Kleinvieh macht auch Mist.(Ein Sprichwort, das auch heute noch oft und gern gebraucht wird, meist bei Steuererleichterungen oder Preissenkungen im Centbereich. Auch beim Vermögensaufbau und Werbung ist es anzutreffen. Beispiel: Hartz-IV-Empfänger bekammen ab Januar 2013 im Monat 8 Euro mehr, das macht in 125 Monate (10,417 Jahre) 1000 Euro, die dann wahrscheinlich nicht einmal für 1 Monat Senioren- oder Pflegeheim reichen. Private Altersvorsorge wird mit kleinen Beträgen staatlich gefördert, aber leider müssen die Versicherungen Provisionen, Bearbeitungsgebühren, Risikozuschläge, Verwaltungskosten und Gewinne davon abziehen. Wenn dann ein Rentenempfänger im Alter von 90 bis 100 Jahren die Auszahlungen erhält, hat er Glück, wenn die eingezahlten Beträge wieder ausgezahlt werden und er trotz Inflation noch das Gleiche dafür bekommt, wie heute. Wahrscheinlich sterben die Empfänger schon vorher, da laut staatlicher Statistik die Ärmeren, für die es empfohlen wird, eine bis zu 10 Jahre geringere Lebenserwartung haben, als die Reicheren. Ein Nebeneffekt: Weil die eingezahlten Beiträge steuerfrei sind, sinken die Rentenbeiträge und die zu erwartende Altersrente ebenfalls; wo bleibt da der Nutzen? Die staatliche Förderung für die private Rente ist ein Konjunkturprogramm und Hilfe für die Versicherungen. Das Sprichwort wörtlich genommen: Die Beihilfen sind Kleinvieh, heraus kommt wörtlich Mist.)Klingende Beweise überführen am besten. Klingt es nicht, so klappert's doch.Klopf an den Topf, so kennst du ihn, doch nicht so hart, er gewinnt sonst eine Scharte.Klopf auf den Busch, so fliegen die Vögel heraus.
Klopft die Not an, so tut die Liebe die Tür auf. Kluge Kinder leben nicht lange.
Kluge Leute fehlen auch.
Kluge Leute halten sich zu altem Wein.Kluge Männer suchen wirtliche Frauen.Kluge Narren sind verdrießliche schädliche Narren.Kluger Dieb hält sein Nest rein.
Klugheit ist das rechte graue Haar.Klugheit ist schwer.Klugheit macht Sorgen.Klugheit ohne Einfalt ist lauter Bosheit, Einfalt ohne Klugheit ist lauter Torheit.(So wie oben steht das Sprichwort schon 1605 bei Friedrich Peters (Petri) und 1616 bei Georg Henisch. Wander schreibt es einmal im Ganzen unter Klugheit Nr. 23 in sein Sprichwörter Lexikon und die zweite Hälfte als weiteres Sprichwort mit gleicher Quellenangabe unter Einfalt Nr. 7)Klugheit ohne Nutz ist doppelte Torheit.Klug reden kostet kein Geld.Klug werden an eines andern Leid ist keine Torheit.Klug wird man nur aus Erfahrung.
Knab, iss Käs, die Butter ist teuer.Knapp daneben ist auch vorbei.
Knapp vorbei ist auch daneben.
Knappen- und Pfaffenehen werden im Mai gemacht.
Knapp Zehrgeld lehrt knapp zehren.
Knarrende Wagen dauern lang.
Knarrende Wagen können schwer tragen.Knechtschaft ist ein hartes Joch.Knecht und Magd können des Teufels Sprache so wohl, als wären sie bei ihm in die Schule gegangen.
Knoblauch hat auch einen weißen Kopf und doch einen grünen Stiel.
Knoblauch hat einen weißen Kopf und grünen Stiel.
(Vergleichbar mit alten weißhaarigen Männern, die innerlich noch jung sind.)
Knoblauch und Branntwein wollen beisammen sein.
Kocht man's wohl, so schmeckt man's wohl.
Köhlers Glauben ist der beste.
Kolben sind dem Narren und dem Nussbaum die beste Salbe.
Den Nussbäumen und Narren sind Kolben die besten Salben.
Köln ist nicht an einem Tag gebaut.
Kometen, böse Propheten.
Komm' die Ostern, wann sie will, so kommt sie doch im April.
Kommen die Kraniche geflogen, so kommt der Winter gezogen.
