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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit T


Über 26.000 deutsche Sprichwörter

Auf dieser Seite stehen deutsche Sprichwörter mit T und mit 70 anderen Seiten zusammen über 26.000 neuere und bis zu 2000 Jahre alte deutsche Sprichwörter. Bei der großen Zahl der existierenden deutschen Sprichwörter ist es unmöglich, alle hier aufzuführen. Manchmal ist ein scheinbar bekanntes Sprichwort aus Deutschland hier nicht gleich zu finden, weil es wegen verschiedener Versionen, anderer Schreibweise oder unterschiedlichen Formulierungen unter anderen Anfangsbuchstaben steht, unter dem es dann zu suchen und zu finden ist.

Manchmal steht ein Sprichwort nicht hier bei den deutschen Sprichwörtern, da es in der Vergangenheit fälschlich als deutsches Sprichwort ausgegeben und veröffentlicht wurde. Dann ist es wahrscheinlich  HIER zu finden.

Wenn trotzdem noch Sprichwörter aus Deutschland, ein bestimmtes, besonderes, wichtiges, häufiges, anderes oder neues Sprichwort fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt. Möglicherweise kann ich auch noch nicht aufgeführte alte Sprichwörter in einem der alten Bücher oder Quellen finden. Mit der Zeit kommen hier immer mehr dazu, ein späterer Besuch könnte sich dann lohnen.


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Deutsche Sprichwörter mit T

  

Tadeln ist leicht, besser machen ist schwer.
Tadeln ist leicht, können ist schwer.

Tadeln kann ein jeder Bauer, besser machen wird ihm sauer.

Tafelrecht und Salzeinigung soll man nicht brechen.

Tages Arbeit, abends Gäste; saure Wochen, frohe Feste.

Tägliche Hilfe und Mahl ist besser denn ein Erbgut.

Tägliche Mäßigkeit ist das beste Fasten.

Tägliche Übung gibt immer neue Erfindung.
Tägliche Übung gibt viel neue Erfindung.

Täglich essen, täglich arbeiten.

Täglich Unglück ist leicht zu tragen.

Täglich wird man weiser.

Tag und Nacht währt ewig.

Taler*34 klappen, Worte lappen.

Tannast, die Züricher fliehen fast.
(In den Kappelerkriegen (1529 und 1531), den Reformationskriegen in der Schweiz, war ein Tannenast Symbol der katholischen Partei. Mit dem Sieg der katholischen Partei über die Züricher und Berner wurde die weitere Ausbreitung der Reformation in der deutschsprachigen Schweiz beendet.)

Tanzen lernt man nicht vom Pfeifer.
Tanzen lernt man nicht vom Pfeifer, sondern vom Tanzmeister, fechten vom Fechter, schmieden vom Schmied.

Tanze, wenn das Glück dir pfeift.

Tanz ist der Huren Finanz.

Tanzt die Frau, so hüpft die Magd.

Tanzt ein Alter, so macht er großen Staub.

Tanzt nicht länger auf dem Vulkan.


Tanz und Gelag ist des Teufels Feiertag.

Tapfer angegriffen ist halb gefochten.

Tapfer Ross achtet nicht der Hunde Bellen.

Tapfrer Mann, der den Zorn meistern kann.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 16, 32)

Tat bringt Rat.

Tät der Bauer, die Welt wäre bald vergangen.

Taten sprechen mehr als Worte.

Täten wir, was wir sollten, Gott täte, was wir wollten.
Täten wir nur, was wir sollten, täte Gott auch, was wir wollten:
Weil wir nicht tun, was wir sollen, tut auch Gott nicht, was wir wollen.

Tät' er das, der Tanz würd' ihm nicht halb so wohl anstehen.

Tätigkeit ist das Salz des Lebens.
Arbeit ist das Salz des Lebens.
(Kein deutsches Sprichwort, sondern die Übersetzung eines englischen Sprichworts. Erstmals in deutscher Sprache wurde „Tätigkeit ist das Salz des Lebens.“im Deutschen Sprichwörter Lexikon, 4. Band, Spalte 1142, von Wander im Jahr 1876 veröffentlicht. So hat Wander auch keine deutsche Quelle angegeben, sondern nur das englische Sprichwort „Business is the salt of life.“ aus dem Buch „Hand-Book of proverbs“ aus dem Jahr 1860 als Bemerkung angegeben. Dieses englische Sprichwort ist schon im 17. Jahrhundert nachweisbar. Der deutsche Spruch von Wander wird erst in den letzten Jahrzehnten mehrfach verwendet und ist vorher nicht verbreitet gewesen. Anders ist es mit einer anderen Übersetzung des englischen Sprichworts: der Spruch „Arbeit ist das Salz des Lebens.“wird schon 1776 von August Gottlieb Meißner in seiner komischen Oper „Das Grab des Mufti oder: die zwei Geizigen“ verwendet. Inzwischen sind beide Versionen in Deutschland in Verwendung, ohne das auf den englischen Ursprung bekannt ist.)

Tatsachen sind stärker als Worte.

Tat steckt einem im Angesicht und Scham in den Augen.

Tauben, Gärten und Teiche machen keinen reiche.

Tauben haben keine Krall (Gall) und sind der Leute überall.

Tauben legen immer Eier und zeugen Junge, ob man ihnen gleich oft die Jungen raubt.

Tauben Ohren ist bös predigen.

Taubenvögel lassen Tauben ein und aus fliegen, die immer neue wieder mit sich bringen.

