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Über 30.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit W

Deutsche Sprichwörter mit W


Über 30.000 deutsche Sprichwörter


Sprichwörter aus der Bibel


Der Ursprung vieler deutscher Sprichwörter ist in der Bibel zu finden. Damit sind nicht die Sprüche Salomos gemeint, sondern normale deutsche Sprichwörter, die im allgemeinen Gebrauch sind oder waren und deren Ursprung in allen Teilen der Bibel den meisten unbekannt ist. Manchmal sind sie wörtlich aus der Bibel übernommen, teilweise nur dem Sinn nach. Ebenso ist in den meisten Sammlungen ihre Quelle nicht angegeben.

Auf dieser und den anderen Seiten mit deutschen Sprichwörtern sind etliche dieser Sprichwörter enthalten. Meist steht die Bibelstelle (teilweise im Wortlaut) darunter, nach der sie entstanden sind. In neuerer Zeit sind mehrere neue Bibelübersetzungen veröffentlicht worden, in denen der Wortlaut geändert wurde. Ganze Sätze oder Verse lauten heute manchmal anders als in der Entstehungszeit der Sprichwörter vor hundert oder mehr Jahren. Entsprechend gibt es bei einigen Sprichwörtern eine große, bei anderen fast keine offensichtliche Ähnlichkeit. Die zitierten Bibelstellen stammen wenn möglich aus der Bibelübersetzung, die dem Sprichwort am nächsten kommt.

In einigen Übersetzungen sind teilweise die Verszahlen unterschiedlich oder Texte werden mit anderer Bedeutung übersetzt.

Beispiel das Sprichwort: „Gut ist gut, wenn man gut mit tut.
Dazu die entsprechende Stelle bei Jesus Sirach im Kapitel 13, je nach Veröffentlichung in Vers 24, 28 und 30. Einmal ist Reichtum gut, wenn man ihn ohne Sünde verwendet, ein anderes Mal nur dann, wenn keine Sünde daran ist, ohne Sünde entstanden ist, unabhängig von seiner Verwendung:
Die ganze Heilige Schrift, Zürich 1755
28: „Reichtum ist gut, wann man's ohne Sünde brauchet: und die Armut ist bös in dem Munde des Gottlosen.“
Die Heilige Schrift des alten Testaments 1813
24: „Der Reichtum ohne Sünde ist gut. Die Armut nennet der Gottlose böse.“
Die Andachts-Bibel oder Die ganze Heilige Schrift 1845
30: „Reichtum ist wohl gut, wenn man es ohne Sünde braucht; aber Armut des Gottlosen lehrt ihn viel Böses reden.“
Lutherbibel 1912
30: „Reichtum ist gut, wenn man ihn ohne Sünde braucht; aber Armut des Gottlosen lehrt ihn viel Böses reden.“
Gute Nachricht Bibel 2000
24: „Reichtum ist etwas Gutes, wenn kein Unrecht daran klebt. Und Armut ist nichts Schlechtes, auch wenn gewissenlose Menschen das behaupten.“
Einheitsübersetzung 2016
24: „Gut ist der Reichtum, an dem keine Sünde ist, schlecht ist die Armut im Mund des Gottlosen.“
Lutherbibel 2017
24: „Reichtum ist gut, wenn an ihm keine Sünde haftet, und allein der Gottlose nennt die Armut schlecht.“

In einigen Veröffentlichungen fehlen auch die Apokryphen, zu denen auch Jesus Sirach gehört. Das sind religiöse Schriften von ca. 200 v.Chr. bis 400 n. Ch., über deren Zugehörigkeit zur Bibel Uneinigkeit besteht. (https://de.wikipedia.org/wiki/Apokryphen). Einige Sprichwörter stammen auch aus ihnen.

Zu den Apokryphen gehören:
Buch Judit
Buch der Weisheit (Weisheit Salomos, um 50 v. Chr. entstanden)
Buch Tobit (nach Luther „Tobias“)
Jesus Sirach (zwischen 180 und 175 v.Chr. entstanden)
Baruch und Brief des Jeremia
1. Buch der Makkabäer
2. Buch der Makkabäer
Zusätze zum Buch Ester
Zusätze zum Buch Daniel
Gebet des Manasse

Bücher über deutsche Sprichwörter aus der Bibel

Die biblischen Sprichwörter der deutschen Sprache
von Carl Schulze, Vandenhoeck & Ruprecht's Verlag, Göttingen 1860

Biblische Redensarten und Sprichwörter
3000 Fundstellen aus der Lutherbibel gesammelt und erläutert von Heinz Schäfer
Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 1998, 2004

Neben den deutschen Sprichwörtern mit der Herkunft aus der Bibel sind auf dieser Seite mehrere Hundert deutsche Sprichwörter mit W am Anfang und auf weiteren über 80 Seiten alle anderen, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung vorhanden. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.
Die deutschen Sprichwörter mit blischem Ursprung sind gesammelt auf einer extra Seite zu finden.

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Deutsche Sprichwörter von Wer edle bis Wer für

  

Wer edle Taten tut, der ist ein edel Blut.

Wer Ehr begehrt und Gunst, der streb nach großer Kunst.

Wer Ehre begehrt und nicht Süß und Sauer, Gutes und Böses überwinden kann, der kommt nicht dazu.

Wer Ehre schwächt, der wird geschwächt.

Wer Ehre sucht mit Pracht und Hoffart, der find sie nicht.


Wer Ehre und Ruhm veracht, dem wird rechte Ehre nachlaufen.

Wer Ehre verdient, hat sie nicht, und wer sie hat, verdient sie nicht.
Der die Ehre verdient, der hat sie nicht, der sie hat, der verdient sie nicht.

Wer ehrlich geboren, christlich gelebt und selig gestorben, der hat drei gute Dinge vollbracht.

Wer ehrlich ist, braucht nicht viel Heimlichkeiten.


Wer ehrlich kriegt, der empfängt großen Lohn.


Wer ehrlich lebt, der stirbt auch ehrlich.

Wer ehrlich lebt, der wird gelobt.

Wer ehrlich wird nach Gottes Rat, derselb was Gutes angefangen hat.

Wer Eier haben will, der muss der Hühner gatzen leiden.

Wer Eier haben will, muss der Henne Gackern leiden.
Der Hennen gatzen leidet man um der Eier willen.
Der Hühner Gackern leidet man um der Eier willen.

Wer Eier unter den Füßen hat, muss leise auftreten.

Wer eilt, der fehlt des rechten Weges.


Wer eilt nach fremden Gut, auf den wartet Armut.

Wer eilt reich zu werden, der bleibt nicht unschuldig.

Wer eilt zu seinem Verderben, der borge Geld und kauf einen Erben.

Wer ein alt Haus hat und ein jung Weib, hat genug zu tun.