Kommen Fürsten in Kriegsgefahr und müssen Not leiden, so gehts den geringeren an den Bindriemen.
Komm her und tu mir nichts.
Komm ich heut nicht, komm ich morgen, übermorgen ganz bestimmt.
Komm ich über den Hund, so komm ich auch über den Schwanz.
Kommt man über den Hund, kommt man auch über den Schwanz.
Wer über den Hund kommt, der kommt auch wohl über den Schwanz.
Kommst du ans Kreuz, so tränkt man dich mit Essig und Gallen.
Kommst du heute nicht, so kommst du morgen.
(Ein mehrere Jahrhundert altes deutsches Sprichwort, dem verschiedenen Autoren schon Zusätze angefügt haben:
Kommst du heute nicht, so kommst du morgen, und kommst du morgen nicht, so kommst du übermorgen.
Kommst du heut nicht, kommst du morgen, übermorgen ganz bestimmt.
Kommst du heute nicht, so kommst du morgen. Und vielleicht morgen auch noch nicht.
Kommst du mir so, so komm ich dir so.
Kommst du nicht auf den Berg, so bleib doch nicht in der Ebene.
Kommst du nicht, so hol ich dich.
Kommt das Schiff wohl zu Land, so war der Steuermann gut.
Kommt der Bettler auf den Gaul, so wird er stolz wie König Saul.
Kommt der Dieb zum Eide und der Wolf zur Heide, gewonnen Spiel für beide.
Kommt die Hur ins Herz, so kommt sie auch in den Säckel.
Kommt ein alter Gaul in Gang, so ist er nicht zu halten.
Wenn alte Gäule in Gang kommen, sind sie schwerlich zu halten.
Wenn die alten Gäule gehend werden, so ist kein Halten.
Wenn die alten Gäule in Gang kommen, so sind sie nicht zu halten.
Wenn ein alter Gaul in Gang kommt, so ist er nicht mehr zu halten.
Kommt einer dem Pöbel in die Zähne, so wird er zernagt und zerbissen.
Kommt einmal Glück, so kommen fünf Sturmwinde darnach.
Kommt es zur Exekution, so sucht man Dilation*.
(*Aufschub, Aufschubfrist)
Kommt Feuer und Stroh zusammen, so gibt es gerne Flammen.
Kommt man bis dahin, so kommt man auch weiter.
Kommt Präzedenzstreit auf die Bahn, so sitzt der Teufel obenan.
Kommt's doch nicht aus der Freundschaft.
Kommt's nicht gleich, das Wahr, so kommt es übers Jahr.
Kommt's, so kommt's; kommt's aber nicht, so komm' uns ein gut Jahr nach dem andern.
Kommt Zeit, kommt Rat.
Könige haben lange Arme (Hände).
Könige regieren über die Welt, die Weisen über die Könige.
König ohne Verstand, ist wie ein Bild an der Wand.
Königshäuser haben helle Fenster.
Können wir nicht alle dichten, so können (wollen) wir doch alle richten.
(Das Sprichwort meint nicht nur Dichter, sondern alle, die eine bestimmte Kunst nicht verstehen, die Weisen und die Unweisen, den Simpel und Narr. Bis heute meinen selbst ernannte Kritiker und Kunstkenner, sie verstehen etwas von Kunst. Sie kritisieren vieles, verreisen oder loben etwas, von dem viele von ihnen nichts verstehen. Warum sind sonst so manche Kunstwerke in ihrer Entstehungszeit als schlecht oder unbedeutend abgetan worden, die später als große Meisterwerke gefeiert wurden?)
Können zweie sich vertragen, hat der dritte nichts zu sagen.
Könnte der Narr schweigen, so wär er weis.
Könnte ein Reis das andere ertragen, so wären sie stark.
Könnte man jedes Ding zweimal machen, so stünd` es besser um alle Sachen.
Könnte man mit Leugnen davonkommen, so würd niemand gehangen.
Konstanz das größte, Basel das lustigste, Straßburg das edelste, Speyer das andächtigste, Worms das ärmste, Mainz das würdigste, Trier das älteste, Köln das reichste Hochstift.
Kopf ab ist eine tödliche Wunde.
Kopfarbeit ist schwere Arbeit.
Köpfe wollen wir, Köpfe.
Korn um Salz.
Kostete jede Lüge ein Pfund, man löge nicht zu aller Stund.
Kostgeld schreit vor aller Welt.
Köstliche Kleider bedecken oftmals hungrige Bäuche.