Taube und ausgepauschte Schlacken stürzt man weg, oder lässt sie in Weg laufen.

Tausche weil du die Wechselbank hast.

Tausch ist kein Raub.

Tausendgüldenkraut tut Wunder.

Tausend können mehr als einer.

Tausend Sorgen bezahlen nicht einen Heller*17 Schuld.

Tax lässt sich machen, aber nicht Käufer dazu.


Tee, Kaffee und Leckerli bringen manchen ums Äckerli.

Tee, Kaffee und Leckerli, bringen den Bürger ums Äckerli.

(Bei Wilhelm Körte steht das untere Sprichwort 1837 als deutsches Sprichwort (Nr. 5928). 1860 verortet Wilhelm Lohrengel die obere Version (1. Teil, Nr. 634) in den Harz, ebenfalls Deutschland. In einigen Veröffentlichungen im 21. Jahrhundert wird die unter Version als Sprichwort aus der Schweiz bezeichnet, immer ohne Quellenangabe.)


Teile die Beute nicht vor dem Siege.
(Auf nichts kann man mit Gewissheit rechnen, da alles ungewiss ist.)

Teile die Mahlzeit, so darfst du mit den deinen keinen Mangel haben.

Teil gleich und recht mit männiglich, und nicht nach Gunst das Urteil bieg. Den Armen ungütlich nicht verstoß, richt niemands fromm Person für bös. Denn wo du hältst unrecht Gericht, wird dir's Gott wiederum schenken nicht.
Teil gleich und recht mit männiglich und nicht nach Gunst das Urteil sprich. Ungütlich Arme nicht verstoß, richt niemand fromm, der doch ist bös. Denn wo du nicht hältst recht Gericht, wird dir's Gott wieder schenken nicht.

Teilt sich das Bett, so trennen sich die Herzen.

Teilung bricht gesamte Hand.
(Eine Gesamthandsgemeinschaft ist eine Besitzergemeinschaft, der ein bestimmtes Vermögen gemeinschaftlich gehört. Über das Vermögen kann nur gemeinschaftlich verfügt werden. Nach einer Teilung kann jeder einzeln über seinen Anteil verfügen.)

Tellerlecker, Hunde, und Fliegen sind willige Gäste, sie kommen ungeladen.

Temperament ist ein vorzüglicher Diener, doch ein gefährlicher Herrscher.

Teuer einkaufen, wenn die Ware wohlfeil ist und wohlfeil verkaufen, wenn die Ware teuer ist, macht mit Gott, Ehren und Gewissen reich.
Teuer einkaufen, wenn's wohlfeil, und wohlfeil verkaufen, wenn's teuer ist, macht mit Ehren reich.
(Erklärung zu diesem Sprichwort 1837 in der Sprichwörtersammlung von Wilhelm Körte, erzählt vom Juden Israel Jacob, gestorben am 11.11.1803 in Halberstadt: „Wie ich reich geworden bin? Davon bin ich reich geworden, dass ich die beste Ware immer um einen Groschen teurer eingekauft und um einen Groschen wohlfeiler verkauft habe, wie andre Leute.“ – wie das? – „So das: Wenn die Hasenfelle oder die Kalbsfelle oder die Ochsenfelle wohlfeil waren, bezahlte ich für die beste Ware gern einen Groschen mehr wie andere; wurden sie teuer, ließ ich sie gern um ebenso viel wohlfeiler. Hab' ich doch immer also die beste Ware bekommen und die beste Ware geliefert. Machte mir's doch großen Kredit bei denen, die verkauften so wohl, als bei denen die kauften. – Davon bin ich reich geworden!“ Ob diese Erklärung bei Körte wahr ist, darf mit Recht bezweifelt erden, da schon 1605 bei Petri dieses Sprichwort zu finden ist, in einer Zeit, in der Israel Jacob noch nicht gelebt hat. Trotzdem ist es ein Beispiel, nach dem sich heutige Geschäftsleute richten sollten, aber wohl meistens nicht tun. Heute werden zur Gewinnsteigerung meist die Kosten durch Entlassungen und schlechtere Qualität der Produkte gesenkt.)

Teuer gelobt ist nicht verkauft.
Teuer geschätzt ist nicht verkauft.

Teuer getauft ist nicht verkauft.

Teuer in den Sack, teuer wieder hinaus.

Teuer kaufen und wohlfeil vertreiben, dabei kann man nicht lang bleiben.

Teuer Recht, schnödes Geld ist in der Welt.

Teuer verkaufen ist keine Sünde, wohl aber falsch messen.

Teufel darf man nicht rufen, er kommt wohl von selbst.

Teufel helfen einander und sind doch keine Freunde.

Teufel muss man mit Teufeln austreiben.

Teufel, Türk und Papst ist alles eins.

Teure Arznei hilft immer, wenn nicht dem Kranken, doch dem Apotheker.
Teuer bezahlte Arznei hilft wie, wo nicht dem Kranken, jedoch dem Apotheker.

Teurer geben auf Borg, denn um bar Geld, heißt Gott seine Zeit verkaufen.

Teurer Honig, den man aus Dornen muss lecken.

Teures Kaufs muss man sich oft satt essen.

Teure Waren haben wenig Käufer.

Thomas, zweifelst du noch? So leg deinen Finger in mein Loch.

Tiefe Schächt und junge Frauensleut machen marode Bergleut.

Tiefe Schwimmer, hohe Klimmer Sterben auf den Betten nimmer.

Tief innen liegt der Mendelberg (Freudenberg).