Wer ein alt Weib nimmt des Geldes willen, bekommt den Sack gewiss; wie es um das Geld steht, wird sich finden.

Wer ein alt Weib nimmt ums Geld willen, dem guckt ein alt Weib zu allen Winkeln heraus.

Wer ein Amt bekommt, bleibt nicht, wie er ist, Lung und Leber kehren sich um.

Wer ein Amt genommen, ist der Freiheit verkommen.

Wer ein Amt hat, der tut es alles aus dem vermögen, das Gott darreicht.

Wer ein Arm oder Schenkel verzuckt oder verbrochen, dem kann man nicht helfen, man muss ihm wehe tun.

Wer ein Bauer auf dem Dorfe ist, der wird schwerlich ein ehrlicher Mann in der Stadt.


Wer ein Biedermann will sein und heißen, der hüte sich vor Tauben und Geißen.

Wer ein böses Auge hat, der soll es mit dem Ellenbogen verbinden.


Wer ein böses Herz mit guten Worten strafen will, der machts nur ärger und stolzer.

(Beweis für die Richtigkeit von diesem über 500 Jahre alten Sprichwort ist das Verhalten von Hitler, der die Tschechoslowakei und Österreich ins Deutsche Reich eingliederte und jedes Mal versprach, keine weiteren Gebiete haben zu wollen und trotzdem mit dem Überfall auf Polen den 2. Weltkrieg begann. Heute ist es Putin, der fremde Gebiete nach Russland holen will. Wie Hitler in seinem Buch seine Gebietsforderungen schon Jahre vorher bekannt machte, so hat auch Putin schon Jahre vor seinem völkerrechtswidrigen Eroberungskrieg gegen die Ukraine die Existenz eines Ukrainischen Volkes abgestritten und die Ukraine zu einem Teil Russlands erklärt. Jeder Vermittlungsversuch anderer wird von Putin als deren Schwäche ausgelegt. Sanktionen machen Putin nur ärger und entschlossener. Putin will keinen Frieden mit der Ukraine, er will die ganze Ukraine und danach wahrscheinlich noch mehr.)


Wer ein böses Weib hat, braucht keinen Teufel.
Wer ein böses Weib hat, der bedarf keines Teufels.

Wer ein böses Weib und fünf Groschen verliert, hat Ursache, um sein Geld zu klagen.

Wer ein Ding anfängt mit Dünken, dem geht es aus mit Reuen.
Wer ein Ding mit Dünken anfängt, dem geht’s mit Reuen aus.
(Bei Sailer befindet sich hier 1810 ein Druckfehler der aus Dünken einen Dünkel macht.)

Wer ein Ding besser macht, als es sein soll, der verdirbt's.
Wers besser macht als ihm befohlen ist, der verdirbt's gar.

Wer ein Ding langsam tut, der will es nicht tun.

Wer ein Ding loben will, der find wohl Ursach.

Wer ein Ding nicht gelernt hat und nicht drauf gewandert ist, der ist kein Meister.

Wer ein Ding nicht groß oder wohl tun kann, der redet es doch groß oder wohl.

Wer ein Ding nicht recht zu brauchen weiß, der soll seiner müßig gehen, sonst macht er eine Freud, wie ein Floh im Ohr.
(Das Sprichwort steht bei Christoph Lehmann 1630 unter der Überschrift „Ob ein alter Mann ein junges Mägdlein soll nehmen“. Das Sprichwort verneint die Frage, da er wahrscheinlich keine Kinder mehr zeugen kann.)

Wer ein Ding will all zu gut machen, der verdirbt es gar.

Wer ein Ding zu langsam tut, der verdient kein Dank.
(Erklärung dazu bei Lehmann 1630: „Was kommt zu spät, das ist keine gute Tat.“)

Wer ein Ding zuviel lobt, dem traue nicht.

Wer ein Ding zu viel lobt und liebt, gewöhnlich viel Falsches mit unterschiebt.

Wer eine Arbeit mit Lust tut, dem wird sie noch einmal so leicht.

Wer eine Arbeit nicht kann vollbringen, der soll sie nicht beginnen.

Wer eine Ausrede sucht, findet zehn.

Wer eine Blume malt, kann ihr doch den Geruch nicht geben.

Wer eine böse Sache hat, der muss schelten und lügen, so gehts in der Welt.

Wer eine dumme Zunge hat, der isst zu Hof nicht gern Schwarzes.

Wer eine Ehefrau findet, der findet was Gutes und schöpft Segen von dem Herrn.

Wer eine Elster ausschickt, dem kommt ein bunter Vogel wieder.


Wer eine Fackel im Hirn hat, leuchtet heller, als das Wachslichtlein auf der Schulbank.

Wer eine ferne Reise vor sich hat, der lernt die Straßen, Flecken, Städte, Dörfer und Wirtshäuser von dem der die Straße zuvor gebraucht, also soll ein Junger im wandel seines Lebens Berichte von erfahrnen Alten einnehmen.

Wer eine Gans bei eines Herrn Amt isst, der muss die Federn wieder verzollen.

Wer eine Gelegenheit hat, soll auf die andre nicht warten.

Wer Gelegenheit hat, der soll auf ein andere nicht warten, sonst verliert er die Gelegenheit.

Wer eine gute Heirat getroffen, hat den Himmel auf Erden gefunden.

Wer eine halb tote Schlange im Busen trägt, der hat einen tödlichen Stich zu erwarten.

Wer eine Handvoll Korn zu sehen bietet, der bietet den ganzen Haufen feil.

Wer eine Heirat macht, der gewinnt einen ewigen Freund oder einen ewigen Feind.

Wer eine Hure zur Ehe nimmt, der hat verraten oder will verraten.

Wer eine Jungfrau schändet, stirbt keines guten Todes.

Wer eine Jungfrau schändet, stirbt übeln Todes.
Wer Jungfrauen schänd't, der nimmt kein gut End.
Wer Jungfern schänd't, nimmt kein gut End.
(Manchmal ist veraltete oder unmodern gewordene Sprache deutlicher und ausdrucksstärker als jede moderne Ausdrucksweise oder neue Wort. Wer jemand anderen vergewaltigt, fühlt sich möglicherweise, stark, überlegen oder anders positiv. Wer vergewaltigt, übt Gewalt aus und Gerede über mögliche oder ausgebliebene Gegenwehr oder gesetzliche Spitzfindigkeiten verharmlosen nur und ändern nichts am schändlichen Tun.
Wenn wie früher jemand geschändet wurde (nicht wie heute vergewaltigt), war schon durch die Wortwahl klar: Der Schänder hat schändlich gehandelt und dadurch erst recht Schande über sich gebracht, unabhängig von möglichen äußeren Begleitumständen wie Gegenwehr, Schreckensstarre, Gesetzen oder anderem. Wer andere schändet (Jungfer oder nicht, wen und wann auch immer) bringt Schande über sich, lebenslänglich, wer an einen Gott glaubt, noch darüber hinaus.) Worte beeinflussen das Denken der Menschen und dadurch ihr Handeln.)