Köstliche Kleider erfordern viel Geldes und tragen nichts ein.
Köstliche Mahle heißen Giselmahle.
(Gisel = Geisel. Wenn früher ein Schuldner seinem Gläubiger die Schuld zum vereinbarten Zeitpunkt nicht zurückzahlen konnte, war der Gläubiger berechtigt, die Zahlung durch Einquartierung zu erzwingen. Der Schuldner musste alle Kosten tragen und den Gläubiger prächtigst und köstlichste bewirten, bis er seine Schuld bezahlte. So wurde der Schuldner als Geisel (Gisel) für die Schuld genommen.)
Kraft, die nicht wirkt, erschlafft.
Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist.
Kräht die Henne und piept der Hahn, muss es im Hause übel stahn.
In welchem Haus die Henne kräht und der Hahn schweiget, da geht es liederlich zu.
Wo die Henne kräht und der Hahn schweigt, da geht's liederlich zu.
Krämer, die wenig Waren haben, machen groß Gesperr, dass sie den großen gleich sehen.
Krämer lügen gern.
Krankes Fleisch, kranker Geist.
Krank Fleisch, krank Geist.
Krankheit ist die Arznei wider die Sünden.
Krankheit kommt libratim und geht hinweg unciatim.
(Lateinisch: libratim - pfundsweise; unciatim - unzenweise)
Krankheit kommt mit Extrapost und schleicht hinweg wie die Schnecken.
Kratz die Sau, dass sie sich legt und stich ihr die Gurgel ab.
Kraue die Sau, bis sie liegt, dann gib ihr den Stich.
(Das obere Sprichwort steht so 1630 bei Lehmann auf Seite 382 unter Nr. 11. Eiselein macht 1840 daraus die untere Version, die 1846 von Simrock und 1870 von Wander ungeprüft abgeschrieben wird.)
Kratzen tut wohl, Kratzen tut weh.
Kraue mich, so juck (krau') ich dich.
Krauses Haar, krausen Sinn.
Kräuter, Stein und Wort hab'n an Kräften großen Hort.
Kraut und Rüben haben mich vertrieben: Hätt' meine Mutter Fleisch gekocht, so wär' ich bei ihr blieben.
Krebse machen sich nicht an Walfische.
Krebse man isst, wenn kein R im Monat ist.
Krebse man nicht wohl isst, wenn ein R im Monat ist.
Kredit ist besser denn bar Geld.
Kreistage, Kreuztage.
Kreuz ist des Glaubens Probe.
Kreuz ist nicht bös, wer's nur fassen und tragen kann.
Kreuz ist schwer, ehe es gefast wird; aber wohl gefast, ist halb getragen.
Kreuz soll man nicht suchen, und wenns da ist, nicht fliehen.
(Das Kreuz der vorangegangenen Sprichwörter ist nicht wörtlich, sondern sinnbildlich zu verstehen. Diese Kreuze sind Lasten, Unglücke oder andere schwere Bürden, die jemand mit sich schleppt.)
Krieg blüht schön und bringt böse Frucht.
Krieger ist einer gesinnt wie der andere, sie haben gleichen Sinn und ungleiche Stimm'.
Krieg frisst Gold und scheißt Kieselsteine.
(Das Jahr 2022 zeigt die Wahrheit von diesem Sprichwort, selbst wenn der Krieg woanders tobt.)
Krieg hat viel Gaukelei.
Krieg ist bald gemacht, aber langsam geendet.
Krieg ist leichter angefangen als beendet.
Krieg ist ein golden Netz, wer damit fängt, hat mehr Schaden als Nutzen.
Krieg ist ein goldner Hamen: wer damit fischt, fängt nicht viel.
Krieg ist ein güldner Hamen, wer damit fischt, gewinnt nicht viel.
Krieg ist ein bodenloses Ding und ein gülden Hamen, damit man nicht viel fischt oder gewinnt.
(Hamen = ein beutelförmiges Fangnetz an einem Stiele. Die Jäger fangen damit Hühner, Fischer fangen damit Fische.)
Krieg ist kein Kinderspiel.Krieg ist süß - den UnerfahrenenKrieg lässt einen langen Schwanz hinter sich.Krieg lohnet seinem Herrn wie der Teufel seinem Knecht.Krieg sät Krieg.