Tiere sind auch unseres Herrgotts Kostgänger.

Tiere, so viel Geschrei haben, haben wenig Wolle.

Tierschinder, Leuteschinder.

Titel kostet kein Geld.

Titel ohne Mittel sind wie ein Haus ohne Dach.

Töchter sind eher gut zu erziehen, als gut zu verheiraten.
Töchter sind leicht zu erziehen, aber schwer zu verheiraten.

Todes Gedächtnis sündigt nicht.

Tod ist der Sünde Sold und Obendrauf.

Tod ist des Lebens Botenbrot.

Tod ist Todes Ausgang.

Tod macht uns im Grabe gleich, in der Ewigkeit ungleich.

Tod und Ehrabschneiden, muss ein jeder leiden.

Tod und Leben mögen nicht zusammen wohnen.

Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt.

Tolle Anschläge der Narren gehen für sich, wie die Hühner scharren.
Es geht für sich wie die Hühner scharren.

Tolle Bullen zeugen tolle Kälber.

Toll ist glückhaftig.

Tollkühn ergreift das Glück.

Tollkühn und frech liegt gern unter.

Toren grauen nicht.

Toren können nichts heimlich halten.

Toren melden bald alle Dinge.

Toren sind auch Leute.

Toren wandeln sich wie der Mond.

Toren wollen oft wissen, das weise Leute nicht wissen.

Torgauer Bier ist der Armen Malvasier.
(Malvasier = nach dem italienischen Namen Malvasia für die griechische Stadt  Monemvassia, für einen likörartig süßen und schwerer Weißwein, der von  dort kommt.)

Torheit frommt oft viel.

Torheit ist auch etwa gescheit.

Torheit ist die schwerste Krankheit.

Torheit macht Arbeit.

Torheit schmeckt wohl, ist aber schwer zu verdauen.
(Dazu meint Wilhelm Körte: „Torheit ist der Welt eben das, was die Säure dem Magen; nur das zu viel oder zu wenig ist nachteilig.“)

Torheit steckt der Jugend im Herzen, die Rute treibt sie aus.

Torheit und Stolz wachsen auf einem Holz.

Torheit wohnt bei den Reichen.

Torheit zu gelegener Zeit ist die größte Weisheit.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Der Prediger Salomo 10, 1, Lutherbibel 1545: „Also verderben die schädlichen Fliegen gute Salben. Darum ists zu weilen besser Torheit, denn Weisheit und Ehre.“; Lutherbibel 1912: „Schädliche Fliegen verderben gute Salben; also wiegt ein wenig Torheit schwerer denn Weisheit und Ehre.“ (ähnlich 1984) und die Lutherbibel 2017: „Tote Fliegen verderben gute Salben. Schon ein wenig Torheit verdirbt Weisheit und Ehre.“ Das Sprichwort hält zeitweise ein wenig Torheit für besser, als große Weisheit und hält sie gar für Weisheit, entsprechend der alten Bibelübersetzung von 1545. Neuere Übersetzungen aus den alten Originaltexten übersetzen den Text aber mit einem anderen Sinn: Große Weisheit kann schon durch kleine Torheiten verdorben werden. Ähnliches meinen auch andere Sprichwörter: Ein faules Ei verdirbt den ganzen Brei. Diese Bedeutung wird auch heute vielfach bestätigt, wenn beispielsweise durch kleinste Verunreinigungen (tote Fliege) große Mengen von Erzeugnissen (Salben) verunreinigt und verdorben werden. Ebenso sind in Krankenhäusern kleine Hygienemängel manchmal Ursache von erheblichen Komplikationen oder Todesfolgen. Bei den Autoren vor über 2000 Jahren war es schon eine allgemeine Erkenntnis. Entsprechend resultiert das Sprichwort nur aus einem alten Übersetzungsfehler und sollte nicht zu Handlungen veranlassen, die voraussichtlich falsch sind.)

Törichte und unnütze Fragen gebären nur Zank.

Tor, lass dir machen ein Ohr.

Tote Bienen machen keinen Honig.

Tote Hunde beißen nicht.

Tote Katzen beißen auch die Maus.

Töten steht keinem so frei als den Ärzten.

Tote Räte sind die besten, das sind weiser Leute Bücher.

Toter Mann macht keinen Krieg.

Totgesagte leben länger.

Tracht auf die Bank, du kommst dennoch wohl darunter.
Trachte auf die Bank, du kommst wohl darunter.

Trachte nach der Nahrung, nicht nach der Mästung.

(Ein Sprichwort, das augenscheinlich bei vielen in Vergessenheit geraten ist, da sie übergewichtig sind.)

Trachte nach Geld, so hast die Welt.

Tracht erst nach Brot, dann nach dem Schein, so wird dir alles bequemlich sein.

Tracht nicht zu sehr nach Gut und Geld, nicht laufen lass zu weit ins Feld.

Trag auf und zettle nicht.

Trag das Heiligtum in allen Winkeln, so stets wohl in der Haushaltung.

Trag du Wasser zu und lass Gott kochen.

Trage jeder seinen Sack zur Mühle.
Trage nur jeder seinen Sack auf die Mühle.

Trag Gott mit Freuden, die Welt mit Geduld.

Trägheit geht langsam voran, Armut holt sie bald ein.

Trag her, mehr her, gebt mir, mangelt ihr; also läuten der Bettler Glocken.

Trag Holz und lass Gott kochen.

