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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit W

Deutsche Sprichwörter mit W


Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Rechtssprichwörter


In allen Sprichwörtersammlungen sind auch etliche Rechtssprichwörter enthalten. Einige sind eindeutig erkennbar, anderen sieht man es nur auf den zweiten Blick an. Es sind volkstümlich gewordene Rechtsgrundsätze, die aus Landesrechten oder Gesetzen entlehnt wurden, dem Brauchtum oder Religion entstammen, allgemeine Rechtsregel oder aus Gewohnheitsrecht und Sitten entstanden sind. Nachdem 1532 die Constitutio Criminalis Carolina, auf Deutsch die „Peinliche Halsgerichtsordnung“ von Kaiser Karl V. für das ganze Reich in Kraft trat, wurden auch seine Bestimmungen in Form von Sprichwörtern im Volk bekannt. Ebenso fanden an vielen Orten regionale Besonderheiten ihren Niederschlag. Die überall verstreuten Rechtssprichwörter wurden später von einigen Rechtsgelehrten in extra Sammlungen zusammengeführt. Zum besseren Verständnis fügten einige Autoren zusätzlich mehr oder weniger ausführliche Erklärungen bei. In deutscher Sprache gehören dazu:

Thesaurus Paroemiarum Germanico-Juridicarum, Teutsch-juristischer Sprichwörterschatz von Georg Tobias Pistorius Leipzig 1716-25

Grundsätze der deutschen Rechte in Sprichwörtern, durch Anmerkungen erläutert von Johann Friedrich Eisenhart, mehrere Ausgaben zwischen 1759 und 1823

Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus des Wiguläus Xaver Alois Freiherrn von Kreittmayr Anmerkungen zu den bairischen Gesetzbüchern. München 1848.

Deutsche Rechtssprichwörter. Gesammelt und erläutert von Julius Hubert Hillebrand, Zürich 1858.

Deutsche Rechtssprichwörter, unter Mitwirkung von J.C. Bluntschli und K. Maurer gesammelt und erklärt von Eduard Graf und Mathias Dietherr. Nördlingen 1864.

Vorher gab es entsprechende Veröffentlichungen meist in Lateinischer Sprache, wie es auch heute wieder einige gibt:

Lateinische Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, zusammengestellt, übersetzt und erläutert von Detlef Liebs. Verlag C. H. Beck München, 1982, 2007, ISBN: 978-3-406-56294-5. Lateinische Rechtsregeln mit deutscher Übersetzung und entsprechenden heutigen Paragrafen.

Die Liste ist nicht vollständig. Einige alte Bücher sind im Internet verfügbar oder als Nachdrucke wieder zu bekommen. Dazu gilt, die Rechtssprichwörter sind alt, manchmal mehrere Jahrhunderte, sie sind selbst nie Recht gewesen. Sie geben nur geltendes oder vermeintliches Recht früherer Zeiten volksnah als Sprichwort wieder. Manches kann heute noch seine Gültigkeit haben, kann aber auch ganz anders sein. Einige Rechtsnormen haben sich  im Vergleich zur noch nicht lange vergangenen Vergangenheit stark geändert: Die Todesstrafe ist abgeschafft; früher wurde man für Diebstahl im wert ab 5 Gulden (heute 5 €uro?) am Galgen gehängt. Ebenso hatten Frauen bis nach dem 2. Weltkrieg fast keine Rechte gegenüber den Männern (in vielen Sprichwörtern belegt und von manchen Männern zurückgewünscht). Bevor man sich auf plausible, logische und vermeintlich bekannte Rechtsauffassungen in Sprichwörtern verlässt, sollte man sich beim aktuell gültigen Recht erkundigen.

Neben den Rechtssprichwörtern sind zu allen Themen deutsche Sprichwörter mit W und insgesamt über 26.000 Sprichwörter aus Deutschland, etliche in mehreren Varianten sind auf dieser Website zu finden. Es kommen bis heute immer wieder einige hinzu. Wenn hier trotzdem noch ein besonderes, wichtiges, häufiges oder neues Sprichwort aus Deutschland fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.


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Deutsche Sprichwörter von Wenn dir bis Wenn in

  

Wenn dir der Mund gestopft wird, so schweig.


Wenn dir die Liebe ihre Brille aufsetzt, so siehst du in dem Mohren einen Engel.

Wenn du allein bist, so denke, dass Gott und dein Gewissen bei dir sind.


Wenn du dem Nachbar deine Hand reichst, so hat dir Gott die seine schon zuvor gereicht.
Wenn du deinem Nachbarn die Hand reichst, so hat dir Gott schon die seine gereicht.

Wenn du deinen Geburtstag feierst, soll ihn dein armer Nachbar auch haben.

Wenn du deinen Sohn mit Füßen treten willst, so zieh vorher die Schuh aus.

Wenn du dem Nachbar eine Maulschelle gibst, so geb' ich sie dir wieder.

Wenn du des Nachts reitest, so nimm einen Schimmel, er dient dir zur Laterne.

Wenn du die Angel ziehst zu früh, so fängst du nie.

Wenn du die Lämmer nicht achtest, wird die Herde bald zugrunde gehen.

Wenn du einen Nackten siehst, so denk, es sei ein Loch in deinem Strumpfe.

Wenn du einen vom Galgen lösest, der brächte dich selber gerne dran.
Wen einer vom Galgen löset, der hängt ihn zum Lohn daran.
Wer einen vom Galgen erlöst, den henkte der Erlöste gern selber dran.

Wenn du etwas für unmöglich hältst, so wird deine Zaghaftigkeit es unmöglich machen; aber derjenige, der beharret, wird alle Schwierigkeiten überwinden.


Wenn du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben.


