Wer lacht, tut keine Sünde.
(Sprichwort in Anlehnung an die Bibel: Luther-Bibel 1912, Psalm 18: 26. Bei den Heiligen bist du heilig, und bei den Frommen bist du fromm, 27. und bei den Reinen bist du rein, und bei den Verkehrten bist du verkehrt.
Die Sprüche Salomos, 13, 20: „Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer aber der Narren Geselle ist, der wird Unglück haben.“ Luther-Bibel 1912)
Wer mit Füchsen oder Schälken Gemeinschaft hat, der hat nichts anderes von ihnen zu erwarten, als einen Fuchspelz.
Wer mit Füchsen zu tun hat, muss den Hühnerstall zuhalten.
Wer mit Geduld Gott walten lässt und hält aus, der schüttet seinen Feinden glühende Kohle auf das Haupt.
Wer mit gegessen hat, der muss mit zahlen.
Mit gegessen, mit zahlen.
Wer mit Geld kann Religionsfreiheit, Fried und Ruhe erkaufen, der kauft nicht zu teuer, denn Geld und Gut kann man mit der Zeit wieder bekommen, aber verlorne Religion und Freiheit ist nicht wieder zu erkaufen.
Wer mit goldenen Spießen ficht (kämpft), hat den Sieg in den Händen.
Mit goldenen Spießen kriegen.
Wer mit grünem Holze einfeuert, bringt mehr Rauch als Hitze ins Haus.
Wer mit Herren umgehen will, der fliehe vor ihnen, so laufen sie ihm nach.
Wer mit Hinkenden umgeht, lernt hinken.
Wer mit Hochmut große Dinge vornimmt, demselben Hohn und Spot geziemt.
Wer mit Honig umgeht, mag wohl seine Finger lecken, er muss es aber nicht zu grob machen.
Wer mit Hunden hetzen will, der muss Brot vorher werfen, so können sie bald folgen.
(Mit hetzen ist wahrscheinlich eine Hetzjagd gemeint.)
Wer mit Hunden schläft, steht mit Flöhen auf.
Wer mit Hunden zu Bette geht, steht mit Flöhen wieder auf.
Wer mit Hunden viel umgeht, der lernt bellen.
Wer mit Huren oder Katzen gen Acker fährt, der mag mit Huren oder Mäusen nacheggen.
Wer mit Huren zu Acker fährt, der eggt mit Buben (Gecken) zu.
Wer mit isst von der gestohlenen Gans, der muss mit hangen.
Wer mit Jägern gehen will, der muss hetzen.
Wer mit jungen Ochsen pflügt, macht krumme Furchen.
Wer mit jungen Pferden pflügt, macht krumme Furchen.
Mit unwilligen Pferden macht man krumme Furchen.
Wer mit Katzen jagt, der fängt Mäuse.
Wer mit Katzen jagt, fängt gern Mäuse.
Wer mit Katzen jagt, der fängt viel Mäuse.
Der mit Katzen jagt, der fängt Mäuse.
Wer mit Kindern spielen will, der muss sich der Docken nicht schämen.
Wer mit Kindern ein Spiel anricht, muss sich der Docken schämen nicht.
(Docken = ein zusammen gelegtes Bund Schnüre; mit Puppen spielende Kinder; Puppen machen.)
Wer mit Köhlern oder Kohleträgern umgeht, der wird rußig.
Wer mit Lahmen umgeht, lernt hinken.
Wer Mitleid bringt, bietet genug.
Wer mit Leuten höflich umzugehen weiß, kann in kurzem aus einem kleinen ein großes Vermögen machen.
Wer mit Löffeln einnimmt und mit Scheffeln*30 ausgibt, der macht bald Feierabend.
Wer mit Lügen ein wahrhafter Mann sein kann, der darf sein Wort nicht halten.
Wer mit Narren viel umgeht, der hat weder Ehr noch Ruhm.