Trag kein enges Fingerlein.
(Das bedeutet, man soll sich nicht unnötig Sorgen über mögliche, aber unwahrscheinliche Dinge machen, die nicht real sind oder nur in der Fantasie bestehen. Oft schätzt man die wirklichen gefahren falsch ein. Viele Menschen rauchen Zigaretten und meinen, ihnen ginge es gut und es schadet ihnen doch nichts, obwohl nachgewiesen Tausende jedes Jahr an den Folgen sterben. Auf der anderen Seite machen sich viele unbegründete Sorgen über zu wenig Vitamiene in ihrer Nahrung und machen dauernd unwirksame Diäten und kaufen für Milliarden teilweise schadenbringende Nahrungsergänzungsmittel. (Sieh auch unter „Friss dein Herz nicht. .“ ))

Trag kein Kruzifix in Rat oder ins Haus, es kommt wohl selbst darein.
(Kruzifix bedeutet hier dasselbe wie Kreuz. Das Kreuz steht hier für Probleme, Unglücke und andere Dinge, die viele Menschen belasten. Jeder trägt sein eigenes Kreuz, sinnbildlich für Unglück, die eigene Bürde und anderes mit sich. Diese schlechten Dinge kommen meist von selbst oder durch andere, man braucht sie nicht selber herbeizurufen oder ins eigene Haus zu holen.)

Trägt einer gar zu hoch den Kopf, so ist er wohl ein eitler Tropf.

Tränen bringen niemand aus dem Grabe zurück.

Tränen sind der Witwen Wortsprecher und Morgensuppe.

Tränen sind des Leidenden Balsam.

Trau, aber schau, dass dich's nicht gereu.

Trau auf Erden niemand, weil keine Treue ist im Land.

Traubenblut ist der edelste Saft auf Erden.

Traue, aber nicht zu viel.
Trau dir nicht zu viel.

Traue dem Hasen das Fähnlein nicht an.

Traue dem Landfrieden nicht.

Traue ist tot, Zahlrubel hat ihm den Hals gebrochen.

Traue keinem, du habest denn ein Scheffel*30 Salz mit ihm gegessen.
Trau niemand, du habest denn ein Malter Salz mit ihm gegessen.
Trau keinem, ehe du einen Scheffel*30 Salz mit ihm gegessen.

Traue keinem Judaskusse, fremden Hund und Pferdefuße.

Traue nicht dem, der viel mit vielen spricht.
Dem, der viel mit vielen spricht, dem traue nicht.

Traue nicht lachenden Wirten und weinenden Bettlern.
Trau nicht den lachenden Wirten und den weinenden Bettlern.

Trauern ist der Jugend Dieb.

Trauern kann nicht lange dauern.

Trauern trägt Tugend.

Trau Gott, scheu niemand.

Trau Gott und etlichem Glück.

Trau keinem Wetter im April und keinem Schwörer bei dem Spiel.
Traue keinem Wetter im April und keinem Schwörer in dem Spiel.
(Dieses Sprichwort war ursprünglich nur ein Zitat aus dem Buch „Judas der Erz-Schelm“ 1. Teil von Abraham a Sancta Clara aus dem Jahr 1691 (Seite 186). Erst nachdem Wander den Spruch 1838 in sein Buch „Abrahamisches Parömiakon“ (Seite 36, Nr. 364) aufnahm, verbreitete er sich und wurde Sprichwörtlich. Den Wortlaut „in dem Spiel“ änderte Brand in seiner Sprichwörtersammlung 1840 in „bei dem Spiel“ und Wander änderte seinen eigenen Wortlaut „Trau keinem Wetter“ im„Abrahamisches Parömiakon“ im „Deutschen Sprichwörter Lexikon“ unter Trauen Nr. 40 in „Traue keinem Wetter“. Heute sind damit verschiedene Variationen verbreitet.)

Träume, die den Menschen verleiten, dass er unrecht tut, sind des Teufels Blasebälge.

Träume sind Fäume.

Träume sind Gäume (Wahrnehmungen).

Träume sind Lügen.

Träume sind oder werden zuweilen wahr.

Träume sind Schäume.
(Einige drei letzten Sprichwörter sagen eigentlich dasselbe: Träume sind flüchtige Wahrnehmungen im Schlaf, die nichts bedeuten und die man nicht zu ernst nehmen darf. Sie sagen keinesfalls etwas über die Zukunft, was manche Traumdeuter einem weismachen wollen und sind genauso real wie ein Kinofilm, der nach dem Ende vorbei ist.)

Traunit ist Betrugs quitt.

Traunicht ist gut vor Betrug.

Trau nicht viel und halt deine Red in Hut, denn Weiter Rat tut selten gut.
Trau nicht viel und halt deine Red in Hut, denn Weiber Rat tut selten gut, Freund der Welt in großer Not, gehen vierundzwanzig auf ein Lot.

Trau nicht zu viel, bewahr das Dein, was weg ist, das lass fahren hin.
(Dieses alte Sprichwort steht schon so am Anfang des 17. Jahrhunderts in mehreren Sprichwörtersammlungen (Petri 1605, Henisch 1616). Ebenso waren Teile davon mit anderen Komponenten zusammen verbreitet. Für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon hat Wander es 1876 auseinandergerissen und den 2. Teil allein für sich im 4. Band, Spalte 1856 unter Weg (Adv.) Nr. 1 als Sprichwort aufgefügt.)

Trau nur Gott, so hats kein Not.

Traurigkeit bringt Unfug und den Tod.

Traurigkeit hängt an aller Freud.