Wer eine Kröte fressen will, muss sie nicht lange besehen.

Wer eine kurze Fasten haben will, der nehme bis auf Ostern Geld auf.

Wer eine Lampe braucht, darf's Öl nicht sparen.

Wer eine Leiter hinaufsteigen will, muss bei der untersten Sprosse anfangen.

Wer einem anderem Fallstricke legt, sich selbst darin zu fangen pflegt.

Wer einem andern auf den Schultern steht, der kann weiter sehen denn er.

Wer einem andern das Brot bettelt, der esse es oft selbst lieber.

Wer einem andern dient, der denkt nicht, dass man ihm danken werd.

Wer einem andern nach dem Leben steht (trachtet), befördert seinen eigenen Tod.


Wer einem andern Schaden tun will, dem kommt's selbst über seinen eigenen Hals.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 27, 30: „Wer dem andern Schaden tun will, dem kommt's selbst über seinen Hals, dass er nicht weiß, woher.“)


Wer einem andern stellt, der fängt sich selbst

(Ein Sprichwort mit Ursprung in der Bibel hat. Jesus Sirach 27, 29: „Wer eine Grube gräbt, der fällt selbst hinein; wer einem andern eine Falle stellt, der fängt sich selbst.“)


Wer einem Armen hilft, gedenkt an sich selber.

Wer einem Bauer auf Höflichkeit dient, dem wird mit Grobheit gelohnt.

Wer einem Bauern den Hintern kratzt, dem hofiert er zum Lohn in die Hand.

Wer einem bösen Herzen Lieder singt, das ist wie ein zerrissen Kleid im Winter und Essig auf der Kreiden.

Wer einem boshaften undankbaren Menschen Gutes tut, der schüttet Wasser in Sand.
(So wird es mit jedem noch so großem Zugeständnis an Putin gehen, um seinen Angriffs- und Eroberungskrieg gegen die Ukraine zu beenden. Schon bei Hitler haben Zugeständnisse und Gebietsabtretungen nichts genützt, ebenso wird Putin nicht eher ruhen, bis die Ganze Ukraine zerstört und ein Teil seines Russlands sind.)

Wer einem dient und tut ihm recht, den hält man für einen treuen Knecht.


Wer einem ein Kind zur Ehe gibt, der gönnt ihm auch das Gut.

Wer einem ein paar Eselsohren will aufsetzen, der muss die Worte gar dünn und subtil schmelzen.

Wer einem feind ist, dass ihm sein Feind günstig ist, der verliert hundert um hundert.

Wer einem geben will, der fragt nicht, ob er's haben will.
Wer einem was geben will, soll nicht erst fragen, ob er's haben wolle.

Wer einem geizigen Herrn dient, der hat davon größere Beschwernis als von Zahnweh.


Wer einem gemeinen Weib vertraut, desgleichen auf das kalte Eis baut und einem Schottenpfaffen glaubt, der ist seiner Vernunft beraubt.
Der einem gemeinen Weib vertraut und auf einem kalten Eis baut und einem Schottenpfaffen glaubt, der ist seiner fünf Sinne beraubt.

Wer einem großes Alter wünscht, der wünscht ihm viel Ungemach.

Wer einem in den Steigbügel hilft, dem muss man zum Dank aus dem Sattel helfen.
Wer einem in Stegreif hilft, den hebt man zu Dank aus dem Sattel.

Wer einem in die Rede fällt, der ist so klug, als der mit dem Priester bei der Messe singt.

Wer einem ins Wort fällt, der will sich selbst hören.

Wer einem Lob zulegt, dass im Werk nicht ist, der gibt ihm zu verstehen, wie er sollte beschaffen sein.

Wer einem mit Scheltworten die Wahrheit sagt, der redet ehrenverletzlich und tut unrecht.

Wer einem Reichen schenkt, gibt dem Teufel zu lachen.

Wer einem Schalk entlaufen soll, der muss sich hoch schürzen.

Wer einem seine Nahrung nimmt, der tötet seinen Nächsten.

Wer einem sein Kind zur Ehe gibt, der ist ihm nicht feind.

Wer einem Unrecht tut, der drohet vielen.

Wer einem will zur Ader lassen, der muss ihn auch verbinden können.
Wer einem zur Ader lassen will, der muss ihn auch verbinden können.

Wer einem wohltut um seines eigen Nutzen willen, dem ist man keinen großen Dank schuldig.

Wer einen allzu großen Hut aufsetzt, dem fällt er in die Augen.

Wer einen allzu sehr liebt, der schilt ihn, wer zu sehr schilt, der lobt.


Wer einen alten Fuchs betrügen will, der muss (viel) Künste können.


Wer einen alten Zaun umreißt, der kann von einer Schlange, die drunter liegt, gestochen werden.

Wer einen andern hemmt, der klemmet sich selber.

Wer einen andern mit Kot bewirft, der besudelt sich oft am meisten.

Wer einen andern schrecken oder jagen will, der muss sich hässlich stellen.

Wer einen andern zu viel sucht, verliert sich endlich selbst.

Wer einen auf dem Spiel kann erzürnen, der hat halb gewonnen.

Wer einen auf die Seele nimmt, der darf ihrer mehr drauf nehmen.

Wer einen Bauer aus dem Kot zieht, hat ebenso viel Dank zu hoffen, als der ihn hineingestoßen.


Wer einen Bauern betrügen will, muss einen Bauern mitbringen.

Wer einen beleidigt, dräuet vielen (droht vielen).

Wer einen betrügen kann, der ist der beste Mann.

Wer einen betrügen will, der macht süßer Worte viel.

Wer einen Betrüger betrügt und einen Dieb bestiehlt, erhält hundert Jahre Ablass.


Wer einen Bettler von der Gasse zur Ehe nimmt, der hat immer einen Eselsmann am Tisch sitzen.

Wer einen bösen Kauf tut, so lang er die Ware vor Augen hat, so sieht er seine Torheit.

Wer einen bösen Namen hat, der ist schon halb gehangen.
(Ein altes Sprichwort, das auch heute leider noch stimmt. An vielen Orten reicht auch schon das Aussehen oder die Hautfarbe, um von den anderen diskriminiert, benachteiligt oder angegriffen zu werden. Ebenso reicht es schon, eine Frau zu sein, um benachteiligt zu werden. Manchmal reicht auch schon eine eigene Meinung. Im deutschen Grundgesetz steht, das alle Menschen gleich sind, warum halten sich viele nicht daran?)

