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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit W

Deutsche Sprichwörter mit W


Über 26.000 deutsche Sprichwörter

Auf dieser Seite stehen deutsche Sprichwörter mit W und mit 70 anderen Seiten zusammen über 26.000 neuere und bis zu 2000 Jahre alte deutsche Sprichwörter. Bei der großen Zahl der existierenden deutschen Sprichwörter ist es unmöglich, alle hier aufzuführen. Manchmal ist ein scheinbar bekanntes Sprichwort aus Deutschland hier nicht gleich zu finden, weil es wegen verschiedener Versionen, anderer Schreibweise oder unterschiedlichen Formulierungen unter anderen Anfangsbuchstaben steht, unter dem es dann zu suchen und zu finden ist.

Manchmal steht ein Sprichwort nicht hier bei den deutschen Sprichwörtern, da es in der Vergangenheit fälschlich als deutsches Sprichwort ausgegeben und veröffentlicht wurde. Dann ist es wahrscheinlich  HIER zu finden.

Wenn trotzdem noch Sprichwörter aus Deutschland, ein bestimmtes, besonderes, wichtiges, häufiges, anderes oder neues Sprichwort fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt. Möglicherweise kann ich auch noch nicht aufgeführte alte Sprichwörter in einem der alten Bücher oder Quellen finden. Mit der Zeit kommen hier immer mehr dazu, ein späterer Besuch könnte sich dann lohnen.


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Deutsche Sprichwörter von Wenn J bis Wenn z

  

Wenn Ja und Aber beisammen stehn, ist nicht viel dahinter.

Wenn jeder hätt' seinen Fuchsschwanz an, das Drittel Füchse müsste schwanzlos gahn.

Wenn jeder kennte sich, spottete keiner über mich.

Wenn jeder seine Gasse kehrte rein, so würden alle Gassen sauber sein.

Wenn jeder sich hält, wie er soll, so steht es allenthalben wohl.

Wenn jeder tut, was er soll, so geht das (gehen) Ross und Wagen wohl.

Wenn jeder tut, was ihm gebührt, sein Wandel hat er recht geführt.

Wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt an einem, der ist ganz schuldig.

Wenn jemand mich einmal betrügt, so verzeih' es ihm Gott, betrügt er mich zweimal, so verzeih' es mir Gott.
Wer mich einmal betrügt, dem verzeih' es Gott; betrügt er mich wieder, verzeih mir's Gott.
Wer mich einmal betrügt, den schelt ich, betrügt er mich zweimal, so dank ich ihm.

Wenn jemand wider den Herrn sündigt, wer kann für ihn bitten?

Wenn jemand wider einem Menschen sündigt, so kanns der Richter schlichten.

Wenn keiner weiß, worum es geht, dann geht es hundertprozentig um Geld.


Wenn kein Wasser auf der Mühle ist, so tanzt der Esel.

Wenn Kinder kacken wollen wie große Leute, so knacken ihnen die Ärsche.

Wenn Kinder rot werden, haben sie was angestellt.

Wenn Kinder und Narren zu Markte gehen, lösen die Krämer Geld.

Wenn Kinder unrein (ungewaschen, ungebürstet) sind, das ist das beste Zeichen, dass sie eine böse Stiefmutter haben.

Wenn Kinder wohl schreien, so leben sie lange.

Wenn Kohlen bleiben am Hafen hangen, so muss ein Regen bald anfangen.

Wenn kommt die Macht, so ist das Recht in Aberacht.

Wenn Leipzig mein wäre, wollt ich es in Freiberg verzehren.
(Sprichwort aus Meißen)

Wenn Lieber kommt, muss Leider weichen.

Wenn Lügen lündsch*22 Tuch wäre, wär` es nicht ein Wunder, dass er schöne Kleider hätte.

Wenn Lügen welsch*35 wär', er gäb` einen guten Dolmetsch.

Wenn Mädchen bitten, so gewähren die Männer.

Wenn man am wenigsten hofft, so liegt der Fisch in den Reusen.

Wenn man anfängt zu kriegen, so fängt man auch an, zu lügen.

Wenn man auf Stecken reitet, so fühlen's die Beine.
Wenn man auf'm Stecken reit, so kost's doch Bein.

Wenn mancher Mann wüsste, wer mancher Mann wäre, tät` mancher Mann manchem Mann manchmal mehr Ehre.
Wenn mancher Mann wüsste, wer mancher Mann wär, so täte wohl mancher Mann manchem mehr Ehre.

Wenn mancher schwiege, wüsste man nicht, wer er wäre.

Wenn man das Auge drückt, so gehen Tränen heraus.