Wenn du im Sommer die Kleider zerreißt, so geh im Winter nackend.

Wenn du in den Rat gehst, so lass deine Person daheim.
(Das bedeutet, im Rat soll man sich nur um das Gemeinwohl sorgen und dabei nicht auf seine Person oder persönlichen Vorteil achten. Was früher der Rat einer Stadt war, ist heute ein Parlament mit den gewählten Abgeordneten. Leider kennen manche Abgeordneten das alte Sprichwort nicht mehr, anders ist manches nicht zu erklären. Oft sind auch nicht Personen, sondern große Unternehmen mit ihren Lobbyisten und Beratern für die Politik Nutznießer von Gesetzen und Vorschriften.)

Wenn du kannst fliehen, sollst du nicht kriegen.

Wenn du nicht selber fromm sein willst, so ist dein Adel schon verspielt.

Wenn durch ein Haus der Rauch vergeht, ist besser, als wenns ledig steht.

Wenn dürr Holz unten im Feuer liegt, so frisst es das grüne.

Wenn du's sägen willst, so will ich's bohren.

Wenn du tanzen willst, so sieh zu, welche du bei der Hand nimmst.

Wenn du Tod bist, so hast du ausgezehrt.

Wenn du überherrt bist, so ist fliehen kein Schand.
Wer übermannt, dem ist fliehen kein Schand.
(überherrt = übermannt, überwältigt)

Wenn du wissen willst, wie das Licht wirklich ist, geh ins Dunkel.

Wenn Eheleut gleich am Joch ziehen wohl, so ist das Ehebett Freuden voll.

Wenn Eheleut haben einen Sinn, so tragen sie alles Unglück hin.

Wenn ein alter Fuhrmann nicht mehr wohl fahren kann, so gefällt ihm noch das Klappen wohl.
(Das Sprichwort meint alte Männer, die trotz ihres Alters immer noch an jungen, hübschen Frauen interessiert sind, auch wenn sie bei denen keine Chancen mehr haben.)

Wenn ein alter Gaul in Gang kommt, so ist er nicht mehr zu halten.

Wenn ein Altes ein Junges freit, das missrät gemeiniglich und geht an Gedanken viel ab.

Wenn ein alt Weib tanzt, macht sie dem Tod ein Hofrecht.

Wenn ein Balken kracht, so meinen wir das ganze Haus liege auf uns.

Wenn ein (der) Bauer ein Edelmann wird, so sterben ihm alle Freunde.

Wenn ein Bauer weiß zu pflügen, Mist und Heu zu laden, und zu mähen; so meint er, er weiß so viel als Salomon.

Wenn ein Bettler aufs Pferd kommt, so kann ihm kein Teufel mehr voreilen.
(Das obige Sprichwort bei Simrock Nr. 1052 verfälscht Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon, indem der daraus unter Bettler Nr. 134 seine veränderte Version „Wenn der Bettler aufs Pferd kommt, so kann ihm kein Teufel mehr vorreiten.“ macht.)

Wenn ein Blinder dem andern den Weg weist, so fallen sie beide in die Grube.
Wenn ein Blinder den anderen führt, fallen (sie) beide in den Graben.
Wenn ein Blinder den andern leitet, so fallen sie beide in die Gruben.
(Das Sprichwort stammt aus der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 15, 14: „Wenn aber ein Blinder den anderen leitet, so fallen sie beide in die Grube.“ Luther-Bibel 1912 und das Evangelium nach Lukas 6, 39: „Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?“ Luther-Bibel 1912. Aus der Grube wird bei Karl Simrock und Wilhelm Körte ein Graben.)
Einfache Version nach denselben Bibelstellen:
Ein Blinder weist dem andern den Weg.

Wenn ein Blinder einen stößt und der es ihm wider tut, ist einem Narren sehr ähnlich.

Wenn ein Diener seinem Herrn zur Untreu und Hintansetzung seines Kredits rät, zu dem hat sich der Herr nichts anderes zu versehen, denn er werde gegen ihn die Untreu spielen.

Wenn ein Ding auf die Waschbank, in die Badstube und vor den Backofen kommt, so ist's weit genug ausgekommen.

Wenn ein Ding aufs Höchste kommt, so bricht's oder ist nicht fern vom Fall.

Wenn ein Ding aufs Höchste kommt, so nimmt's wieder ab.

Wenn ein Ding geht, wie es gehen soll, so darf es niemand treiben.

Wenn ein Ding gemein wird, so wird's veracht und gilt nimmer.

Wenn ein Ding geschehen ist, so ists halb berichtet oder gebeichtet.

Wenn ein Ding geschehen ist, so soll man das Beste dazu reden.

Wenn ein Ding geschehen ist, verstehn es auch die Narren.
Wenn eine Sache geschehen ist, verstehen sie auch die Narren.

Wenn ein Ding nicht sein soll, so wird nichts daraus, soll es sein, so hilft nichts dawider.

Wenn ein Ding sein soll, so hilft nichts dafür.

Wenn ein Ding wohlfeil ist, so acht man sein nicht, wie gut es auch ist.

Wenn eine Gans gaggt, so gaggt die andre auch.

Wenn eine Gans trinkt, so trinken sie alle.
Wenn eine Glocke an einer Stelle geborsten ist, ist sie ganz untauglich.

Wenn eine große Eiche fällt, schlägt sie viel kleine Bäumlein mit nieder.

Wenn eine gute Meinung wird übel ausgelegt, so ists, als wenn der Köhler eine Perle in die Hand bekommt.

Wenn eine Hand die andre wäscht, werden sie beide rein.

Wenn eine Henne dem Hahn entgeht, die andre bald wieder bei ihm steht.

Wenn ein Eisen stumpf wird und an der Schneide ungeschliffen bleibt, so muss man's mit Macht wieder schärfen.