Wer einen bösen Pelz hat, der kann nicht alle Löcher zu flicken, viel weniger allen neuen Löchern wehren.

Wer einen bösen Tag hat gehabt, der muss eine gute Nacht suchen.

Wer einen bösen Vogel kennt, der kauft ihn nicht.


Wer einen Christen antastet, der greift Gott in seinen Augapfel.

Wer einen Dieb laufen lässt, den fängt man an seiner statt.

Wer einen Dorn aus eines andern Fuß zieht und steckt ihn in seinen, der ist ein Narr.

Wer einen Eid bricht, lästert Gott.

Wer einen einfallenden Turm will helfen erhalten, der wird drunter erschlagen.
(Christoph Lehmann gibt 1630 in seinem Buch „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ (Seite 376, Nr. 38) gleich die passende Erklärung: „Also wer Herrn will helfen, die im Fall sind, der muss mit ihnen verderben.“ Ebenso wird es allen gehen, die dem russischen Präsidenten Putin helfen wollen, seinen völkerrechtswidrigen Angriffs- und Eroberungskrieg gegen die Ukraine zu führen.)

Wer einen erwürgt, darf (mag) zehn ermorden.
Der einen erwürgt, darf zehn ermorden.
(Das bedeutet, wer ein Verbrechen begeht, das mit der Todesstrafe bestraft wird, kann auch nach zehn solcher Verbrechen nur einmal am Galgen aufgehängt werden. Ausnahmen wäre nur die Folter vor Vollstreckung der Todesstrafe, was früher in manchen Fällen tatsächlich verschärfend durchgeführt wurde.)

Wer einen Fuchs betrügen will, der fischt auf dem trocknen.

Wer einen Fuchs fangen will, muss keinen Schöps hinter's Garn stellen.
(Schöps = spätmittelhochdeutsch aus dem Slawischen = Hammel. Garn = Netz, Falle.)

Wer einen Fuchs im Schild führt, der wird angebellt.

Wer einen Fuß hinein kriegt, der denkt mit dem ganzen Leib hienach zu folgen.

Wer einen Fuß im Hurenhaus hat, der hat den andern im Spital.

Wer den einen Fuß im Hurenhaus hat, hat den andern im Spital.
Im Hurenhause einen Fuß, im Spital den andern.

Wer einen Gecken aussendet, dem kommt ein Narr wieder.
Wer einen Tropf ausschickt, dem kommt ein Narr wieder.
Wer einen Narren aussendet, dem kommt ein Tor wieder.
Wer einen Narren schickt, dem kommt ein Tor wieder.
Wer einen Narren wegschickt, der bekommt einen Toren wieder zurück.
Wer einen Toren sendet, dem kommt ein Narr wieder.

Wer einen geflickten Stoßärmel hat, muss die Hände zu Hause lassen.

Wer einen Geier schindet, hat einen magern Vogel.

Wer einen gern hört reden, von dem lässt er sich gern überreden.

Wer einen Gesellen bei sich hat, der hat auch einen Meister bei sich.

Wer einen gnädigen Herren hat, der kriegt gemeiniglich einen ungnädigen Hof oder starken Widerpart.

Wer einen gnädigen Richter hat, der kommt wohl fort in seiner kranken Sach.

Wer einen großen Bissen nimmt, der muss das Maul desto weiter auftun.


Wer einen großen Sprung tun will, der geht zuvor hinter sich.
Wer einen großen Sprung tun will, geht erst rückwärts.
Wer einen guten Sprung will tun, der muss vorher zurück treten.
Man tritt zurück, wenn man will einen guten Sprung tun.

Wer einen Gründling fängt, der fängt auch einen Fisch.
Wer Grundeln fängt, der fängt auch Fische.
Wer Gründlinge fängt, fängt auch Fische.

Wer einen Gulden*13 kann sparen, der soll gern einen Groschen lassen fahren.

Wer einen guten Bauer hat, der kriegt auch wohl einen guten Vogel darin.

Wer einen guten Freund hat, der hat ein gut Pfand.

Wer einen guten Freund hat, der soll ihm lieber lassen sein, denn Silber und Gold.

Wer einen guten Freund hat, der spiele nicht mit ihm.


Wer einen guten harten Weg gemach fährt, der kommt.
(Schon vor mehreren Hundert Jahren wusste man, mit Höchstgeschwindigkeit kommt man nicht immer und schneller ans Ziel. Ob früher mit Pferd und Wagen oder heute mit PS-starken Geländewagen (SUV), mit Geschwindigkeitsbegrenzungen, z. B. 130 km/h, kommt man sicherer, meist ohne Stau und garantiert heil am Ziel an. Außerdem ist es besser für die Umwelt.)

Wer einen guten Krieg führt, der hat guten Fried.

Wer einen guten Nachbarn hat, ist wohl bewacht bei Tag und Nacht.

Wer einen guten Tag will, muss ihn sich machen.


Wer einen Hasen im Busen trägt, der fliehe.

Wer einen Heller*17 erbt, muss einen Taler*34 bezahlen.

Wer einen Hinkenden verspotten will, muss selbst gerade sein.
Wer eines Hinkenden spotten will, muss selbst gerade sein.

Wer einen hoffärtig nennt, ist eben so viel, als ob man ihn einen Narren gescholten.
(hoffärtig = stolz, prachtvoll (abwertend), dünkelhaft, verletzend überheblich, anmaßend, sein Wesen zur Schau tragen. Aus dem Spätmittelhochdeutschen: hoffertig, mhd. hōchvertec.)

Wer einen Hund an eine Wurst bindet, der behält sie nicht.

Wer einen in Schaden führt, der führt ihn auch billig wieder heraus.

Wer einen kalten Herd hat, der wärmt sich gern in fremden Küchen.


Wer einen Koch fragt, was er in seinem Hafen*15 kocht, der geht mit Eselsohren aus der Küche.

Wer einen Kopf hat, bekommt leicht einen Hut.
Wer einen Kopf hat, dem fehlt kein Hut.

Wer einen liebt, der ehrt auch seinen Hund.
Wer mich liebt, liebt auch meinen Hund.

Wer einen lobt in praesentia und schimpft in absentia, den hol' die pestilentia.
(Sprichwort mit latainischen Wörtern: praesentia = Gegenwart, absentia = Abwesenheit, pestilentia = Pest)

Wer einen Löwen füttert, der dient dem Löwen, der Löwe dient ihm nicht.

Wer einen Nackten beherbergt, der hat einen gewissen Feuerbohrer.

Wer einen Narren im Wams ins Land trägt, der kommt wieder mit ihm heraus.

Wer einen Narren kauft, muss einen Narren behalten.