Traurigkeit heckt alle Nacht neuen Harm aus.

Traurigkeit macht Herzeleid.

Traurigkeit tötet viele Leute und ist doch nirgends gut.

Traurigkeit und Armut dem Herzen wehe tut.


Traurigkeit und Bekümmernis bringen keinen Nutzen.

Traurigkeit verzehrt Mark und Bein.

Trau, schau wem.
Trautes Heim, Glück allein.

Trauwohl hat die Kuh gestohlen.
Trauwohl stahl die Kuh aus dem Stall.

Trauwohl ritt das Pferd hinweg.
Der trau wohl hat oft das Pferd hinweg geritten. Trau nicht, so bleibt das Ross im Stall.

Treff ist Trumpf.

Treib einen Farren* nach Montpelier, kommt er heim, er bleibt ein Stier.
Man treib' einen Farren* nach Montpelier, kommt er wieder, er bleibt ein Stier.
(* geschlechtsreifes männliches Hausrind)

Treibe jeder, was er kann.
Treib Kurzweil mit Bescheidenheit.

Treib's, so geht's.

Treib, was du kannst, das ist ein gut Ding!
(Auch der bekannteste Sprichwörtersammler des 19. Jahrhunderts Simmrock hat 1846 nur von anderen abgeschrieben, davon manches ungenau. So steht bei diesem Sprichwort bei 1837 Körte nur der 1. Teil. Die 2. Hälfte steht dort nur als Kommentar darunter, nicht als Teil des Sprichworts. Simrock fügte den Kommentar als Teil zum Sprichwort hinzu und nachfolgende schrieben wiederum von ihm ab.)

Tret keiner den andern.

Treue Arbeiter sind teuer.

Treue Ehe ist nicht verboten.

Treue Hand geht durchs ganze Land.
Treue Hand geht durch alle Land, untreue Hand geht hin, kommt aber nicht herwieder.
Getreue Hand geht durch alle Land.

Treue hat Brot, Untreue leidet Not.

Treue ist ein selten Wildbret.

Treue ist ein seltner Gast, halt ihn fest, wenn du ihn hast.
Treue ist ein seltsam Gast, der sie find, der halt sie fast.

Treue kann man nie genug vergelten, Untreue nie genug bestrafen.

Treuem Diener spart Gott den Dank zusammen.

Treuer Dienst bleibt unerkannt.

Treuer Knecht, ein Schatz im Hause.

Treuer Rat allzeit in Ehren staht.

Treuer Rat nicht schmeicheln soll.

Treue wird um Treu erkauft.

Treu gedient, wohl gelohnt.

Treu gibt Bier und Brot, untreu gibt Angst und Not.

Treu hat Vertrauen.

Treu Herr, treu Knecht; treu Knecht, treu Herr.
Treuer Herr, treuer Knecht.

Treu ist edler denn Gold.

Treu ist klein, Hoffart gemein, Wahrheit gefangen, Gerechtigkeit vergangen.

Treu, Lieb, Recht und Ehr, die sind verstorben alle vier.

Treu oder treuer Freund ist ein seltsam Gast, wer sie find, der halt sie fast.

Treu trägt in Ehren das Kränzlein.

Treu und frank, Gott und Menschen zu Dank.

Treu und Glauben halten ist gut, wenn man nicht drüber ins Verderben kommt.

Treu und Glauben ist besser als bares Geld.

Treu und Glauben ist nimmer unter den Menschen, sondern bei guten Hunden in ihrem Lager zu suchen und zu finden.
(Ein bezeichnendes Sprichwort, welche Meinung viele Menschen schon vor 500 Jahren von ihren Mitmenschen hatten.)

Treu und Glauben steht in Werken und nicht in Worten.

Treu und Wahrheit find man auf dem Pferdemarkt.

Treu wie ein Kettenhund.

Treu wird mit Lieb vergolten.

Trieb macht lieb.

Trifft der erste Wurf nicht, so fällt die Birn vom andern.

Trille den Bauern, oder er trillt dich.
(Trill, trillen, drill, drillen = eigentlich im Kreise herum drehen. Bohren mit einem Drillbohrer. Wahrscheinliche Bedeutung im Sprichwort = Plagen, beschwerlich fallen, jemanden drillen - jemanden plagen.)

Trink Bier, bis du Wein zu zahlen hast.

Trink einmal und stehe, trink zweimal und gehe, trinkst du zum dritten Mal, so bezahl.

Trinken, dass die Zungen hinken.

Trinke Wein, wie die Kuh Wasser.

Trinke, wenn du am Brunnen bist.
Trink, weil du beim Brunnen bist.

