Über 25.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit M

Deutsche Sprichwörter mit M


Über 25.000 deutsche Sprichwörter


Sprichwörter aus der Bibel


Der Ursprung vieler deutscher Sprichwörter ist in der Bibel zu finden. Damit sind nicht die Sprüche Salomos gemeint, sondern normale deutsche Sprichwörter, die im allgemeinen Gebrauch sind oder waren und deren Ursprung in allen Teilen der Bibel den meisten unbekannt ist. Manchmal sind sie wörtlich aus der Bibel übernommen, teilweise nur dem Sinn nach. Ebenso ist in den meisten Sammlungen ihre Quelle nicht angegeben.

Auf dieser und den anderen Seiten mit deutschen Sprichwörtern sind etliche dieser Sprichwörter enthalten. Meist steht die Bibelstelle (teilweise im Wortlaut) darunter, nach der sie entstanden sind. In neuerer Zeit sind mehrere neue Bibelübersetzungen veröffentlicht worden, in denen der Wortlaut geändert wurde. Ganze Sätze oder Verse lauten heute manchmal anders als in der Entstehungszeit der Sprichwörter vor hundert oder mehr Jahren. Entsprechend gibt es bei einigen Sprichwörtern eine große, bei anderen fast keine offensichtliche Ähnlichkeit. Die zitierten Bibelstellen stammen wenn möglich aus der Bibelübersetzung, die dem Sprichwort am nächsten kommt.

In einigen Übersetzungen sind teilweise die Verszahlen unterschiedlich oder Texte werden mit anderer Bedeutung übersetzt.

Beispiel das Sprichwort: „Gut ist gut, wenn man gut mit tut.
Dazu die entsprechende Stelle bei Jesus Sirach im Kapitel 13, je nach Veröffentlichung in Vers 24, 28 und 30. Einmal ist Reichtum gut, wenn man ihn ohne Sünde verwendet, ein anderes Mal nur dann, wenn keine Sünde daran ist, ohne Sünde entstanden ist, unabhängig von seiner Verwendung:
Die ganze Heilige Schrift, Zürich 1755
28: „Reichtum ist gut, wann man's ohne Sünde brauchet: und die Armut ist bös in dem Munde des Gottlosen.“
Die Heilige Schrift des alten Testaments 1813
24: „Der Reichtum ohne Sünde ist gut. Die Armut nennet der Gottlose böse.“
Die Andachts-Bibel oder Die ganze Heilige Schrift 1845
30: „Reichtum ist wohl gut, wenn man es ohne Sünde braucht; aber Armut des Gottlosen lehrt ihn viel Böses reden.“
Lutherbibel 1912
30: „Reichtum ist gut, wenn man ihn ohne Sünde braucht; aber Armut des Gottlosen lehrt ihn viel Böses reden.“
Gute Nachricht Bibel 2000
24: „Reichtum ist etwas Gutes, wenn kein Unrecht daran klebt. Und Armut ist nichts Schlechtes, auch wenn gewissenlose Menschen das behaupten.“
Einheitsübersetzung 2016
24: „Gut ist der Reichtum, an dem keine Sünde ist, schlecht ist die Armut im Mund des Gottlosen.“
Lutherbibel 2017
24: „Reichtum ist gut, wenn an ihm keine Sünde haftet, und allein der Gottlose nennt die Armut schlecht.“

In einigen Veröffentlichungen fehlen auch die Apokryphen, zu denen auch Jesus Sirach gehört. Das sind religiöse Schriften von ca. 200 v.Chr. bis 400 n. Ch., über deren Zugehörigkeit zur Bibel Uneinigkeit besteht. (https://de.wikipedia.org/wiki/Apokryphen). Einige Sprichwörter stammen auch aus ihnen.

Zu den Apokryphen gehören:
Buch Judit
Buch der Weisheit (Weisheit Salomos, um 50 v. Chr. entstanden)
Buch Tobit (nach Luther „Tobias“)
Jesus Sirach (zwischen 180 und 175 v.Chr. entstanden)
Baruch und Brief des Jeremia
1. Buch der Makkabäer
2. Buch der Makkabäer
Zusätze zum Buch Ester
Zusätze zum Buch Daniel
Gebet des Manasse

Bücher über deutsche Sprichwörter aus der Bibel

Die biblischen Sprichwörter der deutschen Sprache
von Carl Schulze, Vandenhoeck & Ruprecht's Verlag, Göttingen 1860

Biblische Redensarten und Sprichwörter
3000 Fundstellen aus der Lutherbibel gesammelt und erläutert von Heinz Schäfer
Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 1998, 2004

Neben den deutschen Sprichwörtern mit der Herkunft aus der Bibel sind auf dieser Seite mehrere Hundert deutsche Sprichwörter mit M am Anfang und auf weiteren 70 Seiten alle anderen, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung vorhanden. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.
Die deutschen Sprichwörter mit blischem Ursprung sind gesammelt auf einer extra Seite zu finden.

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Deutsche Sprichwörter von Man kann bis Man muss

  

Man kann alle Dinge totschweigen, aber nicht tot keifen.

Man kann alles, was man will.
(Ein Sprichwort, mit dem man gern anderen deren Unvermögen oder Versagen als persönliche Schuld unterstellen will. Es gilt aber nur für diejenigen, die etwas schaffen, ihre Ziele erreichen oder gewinnen, für keinen anderen. Wenn mehrere ein Spiel spielen, bei dem nur einer gewinnen kann, wollen denn die anderen etwa nicht gewinnen und warum spielen die überhaupt mit? Die anderen nehmen einfach ein anderes Sprichwort: Wer nicht kann, wie er will, muss wollen, wie er kann.)

Mann kann alles, was man will, wenn man will, was man kann.
(Besser als das vorherige, gilt dieses Sprichwort immer, man muss nur wissen, was man kann.)

Man kann alte Bräuche nicht so bald ablegen, als ein paar alte Hosen.

Man kann am besten das Meer loben, wenn man auf dem Lande ist.

Man kann an eigenen Birnen lernen, wenn andere zeitig sind.

Man kann auch aus einer Narrenkappe einen klugen Kopf stecken.

Man kann auch bisweilen neue Löffel aus altem Holze machen.

Man kann auch mit einem ganzen Fuder Verdrießlichkeit nicht einen Kreuzer bezahlen.
(Auch wenn Wander wie bei diesem Sprichwort nur eine Quelle angibt, hat er oft grundlos den Wortlaut geändert. Bei diesem in: „Mit einem Fuder Verdrießlichkeit bezahlt man keinen Kreuzer Schulden.“ Zudem bringt er auch andere Begriffe dazu. Im Original von Paul Winkler ist von „Schulden“ keine Rede.)

Man kann auch wohl Prälaten sehn, die nicht in saubern Schuhen stehn.

Man kann auf keinem Kissen in den Himmel rutschen.

Man kann aus einem krummen Ast so gute Kohlen, als aus einem graden machen.

Man kann aus einer Taube keinen Sperber und aus einem Schweinsohr keinen sauberen Beutel machen.

Man kann Bären und Bauern zähmen, warum nicht auch böse Buben?

Man kann bei einem alten Zaun einen Regen aussitzen.

Man kann das Jahr nicht an den Pfahl binden.

