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Über 29.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit D

Deutsche Sprichwörter mit D


Über 29.000 deutsche Sprichwörter


Rechtschreibung und Grammatik in deutschen Sprichwörtern


In etlichen Sprichwörtern stimmt die Rechtschreibung oder Grammatik mit der laut Duden aktuellen nicht überein. Dazu schrieb schon Johann Michael Sailer 1810 auf Seite 64 seiner deutschen Sprichwörter:
   
„Das alte deutsche Sprichwort liebt das Negligé, die bequeme Haustracht, und lässt es den Gottscheden und Kollegen über, sein Verfahren mit der Grammatik auszusöhnen. So sind ihm z. B. der Artikel der, die, das, die Endsilbe e gar oft zu lang, das h zu weich: deshalb bleibt dies alles weg. Wie der Mann im Schlafrocke sich kein Gewissen daraus macht, dass seine Strümpfe nicht streng angezogen sind, so weiß das altdeutsche Sprichwort nichts um die Hofetikette der gebildeten Sprache. Die Zeitwörter sind dem Sprichworte oft gar zu lange: darum beschneidet es die Vorsilbe. Z, B. Werkstatt darf keines Palasts, statt: bedarf.

Ein Grund, warum das altdeutsche Sprichwort so wenig Fleiß auf die Vollendung des Gepräges verwendet, und sich darin so viele Versäumnis zuschulden kommen lässt, ist wohl auch der, dass es den Ursprung hat – mehr im Herzen, das den Sinn gibt, als im Kopfe, der ihn nach der Regel der Sprachlehre herauskleidet.“

In den alten Sammlungen wurde die Rechtschreibung der damaligen Zeit verwendet, die sich teilweise erheblich von der heute gültigen unterscheidet. Ebenso waren Druckfehler häufiger anzutreffen. Sie wurden manchmal schon am Ende eines Buches aufgelistet und berichtigt, was einfacher und billiger war, als das ganze Buch neu zu setzen und zu drucken. Leider wird diese heute unrichtige Rechtschreibung oft für die alten Sprichwörter und andere Texte in neuen Veröffentlichungen übernommen. In Neudrucken alter Bücher und Ausgaben sind alle Fehler wie in der ersten Ausgabe enthalten.

Zur Rechtschreibung und Orthografie steht im Vorwort des Buches „Der Dreißigjährige Krieg. Eine Sammlung von historischen Gedichten und Prosadarstellungen.“ 1862 in Halle herausgegeben von J. Opel und A. Cohn ein Abschnitt, dem ich mich nur anschließen kann:
 
Aus dem Vorwort Seite V bis VI:
    
„Für die Orthografie mussten wir namentlich berücksichtigen, dass unserer Ansicht gemäß gerade eine solche Sammlung nicht in die Bücherschränke der Gelehrten verschlossen bleiben, sondern auch in die Hände der deutschen Bürger gelangen sollte. Schon dieser Umstand musste uns veranlassen die heutige Schreibung und Interpunktion anzuwenden, außer wo bei einem und dem andern Worte besonders zwingende Gründe dagegen waren. Außerdem aber stützten wir uns auch hierbei auf den Ausspruch des ehrwürdigen Meisters deutscher Sprachforschung, Jacob Grimm, der sich in Haupt und Hoffmanns altdeutschen Blättern II, 138 geradezu mit den Worten: „Was liegt uns daran die Fahrlässigkeit und Unkunde eines Schreibers und Setzers jener Zeit festzuhalten?“ gegen die Beibehaltung der schlechten Schreibung des 17. Jahrhunderts erklärt. Die daran anknüpfende Mahnung Hoffmanns: (Weim. Jahrbuch IV, 224) „diese Bemerkung . . . sollte billig an der Spitze aller Einleitungen zu Neudrucken von Liedern seit etwa 1525 und der folgenden Zeit stehen“, war daher auch für uns maßgebend.“


Ein Beispiel für die alte, auch im 19. Jahrhundert falsche Schreibweise ist das Deutsche Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander und derer, die von ihm abschrieben. Trotz besseren Wissens behielt Wander oft die alten falschen Schreibweisen bei, verbesserte sie manchmal verschieden im selben Sprichwort oder gab verschiedene Schreibweisen als unterschiedliche Sprichwörter aus. Auch wenn es bei aus dem Gebrauch gekommenen Sprichwörtern nachvollziehbar wäre, werden Sprichwörter nicht in der alten geschriebenen Form, sondern immer in der zeitlich aktuellen Sprache zitiert und sollten zum allgemeinen Verständnis ebenso heute geschrieben werden.

Beispiele:
 
In den mehrere Hundert Jahre alten Sammlungen stand oft lüg für Lüge, darff für bedarf, Leut für Leute und warheyt für Wahrheit: 1873 im Deutsche Sprichwörter Lexikon Band 3, Spalte 253, Lüge Nr. 19: „Die lüg darff gelerter, die warheyt einfeltiger leut.“ richtig wäre: „Die Lüge bedarf gelehrter, die Wahrheit einfältiger Leute.“
 
Beispiele anderer Worte: babst für Papst, fahet für fängt und fangen, Lieb für Liebe, liebstu für liebst du, kompt für kommt, lest für lässt, jhm und jhn für ihm und ihn, ein v für die Buchstaben u oder ü. Ebenso bleibt bei Wander das angehängte u, wenn ein du folgen soll: bistu, hastu, kompstu, solltu, wiltu, wirstu für bist du, hast du, kommst du, sollst du, willst du, wirst du und andere. Das Wort Maus, alt oft Mauß geschrieben verbesserte Wander über 70 Mal zu Mauss, obwohl über 500 Mal auch das richtige Wort Maus im Sprichwörter Lexikon steht. Das alte Wort Fraw behielt Wander über 300 Mal, auch unter dem Stichwort Frau mit über 800 Einträgen. Über 800 Mal findet man das Wort Gelt im Deutschen Sprichwörter Lexikon, auch bei den 1580 Einträgen unter dem Stichwort Geld.
 
