenkinder mausen gern.

Kaufe deines Nachbarn (Nachbars) Rind und freie deines Nachbarn (Nachbars) Kind.
(Da weiß man schon vorher, was man bekommt.)

Kein Aff', er schwört, er habe die schönsten Kinder.

Kennte jedes Kind seinen Vater, wo wolltest du deinen finden?

Kinder besudeln sich mit Brunz und Dreck, sitzen und essen im wüst, sind doch den Eltern lieb und putzen sie.

Kinder findet man nicht auf dem Mist.

Kinder haben Lachen und Weinen in einem Sack.
Lachen und Weinen in einem Sack haben.
(Das bedeutet, man lacht und weint einfach so, ohne Grund, um anderen etwas vorzumachen und etwas zu erreichen. Wilhelm Körte nannte es: „Lachen oder Weinen, das nicht aus dem Herzen kommt“)

Kinderhände sind leicht gefüllt.
Kindeshand ist bald gefüllt.
Kindeshand ist bald gefüllt, Kindeszorn ist bald gestillt.
Kindes Hand ist bald gefüllt, Kindes Zorn ist bald gestillt.
(Ein Sprichwort, aber verschieden geschrieben. Kindes Hand und Kindes Zorn stehen so 1837 bei Wilhelm Körte (Nr. 3378) und wird auch so 1840 von Braun abgeschrieben (Nr. 1837). Karl Simrock schreibt 1846 teilweise von beiden ab, macht aber Kindeshand und Kindeszorn daraus. Wander nimmt gleich beide in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon auf: Kindes Hand unter Kind Nr. 617 und Kindeshand unter Kinderhand Nr. 6. Zusätzlich sind bei ihm auch mehrere Einträge in Mundart mit nur der 1. Hälfte enthalten.)

Kinder hat man, Kinder kriegt man.

Kinder haut man mit der Rute und rettet ihre Seele von der Hölle.
(Dieses 500 Jahre alte Sprichwort zeigt, das man früher andere Ansichten von Kindererziehung als heute hatte. Besser wurden die Kinder auch damals nicht und ob durch falsche Erziehung Eltern selbst in die Hölle kommen, sollte man die Kinder fragen.)

Kinder lässt man nicht Brot schneiden, sie würden sich mit dem Messer nur Schaden tun.

Kinder leckt man nicht aus (dem) Schnee.

Kinder machen große Freud und machen auch großes Herzeleid.

Kinder machen lieb und leid.

Kindermaß und Kälbermaß, das müssen alte Leute wissen.

Kinder mögen auch gern schön sein.

Kindermund tut oft die Wahrheit kund.
Kindermund tut Wahrheit kund.
(Im 21. Jahrhundert wird wohl jeder die untere Version als Sprichwort kennen. Die obere Version ist erstmalig 1880 im 5. Band von Wanders Deutschem Sprichwörter Lexikon als Nachtrag unter Kindermund Nr. 2, leider ohne Quellenangabe, zu finden. Erst 1897 ist die heute übliche Form im Roman Stechlin, im zweiundzwanzigsten Kapitel, von Theodor Fontane zu finden. Das legt den Schluss nahe, das auch dieses ein von Wander produzierter Spruch ist, der sich erst Jahrzehnte später etwas verändert zum heutigen Sprichwort entwickelt hat.)

Kinder, Narren und volle Leute sagen gern die Wahrheit.

Kindern soll man keine Messer in den Händen lassen.

Kindern ziemen kindische Gebärden.


Kinder sagen wohl, das sie gestäupet sind, sie sagen aber nicht warum.

(Stäupen = mit Ruten streichen, ein Kind stäupen, zur Strafe mit der Rute schlagen.)


Kinder schöpft man nicht aus (dem) Brunnen.

Kinder sehen auch gern gemalte Bilder.

Kinder sind das lieblichste Pfand und Band der Ehe oder der beste Segen des Ehestandes.

Kinder sind die beste Wolle vom Schafe.

Kinder sind eine Gabe des Herrn, und Leibs Frucht ist ein Geschenk.

Kinder sind einem nicht am Schienbein gewachsen.

Kinder sind halbe Arbeit und heil essen.

Kinder sind Kinder.

Kinder sind lieb, denn sie werden sauer.

Kinder sind seltsame Ware, wer sie nicht hat, möcht sie gern haben; wer sie hat, der möcht sie nicht verlassen und hat doch nur Mühe und Arbeit mit ihnen.

Kinder sind wie Reif am Zaun.