Kriegsende ist Friede, je näher man zum Ende trachtet, je besser es ist.Kriegsfehler sind unheilbar.Kriegsleute haben kein Hirn; denn um Geldes willen dient der Soldat dem Teufel wider Gott, dem Feinde wider den Freund.(Entsprechend diesem über 500 Jahre alten Sprichwort, haben die, welche den Armeen die Befehle zum Angriff auf Nachbarländer zwecks deren Eroberung geben, andersdenkende bestrafen und Terrorangriffe gegen Zivilisten führen, ebenso kein Gehirn und dienen dem Teufel. In Europa ab dem Jahr 2022 trifft das im Besonderen nur auf einen zu.)Krieg soll ein Schutz und Notwehr sein, sonst ist kein Glück noch Segen dabei.Kriegsrecht ist Räuber Recht.Kriegsschaden und Brand segnet Gott mit milder Hand.Krieg verzehrt, was Friede beschert.
Krieg wird nicht durch Schlagen geendet.Krieg zeuget Diebe, Friede henket sie.(Die Nazis versuchten, im 2. Weltkrieg mit einem Angriffskrieg und Kriegsverbrechen Lebensraum im Osten zu erobern, und wurden besiegt und in Kriegsverbrecherprozessen verurteilt. Im Jahr 2022 versucht Putins Russland mit einem Angriffskrieg mit Kriegsverbrechen auf die Ukraine, um das Land für Russland zu erobern und den Ukrainern zu stehlen. Nach dem 2. Weltkrieg ist dies der 2. Große Vaterländische Krieg gegen verbrecherische Invasoren, den die Ukrainer führen müssen. Zum 2. Mal versucht ein anders Land die Ukraine zu stehlen. Auch hier werden die Angreifer am Ende besiegt und in Kriegsverbrecherprozessen verurteilt werden müssen. Die Anklagen werden in etlichen Ländern teilweise schon geschrieben.)Krippel will immer voran tanzen.(Krippel = schlimmes, unartiges, vorlautes Kind. Ausdruck aus dem österreichischem Deutsch und angrenzender Bundesländer.)Kröche der Schalk in einen Zobelbalg, so bleibt er doch darin ein Schalk.(Auch wenn man sich verstellt oder vorgibt, etwas oder jemand anderes zu sein, man bleibt doch immer das und der gleiche wie vorher.)
Krümchen sind auch Brot.Krumme Bäume tragen so viel Obst als die geraden.Die krummen Bäume tragen so viel Frucht als die graden.Krummes Holz brennt so gut wie (als) gerades.Ein krummes Holz gibt so gut Hitze als ein grades.Ein krumm, braun oder schwarzes Holz gibt so viel Hitze als ein gerades und hübsches.Krummes Holz gibt auch gerades Feuer.
Krummes Holz gibt ebenso gut Kohlen als grades.
Krummes Holz wächst nimmer gerade.Krumm Holz hat viel Glut.Krummstab schließt niemand aus.Krummstabs Regiment, der Faulheit Element.Krüppel will immer vorantanzen.Küchenfleisch ist besser als Hahnenfleisch.Küchenhunde sind schlechte Jagdhunde.
Kuckuck bleibt allzeit in seinem Gesang, wie das Barfüßer bei dem Strang.Kühe machen Mühe.Kühe und Schafe gehen miteinander, aber der Adler fliegt allein.
Kuhfleisch in gelber Brüh, ein Ritter ohne Müh, an diesen beiden ist verloren der Safran und die goldnen Sporen.Kühner Mut der beste Harnisch.
Kümmre dich nicht um ungelegte Eier.Kumpanei ist Lumperei.Kundschaft ist kein Erbe (Erbgut).Kundschaft macht Freundschaft, Freundschaft macht Küssen und Küssen macht Kinder.Kundschaft tut wohl und wehe.Kundschaft verderbt manchen Mann.Kunst in den folgenden Sprichwörtern:Kunst war früher nicht das, was man heute darunter versteht. Früher übte jeder Handwerker seine Kunst aus und war Künstler seines Fachs. Heute nennt man sie meist Meister. Kunst kommt von Können und die Meister mussten ihr Handwerk können, sonst fanden sie keine Aufnahme in den Gilden und hätten damit praktisch fast überall Berufsverbot gehabt. Erst seit Industrialisierung der Produktion und Fabriken mit Arbeitern wandelte sich der Begriff zum heutigen Verständnis von Kunst. In den Sprichwörtern von früher ist eher das alte Verständnis gefragt.