Man kann dem Alter vorlaufen, aber nicht vorraten.

Man kann den Rhein wohl schwellen, aber nicht stellen.

Man kann den Wind nicht lenken, aber die Segel anpassen.


Man kann der Hacke bald einen Stiel finden.

Man kann des Guten nicht zu viel tun, sagte jene Frau, da ertränkte sie sich im Weihkessel.

Man kann die Natur nicht ändern.

Man kann die Pferde zur Tränke führen, saufen müssen sie selbst.

Man kann dies nicht auf einer Armbrust daherschießen.

Man kann durch eine Wand sehen, wenn ein Loch darin ist.

Man kann eher über einen Zaun springen, als über eine hohe Mauer.

Man kann einem Esel wohl den Schwanz verbergen, aber die Ohren lässt er vorgucken.
Man kann einem Esel den Schwanz verbergen, aber die Ohren lässt er überall hervorschauen.

Man kann einem Geizigen nicht mehr Unglück wünschen, denn dass er lange lebe.

Man kann einem Menschen nichts Besseres wünschen als Gesundheit, Ehre und gute Nahrung.
Man kann einer Laus nicht mehr nehmen als das Leben.

Man kann es nicht durch die Rippen schwitzen.

Man kann fragen, es ist deutsch bis Welschland*34.

Man kann gedenken, dass kranken Leuten nicht wohl ist.

Man kann gegen Wellen ankämpfen oder
sich von ihnen in die Zukunft tragen lassen.


Man kann Gott belügen, aber nicht betrügen.
Man kann keinem bösen Hund kein Bett zurecht machen.
(Vergleichbar mit diesem alten Sprichwort, das schon 1630 in der Sammlung von Christoph Lehmann (Seite 101, Nr. 67) zu finden ist, kann man mit Putin keine Verhandlungslösung und Frieden in seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine machen. Ohne die bedingungslose Aufgabe der Ukraine und deren vollständige Besetzung durch russische Truppen und Annektierung durch Russland ist in den Augen Putins kein Frieden mit der Ukraine denkbar. Das bedeutet, wer Frieden und eine eigenständige, freie und territorial unverletzte Ukraine will, muss der Ukraine mit allen Mitteln helfen, auch den nötigen Waffen, ihre Freiheit und Territorium gegen jeden Angreifer zu verteidigen und zu schützen.)

Man kann kein Feuer so tief auf dem Boden machen, der Rauch schlägt in die Höhe.
Man kann kein so niedriges Feuer machen, das der Rauch nicht in die Höhe steigt.
(Das bedeutet, man kann eine verbotene Sache noch so heimlich im Verborgenen machen, etwas dringt doch heraus an die Öffentlichkeit und verrät sie. Man kann so viel und glaubwürdig Lügen, die Wahrheit setzt sich doch einmal durch.)

Man kann lange fluchen, ehe man ein Vaterunser zuwege bringt.

Man kann mit Bettlern keine Ehre einlegen.

Man kann nicht alle Köpfe unter einen Hut bringen.

Man kann nicht alle krummen Hölzer gerade machen.

Man kann nicht alle Krümmen schlicht machen.

Man kann nicht allen Leuten ins Herz sehen.
(Das bedeutet, man kann nicht wissen, ob man ihnen trauen kann.)

Man kann nicht alle Schäden mit einem Pflaster heilen.

Man kann nicht alles haben.

Man kann nicht alle Worte auf die Goldwaage legen.
Man muss nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.
Man muss die Worte nicht auf die Goldwaage legen.

Man kann nicht allzeit mit eignen Ochsen pflügen.
Mit eignen Ochsen pflügen.
(Zum Gebrauch der Sprichwörter schrieb Wilhelm Körte 1837 zu diesem Sprichwort: „Die ostfriesischen Landstände baten einst ihren Landesherrn, er möchte doch nicht so viel Ausländer anstellen und lieber „mit eigenen Ochsen pflügen“. – Sie erhielten zur Antwort: „Ochsen kann ich eben nicht brauchen!“ Sei vorsichtig im Gebrauch der Sprichwörter, damit sie dir nicht selber eins auswischen und anhängen!“
Das Gleiche könnt man auch heute den vielen ausländerfeindlichen Menschen in unserem Land zurufen, wo wäre Deutschland und das Wirtschaftswunder, wenn nicht vor Jahren die vielen Ausländer (Gastarbeiter) das Wirtschaftswunder und den heutigen Wohlstand erst möglich gemacht hätten? Ochsen sind scheinbar bis heute nicht ausgestorben und haben es sogar in der Politik schon weit gebracht. Selbst das 3. Reich hätte kein Jahrzehnt überlebt, wenn nicht so viele Millionen „Fremdarbeiter“ nach Deutschland verschleppt worden wären um Zwangsarbeit bis zum Tod zu verrichten.)

Man kann nicht auf einmal aller Kinder Gevatter werden.

Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen.
Mit Einem Arsch kann man nicht auf zwei Hochzeiten tanzen.

Man kann nicht Feuer mit Feuer löschen, noch Wind mit dem Netze fangen.
(Hier irrt der Volksmund, zur Feuerbekämpfung wird in etlichen Teilen der Welt auch ein Gegenfeuer eingesetzt. Kontrolliert abgebrannte Flächen dienen als Sperre für Waldbrände, die auf diesen Flächen keine Nahrung vorfinden und dadurch gestoppt werden können. Der Wind wird seit altershehr nicht mit Netzen, sondern mit Windmühlen eingefangen, um dessen Energie nutzbar zu machen. Eine alte Technik, mit der zukünftig immer mehr Strom erzeugt werden soll.)

Man kann nicht immer auf Rosen gehen.

Man kann nicht immer Seide spinnen.

Man kann nicht länger Frieden halten, als der Nachbar will.

Es kann keiner länger Friede haben, denn sein Nachbar will.

Man kann nicht miteinander reiten und reden.

Man kann nicht so bald andere Sitten und Gewohnheiten annehmen, als ein neues Kleid anziehen.

Man kann nichts tun noch reden, das nicht auf viele weise vom Lästerer übel könnt ausgelegt werden.

Man kann nicht umsonst Narr sein.

Man kann nicht zugleich läuten und das Kreuz tragen.

Man kann nicht zugleich säen und ernten.

Man kann nicht zugleich vor dem Ofen und in der Mühle sein.

