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Über 27.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit W

Deutsche Sprichwörter mit W


Über 27.000 deutsche Sprichwörter


Sprichwörter aus Deutschland


Sehr viele Sprichwörter aus Deutschland haben ihren Ursprung schon vor langer Zeit, manche vor  mehreren Tausend Jahren. So geht das deutsche Sprichwort „Eine Schwalbe  macht (noch) keinen Sommer.“ auf die Fabel „Der verschwenderische  Jüngling und die Schwalbe“ des griechischen Fabeldichters Äsop zurück.  Äsop lebte um 600 v. Chr. und war wahrscheinlich Sklave mehrerer Herren, bis einer ihn freiließ. Ebenso haben verschiedene Sprichwörter ihren  Ursprung bei den Römern oder Griechen vor 2000 Jahren. Viele beruhen  auch auf Bibelstellen, was vergleichbare Sprichwörter in etlichen  anderen europäischen Ländern und Völkern zur Folge hatte (ebenso aus  römischen und griechischen Quellen).

Ab dem 16. Jahrhundert fingen etliche Autoren an, Sprichwörter zu sammeln und in gedruckten Büchern zu veröffentlichen:

Agricola von Issleben 1530, Sebastian Franck 1541, Chr. Egenolffs Erben 1560, Andream Gartner 1574, M. Fridericum Petri 1605, Jan Gruter 1610, Georg Henisch 1616, Christoph Lehmann 1630, Andreas Sutor 1716, Joachim Christian Blum 1780, Christoph Georg Heinrich Nieter 1798, Samuel Christoph Wagener 1813, Georg von Gaal, 1830, Wilhelm Körte 1837, Karl Simrock 1846, Otto Freiherr von Reinsberg, Freifrau von Reinsberg-Düringsfeld mehrere Bücher von 1863 bis 1872, Otto Sutermeister 1869, und das Deutsche Sprichwörterlexikon in 5 Bänden von Karl Friedrich Wilhelm Wander, veröffentlicht zwischen 1866 und 1880 und viele mehr.

Am umfangreichsten ist das Deutsche Sprichwörterlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander mit über 220.000 Einträgen. Leider ist es manchmal etwas ungenau oder unrichtig durch fehlende oder falsche Quellenangaben, wodurch manches fremde Sprichwort zum deutschen gemacht wurde. Ebenso hat er einige selbst ausgedacht. Die Ursachen hat Wander selbst im Vorwort des 1. Bandes 1866 erklärt. Auch im Nachwort von Joseph Bergmann im 5. Band sind seine Schwierigkeiten beschrieben. Trotzdem ist das Sprichwörterlexikon in seinem Umfang und seinem einmaligen Quellenverzeichnis bis heute unübertroffen, besonders auch, weil er es alleine und gegen etliche Widerstände zustande gebracht hat. Alles mit der Hand und ohne Computerunterstützung, ohne die heute keiner mehr etwas zuwege bringt.

Da viele Sprichwörter älteren Ursprungs sind, enthalten einige alte oder schon vergessene Wörter, oder handeln von heute unbekannten Vorkommnissen. Aus diesem Grund sind auf diesen Internetseiten bei vielen Sprichwörtern Erklärungen, die Wörter oder Sinn des Sprichworts näher erklären. Auch wenn verschiedene Sprichwörter aus der Mode genommen sind, gehören sie trotzdem zum kulturellen Erbe der Deutschen und ihrer Geschichte. Sonst könnte man auch etliche „Klassiker“ vergessen, (Goethe, Schiller oder andere) nur weil sie schon einige Hundert Jahre alt sind. Bei verschiedenen Sammlern und Autoren haben manche Sprichwörter einen unterschiedlichen Wortlaut, dann stehen hier mehrere Versionen. Da die Sammlung von Simrock bis heute am weitesten verbreitet ist, werden seine Versionen der Sprichwörter wohl die bekanntesten sein. Leider gibt es bei ihm einige sinnentstellende Druckfehler, die bis heute überdauert haben. Wenn bekannt, steht bei den entsprechenden Sprichwörtern die korrekte Version mit einem Hinweis auf den Druckfehler.

Daneben entstehen aber immer auch neue Sprichwörter, die in den alten Sammlungen nicht aufgeführt sein können. Andere Sprichwörter werden aus anderen Sprachen übernommen, wie z. B. „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Es wird heute nur als „deutsches Sprichwort“ zitiert, obwohl das falsch ist. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde das englische Sprichwort „The early bird catcheth the worm.“ im Deutschen übernommen. Es steht so schon 1637 in „A Collection of English Proverbs“ von John Ray auf Seite 101.

In etlichen Sprichwörtern stimmt auch die Rechtschreibung oder Grammatik mit der laut Duden aktuellen nicht überein. Dazu schrieb schon Johann Michael Sailer 1810 auf Seite 64 seiner deutschen Sprichwörter: „Das alte deutsche Sprichwort liebt das Negligé, die bequeme Haustracht, und lässt es den Gottscheden und Kollegen über, sein Verfahren mit der Grammatik auszusöhnen. So sind ihm z. B. der Artikel der, die, das, die Endsilbe e gar oft zu lang, das h zu weich: deshalb bleibt dies alles weg. Wie der Mann im Schlafrocke sich kein Gewissen daraus macht, dass seine Strümpfe nicht streng angezogen sind, so weiß das altdeutsche Sprichwort nichts um die Hofetikette der gebildeten Sprache. Die Zeitwörter sind dem Sprichworte oft gar zu lange: darum beschneidet es die Vorsilbe. Z, B. Werkstatt darf keines Palasts, statt: bedarf.
Ein Grund, warum das altdeutsche Sprichwort so wenig Fleiß auf die Vollendung des Gepräges verwendet, und sich darin so viele Versäumnis zuschulden kommen lässt, ist wohl auch der, dass es den Ursprung hat – mehr im Herzen, das den Sinn gibt, als im Kopfe, der ihn nach der Regel der Sprachlehre herauskleidet.“

Auf dieser Seite sind Hunderte deutsche Sprichwörter mit W, von Wer nicht bis Wer sich am Anfang und auf weiteren 70 Seiten alle anderen, alte und neuere vorhanden. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter von Wer lacht bis Wer p

Wer lacht, tut keine Sünde.


Wer Landesherr ist, dem gebührt die Landeshuldigung.

Wer lange Brot isst, der wird alt.

Wer lange droht, macht dich nicht tot.

Wer lange Finger hat, den steckt man in den Staatsfingerhut.

Wer lange Krank ist, wird selbst zum Arzt.

Wer lange lebt, der wird alt.

Wer länger schläft als sieben Stund` verschläft sein Leben wie ein Hund.

Wer lange suppt, lebt lange.

Wer lange tischelt, der wird alt.