Ein paar Beispiele von vielen, die hier mit wenigen Ausnahmen, die dem jeweiligen Sprichwort geschuldet sind, in der heutigen Rechtschreibung stehen, was in den bisherigen Sammlungen nicht der Fall ist. Trotzdem ist auch diese Sammlung nicht perfekt. Ausnahmen sind die Fälle mit Reimen, alten Wörtern, Kunstwörtern oder für bestimmte Sprichwörter typischen Ausdrücken. Auch die Grammatik wurde nicht verändert, die in Sprichwörtern vielfach nicht ganz den Regeln entspricht.
 
 Da hier alles nach dem Alphabet sortiert ist, (auch Ä, Ö, Ü, ß sind  gleichwertig unter die Buchstaben A, O, U und S einsortiert) sind  Sprichwörter mit vergleichbaren Inhalten teilweise getrennt. So ist  jedes nur einmal vorhanden, (Was auch Wander für sich forderte, aber  nicht einhielt) manches müsste sonst unter verschiedenen Stichworten  sortiert werden.

Auf dieser Seite befinden sich deutsche Sprichwörter mit D, von Das Seil bis Dem Z und auf weiteren 80 Seiten alle anderen, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresseauf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter von Das Seil bis Dem Z

  

Das Seil, damit man einen fängt, das muss gedreht sein.

Das Seil, womit man fangen will, muss gedreht sein.

(Die obere Version steht so 1630 bei Christoph Lehmann (Seite 90, Nr. 25). Die untere Version taucht erst 1838 im Buch „Die Sprichwörter und Sinnreden des deutschen Volkes“ von J. Eiselein auf Seite 566 auf. Als Quelle gibt Eiselein seinerseits Lehmann an. Von Eiselein schreibt wiederum Simrock ab. Das bedeutet, Eiselein hat das Sprichwort verfälscht. Bei Eiselein und Simrock in der unteren Version will man nur etwas fangen. Genauer steht es in der oberen Version bei Lehman: Wer einen anderen fangen will, muss verdrehte Argumente und Gründe haben (das verdrehte Seil), die nicht sofort durchschaut werden und so andere einfangen können. So ist das falsche, vordergründige Argument einer sogenannten alternativen Partei, zu viele Fremde und Illegale wären in Deutschland, die man nur vertreiben müsste, damit es den Deutschen wieder besser geht. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: erst mit den vielen sogenannten Fremden ist das deutsche Wirtschaftswunder erreicht und der heutige Lebensstandard erreicht worden.)

Das Seil, womit man die Wahrheit aus dem Brunnen zieht, ist schon lange zerbrochen.


Das Seine ist nicht sein, er spart's einem andern.

Dass eine Mücke sollt' husten wie ein Pferd, das ist unmöglich.

Das sein soll, das schickt sich wohl.

Dass es recht sei, zwei Pfründe zu haben, verstehen nur die nicht, welche bloß eine haben.

Dass Gott erbarm'! Sieben Suppen und keine warm.

Das sind alte Kamellen, die riechen nicht mehr.
Das sind alte Violen, die riechen nicht mehr.

Das sind böse Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Das tun alle bösen Katzen, vorne lecken, hinten kratzen.
Die sind böse Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Er ist auch von den bösen Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.
Hüte dich vor den Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Man hüte sich vor solchen Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Schmeichler sind Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Vorn lecken, hinten kratzen.
(Ergänzung des letzten Sprichworts laut Wurzbachs „Historische Wörter, Sprichwörter“ aus dem Jahr 1862 der Zusatz: „das ist Sitte aller Katzen.“ Von Wander wurde dieser als Zusatz genannte Teil verändert und als fester Bestandteil unter dem Stichwort Vorn Nr. 14 eingefügt: „Vorn lecken und hinten kratzen ist die Weise aller Katzen.“, was aber in dieser Form kein echtes Sprichwort ist. Das echte Sprichwort wurde in etlichen verschiedenen Versionen seit dem 15. Jahrhundert nachweislich an vielen Stellen oft gebraucht. Angefangen von Narrenschiff von Sebastian Brant (1457–1521) über die Sprichwörter von Sebastian Franck (1499 - 1542) und dem Froschmeuseler von Georg Rollenhagen (1542 - 1609). Die bösen Katzen werden an manchen Stellen auch falsche, gefährliche Katzen oder anders genannt. Es bedeutet, man soll sich nicht vom Vordergründigen oder Offensichtlichen täuschen lassen, weil oft das Böse von hinten schon auf dem Weg ist und jemand ein falsches Spiel treibt.)

Das sind falsche Köche, die zweierlei Brühe in einem Topfe kochen.

Das sind Fisch vor uns, darnach man nicht darf ins Wasser springen.

Das sind Idioten und Leute von Kreuzer Währung, die eine Rede oder Schrift für etwas Sonderliches achten, die sie nicht verstehen, ob sie für oder wider sie ist.

Das sind nicht die größten Helden, die auch Hufeisen über der Nase zerbrechen können.


