Wer sie bäte, wer weiß, was sie täte?
Wer singt im alten Ton, bekommt nur alten Lohn.
Wer sitzt bei Bier und kalten Wein, der lass die Metz ein Metze sein, und halt sich von ihr keusch und rein.
(Metze = Bezeichnung aus dem Spätmittelalter für Prostituierte. Ursprünglich ein Mädchen von geringem Stand. Andere Bedeutung kann auch eine Koseform vom Vornamen Mechthild, Mathilde sein.)
Wer's kann, dem kommt's, sprach der Schneider, da brachte man ihm auf Osterabend ein paar Hosen zu flicken.
Wer's kann, dem kommt's.
(Oben das verlängerte Sprichwort bei Simrock, das untere bei Körte und Agricola. Erklärung in Körtes Sammlung von 1837, die Simrock 1846 in geänderter Form dem Sprichwort zuschlug: „sagte jenes Schneiderlein, dem das ganze Jahr durch keine Arbeit zugekommen war, als ihm am Osterabend ein Paar Hosen zum Flicken gebracht wurden.“
Schon bei Agricola stand dieses Sprichwort 1529 unter Nr. 373. Seine Erklärung dazu: „Einem Schneider, dem sein Handwerk nicht wohl kundig war, ist im ganzen Jahr keine Arbeit gegeben worden, allein auf den Osterabend wurden ihm ein paar Hosen zum flicken gebracht. Da sagt er: ‚Wer's kann, dem kommt's.‛ Wem nun ein Glück aufsteht ohn allen Grund, des er sich nicht versehen hat, der sagts von ihm selbst.“
Das bedeutet, der Schneider konnte sein Handwerk mehr schlecht als recht und bekam deshalb keine Aufträge und war arbeitslos. Nur einmal am Osterabend bekam er die Hose zu flicken. Das bedeutet, dieses Sprichwort drückt ein unerwartetes Glück oder Ereignis aus, das der Sprecher des Sprichwortes durch eigenes Tun eigentlich nicht verdient und erwartet hat.)
Wer's kann, dem kommt's, wie dem alten Weibe das Tanzen.
Wer's Kreuz hat, der segnet sich.
Wer's lang hat, lässt's lang hangen.
Wer's Latein nicht gelernt hat, der soll es ungebrüht lassen.
Wer's links anfängt, dem geht's links.
Wer's Messer zuerst zückt, muss es auch zuerst einstecken.
Wer's mit Dünkel anfängt, dem geht's mit Reuen aus.
Wer's nicht achtet, dem geschieht nicht weh.
Wer's nicht glaubt, ist drum kein Ketzer.
Wer's nie bös macht, der machts nie gut.
Wer soll den Vater loben als ein ungeratner Sohn?
Wer sonst nichts hat, der gibt Äpfel und Birn.
Wer so viel sieht wie eine Eule, der tut ratsam, das er sich hält wie eine Eule und komme nicht unter die Vögel.
Wer spart, wenn er hat, findet, wenn er bedarf.
Wer Spaß versteht, weiß auch, was Ernst ist.
Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fische.
(Spierling ist die Bezeichnung für verschiedene kleine Fische. Es kann allgemein ein Kleinfisch gemeint sein oder je nach Ort auch Stint, Elritze, Sandaal oder andere. Laut Wander im Sprichwörter Lexikon werden Spierlinge (Cyprinus aphya L.), gehört zur Familie der Weißfische und Spieringe (Salmo eperlanus L.), Stinte und gehört zu den Salmen oder Forellen oft verwechselt. Quelle: Deutsches Sprichwörter Lexikon Band 4, Spalte 712, Spiering Nr. 1.)
Wer Spreu sät, der schneidet böse Früchte.
Wer sät die Spreu, der schneidet ab bös Getreide.
Wer's recht kann, macht nicht lange.
Wer's riecht, hat den Schnupfen nicht.
Wer's selbst angreift, der hat's in Händen.
Wer stehlen will und nicht hangen, der lass' sich zu Schaffhausen fangen.
Wer will stehlen und nicht hangen, der lass sich zu Schaffhausen fangen.
Wer stehlen will und nicht hangen, geh nach Bremen und lass sich fangen.
Wer steht, sehe zu, dass er nicht falle.
Wer stille liegt, der ist tot.
Wer stirbt, eh' er stirbt, der stirbt nicht, wenn er stirbt.
Wer stolz ist, den kann Gott demütigen.
Wer stolz ist, ist auch grob.
Wer stößig ist, dem sagt man Bock.
Wer strauchelt und nicht fällt, befördert den Weg.
(Das bedeutet man verbessert seine Gangweise, um zukünftig nicht mehr zu stolpern.)
Wer subtil ist, dem entfallen die Hosen.
Wer sucht, der findet.
(Sprichwort mit Quelle in der Bibel: Das Evangelium nach Matthäus 7, 7 Das Sprichwort gibt nur einen Teilaspek wieder. Text in der Bibel: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“)
Wer sucht einen Fußsteig, wo die Straße gerade ist?
Wer Sünd und Laster sät, der erntet Schande.
Wer Sünd und Schand nicht mehr üben kann, der muss derselben müßig gahn.
Wer's Ungewisse will nach Hause führen, kann's Gewisse vom Wagen verlieren.
Wer's Unglück nicht versucht hat, ist des Glücks nicht wert.
Wer's Unkraut pflegt, verdirbt sich die Ernte.
Wer's Unrecht bereut, der scheut.
Wer süß will schlafen und früh aufstehen, darf abends nicht spät zum Essen gehen.
Wer's wissen soll, erfährt's zuletzt.