Wer lange will alt sein, muss zeitlich anfangen.

Wer lange will zu Hofe reiten, hänge den Mantel nach beiden Seiten.
Wer lange will zu Hofe reiten, muss 'n Mantel tragen auf beiden Seiten.

Wer lang hat, lässt lang hängen.

Wer langsam aufsteht, trabet den ganzen Tag.

Wer langsam geht, kommt auch zum Ziel.


Wer langsam reitet, soll früher satteln.

Wer langsam zürnt, zürnt schwer.

Wer Latein kann, kommt durch die ganze Welt.
(Das Lateinische war in der Römerzeit vor 2000 die Weltsprache in Europa, Afrika und teilen Asiens. Später war es die Sprache der Oberschicht und Gebildeten, ohne die man nicht aufsteigen konnte. Heute ist es in der Wissenschaft unverzichtbar, da mit Latein alles bezeichnet, was eindeutig gekennzeichnet und definiert werden soll, da es für Gleiches viele unterschiedliche regionale Bezeichnungen gibt. Im Sprichwort müsste heute wahrscheinlich Englisch stehen, wenn es sich nicht gerade um Theologie handelt.)

Wer läuft, den jagt man.

Wer läuft, der fällt, wer schleicht, ist sicher.

Wer lausig ist, der wird bald grindig.
Wer lausig ist, wird leicht grindig.

Wer lebt ohne lieb, der ist lebendig Tod.
Wer ohne Liebe lebt, ist lebendig tot.
Leben ohne lieb ist lebendig tot.

Wer Leckerbissen über drei Gassen riecht, der hat gern Gäste in anderer Leute Häusern.

Wer Leib und Leben wagen will, ist zollfrei.

Wer leicht einem jeden traut, dem schläft man bei der Braut.

Wer leicht glaubt, wird leicht betrogen.
Wer leicht traut, wird leicht betrogen.

Wer glaubt, wird leicht betrogen.
Wer leichtlich jedem glaubt, der ist leichtfertig.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel. Luther-Bibel 1545/1912: Das Buch Jesus Sirach 19, 4: „Wer bald glaubt, der ist leichtfertig, und tut sich, wenn er sich so verführen lässt, selbst Schaden.“)

Wer leicht lacht, weint auch leicht.

Wer leicht schwört, der lügt auch.

Wer leicht zürnt, sündigt leicht.

Wer leiden und schweigen kann, ist ein meisterlicher Mann.

Wer leidet, dass ihn drückt sein Schuh und ihn sein Weib im Weinhaus sucht, der gehört wohl recht ins Narrenbuch.

Wer leidet, dass sein Tisch knappt, sein Ofen raucht, Kieselstein im Schuh bleibt, der mag seine Frau herleihen.

Wer leuchtete, eh du warst?

Wer Leute zu Ehren ladet, der soll der Ehren nicht vergessen.

Wer Liebe bergen will, dem kriecht sie an den Augen heraus.

Wer Lieb erzwingt, wo keine ist, der bleibt ein Narr (Tor) zu aller Frist.
Wer Liebe sucht, da keine ist, der ist ein Geck zu aller Frist.
(Dazu Lehmann 1630: „weil Zwang und Not bricht Treu und Eid.“)

Wer Liebe stiehlt, ist kein Dieb.

Wer Lieb' haben will, muss Lieb' lassen.

Wer liebt, weiß wohl, was er begehrt, aber nicht, was es ist.

Wer Linden pfropfet auf den Dorn, hat an beiden sein Recht verlorn.
Wer Linden pfropfet auf den Dorn, hat ihrer beider Recht verlorn.

Wer lobt, was ihm missfällt, der ist ein Schalk.

Wer Lockvögel feil trägt, der kann andere damit fangen.
(Lehmann schreibt 1630 gleich dahinter: „Er muss warten bis sie aufsitzen.“, was Wander 1873 nur als Bemerkung anfügt.)

Wer lügen will, der soll's nicht krumm drehen, damit er's auch fiedern könne.

Wer lügen will, mag Wunder sagen.

Wer lügen will, soll von fernen Landen lügen, so kann man ihm nicht nachfragen.
Wer lügen will, muss in die der Ferne lügen, so können die Bauern nicht nachfragen.

Wer lügen will, muss des Anfangs nicht vergessen, bis er zu Ende kommt.
Wer lügen will, vergesse vor Ende nicht seines Anfangs.

Wer lügt, der stiehlt, wer stiehlt, der lügt.

Wer lügt der trägt des Teufels Kleid.

Wer Lust hat zu tauschen, hat Lust zu betrügen.
Wer Lust zu tauschen hat, der hat Lust zu betrügen.

Wer lustig ist zu Zank und Streit, der findet bald Gelegenheit.

Wer lust zu tanzen hat, dem mag man leicht pfeifen.

Wer mächtig ist, wird auch vermessen: Große Fische die kleinen fressen.

Wer mag bei einem verzehrenden Feuer oder bei der ewigen Glut wohnen?

Wer mag den Hunden das Bellen verbieten?

Wer mag jagen, darf auch hagen.

Wer Mäßigkeit liebt, der liebt seinen Leib.

Wer mäßig lebt, der wird alt, der sich oft füllt, der stirbt bald.

Wer mault mit der Schüssel, dem schadet's (fehlt's) am Rüssel.

Wer Mäuse im Kopf hat, dem muss man eine Katze hineinsetzen.

Wer mehr hinter als vor die Rosse legt, wird nicht lange fahren.
Wer mehr hinter die Pferde legt als vor sie, der füttert nicht lange.
Wer mehr hinter die Rosse, als vor sie legt, der kann nicht lang fahren.
(Das bedeutet, vor die Pferde das Futter, hinter sie den Wagen, den sie ziehen sollen. Wenn das Futter für die Last nicht ausreicht, haben die Pferde keine Kraft zum Ziehen und der Wagen bleibt stehen. Heutzutage muss genügend im Tank und ein genügend starker Motor eingebaut sein, damit ein Lkw die gewünschte Last fahren kann.)

Wer mehr nimmt, als er soll, der spinnt sich selbst ein Seil.
(Diebstahl wurde früher mit dem Hängen am Galgen bestraft. Das bedeutet, wer also stielt, der knüpft sich selbst das Seil für den Galgen.)

Wer mehr tun will, als er vermag, hat sich Schadens zu versehen.

Wer mehr will verzehren,
als sein Pflug mag ernähren,
der mag sich nicht erwehren,
ihn muss Bettel oder Stegreif nähren.

Wer mehr verzehrt, als er gewinnt, der muss nachher mit den Mäusen essen.

Wer meinet, dass er weise sei, dem wohnt ein Esel nahe bei.