Kinder sollen nicht Krieger sein.

Kinder soll man ziehen, dass der Apfel bei der Rute liege.

Kinder tun kindische Tat.

Kinder tun, wie Kinder pflegen.

Kinder und Bienenstöcke nehmen bald ab, bald zu.

Kinder und junge Hunde denken lange.
(Das bedeutet, sie erinnern sich lange an Ereignisse aus der Jugend.)

Kinder und Kindes Kinder sind Stützen und Strebe des Alters.

Kinder und Narren glauben bald.

Kinder und Narren sagen (reden) (immer) die Wahrheit.

Kinder und Toren dienen nicht zusammen.

Kinder unter meinen Zeichen geboren müssen andrer Leute Narren sein.

Kinder vertreiben die Alten.

Kinder wachsen keinem an den Fersen.

Kinder Weinen macht Frauen singen.
Der Kinder Weinen macht die Frauen singen.

Kinder werden Männer, wenn sie lang leben.

Kinder werden uneins und bald wieder eins; wer sich dazwischen steckt, der ist ein Narr.

Kinder wollen das Auge immer eher füllen, denn den Bauch.

Kinderzeugen ist keine Zwangsarbeit.

Kinderzucht ist die Quell alles Glücks und Unglücks in Landen und Städten.
(Kinderzucht = Kindererziehung.)

Kinder zu viel lieben heißt hassen.

Kindeshand bebt leicht.


Kindes Wille ist eines Dreckes wert.


Kindes Willen ist nicht zu trauen; was sie heut wollen, tut es morgen grauen.


Kind macht der Mutter immer Mühe.

Kindstaufe bricht Ehestiftung.

Kleine Kinder, kleine Sorgen - große Kinder, große Sorgen.
Große Kinder, große Sorgen.
Kleine Kinder machen Kopf-, große Kinder Herzens-Weh.

Kleinkinderdr– ist der beste Kitt für Weibertreue.
Kleinkindersch– , der beste Kitt für Weibertreue.

Kluge Kinder leben nicht lange.

Krieg ist kein Kinderspiel.

Kundschaft macht Freundschaft, Freundschaft macht Küssen und Küssen macht Kinder.

Kunst lehrt Hühner ausbrüten, aber nicht Kinder zeugen.

Landeskinder soll man vor andern befördern.

Lass den Kindern einen gnädigen Gott und guten Namen, so sind sie unverdorben, sie kommen, wohin sie wollen.

Lass fahren, was nicht bleiben will, es sein der Mutterkinder viel.

Lass Kinder lernen Ehr und Gunst, so kriegen sie wohl Geld und Gunst.

Läuse und Kinder geraten alle Jahr.

Leidet man, dass die Kinder lügen, so lernen sie darnach stehlen.
(Heut glaubt wahrscheinlich keiner mehr an dieses Sprichwort, da Kinder öfter Lügen. Das die Eltern aber teilweise deswegen mit anderen streiten, weil sie von ihren Kindern sagen, sie würden nicht lügen, ist ein Fehler der Eltern, da sie dadurch das Lügen der eigenen Kinder fördern und Beziehungen zu anderen, Nachbarn, Freunden oder anderen verschlechtern. Wie etliche andere fehlt dieses Sprichwort in Wander Sprichwörter Lexikon. Dort steht nur ohne Quelle unter Lügen Nr. 105: Wer das Lügen leidet, lehrt das Stehlen. Möglicherweise hat er hier wieder wie oft etwas verändert.)

Liebe Kinder haben viele Namen.
Lieben Kindern gibt man viele Namen.
Dem liebsten Kind gibt man viele Namen.

Lieben ist nicht Sünd, und küssen macht kein Kind.

Lieber ungezogene Kinder als verzogene Kinder.

Liebes Kind, lernst du wohl, wirst du gebratner Hühner voll; lernst du aber übel, so geh mit den Säuen über den Kübel.

Mancher alter grauer Mann trägt noch seinen Kindskopf.

Mancher Graukopf steckt noch in der Bubenhaut, und geht sein Lebtag in Kinderschuhen.
Mancher ist alt von Jahren und steckt doch in der Bubenhaut und geht sein Lebtag in Kinderschuhen.

Mancher sorgt für die Wiege, eh das Kind geboren ist.

Man findet manches seltsame Mutterkind auf Erden.

Man fragt die Kinder groß nicht, was sie klein getragen haben.

Man gibt oft einem ein Kind, wär's eine Gans, es wär' keine Feder dran.