Das sind Sägen, die schneiden kein Holz.

Das sind unsre Sitten. Wo zweien sind, da zausen sie den dritten.
Das sind heutigen Tages Sitten, wo zausen zwei, geht's über den dritten.

Dass Kinder unterweilen übel geraten sind schuldig die Eltern.

Dass mancher Feindschaft hat, ist seine Schuld, weil er sich mit Leuten nicht vertragen kann.

Dass man in eine andre Haut schlüpfe, hilft nicht in den Himmel.

Das soll mir keine grauen Haare machen.

Das Sparen kommt zu spät, wenn's auf die Neige geht.

Das Spiel braucht Aufseher.

Das steht noch im weiten Felde.

Das Stündlein bringt das Kindlein.
Das Stündlein bringt's.

Das Stündlein bringt oft, das viele Jahre nicht bringen.
Ein Stündlein bringt oft, was Jahre nicht bringen.
(In einem anderen Sprichwort bringt es ebenso ein Tag.)

Das Süß hat sauer zum Lohn.

Dass viele irregehen, macht den Weg nicht richtig.


Dass viele unrecht gehen, macht deshalb den Weg nicht Recht.
Viel unrecht gehen, macht den Weg nicht recht.

Dass wir leben, haben wir den Eltern nächst Gott zu danken.

Da steckt der Besen raus.
(Die Herrschaften, Hausherren, sind nicht zu Haus.)

Da stehen die Holzschuhe.

(Man wartet umsonst auf etwas oder jemanden.)

Da stehen die Ochsen am Berge!
(Wenn die Ochsen vor dem Berg stehen, bedeutet es, man weiß sich keinen Rat mehr, man wird von unerwarteten Hindernissen aufgehalten, für die man keine Lösung hat. Man steht nur da und weiß nicht weiter.)

Das Tintenfass steht auf dem Tisch des Kaisers.
Das Tintenfass steht auf des Kaisers Tisch.

Das Tischrecht heißt: Nimm für gut, wie man dir tut.

Das Trünklein macht schwatzen.

Das Überbleibsel ist mehr Wert, als das man gegessen hat.

Das unbeständige Glück, behält stets seine List und Tück.

Das Unglück blüht ihm vor der Tür.

Das Unglück bringt den Gottlosen um.

Das Unglück hört genau.

Das Unglück kommt bei Haufen.

Das Unglück kommt ungebeten.

Das Unglück kommt uns mit Maltern zu und nimmt mit Mäßlein wieder ab.
Das Unglück kommt mit Pfunden und nimmt mit Unzen ab.
(Malter = ein altes deutsches und Schweizer Volumenmaß für Schüttgut für Getreide, Hülsenfrüchte, Kohle, Torf und Holz. Je nach dem Ort oder dem material konnte es verschiedene Größen zwischen 100 Liter bis 1,5 Kubikmeter haben. Maß = kleines Hohlmaß unterschiedlicher Größe.)

Das Unglück kommt zu Pferde und tritt zu Fuß wieder ab.

Das Unglück muss man überbösen.
(Erklärung zu diesem Sprichwort von Wilhelm Körte: „wer ihm entgegentritt, den fürchtet es; wer's fürchtet, den jagt es.“)

Das Unglück sitzt nicht immer vor armer Leute Tür.

Das Unglück sitzt nicht immer vor einer Tür.

Das Unglück, so man andern stift, den Täter endlich selbst trifft.

Das Unglück tut sich (oft) wenden, wenn Glück kommt von allen Enden.

Das Unglück überläuft auch einen Hasen.

Das Unglück wächst über Nacht.

Das Unsrige behagt dem andern, das des anderen behagt uns.

Das Urteil ist gesprochen, der Stab, der ist gebrochen.

Das versengt mir den Weiher nicht.

Das Versprechen füllt den Magen nicht.

Das versteht sich am Rande.

Das Vieh ist wie der Stall.

Das viel geschwind verdorben sind mit Web und Kind, das tut de Geizes Tück und Sünd.

Das vorige Jahr war immer besser.

Das wär' das Rechte, dann kommst du vom Hund auf den Bettelsack.

Das wär' einer, sagte der Teufel, da kriegt' er einen Schneider bei den Beinen.

Das war ein Wurf, sagte Hans, da schmiss er seine Frau zum Dachfenster hinaus.

Das war getroffen, sagte der Jung, da schmiss er seiner Mutter ein Aug aus dem Kopf.

Das währt von der Vesper, bis die Hühner auffliegen!
Es währt von der Vesper, bis die Hühner aufsitzen.
(Das bedeutet, es dauert nicht lange und hat keinen Bestand. Vergleichbares Sprichwort: Es dauert von elf Uhr bis Mittag.)

Das Wasser ist am besten an der Quelle.

Das Wasser läuft den Berg nicht hinauf.


Das Wasser läuft immer den Berg hinab.

Das Wasser rinnt ins Meer zurück, doch kehrt zurück kein Augenblick.

Das Wasser schmeckt nach dem Brunnen, die Untertanen nach der Obrigkeit.

Das Wasser wäre gut, hätt' es der Hahn nicht verschüttet.

Das Wasser will über die Körbe gehen.

Das Weib fragt, der Mann sagt.

Das Weib ist ein Geschwinddoktor: Sie hat eine List erfunden, so oft sie auf die Erde sieht.

Das Weib ist gemacht aus einer krummen Rippe, darum haben die Nonnen alle so krummen Sinn.