Wer einen Narren übers Meer trägt, der wird ihn an einen Toren tauschen.
Wer einen Narren übers Meer trägt, tauscht ihn an einen Toren.

Wer einen Narren will erfreuen, der verheiß ihm nur viel Geld.

Wer einen Pfennig hart wiegt, der isst nimmer kein gut Geschleck.

Wer einen Pfennig stiehlt, der stiehlt auch wohl einen Gulden*13.

Wer einen Rauch von Affekten im Kopf hat, dem ist die Vernunft vernebelt.


Wer einen Reif aussteckt, der muss mancherlei Geste gewärtig sein.

Wer einen Schalk fangen will, muss einen Schalk hinter die Türe stellen.

Wer ein Schalk will fangen, der muss einen Schalk an die Lücke stellen.

Wer einen Schalk ins Kloster trägt, bringt einen Buben wieder heraus.

Wer einen Schranz von Stroh hat, fürchtet sich vor dem Feuer.
(Schranzen sind besonders als schmeichelnde und intrigierende Höflinge bekannt, weshalb der Ausdruck meist in Verbindung mit Hof als Hofschranze verbreitet ist. Wer sich vornehm oder wichtig gibt, aber keine Substanz dafür besitzt, muss sich immer und überall vor Enttarnung fürchten.)

Wer einen Stein aufhebt aus dem Kot, der muss die Hände wieder waschen.

Wer einen Stein in die Höhe wirft, dem fällt er auf den Kopf.
Wer einen Stein über sich wirft, dem fällt er leicht auf den Kopf.
Wer über sich wirft, dem springt der Stein auf den Kopf.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Lutherbibel von 2017: Jesus Sirach 27,  25: „Wer einen Stein in die Höhe wirft, dem fällt er auf den Kopf; und  mit einem tückischen Hieb verwundet man sich selbst.“ Lutherbibel von  1912: Jesus Sirach 27, 28: „Wer den Stein in die Höhe wirft, dem fällt  er auf den Kopf; wer heimlich sticht, der verwundet sich selbst.“
Die Bedeutung wird unterschiedlich erklärt: J. A. Heuseler erklärt es 1824 in seinem Buch „Luther's Sprichwörter aus seinen Schriften gesammelt“ auf Seite 36 unter Nr. 146: „Erklärung Luthers: Niemand soll wider seinem Oberherrn fechten, noch streiten; denn der Obrigkeit ist man Gehorsam, Ehr und Furcht schuldig.“ Carl Schulze schreibt 1860 in seinem Buch „Die biblischen Sprichwörter der deutschen Sprache“ auf Seite 118 unter Nr. 166: „Sinn: wer anderen schaden will oder wer jähzornig ist, schadet sich selbst.“)


Wer einen straft, straft hundert.

Wer einen Strick fordert, erhängt sich nicht.

Wer einen treuen Diener hat, der hat einen Schatz im Haus.
(Manche heiraten heute und meinen dasselbe.)

Wer einen ungewissen zweifelhaften Weg geht, je länger er geht, je weiter er vom rechten Weg irr geht.

Wer einen untreuen Diener hat, der hat einen Dieb und Feind im Haus, vor dem er sich nicht hüten kann.

Wer einen voll macht, billig leid't, dass er ihm in den Busen speit.

Wer einen Wagen führt, der muss viel anders wandeln, denn so er für sich selbst allein ginge.

Wer einen Wagen machen kann, der kann ihn auch zerbrechen.


Wer einen Wagen voll Eier umstößt, der behält sie nicht alle ganz.

Wer einen Weg gehen soll, den er bereits weiß, der darf nicht fragen.

Wer einen Weinberg pflanzt, der isst von seiner Frucht.

Wer einen weisen Sohn gezeugt hat, der ist billig darüber fröhlich.

Wer einen weiten Sprung tun will, der muss keine lange Stangen haben.

Wer einen Wolf hinterm Busch verdenkt (vemutet), dann ist er dahinter.

Wer einen Wust muss umwühlen, dem geht der Geruch am meisten in die Nase.

Wer einen Zaun kann übersteigen, da er am höchsten ist, der kann ihn leicht überschreiten, da er niedrig ist.


Wer einen ziemlichen Gewinn nimmt, der gibt seinem Nächsten ein Almosen.

(Mit einem ziemlichen Gewinn ist passender, angemessener, sich ziemender Gewinn gemeint.)


Wer einerlei Speise isst, hat keines Arztes vonnöten.

Wer eine Sache äfert, macht Fürsten uneins.
(Das vergessene Unangenehme immer wieder zur Sprache bringen.)

Wer eine Sache aufs Glück setzt und glückhaft ist, dem steht das Glück zur Seite.

Wer eines andern Gebrechen ausbreitet, der ist oft mehr verhasst als dem sie anhangen.

Wer eines andern Feuer schüren will, dem geht sein eigenes aus.

Wer eines andern Pferd füttert und vergisst des seinen, der ist ein Narr.

Wer eines andern Unflat gerne reget, der hat oft sein selbst beide Hände voll.

Wer eines andern Unglück sucht, findet insgemein sein eigenes.


Wer eine Schlange aufzieht, dem wird mit Gift gelohnt.

Wer eine Schlange im Busen ernährt, der wird mit Gift belohnt.

Wer eines Dings nicht wert ist, dem gönnt und gibt es das Glück.

Wer ein Esel ist und bildet sich ein, er sei ein Hirsch, der sehe sich wohl vor, wenn es Grabensprünge geben wird.

Wer eines Zusage und Worten nicht glaubt, der hält ihn für einen Lügner, aber man machts oft danach, dass man nichts glauben kann.

Wer eine Weiberhaube aufsetzt, den schlagen die Pferde.

Wer eine Zunge hat, gehe nach Rom.
(Aus diesem Sprichwort 1685 bei Paul Winckler (Nr. 1700/62) macht Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon unter Zunge Nr. 198 „Wer eine Zunge hat, kommt nach Rom.“ und vergleicht es mit dem anderen Sprichwort „Mit fragen kommt man nach Rom.“ (Fragen Nr. 63). Das obige Sprichwort meint wahrscheinlich einen sogenannten Neunmalklugen, der angeblich alles besser weiß, der nach Rom gehen soll, um seine vermeintliche Klugheit bei den Obersten der Kirche zu verkünden. Das Zweite meint aber diejenigen, die den Weg nach Rom (oder dem jeweiligen Ziel) nicht kennen, aber durch Nachfragen doch endlich zum Ziel kommen.)
Wer einfältig fragt, der kriegt eine richtige Antwort.

Wer einfältig wandert, der wandert am sichersten.

Wer ein Fass vollfüllt, der muss wieder einen haben, der es abzapft.

Wer ein Feuer aufbläst, dem springen die Funken unter die Augen.