Wer mit Narren zu Acker geht, eggt mit Gäuchen (Gecken) zu.
Wer mit Narren zu Bette geht, steht mit Narren auf.
Wer mit Ochsen fährt, kommt auch zu Markte.
Wer mit Pech und Kohlen hantiert, leichtlich seine Hände daselbst beschmiert.
Wer mit Pech oder Kohlen umgeht, der bescheisst leicht die Hände.
(bescheisst = beschmiert)
Wer mit Pfefferkuchen groß gezogen ist, weiß das Brot nicht zu schätzen.
Wer mit Ränken und faulen Fischen umgeht, der wird endlich mir der Zeit zuschanden.
(Ränke = (veraltend) Intrigen; finstere Machenschaften: finstere Ränke schmieden - sich Böses ausdenken, böswillige Kritik, Böses planen - Shitstorm, Mobbing.)
Wer mit seiner Wohltat lange umgeht, hat den Dank schon eingenommen.
Wer mit seines Freundes Pflug ackert, der baut auch gute Frucht.
Wer mit solchem Feuer zu tun hat, muss 'nen silbernen Blasebalg haben.
(Mit diesem Feuer ist die Bestechung gemeint. Wer jemanden bestechen will, der muss schon etwas mit Wert bieten können, etwa etwas aus Silber.)
Wer nicht alt werden will, mag sich jung hängen lassen (kann sich jung henken lassen).
Wer nicht alt werden will, muss sich jung hängen lassen.
Wer nicht will alt werden, der muss sich jung henken.
Wer nicht an das Licht glaubt, dem heilt kein Arzt den Star.
Wer nicht angespannt hat, dem kann man nicht vorspannen.
Wer nicht anspannt, dem kann man nicht vorspannen.
Wer nicht selbst anspannt, dem soll man nicht vorspannen.
Wer selbst nicht anspannt, dem kann (soll) man nicht vorspannen.
Wer nicht arbeiten will, der lass` das Brot auch liegen still.
(Ebenso wie das nachfolgende Sprichwort geht dieses auf dieselbe Bibelstelle zurück: Der 2. Brief des Paulus an die Thessalonicher 3,10)
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.
(Ein Sprichwort, das seit langer Zeit auch in anderen Ländern bekannt ist. Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 2. Brief des Paulus an die Thessalonicher 3,10 „Denn schon als wir bei euch waren, geboten wir euch: Wenn jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen.“)
Wer nicht auf dem Wollsack liegen mag, dem wird der Strohsack.
Wer nicht auf den Berg kann, der bleibe im Tal.
Wer nicht auskommt, kommt auch nicht ein.
Wer nicht auszieht (ausgeht), kommt nicht heim.
Wer nicht bäckt und braut, dem missrät auch nichts.
Wer nicht beichtet, wird nicht absolviert.
Wer nicht bestauben will, der bleib' aus der Mühle.
Wer nicht beten kann, werd' ein Schiffmann.
Wer nicht Bitter gekostet hat, weiß nicht, was Süß ist.
Wer nicht braten kann, der bleibe von der Küche.
Wer nicht Buntge heißen will, muss keine Flecken haben.
Wer nicht da ist, dem wird der Kopf nicht gewaschen.
(Das bedeutet soviel, als der Abwesende hat unrecht. Genauso konnte man keinen Abwesenden vor Gericht verurteilen, ausgenommen, er war geladen worden und unentschuldigt nicht vor Ort.)
Wer nicht danach fragt, ob er in guten oder bösen Ruf und Namen ist, der acht keiner Ehr noch Ehrbarkeit.
Wer nicht denkt zu bezahlen, pflegt von Schenken viel zu prahlen.
Wer nicht den Vogel kann bekommen, der kriegt doch irgend eine Feder davon.
Wer nicht dürstet, ist dem Durstigen hart.
Wer nicht eifert, liebt nicht.
Wer nicht einen neuen Pelz kann machen, der soll den alten flicken und Gott machen lassen.