Trink ich Wasser, so werd ich faul, trink ich Kofent henk ich's Maul, trink ich Bier, so werd ich voll, trink ich Wein, so werd ich toll, drum weiß ich nicht wohl, was ich trinken soll.
(Ein Sprichwort, das schon 1605 in Petris Sprichwörtersammlung „Der Teutschen Weißheit“ enthalten ist und ebenso 1837 von Körte aufgenommen wurde, der dabei „henken“ in „hängen“ änerte. Ernst Rommel konnte die alte Schrift nicht lesen oder verstand den Ausdruck „Kofent“ nicht und änderte ihn 1868 in seinem Buch „Deutscher Spruchschatz“ in „Kaffee“. Andere stellten weitere Teile um, verkürzten den Text oder hatten andere Reihenfolgen: „Trink' ich Bier, so werd' ich faul; Trink' ich Wasser, häng' ich's Maul; Trink' ich Wein, so werd' ich voll; weiß nicht, was ich trinken soll.“ oder andere. Teilweise wird das Sprichwort fälschlich als Zitat von Johann Michael Moscherosch bezeichnet. Moscherosch lebte von 1601 bis 1669. Petri kannte das Sprichwort schon vorher, was seine Sammlung von 1605 beweist.
Kofent = (auch Nachbier, Afterbier, Dünnbier, Convenz-Bier) ein geringes, schwaches Bier, welches entsteht, indem man nach geschöpftem Bier, frisches Wasser auf die in dem Maischbottich befindlichen Trebern (bei der Bierherstellung anfallende Rückstände vom Malz) gießt. Der Name stammt aus den Klöstern vom Lat. Conventus. Konvent = Mitglieder eines Klosters; Klostergemeinschaft. Die Mönche im Konvent tranken bei den Mahlzeiten neben Wein dieses Bier. Quelle: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch, Bd. 2, S. 1681; und Bd. 3, S. 162.)

Trink nicht in die Suppe.

Trink nicht zu viel, halt Maß und Ziel.

Trink und iss, der Armen nicht vergiss.

Trink und iss, Gottes nicht vergiss.

Trink Wasser wie ein Ochs und Wein wie ein König.

Trink Wein, beschert dir Gott Wein.

Trink Wein mit Ehren und Vernunft, das du ihn könntest sittig heim tragen.

Trink Wein und erwirb, trink Wasser und stirb: Besser Wein getrunken und erworben als Wasser getrunken und gestorben.

Trink wie die Gans, aber friss nicht wie die Gans.

Trink zu leben, leb nicht zu trinken.

Tritt nicht übers Ziel.

Trittst du mein Huhn, so wirst du mein Hahn.
(Das bedeutete nach altem Recht, dass ein freier Mann, der eine Leibeigene Frau heiratete, dadurch selbst zum Leibeigenen wurde; denn die unfreie Hand zog die freie nach sich.)

Tritt Ungerat herein zur Tür, so steht Unglück dir befür.

Trocken Brot mit Freuden ist besser, denn Gebratenes mit Kummer.
Trocknes Brot mit Freuden ist besser als Gebratenes mit Kummer.

Trockne Fasten, gutes Jahr.

Trockne Hand gibt ungern.

Trockener Husten ist des Todes Trompeter.
(In den Sammlungen von Braun und Eiselein steht beide male 1840 das obige Sprichwort. Karl Simrock schribt 1846 von ihnen und anderen für seine Sammlung ab und vertaucht dabei zwei Worte: „Trockner Husten ist des Trompeters Tod.“)

Troja ist einmal durch ein Pferd in Asche gelegt, heutzutage wird die ganze Welt von Eseln verwüstet.

Tröste Gott den Herrn, den der Knecht lehren muss.

Tröste Gott den Kranken, der den Arzt zum Erben setzt.

Tröste Gott den Mann, der sein Weib soll mit Schlägen fromm machen.

Trübes Wasser macht keinen Spiegel.

Trübe Wolken sind selten ohne Regen.

Trübsal bringt Geduld, Geduld bringt Erfahrung, Erfahrung bringt Hoffnung, Hoffnung lässt uns nicht zuschanden werden.

Trübsal lehrt aufs Wort merken.

Trübsal macht gläubig.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem Brief des Paulus an die Römer 5, 3-5 „Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale, weil wir wissen, dass Trübsal Geduld bringt; Geduld aber bringt Bewährung; Bewährung aber bringt Hoffnung; Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen. in unser Herz“)

Trüge jeder Narr einen Kolben, das Holz würde teuer.

Trügt ein Jude den andern, ein Pfaffe den andern, ein Weib das andre, so lacht Gott im Himmel.

Trunkenbold hat Schimpf zum Sold.

Trunkene Freude, nüchternes Leid.
Trunken Freud, nüchtern Leid.

Trunkener Kutscher, taumelnde Pferde.

Trunkener Mund verrät des Herzens Grund.

Trunkner Mund meldet des Herzens Grund.

Trunkner Mund spricht aus Herzensgrund.


Trunkener Mund, wahrer Mund.

Trunkenes Haus speit den Wirt aus.
(Kommentar dazu im Buch „Luther's Sprichwörter aus seinen Schriften gesammelt“ von J.A. Heuseler aus dem Jahr 1824: „Wenn wir, so spricht Luther, wie Habakuk tut (Kapitel 3) solches deutsches Sprichwort auch nun zögen und deuteten auf einen Tyrannen, der die Leute so schindet und schabet, wie jetzt etliche Bischöfe und Fürsten tun, so möchten wir auch sagen: Au, er säuft zu sehr, und macht sich zu voll, das trunkene Haus wird den Wirt ausspeien, d. i. er raubt und drückt so hart, dass er verachtet wird, und zuletzt auch muss zu Grunde gehen.“)

Trunken geschwatzt, nüchtern vergessen.

Trunken gestohlen, nüchtern gehängt.

Trunken gesündigt, nüchtern gebüßt.
Was einer trunken sündigt, muss er nüchtern büßen.
Was der Trunkene gesündigt, muss der Nüchterne abbüßen.

Trunkenheit den Armen macht, das er für reich sich selber acht. Den zagen macht sie Haders voll, den stummen macht sie reden wohl.

Trunkenheit die macht, das einer seines Leids nicht acht.

Trunkenheit eröffnet Heimlichkeit.