Wenn man das Auge drückt, springt zuletzt Feuer heraus.
Wenn man die Augen drückt, springt endlich Feuer heraus.

Wenn man das Eisen zu stark reibt, so gibt es endlich Feuer.

Wenn man das Gold abschabt oder die schönen Farben, so findet man nur ein Holz.

Wenn man das Heiligtum anbetet, so meint der Esel, der es trägt, man bete ihn an.

Wenn man das Herz trifft, so guckt es hervor, trifft man die Augen, so gehts Wasser heraus.

Wenn man das Kalb sticht, wird kein Ochs daraus.

Wenn man das Licht zu genau putzt so verlöscht man's gar.

Wenn man das Liedchen zu hoch anfängt, so erliegt man im Singen.
Wenn man ein Gesang zu hoch anfängt oder zu nieder, so kann man's nicht ausführen.
Wer das Lied zu hoch anfängt, der muss die Gurgel enge machen, dass er es kann hinausbringen.
Wer im Singen zu hoch anfängt, kommt nicht aus.
Wer zu hoch anfängt im Singen, langt nicht aus.
Das Lied zu hoch anfangen (anstimmen).
Er hat das Lied zu hoch angefangen.
(Erklärung in der Sprichwörtersammlung „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ von Christoph Lehmann aus dem Jahr 1630: „Die eines Dinges zu viel tun, von denen wird gesagt: Man hab das Lied zu hoch angefangen, das Ross übergürtet, das Kind mit dem Bad ausgeschüttet, den Bogen überspannt, das Beil zu weit geworfen, man will das Hemd zum Rock haben.“
Ähnliches Sprichwort: Er hat um eine Note zu hoch gesungen.)

Wenn man das Ross nicht schlagen darf, schlägt man auf den Sattel.
Wer das Ross nicht schmeißen kann, der schlag den Sattel.

Wenn man das Wasser ausschöpfen will, muss man zuvor die Löcher verstopfen.

Wenn man das Wasser unterm Eis hervor langt, so gerät das Bier am besten.

Wenn man dem Hunde an die Haut will, so sagt man, er sei wütig.
Wenn man dem Hund die Haut abstreifen will, so sagt man, er sei wütig.

Wenn man dem Volk die Ziegel doppelt, so kommt Moses.

Wenn man den Alten beim Barte zupft, verdrießt's ihm.

Wenn man den Bauer bittet, schwillt ihm der Bauch.
Wenn man den (einen) Bauern bittet, so schwellen ihm die Stiefel.
Wenn man den Bauern bittet, wird er um eine Spanne länger.

Wenn man den Bauer im Hintern kratzt, so scheißt er einem in die Hand.
Wenn man den Bauer im Hintern kratzt, so tut er einen zum Lohn in die Händ.

Wenn man den Brunnen verstopfen will, muss man die Quelle suchen.

Wenn man den Esel überlädt, so fällt er im Kot.

Wenn man den Esel weit schickt, kommt er mit Eselsgeschrei wieder.

Wenn man den Frauen von ihrer Schönheit nur einmal sagt, so glauben sie ewig daran.


Wenn man den Fuchs nicht beißen will, (so) kann man keinen Hund finden.
Wenn man den Fuchs nicht fangen will, kann man keine Hunde kriegen.

Wenn man den Hund schlagen will, find't man bald einem Stecken.
Man findet leicht [bald] einen Tremmel (Prügel), wenn man den Hund schlagen will.

Wenn man den Hund schlagen will, so hat er (das) Leder gefressen.
Wenn man den Hund schlagen will, so muss er den Braten gefressen haben.
Wenn man den Hund will schlagen, so muss er das Fleisch gefressen haben.

Wenn man den Igel anrührt, so börstelt er sich.

Wenn man den Kater streichelt, so reckt er den Schwanz aus.

Wenn man den Kieselstein an Stahl schlägt, so gibts Funken.

Wenn man den Kindern den Willen tut, so schreien sie nicht.
Wenn man Kindern ihren Willen tut, schreien sie nicht.

Wenn man den Kirschbaum nicht zerreißt und den Nussbaum nicht zerschmeißt, so steht es nicht wohl im Lande.

Wenn man den Narren zum Markte schickt, freut sich der Krämer.

Wenn man den Pfau lobt, breitet er den Schwanz aus.

Wenn man den Sack aufbindet, so sieht man, was drin ist.

Wenn man den Teich nicht besetzt, so fängt man keine Fische darin.