Das Weib und der Ofen sind eine Hauszierde (Hauses Zier).

Das Weib und der Ofen sollen zu Hause bleiben.

Das weiß der Kuckuck.

Das weiße Kleid allein macht keinen Müller.

Das wenige, so ein Weiser weiß, ist besser als alles, was der Reiche hat.

Das Werk lobt den Meister.
Das Werk muss den Meister loben.
Das Werk lobt den Meister und nicht der Ruhm.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 9, 24)

Das Werk lobt sich selbst.

Das Werk schlägt dem Meister nach.
Das Werk wie der Meister.
Das Werk zeugt vom Meister.

Das Wetter erkennt man an dem Wind (Den Vater an dem Kind, den Herrn an dem Gesind).
Das Wetter kennt man beim Winde, den Vater bei seinem Kinde, den Herrn beim Gesinde.
Das Wetter kennt man bei dem Winde, und den Herrn bei seinem Gesinde.

Das Wetter schlägt gern in die hohen Türme.
Das Wetter schlägt nur in hohe Türme.

Das Wetter will seinen Willen und Gang haben.

Das Wild frisst armer Leute Brot und der Teufel den Jäger.

Das Wild schirmen und Leuten schaden, ist des Teufels Werk.

Das will ich mit schwarzer Kreide an den Kesselhaken schreiben.

Das will ich tun, es ist des Vaters Wille.

Das will mehr sagen, als ohne Stegreif in den Sattel springen.

Das Wirtshausschild mahnt andere einzukehren und bleibt selbst draußen.

Das Wissen hilft nichts, wenn man nicht darnach tut.

Das wollen wir den Gelehrten befehlen.
Das wollen wir die Gelehrten ausfechten lassen.

Das Wort, der Glaube, das Gebet und die Geduld sind der Kirche Waffen.

Das Wörtlein aber ist klein und hat einen großen Sack, man kann viel darunter verbergen.

Das Zepter soll Augen haben.

Das Zukünftige ist ungewiss.

Daus Ess, hast du mein Pferd nicht gesehen?
(Das bedeutet, man wird bei dem Spiel das Pferd nicht gewinnen, sondern verlieren.)

Davon es einem kommt, davon vergeht's.

Davonlaufen ist ein kurzer Auszug, wenn's Glück einem den Zins aufkündigt.

Davon verliert keine Katze den Schwanz.

Davon weiß niemand außer Gott und Menschen.

Da weiß ich keinen Ärmel anzusetzen.

Da wird kein Heu dürre.
(Das bedeutet, an dem Ort oder unter diesen Umständen gelingt nichts.)

Dazu gehört mehr als Brot essen.

Dazu hat Buchholz kein Geld (nicht).
(Das Sprichwort geht auf den Preußenkönig Friedrich II, der Große, zurück. Sein Schatzmeister hieß August Buchholz, und immer wenn der König eine Ausgabe ablehnen wollte oder kein Geld für etwas da war, sagte er diesen Satz. Da oft nicht für alles etwas vorhanden war, besonders nach dem Siebenjährigen Krieg, kam dieser Satz so oft, dass er zum Sprichwort wurde.)

Dazu muss man die hölzerne Brille aufsetzen.

Dazu reicht die Geduld aller Heiligen nicht hin.

Deckt den Hafen*15 zu, so sieht man nicht, was man kocht.

Dein Beutel ist wie die Hölle, wenn was da rein kommt, ist keine Erlösung mehr.

Deine Mutter verraten ist deine eigene Schande.

Deinen Lohn sollst du nicht wissen.

Deinetwegen wird kein Ochse kalben.
(Das bedeutet, mancher hält sich für so wichtig oder klug, das er meint, wegen ihm passiert das Unmögliche.)

Deine Zunge langt von der Erde bis in den Himmel, wenn du den Toten die Ehr abschneidest.

Dein Feind wünscht dir nur das Gemeine, dein Freund zerbeißt dir Kieselsteine.

Dein Fund, mein Halb.

Dein Gut befiehl dem Trägen nicht.

Dein Pferd, dein Weib und dein Schwert leih nicht her.

Dein Weib, dein Schwert und dein Pferd magst du wohl zeigen, aber nicht ausleihen.

Dem Abt Fische, den Brüdern sauren Kohl.

Dem Alten soll man nicht ins Maul sehen.

Dem Anfang muss man widerstreben.

Dem Apotheker traue der Teufel, beide haben viel Büchsen.

Dem Arbeiter ein Brot, dem Feierer zwei.
Dem Arbeiter gehört ein Brot, dem Feierer zwei.

Dem der arbeitet gehört ein Brot, dem Feierer zwei.
(Dies über 500 Jahre alte Sprichwort entspricht anscheinend auch heute den Vorstellungen einiger der jüngeren Generation. Sie wollen Feiern und etwas erleben und beklagen sich über die Zukunft, ohne selbst erst einmal Werte erarbeitet zu haben, von denen man leben kann. Die heute älteren Menschen haben nach dem 2. Weltkrieg praktisch vor dem Nichts gestanden und aus diesem Nichts durch jahrzehntelange entbehrungsreiche Arbeit den heutigen Wohlstand schaffen. Warum sollen die jetzt auch im alter nur verzichten?)

Dem Arbeiter hilft Gott.


Dem Ärgsten gibt man das beste Teil (gehört das Beste).

Dem ärgsten Zimmermann das beste Beil.
Dem ärgsten Zimmermann gibt man das beste Beil.
Dem schlechtesten Arbeiter gibt man das beste Beil.
Dem schlechtesten Werkmann gibt man das beste Beil.