Trunkenheit ist das gefährlichste Laster unter allen.

Trunkenheit lehrt tun, das einem selber darnach leid ist.

Trunkenheit macht die Kleider dünn und die Säckel weit.

Trunkenheit macht einen armen Wirt und eine unverschämte Hausmutter.

Trunkenheit schuf Sünde, Schaden, Schande.
Trunkenheit Sünde, Schaden, Schande.

Trunkenheit verrät beides, Hass und Lieb.

Trunken klug, nüchtern närrisch.

Trunken Weib, gemeiner Leib.

Trunk gilt für Sprung.

Trutzende Schönheit raubt kein Herz.
(Trutzig = veraltete Form von trotzig; bedeutet Gegenwehr und Widerstand.)

Tu anderen, was man dir tun soll.

Tu auf deine milde Hand den Armen in deinem Land.

Tückische Feinde sind die bösesten.
(Kommentar zu diesem Sprichwort schon 1541 von Sebastian Franck in seiner Sprichwörtersammlung 1. Teil, Seite 73a: „Feinde so Freund wollen sein und im Herzen hassen, sind der Tod und ein verborgenes Gift. Drum schadet ein geschwätziger Feind weniger denn ein stillschweigender, man fürchtet nur die schweigenden.“ Heutiges Beispiel dafür sitzt im Moskau, der als angeblicher Freund die Welt in seinem Sinne beeinflussen will.)

Tück wird oft mit Tück bezahlt.
(Tück, Tücke = hinterhältige, heimtückische Boshaftigkeit oder Handlung, die nicht ohne weiteres erkennbar sind, eine verborgene Eigenschaft einer Sache oder Handlung.)

Tu das deine, Gott tut das Seine.

Tu dem Teufel die Tür nicht auf, so kommt er nicht hinein.

Tu den Eierkuchen unter dem Arm hinweg.

Tu dich befleißigen des auf Erden, dafür du willst gehalten werden.

Tu ein Ding, das es getan heißt.

Tue keinem etwas Böses, der dir was ägers beweisen kann.


Tue recht und lass die Leute dahlen.

(dahlen, dallen = einfältig, unverständlich, schlecht darüber reden, (auch scherzen, albern, tändeln) (seit dem 16. Jh., heute veraltend, in Sachsen)


Tue recht und scheue niemanden.

Tu es recht, oder lass es ungetan.
Tu ihm recht oder lass es ungetan.

Tue, was du sollst, ehe die Zeit kommt, dass du nur tust, was du kannst.

Tu Fleiß und etwas lern, so bleibt dir Unfall fern.

Tu gemach, sieh, hinter wem du sitzest.

Tu gemach sprechen alle vernünftige Regenten.

Tu gemach und fahre lieber einen guten harten Weg um.

Tu gemach und lach, so gewinnst alle Sach.

Tu gemach, willst du haben Gemach.
(Schon 1541 steht dieses Sprichwort bei Sebastian Franck, noch ohne das Wort „du“. Das „du“ war kurze Zeit später schon bei Georg Henisch in seiner Sammlung „Teutsche Sprach und Weissheit“ aus dem Jahr 1616 eingefügt, wie es auch unter Nr. 10285 bei Simrock zu finden ist. Bei Simrock findet man das Sprichwort noch ein 2. Mal unter Nr. 3376, aber leider falsch wiedergegeben: Tu gemach, wir haben Gemach.)

Tugend altert nie.

Tugend bedarf des Glücks nicht.

Tugend braucht keines Ausrufens.

Tugend bringt Ehr, Wollust*36 Herzeleid.

Tugend darf nicht gen Hof kommen.

Tugenden muss man achten, Untugenden kann man lieben.


Tugenden und ein Gewerbe sind der Kinder bestes Erbe.

Tugend erbet nicht.

Tugend gebiert Tugend, Untugend gebiert Untugend.

Tugend geht vor Ehr, Gut und Schön.

Tugend gehet vor Gewalt.

Tugend hat eine tiefe Wurzel.

Tugend hat ewige Jugend.

Tugend hat man lieb.

Tugend hat Mühe.

Tugend hat und behält ihr Lob und Preis auch bei den Feinden.

Tugend hin und Tugend her, ohne Geld bin ich ein armer Herr.

Tugend ist auch ohne Glück Tugend.

Tugend ist der beste Adel.

Tugend ist der beste Schmuck.

Tugend ist des Lands vertrieben, Untreu und Bosheit drin verblieben.

Tugend ist die höchste Zier.

Tugend ist ein Ehrenkleid, drum spart es jedermann.

Tugend ist ganz freudenreich.

Tugend ist geben, wo man nicht begehrt.

Tugend ist gülden.

Tugend ist nicht ohne Neid.

Tugend ist schwer, drum kleiden sich die Leut mit ihrem Schein.

Tugend kennt sich selber nicht.

Tugend kommt nicht um.

Tugend leid't oft Not, aber nicht den Tod.

Tugend lernt man aus Übung und nicht aus Büchern.

Tugend macht edel, aber Adel gibt keine Tugend (macht keine Tugend.).

Tugend macht und erhält Freundschaft.

Tugend mit Weile, böse Stücke gehen mit Eile.

Tugend ohne Adel wird gekrönt, Adel ohne Tugend wird verhöhnt.

Tugend ohne Gold gibt keinen Speck in die Wurst, keinen Zucker auf den Reis, kein Mehl in den Sack.

Tugend ohne Gut ist ein schöner Wintertag, Gut ohne Tugend ist ein Tag ohne Sonne.