Man kann nicht zumal singen und schlingen.
(Das bedeutet ebenso wie das vorangegangene Sprichwort, dass man nicht zwei Dinge gleichzeitig tun kann. Wer es dennoch versucht, wird keins der beiden vollbringen. Neuste Untersuchungen haben gezeigt, dass das sogenannte Multitasking eine Illusion ist. Es funktioniert nur bei unbewussten Tätigkeiten, wie beim Unterhalten beim Laufen, bei der das Laufen unbewusst automatisch abläuft, während man bewusst bei dem Thema der Unterhaltung ist. Wenn getrennte Überlegungen und Entscheidungen zu verschiedenen voneinander unabhängigen Dingen notwendig sind, geht das nur zeitversetzt. Man wechselt dabei unbewusst zeitlich schnell nacheinander abwechselnd von einer Sache zur anderen und schafft beide mit geringerer Konzentration in längerer Zeit (bis zu 50 %) und schlechterer Qualität. Bei anspruchsvollen Tätigkeiten geschehen dabei oft gravierende Fehler und führen manchmal zum vollständigen Versagen. Das gilt heutzutage besonders für Homeoffice, sogenanntes Homeschooling, Haushalt und Kindererziehung. 2020 beweisen die jüngsten Beispiele diese Unmöglichkeit. Multitasking ist eine Selbsttäuschung und wird vom Gehirn verhindert.)
Bei Computern erkennt jeder diese Variante eines Zeit-Multiplexverfahrens an verzögerten Programmabläufen, die bei sich selbst entschieden bestritten werden, aber oft zu Unfällen mit gravierenden Folgen führen können. Informationen dazu gibt es genügend im Internet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Multitasking_(Psychologie)
www1.wdr.de/wissen/mensch/multitasking-102.html
www.zeit.de/karriere/beruf/2012-08/multitasking-gehirnleistung
www.tk.de/techniker/magazin/life-balance/balance-im-job/schluss-mit-multitasking-2007152
www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/sind-wir-wirklich-faehig-zum-multitasking

Man kann nicht zwei Mus in einem Hafen*15 kochen.

Man kann niemand helfen, den Karren ziehen, der nicht mitzieht.

Man kann niemand ins Herz sehen.

Man kann schon am Kalbe sehen, was für ein Ochse es werden wird.
Man sieht schon am Kalbe, was für'n Ochs es werden will.

Man kann sich an einem Hund versündigen.

Man kann sich doch kein Geld aus den Rippen schneiden.

Man kann sich eher zum Narren sorgen, als reich sorgen.

Man kann sich leichter vor einem Feind als falschen Freund hüten.

Man kann sich selbst keine Bäume pflanzen.

Man kann's mit Fingern greifen.
Man kann's mit Händen greifen.

Man kann's vor- und rückwärts brauchen, wie die badenschen Würfel.

Man kann überall in die Hölle kommen.
(Als Erklärung fügt Andreas Sutor 1740 an: „Es ist an einem Ort so weit, als wie in einem anderen.“)

Man kann viel hören, eh ein Ohr abfällt.
Man muss viel hören, ehe ein Ohr abfällt.
(Druckfehler in der Sammlung von Karl Simrock. Unter Nr. 4942 fehlt bei ihm das Wort „viel“, mit dem erst der Sinn erkennbar wird. Ein 2. Mal unter Nr. 7668 ist es korrekt, einmal muss man hören, das 2. Mal kann man hören.)

Man kann von dem Ei keine Wolle scheren, noch das Eisen lehren schwimmen.

Man kann von keinem Schiff urteilen, solange es nicht in die See gelaufen.

Man kann, was man will.
(Ein altes Sprichwort, das nicht stimmen kann, denn oft kann man eben nicht alles, was man will. Ein anderes, welches dann zutrifft, ist: Wer nicht kann, wie er will, muss wollen, wie er kann.)

Man kann weder Jägerhorn noch Pfeil von einem Ziegenschwanz machen.
(Von Wander wurde im Deutschen Sprichwörter Lexikon der Ziegenschwanz an den Anfang verschoben um das Sprichwort aus der Sammlung von Paul Winckler unter diesem Stichwort einzusortieren.)

Man kann wohl einem das Amt, nicht aber den Verstand dazu geben.

Man kann wohl einem ehrlichen Mann auf den Schuh treten, man muss aber nicht mit dem ganzen Leibe auf ihn fallen.

Man kann wohl Haare lassen, aber man muss die Haut behalten.

Man kann wohl lesen, was man gewesen, aber nicht schreiben, was man wird bleiben.

Man kann wohl mit einem Pinsel zwei Mauern weißen, aber nicht mit einer Tochter zwei Schwäger machen.

Man kann wohl sagen, was man nicht weiß, nicht aber geben, was man nicht hat.
(Das Erstere sind Meinungen, Vermutungen, mitunter Lügen, heute alternativ Fakten, wie sie unzählig im Internet verbreitet werden. Entgegen dem alten Sprichwort ist das Zweite heute ebenso möglich: man macht eben Schulden, nimmt Kredite auf die Zukunft auf und muss hernach oft Insolvenz und Konkurs anmelden. Bezahlen müssen dann die vormals gutgläubigen Geldgeber, die nichts von ihrem Geld wiedersehen.)

Man kann zwar Waffen wider die Feinde, keine aber wider die Furcht schmieden.

Man kauft den Ochsen nicht teurer, weil er bunt ist.
Ist der Ochs bunt, man kauft ihn darum nicht desto teurer.

Man kauft den Wein nicht nach dem Ansehen.

Man kauft den Wein nicht nach der Gestalt des Fasses.

Man kauft leichter dem Herrn, als dem Knecht ab.

Man kehrt keinen Rock aus, es gehet Haar mit.

Man kennt allererst recht den wert von dem Taler*33, wenn man ihn von anderen leihen muss.

Man kennt den Wolf am Gang,
die Glock am Klang,
den Franziskaner am Strang,
den Bauer an der Gabel,
den Advokaten am Schnabel.

Man kennt einen Fuchs, wenn er schon eine Kapuziner Kappe trägt.

Man kiese, was man will, das Wetter hat sein Spiel.
(kiesen, kiest = aus dem ostfriesischen Plattdeutsch - die Zähne zusammenbeißen, die Zähne fletschen, grinsen. Das Sprichwort bei Wander gleich zweimal mit jeweils einer Hälfte am Anfang: unter Kiesen Nr. 1 und falsch unter Wetter Nr. 18)

Man klopft immer zu früh an, wenn man Geld einfordert.

Man klopft so lang an den Reifen, bis dem Fass der Boden ausspringt.

Man kocht noch am Brei.

Man kommt zum Unglück allzeit früh genug.

Man könnte den Leuten nicht recht tun, wenn man sich die Nase abbiss.

Man könnt eher einen Stein schmeidig, denn ein bös Herz gut machen.

Man könnt' es den Leuten nicht recht tun, wenn man sich die Nas abbisse.

Man könnt' ihr auf dem Fleisch eine Laus knicken.

Man könnt nichts Köstliches erhalten, wenn die geringen Dinge nicht das Beste täten.

Man kreucht so hoch, als man fleucht.

Man kriegt kein Fleisch ohne Beilage.

Man küsst das Kind oft um der Mutter willen.
Man küsst oft das Kind der Mutter wegen.
(Ein häufiges Sprichwort, auch bei Wander. Er hat es vier Mal, zwei Mal mit und ein Mal ohne Quellenangabe und ein Mal als Übersetzung aus dem Englischen: Kind Nr. 712 und 713, Küssen Nr. 18 und Mutter Nr. 21)

Man ladet den Esel nicht nach Hofe, er soll denn Säcke tragen.
Man ruft den Esel nicht zu Hofe, denn dass er Säcke trage.
Man ruft keinen Esel gen Hof, man bedarf denn eines Sackträgers.

Man lasse dem Hunde den Knochen, so bleibt man ungebissen.

Man lässt das Schöne nicht fromm sein.
Das Schöne lässt man nicht fromm sein.