Wenn eine Jungfer fällt, so fällt sie auf den Rücken.

Wenn eine Jungfrau reif ist, so hätte sie gern einen Mann.
Wenn eine Jungfrau Wein trinkt und den Gesellen mit Augen winkt, und scharrt mit Füssen auf der Erden, so ist sie ein Hur oder wills bald werden.

Wenn eine Katze den Mäusen nachschleicht, so verbirgt sie die Klauen, hat sie die gefangen, so sucht sie die hervor.

Wenn eine Kuh sich besudelt hat, so sehe sie gern, das die andern alle besudelt werden.

Wenn eine Lüge zwei Tage im Lande dauert, so bringt sie oft dem Feind großen Nutzen.
(Ein über 500 Jahre altes Sprichwort, desen Wahrheitsgehalt heute vielfach durch Fake News, besonders aus Russland und dessen Sympathisanten bei Wahlen und im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, immer wieder aufs neue bewiesen wird.)

Wenn eine Maid die Büchse spannt, setzt Pulver sich von selbst in Brand.

Wenn einem alles gegeben wäre, so wäre den andern zu kurz geschehen.

Wenn eine Maus Klosterbrot gegessen, so ist sie doch kein Nonn oder Mönch.

Wenn einem das Kreuz auf der Gasse begegnet, so tuts weher, als wenns ihm heimlich Zuhaus zu kommt.

Wenn einem ein Fuß entgehet oder ein Rad oder Specht bricht in seinem Fuhrwerk, da soll man nicht helfen verunglimpfen noch spotten.

Wenn einem ein Hase über den Weg läuft, das ist Unglück, es wäre besser, er liefe ihm in die Küche an den Spieß.

Wenn einem ein Schimpf beigebracht ist, so wills niemand getan haben.

Wenn einem ein Wolf über den Weg läuft, das ist ein Glück, denn es ist besser, als wenn er ihm zulief, und würgt ihn.

Wenn einem niemand schuldig ist ohn Gott allein, so bat er einen guten gewissen Schuldmann.

Wenn einem Ochsen die Haut wird abgezogen, so ist die größte Arbeit am Schwanz.

Wenn eine Mücke eine Schnecke sticht, so bricht der Stachel.

Wenn eine Mutter zwei Kinder hat, so ist eine Sau dabei.

Wenn einen das Glück erhebt, so legt jedweder Hand mit an.

Wenn einen die Wölfe wollen anfallen und fressen, der muss Hunde zu Hilfe nehmen.

Wenn einen macht gelehrt sein Rock, leicht Doktor wird ein Ziegenbock.

Wenn einen noch dürstet, so soll er aufhören zu trinken.

Wenn einen noch hungert, so soll er aufhören zu essen.

Wenn einer den Zaun hält, so hält er auch das Gut.

Wenn einer durstig ist und will dann erst einen Brunnen graben, der möchte wohl drüber verschmachten.

Wenn eine reiche Sau kirret, so laufen die andern alle zu.
(kirret, kirren = locken, anlocken; kirre machen - verwirren.)

Wenn einer einen bösen Menschen bös schilt, ists ebenso, als wenn man ein Mohr einen Schwarzen oder Essig sauer und Wermut bitter schilt.
(Mohr = ursprünglich die Bezeichnung für dunkelhäutige Bewohner in Nordwestafrika (Mauretania, heutiges Marokko). Die Bezeichnung war für sich genommen eigentlich anfangs nicht diskriminierend oder herabwürdigend gemeint. Sie ist veraltet und und sollte heute mit Rücksicht auf dunkelhäutige Menschen nicht mehr gebraucht werden. In den alten Sprichwörtersammlungen ist der Ausdruck noch zu finden. Heute würde das Sprichwort anders lauten und sollte auch nicht im ursprünglichen Wortlaut gebraucht werden.)

Wenn einer einen nicht will schelten, so schelt er nur seinen Hut, wie jene Frau, die ihren Mann nicht wollt schelten.

Wenn einer eine Reise tut, so kann der was erzählen.
Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.


Wenn einer einmal fällt, so treten gleich alle auf ihn.

Wenn einer freit, so hat er die besten Tage gehabt.

Wenn einer gafft, so gaffen auch die anderen.
Wenn einer gafft, tut es auch der andere.

Wenn einer gähnt, so gähnen sie alle.

Wenn einer Geld hat, darf er so dumm sein, wie er will.

Wenn einer Geld zum Weib nimmt, so gibt man ihm ein bös Weib zum Hausrat.

Wenn einer großem Schaden zu entfliehen, einen andern im Laufen stößt, der ist entschuldigt zu halten.

Wenn einer hoch ans Brett kommen soll, das bedarf's Schmierens und Schiebens.

Wenn einer in großer Gefahr ist, so soll man ihn zuerst retten, und hernach fragen, wie er darein geraten sei.


Wenn einer ist übermannt, so ist laufen keine Schand.

(laufen = fliehen.)


Wenn einer keinen Feind hat, so geht`s ihm übel.

Wenn einer lief bis aus der Welt, hilft doch nicht, wenns nicht Gott gefällt.

Wenn einer meint, er sei grad und ein andrer sagt, er hab ein krummen Hals, das klingt übel in Ohren und tut wehe im Herz.

Wenn einer mit Ruß und Kot, der andre mit Steinen und Prügeln wirft, ists eine Balgerei von zwei Narren.

Wenn einer nicht recht hält sein Wort, so spott man sein an allen Ort.

Wenn einer nicht wohl reiten kann, so muss das Pferd die Schuld haben.

Wenn einer nützt, so nimmt man ihn vom Galgen.

Wenn einer reich wird, so spart er.