Wenn man den Teufel in die Kirche lässt kommen, will er gar auf den Altar.
Kommt der Teufel in die Kirche, so will er auch aufs Altar.
Lässt man den Teufel in die Kirche kommen, so will er auf den Altar.

Wenn man den Undankbaren trunken macht, speit er's einem in den Busen.
(Als Steigerung des Undanks meint Körte „vor die Füße, oder wohl gar ins Angesicht.“)

Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt.

Wenn man den Wolf schon sieht, so darf man nicht auf seine Fährte Achtung geben.

Wenn man der Henne nicht bald ein Nest macht, legt sie unter die Nesseln.

Wenn man der Lüge glauben soll, muss man sie mit Wahrheit flicken.
Wer will, dass man seiner Lüge glauben soll, der muss sie mit Wahrheit flicken.

Wenn man der Sau gleich ein gülden Stück anzöge, legt sie sich doch damit in den Dreck.

Wenn man dich und den Löffel nicht hätte, so müsste man die Suppe trinken.

Wenn man die Armbrust überspannt, so zerspringt sie.

Wenn man die Bubenstücke nicht wehrt, so wird des Teufels Reich gemehrt.

Wenn man die Gans zum Ganter setzt, so bleibt der Ganter der Mann, der es sein soll.

Wenn man die Gerechtigkeit biegt, so (dann) bricht sie.

Wenn man die Hunde auf die Jagd tragen muss, fängt man wenig.

Wenn man die Katze auf den Käse bindet, so frisst sie nicht.
(Das bedeutet, es gibt keinen Genuß unter Zwang.)

Wenn man die Nisse nicht vertreibt, bleiben die Läuse im Haar.
(Nisse = althochdeutsch: Eier der Läuse, die an den Haaren festkleben.)

Wenn man die Rute spart, werden die Kinder schlechter Art.

Wenn man die Saite zu hoch spannt, so reißt sie.

Wenn man die Saiten zu hoch zieht, so zerspringen sie.
Wer die Saiten zu hoch tut zwingen, dem tun sie leichtlich zerspringen.

Wenn man die Sau kitzelt, so legt sie sich in den Dreck.
Wenn man die Sau streichelt, so legt sie sich gar im Dreck.

Wenn man die Schafe schert, so zittern die Lämmer.

Wenn man die Stiege wischt, so fängt man oben an.
Wenn man die Treppe scheuert, fängt man von oben an.
Kehrt man die Stiege, so fängt man von oben an.
Wenn man die Treppe wäscht, muss man von oben anfangen.
(Ein Sprichwort, das beim Abschreiben verändert wurde. Das Unterste steht bei 1837 Körte, das 2. von unten 1840 bei Eiselein und gleich zweimal die beiden Oberen 1846 bei Simrock. Eiselein meint zu diesem Sprichwort, Reformen und Verbesserungen sollten in einer Hierarchie immer oben beginnen, da es nichts bringt, untere schichten zu verbessern und die oberen zu belassen, da Anweisungen von oben kommen und bessere Untergebene nichts nützen, wenn man schlecht regiert. Körte verwies auf China, wo bei Verfehlungen von Untergebenen die Vorgesetzten die doppelte Anzahl von Hieben zur Strafe erhielten, da sie die eigentlich Verantwortlichen waren. Leider wird auch fast 200 Jahre später heutzutage keine von beiden Praktiken umgesetzt. In Politik und Wirtschaft werden meist die kleinen Untergebenen als Bauernopfer geopfert, Vorgesetzte werden befördert oder erhalten hohe Abfindungen.)

Wenn man die Wahrheit auf großer Herren Tisch bringen will, muss man viel süße Brühlein daran machen.

Wenn man die Wiede zu viel umdreht, so bricht der Knebel.
(Wiede = ein verdrehter Zweig aus pflanzlichen Fasern, aus dem Bänder gedreht werden. Dazu werden Weiden, Hasel oder andere Zweige benutzt. Sie wurden eingeweicht und erhitzt und in heißem Zustand zu Wieden verdreht. Das Wort stammt aus dem althochdeutschen und mittelniederdeutsche und die Bedeutung entwickelte sich von Binde oder Band zum gedrehten Strick und leitet sich vom Material der ab, dem Weidenbaum. Der Knebel war allgemein ein Stabförmiger Gegenstand, der als Griff zum Verdrehen der Wiede benutzt wurde.)

Wenn man eine Feder nach der andern ausrupft, so wird die Gans auch kahl.

Wenn man eine Jungfrau nicht mehr lieben will, so soll man sie heiraten.
(Ein altes Sprichwort, das seine frühere Gültigkeit auch heute nicht verloren hat. Wie soll man sich die fast 50-prozentige Scheidungsrate nach nur wenigen Ehejahren erklären? Eine erschreckend hohe Gewaltbereitschaft in Partnerschaften und Familien spricht eine ebensolche Sprache.)