Man läutet die Messe so lange ein, bis sie kommt.
Man läutet so lange in die Messe, bis sie kommt.

Man legt die jüngsten Kinder insgemein zuerst zu Bett, sagte eine Tochter, als sie ihre ältere Schwester auf den Ofen setzte. (vor ihr verheiratet wurde)
(Früher mussten die älteren Schwestern vor den jüngeren verheiratet werden.Das Sprichwort ist die Beschwerde einer jüngeren Schwester, die wegen der älteren warten musste.)

Man lehnt sich selten an eine schwache Mauer.

Man leidet den Rauch des Feuers wegen.

Man lernt eher eine Sprache in der Küche als in der Schule.

Man lernt mehr mit den Ohren als mit den Augen.

Man lernt nicht schwimmen, bis einem das Wasser ins Maul läuft.
Wem das Wasser ins Maul geht (läuft), der lernt schwimmen.
Wenn einem das Wasser ins Maul geht, lernt man schwimmen.
Wenn einem das Wasser ins Maul geht, so lernt er schwimmen.
Wenn einem das Wasser ins Maul rinnt (geht), so wird er wohl schwimmen lernen.

Man lernt nie aus.
Der Mensch lernt nie aus.

Man lernt, solange man lebt.

Man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter.
(Eigentlich kein deutsches Sprichwort, da es nur die Übersetzung eines dänischen Sprichworts in Wanders Deutschem Sprichwörter Lexikon ist, für das er kein vergleichbares deutsches gefunden hat. Da es ohne einen Hinweis darauf unter einer eigenen Nummer steht (Verrath Nr. 3), haben es in den letzten hundert Jahren einige fälschlich als deutsches abgeschrieben. Inzwischen ist es so verbreitet, das man es als eingebürgertes deutsches Sprichwort mit Migrationshintergrund ansehen kann.)

Man liebt jetzt mehr die gekreuzigten Taler*33, als den gekreuzigten Christus.

Man liest keine Feigen von Dornhecken.
Man liest nicht Feigen vom Dornstrauch.
(Böse Gesinnungen können nie gute Handlungen erzeugen. Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 7, 16: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?“ Vergleichbares Sprichwort von derselben Bibelstelle: Von Dornen kann man keine Trauben lesen. und Disteln tragen keine Trauben. Ebenso das Evangelium nach Lukas 6, 44: „Denn man liest nicht Feigen von den Dornen,“)

Man lobt ihn über den Schellenkönig.
(Schellen waren im frühen Mittelalter lange ein Accessoire in der Mode, die von den Kleidern vornehmer Personen aus dem Orient stammten. Wer die meisten und größten trug, war der Vornehmste oder der Schellenkönig. Später waren sie nur noch bei Hofnarren zu finden und auf Kartenspielen. Über den Schellenkönig hinausgehendes ist über das höchste Maß hinausgehend. Daher bedeutet das Sprichwort, etwas über den grünen Klee loben, übertrieben über das verdiente Maß hinaus.)

Man lobt keinen, ausser er braucht's.

Man lockt anders die Meisen und anders die Krammetsvögel.
(Krammetsvogel = Wacholderdrossel (Turdus pilaris). Krammetsvogel wurde von der alten Bezeichnung Krammet für den Wacholder abgeleitet. Früher war der Krammetsvogel in einigen Gegenden eine begehrte Delikatesse.)

Man lockt und pfeift dem Vogel, bis er gefangen ist oder bis er auf dem Kloben sitzt.

Man macht den Wolf allzeit größer, als er ist.

Man macht keine Kappe wegen eines Regens.
(In diesem Sprichwort ist ein Regenmantel mit Kappe gemeint.)

Man macht kein Schloss für fromme Leute.

Man macht oft die Sau feister, als sie ist.

Man mag den Alten wohl vorlaufen, aber nicht vorraten.

Man mag sich wohl einem Freunde leihen, nicht aber ganz übergeben.
(Als Erklärung dazu verweist Wander darauf: „Freunde muss man so behandeln, als könnten sie sich in Feinde wandeln.“)

Man mag wohl altes Holz unter den Kessel stecken, junges Fleisch damit zu kochen.

Man mag wohl bisweilen ein Ei legen, aber nicht darüber brüten.

Man kann wohl bisweilen sechs Monate für ein halb Jahr gehen lassen.

Man mästet das Schwein nicht um des Schweines willen.

Man meint, er sei schellig worden.
(schellig = alte Bezeichnung aus dem Altdeutschen. Für Menschen: psychisch verwirrt, verrückt geistesgestört oder in der Bedeutung für fliehen, flüchtig. Bei Tieren: wild, toll, ein wildes, tolles Tier, das gefährlich ist und schaden verursacht.)

Man meint, es sei ein Eichenast, es ist oft kaum ein Lindenbast.

Man meint oft, der Himmel hängt voll Geigen; sieht man recht zu, so sind es kaum Nussschalen.

Man melkt die Kühe und nicht die Ochsen, man schert die Schafe und nicht die Pferde oder Säue.

Man merkt es auch an den Vögeln, das je kleiner, je ärger sie sind.

Man merkt's von Weitem, dass der Winter kalt ist.

Man möcht es mit den Fingern greifen.

Man mummelt oder sagt so lang von einem Ding, bis es ausbricht und geschieht.
Man mummelt so lange von einem Ding, bis es geschieht.
Man muss allemal den Zaun in der Hand halten und die Gelegenheit, wenn sie sich ereignet, zuzäunen.

Man muss alles wissen, aber nicht alles zu Bolzen drehen (strafen).

Man muss alle Tag lernen, bis an den letzten Odem (Atem).

Man muss also straffen, dass der Apfel bei der Rute sei.
(Das bedeutet, man darf nicht sinnlos strafen, sondern angemessen und eine Rehabilitierung mus möglich sein, um Wiederholungen von strafbaren Handlungen vorzubeugen.)

Man muss andern Leuten mit der Krämerelle messen, nicht mit der Hauselle.
Andere Leute muss man nicht mit der Hauselle, sondern mit Krämerelle messen.

Man muss andere nach seiner eigenen Elle abmessen.

Man muss an keine Geister glauben.

Man muss arbeiten in der Jugend, damit man zu zehren hat im Alter.

Man muss auch im Guten nicht zu viel tun.

Man muss auf der Treppe von einer Stufe zur andern schreiten.

Man muss auf einen Tag nicht Wohlleben, dass man darnach nicht hab zu geben.

Man muss Bäckerskindern keine Stuten geben.

Man muss bauen mit Steinen, die man hat.
(Wer auf Pump baut, verliert möglicherweise auch das, was er vorher hatte.)

Man muss Beelzebub mit Beelzebub vertreiben.

Man muss bei den Stühlen und Bänken gehen, bis man kann alleine gehen.

Man muss beide Teile hören, eh man urteilt.

Man muss bei Hofe so geduldig wie ein Hiob und so verschlagen wie ein Ulysses sein.

Man muss beschert für bedacht nehmen.

Man muss bisweilen durch die Finger sehen.
(Wer durch die Finger sieht, sieht nicht so genau hin und drückt ein Auge zu. Er rügt nicht jede Kleinigkeit und beachtet großmütig kleine Fehler nicht und sieht darüber hinweg.)