Wenn einer sauber ist, so ist nicht viel daran gelegen, wenn einem der Mantel von einer Sau besudelt wird, man reibt's wieder aus.
Wenn einem eine Sau den Mantel besudelt, so ist das ein Rezept, das man's lässt trocknen und ausreiben.

Wenn einer so klein ist, dass man ihn in Sankt Christofs Tasche zum Knoblauch könnt stecken, der hat gewisslich kein ansehen.

Wenn einer über einen andern einen Stank macht, so richtet er den Säuen ein Bankett an, dass sie all zum Schleck kommen.

Wenn einer unglücklich sein soll, so gefriert ihm auch das Brot im Ofen.

Wenn einer verderben soll, so muss alles dazu helfen.

Wenn einer will ein Schalkstück ausrichten, so muss er Schälke dazu gebrauchen.

Wenn einer will oder soll blind werden, so muss man ihm zuvor die Augen zu tun.

Wenn einer zum Herrn wird, so kehren sich Lung und Leber um.
Wenn einer zum Herrn wird, so kehrt sich Leber und Lunge in seinem Leib um.

Wenn eine Schlange die andre nicht fräße, würde kein Drache draus.

Wenn eines Dings genug ist, so soll man aufhören.

Wenn eine Wand baufällig wird und fallen will, so seichen die Hunde daran und gibt ihr jedermann ein Stößlein.

Wenn eine Ziege will in allen Gärten Gras fressen, da sie vorüber geht, so kriegt sie endlich das Maul zu voll.

Wenn ein fremdes Hühnlein in den Korb kommt, so beißen es die alten Hühner wieder aus.
(Ein Sprichwort, das die Fremdenfeindlichkeit schon vor 500 Jahren dokumentiert. Wenn früher schon ein paar Kilometer weiter im nächsten Ort feindlich gesinnte Menschen leben konnten und möglicherweise zu Gewalt neigten, war das früher nachvollziehbar. Seitdem sind die Menschen in den meisten Teilen der Welt klüger und zivilisierter geworden und die Länder Europas haben sich friedlich mit etlichen Verträgen und Partnerschaften vereint. Wenn trotzdem einige zurückgebliebene Menschen mit veralteten Ansichten Fremdenfeindlichkeit an den Tag legen, geht nur von diesen ewig Gestriegen eine allgemeine Gefahr aus, nicht von den Fremden.)

Wenn ein Freund bittet, da ist kein Morgen.

Wenn ein frommer Gesell eine fromme Magd nimmt zur Ehe, die werden wohl ernährt.
Nimmt ein frommer Gesell ein' fromme Magd, so werden sie wohl ernährt.

Wenn ein Fürst jedermanns Gunst und das gemeine Gebet verliert, so ists mit ihm geschehen.

Wenn ein Fürst nicht wacker ist, so wird nichts daraus.

Wenn ein Gestüte vergehen soll, beißt ein Pferd dem andern den Schwanz ab.

Wenn ein Giehnlöffel gähnt, so gähnt auch der andere.

Wenn ein Glas ein Schandmal hat, das wird allein im Feuer rein, mit Laug und Salz lässt es sich nicht auswaschen oder auskratzen.

Wenn ein Hafen*15 auf den andern stößt, so zerbrechen beide.

Wenn ein Hahn kräht, so krähen sie alle.

Wenn ein Haus hebräisch (reden) lernt, so frisst es der Wucher.

Wenn ein Hausvater seine Arbeiter redlich bezahlt, so dient man ihm auch hinterm Rücken wohl.

Wenn ein Heuchler gedenkt an Gott ohne sein Wort, so sieht er ihn an durch ein gemaltes Glas.

Wenn ein Hund bellt, so bellt der ander wider.

Wenn ein Hund bellt, so fangen sie alle an und wissen nicht warum.
(Als Kommentar fügt Christoph Lehmann 1630 in seiner Sprichwörtersammlung an: „Also tut der Pöbel; wenn der einen hört loben oder schelten, so folgen sie alle.“)

Wenn ein junger Gesell ein Alte freit nur ums Gelds willen, so kriegt er gewiss den Sack, er kommt um das Geld, wie es mag.

Wenn ein junger Mensch gern mit ehrbaren Alten umgeht, von dem ist gute Hoffnung.

Wenn ein Kaufman wahr redet, so ist er unverdorben.
(Durch weglassen den Sinn und Bedeutung einer Aussage verändern, das beherrschen auch heute viele Menschen, besonders, wenn andere verunglimpft oder verleumdet werden sollen. Das Weglassen verändert auch Sprichwörter wie dieses: Es steht so 1605 in „Der Teutschen Weissheit“ von Petri. Wander gibt in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon unter Kaufmann Nr. 68 die richtige Quelle an, lässt aber im Sprichwort das Wort „wahr“ weg: „Wenn ein Kaufmann redt, so ist er unverdorben.“, was den Sinn des Sprichworts verfälscht.)

Wenn ein Kind krank ist, da ist der Mutter Hand die beste und gelindeste Arznei.

Wenn ein Kind seine Geschwister durch eine Stapfe tragen kann, so müssen sich die Verwandten seiner nicht mehr annehmen.
(Eine Stapfe war ein schwieriger, enger, oft mit Stufen versehener, Durchgang in einer Mauer. Wenn ein Kind kräftig und geschickt genug war, seine Geschwister durch diesen schwierigen Durchgang zu tragen, sollte es auch imstande sein, für sich und seine Geschwister zu sorgen und wurde für volljährig und vollmündig erklärt. Damit brauchten sich andere Verwandte oder sonst wie verpflichtete nicht mehr um sie kümmern und für sie bezahlen.)

Wenn ein kleiner einem großen Christof auf den Achseln sitzt, so sieht er weiter als der Große.