Wenn man einem den Finger bietet, will er gleich die ganze Hand haben.
Wenn man dem Bauer den Finger bietet, will er gar die Faust haben.
Wenn man dem Kinde den Finger gibt, so will es die Hand.

Wenn man einem die Nas aus'm Gesicht abhauet, oder ein Aug verderbt, so ist das ganze Gesicht geschändet.

Wenn man einem Esel gleich eine Löwen- oder Bärenhaut anzöge, so blieb er doch ein Esel, das weisen seine Ohren und Gesang.

Wenn man einem übelwill, find't man der Axt leicht einen Stiel.
Wenn man einem übelwill, find't man der Hau' bald einen Stiel.

Wenn man einem wohl will, so ist ihm leicht geholfen.

Wenn man einen Acker nicht eggt, ist schon das erste Wetter darüber gegangen.

Wenn man einen Bauern verderben will, so muss einen Bauern dazu gebrauchen.
Wer Bauern verderben will, muss Bauern mit dazu nehmen.
Wer einen Bauern plagen will, der nehme einen Bauern dazu.
Wer einen Bauern plagen will, der muss einen anderen mitbringen.

Wenn man einen (Dieb) brauchen kann, so nimmt man ihn vom Galgen.

Wenn man einen Esel schlägt, so schlägt er wieder.

Wenn man einen Hasen lobt wie den Hirsch, so würd doch der Hase kein Hirsch.

Wenn man einen hört, so weiß man ein Ding halb, wenn man aber zwei hört, so weiß man es ganz.

Wenn man einen kalt und obenhin lobt, so ists, als schelte man einen.

Wenn man einen Lachs fängt, kann man wohl die Angel verlieren.

Wenn man einen Narren im Mörser zerstieße, so ließe doch seine Narrheit nicht von ihm.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüche Salomos 27, 22: „Wenn du den Toren im Mörser zerstießest mit dem Stampfer wie Grütze, so ließe doch seine Torheit nicht von ihm.“)

Wenn man einen sieht, so kennt man ihn nur zur hälfte, wenn man ihn aber reden hört, so kennt man ihn gar.
Wenn man ihn sieht, so kennt man ihn auswendig, hört man ihn, so kennt man ihn ganz.

Wenn man einen Streit mit Wein begießt, richtet man mehr aus als mit einem Prozess.

Wenn man einen Undankbaren trunken macht, speit er's einem in den Busen.

Wenn man einen Wagen mit Eiern umwirft, so kann man die ganze Zahl nicht mehr zusammenbringen.

Wenn man einen zu Gast ladet, stößt man ihm das Maul auf den Tisch.

Wenn man eine Sau auch in Gold kleidete, so legte sie sich doch in den Kot.
(Der schlechte und unreine Mensch handelt auch in Festtagskleidern schlecht und unmoralisch.)

Wenn man ein Mädchen will zur Närrin machen, so darf ihr nur sagen, dass es schön sei.

Wenn man es nicht besser kann, so ist der Mönch wohl auch ein Mann.

Wenn man fröhlich zu Bette geht und lässt alle Sorg und Schwermut in den Schuhen vor dem (vorm) Bette stehen so (da) schläft sich's sanft.

Wenn man gefallen ist, besieht man das Plätzchen zu spät.

Wenn man geistliche Freiheit lehrt, so maßt sich das Fleisch der Freiheit an zu seinem Mutwillen.

Wenn man getrunken, so weiß jedweder, wie ihm der Wein geschmeckt.

Wenn man große Fisch will fangen, so muss die Angel stark sein und eine rechte Größe haben.

Wenn man hat Freiheit übergeben, soll man darnach nicht wieder streben.

Wenn man hinter sich geht, trägt man dem Teufel Wasser in die Küche.
Wenn man rückwärts geht, trägt man dem Teufel Wasser in die Küche.

Wenn man: Husch! ruft, meint man die Hühner.
Wenn man sagt husch, so meint man die Hühner.

Wenn man ihm ruft: drisch!, versteht er gern: zu Tisch.

Wenn man jedem seine Meinung lässt, so macht man niemand zornig.

Wenn man keine Gelegenheit hat, muss man eine machen.

Wenn man keine Jungfern hat, muss man mit Huren tanzen.
Wenn man nicht Jungfern hat, tanzet man mit Huren.
(Soll wohl aus der Not eine Tugend machen heißen? oder der der Versuchung erliegen.)