Man kann nicht auf einmal aller Kinder Gevatter werden.

Man küsst das Kind oft um der Mutter willen (wegen).
Man küsst oft das Kind der Mutter wegen.
(Ein häufiges Sprichwort, auch bei Wander. Er hat es vier Mal, zwei Mal mit und ein Mal ohne Quellenangabe und ein Mal als Übersetzung aus dem Englischen: Kind Nr. 712 und 713, Küssen Nr. 18 und Mutter Nr. 21)

Man legt die jüngsten Kinder insgemein zuerst zu Bett, sagte eine Tochter, als sie ihre ältere Schwester auf den Ofen setzte. (vor ihr verheiratet wurde)
(Früher mussten die älteren Schwestern vor den jüngeren verheiratet werden. Das Sprichwort ist die Beschwerde einer jüngeren Schwester, die wegen der älteren warten musste.)

Man muss Bäckerskindern keine Stuten geben.

Man muss dem Kind den rechten Namen geben.
Man muss dem Kind einen Namen geben.

Man muss den Kindern nicht zu viel Willen lassen.

Man muss es ihm vorkäuen, wie einem jungen Kindlein.

Man sieht's dem Kind an, was es für einen Vater hat.

Man sieht wohl, wes Geistes Kind er (sie) ist.

Man soll das Kind nicht mit dem Bade ausschütten (verschütten).
Das Kind mit dem Bad' ausgießen.

Man straft gern am Gesind, was verbrochen hat das Kind.

Metzger, Gerber und Schinder sind Geschwisterkinder.

Mit einem Narren lässt sich kein Kind taufen.

Mit Kindern muss man spielen, solange man sie noch hat.

Mit viel Weibern zeugt man viel Kinder.

Morgenröte kann nicht lügen,
Mägdebauch kann nicht betrügen.
Ist's nicht Regen, ist es Wind,
ist's nicht Schmer, so ist's ein Kind.
(Schmer = aus dem mittelhochdeutschem, Fett, Bauchfett.)

Muss ist Zwang, und Kreischen ist Kindergesang.

Muss zieht gute Kinder.

Mutter dich, liebes Kind, und nimm des Vaters Weis an.

Mütter lehren die Kinder den Gang wie der Krebs seine Jungen.

Nachlässige Eltern machen faule Kinder.

Nachlässige Eltern ziehen keine guten Kinder.

Narren und Kinder sind auch Leute und nicht zu schelten.

Narren und Kinder waschen allzeit mehr denn weise Leute.

Narren, Weiber und Kinder lassen sich nicht lieben.
Narren, Weiber und Kinder lassen sich nicht umsonst lieben.
(Die Erklärung für das Sprichwort aus dem Jahr 1837: Sie schlagen gleich über die Schnur; das bedeutet, sie übertreiben gleich und überschreiten gleich unbekümmert die üblichen Grenzen und schlagen über die Stränge.)

Nenne das Kind, so kennt man das Kind.

Non credo, sprach der Mönch, als ihm die Magd ein Kind brachte.

Nordwind, Aachener Kind, Lütticher Blut, tut selten gut.

Ob du der Erben mangelst dein, so wird dein Tod desto leichter sein. Die Kinder geben etwa Freud, sie machen auch groß Herzeleid.

Oft essen die Eltern Holzäpfel, davon den Kindern die Zähne stumpf werden.
Wenn die Väter saure Weinbeeren essen, so werden den Kindern die Zähne stumpf davon.
Die Kinder kriegen oft stumpfe Zähne, wenn die Eltern haben Wintertrollen gegessen.

Oft geht man mit einem um, wie Kinder mit Puppen, bald schmücken sie dieselben, küssen sie, bald schlagen sie die, oder werfen sie zu Boden, heben sie wieder auf und haben sie wieder lieb wie zuvor.

O wehe des Vogels Herzeleid, der in der Kinder Händ geriet.

Pfaffenkinder und Schweizer-Küh', wenn sie geraten, ist's gutes Vieh.

Priesterkinder, Müllerrinder, Bäckerschwein wollen gut gefüttert sein.

Priesterkinder und Müllerküh, wenn sie geraten, sind gutes Vieh.

Quarrige Kinder gehen am längsten.

Reiche Leute verziehen ihre Hunde, arme Leute ihre Kinder.

Reicher Leute Kinder geraten selten wohl.
(Andere Varianten: Großer Leute, Weiser Leute . . )
Herrenkinder geraten selten wohl.
Vornehmer Leute Kinder geraten selten wohl.
Weise Leute haben gewöhnlich (gemeiniglich) törichte Kinder.