Tugendreich ist Edel und schön genug.

Tugendreich ist wohlgeboren, Adel ohne Tugend ist verloren.

Tugendsame Frauenworte dringen durch Mark und Bein.

Tugend schwebt in ewigem Ruhm.

Tugend soll man loben, Laster strafen, verschweigen und zudecken.

Tugend steht in Werk und Brauch.

Tugend stößt keinen von sich.

Tugend überwindet Gewalt.

Tugend und ein schöner Leib stehen wohl beieinander.

Tugend und Gewürz werden je mehr gestoßen, je stärker.
Tugend ist dem Gewürze gleich, welches keine Kraft hat, wenn es nicht zerstoßen wird.

Tugend und gute Sitten erben nicht.

Tugend und gute Sitten kleiden am besten.

Tugend und Jugend sind selten beisammen.

Tugend und Öl schwimmen immer über Wasser.

Tugend und Untugend mögen nicht zusammen.

Tugend und Weisheit aus Büchern studieren ist, als wenn einer aus Büchern lernt fechten, oder als wenn einer vom schönen gemalten Bild wollt reden und gehen lernen.

Tugend vor (allen) Adel geht, Adel mit Tugend wohl besteht.

Tugend wächst im (in eitel) Unglück.

Tugend wird gedrückt, aber nicht erstickt.

Tugend, Zucht und Gehorsam stehen noch heut so wohl, als vor tausend Jahren.

Tu Gutes und böses meid.

Tu Gutes und schweig dazu, andere mögen's sagen.
Tu Gutes und schweig und lass dann von dir sagen.
(In der heutigen Zeit werden die meisten wohl lange darauf warten können.)

Tu ich`s nicht, so tut`s ein anderer.

Tun geht vor Meinen.

Tu keine Bürgschaft auf dich laden, sonst wacht alsbald dein merklich Schaden.

Tu nicht alles auf einmal.

Tu nicht alles, was du kannst und willst.

Tu nichts Böses, so widerfährt dir nichts Böses.
(Der Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 7, 1. Das Sprichwort entspricht dem Text der Lutherbibel 2017)

Tu nichts ohne guten Rat, so gereut dich's nicht nach der Tat.
Tu nichts ohne Rat, so reut dich nicht die Tat.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 32, 19: Tu nichts ohne Rat, so gereut's dich nicht nach der Tat.)

Tu niemand reden an seine Ehr, denn das Beweisen ist ganz schwer.

Tu nur das Rechte in deinen Sachen; das andre wird sich von selber machen.

Tu Pfad, der Landvogt kommt.

Tu recht, lass alle Vöglein singen.

Tu recht, lass Gott walten.
(Leider verlassen sich früher Könige, heute Präsidenten, nicht darauf und versuchen zu aller Menschen Nachteil selbst alles zu regeln.)

Tu recht, scheue Gott, fürcht den Teufel nicht.

Tu recht, so geschieht dir kein Unrecht.

Tu recht und bleib in deinem Stand, hüt dich vor Laster, Sünd und Schand.

Tu recht und eile, doch rat mit Weile.

Tu recht und fürchte dich, denn Gottes Gericht ist heimlich.

Tu recht und fürchte dir übel dabei.

Tu recht und lass die Leute aufs Kerbholz reden.

Tu recht und scheue (niemand) den Teufel nicht.

Tu so viel du kannst: Das du aber willst alles rein machen, da wird nichts aus.

Tu so viel du kannst und etwas weniger.

Tust du Arges, es wird wohl gedacht.

Tust du Gutes, es wird auch wohl gedacht.

Tu stets nach Frieden ringen, so wirds dir wohl gelingen.

Tut dir Gewinn wohl, so lass dir Verlust (verlieren) nicht wehe tun.

Tut dir's Kratzen wohl, so lass dich hernach das Beißen nicht verdrießen.

Tut einer einem bösen Menschen Gutes, so wird doch dem, der es tut, die Hand nicht davon krumm.

Tut Gott Gutes, so verachtet man's; tut er wehe, so lästert man's: Das er's nirgend machen kann, wie man's haben will.

Tut man's einmal, so tut man's mehr.
Tut man's einmal, so tut man's öfter.

Tu übel und wähne nicht Besseres.

Tu, was dich Gott heißet, so weißt du, dass du nichts unrecht tust.

Tu, was du tust.

Tu, was du tust. und lass der Bauern Gänse gehen.

Tu wie andere Leute, so narrst du nicht.

Tu, wie du kannst.

Tu, wie du kannst, magst du nicht tun, wie du willst.

Tu wohl, sieh nicht, wem, das ist Gott angenehm.
Tu wohl, und schau nicht um, das ist Gott angenehm.

Tyrannenfreunde und Zahlpfennig gelten gleich viel.

Tyrannengewalt wird nicht alt.

Tyrannen machen weit wannen.
(wannen = waschen, schwingen, reinigen des Getreides um die Spreu vom Weizen zu trennen. Andere Bedeutung: plagen, beunruhigen. Das Sprichwort meint, Tyrannen plagen und beunruhigen in weitem Umkreis, meist durch Gewalt und Willkür.)

Tyrannen sind unter den wilden und Schmeichler unter den zahmen Tieren die gefährlichsten.
Unter den wilden Tieren ist der Tyrann, unter den zahmen der Schmeichler das gefährlichste.

Tyrannische Könige, Fürsten und Herren gar selten ohne Blut von hinnen fahren.


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