Wenn man kleine Laster nicht straft, so wachsen die großen.

Wenn man lange anschreibt, so rechnet man zuletzt ab.

Wenn man Lassdünken aus der Welt tät, wer keine Welt nicht.

Wenn man manchem Edelmann die Bauernader aufschnitte, müsste er sich zu Tode bluten.

Wenn man meint, ein Fuchs sei tot, so beißt er am härtesten.

Wann man mit einem ganzen Bach ein Feuer nicht kann löschen, so wird man's mit einem Kübel auch nicht tun.

Wenn man nach einem Geist schlägt, so verwundet man sich selber.

Wenn man nachts in den Spiegel sieht, guckt der Teufel heraus.

Wenn man nicht das Unglück tut kränken, der kann an gute Tag nicht denken.

Wenn man nicht den Prügel zum Hund legt oder an Hals hängt, so achtet er kein Gebot.

Wenn man nicht sieht, stößt man leicht aneinander.

Wenn man nur Reifen hat, so kann man leicht ein Fass machen.

Wenn man Nussbäume und Weiber nicht schwingt, so tragen sie keine Frucht.

Wenn man recht von dem Geläute urtheilen will, muss eine Glocke neben der andern hören.

Wenn man reich wird, fängt man an zu sparen.

Wenn man's
am wenigsten denkt, liegt ein Fisch in den Reusen.

Wenn man's bät', wer weiß, was es tät'.

Wenn man's beim alten Loche lässt, braucht man kein neues bohren.

Wenn man schon lang Glimpf braucht, muss man doch den Pelz nassmachen, soll er andern gewaschen werden.

Wenn man Schwalben am Hause hat, schlägt es nicht ins Haus.

Wenn man selber nicht hangen will, muss der Hund die Wurst gestohlen haben.

Wenn man selbst geht, so betrügt einen der Bote nicht.
Wer selbst geht, den betrügt der Bote nicht.

Wenn man's hingießt, wo's schon nass ist, wird leicht eine Pfütze daraus.

Wenn man stöbert, fängt man oben an.

Wenn man tausend Hennen über setzte, so möchten sie in acht Tagen kein Ei ausbrüten.

Wenn man tut weiben und mannen, trägt man's zusammen in Wannen.

Wenn man über den Fluss, so ist des Heiligen vergessen.

Wenn man unter den Wölfen ist, muss man mit ihnen heulen.
Wer unter den Wölfen ist, muss mit den (ihnen) Wölfen heulen.
Wer unter Wölfen ist, muss mit ihnen heulen.
Wer unter Wölfen ist, muss mitheulen.

Wenn man unter die Hunde wirft, so schreiet, wer sich getroffen fühlt.
Wenn man unter die Hunde wirft, welchen es trifft, der schreit.
(Wenn man eine allgemeine Kritik verlauten lässt, wird der am lautesten protestieren, auf den sie zutrifft.)

Wenn man vom Baum die Blätter abzupft, so wird er damit nicht ausgewurzelt.

Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger.
Wenn man vom Rathause kommt, ist man immer klüger, als wenn man hineingeht.

Wenn man vom Teufel spricht, dann kommt er gegangen.
Wenn man vom Teufel spricht, erscheint er.

Wenn man vom Wolfe redet, guckt er über die Hecke.

Wenn man vom Wolfe redet, so ist er nicht weit.

Wenn man vom Wolf redet, so sieht man ihm (seinen) den Schwanz.

Wenn man vom Wolfe spricht, ist er nicht weit.


Wenn man was Arges vom Nächsten lügt, dasselbe bald unser Herz betrügt.


Wenn man Wein ablässt, laufen die Hefen mit.

Wenn man will Leute im Ehestande zusammen teidingen, so muss man große Wannen voll Lügen zusammentragen.
(teidingen = gerichtlich verhandeln, processieren, Gerichtstag, unterhandeln, ein übereinkommen treffen. Der Ausdruck war bis zum 15. Jahrhundert gebräuchlich.)

Wenn man zu Nacht in den Spiegel schaut, so sieht der Teufel mit hinein.

Wenn Markt ist, muss man kaufen.

Wenn mein Haus brennt, so ist meines Nachbarn nicht fern.

Wenn mir einer einmal gitzelt (kitzelt), so ist er mir eine Geiß.

Wenn mit dem Taler*34 geläutet wird, gehen alle Türen auf.
Wo der Pfennig läutet, da gehen die Türen auf.
(Auch in den Sprichwörtern findet die Inflation statt: In der Sammlung von Sailer 1810 braucht man nur mit Pfennigen läuten, bei Simrock 1846 waren dafür schon Taler notwendig, damit die Türen aufgingen.)