Wer ins Feuer bläst, dem fliegen die Funken ins Auge.
Wer ins Feuer bläst, dem stieben die Funken in die Augen.

Wer ein Feuer muss löschen, der löscht viel leichter anfangs die Funken.
Wer ein Feuer will löschen, muss anfangs die Funken ersticken.

Wer ein frommes Weib bekommt, der kriegt ein gute Mitgabe.


Wer ein Geringes nicht zu Rat hält, der nimmt für und für ab.

Wer ein Geringes nicht zu Rat hält, der nimmt täglich ab.


Wer ein Gesetz gibt, muss darüber wachen.

Wer eingestiegen ist, der muss ausbaden.

Wer ein großer Drache will werden, muss zuvor viel kleine Schlangen fressen


Wer ein großes Haus hat, der beherbergt den Kaiser.


Wer ein guter Servatius ist, der ist auch ein guter Bonifacius. 

(Petri erklärt das Sprichwort 1605 mit: „Das ist, wer spart, der kann auch andern Gutes tun.“)


Wer ein gutes Pferd will han, der muss selber oft in Stall gahn.

Wer ein gut Gewissen hat, der fürchtet kein Unglück.
Wer bei sich ein gut Gewissen hat, der fürchtet kein Unglück.

Wer ein Handwerk kann, weiß sein Einkommen.

Wer ein Haupt von Butter hat, dem wächst kein Horn.

Wer ein Haupt von Glas hat, muss nicht mit Steinen fechten.

Wer ein Haupt von Wachs hat, muss nicht an die Sonne kommen.

Wer ein Haus baut, der bezahlt es, wer es kauft, der findet es.

Wer ein Haus baut, der gebraucht's am wenigsten.

Wer ein Haus kauft, das gebaut ist, der findet's; wer eins kauft, niederreißt und baut, der bezahlt's.
Wer ein Haus kauft, findet's; wer eins baut, bezahlt es (doppelt).

Wer ein Haus kauft, hat manchen Balken und Nagel umsonst.

Wer ein Haus will bauen, muss den ersten Grundstein auf seinen Beutel bauen.
(Schon früher war Häuserbauen kein billiges Vergnügen. Das die Baupreise jedes Jahr steigen ist nicht erst heute ein Problem, sondern schon in diesem Sprichwort im Jahr 1685 belegt.)

Wer ein heilig Leben führt, der ist Gott nahe.

Wer ein Kalb gewöhnt zu tragen, der kanns auch noch halten, wenns zum Stier wird.

Wer ein Kalb stiehlt, stiehlt auch wohl eine Kuh.

Wer ein Kalb stiehlt, stiehlt eine Kuh.

Wer nur erst die Kälber stiehlt, der stiehlt auch bald die Kühe.


Wer ein Kraut hätte, heißt Jarab, mit dem wirds besser nach der Krankheit.

Wer ein Kraut hätte, heißt Jarab, mit dem wurd es besser.

Wer ein Kraut hätte, Jahrab, mit dem würde es besser.

Wer das Kraut Jahrab hätte, dem wäre geholfen.

(Ein Sprichwort, welches in verschiedenen Variationen in etlichen alten Sprichwörtersammlungen enthalten ist. Wilhelm Körte kommentierte es 1837 mit: „Man erzählt vom ewigen Juden, welchem das Kraut Jahrab gegeben worden sei, also dass er nimmer sterben konnte; er sah immer nur das tausendmal Erlebte wiederkehren, und obgleich immer im schönsten Mannesalter, ward er doch bald lebensmüde, so das er mit Neid in jedes Grab sah und eine hinwelkende Blume ihn mit Sehnsucht erfüllte, auch in sich den Keim zu einem neuen Leben zu empfinden. – Das Kraut Jahrab taugt für die Menschenkinder nichts; nur der Menschheit frommt's und die hat's auch; deshalb ist sie ewig dieselbe.“)


Wer ein kurz Herz hat, muss lange Füße haben.
Wer kein Herz hat, muss sich guter Beine befleißigen.


Wer ein Land verderben will, der muss aus der Nachbarschaft Leute nehmen, die um des Landes Gelegenheit wissen.


Wer einmal auf der Straße strauchelt, muss darum das Ausgehen nicht verreden (vermeiden).


Wer einmal betrogen wird, mit dem, ist mitleiden zu haben, lässt er sich zum andern Mal betrügen, so ist er drum zu schelten, zum Dritten, so ist ihm als einem Narren nicht zu helfen und ist nicht zu bedauern.


Wer einmal betrügt, dessen Kredit hat die Jungfrauschaft verloren, ist zur Hure geworden.


Wer einmal die Speise verschüttet, der kanns nicht alles rein wieder auflesen.


Wer einmal Feind gewesen ist, dem glaub nicht (leicht) zu aller Frist.

Wer einmal fischt, den heißt man gleich einen Fischer.

Wer einmal in die Mäuler kommt, kommt selten unverletzt (wieder) heraus.

Wer einmal ist (wird) geschändet, dem hängt es sein Leben lang an.


Wer einmal ist von Schälken betrogen, der fürcht sich auch wohl zuweilen vor redlichen Leuten.


Wer einmal kommt ins Höllenhaus, den bringt kein Bitten mehr heraus.


Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.
(Dieses Sprichwort geht auf die Fabel „Der Hirtenjunge und der Wolf“ des griechischen Fabeldichters Äsop ( 6. Jahrhundert v. Chr.) zurück: Ein Hirtenjunge rief aus Langeweile beim Schafehüten mehrmals „Wolf!“. Die daraufhin zu Hilfe eilenden Dorfbewohner fanden keinen Wolf, nur den sich amüsierenden Hirtenjungen. Als nach einiger Zeit wirklich ein Rudel Wölfe kam, nahmen die Dorfbewohner die Hilferufe nicht mehr ernst und blieben weg. Die Wölfe fraßen daraufhin alle Schafe und den Hirtenjungen.)

Wer einmal lügt, lügt lang, und wird ihm angst und bang.

Wer einmal stiehlt, bleibt zeitlebens ein Dieb.
Wer einmal stiehlt, heißt allzeit Dieb.
Wer einmal stiehlt, ist immer ein Dieb.

Wer einmal stiehlt, der muss sein Leben lang ein Dieb sein.

Stiehl einmal und bleib dein Lebtag ein Dieb.


Wer einmal strauchelt, der mag drum kein Bösewicht gescholten werden.


Wer einmal von einer Schlange gebissen worden ist, der fürchtet auch die Eidechsen.

Wer einmal will gut leben, der nehme ein gebraten Huhn oder ein hübsches Maidlein; wer zweimal, der nehme eine Gans, am Abend hat er noch Kräglemägle; wer eine Woche, der stech' eine Sau, so hat er Schinken und Würste zu essen; wer einen Monat, der schlacht' einen Ochsen; wer ein Jahr, der nehm' ein Weib – wenn es so lange noch vorhält –; wer aber allzeit gut leben will, der werd' ein Pfaff.