Wenn ein Land bestehen soll, so muss es zwei Stücke haben: Recht und Macht.

Wenn einmal das Feuer in altes Stroh kommt, so ist's schwer zu löschen.

Wenn einmal Lämmer neben Wölfen grasen, scheint eine andre Sonne.

Wenn ein Maurer oder Zimmermann sich zu Tode arbeitet, so führt sie der Teufel in die unterste Hölle, da das Feuer am heißesten ist.
(Schon Wander war 1873 der Meinung, das Maurer und Zimmerleute eher langsam, als sich zu Tode arbeiten würden. Sein Kommentar 3. Band des Deutschen Sprichwörter Lexikons zu diesem Sprichwort von Christoph Lehmann aus dem Jahr 1630: „Man meint, es werde dann dort sehr leer sein.“)

Wenn ein Missbrauch in Brauch und Gewohnheit kommt, so wird er zum Recht und lässt sich nicht strafen.

Wenn ein Mund gar tief ist ins Nein gekommen, so kann er schwerlich wiederum kehren zum Ja.

Wenn ein Narr die Waage braucht, steht die Zunge nie grade.

Wenn ein neuer Heiliger kommt, so vergisst man der alten.

Wenn ein Pferd seine Stärke wüst so tät's keinem Menschen gut.

Wenn ein Recht angeht, so bald findet sich Jungfrau Fraus auch.
(Fraus = römische Göttin von Verrat, Betrug, Täuschung und Nachteil und Schaden. Fraus hatte Kopf und Gesicht einer Frau mit dem Körper einer Schlange und ein Schwanz mit dem Stachel eines Skorpions. Das Sprichwort bedeutet, sobald ein Recht formuliert wird, sinnen andere darauf, wie man es zum eigenen Vorteil und Schaden der Rechteinhaber umgehen oder durch Betrug und Täuschung umgehen könnte. Noch heute findet sich ein Teil der lateinischen Version des Sprichworts „Inventa lege, inventa est fraus legis.“ die Bezeichnung „fraus legis“ als Bezeichnung für das Verhalten, den Wortlaut eines Gesetzes zu beachten, aber den beabsichtigten Sinn zu umgehen. Man umgeht das Gesetz und erreicht etwas, was das Gesetz verhindern oder ausschließen sollte, aber da es dem Wortlaut nach nicht gebrochen wird rechtlich nichts dagegen getan werden. Ein beliebtes Mittel von Lobbyisten von großen Unternehmen, die dem Gesetzgeber mit ihrem „Sachverstand“ bei der Formulierung von Gesetzestexten zu helfen (Tatsächlich wird der Industrie geholfen).)

Wenn ein Reicher arm wird, so ist er noch reicher, als wenn ein Armer reich ist.

Wenn ein Reicher betrügt den Armen, des will sich Gott nicht wieder erbarmen.

Wenn ein Reich soll zu Trümmern gehen, so hilft weder Ehr noch Knopf.

Wenn ein Sänger niederkniet, so steht ein Bettler auf.

Wenn ein Schaf flieht, so laufen alle davon.

Wenn ein Schäflein in Hecken kommt, so kann es leicht einen Dorn fangen.
(Das über 500 Jahre alte Sprichwort bedeutet, wenn sich ein junger unerfahrener Mensch ins unbekannte wagt, kann er leicht die Risiken übersehen und zu schaden kommen. Früher waren besonders Jungfrauen gemeint, die sich nicht mit jungen Männern einlassen sollten, um nicht ihre Unschuld zu verlieren.)

Wenn ein Schalk sich fromm stellt, so ist er am ärgsten.

Wenn ein Scheeler*29 hört, vom Scheelen*29 reden, so meint er, man rede von ihm.

Wenn ein Schiffsmann verzagt wäre, so führe er nicht übers Meer.

Wenn ein schlechter Mann eines großen Herrn Freund ist, so ist er gewiss sein Narr oder sein Esel.
(Das bedeutet, der schlechte (einfache, geringe) Mann wird vom anderen zum besten gehalten oder er wird für fremde Zwecke benutzt oder ausgenutzt.)

Wenn ein Spatz auffliegt, so flieht der Haufen.

Wenn ein Spieler nicht verlör, so höret er nimmer auf.

Wenn ein Starker kommt, der verjagt den Kleinen.

Wenn ein Topf auf den andern stößt, so brechen beide.

Wenn ein Unglück sein soll, so kannst du auf den Rücken fallen und die Nas abbrechen.

Wenn ein Wagen oft mit etlichen Zentnern beladen wird, so vergeht ihm das Knarren wohl.

Wenn ein Weib einen Mann begraben, so wird sie sich auch nicht groß bekümmern, den anderen hinauszutragen.

Wenn ein Weib Geschenke nimmt, so hat sie sich selbst verkauft.

Wenn ein Weib ihr Ehre selbst nicht bewahren will, wer will sie ihr denn bewahren?

Wenn ein Weib Schutz und Schirm, Hülle und Fülle von ihrem Hauswirt hat, so kann sie ihn auch für ihren Herrn und Haupt halten.
(Ein altes Sprichwort, das die gesellschaftlichen Zustände von früher bis ins 20. Jahrhundert widerspiegelt. Eigentlich sollte es heute anders sein, aber etliche meinen auch heute noch, daran festhalten zu wollen, und handeln so.)

Wenn ein Weiser mit einem Narren zum handeln kommt, er zürne oder lache, so hat er nie Ruhe.

Wenn ein Witziger in einen Spiegel sieht, so sieht er oft einen Narren und einen Witzigen.

Wenn ein Wolf den andern frisst, ist Hungersnot im Walde.