Wer meint, er sei nichts, der ist ichts, wer meint, er sei viel, der ist nichts.
(ichtwas, abgekürzt ichts = veraltet für etwas)

Wer Meisen fangen will, der muss ein Meisenbein pfeifen.

Wer Meister im Haus wolle sein, der muss nicht nach Reichtum heiraten.

Wer Meister wird, steckt den andern in den Sack.

Wer mich auslacht, kann mich auch wieder einlachen.

Wer mich ausrichtet, gedenkt nicht sein, gedächt er sein, vergäß er mein.

Wer mich mehr liebt, denn mein Gut, einem Freund derselbe recht gleichen tut.

Wer mich nicht ehren will, lasse mich ungelästert.

Wer mich nicht fragt, dem darf ich nicht antworten.

Wer mich nicht kennt, der spottet mein nicht.

Wer mich schießt, den schieß ich wieder.

Wer Minne flieht, dem folgt sie.

Wer mir gab (gibt), der lehrte mich geben.

Wer mir Liebe erzeigt, der bereitet mir Sorge.

Wer mir Schaden zufügt, der kann mir auch dienen.

Wer mir's tut, dem tu ich's wieder, sprach die Frau, als sie ihres Mannes Hemden flickte.

Wer mit Bettlern ficht, gewinnt nur Läuse.
Wer mit Bettlern rauft, hat für den Sieg Läuse.

Wer mit bösen Leuten nichts zu tun haben will, muss aus der Welt ziehen.
Wer mit bösen Leuten nicht will zu tun haben, der muss aus der Welt ziehen.
Wer nicht will mit bösen Leuten zu tun haben, der muss aus der Welt ziehen.
Wer mit Leuten nichts zu tun haben will, muss aus der Welt ziehen.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, er erste Brief des Paulus an die Korinther 5, 10: Luther-Bibel 1912: „9 Ich habe euch geschrieben in dem Briefe, daß ihr nichts sollt zu schaffen haben mit den Hurern. 10 Das meine ich gar nicht von den Hurern in dieser Welt oder von den Geizigen oder von den Räubern oder von den Abgöttischen; sonst müsstet ihr die Welt räumen.“, Luther-Bibel 2017: „9 Ich habe euch in dem Brief geschrieben, dass ihr nichts zu schaffen haben sollt mit Unzüchtigen. 10 Damit meine ich nicht allgemein die Unzüchtigen dieser Welt oder die Habgierigen oder Räuber oder Götzendiener; sonst müsstet ihr ja die Welt verlassen.“ Neue evangelische Bibel: „9 In meinem vorigen Brief habe ich euch geschrieben, dass ihr keinen Umgang mit Menschen haben sollt, die in sexueller Unmoral leben. 10 Damit habe ich nicht die unmoralischen Menschen dieser Welt gemeint, die Habgierigen, die Räuber oder die Götzenanbeter. Sonst müsstet ihr diese Welt ja verlassen.“ Immer war in diesem Sprichwort von bösen Leuten die Rede, erst ab 1840 ließen Braun und Eiselein das „bösen“ weg und Simrock schrieb 1846 von ihnen ab. Richtig ist es aber mit den bösen Leuten, wie aus der Bibel und in der ersten Nennung bei Agricola ersichtlich ist. Agricola erklärt es in seiner Sammlung: „Das ist ein Alinaton (Verfremdung) und so viel gesagt. Es ist unmöglich, dieweil wir leben, das wir bösen Leuten, arbeit, Unglück und Mühseligkeit können entlaufen. Ausserhalb der Welt wohnt niemand, in der Welt sind eitel böse Leute, die muss man leiden. Dies Wort ist freilich aus St. Pauls Epistel an die Korinter genommen.“ In seinen „Biblischen Sprichwörtern“ hält Carl Schulze es 1860 für möglich, das Agricola dieses Sprichwort erst gemacht hat.)

Wer mit dem Beutel um den Hals geboren wird, weiß nicht, was Geld ist.

Wer mit dem Kopf eine Mauer umlaufen will, der muss sorgen, zu stoßen das Gehirn.

Wer mit dem Kopf nur oben aus und nirgend an will, der stößt mit nichts mehr an als mit dem Kopf.

Wer mit dem Kopf versetzt, den schlägt man auf den Gipfel.

Wer mit dem Kopf will oben aus, der tut viel Schaden und richt't nichts aus.

Wer mit dem Munde schmandt (Schmand macht), muss mit der Nase buttern.

Wer mit dem Pförtner wohl steht, der wird bald eingelassen.
Wer's mit dem Pförtner hält, findet bald Einlass.

Wer mit dem Pfunde wägt, bedarf des Zentners nicht.

Wer mit dem Schlechten fürlieb nimmt, ist des Bessern wert.

Wer mit dem Teufel essen will, muss einen langen Löffel haben, (nur die Jesuiten bekommen ihren Teil von Hand).

Wer mit dem Winde ficht, gewinnt nur Luft.

Wer mit den Augen nicht wohl sieht, der soll mit den Fäusten desto besser zugreifen.

Wer mit den Hühnern will aufstehen, muss auch mit ihnen schlafen gehen.
Wer mit den Hühnern zu Bette geht, kann mit den Hahnen aufstehen.

Wer mit den Wölfen essen will, muss mit den Wölfen heulen.

Wer mit der Gabe zaudert, hat den Dank schon eingenommen.

Wer mit der Hoffnung fährt, hat die Armut zum Kutscher.


Wer mit der Katze zu Acker fährt, der eggt mit Mäusen zu.
Wer mit Katzen zu Acker fährt, der eggt mit Mäusen zu.

Wer mit der Magd liebäugelt, macht sie zur Herrin der Frau.

Wer mit der Post reisen will, muss eine fürstliche Börse und eines Lastträgers Rücken haben.

Wer mit dünken anfängt, endet mit reuen.

Wer mit einem Dreck ringt, er gewinne oder verliere, so bekommt er doch beschissene Hände.
(beschissen = beschmiert, verdreckt. Dreck = Verleumder, böser Nachbar oder anderes)

Wer mit einem Eid sein Lügen festigt, ist ein untreuer Mann erst und letzt.

Wer mit einem Fuchs ackert, der widerstrebt dem Pflug.

Wer mit einem Fuchs zu tun hat, der muss einen Fuchsbalg anziehen.

Wer mit einem Schalk zu tun hat, der muss in eine Schalkshaut schlüpfen.

Wer mit einem solchen Feind zu tun hat, dem alle Teufel und die höllischen Armaden den Rücken halten, der muss trefflich wachsam und vorsichtig sein.

Wer mit einem Unbeständigen zu tun hat, der hat den Aal beim Schwanz.

Wer mit einem Weib kämpft, ist übel dran. Gewinnt er, so wird sie ihm feind, verliert er, so spottet sie seiner, darum ist stillschweigen das Sicherste.