Wer einmal wird geschändet, dem hängt es sein Leben lang an.


Wer einmal wird von Lieb verwund't, den macht keine Kräuterkraft gesund.


Wer ein Ross reitet, erkennt seine Art.


Wer einsammeln will, der muss aussäen.


Wer ein säugendes Kind hat, der hat eine singende Frau.


Wer ein schartig Beil (ein ungeschliffenen Kopf) hat, der verdirbt alles, was er damit hauet.

Wer ein schelmisch Pferd hat, vertauscht es seinen Freunden.

Wer ein scheues Pferd in der Weide fangen will, muss ein Mäßlein Hafer mitbringen.

Wer ein schönes Weib, ein festes Schloss an der Grenze und einen Weinberg an der Straße hat, ist niemals ohne Anfechtung.

Wer ein Schreiner werden will, muss auch harte Bretter bohren lernen.

Wer ein Schriftsass ist, der hat auch einen Landesherrn.


Wer ein Stäublein im Auge hat, je mehr ers reibt, je mehr es schmerzt.


Wer eins will han, muss das andre lan.


Wer ein Weib nimmt, der darf nicht müßig sein.


Wer ein Weib oder einen Mann nimmt, der hat gute Tage, aber sie sind bald gezählt.


Wer ein wenig vermag, der macht einen großen Aufschlag oder Hufschlag.


Wer ein X schreibt für ein V, kommt in der Welt am besten zu.

(Als noch mit römischen Zahlen gerechnet wurde, zählte ein V fünf und ein X zehn. Wenn ein V schlecht geschrieben wurde, ein X daraus machen und dadurch zum eigenen Vorteil betrügen. Man darf sich nur nicht bei der Fälschung erwischen lassen.)


Wer ein zerbrochen Schwert in der Scheide hat, der lass es stecken.


Wer ekel ist, entbehrt manch guten Bissen.

Wer empfing, der rede; wer gab, der schweige.

Wer endlich will den Sieg heimtragen, der muss fest stehen und alles wagen.

Wer entbehrt der Ehe, lebt weder wohl noch wehe.

Wer ernten will, muss säen.


Wer erst wird witzig nach der Tat, der braucht seine Weisheit viel zu spat.

Witzig nach der Tat, ist viel zu spat.


Wer ertappt wird, muss das Bad austragen.

Wer Erz hat, kann Glocken gießen.

Wer erzieht, der regiert.

Wer es allen recht machen will, muss früh aufstehen.
Wer's jedermann wollt recht machen, müsste früh aufstehen.

Wer es bei den alten Löchern bleiben lässt, der darf keine neuen bohren.

Wer es hält mit keinem Teil, wird zur Beute jedem Teil.

Wer es hat gekocht, der richt's auch an.
Wer es kocht, der richte es auch an.

Wer es hat, muss es gebrauchen.

Wer essen, trinken und zu rechter Zeit schlafen und wachen kann, der vertreibt mit Arzneien eher die Gesundheit, als dass er sie verbessert.

Wer etwas Besseres begehrt, denn andern widerfährt, der ist gar verkehrt.

Wer etwas feil hat der muss Worte machen, so löst er mehr Gelds, als der nichts hat.

Wer etwas haben will, der muss auch geben.

Wer etwas isst und etwas übrig lässt, kann zweimal Tafel halten.

Wer etwas kann, den hält man wert, des Ungeschickten niemand begehrt.

Wer etwas lernen will, der muss Lust dazu haben.

Wer etwas lobt oder schilt, soll allweg weniger und geringer davon reden, als es an sich selbst ist.

Wer etwas Redliches lernt und treulich arbeitet, der wird wohl ernährt.

Wer etwas um Golds und Nutzen willen tut, der tuts nicht aus freiem Willen, er tät es nicht, so ers umsonst tun sollt.

Wer etwas verhören kann, der bleibt lang ungebissen.

Wer etwas verschenkt, der verkauft's wohl, es sei denn, dass man's einem Kuckuck bringt.

Wer etwas will, findet immer einen Weg. Wer nichts will, findet immer einen Ausweg.

Wer etwas will gelten, der komme selten.

Wer etwas will tadeln, der find wohl Ursach.

Wer fahren kann, der fahre.

Wer fallen will, den soll man über einen Fuß werfen.

Wer fängt den Ehestand an mit Gott, der hat von ihm Hilfe in der Not.

Wer fängt im Spiel an einen Zorn, dem gehören die Schellen an die Ohren.

Wer fast im Kreuz ein fröhlich Herz, empfindet nicht halb des Leidens Schmerz.

Wer faul Holz anlegt, der macht großen Rauch.
(Das Holz im Sprichwort ist fauliges und verfaultes Holz. Das Sprichwort meint eine vergleichbare faulige, plumpe und sofort als unehrlich gemeinte durchschaubare Entschuldigung.)

Wer fechten will, muss der Streiche warten.

Wer Federn hat, den kann man rupfen.

Wer Federn lesen und Ohrenkrauen kann, der ist ohne Gefahr zu Hofe.

Wer Feinde schont und Freunde erzürnt, ist schlecht bewahrt (sucht Unglück).
Wer Feinde schont und Freunde erzürnt, ist sich selbst feind.

Wer Feinde spart und Freunde erzürnt, der sucht Unglück.

Wer ferne lauft und nicht kauft, dem wird der Weg lang, ihn reut der Wiedergang.

Wer fern hinläuft, der wird nicht allzeit der Weiseste.

Wer Feuer im Busen trägt, das riecht man bald.

Wer Feuer im Herzen hat, der muss warten, bis es erlöscht.

Wer Feuer im Maul hat, der speit Flammen.

Wer Feuer mit Kohlen löscht, der verdirbt's nicht.

Wer Feuer schürt, dem schlägt die Flamme zuerst unter die Augen.

Wer finden will, was die Hühner scharren, der muss es nicht vornen suchen.

Wer findet, eh verloren ist, der stirbt, eh er krank wird.
Wer findet, ehe verloren wird, wird sterben, eh er krank wird.
(Das Sprichwort meint die Spitzbuben und Diebe, die etwas „finden“, was der Besitzer noch nicht verloren hat. Das bedeutet, für Diebe gab es nur die Strafe am Galgen.)

Wer findet eine getreue Katze über die Milch.

Wer findet nicht Rat nach der Tat?

Wer Fische fangen will, muss sich nass machen.
(Wer etwas haben oder erreichen will, muss auch Rückschläge und die damit verbundenen Nachteile in kauf nehmen. Auf dem Weg zum Erfolg liegen oft Hindernisse und man hat manchen Misserfolg bis zum Ziel. Vergleichbare Sprichwörter in Bulgarien: Ohne nasse Hosen werden keine Krabben gefangen. und Trockene Hosen fangen keine Fische.)