Reicher Leute Kinder und armer Leute Pferde werden bald groß.

Reicher Leute Kinder und Bettelhütten werden schnell (gemeiniglich geschwind) alt.

Reiche Weiber machen arme Kinder.

Schäfer und Schinder sind Geschwisterkinder.
(Die Schäfer und ihre Knechte pflegen verendeten und zu schwachen Schafen das Fell über die Ohren zu ziehen.)

Schmeichelei ist der Natur gemäß und den Kindern gegen die Eltern angeboren.

Schmiedes Kinder sind der Funken gewohnt.
Schmieds Sohn ist der Funken gewohnt.

Schönheit? ein Kindbett!

Schreiben, Rechnen, Singen soll ein Kind aus der Schule bringen.

Schwerredenden Kindern hilft es, Bettelbrot zu essen.

Seinen eigenen Kindern ist einer keine Stiefmutter.

Setzt man sein Licht zu hoch, so löscht's der Wind, zu nieder, so löscht es ein Kind.
Setzt man's Licht zu hoch, so löscht es der Wind; setzt man's zu niedrig, so löscht es das Kind.
Setzt man das Licht zu hoch, so löscht es der Wind, zu nieder, so löschen es die Kind'.

So lange kriecht ein Kind, bis es gehen lernt.

So Ostern auf einen Sonntag fällt, ist jedes Kind seines Vaters.
Wenn Ostern auf 'nen Sonntag fällt, ist jedes Kind seines Vaters.

So viel Kinder, so viel Vaterunser.

Speikinder, Gedeihkinder.

Speyrer (Speyrer) Wind, Heidelberger Kind und Hessenblut tun selten gut.

Starkes Kind, starke Krankheit.

Steht das Kind wohl, so ist jede Hebamme gut.

Sterben ist kein Kinderspiel.

Stolze Weiber, böser Kinder Mutter.

Strafe dein Kind und lass fremde die ihrigen strafen.

Um des Kindes willen küsst man die Amme.

Ungeratene Kinder sind Nägel zu der Eltern Sarg.

Ungestüm will durchdringen, und sollt' es der Nonn ein Kind bringen.

Ungezogne Kinder gehn zu Werk wie Rinder.

Unsers Nachbarn Kinder sind allweg die bösesten.

Unsers Nachbars Kinder sind immer die schlimmsten.

Vatersegen baut den Kindern Häuser, Mutterfluch reißt sie nieder.
Des Vaters Segen baut den Kindern Häuser, der Mutter Fluch reißt sie nieder.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach (neu 3, 9) alt 3, 11: „Denn des Vaters Segen baut den Kindern Häuser; aber der Mutter Fluch reißt sie nieder.“)

Vergesslichkeit und Faulheit sind Geschwisterkinder.

Viel Kinder, viel Vaterunser; viel Vaterunser, viel Segen.

Vor Türen und Toren gehn Kinder verloren.

Wären die Kinder nicht lieb, wer würde sie erziehen?
Wären Kinder nicht lieb, wer möchte sie ziehen?

Wart, es ist noch ein Kind zu taufen.

Was das Kind nicht mag, das mag die Amme.
Was das Kind nicht mag, geht der Amme durch den Krag.

Was die Eltern einbrocken, das müssen die Kinder ausessen und trinken.
(Das bedeutet, für Fehler der Eltern müssen die Kinder einstehen. Meist sind das Erziehungsfehler der Eltern, die nicht gelernt haben, ihre Kinder richtig auf das Leben vorzubereiten. Sie versagen deswegen häufiger in der Schule, der Ausbildung und später im Beruf und endlich in einer funktionierenden Partnerschaft im Leben, die vielen Singlehaushalte an manchen Orten sind ein Beweis.)

Was die Kinder am liebsten wollen, das soll man ihnen am wenigsten geben.

Was Eltern bald vergessen kann, nimmt sich der Kinder auch nicht an.

Was hilft den Kindern Gut und Geld, Haus, Hof und Acker in dem Felde. Wer sie von Gott recht lehren lässt, der tut bei ihnen das Allerbest.

Was ist lieber als Kindes Kind?

Was man den Kindern gelobet, das muss man in der Hand haben.

Was nicht Kind, wird nimmer Kind.

Wehe dem Land, wo (da) der Herr ein Kind ist.
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Der Prediger Salomo 10, 16: „Weh dir, Land, dessen König ein Kind ist und dessen Fürsten in der Frühe tafeln!“)

Weiberherzen und Aprilwetter sind Geschwisterkinder.