Leider vermisst man bei einigen Künstlern oder Kunstwerken heutiger Zeit das Können, ebenso wie bei einigen Handwerkern, wenn man doch mal einen bekommt. Ebenso wie die Qualität etlicher Waren aus Fabriken und Massenproduktion nicht vom Können der Entwickler und Produzenten zeugen kann. Können ist eben immer noch eine Kunst, die nicht überall zu finden ist.Kunst bedarf Glück und Glück bedarf der Kunst.
Kunst bei Vernunft viel Gunst gewinnt.Kunst bricht man nicht vom Baume.Kunst bricht man nicht vom Zaune.Kunst bringt Gunst. Kunst hat Gunst. Kunst bring oder hat Ehr und Gunst. Kunst fischt nirgend umsonst.Kunst geht nach Brot.Kunst geht nach Brot und findet's.(Dieses Sprichwort ist mit über 500 Jahren schon sehr alt. An verschiedenen Stellen wird fälschlich behauptet, es sei ein Zitat aus Lessing Trauerspiel „Emilia Galotti“ aus dem Jahr 1772 (1. Akt, 2. Auftritt: „DER PRINZ. Guten Morgen, Conti. Wie leben Sie? Was macht die Kunst?, HOFMALER CONTI: Prinz, die Kunst geht nach Brot.“). Lessing erfand es nicht, er benutzte ein ihm altbekanntes Sprichwort. Tatsächlich zitierte schon Luther (1483 - 1546) dieses Sprichwort über 200 Jahre vorher und in Michael Neanders (1525-1595) Sprichwörtersammlung, Ausgabe 1586, ist es ebenfalls vorhanden. Bei Simrock und anderen Sammlungen im 19. Jahrhundert steht die unter längere Fassung. Bei Neander und Luther findet sich die obere kürzere Version. Zitiert wird es aber auch mit anderen Zusätzen.Heute wird das Sprichwort oft danach ausgelegt, dass Künstler und Kunstschaffende sich nach der jeweiligen Mode und nach den Wünschen des Publikums richten müssen, um Geld und Brot zum Leben zu verdienen. Künstler können sich also künstlerisch nicht frei entfalten. Kunst folgt dann der Aussicht auf Geld, verkaufen und Broterwerb und nicht einer künstlerischen Absicht. Früher bedeutete Kunst Können. Man hatte sein Handwerk gelernt und konnte es, oder sollte es wenigstens. Nach Lehr- und Gesellenjahren wurde man Meister seines Fachs und beherrschte seine Kunst und Handwerk. Künstler nicht ausgenommen, die ihr Handwerk ebenfalls beherrschen sollten. Bei etlichen Dingen, die schon nach kurzer Zeit defekt werden besteht heute berechtigter Zweifel an der Kunst und dem Können der Produzenten, Handwerker und Künstler nicht ausgenommen. Redensarten wie brotlose Künste treiben, nach allen Regeln der Kunst, mit der Kunst am Ende sein, Kunstgriffe kennen oder bei etwas Kunstfertig sein, ohne Künstler zu sein, zeigen die alte Bedeutung ebenfalls.)Kunst geht niemals betteln.Kunst geht über Geld.Kunst geht vor Gespunst.(Das bedeutet, man soll die Kunst eines Berufes oder Handwerks erst lernen, bevor man sich nach einer Ehefrau umsieht.)Kunst hält fest, wenn alles verlässt.Kunst hält bei einem fest, wenn alles ihn verlässt.(Mit der Kunst im Sprichwort ist das Können eines Handwerks gemeint, das man gelernt hat. Dieses Können behält man, auch wenn man seinen Arbeitsplatz verliert oder in der Fremde eine neue Existenz aufbauen muss.)Kunst hält man wert.
Kunst hat Gunst.Kunst hat keinen Feind, denn der's nicht kann.
Kunst hat nur den zum Feind, der sie nicht kann.(Zusatz bei Körte 1837: „Die Kunst kein'n größeren Feind pflegt zu han, dann denselbigen, der sie nicht kann.“)Kunst ist des Alters Zehrpfennig.Kunst ist ein guter Zehrpfennig, man trägt nicht schwer daran.Handwerck ist ein guter Zehrpfennig, man trägt nicht schwer daran.Ein Handwerk ist ein guter Reisepfennig, man trägt sich niemals müde daran.(Das bedeutet, wenn man ein Handwerk gelernt hat und die Kunst, das heißt, das Können beherrscht, kann man überall sein Auskommen finden. Wenn man arbeiten kann, kann man sich überall seinen Lebensunterhalt verdienen und das Können und Wissen trägt man im Kopf immer ohne Mühe bei sich, anders die schweren Vorräte, die man tragen muss.)Kunst ist gut über Feld zu tragen.