Wenn Nachbarn sind einander hold, viel besser ist denn Silber und Gold.


Wenn Natur und Kunst die Füße ansetzen, so geht es vorwärts.

Wenn Naumburg mein wäre, wollt' ich's in Jena verzehren.

Wenn Neid brennte wie Feuer, wäre das Holz nicht so teuer.

Wenn Neid eine Krankheit wäre, so würde die Welt ein Spital sein.

Wenn Neid ein Fieber wäre, so wäre die Welt schon gestorben.

Wenn nicht Gewalt für Recht ging, so wär mancher nicht Abt.
Wenn Recht für Recht ginge, so wäre mancher nicht Abt.

Wenn nichts im Mörser ist, gibt's großen Lärm.

Wenn Nichts kommt zu Etwas, traut Etwas sich selber.

Wenn nicht viel im Fass ist, kann man nicht viel daraus zapfen.

Wenn nicht, wie wir wollen, so doch, wie wir können.

Wenn nur die Frommen in Häusern lebten, so würden viele Städte unbewohnt bleiben.

Wenn Nürnberg mein wäre, so würde ich es in Bamberg verzehren.
(Sprichwort aus Franken)

Wenn Rauch nicht aus dem Hause will, so ist vorhanden Regens viel.

Wenn Regenten sich an einem Fuß stoßen, so müssen die Untertanen hinken.

Wenn's am besten schmeckt, soll man aufhören.

Wenn's am Palmsonntag regnet, so hält die Erde keine Feuchtigkeit.

Wenn's auf dem Berg gereift hat, so ist im Tal alles erfroren.
Wenn's auf dem Berge reift, ist's gewiss im Tale kalt.
(Das sagte einer, als sich ein alter Mann mit weißen Haaren mit einem jungen Mädchen trauen ließ. Es scheint, dass die Jugend nicht viel über das Alter weiß.)

Wenn's auf den Nagel brennt, muss man wehren.

Wenn's auf den Pastor regnet, tröpfelt es gemeinlich auf den Küster.

Wenn Saufen eine Ehr ist, ist Speien keine Schande.
Wem Trinken ein' Ehre ist, dem ist Speien keine Schande.
Wo Trinken eine Ehr ist, da ist Speien keine Schande.

Wenns beim Nachbarn raucht, darf man wohl fragen, ob Gefahr vorhanden, so muss man wehren, ehe das Feuer ausschlägt.

Wenn Scham weg ist am Weib, so ist nichts gutes mehr zu hoffen.

Wenn schon die große Glocke gegossen ist, so fehlt's doch allzeit noch am Klöppel.

Wenn's dem Esel übel geht, so will er durch die Erde fallen, ist ihm wohl, so geht er aufs Eis tanzen.

Wenn's dem Hirten übel geht, geht's den Schafen nicht gut.

Wenn's der Vater sieht, tut's der Sohn nicht.

Wenn seine erste Lüge ein Füllen gewesen wäre, so wären die Pferde nicht so teuer.

Wenn's ein Maul hätte, so biss' es dich.


Wenn's gehen soll, muss man den Daumen rühren.

Wenns geschieht, so hilft klagen nicht.

Wenn's Glück regnet, hab ich meine Schüssel zu Haus.

Wenn's Glück regnet, sitzt er im Trocknen.

Wenn's Gott gefällt, so wird es Tag.

Wenn's Gütchen vertan und der Säckel leer ist, rechnet man zu spät.

Wenn's gut geht, ist gut zu raten.

Wenn's Haus brennt, ist Eile gut, sonst nicht.

Wenn sich das Geflügel früh maust, so gibt's einen frühen Winter.

Wenn sich das Wasser bläsert, regnet es bald.

Wenn sich der Bauer nicht bückt, so ackert er nicht gut.
Wer sich nicht bückt, der ackert nicht gut.

Wenn sich der Frosch aufbläst, dass er berstet, so wird er doch nicht so groß als ein Ochs.

Wenn sich der Geist der Hoffart mit der Einfalt vermählt, so kann nichts anderes als die Narrheit davon geboren werden.

Wenn sich der Hirt verirrt, so verirren sich auch die Schafe.

Wenn sich der Koch am Herrn rächt, so wird die Küche übel bestellt.

Wenn sich der Teufel in einen Religiösen (Mönch oder anderen) verbutzt, so fängt er ein bös Spiel an.

Wenn sich der Wetterhahn nicht dreht, zerbricht ihn der Sturm.