Wer nicht empfängt, braucht nicht wieder zu geben.
Wer nicht ernähren will die Katzen, muss ernähren Maus und Ratzen.
Wer nicht füttern will die Katzen, der muss füttern Mäus und Ratzen.
Wer nicht erwirbt, der verdirbt.
Wer nicht wirbt, der verdirbt.
Wer nicht fällt, braucht nicht aufzustehen.
Wer nicht faulenzen kann, kann auch nicht richtig arbeiten.
(Diesen Spruch kann man seit Ende des 20. Jahrhunderts mehrere hundert Male im Internet und Büchern finden, meist nur als Sprichwort ohne Herkunftsangabe bezeichnet. Einige Male wird er ohne weitere Erklärung oder als aus Sizilien bezeichnet. Leider gibt es aber keine einzige Fundstelle in italienischer Sprache. Die genaue Herkunft oder ein Autor ist nicht bekannt. Bei der Menge der Fundstellen ist er aber so verbreitet, wie es Sprichwörter sind.)
Wer nicht gabelt, wenn die Heuschreck zabelt, der nimmt im Winter ein Seil und fragt, wo Heu feil.
Wer nicht Galle versucht hat, weiß nicht, wie Honig schmeckt.
Wer nicht geben kann, soll nicht begehren.
Wer nicht gehen kann, kann noch weniger laufen.
Wer nicht Geld hat, der gilt nichts, denn was gilt, das ist Geld.
Wer nicht gerne arbeitet, hat bald Feierabend gemacht.
Wer nicht gern verlieren will, der habe Achtung auf das Spiel.
Wer nicht gesteckt in Not und Leiden, der hat kein Herzlich mitleiden.
Wer nicht gibt, was er hat, der bekommt nicht, was er will.
Wer nicht glaubt, er sehe denn Zeichen, der ist behutsam.
Wer nicht gleich mitgehen kann, muss traben.
Wer nicht gut helfen kann, kann sehr gut hinderlich sein.
Wer nicht hat geholfen einbrocken, der muss auch nicht mit ausessen.
Wer nicht mit einbrockt, soll nicht mit essen.
(Das bedeutet, wer nicht an den Fehlern oder dem Versagen schuld hat oder beteiligt war, sollte auch nicht für die Folgen haftbar gemacht werden.)
Wer nicht hat zu schaffen, der nehm' ein Weib, kauf eine Uhr, schlag' einen Pfaffen, so kriegt er wohl schaffen.
Wer nicht hilft das Unglück tragen, der muss auch des Glücks nicht mit genießen.
Wer nicht hoch fällt, steht bald wieder auf.
Wer nicht hören will, muss fühlen.
Wer nicht in den Himmel will, braucht keine Predigt.
Wer nicht ins Wasser geht, kann auch nicht schwimmen lernen.
Wer nicht jagt, der fahet nicht.
(Wer nicht auf die Jagd geht, wird nichts erjagen. Das bedeutet, wer nichts tut, arbeitet oder sich anstrengt, der wird auch keinen Erfolg oder Gewinn haben.)
Wer nicht Kalk hat, muss mit Leim mauern.
Wer nicht kann blechen, der lasse das Zechen.
Wer nicht kann deichen, der muss weichen.
(Das bedeutet, jeder Besitzer, dessen Grundbesitz durch Deiche vor Überflutungen geschützt wurde, musste sich auch am Bau, Erhaltung und Reparatur des Deiches beteiligen. Wer seinen Verpflichtungen nicht nachkam, musste sein Land aufgeben. Das alte Rechtssprichwort sagt, wer seine Deichpflicht vernachlässigt, wird wegen der hierdurch herbeigeführten Wassergefahr für alle, nach dem sogenannten Spatenrecht, mit dem Verlust des deichpflichtigen Landes bestraft. Symbolisch konnte dann ein Spaten in den Deich gesteckt werden. Wer ihn herauszog, konnte das Land erwerben, musste dann aber auch die rückständigen Leistungen zur Deicherhaltung erbringen. Ein Deichgraf war für die Kontrolle und die Einteilung der zu leistenden Arbeiten zuständig. Heute ist diese Regelung durch den Übergang von Deichbau und Erhaltung auf staatliche Stellen mit der Finanzierung durch Steuergelder abgelöst. Vergleichbare Sprichwörter: Deich und Land gehört zusammen. und Kein Land ohne Deich und kein Deich ohne Land.)