Wenn ein Wolf unter eine Herde Schafe kommt, so würgt er zuvor alles Tod, ehe er anhebt zu fressen.
(Gleiches versucht Putin in der Ukraine. Nach 8 Monaten seines Krieg gegen die Ukraine ist er dabei, nicht nur unschuldige Menschen zu töten, er versucht auch die gesamte Infrastruktur und Lebensgrundlage zu zerstören. Wenn er die Ukraine nicht erobern kann, will er wenigstens nur noch verbrannte Erde hinterlassen. Das erinnert stark an einen großen Krieg im 20. Jahrhundert an gleicher Stelle.)

Wenn ein Wolf zu kommt, so fressen ihn die andern.

Wenn Eltern gehen und können, so sind sie willkommen.

Wenn er aufspringt, so regt sich all sein Gut.
Wenn er aufspringt, so springt all seine Habe mit ihm auf.

Wenn er lächelt, so hütet man sich vor ihm.
Und wenn er lacht, so läuft man von ihm.

Wenn er meint, er habe Milch im Napfe, so scheint ihm nur der Mond hinein.

Wenn er noch so böse ist, er muss sich doch selber ausziehen.

Wenn er recht in den Stall sieht, werden die Kälber blind.

Wenn er redet, kräht der Hahn auf dem Kirchturm.

Wenn erst ein Fünklein hervorbricht, ein Finger es gar bald erstickt. Wenns aber hoch die Flamm erhebt, denn unverhindert es umschwebt.

Wenn er tot ist, sch– ihm der Hund aufs Grab.

Wenn es auch nur tröpfelt, so macht es doch nass, wo es hinfällt.

Wenn es auf den Herrn regnet, so tröpfelt es auf den Knecht.

Wenn es aufs Äußerste kommt, so bricht’s.

Wenn es Brei regnet, hab ich keinen Löffel (Topf).
Wenn's Brei regnet, fehlt mir der Löffel.
Wenn's Brei regnet, hast du den Napf unterm Arm.

Wenn es brennt, vermisst man die Spritzen.

Wenn es friert in den Dreck, ist der Winter ein Geck.

Wenn es Glück regnet, sitzen fromme Leute im Schnee.

Wenn es gut geht, sind alle gute Ratgeber.
Wenn's gut geht, sind alle gute Hebammen.

Wenn es heißt, ein Kind geboren, haben die Rüben den Geschmack verloren.

Wenn es kommt, kommts.
Wenn's kommt, kommt's in Haufen.
Wenn's kommt, dann kommt's mit Haufen.
Wenn's kommt, so kommt's mit Haufen.
Wenn's kommt, kommt's Haufenweis.
Wenn's kommt, dann kommt's halt.
Wenn das Unglück kommt, so kommts mit Haufen.
Wenn das Unglück über die Gottlosen kommen soll, so kommts mit Haufen.
(Ein Sprichwort, das seit mehreren Jahrhunderten mal so, mal so in den verschiedensten Variationen, Zusammenhängen oder mit ergänzenden Worten zitiert und gebraucht wird)

Wenn es Krieg gibt, so macht der Teufel die Hölle um hundert Klafter weiter.
Wenn Krieg anfängt, so muss der Teufel die Hölle um hunderttausend Klafter weiter machen.
Gibt es Krieg, so macht der Teufel die Hölle weiter.

Wenn es leidlich ist, so soll man's loben.

Wenn es nicht vorwintert, so nachwintert es gern.

Wenn es nottut, so kann der Teufel die Schrift für sich zitieren.

Wenn es regnet, muss man's machen wie die Nürnberger und drunter herlaufen.

Wenn es regnet, so ist der Schnee verdorben.
Wenn Regen kommt, ist Schnee verdorben.
Wenn's regnet, ist Hagel und Schnee verdorben.

Wenn es schneit in den Dreck, so friert es, dass es bäckt.

Wenn es taut, so kommt an Tag, was unterm Schnee verborgen lag.

Wenn es wahr wäre, was der Pfaff redet, lebte er nicht so üppig.

Wenn es will Abend werden, so verliert die Sonne ihren hitzenden Schein.

Wenn es wohl gelingt, sind alle Hebammen gut.

Wenn Falschheit brennte wie Feuer, so wär das Holz nicht halb so teuer.

Wenn Feinde gute Worte geben, haben sie Böses im Sinn.


Wenn Feuer zu Schwefel kommt, so entfengts (entzündet es).

Wenn Freiheit nicht hat engen Schutz, so ist sie in Not wenig nutz.

Wenn fromme Eltern ein Bissen Brots unter der Seele hätten, sie teilten ihn ihre Kinder mit.

Wenn für ein Kreuzer Kunst in Gold gefast ist, so gilt sie mehr als wenn 1o. Pfund Gold in einem Sack gefüllt wären.

Wenn Fürsten und Herrn ein Torheit begehen, so gehts gern über die Untertanen hinaus.

Wenn Geistliche neben  den weltlichen Untertanen des Landes Vorteil und Nutzbarkeit,  desgleichen Schutz, Schirm, gemein Weid und Wasser genießen, aber des  Landes Last und Bürden nicht an einer Stange tragen helfen, das  gibt scheele*29 Brüder und muss der Esel bei solchem Pferd über Haufen fallen.

Wenn geistlich Gut unter anderes Gut kommt, so frisst eins das andre weg.

Wenn Geizgeld kommt ins armen Hand, so wird's erst recht wohl angewandt.

Wenn Geld fängt zu reden an, erstummet gleich jedermann.
Wenn Geld redet, muss (ein) jeder das Maul halten.

Wenn Geld und Gut gleich von dir scheid, so weicht doch nicht die Frömmigkeit.

Wenn geliehen Kleid wieder heimgeht, wie bloßer Kinder dabei steht.