Man muss bisweilen fünf gerade sein lassen.

Man muss bös Geschrei verachten wie das Rauschen einer dürren Schweinsblase.
(Geschrei = Gerücht)

Man muss das Beste hoffen, das Schlimme kommt von selbst.

Man muss das Beste hoffen und das Böse gewarten.

Man muss das Ding da anfassen, wo man's halten kann.

Man muss das Eine tun und das Andre nicht lassen.
(Das bedeutet, man darf nicht zwei unterschiedliche Pflichten gegeneinander abwägen oder ausspielen. Man muss allem sein Recht lassen und tun und keines lassen. Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 23, 23: „Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr verzehntet Minze, Dill und Kümmel und lasset dahinten das Wichtigste im Gesetz, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Dies sollte man tun und jenes nicht lassen.“)

Man muss das ein und andre sagen.

Man muss das Eisen nicht zu sehr glühen im Feuer, man verbrennt sonst die Hände.

Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.
Man soll das Eisen schmieden, weil es heiß ist.
Wenn das Eisen heiß ist (glüht), soll man schmieden.
(Das bedeutet, man sollte schnell handeln, eine sich bietende Gelegenheit nutzen, bevor sie vorbei ist und es zu spät sein könnte. Das Sprichwort ist in vielen anderen Ländern ebenfalls bekannt. Nach verschiedenen unbewiesenen Quellen soll es auf Terenz, Ovid oder andere zurückgehen. Als deutsches Sprichwort (der 3. Spruch) steht es schon im 17. Jahrhundert im Sprichwörterbuch „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ von Christophorum Lehmann aus dem Jahr 1630 auf Seite 258, Nr.8 im Kapitel Gelegenheit.)

Man muss das Geld von den Leuten nehmen, von Bäumen kann man's nicht schütteln.

Man muss das Geschöpf nicht höher achten, als den Schöpfer selbst.

Man muss das Glück unterwegs suchen, nicht am Ziel, da ist die Reise zu Ende.

Man muss das Gute suchen und das Böse erwarten.

Man muss das Kleid nach dem Laken schneiden.
(Gleiche Bedeutung wie das Sprichwort: Man muss sich nach der Decke strecken. Wander schreibt im Deutschen Sprichwörter Lexikon (Kleid Nr. 168): „Man muss das Kleid nach dem Körper (Laken oder nach Tuch, Zeug) schneiden.“ und gibt Reinsberg III (Das Sprichwort als Praktikus) als Quelle an. Das ist falsch, denn bei Reinsberg bei Körper französisch und persisch und aus dem Tuch soll man im Englischen den Mantel schneiden. Nur bei Paul Winckler steht das obige mit dem Laken 1685 als deutsches Sprichwort.)

Man muss das Korn wegen der Spreu nicht wegwerfen.

Man muss das Lob, das einem Löwen gebührt, nicht einer Maus zulegen.

Man muss das Maul nach dem Bissen auftun.

Man muss das Maul nach der Tasche richten.

Man muss das Pferd nicht auf den Esel setzen.

Man nuss das Pferd nicht mit dem Sattel und Zaum zum Schinder führen.

Man muss das Pferd und nicht den Reiter zäumen.
(Bei Körte wird der Reiter mit der Seele und das Pferd mit der Sinnlichkeit verglichen, ähnlich wie beim Sprichwort: Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Der Geist oder Seele muss den Körper beherrschen und steuern, alles andere ist schlecht.)

Man muss das Rauche nach außen kehren.
(Rauch = mit Wolle, Federn oder Haaren bewachsen, im Gegensatze zu glatt. Ein raucher Pelz. Vermutlich von der ehemaligen Art, sich in Felle zu kleiden. Das Wort wurde noch 1545 in Luthers Bibelübersetzung gebraucht: 1. Buch Moses, 25, 25: „Der erst der heraus kam, war rötlicht ganz rauch wie ein Fell und sie nannten ihn Esau.“ In späteren Ausgaben (Beispiel 1912) wurde „rauch“ durch „rau“ ersetzt: „ganz rau wie ein Fell; und sie nannten ihn Esau.“ Quelle: Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch (1793 - 1801) Bd. 3, S. 966.)

Man muss das Spiel verstehen!

Man muss das Unglück überbösen.

Man muss dem Alter hausen.

Man muss dem Esel die Disteln lassen und keine Wolle dafür fordern.

Man muss dem Gelde gebieten, nicht gehorchen (dienen).

Man muss dem Glück ein Pförtchen öffnen.

Man muss dem Glück unter die Augen gehen.

Man muss dem grauen Tuch also tun, es kommen sonst die Motten drein.

Man muss dem Hobel nicht zu viel Eisen geben.
Dem Hobel muss man nicht zu viel Eisen geben.
Dem Hobel zu viel Eisen geben.
(Das bedeutet, man behandelt eine Sache zu grob und unsanft. Mit zu viel Eisen hobelt man zu große Späne aus dem Holz.)

Man muss dem Hund, der Asche leckt, nicht das Mehl anvertrauen.

Man muss dem Kind den rechten Namen geben.
Man muss dem Kind einen Namen geben.

Man muss dem Mund nur was bieten.

Man muss dem Recht seinen Lauf lassen.

Man muss dem Taschenspieler auf die Hand lugen, nicht auf die Augen.

Man muss dem Teufel auf den Schwanz treten.

Man muss dem Teufel ein Kerzchen aufstecken.

Man muss dem Teufel nicht pfeifen, sondern mit dem Kreuz ins Angesicht schlagen, so weiß er, mit wem er zu schaffen hat.

Man muss dem Wolf eine Grube zurichten, soll er gefangen werden.

Man muss den Alten ihre Weise lassen.
(Das bedeutet, je älter einer wird, umso schlechter kann er seine Art ändern.)

Man muss den Beutel nicht weiter auftun, als er ist.
Tu den Beutel nicht weiter auf, als er geschlitzt ist.

Man muss den Bissen nach dem Maule abmessen.
Man muss den Bissen nicht größer machen als das Maul.

Man muss den Bock nicht zum Gärtner machen.


Man muss den bösen Gewohnheiten die Füße brechen.

Man muss den Braten anstecken, weil das Feuer brennt.

Man muss den Brei nicht weiter treten, als er von selbst fließt.

Man muss den Bogen nicht überspannen und den Esel nicht überladen.
Man soll den Bogen nicht überspannen, noch den Esel übergürten.

Man muss den bösen Gewohnheiten die Füße brechen.

Man muss den Fischen das Wasser nehmen, so können sie nicht schwimmen.

Man muss den Fisch nicht aus dem Garn lassen.

Man muss den Flachs nicht loben, man hab` ihn denn am Kloben.

Man muss den Flegel nicht aufhenken eh man gedroschen hat.
(So steht das Sprichwort 1846 bei Simrock und 1824 bei Kirchhofer, von dem Simrock dieses Sprichwort wahrscheinlich falsch abgeschrieben hat. Richtig muss es „aufhängen“ heißen, so wie Wander es im Sprichwörter Lexikon richtig korrigiert hat, gehenkt werden nur Diebe und andere Straftäter am Galgen.)

Man muss den Hasen schlagen, wenn er sitzt.