Dem Argwohn gehört ein Beil.
(Das Sprichwort besagt, dass man dem Argwohn den Kopf mit einem Beil abgeschlagen sollte.)

Dem Armen als dem Reichen rat, so findet deine Seele im Himmel statt.

Dem Armen bläst der Wind ins Gesicht.
Der Arme hat immer Gegenwind.

Dem Armen gegeben ist wohl gesät.
Den Armen gegeben, ist wohl gesät.

Dem Armen geht viel ab, dem Geizigen alles.
Dem Armen fehlt viel, dem Geizigen noch mehr.
Den Armen mangelt wenig, dem Geizigen alles.

Dem Armen hilf, den Bettler verjag.

Dem Armen läuft die Armut nach.

Dem Armen soll man geben, dass er mit uns esse und nicht wir mit ihm.

Dem Armen steht jedwedes Kleid wohl an.

Dem Armen wird immer das Ärgste zuteil.
Einem Armen wird allzeit das Ärgste.

Dem Backen geht das Kneten vor.

Dem Beichtvater, Arzt und Advokaten darf man nichts verschweigen.

Dem Beklagten gebührt das letzte Wort.

Dem Betrübten ist übel geigen.

Dem Bettler gib: Trag Wasser in ein Sieb.

Dem Bösen braucht man keinen Boten zu senden.

Dem, der keinen gewissen Hafen vor sich hat, ist jeder Wind entgegen.

Dem Diebe will kein Baum gefallen, daran er hänge.
Es gefällt dem Dieb kein Baum, daran er hängen soll.

Es will dem Diebe kein Baum gefallen, daran er hänge.
Es will Marcolfo kein Baum gefallen daran er hang.
Es ist kein Baum so schön, dass man dran hängen möchte.

Dem Ding ist leicht zu helfen, ehe eine blinde Katz sieht.

Dem Dreisten und dem Schalk gib gleiches Stück.

Dem Drescher gehört ein Flegel in die Hand.
Einem Drescher gehört ein Flegel in die Hand.

Dem Durstigen ist hart, wer nie gedürstet hat.

Dem ein Ding leid ist, der gedenkt es; dem ein Ding gefällt, der vergisst es.

Dem einen gehn die Haare aus, dem anderen die Gedanken.

Dem einen Kind gibt man das Brot, dem andern entzieht man's.

Dem einen tödlich, dem andern lässlich.

Dem es allezeit zu früh dünkt, der kommt gewiss zu spät.

Dem Esel, der's Korn zur Mühle trägt, wird die Spreu.
Den Eseln, die das Korn zur Mühle tragen, wird die Spreu.

Dem Esel gehört Haferstroh, dem Pferde der Hafer.
Dem Esel Haferstroh, dem Pferd den Hafer.

Dem Esel gehört sein Futter, Geißel und Last.

Dem Esel predigen ist vergeben Arbeit.

Dem Esel ruft man Zuhaus, das er die Säcke tragen muss.

Dem Esel träumt von Disteln.

Dem es wohl ergeht, der hat manchen Freund.

Dem Faulen fällt das Faule zu.

Faulen fällt Faules zu.


Dem Faulen gefällt kein Block, den er kloben (zerschneiden) soll.

Dem Faulen ist am wohlsten, wenn er schläft.

Dem Faulen ist der Weg voll Dornen.

Dem Faulen wächst das Seine unter den Stauden.
Dem Faulsten wächst das Seine unter der Staude.

Dem Faulert geht d' Arbeit von der Hand, wie's Pech von der Wand.
Dem Faulpelz geht die Arbeit von der Hand wie das Pech von der Wand.
Faulen Leuten geht die Arbeit von der Hand wie das Pech von der Wand.

(Faulenzer = Faulert - Faulhart  = Faulpelz)

Dem Feigen zeigt das Glück den Rücken.

Dem Feind ist man glauben zuhalten schuldig, der einen redlichen aufrechten Krieg führt.

Dem Feind jagt man nach, wo man ihn sieht.

Dem Feind mit Gift nachstellen ist auch unehrlich.

Dem Feind mit Vorteil angewinnen ist das best.

Dem Feind muss man auf die Frontier entgegen ziehen, sonst streift er durchs Land.

Dem Feind zurückweichen heißt nicht fliehen.

Dem Feuer kann man fortkommen, aber nicht dem Wasser, wenns überhand nimmt.

Dem Fisch den Köder, der Maus den Speck.
Dem Fisch wird ein Köder, der Maus ein Specklein geschenkt.

Dem Fleißigen guckt der Hunger wohl zuweilen ins Fenster, aber ins Haus darf er nicht kommen.

Dem fleißigen Hamster schadet der Winter nicht.

Dem fleißigen Mann guckt der Hunger wohl ins Fenster; aber ins Haus darf er nicht kommen.

Dem fliehenden Feinde baue goldne Brücken.
Einem fliehenden Feinde muss man eine goldene Brücke bauen.
Fliehendem Feinde baue goldene Brücken.

Dem Flüchtigen soll man folgen.

Dem Fremden soll man die Ehre lassen.
Man soll den Fremden die Ehre lassen.

Dem Friedemacher gebührt der Lohn.

Dem Frommen ist Gott, dem Bösen seine Armut Gesetz.

Dem Frommen legt man ein Kissen unter, dem Schalke zwei.

Dem Fuchs trachtet man nach, wegen seines Pelzes.