Wer Fische fangen will, muss vorher die Netze flicken.


Wer fleißig ist im Handel, der gewinnt billig.

(Das Wort „billig“ bedeutet in diesem Sprichwort, der Fleißige hat verdientermaßen Erfolg.)


Wer fleißig ist in seinem Stand, den segnet Gott mit milder Hand.

Wer flieht, den jagt man.

Wer flieht, der ist leicht geschlagen.

Wer flieht, der leiht, wer weicht, der verliert.

Wer flieht, der wird verjagt.
Wer flieht, den jagt man.

Wer flieht, eh man ihn verjagt, ist allzu verzagt.
Wer läuft, eh man ihn jagt, ist allzu verzagt.

Wer flieht, gibt sich schuldig.

Wer flieht, macht seine Mutter nicht weinen.
(Das bedeutet, wer in aussichtsloser Lage flieht, stirbt nicht, sondern überlebt. Möglicherweise kann er es bei einer besseren Gelegenheit erneut versuchen. Bei Wander steht dieses Sprichwort unter Fliehen Nr. 35 mit Körte (1837) als Quelle, ein zweites Mal statt „Wer flieht“ mit „Der ihn fürcht (oder fleucht)“ am Anfang unter Fürchten Nr. 2 mit Sebastian Franck (1541) als Quelle. Zwei Varianten, aber beide meinen dasselbe Sprichwort.)

Wer flieht, wird gejagt.

Wer flüstert, lügt.
(Sprichwort auch in Indien)

Wer fragt, der lernt.


Wer fragt, gibt nicht gern.
Wer lange fragt, gibt nicht gern.
Wer viel fragt, der gibt nicht gerne.
(Das bedeutet, wer einen Bedürftigen oder Notleidenden erst fragt, ob er Hilfe braucht, der will sich wahrscheinlich irgendwie herausreden, warum er nicht helfen kann. Wer wirklich helfen will, der hilft ungefragt, so gut er kann.)

Wer Frauen hütet, wütet.

Wer frei darf denken, denket wohl.

Wer freien will, hat vier Scheffel*30 über dem Gesicht.

Wer freien will, muss erst ausdienen.
(Dienen bedeutet in diesem Sprichwort die Arbeit eines Dienenden, Arbeiters oder Angestellten bei seinem Dienstherrn oder Arbeitgeber. Meist wurde zwischen Dienendem und Dienstherrn eine bestimmte Laufzeit vereinbart, die oft Jahre dauerte. Diese Vertragslaufzeit der Verträge und Dienstverhältnisse konnten von einer Seite nur wegen eines außergewöhnlichen und unvorhersehbaren Ereignisses gekündigt werden. Das Freien (Heiraten) des Dienenden gehörte oft nicht zu diesen Ereignissen. Das bedeutete, wenn ein Dienender heiraten wollte, musste er erst ausdienen und bis nach Ende seiner Dienstzeit, manchmal Jahre, warten, bevor er heiraten konnte. Ausnahmsweise war im alten Lübischen und Hamburger Recht das Freien (Heiraten) ein solches außergewöhnliches Ereignis. Quelle: Deutsche Rechtssprichwörter von Eduard Graf, Seite 182.)

Wer freiet vor der Tür, hat Wechsel und Kür; wer freiet über Feld, das kostet Schuh und Geld.

Wer fremden Hunde anbindet, gewinnt nichts als den Strick.

Wer Freund sei, sagt die Armut frei.
(Das bedeutet, wahre Freunde sind auch in Zeiten der Not und Armut da, wenn es für andere nichts zu holen gibt oder wenn man womöglich selbst etwas geben soll.)

Wer Friede haben will, muss zum Kriege rüsten.

Wer Frieden haben will, tut übel, dass er Streit anfängt.

Wer fröhliche Nacht sucht, verliert guten Tag.

Wer fromm gelebt, hat lange gelebt.
Wer fromm lebt, hat lange gelebt.

Wer fromm will sein, soll es ohne andrer Leute Schaden tun.

Wer früh aufsteht, dem hilft Gott.


Wer früh aufsteht, dem viel aufgeht; wer lange liegen bleibt, dem Gott alles geit.

Wer früh aufsteht, sein Geld verzehrt; wer lange schläft, den Gott ernährt.
Wer früh aufsteht, sein Gut verzehrt; wer lange schläft, den Gott ernährt.
Wer früh aufsteht, viel verzehrt, wer spät aufsteht, den Gott ernährt.
(Das ist ein Lieblingssprichwort der Faulen.)

Wer früh aufsteht, wird weise.

Wer früh mit den Hühnern aufsteht, dem ists nicht zu verargen, wenn er mit ihnen schlafen geht.

Wer früh nicht rast, der rast spät.

Wer Fuchs mit Füchsen fangen will, bedarf wohl guter Witze viel.

Wer Funken säet, der erntet Flammen.

Wer für andre lebt, hat am besten für sich gelebt.

Wer für andere stiehlt, wird für sich (sie) gehangen.

Wer fürchtet, das hinter allen Stauden Wölfe liegen, der bleibt gern daheim.

Wer fürchtet, er tue zu viel, der tut immer zu wenig.
(Ein über 500 Jahre altes Sprichwort, dass viele Politiker und Verantwortungsträger leider nicht mehr kennen. Sonst würden sie nach dem 24. Februar 2022 die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Putins Armee mehr und schneller helfen und unterstützen, um sie vor der Vernichtung bewahren.)

Wer furchtsam ist, der fängt keine tapfere Tat an.

Wer furchtsam ist, der sitzt besser bei der Kunkel als bei Rat und Tat.

Wer für den andern bittet (betet), erlöst sich selbst.

Wer für die Freiheit streitet, hat zwanzig Hände und noch so viel Herz.
Ein Mann, der um seine Freiheit streitet, hat zwanzig Hände und noch so viel Herz.
(Die Ukraine kämpft für ihre Freiheit und ihr Überleben, seit Putins Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffs- und Eroberungskrieg gegen die Ukraine führt. Deswegen hat die Ukraine die Länder der freien Welt (mehr als 20) als Freunde und Unterstützter. Wer meint, man sollte der Ukraine keine Waffen zur Verteidigung geben und stattdessen Verhandlungen fordert, der unterstützt Putin und die Vernichtung der Ukraine.)

Wer für einen andern Bürge bleibt, bezahlt für ihn.

Wer für sich schwülstig ist, dem soll man den Kopf nicht größer machen.

Wer für wenig Lohn weit läuft, dem ist der Weg hin so lang, wie der zurück.


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