Wenn Gewalt kommt, ist Recht tot.
Wenn Gewalt überhand nimmt, so ist das Recht Tod.

Wenn Gewalt mit dem Scheinmantel der Gerechtigkeit bedeckt ist, lässt sie sich nicht strafen noch bessern.

Wenngleich die Neider werden toll, so wird es sich doch schicken wohl.

Wenn Gnad und Gunst nicht will, schafft Kunst und Witz nicht viel.

Wenn Gold redet, schweigt alle Welt.
Wenn das Gold redet, so schweigt alle Welt.

Wenn Gott allzeit sollt nach unserm Willen tun, so würde es uns selten wohlgehen.

Wenn Gott aufgebaut, so stehen alle Kreaturen im Harnisch.

Wenn Gott dargibt, so hilft kein nicht, wenn er nicht gibt, so hilft kein flit.

Wenn Gott das Gedeihen nicht gibt, so hilft unser Pflanzen und Wässern nicht.

Wenn Gott das Mehl gibt, so nimmt der Teufel den Sack weg.
Wenn Gott Mehl beschert, so führt der Teufel den Sack hinweg.

Wenn Gott den Angel rührt, so wird die Übertür erschüttert.

Wenn Gott die Eier zerbrechen will, so setzt er Narren darüber.

Wenn Gott ein Ding verdrießt, so verdrießt es auch bald die Menschen.

Wenn Gott einem ein Stück Fleisch beschert, gleich will's der Teufel braten auf seinem Herd.

Wenn Gott eine Närrin haben will, macht er eine Frau zur Witwe.

Wenn Gott einen erhöhen will, so legen alle Heiligen die Hände an die Leiter.

Wenn Gott einen strafen will, so nimmt er ihm vorher den Verstand weg.

Wenn Gott einen strafen will, tut er ihm die Augen zu.

Wenn Gott eines Menschen Weg gefällt, seinen Feind er auch zum Frieden hält.

Wenn Gott eine Tür zumacht, macht er die andere auf.

Wenn Gott ein Land segnet, so gibt er ihm einen weisen Fürsten und einen langen Frieden.
Wenn Gott ein Land segnet, so gibt er ihm einen klugen Fürsten, der Friede hält.

Wenn Gott ein Land strafen und plagen will, so gibt er ihm einen Tyrannen und Wüterich, der es alles ohne Rat mit der Faust will ausrichten.
Wenn Gott ein Land plagen will, so gibt er ihm einen Tyrannen, der alles ohne Rat allein mit der Faust will ausrichten.
(So geschehen mit Napoleon in Frankreich und im 20. Jahrhundert mit den Nazis in Deutschland. Im 21. Jahrhundert ist es Russland mit Putin. Das Unglück dabei, er stürzt nicht nur sein eigenes Land ins Unglück, er überzieht seine Nachbarn mit Krieg und reißt sie mit ins Elend.)

Wenn Gott ein Volk strafen will, dann schenkt er ihm einen dummen Herrn.
Wenn Gott ein Land strafen will, so nimmt er den Herren die Weisheit.

Wenn Gott gibt, soll man den Sack aufhalten und hernach des Bands nicht vergessen.

Wenn Gott hilft, so macht er dir auch deinen Feind zum Freunde.

Wenn gottlose Obristen und Soldaten gegeneinander streiten, so treibt ein Teufel den andern aus.

Wenn Gott nicht den verlorenen Groschen sucht, von selbst geht er nicht wieder in den Säckel.

Wenn Gott nicht hilft, so helfen die Heiligen nicht.

Wenn Gott nicht hilft, so ziehn auch die Heiligen keinen Strang an.

Wenn Gott nicht will, hat der Heilige keine Hände.

Wenn Gott sagt, heute, sagt der Teufel morgen.
Wenn Gott sagt heut, so sagt der Teufel cras, cras, cras richt nichts Gutes aus.

Wenn Gott von einer Seite schlägt, so verbindet er von der andern.
(Ein Sprichwort 1685 bei Paul Winckler unter Nr. 1800/78. Wander übernimmt es 1870 in den 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons unter Gott Nr. 2065. Vorher hat er es aber schon 1836 etwas verändert in sein Buch „Allgemeiner Sprichwörterschatz“ auf Seite 155 unter Nr. 133 mit dem Wortlaut: „Wen Gott von einer Seite schlägt, den verbindet er von der andern.“ aufgenommen. Dieses von ihm selbst veränderte und somit falsche Sprichwort verzeichnet er ebenfalls im Deutschen Sprichwörter Lexikon unter Gott Nr. 1914.)

Wenn Gott (es) will, so grünt sogar ein Besenstiel.
Wenn's Gott will, grünt ein Besenstiel.

Wenn Gott will, so kräht ein Axtstiel.
Wenn's Gott will, kräht eine Axt unter der Bank.

Wenn Gott will, so regnet es zu jedem Winde.

Wenn Gott will, so tagt es.

Wenn Gott zum Kriege lässt aufgebieten, so tun Mücken, Läuse und Mäuse so großen Schaden, als Wölfe, Löwen und Bären.

Wenn große Leute bei der Wahrheit stünden, wo wollt Unrecht bleiben.

Wenn große Leute dahin sind, so sieht man erst, was man an ihnen gehabt hat.
(Bei Putin sieht man schon vor seinem Ende, was für Greueltaren und Morde in seinem Namen in der Ukraine geschehen.)