Wer mit einer gülden Angel fischt, der wagt mehr, denn er fangen kann.

Wer mir eingestiegen ist, der muss mit ausbaden.
(Ein altes Rechtssprichwort im Bezug auf strafbare Handlungen, ähnlich wie mitgegangen - mitgehangen.)

Wer mit Erbarmung ist umfangen, der wird Barmherzigkeit erlangen.
(Ein altes Sprichwort aus der christlichen Weltanschauung. Bei dem Egoismus vieler Menschen heute, wird man darauf wohl bis ins Jenseits warten müssen. Wer heutzutage Rücksicht gegenüber anderen zeigt oder sogar hilft, ist in den Augen vieler ein Schwächling und wird gnadenlos übervorteilt oder betrogen. Selbst Präsidenten von Staaten halten Völkerrecht und Vertragstreue für Schwäche, die man mit Eroberungskriegen ausnutzen zu können glaubt, siehe Russland 2022.)

Wer mit faulen lahmen Eseln pflügen muss, dem ist, übel genug geflucht.

Wer mit faulen Leuten haus hält, dem gnade Gott.

Wer mit Feuer zu tun hat, der muss stets einen Blasebalg haben oder immer schüren.

Wer mit Fleiß fallen will, ist nicht würdig, dass man ihn halte.

Wer mit fremden Augen sieht, sieht je länger je weniger.

Wer mit Frommen umgehet, der bessert sein Leben wohl.

Wer mit Frommen umgeht, der wird mit Frömmigkeit gefärbt. Böse stecken an wie eine böse Seuche.

(Sprichwort in Anlehnung an die Bibel: Luther-Bibel 1912, Psalm 18: 26. Bei den Heiligen bist du heilig, und bei den Frommen bist du fromm, 27. und bei den Reinen bist du rein, und bei den Verkehrten bist du verkehrt.

Die Sprüche Salomos, 13, 20: „Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer aber der Narren Geselle ist, der wird Unglück haben.“ Luther-Bibel 1912)

Wer mit Füchsen oder Schälken Gemeinschaft hat, der hat nichts anderes von ihnen zu erwarten, als einen Fuchspelz.

Wer mit Füchsen zu tun hat, muss den Hühnerstall zuhalten.

Wer mit Geduld Gott walten lässt und hält aus, der schüttet seinen Feinden glühende Kohle auf das Haupt.

Wer mit gegessen hat, der muss mit zahlen.
Mit gegessen, mit zahlen.

Wer mit Geld kann Religionsfreiheit, Fried und Ruhe erkaufen, der kauft nicht zu teuer, denn Geld und Gut kann man mit der Zeit wieder bekommen, aber verlorne Religion und Freiheit ist nicht wieder zu erkaufen.

Wer mit goldenen Spießen ficht (kämpft), hat den Sieg in den Händen.
Mit goldenen Spießen kriegen.

Wer mit grünem Holze einfeuert, bringt mehr Rauch als Hitze ins Haus.

Wer mit Herren umgehen will, der fliehe vor ihnen, so laufen sie ihm nach.

Wer mit Hinkenden umgeht, lernt hinken.

Wer mit Hochmut große Dinge vornimmt, demselben Hohn und Spot geziemt.

Wer mit Honig umgeht, mag wohl seine Finger lecken, er muss es aber nicht zu grob machen.

Wer mit Hunden hetzen will, der muss Brot vorher werfen, so können sie bald folgen.
(Mit hetzen ist wahrscheinlich eine Hetzjagd gemeint.)

Wer mit Hunden schläft, steht mit Flöhen auf.
Wer mit Hunden zu Bette geht, steht mit Flöhen wieder auf.

Wer mit Hunden viel umgeht, der lernt bellen.

Wer mit Huren oder Katzen gen Acker fährt, der mag mit Huren oder Mäusen nacheggen.
Wer mit Huren zu Acker fährt, der eggt mit Buben (Gecken) zu.

Wer mit isst von der gestohlenen Gans, der muss mit hangen.

Wer mit Jägern gehen will, der muss hetzen.

Wer mit jungen Ochsen pflügt, macht krumme Furchen.

Wer mit jungen Pferden pflügt, macht krumme Furchen.
Mit unwilligen Pferden macht man krumme Furchen.

Wer mit Katzen jagt, der fängt Mäuse.
Wer mit Katzen jagt, fängt gern Mäuse.
Wer mit Katzen jagt, der fängt viel Mäuse.
Der mit Katzen jagt, der fängt Mäuse.

Wer mit Kindern spielen will, der muss sich der Docken nicht schämen.
Wer mit Kindern ein Spiel anricht, muss sich der Docken schämen nicht.
(Docken = ein zusammen gelegtes Bund Schnüre; mit Puppen spielende Kinder; Puppen machen.)

Wer mit Köhlern oder Kohleträgern umgeht, der wird rußig.

Wer mit Lahmen umgeht, lernt hinken.

Wer Mitleid bringt, bietet genug.

Wer mit Leuten höflich umzugehen weiß, kann in kurzem aus einem kleinen ein großes Vermögen machen.

Wer mit Löffeln einnimmt und mit Scheffeln*30 ausgibt, der macht bald Feierabend.

Wer mit Lügen ein wahrhafter Mann sein kann, der darf sein Wort nicht halten.

Wer mit Narren viel umgeht, der hat weder Ehr noch Ruhm.

Wer mit Narren zu Acker geht, eggt mit Gäuchen (Gecken) zu.

Wer mit Narren zu Bette geht, steht mit Narren auf.

Wer mit Ochsen fährt, kommt auch zu Markte.

Wer mit Pech und Kohlen hantiert, leichtlich seine Hände daselbst beschmiert.
Wer mit Pech oder Kohlen umgeht, der bescheisst leicht die Hände.
(bescheisst = beschmiert)

Wer mit Pfefferkuchen groß gezogen ist, weiß das Brot nicht zu schätzen.

Wer mit Ränken und faulen Fischen umgeht, der wird endlich mir der Zeit zuschanden.
(Ränke = (veraltend) Intrigen; finstere Machenschaften: finstere Ränke schmieden - sich Böses ausdenken, böswillige Kritik, Böses planen - Shitstorm, Mobbing.)

Wer mit seiner Wohltat lange umgeht, hat den Dank schon eingenommen.

Wer mit seines Freundes Pflug ackert, der baut auch gute Frucht.

Wer mit solchem Feuer zu tun hat, muss 'nen silbernen Blasebalg haben.
(Mit diesem Feuer ist die Bestechung gemeint. Wer jemanden bestechen will, der muss schon etwas mit Wert bieten können, etwa etwas aus Silber.)

Wer mitspielen will, muss mit aufsetzen.
Wer spielen will, muss aufsetzen.