Man muss den Himmel nicht zu wohlfeil machen.

Man muss den Hund nicht zu weit in die Küche lassen.

Man muss den Immen die Waben nehmen.

Man muss den Kindern nicht zu viel Willen lassen.

Man muss den Löffel nicht eher aus der Hand geben, bis man selbst gegessen hat.
Man soll den Löffel nicht aus der Hand geben, bis man selbst gegessen hat.

Man muss den Menschen nicht abmessen nach der Tiefe seines Beutels, sondern nach der Elle seines Verstandes.

Man muss den Sack verbinden, eh er voll ist.

Man muss den Sack vom Sack läppen.

Man muss den Schemel brauchen, wo keine Bank ist.

Man muss den Schmer der Katze nicht abkaufen.
(Schmer = aus dem mittelhochdeutschem, Fett, Bauchfett (bes. beim Schwein).)

Man muss den Schrägen nach dem Markte richten.

Man muss den Schuh nach dem Fuß machen.
(Dazu der Kommentar von Christoph Lehmann 1630: „Drum muss man viele Leisten haben. Ordnung muss man nach den Leuten richten und nicht die Leute nach der Ordnung.“ Leider hat man auch heute noch vielfach diesen alten einfachen Grundsatz bei Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften außer acht gelassen.)

Man muss den Stier bei den Hörnern packen (fassen).

Man muss den Teufel mit Beelzebub austreiben.
(Nach der Bibel, Neues Testament, das Evangelium nach Matthäus 12, 24)

Man muss den Teufel nicht schwärzer malen, als er ist.
(Ebenso russisches Sprichwort.)

Man muss den Vogel erst im Käfig haben, eh man ihn singen lehrt.

Man muss den Vögeln richten, wenn sie im Striche sind.

Man muss den Willen für das Werk nehmen.

Man muss der Kalbzeit ihr Recht lassen.

Man muss der Vögel halber die Saat nicht unterlassen.

Man muss der Zeit die Hand bieten.
Man muss der Zeit die Hand bieten, ist der Vogel aus der Hand, so ist er schwerlich wieder zu bekommen.

Man muss der Zeit ihr Recht tun.

Man muss der Zeit nicht vorgreifen.

Man muss der Ziege keinen Schleier ummachen, noch den Affen in Purpur kleiden.

Man muss die Angel einwerfen und die Fische herausziehen.

Man muss die Barte nicht zu weit werfen, dass man sie wieder könne holen.
(Barte = eine frühere beilartige Waffe, Hellebarde.)

Man muss Diebe mit Dieben fangen.

Man muss die bösen Weiber vertragen, wie den Unrat der Tauben, die uns die Geduld mit ihrer Fruchtbarkeit bezahlen.
(Umgekehrt gilt dies Sprichwort genauso.)

Man muss die Dinge nehmen, wie sie sind.
(Dieser Spruch steht 1867 im 1. Band des Sprichwörter Lexikons von Wander (Ding Nr. 938) ohne eine deutsche Quelle. 2 angegebene niederländische Quellen entsprechen nicht den deutschen Text, sie sind nur ähnlich. Schon 1835 ist der deutsche Text am 30. Januar in der Allgemeine Zeitung München zu finden. Ebenso steht er 1839 in deutschen Übersetzungen von Shakespeares Dramen „Perikles, Fürst von Tyrus“ (Zweiter Akt, Erste Szene) und „König Heinrich V.“ (Zweiter Akt, Erste Szene), ebenso 1828 im Jahrbuch der Geschichte und Staatskunst (Seite 83), herausgegeben von Karl Heinrich Ludwig Pölitz. Auch heute wird dieses Sprichwort noch oft in vielen Texten gebraucht.)
Auch andere Varianten in Umlauf:

Man soll die Dinge nehmen, wie sie kommen.

Man muss die Disteln in ihrer eigenen Suppe kochen.

Man muss die Eier nicht im Nest sparen.

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen, und das Wetter nehmen, wie es ist.
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen.

Man muss die Gelegenheit am Stirnhaar fassen.
Man muss die Gelegenheit beim Schopf ergreifen.

Man muss die Gunst für die Gabe nehmen.

Man muss die Haut nicht eher feilbieten, als bis man den Bären hat.

Man muss die Henne rupfen, ohne dass sie schreit.

Man muss die jungen Kükchen töten, ehe sie aus der Schale kriechen.
(Mit den Küken sind die Begierden gemeint, die man schon im Entstehen bekämpfen muss, damit sie nicht größer werden und überhandnehmen und nicht mehr kontrollierbar sind und beseitigt werden können. Begierden wurden als etwas schlechtes angesehen, da sie nicht dem Verstand gehorchen und deswegen vom Teufel kommen müssen.)

Man muss die Katze nicht im Sacke kaufen.
Man muss keine Katze im Sack kaufen.
Die Katzen kauft man im Säcken.

Man muss die Kühe nicht bis aufs Blut melken.

Man muss die Kuh nicht so stark melken, dass man das Euter mit nach Hause bringe.

Man muss die Menschen so nehmen, wie sie sind, und nicht, wie sie sein müssten.

Man muss die Morgensuppe nicht zu groß machen, dass man abends auch was hat.

Man muss die Pferde nicht hinter den Wagen spannen.

Man muss die Sache angreifen, wo man sie fassen kann.

Man muss die Schafe scheren, nachdem sie Wolle haben.

Man muss die Schnur nicht zu weit richten.

Man muss die Schritte nach den Füßen machen.


Man muss die Toren wobei kennen.

Man muss die Wäsche aufhängen, wenn es schön ist.

Man muss die Worte verstehen nach dem Handel, davon sie reden.

Man muss die Wurst nach der Speckseite werfen.
Die Wurst nach dem Sausack werfen.

Man muss die Zehrung nach der Nahrung setzen.

Man muss die Zeit erwarten, bis man das Glück erschleicht.

Man muss die Zeit nehmen, wie sie kommt, sagte jener und ging um Weihnachten in die Haselnüsse.

Man muss eher einnehmen, als man anschreibt, und eher anschreiben, als man ausgibt.

Man muss einander trauen, wenn alle Tage ein Mord geschehe.

Man muss ein Ding enden, was hilft Anfangen.

Man muss einem Bauer die Schaufel, nicht eine Lanze in die Hand geben.

Man muss einem bösen Hund ein Stück Brot ins Maul werfen.

Man muss einem Ding die Larven abziehen.

Man muss einem jeden sein Recht tun, sonst wird nichts Gutes draus.

Man muss einen an dem Ort loben, da er hübsch ist.
Man soll einen da loben, wo er hübsch ist.

Man muss einen da angreifen, da es wehe tut.

Man muss einen für fromm achten, bis das Widerspiel bewiesen werde.

Man muss einen genießen lassen, dass er gut gewesen ist.

Man muss einen guten Schlüssel haben, wenn man in das Paradies will.

Man muss einen haben, der einschenkt, und einen, der austrinkt.

Man muss einen kennen, da er gut für ist.

Man muss einen kleinen Fisch dran wagen, einen großen zu fangen.

Man muss einer Lüge so genau ins Maul sehen, wie im Rosskauf geschieht.

Man muss ein König oder ein Narr geboren werden.