Wer nicht kann dichten, der kann doch richten.
(Im Original wird in diesem Sprichwort 1630 bei Lehman (Seite 700, Nr. 29) das Wort dichten als „tichten“ geschrieben. Neben der heutigen Bedeutung (ein Loch abdichten; Ritzen verstopfen; ein Gedicht dichten) hatte es früher auch die Bedeutung von Denken; Nachdenken; nachdenklich sein; etwas hervorbringen (was mit denken verbunden ist). So beurteilen heutzutage Kritiker die Leistungen anderer in Dingen, die sie selbst niemals vollbringen könnten. Das Sprichwort meint, obwohl Kritiker und Richter Sportarten, Kunst, Recht oder Literatur nicht selbst beherrschen, über die Leistungen anderer urteilen und richten zu können. Manchmal treffen die Urteile von Kritikern und Richtern zu, oft aber auch nicht.)
Wer nicht kann fechten, gewinnt nichts im Rechten.
Wer nicht kann, wie er will, muss wollen, wie er kann.
Wer nicht kochen kann, der bleibe aus der Küche.
Wer nicht kochen kann, soll aus der Küche bleiben.
Wer nicht kommt zu rechter Zeit, der ist seine Mahlzeit queit.
Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen (essen), was übrig bleibt.
Wer nicht kommt zu rechter Zeit, der versäumt die Mahlzeit.
(Ein Sprichwort, das in vielen verschiedenen deutschen Mundarten und Versionen verbreitet ist.)
Wer nicht lesen kann, muss Butten tragen.
(In Ländern mit Weinbau bedeutet lesen auch Weitrauben ernten. Wer das nicht konnte, ohne die Weinreben zu beschädigen, musste die schweren Körbe (Butten) mit Weintrauben tragen.)
Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.
(Zu diesem Sprichwort der Kommentar 1873 von Wilhelm Binder: “Ein bekanntes Sprüchlein Dr. Luthers. – Hätten alle die, welche sich nach dem großen Reformator nennen, seine übrigen Aussprüche und Lehren ebenso gut in Kopf und Herz, wie obigen Spruch, der nur gar zu oft zur Entschuldigung von Ausgelassenheiten aller Art dienen muss: wie ganz anders und – viel besser, wäre in vielen Dingen die evangelische Sache bestellt!“ Wahrscheinlich liebte auch Wander diesen Spruch, da er ihn gleich 3 Mal in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon aufführt. Die ersten beiden Male nur mit fremden ohne deutsche Quellen, das 3. mal zusätzlich mit 4 deutschen Quellenangaben: Lieben Nr. 130, Weib Nr. 1327 und Wein Nr. 631.)
Wer nicht Macht hat, einen neuen Brauch zu machen, dem gebührt auch nicht, den alten Brauch abzuschaffen noch zu verbessern.
Wer nicht mahlen will, kriegt kein Mehl.
Wer nicht reich ist gewesen, dem tut Armut nicht wehe.
Hier hat der sonst glaubwürdige Karl Simrock in seiner Sprichwörtersammlung den Wortlaut des Sprichworts von Lehmann verändert. Das obige Sprichwort steht so 1630 bei Lehman auf Seite 43 unter Nr. 14. Simrock macht daraus unter Nr. 426 den untere Wortlaut:
Wer vorher nicht reich gewesen, dem tut die Arbeit nicht wehe.