Wer mit Soldaten will Ehr erjagen, muss sie wohl zahlen und tüchtig plagen.

Wer mit Städten zu schaffen hat, bedarf Glück und sonderliche Fürsorge.

Wer Mittags aufsteht, schläft nicht den ganzen Tag.
Wer mittags aufsteht, verschläft den ganzen Tag nicht.

Wer mit will trinken, muss mit klinken.

Wer mit Wollust*36 Schulden macht, der bezahlt's billig mit dem Leib.

Wer Mönch und Pfaffen schlagen will, schlage sie nur gar zu Tode.

Wer morgens dreimal schmunzelt, wenn`s regnet nicht die Stirne runzelt, und anbends lacht, sodass es schallt, wird 120 Jahre alt.

Wer muss, hat keine Wahl.

Wer Mutter Sparsamkeit begehrt, dem wird die Tochter Reichtum beschert.
Wer Sparsamkeit, die Mutter, begehrt, dem wird Reichtum, die Tochter, beschert.

Wer nach dem Kranze strebt, bekommt doch eine Blume (daraus).

Wer nach dem Meer reisen will, der nehme ein Fluss zum Gefährten, weiß er den Weg nicht.

Wer nach dem trachtet, dass ungewiss ist, der kommt von dem, dass er gewiss hat, auf nichts.

Wer nach dem Wahn lebt, der wird nimmer reich.

Wer nach einem goldenen Wagen trachtet, bekommt doch wohl eine Speiche (ein Rad) davon.
Wessen Sinn nach einem goldnen Wagen steht, dem wird leicht ein Nagel davon.

Wer nach fremdem Gute trachtet, der verliert mit Recht das seine.

Wer nach Geld heiratet, verliert (verkauft) seine Freiheit.

Wer nach Geld und Schönheit tracht, in seinem Ehestand Unglück macht, Geld und Gestalt sich bald verliert, oft in die größte Armut führt.

Wer nach großer Arbeit trachtet, dem wird sie zuteil.

Wer nach jedem bellenden Hunde werfen will, muss viel Steine auflesen.

Wer nach jeder Pfeife tanzt, hat bald müde Beine.

Wer nach mir kommt, der mag nach mir bauen.

Wer nach Rom geht, bringt einen Schalk wieder mit nach Hause.

Wer nach Rom will, der lasse die Frömmigkeit zu Hause.

Wer nach Unglück ringt, dem begegnet es.

Wer näher der Sonnen sitzt, der schwitzt ehe.

Wer närrisch kauft, muss mit Witz zahlen.

Wer neidet, der leidet.

Wer 'nen Narren haben will, der kaufe zwei, so hat er einen zum Besten.

Wer nicht alt werden will, mag sich jung hängen lassen (kann sich jung henken lassen).
Wer nicht alt werden will, muss sich jung hängen lassen.

Wer nicht will alt werden, der muss sich jung henken.

Wer nicht an das Licht glaubt, dem heilt kein Arzt den Star.

Wer nicht angespannt hat, dem kann man nicht vorspannen.
Wer nicht anspannt, dem kann man nicht vorspannen.
Wer nicht selbst anspannt, dem soll man nicht vorspannen.
Wer selbst nicht anspannt, dem kann (soll) man nicht vorspannen.

Wer nicht arbeiten will, der lass` das Brot auch liegen still.
(Ebenso wie das nachfolgende Sprichwort geht dieses auf dieselbe Bibelstelle zurück: Der 2. Brief des Paulus an die Thessalonicher 3,10)

Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.
(Ein Sprichwort, das seit langer Zeit auch in anderen Ländern bekannt ist.  Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 2. Brief des Paulus an die Thessalonicher 3,10 „Denn schon als wir bei euch waren, geboten wir euch: Wenn jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen.“)

Wer nicht auf dem Wollsack liegen mag, dem wird der Strohsack.

Wer nicht auf den Berg kann, der bleibe im Tal.

Wer nicht auskommt, kommt auch nicht ein.

Wer nicht auszieht (ausgeht), kommt nicht heim.

Wer nicht bäckt und braut, dem missrät auch nichts.

Wer nicht beichtet, wird nicht absolviert.

Wer nicht bestauben will, der bleib' aus der Mühle.

Wer nicht beten kann, werd' ein Schiffmann.

Wer nicht Bitter gekostet hat, weiß nicht, was Süß ist.

Wer nicht braten kann, der bleibe von der Küche.

Wer nicht Buntge heißen will, muss keine Flecken haben.

Wer nicht da ist, dem wird der Kopf nicht gewaschen.
(Das bedeutet soviel, als der Abwesende hat unrecht. Genauso konnte man keinen Abwesenden vor Gericht verurteilen, ausgenommen, er war geladen worden und unentschuldigt nicht vor Ort.)

Wer nicht danach fragt, ob er in guten oder bösen Ruf und Namen ist, der acht keiner Ehr noch Ehrbarkeit.

Wer nicht denkt zu bezahlen, pflegt von Schenken viel zu prahlen.

Wer nicht den Vogel kann bekommen, der kriegt doch irgend eine Feder davon.

Wer nicht dürstet, ist dem Durstigen hart.

Wer nicht eifert, liebt nicht.

Wer nicht einen neuen Pelz kann machen, der soll den alten flicken und Gott machen lassen.

Wer nicht empfängt, braucht nicht wieder zu geben.

Wer nicht ernähren will die Katzen, muss ernähren Maus und Ratzen.
Wer nicht füttern will die Katzen, der muss füttern Mäus und Ratzen.

Wer nicht erwirbt, der verdirbt.
Wer nicht wirbt, der verdirbt.

Wer nicht fällt, braucht nicht aufzustehen.

Wer nicht faulenzen kann, kann auch nicht richtig arbeiten.
(Diesen Spruch kann man seit Ende des 20. Jahrhunderts mehrere hundert Male im Internet und Büchern finden, meist nur als Sprichwort ohne Herkunftsangabe bezeichnet. Einige Male wird er ohne weitere Erklärung oder als aus Sizilien bezeichnet. Leider gibt es aber keine einzige Fundstelle in italienischer Sprache. Die genaue Herkunft oder ein Autor ist nicht bekannt. Bei der Menge der Fundstellen ist er aber so verbreitet, wie es Sprichwörter sind.)

Wer nicht gabelt, wenn die Heuschreck zabelt, der nimmt im Winter ein Seil und fragt, wo Heu feil.

Wer nicht Galle versucht hat, weiß nicht, wie Honig schmeckt.

Wer nicht geben kann, soll nicht begehren.

Wer nicht gehen kann, kann noch weniger laufen.

Wer nicht Geld hat, der gilt nichts, denn was gilt, das ist Geld.