Man muss eins ins andre rechnen.

Man muss Erfahrung etwas sein lassen.

Man muss es ihm vorkäuen, wie einem jungen Kindlein.

Man muss es ins Narrenbuch zu Stockach schreiben.

Man muss es nehmen, weil's der Löffel gibt.

Man muss es nehmen, wie es kommt.

Man muss es zuletzt doch da suchen, wo es ist.

Man muss etwa durch die Finger sehen und doch nicht alles lassen hingehen.

Man muss etwas tun von guter Nachbarschaft wegen.

Man muss Frieden machen, solange man noch kämpfen kann.

Man muss früh aufstehen, wenn man früh fertig werden will.

Man muss Fuchs und Hase sein, Weiß und Schwarz können.

Man muss Geduld haben, bis es einmal besser wird.
Man muss Geduld haben und der Besserung hoffen.

Man muss Gunst für Gaben nehmen.

Man muss Haare scheren, wo sie sind.

Man muss Heu machen, weil die Sonne scheint.
Mach Heu, wann die Sonne scheint.

Man muss heut vertun, dass man morgen auch was habe.

Man muss hinten und vorn Augen haben.

Man muss hören und nicht hören.

Man muss ihm den Brotkorb höher hängen.
Man soll ihm den Brotkorb höher hängen.

Man muss ihn bei den Kleidern halten, nicht bei den Worten.

Man muss ihn leiten wie ein blind Pferd.

Man muss immer weiter denken, als man kommt.

Man muss in alle Sättel gerecht sein.
Auf alle Sättel gerecht.
Der Kerl ist auf alle Sättel gerecht wie ein Jesuit.
Es sind ihm alle Sättel gerecht.
Zu schimpf und ernst auf alle Sättel gerecht.
(Wer in allen Sätteln gerecht ist, kann sich in jeder Lage hineinversetzen und darauf reagieren. Wander macht so aus verschiedenen Variationen und Quellen des einen Sprichworts viele. Dieses steht im Sprichwörter Lexikon unter Kerl Nr. *85, Sattel Nr. 17, Nr. *38, Nr. *57, Nr. *64, Schicken Nr. *38, Schimpf Nr. *36.)

Man muss in der Welt allzeit die Runde gehen.

Man muss in die Hände speien und viel Streiche tun, will man den Baum fällen.

Man muss insgemein, was man in der Jugend mit kleinem Gelde geborgt, im Alter mit Banktalern*33 bezahlen, und was man mit Freuden auf das Kerbholz gesetzt, mit Schmerzen wieder ausschneiden.

Man muss jedem lassen, nachdem er Adern hat.

Man muss kaufen, wann (weil) Markt ist.

Man muss keinem Narren eine unfertige Arbeit zeigen.

Man muss kochen, ehe man anrichtet.

Man muss lange wetzen, ehe man einen hölzernen Hammer scharf macht.

Man muss leben, wie man kann, nicht wie man will.

Man mus leiden, das die Laus im Grinde sich dicke weide und im alten Pelz auf Stelzen geht.

Man muss manch ästigen Block ungespalten lassen.

Man muss manchem auf die Hände sehen, dem man nicht darf auf die Füße sehen.

Man muss mancherlei anfangen, bis man den Wein in die Leute bringe.

Man muss mehr können als Brot essen.

Man muss mit dem Geschirr fahren, das man hat.

Man muss mit den Pferden pflügen, die man hat.

Man muss mit einem Löffel nicht zwei Suppen zugleich verkosten.

Man muss mit fremden Sachen behutsamer umgehen als mit seinen eigenen.

Man muss mit Gott in die Hände speien und anfangen.
(Meist bei denen üblich, die schwere Handarbeiten verrichten müssen. Es bedeutet, man soll alle Unternehmungen mit Gott und beten beginnen.)

Man muss mit ihm umgehen wie mit einem weichen Ei.

Man muss mit Pfaffen nicht anfangen oder sie totschlagen.

Man muss mit Pfennigen anfangen, wo man mit Talern*33 aufhören will.

Man muss nicht alle Berge ebnen wollen.

Man muss nicht allen, doch guten Leuten gefallen.

Man muss nicht allen und jedermann glauben.

Man muss nicht alle Pfeile zumal verschießen.

Man muss nicht alles zu Bolzen drehen.

Man muss nicht allzeit schwarz aussehen, wenn einem gleich ein Ding missfällt.

Man muss nicht bankettieren, dass Bankrott draus werde.

Man muss nicht den Karren mit dem Mist, nicht Erz und Berg, Gut und Bös zugleich wegstürzen, auch den Winkel mit dem Unflat ausschütten.
(Unflat = Unsauberkeit, widerlicher, ekelhafter Schmutz, Dreck, zu mittelhochdeutsch vlāt, althochdeutsch flāt = Sauberkeit, Schönheit, althochdeutsch flāwen = spülen, waschen, säubern.)

Man muss nicht die Person nach den Werken, sondern die Werke nach der Person achten.
(Das dies auch heute noch so ist, kann man in vielen Museen erkennen: Viele der sogenannten Kunstwerke könnten von fast jedem, Kindern oder sogar dressierten Affen geschaffen worden sein. Nur der bekannte Name des Malers oder Künstlers macht, das viele Menschen Unsummen dafür bezahlen, wert sind sie es trotzdem nicht. Ausnahme: Manchmal kommt der Preis aber gerade deswegen zustande, weil man wusste, das es von Affen stammt. Jedes Werk hat nur den Wert, den andere bereit sind, dafür zu bezahlen, umso bekannter der Name, umso teurer der Preis.)

Man muss nicht einem jedem sagen, wo der Fuchs Eier legt.

Man muss nicht jedes Wort zum Bolzen schnitzen (drehen).

Man muss (soll) nicht jeglichem Geiste (allen Geistern) glauben.

Man muss nicht mehr schlachten, als man salzen kann.

Man muss nicht mit der großen Kelle anrichten.

Man muss nicht mit sechsen fahren, wenn man nur Futter für zweie hat.

Man muss nicht nach jeder Mücke schlagen.

Man muss nicht nur die Hände, auch die Kehle schmieren.

Man muss nicht Öl zum Feuer gießen.
Das Feuer mit Öl löschen.
Öl ins Feuer gießen.
(Das bedeutet, ein Streit oder Konflikt sollte nicht durch neue Argumente oder Provokationen weiter verstärkt und eskaliert werden. Wer eine angespannte oder brenzlige Situation weiter anfacht und verschärft, der gießt sprichwörtlich Öl ins Feuer. Öl ist leicht entflammbar und wird ins Feuer gegossen eine Stichflamme entfachen und die Lage möglicherweise außer Kontrolle geraten lassen. Schon Horaz hat vor über 2000 Jahren in seinen Satiren (Sermones „Gespräche“ genannt) diesen Vergleich „oleum addere camino“ (gieß Öl in den Ofen) benutzt.)

Man muss nichts Altes abgehen und nichts Neues aufkommen lassen, sagt der Philister.

Man muss nicht Stühle auf die Bänke setzen.

Man muss nichts verreden als das Nasabbeißen.

Man muss nicht Übel ärger machen.