Weibs und Kinder vergessen ist kein Kinderspiel.

Weib und Kind sind lieber, denn Vater und Mutter.

Weise Kinder kriegen wohl graue Röcke, aber nicht graue Köpfe.

Weise Kinder sind der Eltern Freud.

Weisem Kind ist man feind.

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

Wen andere Leute nicht plagen, den quälen seine eignen Kinder.

Wenn das Feuer erloschen ist, spielen die Kinder mit der Asche.
(Das bedeutet, wenn die Gefahr vorbei ist, sind alle mutig, so wie alle den toten Löwen mit Füssen treten, den sie noch lebend über alle Maßen fürchteten.)

Wenn das Kind ertrunken ist, deckt man den Brunnen zu.

Wenn das Kind getauft ist, will es jedermann halten (heben).

Wenn der Teufel an frommen Eltern nichts schaffen kann, so richt er sich an ihre Kinder.

Wenn die Eltern ihre Kinder beieinanderhaben, so denken sie nur in ein Haus, steuern sie die Kinder aus, so müssen sie in viele Häuser denken.

Wenn die Kinder beginnen groß zu werden, so wird die Mutter alt.

Wenn die Kinder eine Stiefmutter haben, so haben sie auch einen Stiefvater.

Wenn die Kinder lernen gute Bissen kennen, so ist das studieren aus.

Wenn die Kinderschuhe zerbrochen sind, legt man Stiefel an.

Wenn die Waisen kommen in der Vormünder Hände, das ist, als wenn die Vögel kommen in der Kinder Hände.

Wenn eine Mutter zwei Kinder hat, so ist eine Sau dabei.

Wenn ein Kind krank ist, da ist der Mutter Hand die beste und gelindeste Arznei.

Wenn es heißt, ein Kind geboren, haben die Rüben den Geschmack verloren.

Wenn fromme Eltern ein Bissen Brots unter der Seele hätten, sie teilten ihn ihre Kinder mit.

Wenn große Plagen kommen, so gehts gemeiniglich über das junge Volk, denn Gott hat gern die Kindlein bei sich in Himmel.
(Die fast 100.000 gefallenen russischen Soldaten im Angriffskrieg gegen die Ukraine sind zwar verhältnismäßig jünger, man wird sie aber wahrscheinlich ob ihrer Gräueltaten und Verbrechen vergeblich im Himmel finden. Ebenso manchen orthodoxen Kirchenfürst, der den völkerrechtswidrigen russischen Angriff und Eroberungskrieg gegen die Ukraine 2022 gutheißt.)

Wenn Hunde, Kinder und Fliegen Geldes genug hätten, so wären Würste, Pfefferkuchen und Honig so teuer, das es niemand anders kaufen könnt.

Wenn Kinder kacken wollen wie große Leute, so knacken ihnen die Ärsche.


Wenn Kinder nicht so angenehm wären, wer wollt sie aufziehen und nähren.

Wenn Kinder nicht so lieb wären, so würden sie langsam erzogen.


Wenn Kinder rot werden, haben sie was angestellt.

Wenn Kinder und Narren zu Markte gehen, lösen die Krämer Geld.

Wenn Kinder unrein (ungewaschen, ungebürstet) sind, das ist das beste Zeichen, dass sie eine böse Stiefmutter haben.

Wenn Kinder wohl schreien, so leben sie lange.

Wenn man den Kindern den Willen tut, so schreien sie nicht.
Wenn man Kindern ihren Willen tut, schreien sie nicht.

Wenn man dem Kinde den Finger gibt, so will es die Hand.

Wenn man die Kinder nur zum Aushalten zeugt, so dienen sie nicht wohl zum Haushalten.

Wenn's Kind geboren ist, ist das Testament schon gemacht.

Wenn's Kind tot ist, hat die Gevatterschaft ein Ende.

Wenn's Kind zahnt, soll die Mutter den Unterrock verkaufen, um ihm Wein zu geben.

Wenn wir geboren werden, so sind wir Kinder des Tods, und alt genug zu sterben.

Wer Kindern und Narrren die Finger ins Maul steckt, der wäre gern gebissen.
Wer Narren und Kindern den Finger in den Mund (ins Maul) steckt, der wäre gern gebissen.

Wer dem Kinde die Nase wischt, küsst der Mutter den Backen.