Wer nicht gerne arbeitet, hat bald Feierabend gemacht.

Wer nicht gern verlieren will, der habe Achtung auf das Spiel.

Wer nicht gesteckt in Not und Leiden, der hat kein Herzlich mitleiden.

Wer nicht gibt, was er hat, der bekommt nicht, was er will.

Wer nicht glaubt, er sehe denn Zeichen, der ist behutsam.

Wer nicht gleich mitgehen kann, muss traben.

Wer nicht gut helfen kann, kann sehr gut hinderlich sein.

Wer nicht hat geholfen einbrocken, der muss auch nicht mit ausessen.
Wer nicht mit einbrockt, soll nicht mit essen.
(Das bedeutet, wer nicht an den Fehlern oder dem Versagen schuld hat oder beteiligt war, sollte auch nicht für die Folgen haftbar gemacht werden.)

Wer nicht hat zu schaffen, der nehm' ein Weib, kauf eine Uhr, schlag' einen Pfaffen, so kriegt er wohl schaffen.

Wer nicht hilft das Unglück tragen, der muss auch des Glücks nicht mit genießen.

Wer nicht hoch fällt, steht bald wieder auf.

Wer nicht hören will, muss fühlen.

Wer nicht in den Himmel will, braucht keine Predigt.

Wer nicht ins Wasser geht, kann auch nicht schwimmen lernen.

Wer nicht jagt, der fahet nicht.
(Wer nicht auf die Jagd geht, wird nichts erjagen. Das bedeutet, wer nichts tut, arbeitet oder sich anstrengt, der wird auch keinen Erfolg oder Gewinn haben.)

Wer nicht Kalk hat, muss mit Leim mauern.

Wer nicht kann blechen, der lasse das Zechen.

Wer nicht kann deichen, der muss weichen.
(Das bedeutet, jeder Besitzer, dessen Grundbesitz durch Deiche vor Überflutungen geschützt wurde, musste sich auch am Bau, Erhaltung und Reparatur des Deiches beteiligen. Wer seinen Verpflichtungen nicht nachkam, musste sein Land aufgeben. Das alte Rechtssprichwort sagt, wer seine Deichpflicht vernachlässigt, wird wegen der hierdurch herbeigeführten Wassergefahr für alle, nach dem sogenannten Spatenrecht, mit dem Verlust des deichpflichtigen Landes bestraft. Symbolisch konnte dann ein Spaten in den Deich gesteckt werden. Wer ihn herauszog, konnte das Land erwerben, musste dann aber auch die rückständigen Leistungen zur Deicherhaltung erbringen. Ein Deichgraf war für die Kontrolle und die Einteilung der zu leistenden Arbeiten zuständig. Heute ist diese Regelung durch den Übergang von Deichbau und Erhaltung auf staatliche Stellen mit der Finanzierung durch Steuergelder abgelöst. Vergleichbare Sprichwörter: Deich und Land gehört zusammen. und Kein Land ohne Deich und kein Deich ohne Land.)

Wer nicht kann dichten, der kann doch richten.
(Im Original wird in diesem Sprichwort 1630 bei Lehman (Seite 700, Nr. 29) das Wort dichten als „tichten“ geschrieben. Neben der heutigen Bedeutung (ein Loch abdichten; Ritzen verstopfen; ein Gedicht dichten) hatte es früher auch die Bedeutung von Denken; Nachdenken; nachdenklich sein; etwas hervorbringen (was mit denken verbunden ist). So beurteilen heutzutage Kritiker die Leistungen anderer in Dingen, die sie selbst niemals vollbringen könnten. Das Sprichwort meint, obwohl Kritiker und Richter Sportarten, Kunst, Recht oder Literatur nicht selbst beherrschen, über die Leistungen anderer urteilen und richten zu können. Manchmal treffen die Urteile von Kritikern und Richtern zu, oft aber auch nicht.)

Wer nicht kann fechten, gewinnt nichts im Rechten.

Wer nicht kann, wie er will, muss wollen, wie er kann.

Wer nicht kochen kann, der bleibe aus der Küche.
Wer nicht kochen kann, soll aus der Küche bleiben.

Wer nicht kommt zu rechter Zeit, der ist seine Mahlzeit queit.
Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen (essen), was übrig bleibt.
Wer nicht kommt zu rechter Zeit, der versäumt die Mahlzeit.
(Ein Sprichwort, das in vielen verschiedenen deutschen Mundarten und Versionen verbreitet ist.)

Wer nicht lesen kann, muss Butten tragen.
(In Ländern mit Weinbau bedeutet lesen auch Weitrauben ernten. Wer das nicht konnte, ohne die Weinreben zu beschädigen, musste die schweren Körbe (Butten) mit Weintrauben tragen.)

Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.
(Zu diesem Sprichwort der Kommentar 1873 von Wilhelm Binder: “Ein bekanntes Sprüchlein Dr. Luthers. – Hätten alle die, welche sich nach dem großen Reformator nennen, seine übrigen Aussprüche und Lehren ebenso gut in Kopf und Herz, wie obigen Spruch, der nur gar zu oft zur Entschuldigung von Ausgelassenheiten aller Art dienen muss: wie ganz anders und – viel besser, wäre in vielen Dingen die evangelische Sache bestellt!“ Wahrscheinlich liebte auch Wander diesen Spruch, da er ihn gleich 3 Mal in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon aufführt. Die ersten beiden Male nur mit fremden ohne deutsche Quellen, das 3. mal zusätzlich mit 4 deutschen Quellenangaben: Lieben Nr. 130, Weib Nr. 1327 und Wein Nr. 631.)

Wer nicht Macht hat, einen neuen Brauch zu machen, dem gebührt auch nicht, den alten Brauch abzuschaffen noch zu verbessern.

Wer nicht mahlen will, kriegt kein Mehl.

Wer nicht mühlet, will kein Mehl.

Wer nicht malen kann, muss Farbe reiben.

Wer nicht martern und fluchen kann, der dient zu keinem Kriegsmann.

Wer nicht mit einbrockt, soll nicht mit essen.

Wer nicht mitmacht, wird ausgelacht.

Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 12, 30: „Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“ Ebenso im Lukas Evangelium 11, 23.)

Wer nicht nehmen will, braucht (auch) nicht zu geben.

Wer nicht passt auf den Tisch, muss essen, was übrig bleibt.

Wer nicht Pferde hat, muss mit Ochsen pflügen.

Wer nicht rast in der Jugend, der muss im Alter rasen.

Wer nicht Recht hat zunehmen, der hat nicht Recht zu behalten.

Wer nicht rechtmäßig gehört ist, wird nicht rechtmäßig verdammt.


Wer nicht reich ist gewesen, dem tut Armut nicht wehe.