Kunst ist gut zu tragen, aber schwer zu laden; es gehört mühe und arbeit dazu.Kunst ist im Glück eine Zier, im Unglück eine eiserne Tür.Kunst kann Hühner ausbrüten.Kunst kann man nicht kaufen.Kunst lehrt Hühner ausbrüten, aber nicht Kinder zeugen.Künstler sind die Ersten im Narrenschiff.Kunst macht Narren.Kunstreiche Hand bringt viel zustand.Kunstreiche Hand geht durch alle Land.Kunst steckt nicht in dem Kleide.Kunst steckt nicht in den Kleidern, sonst wär' sie bei den Schneidern.Kunst über alle Künste, seine Kunst verbergen.Kunst und gelehrt sein ist bei Armen Silber, bei Reichen Gold, bei Fürsten und Herrn Edelgestein.Kunst und Geschicklichkeit geht oft nach Brot oder geht im Bettelrock.Kunst will Geräte haben, sagte jener, da kämmt' er sich mit der Mistgabel.Kupfernes Gold, hölzerne Messe.Kupfern Geld, hölzerne (kupfern) Seelmess.(Dies Sprichwort stammt aus der Zeit, in der man seinen Sünden durch Zahlungen loskaufen konnte. Je nach dem Wert der Spende an die Kirche oder Ablassverkäufer wurden große oder kleine Sünden mit sogenannten Ablassbriefen vergeben.)
Kürschner und Bettler sind Betrüger; jene wenden das Schöne heraus, diese hinein und das hässliche vor.Kurz abschlagen ist Freundschaft.Kurz abschlagen ist eine Freundschaft.Kurze Abendmahlzeit macht lange Lebenszeit.Kurze Besuche verlängern die Freundschaft.
Kurze Briefe, viel Glaubens; lange Briefe, wenig Glaubens. (Das bedeutet, die Wahrheit braucht nicht viele Worte, die Lüge braucht viele, um alle Zweifel oder Bedenken zu zerstreuen und die Wahrheit unter zu vielen Worten zuzudecken und verschwinden zu lassen.)Kurze Freud, langes Leid.Kurze Freud und lange Sorgen, tut einem die Liebe zum Borgen.
Kurze Geduld bringt langen Fried.
Kurze Haare sind bald zu bürsten.
Kurzes Haar ist bald gebürstet.
Kurze Halm, viel Korn, kurze Büsche, eitel Dorn.
Kurze Lust, lange Reue.(Damit ist die Wollust*36 gemeint. Auf heute übertragen: Eine Vergewaltigung oder sexuelle Belästigung ist nach kurzer Tat vorbei, ebenso die Befriedigung der Täter danach, das Opfer trägt an den Folgen meist ein Leben lang.)Kurze Mess ist bald gesungen.Kürzen kannst du dein Leben, verlängern kann es Gott allein.
Kurze Predigt, lange Bratwürste.Kurze Rechnungen machen gute Freunde.Kurze Rechnung, lange Freundschaft.
Kurze Rede, gute Rede.
Kurzer Flachs gibt auch langen Faden.
Kurzer Flachs gibt auch wohl einen langen Faden.
Kurzer Rat, guter Rat.
Kurzer Schlaf, langes Leben.
Kurze Sage, gute Sage.Kurzes Holz ist des Bauern Stolz.Kurzes Lied ist bald gesungen.Kurze Torheit die beste.Kurze Torheit und kleine Hafen*15 sind die besten.
Kurze Worte die besten.
Kurze Worte haben Ende.Kurz Gebet, lange Mettwurst (Bratwurst).Kurz Gebet, tiefe Andacht.
Kurz Gebet und lange Bratwürste haben die Bauern gern.Kurz gefreut, lang gereut.
Kurz und dick hat kein Geschick.
Kurtz und dicke hat kein Geschicke, lang und schmal hat kein Unfall, eben zu Maße, das hat ein Base.
Kurz und gut ist angenehm.
Kurz und gut ists best.
Kurzweilig Scherz und Schimpf bringt oft viel Unglimpf*12.
Kurzweil will verstanden sein.Küsse mich auf die lateinische Kunst!Küss' mich, wo ich schön bin.
Küsters Kuh darf auf dem Kirchhof grasen.