Dem Furchtsamen rauschen alle Blätter.

Dem geht kein Anschlag von statt, der nicht Gliück und Beistand hat, drum nimm allzeit Gott zu Rat.

Dem Geize mangelt alles.

Dem Geizigen ist alles ums Geld feil, selbst seine Seele und sein Gott.

Dem Geiz ist nichts genug, der Natur wenig.
Der Natur ist wenig, dem Geiz nichts genug.

Dem Geiz ist nichts zu viel.

Dem Gescheiten widerfährt keine kleine Torheit.
Dem Weisen widerfährt keine kleine Torheit.
Es tut kein Weiser eine kleine Torheit.

Dem Gesunden fehlt viel, dem Kranken nur etwas (eins).
(Eigentlich kein deutsches Sprichwort. Erstmals stand es 1867 im Deutschen Sprichwörter Lexikon, 1. Band, von Karl Friedrich Wilhelm Wander unter Gesunde (der) Nr. 1. Wander gibt keine deutsche, sondern nur eine dänische Quelle an: Das Buch „ORD-Bog over Danske Ordsprog“ aus dem Jahr 1757, Auf Seite 158, linke Spalte, steht das dänische Original: „Den Friske fattes alle Ting, den Syge kun det eene.“ Wander übersetzte es in die deutsche Sprache. Da er kein vergleichbares deutsches Sprichwort fand, blieb das dänische bis heute alleine stehen. Nachfolgende Autoren schrieben es fälschlich als deutsches in ihre Sprichwörtersammlungen ab. Heute wird es, fälschlich, an etlichen Orten als deutsches Sprichwort zitiert. In Wanders Quelle im Original nachzulesen im Internet unter:
https://archive.org/details/dictionnairedes00partgoog/page/n178/mode/2up
Ebenso im Buch „Dansk ordsprogs-skat“ 2. Band M-Ø aus dem Jahr 1879 auf Seite 15, Nr. 6351:
 
https://books.google.de/books. . )

Dem Gewissen kann man keinen Affen drehen.

Dem Gläubigen wird der Schuldner an Hand und Halfter gegeben.

Dem Glück darf man nicht arbeiten, noch studieren.
(In diesem alten Sprichwort ist wie bei vielen anderen etwas abgekürzt: darf bedeutet hier bedarf. Es bedeutet, man bedarf keiner Arbeit oder Studium, um zu lernen, man kann es nicht erarbeiten. Man kann nichts tun, um Glück zu haben, es kommt von selbst, man muss es nur erkennen und ergreifen.)

Dem Glück ist niemand stark genug.

Dem Glücklichen schlägt keine Stunde.
(auch in Österreich)

Dem Gottlosen die Hefen.
Dem Gottlosen die Neige.
Den Gottlosen gehört die Hefe.
Die Gottlosen kriegen die Neige.
Die Gottlosen müssen die Hefen austrinken.
Die Gottlosen müssen die Hefen saufen.
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Psalm 75, 9: Luther-Bibel 1545: „Denn der Herr hat einen Becher in der Hand und mit starkem Wein voll eingeschenkt und schenkt (Das ist, er teilet eim jeglichen sein Mas zu das er leide. Aber die Grundsuppe bleibet den Gottlosen.) aus dem selben. Aber die Gottlosen müssen alle trinken und die Hefen aussaufen.“ Luther-Bibel 1912: „Denn der Herr hat einen Becher in der Hand und mit starkem Wein voll eingeschenkt und schenkt aus demselben; aber die Gottlosen müssen alle trinken und die Hefen aussaufen.“ Luther-Bibel 2017: „Denn der Herr hat einen Becher in der Hand, mit starkem Wein voll eingeschenkt. Er schenkt daraus ein, und die Frevler auf Erden müssen alle trinken und auch noch die Hefe schlürfen.“ Neue evangelistische Übersetzung: „Jahwe hält einen Becher in der Hand, / gefüllt mit scharfem, gärendem Wein. / Und von dem schenkt er den Gottlosen ein. / Sie müssen ihn schlürfen und trinken bis zum letzten bitteren Rest.“)

Dem Guten kommt all Ding gut zu.

Dem Habenichts kann auch der Teufel nichts stehlen.

Dem Hasen ist nicht wohler, als wo er geworfen ist.

Dem Hennengreifer ist eine rechte Frau nicht hold.

Dem Herzen hilft's, wenn der Mund die Not klagt.

Dem Höheren nachgeben, bringt dem Geringeren keine Schande.

Dem hungrigen Bauch schmeckt alles wohl.

Dem Hungrigen hilft keine Predigt.

Dem Hungrigen ist harr' ein hartes Wort.

(harr' = harren, warten. Der Magen muss vor allem andern befriedigt werden. Das Überleben muss gesichert sein, bevor man sich um irgendetwas anderes kümmert.)

Dem Hungrigen ist nicht gut predigen.
Den Hungrigen ist nicht gut predigen.

Dem ist kein Glück beschert, der sein sich wehrt.

Dem ist nicht wohl, wer nicht wohl wähnt.

Dem ist oft nichts beschert, der allzu viel begehrt.

Dem Klugen fehlt die Kunst auch oft.

Dem Kuckuck gefällt des Esels Gesang besser als der Nachtigall.

Dem Kuppler ein Paar Schuh und die Hölle dazu!