Hier hat der sonst glaubwürdige Karl Simrock in seiner Sprichwörtersammlung den Wortlaut des Sprichworts von Lehmann verändert. Das obige Sprichwort steht so 1630 bei Lehman auf Seite 43 unter Nr. 14. Simrock macht daraus unter Nr. 426 den untere Wortlaut:

Wer vorher nicht reich gewesen, dem tut die Arbeit nicht wehe.


Wer nicht reiten kann, der hält sich an den Sattelknopf.
(Das bedeutet, wie 1630 Christoph Lehmann schon meinte: „Also der die Recht und Gesetze nicht weiß, der folgt den opinionen (Meinungen).“ Als dem, der am lautesten andere überschreit, selbst nachdenken ist in dieser Welt mit immer mehr künstlicher Computerintelligenz nicht mehr gefragt.)

Wer nicht richtig faulenzen kann, kann auch nicht richtig arbeiten.

Wer nicht sagen darf, dass ihm wehe ist, dem ist weh.

Wer nichts an die Angel steckt, der fängt nichts.

Wer nichts auf die Universität mitbringt, bringt auch nichts mit herunter.

Wer nichts aus sich macht, ist nichts.

Wer nichts begehrt, dem geht es gut. (nichts ab.)

Wer nichts Böses im Sinn hat, der vermutet nicht leicht von andern Böses.

Wer nicht schreibt, der nicht bleibt.

Wer nicht Schritt halten kann, muss traben.

Wer nicht Schweiß zahlt für täglich Brot, handelt wider Gottes Gebot.

Wer nicht schwimmen kann, gehe nicht ins Wasser.

Wer nicht schwitzt, den soll man reiben, wer nicht arbeitet, den soll man treiben.

Wer nichts Gutes tut, tut schon Böses genug.

Wer nichts hat, dem entfällt nichts.
Wer nichts hat, dem kann nichts aus der Hand fallen.

Wer nichts hat, der ist nichts schuldig.

Wer nichts hat, der verliert nichts.
Wer nichts hat, was kann der verlieren?

Wer nichts hat, gilt nichts (geht sicher).

Wer nichts hinauf (auf die Universität) bringt, bringt nichts herunter.

Wer nicht singen kann, mag pfeifen.

Wer nichts kann, ist des Grämens frei.

Wer nichts kann und nichts weiß, was sagt der, wenn er freien geht?

Wer nichts lieber übt als Tadel, hat im Herzen keinen Adel.

Wer nichts macht, macht nichts falsch.
(Wer nichts macht, kann auch nichts falsch machen, aber manchmal ist das nichts machen, aber gerade das Falsche, wie in der Politik leider zu oft der Fall.)

Wer nicht spart zur rechten Zeit, darbt zur Unzeit.

Wer nicht spielen kann, soll zusehen.
Wer des Spiels nicht kann, der soll zusehen.

Wer nicht spinnt, behält seinen Flachs.

Wer nichts recht tut, hat nie Feierabend.

Wer nicht stirbt im März, der hat zu sorgen im April.

Wer nicht strebt, der nicht lebt.
(Obwohl dieser Spruch im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander ohne Quelle genannt wird, scheint er nicht von ihm zu sein. Bekannt ist der Spruch durch den Schokoladenfabrikanten Wilhelm Felsche (1798 - 1867) aus Leipzig. Zum 100 jährigen Bestehen seiner Fabrik wurde 1921 eine Medaille mit diesem, seinem Wahlspruch, geprägt. Ebenso ist der Spruch im Buch „Ein Wort über bezahlte Federn und über die rechten Bundesgenossen“ von Moritz Müller aus dem Jahr 1859, Seite 40, zu finden.)

Wer nichts tut, irrt nicht, und wer nicht irrt, bessert sich nicht.

Wer nicht sündigen will, verleumde niemanden und wer nicht betrogen sein will, traue niemand.

Wer nichts versprach, braucht nichts zu halten.
Wer nichts verspricht, braucht nichts zu halten.

Wer nichts weiß, dem entfällt auch nichts.

Wer nichts will wagen, bekommt nicht Pferd noch Wagen.

Wer nichts wird, wird Wirt.

Wer nichts zu ernten hat, muss nachlesen.

Wer nichts zu zanken hat, der nehme ein Weib.
Wer nicht zu hadern*14 hat, der nehm' ein Weib.

Wer nicht tanzen kann, sagt, dass der Boden nicht eben sei.
(Wenn man etwas nicht kann oder will, findet man immer eine Ausrede. Ähnliche Sprichworte bei vielen Völkern und in vielen Sprachen.)

Wer nicht tanzen kann, (der) bleibe vom Raine.

Wer nicht tief fallen will, der steige nicht hoch.

Wer nicht traut, dem ist nicht zu trauen.

Wer nicht traut, dem traue nicht.

Wer nicht traut, wird nicht betrogen.

Wer nicht trinken kann, der soll ins Bad gehen; wer nicht beten, aufs Meer; wer nicht schlafen, in die Predigt.

Wer nicht tun kann, was die Leute verdrießt, gibt keinen Schulzen ab.

Wer nicht übersehen und überhören kann, der kann auch nicht regieren.

Wer nicht über seine Arbeiter wacht, der lässt ihnen seinen Beutel offen.

Wer nicht verlieren will, der spiele nicht.

Wer nicht vermag, dass er kann, seinen Barth lassen scheren, der muss ihn nicht lassen einbalsamieren.

Wer nicht verständig reden kann, dem stehet schweigen besser an.

Wer nicht versteht, dem's nicht gerät.

Wer nicht viel hat, kann nicht viel entbehren.
Wer wenig hat, der kann nicht viel entbehren.

Wer nicht viel Tuch hat, der muss den Rock desto kürzer machen.
Wer wenig Tuch hat, der muss den Rock desto kürzer machen.

Wer nicht vor sich sieht, bleibt zurück.
(Trotz allen Talenten, die Goethe hatte, wird auch er in seinen Werken wahrscheinlich auf manches schon bekanntes zurückgegriffen haben. Dieses Sprichwort stand schon vor Goethes Geburt 1685 bei Paul Winckler (Nr. 2000/72). Es könnte eine Vorlage für seinen Text im nachfolgenden Sprichwort sein.)