Wer die Kinder verzärtelt, setzt sie ins leichte Schiff.
(Wenn Kinder in der Jugend alles von den Eltern bekommen und ihnen keine Grenzen aufgezeigt werden, sind sie später nicht in der Lage, sich selbstständig zu versorgen. Sie verschulden sich, weil sie den Umgang mit Geld nicht gelernt haben. Wenn sie etwas sehen, wird gleich alles gekauft, ohne die eigenen Möglichkeiten abschätzen zu können. Nur weil andere es auch haben, werden Schulden gemacht, die später zu Überschuldung, Insolvenz und Armut führen. Sie können keine Partnerschaften eingehen, weil sie nicht gelernt haben, Kompromisse zu schließen. Sie werden vor jedem Problem kapitulieren, weil sie das normale Leben nicht kennen. Sie sitzen in einem zu leichtem Schiff, das beim geringsten Seegang kentert und untergeht.)

Wer einem ein Kind zur Ehe gibt, der gönnt ihm auch das Gut.

Wer einen Wolf zum Gevatter hat, der schenk' ihm unterm Mantel einen Hund ins Kindbett.

Wer ein säugendes Kind hat, der hat eine singende Frau.

Wer glaubt allein an Jesum Christ, ein Kind des ewigen Lebens ist.

Wer in jeder Woche einen blauen Montag und einen grünen Donnerstag macht, bescheidet seinen Kindern den Bettelstab und den Gemeinkasten.

Wer kann jeder Mutter ein frommes Kind erziehen?

Wer keine Kinder hat, weiß nicht, warum er lebt.

Wer mit Kindern spielen will, der muss sich der Docken nicht schämen.
Wer mit Kindern ein Spiel anricht, muss sich der Docken schämen nicht.
(Docken = ein zusammen gelegtes Bund Schnüre; mit Puppen spielende Kinder; Puppen machen.)

Wer ohne Züchtigung ist, der ist ein Bastard und kein Kind.

Wer seinen Kindern gibt das Brot, dass er muss selber leiden Not, den schlage man mit Keulen tot.
Wer seinen Kindern gibt das Brot, dass er muss selber leiden Not, ist wert, dass man ihn schlägt mit der Keule tot.

Wer sich freit ein Nachbarskind, der weiß auch, was er find't.

Wer Weib und Kinder hat, darf nicht um Arbeit sorgen.

Wie der Tag ist ohne Sonne, die Nacht ohne Stern, also ist das Leben ohne Ehe und die Ehe ohne Kinder.

Wie du deine Eltern hältst auf Erden, gleich dich deine Kinder halten werden.
Wie einer seine Eltern ehrt, so ehren ihn seine Kinder wieder.
Wie einer seine Eltern hält auf Erden, gleicher Gestalt ihn seine Kinder halten werden.
Wie einer seine Eltern hält auf Erden, gleichfalls seine Kinder halten werden.

Wie ein jeder sein Kind haben will, also bekommt und hat er's.
(Das bedeutet, je nachdem die Eltern es ihren Kindern vorleben und erziehen, oder eben nicht, verwöhnen, zu streng sind oder vernachlässigen, danach geraten die Kinder und die Eltern müssen selber damit zurechtkommen.)

Wie hoch die Gerichte Gottes sind, kann begreifen kein Menschenkind.

Wie man die Kinder gewöhnt, so hat man sie.

Wie man die Kinder zeugt, so lohnen sie einem.

Willst du deine Kinder zu unglücklichen Erwachsenen machen, so erfülle ihnen jeden Wunsch.

Wir sind auch Kinder gewesen!

Wo find man Kinder, die verstehen, wie sie der Mutter zu Herzen gehen.

Wo Glimpf und Güte nicht will helfen an den Kindern, da muss man die Rut nicht sparen.

Wohlgeratene Kinder, des Alters Stab.

Wo Kinder sind, da kommen Kinder zu.

Wo Kinder sind, da soll man Unehrbares weder sagen noch sehen lassen.

Wo's Kind gewöhnt ward, so schlägt's in die Art.


Zieh eine Krähe auf, so soll sie deinen Kindern die Augen aushacken.

Zu Ämtern braucht man nicht Landeskinder, sondern Männer.

Zu Ehrlicher und guter Leute Kindern hat man sich aller Ehre und Gutes zu versehen.

Zu einem frommen Weib gehören sechs K, nämlich, dass sie sehe auf die Kirche, Kasten, Kammer, Kinder, Keller und Küche.


Zu viel Mutterliebe schadet den Kindern.