Wenn sich die Bauern um eine Kuh streiten, wird diese von den Advokaten gemolken.

aus Westfalen (Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte. Vor Gericht gewinnt meist der Anwalt, egal wie das Verfahren ausgeht.)


Wenn sich die Diebe zanken, bekommen ehrliche Leute das Ihrige.

Wenn sich zwei Diebe schelten, so kriegt ein ehrlicher Mann seine Kuh wieder.

Wenn die Spitzbuben sich streiten, bekommt der Bauer seine Kuh wieder.

Wenn zwei Spitzbuben sich erzürnen, kommt ein ehrlicher Mann zu seinem Pferd.


Wenn sich die Fische im Wasser aufwerfen und die Münch reißen, so regnet's gern.

Wenn sich die Fürsten an einen Fuß stoßen, so müssen die Untertanen hinken.

Wenn sich die Hände falten, sollen sich die Gedanken zusammenhalten.

Wenn sich die Jungfer aufs Küssen legt, so legt sie sich auch aufs Kissen.

Wenn sich die Krähe vor Maientag im Korn verstecken kann, so gerät es wohl.

Wenn sich die Niedrigen den Höheren an die Seite setzen, gibts eine Finsternis.

Wenn sich die Schnecken früh deckeln, so gibt's einen frühen Winter.

Wenn sich Herz und Mund erlaben, will die Nase auch was haben.

Wenn sich Koch und Keller zanken, so merkt man am besten, wo der Wein geblieben.
(Das bedeutet, Erklärung von Wander: „Wenn schlechte Leute uneins werden, kommen ihre Handlungen an den Tag.“)

Wenn sich Kot am Rad anhängt, muss man's abklopfen, dass man fahren kann.

Wenn Sie das tun, was Sie immer getan haben, werden Sie auch das bekommen, was Sie immer bekommen haben.

Wenn's im Sommer warm ist, so ist's im Winter kalt.

Wenn's Kalb ersoffen ist, deckt der Bauer den Brunnen zu.
Wenn's Kalb gestohlen ist, bessert der Bauer den Stall.
(Erst, wenn es zu spät ist und das Unglück passiert ist, wird etwas für die Sicherheit getan. In verschiedenen Versionen gibt es Sprichwörter mit Kälbern oder Kindern, Brunnen oder Ställen, aber wie im richtigen Leben, immer passiert erst ein Unglück, bevor etwas getan wird.)

Wenn's Kind geboren ist, ist das Testament schon gemacht.

Wenn's Kind tot ist, hat die Gevatterschaft ein Ende.

Wenn's Kind zahnt, soll die Mutter den Unterrock verkaufen, um ihm Wein zu geben.

Wenn's Maß voll ist, schüttelt's Gott um.

Wenn 's Meer vertrocknet und Satan wird in den Himmel genommen an, alsdann wird der Lai und die Welt den Dienern Gottes zu Freunden gestellt.

Wenn's nach Fastnacht*10 lange Eiszapfen gibt, wird der Flachs schön lang.

Wenn's nicht geht, wie man will, muss man's tun, wie man kann.

Wenn's nicht wahr wär', käm's nicht gedruckt her.
(Ein Aberglauben von früher aus dem Beginn des Druckens. Als das Drucken grade erfunden war, war es noch so aufwendig und teuer, dass nur wirklich Wichtiges gedruckt wurde. Nur um Lügen zu verbreiten, war drucken anfangs zu teuer. Daher auch von Goethe der Spruch im Faust: Denn, was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.
Heute ist es anders, drucken ist so billig wie nie zuvor, was heute gedruckt wird, ist morgen schon im Müll. Einzig die Nachrichten im Internet sind noch billiger und lügen mehr. Das hat zur Folge, dass die meisten Nachrichten und Neuigkeiten in den sogenannten sozialen Netzwerken wie Facebook und anderen nicht den Strom wert sind, die Monitor oder Smartphone brauchen, sie anzuzeigen. Sie lügen nicht wie gedruckt, sondern schon beim Schreiben.)

Wenn's Pfannkuchen regnet, ist mein Fass umgestülpt

Wenn's regnet bei Sonnenschein, so hat der Teufel seine Großmutter auf der Bleiche.
Wenn's regnet und die Sonne scheint, so schlägt der Teufel seine Großmutter: er lacht und sie weint.