Man muss nicht unter dem Schnee mähen.
Schneide nicht unter dem Schnee.
(Das bedeutet, von einer fernen Zukunft kann man nicht als etwas wirklich Sicheres ausgehen. Sie kann noch so wahrscheinlich sein, oft kommt es doch ganz anders. Wer 1980 etwas von der deutschen Wiedervereinigung, Computern oder Internet erzählt hätte, den hätte man für einen weltfremden Fantasten und Träumer gehalten. Die heutige Wirklichkeit nach 2010 war selbst vor wenigen Jahrzehnten für keinen absehbar, wie soll man dann die Dinge in 20 oder 30 Jahren vorhersagen wollen?? Zum Beispiel für 2050, was allenthalben immer gern getan wird?)

Man muss nicht warten, bis der Bock gar zu weit in den Garten komme (kommt).

Man muss niemandem zu hart auf den Fuß treten, er möchte sonst so leicht beißen als kreischen.

Man muss oft die Jagd abblasen, ob man gleich nichts gefangen hat.

Man muss oft einen pfeil nach dem Bolzen schießen.

Man muss Pilato mit dem Kaiser dräuen.
(Das Sprichwort ist ein Rat für Bürger gegen Beamtenwillkür und Übergriffe. Pilatus war Statthalter in Israel und vertrat damit den Kaiser gegenüber dem Volk. Falls der sich etwas zuschulden kommen lies, konnte ihn nur der Kaiser zur Rechenschaft ziehen. Wenn untere Behörden oder Beamte falsch handeln, können nur deren Vorgesetzten Willkür und ungerechte Entscheidungen wieder korrigieren. Wenn ein Präsident falsch handelt, ungerechte oder willkürliche Anordnungen gibt, ist es ein langwieriger Prozess, ihn aus dem Amt und von der Macht zu entfernen, siehe USA. Bei Kaisern und Diktatoren hilft da nur Gewalt, was aber nicht immer zum Erfolg führt.)

Man muss rückwärts gehn, um recht zu springen.

Man muss ruhig leiden, was man nicht kann meiden.
Was man nicht kann meiden, muss man willig leiden.

Man muss sammeln, weil Ernte ist.

Man muss Schalke mit frommen Leuten in einen Stall treiben.

Man muss scheren, wo Wolle ist.

Man muss schleichen, wenn man dem Vogel überm Nest will Eier ausheben.

Man muss schmieden, weil das Eisen glüht.

Man muss schneiden, wann Ernte ist.

Man muss Schrammen nicht mit Wunder heilen

Man muss Schuhe finden, die dem Fuß gerecht sind.
Man muss Schuhe suchen, die den Füßen gerecht sind.

Man muss sehen und nicht sehen.

Man muss seine Haut so teuer als möglich verkaufen.

Man muss seinen Verdruss nicht merken lassen.

Man muss sich der gebräuchlichen und nicht der guten Gewohnheit gemäß halten.

Man muss sich früh auf den Weg machen, wenn man früh ankommen will.

Man muss sich mit Brot behelfen, bis man Fleisch bekommt.

Man muss sich nach den bellenden Hunden nicht umsehen.

Man muss sich nach der Decke strecken, sonst kommt man mit den Füßen aufs Stroh.
Ein jeder (Man) strecke sich nach der Decke.
Jeder strecke sich nach seiner Decke.
Man muss die Füße nicht länger ausstrecken, als die Decke ist.
Man (Ein jeder) muss sich strecken nach der Decken.
Nicht weiter streck den Fuß, als die Decke geht.
Strecke dich nach der Decke.
Wer sich nicht nach der Decke streckt, dem bleiben die Füße unbedeckt.
(Das bedeutet, man soll nach seinen Verhältnissen leben und nur das Geld ausgeben, welches man vorher verdient hat. Lebt man über seine Verhältnisse und gibt mehr aus, hat man später für das Nötigste nichts mehr und muss hungern, verliert seine Wohnung oder Schlimmeres.
Karl Friedrich Wilhelm Wander hat sich im Sprichwörter Lexikon mit diesem Sprichwort weit über die Decke hinaus gestreckt. Dieses eine Sprichwort hat je nach Zeit und Ort verschiedene Variationen erhalten und ist in etlichen regionalen Mundarten und Dialekten verbreitet. Wander hat sie als über 30 verschiedene Sprichwörter, mal mit, mal ohne oder teilweise falschen Quellen oder geändertem Text im Sprichwörter Lexikon aufgeführt: Stichwort Decke Nr. 1, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14, 19, 20, *24, 29, 30, 31; Fuss Nr. 76, 77, 81; Jeder Nr. 83; Schatz Nr. 11; Strecken Nr. 1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, *15)

Man muss sich nach der Zeit richten, die Zeit richtet sich nicht nach uns.

Man muss sich nicht Äpfel für Zitronen verkaufen lassen.

Man muss sich nicht in die Karte sehen lassen.

Man muss sich nicht tiefer hineinlassen, als man Grund hat.

Man muss sich nicht zu sehr angreifen.

Man muss sich Pfeifen schneiden, während man im Rohre sitzt.

Man muss täglich lernen.

Man muss teuer loben, was man teuer geben will.

Man müsste viele Schlösser haben, wenn man allen bösen Menschen den Mund zuschließen wollte.
Man müsste viel Schlösser haben, wenn man allen Leuten den Mund zuschließen wollte.

Man muss tun, wie man kann und nicht, wie man mag.

Man muss über Nacht kein Messer auf dem Tisch liegen lassen, sonst kann man nicht schlafen.


Man muss um der Raupen willen den Baum nicht umhauen.

Man muss um eines Baumes willen nicht den ganzen Wald ausrotten.

Man muss unreines Wasser nicht eher weggießen, bis man reines hat.

Man muss unserem Herrn Gott nicht vorgreifen.

Man muss viel der Zeit befehlen.
(Das bedeutet, man muss viel der Zeit überlassen, wie es wird, weil man vieles nicht selbst beeinflussen kann.)

Man muss viel leiden oder früh sterben.

Man muss vom Sack nehmen, womit man ihn flickt.

Man muss von der Pike auf gedient haben.
Von der Pike auf dienen.
(Bei den Landsknechten im Mittelalter war die einfachste Waffe der gewöhnlichen Soldaten eine einfache Pike an einem langen Stock, einer Lanze oder Speer vergleichbar. Erst nachdem einer sich bewährt, etwas geleistet hatte oder eine gewisse Zeit vergangen war, wurde man im Rang befördert und erhielt weitere oder bessere Waffen. Das Sprichwort überträgt das Hochdienen ins zivile Leben, das man von der Pike auf alles lernen muss, beim Lehrling angefangen bis möglicherweise zum Direktor, wie früher ein Soldat General werden konnte.)

Man muss vorher in das Loch sehen, ehe man hinein kriecht.

Man muss vor sich sehen und hinter sich gehn wie die Seiler.

Man muss weiter sehen, als die Nase reicht.

Man muss, wie der Seiler, vor sich sehen und hinter sich gehen.

Man muss wissen, wen man treibt, wenn man einen Esel vor sich hat.

Man muss Würmlein an Angel heften, sonst fängt man keine Fische.

Man muss zuvor eine Grube machen, wenn man den Wolf fangen will.

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