Dem Lässigen gerät der Handel nicht.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 12, 27: „Einem Lässigen gerät sein Handel nicht; aber ein fleißiger Mensch wird reich.“)

Dem Leiher geht man entgegen bis vors Tor; dem Forderer schlägt man die Tür von Weitem zu.
Dem Leiher geht man entgegen bis ans Tor, dem Mahner schlägt man die Tür vor der Nase zu.

Dem Lügner sieht man so tief ins Maul als dem Wahrsager.
Man sieht dem Lügner so tief ins Maul, als dem, der die Wahrheit spricht.

Dem Lümpli, das Stümpli.

Dem Mächtigen zürnen ist Torheit.
Dem Mächtigeren zürnen ist Torheit.
Einem Mächtigen zürnen ist Torheit.
Mit dem Mächtigen zürnen ist Torheit.

Dem Mächtigeren soll man nachgeben, nicht widerstreben.

Dem Magern gehn leicht die Hosen herunter.

Dem Mann ein Vogel, sagte jener Fuhrmann und legte die Gans vor sich.

Dem Mann ist es keine Ehre, eine Frau zu schlagen.

Dem Maul abgedarbt ist so gut wie der Pacht von einer Wiese.

Dem Meister bleibt doch seine Kunst, ob ihm schon Glück versagt seine Kunst.

Dem Meister gebührt der Lohn, dem Gesellen ein Trinkgeld.

Dem Meister vom Handwerk soll man glauben.
Man soll jedem Meister in seiner Kunst glauben.

Dem Menschen tut weh, was beißt oder sticht, aber dem guten Gewissen nicht.

Dem Menschen wird von seiner Hab im Tode nichts, denn ein Tuch ins Grab.

Dem Mond kann man kein Kleid anmessen.

Dem Müßigen gehört ein Brot, dem Arbeiter zwei.

Dem Mutigen gehört die Welt.
Den (Der) Mutigen gehört die Welt.

Dem Nagel geschieht ebenso weh, wie dem Loch.

Dem Narren gefällt seine weise wohl.

Dem Narren wäre zu helfen, wenn man die rechte Ader träfe.

Dem Ochsen, der da drischt, soll man das Maul nicht verbinden.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem fünften Buch Mose: 25, 4 „Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.“)

Dem Pfaffen es groß Freude bringt, wann die Begräbnisglocke klingt.

Dem Pfaffen lacht das Herz im Leib, wenn vor ihn tritt ein sauber Weib.

Dem Pöbel muss man weichen, will man ihm nicht gleichen.

Dem Pöbel weicht auch der Teufel.

Dem Pöbel weich', tu's aber ihm nicht gleich.

Dem Recht ist (tut) öfters Hülfe not.

Dem Recht will nachgeholfen sein.

Dem reichen Walde wenig schadet, dass sich ein Mann mit Holz beladet.

Dem Reichtum ist alles verwandt.

Dem Reinen ist alles rein.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem Brief des Paulus an Titus 1, 15 „Den Reinen ist alles rein; den Unreinen aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern unrein ist beides, ihr Verstand und ihr Gewissen.“)

Dem Ross eine Geißel, dem Esel einen Zaum, dem Narren eine Rute auf den Rücken.
Für das Ross gehört ein Zaum, für den Esel ein Prügel und für den Narren eine Rute.
(In vielen Sprichwörtern das Gleiche, die Esel werden geschlagen oder geprügelt, damit sie Lasten tragen. Früher mussten sie die Mehlsäcke schleppen, heute sind es die Touristen, wie auf Santorin. Im Sprichwort und in der Wirklichkeit, wenn die Esel nicht mehr wollen oder wegen Überbelastung nicht mehr können, werden sie geschlagen, oder aussortiert.)
Im Internet zu sehen: www.focus.de www.reisereporter.deTierschutzverein-santorini)


Dem Sänger protzt der Bauch, so man ihn zu singen bittet.

Dem Satten schmeckt das Beste nicht.

Dem schlafenden Fuchs läuft keine weise Maus in den Mund.

Dem schlafenden Wolf läuft kein Schaf ins Maul.
Einem liegenden Wolf läuft kein Schaf in den Hals.
Ein Wolf im Schlaf fing nie ein Schaf.

Dem Schmeichler und dem Wolfe ist nicht zu trauen.
(Beide sind listige und gefährliche Betrüger. Diese Erklärung aus dem 19. Jahrhundert hat sich gegenüber dem Wolf als unrichtig erwiesen. Die heute in den Wäldern lebenden Wölfe gehen, wenn möglich, den Menschen aus dem Wege und flüchten vor ihnen. Bei vielen Schmeichlern trifft die alte Erklärung aber auch heute noch zu.)

Dem Schuldigen klopft das Herz.

Dem Schuldigen läuft die Katze bald über den Rücken (hinauf).

Dem Schuldigen schaudert.

Dem Schuldigen wackelt das Mäntlein.

Dem Seiler gerät's am besten, wenn's hinter sich geht.

Dem seine Speise stürzt, kann sie nicht all aufraffen.

Dem sein Herz ist mit Neid verwund, der bleibt ein Narr zu aller Stund.

Dem Sieger gehört die Beute.
(Ein aus dem englischen übersetztes Zitats des amerikanischen Senators William L. Marcys (1786 - 1857): „to the victor belong the spoils“, das im deutschen Wortlaut seitdem sprichwörtlich genutzt wird. Wander gibt im Deutschen Sprichwörter Lexikon keine Quelle an, aber bemerkt: „So sagte im Jahre 1853 der amerikanische Staatssekretär Marcy, als der Präsident Pierce die sämtlichen Ämter ausschließlich an seine Parteigenossen vergab. Das Wort ist, wenn es nicht bereits Sprichwort war, seitdem doch in anderer Bedeutung als solches wiederholentlich angewandt worden.“ Das sogenannte Spoilssystem geht ebenfalls auf das Zitat zurück:  https://de.wikipedia.org/wiki/Spoils_System)

Dem Stammelnden ist nicht zu trauen.