Wenn große Plagen kommen, so gehts gemeiniglich über das junge Volk, denn Gott hat gern die Kindlein bei sich in Himmel.
(Die über 100.000 gefallenen russischen Soldaten sind zwar verhältnismäßig  jünger, man wird sie aber wahrscheinlich ob ihrer Gräueltaten und  Verbrechen vergeblich im Himmel finden. Ebenso manchen orthodoxen  Kirchenfürst, der den völkerrechtswidrigen russischen Angriff und  Eroberungskrieg gegen die Ukraine ab Februar 2022 gutheißt.)

Wenn große Schlachten geschehen sind, so macht man darnach Friede.
(Nur wenn der Aggressor will. In der Ukraine ist das ab Februar 2022 Putin, 1945 war es Hitler, der erst besiegt werden musste. Erst wenn Putin erkennt, dass er auf dem Schlachtfeld keinen Sieg mehr erringen kann, wird er zu Verhandlungen bereit sein. Bis dahin ist sein Ziel die Vernichtung der Ukraine und der Ukrainer. )

Wenn große Sünde nimmt überhand, die Strafe auch wachsen muss im Land.

Wenn gute Worte nicht helfen, so tun die Waffen das Beste.
(Ein über 500 Jahre altes deutsches Sprichwort, an das sich die Politiker 2022 erinnern sollten. Da Putin keinen Frieden will, bevor er die Ukraine zerstört und das ukrainische Volk vernichtet hat, muss die freie Welt der Ukraine mit Waffen, vielen Waffen, helfen sich gegen den Aggressor und Angreifer zu verteidigen.)

Wenn gute Worte nicht helfen wollen, so muss Gott Pestilenz und andere Unglücke schicken.

Wenn Gut und Mut fällt, so verzagt der Mann.

Wenn hält der Wolf das Schaf an Ohren, so hat das Recht den Hals verloren.

Wenn hat der Wolf die Schaf gebissen, dann will man erst den Stall verschließen.

Wenn hat eine Hand vergossen Blut, dieselbe Gott nicht gefallen tut.

Wenn Herren weise sind, so haben ihre Häuser einen festen Giebel.

Wenn Herrn Pferde schreien darauf ihr Herr sitzt, so sollen billig die Untertanen still sein.

Wenn Herrschaft ihre Gewalt missbraucht, gar plötzlich sie zugrunde haucht.

Wenn Heu und Stroh beisammen sind, so brennt es gern.

Wenn hinweg ist die Kuh, so macht man den Stall zu.

Wenn Hochmut aufgeht, geht Glück unter (so geht das Glück nieder).

Wenn Hochzeiter und Braut beisammen sind, hat der Teufel Fastnacht.

Wenn Hoffart aufgeht, so geht Glück unter.

Wenn Hoffnung nicht wär, so lebt' ich nicht mehr.

Wenn höher wird der Mann verehrt, sein ersten Sitten er verkehrt.

Wenn Hunde, Kinder und Fliegen Geldes genug hätten, so wären Würste, Pfefferkuchen und Honig so teuer, das es niemand anders kaufen könnt.

Wenn Huren die besten Worte geben, so lügen sie am sehrsten.

Wenn ich bin recht in allen Sachen, was acht ich denn der Leute Sprachen.

Wenn ich den Rock schüttle, so fällt es (alles) ab.
(Das bedeutet, wer unschuldig ist, der kann Schuld und Verdächtigungen von seinem Rock und seinen Kleider abschütteln, wie den Staub, der nicht daran haften kann. Dazu meinete schon Agricola im 16. Jahrhundert in seinen 300 Sprichwörtern unter Nr. CLXXI (171) dazu: „Das Wort ist ein Zeugnis der Unschuld. Böse Taten, unehrliche Handlungen sind kommen aus den Herzen heraus und bleiben in der Haut, im Fleisch und Blut stecken, man kann ihr auch nicht loswerden, weil man schuldig daran ist. Wer aber unschuldig ist und man schmäht ihn gleichwohl, so geht die Feindschaft und Schande nicht weiter denn auf den Rock. Im Herzen und in der Haut kann sie nicht haften, darum wird sie auch billich verachtet, denn was am Rock hängt, das fällt ab, wenn man den Rock schüttelt. . . Ist jemand der Tat unschuldig und man legt ihm etwas auf, so kann das Geschrei nicht zu ihm dringen, denn seine Unschuld ist ihm eine stählerne Mauer.“)

Wenn ich dich nicht hätte und meine Augen nicht, so wär` ich blind.

Wenn ich ein Amboss bin, so leide ich wie ein Amboss, wenn ich aber zum Hammer werde, so schlage ich wieder zu.

Wenn ich geben kann, so bin ich ein lieber Mann.

Wenn ich Gott nicht mehr dienen kann, lass er mit ruh mich schlafen gahn.

Wenn ich gutes Wasser habe, lass ich das Bier stehen und trinke Wein.

Wenn ich nicht das liebe bisschen Deutsch könnte, so könnt` ich nichts.

Wenn ichs nicht ändern kann, so bist du mein lieber Mann.

Wenn ich sterbe, so stirbt die ganze Welt mit mir.

Wen nicht dürstet, der ist den Durstigen hart.

Wen nicht hungert, der fastet leicht.
Wer nicht hungert, fastet leicht.


Wen nicht hungert, der hat gut sagen vom Fasten.

Wenn ich tot bin, gilt mir ein Rübenschnitz so viel als ein Dukat.

Wenn ich tot bin, ist mir alle Welt tot.
Wenn ich tot bin, so ist alle Welt mit mur tot.

Wenn ich wollte, was ich sollte, könnt' ich alles, was ich wollte.

Wenn in der Jugend Tugend war, kein besser Leben zu finden war.


Wenn ist der Schad geschehen, muss man mit Schmerz nachsehen.


Wenn ist der Vater Tugend ohn, selten besser denn gerät der Sohn.


Wenn ist gebraten wohl das Schwein, so gehört dazu ein guter Wein.


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