Wer nicht vorwärts geht, der kommt zurück.
Wer nicht vorwärts kommt, bleibt zurück.
Wer nicht vorwärts kommt, kommt rückwärts.
(Ein Sprichwort, entstanden aus „Hermann und Dorothea“, einem Epos in neun Gesängen von Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), veröffentlicht 1797. Im 3. Gesang „Thalia. Die Bürger“ gesagt von Hermanns Vater, weil Hermann ein mittelloses Mädchen aus einer Flüchtlingsgruppe (die vor dem französischen Revolutionsheer flüchten) heiraten will, was der Vater missbilligt. Nur in der Sammlung von Simrock 1846 findet sich Goethes Originaltext (oben). In den Sammlungen von Körte 1837 (Mitte) und von Braun 1840 (unten) befindet sich ein etwas veränderter Text. Das Sprichwort wird bis heute gern zitiert, manches Mal mit anderem Ende, z.B.: „Wer nicht vorwärts geht, geht unter.“ Es bedeutet, man muss sich weiterentwickeln und dazu lernen. Wer mit dem Lernen aufhört, vergisst, sein Wissen wird mit der Zeit immer weniger. In den deutsch-jüdischen Sprichwörtern von Tendlau 1860 unter Nr. 786: „Wer nit mehrt, mindert.“ Dieser Fortschritt wird oft fälschlich mit wirtschaftlicher Steigerung oder Gewinnerhöhung verwechselt, der zu vermehrter Umweltzerstörung und Ressourcenverbrauch führt.)
Informationen im Internet:  https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_und_Dorothea
Volltext von Hermann_und_Dorothea im Projekt Gutenberg unter Goethe: https://lueersen.homedns.org/!gutenb/

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Wer nicht wagt, der nicht nagt.

Wer nicht wagt, kommt nicht nach Wehlau.

Wer nicht warten kann, muss laufen.

Wer nicht Wasser mag, den dürstet nicht.

Wer nicht Wein hat, der muss sich mit dem Bier und Wasser behelfen.

Wer nicht weiß, was das für ein Geck ist, der kann`s an seinem Pferd sehen.
(Das Sprichwort ist schon mehrere hundert Jahre alt. Heute gilt es trotzdem noch, wenn man anstelle des Pferdes das Auto einsetzt, mit dem so mancher seine eigenen Unzulänglichkeiten kompensieren will und sich damit selbst entlarvt.)

Wer nicht weiß zu teilen, muss oft lassen feilen.

Wer nicht will, der hat gegessen.
Wer nicht will, der hat schon.
Wer nicht will, hat schon gehabt.

Wer nicht will glauben, muss am Ende fühlen.

Wer nicht willkommen ist, an dem sieht man lieber den Rücken als das Gesicht.

Wer nicht will zum Narren werden, der soll dem Narren nachgeben.
Wer nicht zum Narren werden will, muss den Narren nachgeben.

Wer nicht zu hoch steigt, der fällt nicht hart.
Wer nicht zu hoch steigt über sich, braucht nicht zu fallen unter sich.
Der sehe zu, dass er nicht fall, der zu hoch steigen will.

Wer nie ausgeht, kommt nie heim.
Wer nie fortgeht, kommt nie heim.

Wer nie bitter geschmeckt hat, weiß nicht, was süß ist.

Wer nie ein Schüler war, der wird kein guter Meister.

Wer nie fiel, der stand nie auf.

Wer niemals anfängt, bringt nie was zustande.

Wer niemals einen Rausch gehabt, der ist kein braver Mann.

Wer niemals ins Bad kommt, dem kam der Bader*1 weder Fuß noch Haupt waschen und bleibt in seinem Wust.


Wer niemand betrügen kann, geh' in die Wüste.

Wer niemand traut, dem ist selbst nicht zu trauen.
Wer niemand traut ist gemeiniglich selbst untreu.

Wer nirgend anstoßen will, muss Schickelmann fragen.
Wer nirgenswo will stoßen an, muss Schickelmann an Händen han.
(Die Erklärung zu Schickelmann steht in der Sprichwörtersammlung von Christophorum Lehman aus dem Jahr 1630 auf Seite 920 unter Nr. 23: „Also haben die Alten die Zeit genennt und haben gesagt: Schickelmann wohnet an der Straßen. Das ist soviel gesagt: Jedermann lebt in der Zeit und muss drin wandeln, und die Zeit lehrt jeden, was er tun und lassen soll; sie leiht, regiert, straft, bessert, bösert und macht mit den Menschen, was sie will. Der ist ein weiser Mann, der Schickelmann zur Hand gehen kann.“)

Wer nur auf einem Bein steht, den stößt man leicht um.

Wer nur ein Auge hat, hütet es doppelt (wischt es genau).

Wer nur ein Auge hat, ist allzeit bange dafür.

Wer nur einen Sohn hat, der macht ihn zum Narren, und wer nur ein Schwein hat, der macht es fett.
(Das bedeutet, Einzelkinder werden oft verzogen und verwöhnt, so das sie im späteren Leben zu Narren werden. Ausnahmen bestätigen hier wie anderswo die Regel. Mehrere Kinder oder Geschwister sind aber kein Schutz davor, zum Narren zu werden. Beides habe ich schon zur genüge bestätigt gefunden.)

Wer nur Geschlechts wegen Ehr' (Lob) begehrt, derselbe ist keines Lobes wert.

Wer nur Gold und Silber im Herzen hat, bei dem wächst kein Glaub', keine Lieb' und keine Hoffnung.

Wer nur mit einem Fuß schon in dem Steigbügel ist, der kann sich hierauf leicht gar im Sattel helfen.

Wer nur über eine Staffel will, kommt nie über eine Stiege.

Wer Nutzen sät, wird Nutzen ernten.

Wer oft braut und verkauft kein Bier, der muss endlich die Pfanne einem andern übergeben.

Wer oft fällt, der muss oft aufstehen.

Wer oft schießt, trifft endlich.

Wer oft wenig gewinnt, gewinnt viel.

Wer ohne Freund lebt (ist), lebt nur halb.

Wer ohne Zank lebt, ist mit keinem Weibe beschleppt.

Wer ohne Züchtigung ist, der ist ein Bastard und kein Kind.

Wer Ohren hat zu hören, der höre.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 11, 15.)

Wer Öle wiegt, besalbt sich die Finger.

Wer Ordnung zum Gesetz macht, muss sie zuerst halten.

Wer Pech angreift, besudelt sich.
(Das bedeutet, wer mit schlechten oder bösen Menschen umgeht, auf den geht das Schlechte und Böse über. Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 13, 1: „Wer Pech angreift, der besudelt sich damit;“)

Wer Pfannkuchen essen will, muss Eier schlagen.


Wer Pfeffer genug hat, der pfeffert auch seinen Brei.

Wer Pfeifen feil hat und kann pfeifen, dem kauft man sie ab.

Wer pflügt, der soll auf Hoffnung pflügen, dass er seiner Hoffnung teilhaftig werde.

Wer Priester, Weib und Alter nicht in Ehren hat, der schändet Gott.

Wer protzt (mault) bei der Schüssel, dem schadet's am Rüssel.

Wer (einen) Prozess um eine Henne hat, nehme lieber das Ei dafür.

Wer Prügel hat, der darf niemand mit Bratwürsten werfen.​​


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