Wenn's Sünde wäre, täten's die Pfaffen nicht.
(Ein Sprichwort, das seinen Ursprung aus Reineke Fuchs haben soll. Die Aussage ist bewiesenermaßen falsch. Bewiesen durch die Taten unzähliger Pfaffen als Sammelbegriff kirchlicher Würdenträger. Zusätzlich erstaunt, das bei Bekanntwerden der Sünden, die an Minderjährigen und Schutzbefohlenen die Pfaffen nur an andere Stellen versetz werden, sogar mehrmals, und von deren Vorgesetzten nur für die Vergebung der begangenen Sünden der Pfaffen gebetet wird. Eine Wiedergutmachung, eine Entschuldigung, eine Entschädigung für die Folgen oder gar Hilfe sucht man meist vergebens.)

Wenn's über einen her gehen soll, ist jedes Geschrei gut genug.

Wenn's Unglück am größten ist, so bricht's.
Wenn das Unglück am größten ist, so bricht's gern.

Wenn's Unglück vorüber ist, denkt man mit Lust daran.

Wenn's Unglück will, fällt sich eine Katze vom Stuhle zu Tode.

Will's Unglück, so fällt eine Katze vom Stuhl.

Wenn's Wenn nicht wär', so wär' mein Vater ein Ratsherr.

Wenn's Wenn nicht wär', wär' mancher Bauer ein Edelmann.

Wenn's wohl steht, sind wir alle gute Regenten.

Wenn Tugend nicht Glück zum Beistand hat, so ist sie wie eine Windmühle ohne Wind und ein Ritter ohne Pferd.

Wenn Unfried ist in aller Welt, Gilt der Soldat das meiste Geld.
(In Russland sieht man es daran, das die Prämie für alle, die sich freiwillig für Putins Eroberungskrieg in der Ukraine melden, seit 2022 schon mehrmals erhöht wurde.)

Wenn Unglück dem Reichen bis an die Knie geht, so geht es dem Armen bis an den Hals.
(Dieses Sprichwort bewahrheitet sich heute einmal mehr! Wenn bei dieser Epidemie mit Corona-Vieren fast alle Geschäfte geschlossen werden (1. Halbjahr 2020), leiden kleine Unternehmen und Selbstständige, Einmannunternehmen und Freiberufler am meisten darunter und viele überleben es nicht. Ebenso wie den Geringverdienern müsste der Staat vor allen anderen diesen kleinen Leuten helfen und unterstützen. Erst danach den Großen, die schon vorher ihre Vermögen und Gewinne in Sicherheit gebracht haben.)

Wenn Unglück vom Himmel fällt, so trifts die Frommen und Armen.
(Christoph Lehmann fügte 1630 hinzu: „denn je frömmer Mensch, je ärger Unglück.“)

Wenn Unrecht tun nützt, so schadet recht Tun.

Wenn uns die Gelegenheit anlacht, so muss man sie küssen.

Wenn verkehret ist der Besen, sieht man's, wozu er gut gewesen.

Wenn Wasser Wein wäre, wer wüsste, wer Wirt wäre?

Wenn weder Wind noch Weiber wären, so würde die Luft stets klar bleiben.

Wenn Weisheit und Rat den Krebsgang gehen, so muss Geduld das best tun.

Wenn wir alle gescheit wären, so verkauften die Krämer keine Schellen oder Trommeln.

Wenn wir alle wären reich
und einer wär' dem andern gleich
und wären all zu Tisch gesessen,
wer trüge dann uns auf das Essen?

Wenn wir geboren werden, so sind wir Kinder des Tods, und alt genug zu sterben.
Es ist ein jeder alt genug, zu sterben, sobald er geboren wird.

Wenn wir unsere Hände von Gott loslassen, so fallen wir in des Teufels Klauen.

Wenn Worte speisten, so lebten seine Freunde wohl.
(Im Sprichwörter Lexikon von Wander steht dieses Sprichwort gleich 2 Mal: Unter Wort Nr. *994 und unter Wort Nr. 637, wo er zusätzlich das Wort „alle“ einfügte.)
Wenn Worte nähren würden, lebte man bei ihm am besten.

Wenn Wünschen hülfe, wären alle reich.
Wenn Wünschen hülfe, wären wohl viele gelehrt (reich).

Wenn Zucht und Scham vom Weib weg ist, so steckt nichts drin, denn Tück und List.

Wenn zu Hofe gegessen ist, sind die Schüsseln leer.

Wenn zwei das Gleiche tun, so ist es (noch lange) nicht dasselbe.


Wenn zwei Esel einander unterrichten, wird keiner ein Doktor.

Wenn zwei Frauen zusammenkommen, wird die Dritte in die Hechel genommen.

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
Wo sich zwei zanken, gewinnt der Dritte.

Wenn zwei Trunkenbolde des überschütten Magens Wust zusammenkotzen, wer hat Lust davon als die Säue?


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