Dem Stärkeren weich', halt dich an deinesgleich'.

Dem Storch gefällt sein Klappern wohl.

Dem Teufel begegnet ein Teufel.

Dem Teufel braucht man keinen Schwur zu halten.

Dem Teufel ein Ohr umdrehen oder gar abschwören, ist manchem keine Kunst.

Dem Teufel mangelt's an Macht, nicht am Willen, Schaden zu tun.

Dem Teufel muss man allzeit zwei Kerzen aufstecken, da man Gott nur eine aufsteckt.

Dem Teufel muss man bisweilen auch einen Maien stecken.

Dem Teufel muss man zwei Kerzen aufstecken, dass er uns ungeschoren lasse.

Dem Teufel opfert man am meisten.

Dem Teufel was unten und Gott was oben!
(Zusatz zum Sprichwort 1841 im „Klosterspiegel in Sprichwörtern“: „erwiederte der Mönch zum Satan, als dieser ihm verbieten wollte, auf dem Abtritt das Brevier zu lesen.“ den Wander 1876 in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon 4. Band unter Teufel Nr. 70 als Bestandteil dem Sprichwort anfügte. Abtritt = Erklärung im Grammatisch-kritisches Wörterbuch: von Adelung 1793 - 1801: auf den Abtritt gehen. Figürlich ist der Stuhl in der anständigen Sprechart teils der Stuhlgang, die Entladung des Leibes. Brevier = (heute Stundenbuch) in der römisch-katholischen Kirche, das Buch, welches den ganzen täglichen Gottesdienst der Geistlichen mit allen seinen Abänderungen enthält.)

Dem Teufel wehrt man mit dem Kreuz, den Leuten mit Fäusten.
Man muss sich des Teufels mit dem Kreuz (er)wehren und der Leute mit Fäusten.

Dem Thüringer der Hering g'fällt, weil er'n für einen Schinken hält.

Dem Tode ist der Knecht so lieb wie der Herr.

Dem Tod ist niemand zu stark.

Dem Tod kann man auf keinem Gaul davonreiten.

Dem trunkenen Mann soll ein Fuder Heu ausweichen (geladener Wagen weichen).
Dem Trunknen soll ein Fuder Heu ausweichen.
Einem Betrunkenen fährt ein Fuder Heu aus dem Wege.

Einem Rauschigen weicht ein Fuder Heu aus.
Einem vollen Bauer soll auch ein beladener Wagen ausweichen.
Einem vollen Mann soll ein Fuder Heu ausweichen.
Einem vollen Mann weicht ein Fuder Heu aus.
Einen vollen Bauern oder Mann soll ein geladener Wagen oder Fuder Heu weichen.
Vollem und zornigem Mann soll ein Heuwagen weichen.
(Das Sprichwort bedeutet, man sollte betrunkenen und ähnlichen unberechenbaren Menschen besser aus dem Wege gehen, um nicht selbst zu Schaden zu kommen. Über mehrere Jahrhunderte ist dieses Sprichwort in verschiedenen Variationen in etlichen Sprichwörtersammlungen enthalten. Es ist im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander sogar über 10 Mal als unterschiedliches Sprichwort verzeichnet, mal mit, mal ohne Quellenangabe, mal mit oder ohne vergleichbar fremdsprachigen Sprichwörtern.)

Dem Übel soll man entgegengehen und stehn.

Dem Unglück braucht man keinen Boten zu schicken, es kommt von selber wohl.

Dem Unglück kann man nicht entlaufen.

Demut, diese schöne Tugend, ehrt das Alter und die Jugend.


Demütiger Mönch, hoffärtiger Abt.

Demütig Gebet geht durch den Himmel.

Demut ist eine Mutter der Ehre.

Demut ist eine schöne Zier.

Demut ist zu allen Dingen gut.

Demut macht Menschen zu Engeln, Hoffart zu Teufeln.

Dem Vater nicht gebührt groß Ehr, der Kindern gönnt kein Lieb noch Lehr.

Dem Verdienste seine Krone.

Dem Vielen fehlt das Viel.

Dem Wasser ist nicht zu trauen, es reißt den Mühlgang weg.

Dem Willigen ist gut winken.
Willigem kann man leicht winken.

Dem Willigen leg' nicht zu viel auf.

Dem Wind und dem Narren lass seinen Lauf.

Dem Wolf das Schaf, dem Fuchs der List, den Frauen Lob gefällig ist.

Dem Zimmermann ist im Sommer keine Kanne zu teuer und im Winter keine Rinde zu hart.

Dem Zorn geht die Reue auf Socken nach.
(Christoph Lehmann fügt 1630 dahinter „und schadet niemand mehr als dem Zornigen.“ an.)

Dem Zornigen soll man das Schwert nehmen.
Dem Zornigen soll man das Schwert nehmen, nicht geben.
Einem Zornigen soll man kein Schwert in die Hand geben.

Dem Zuschauer ist keine Arbeit zu viel, kein Spiel zu hoch.
Dem Zuschauer ist kein Spiel zu hoch.
Es ist ihm kein Spiel zu hoch, weil er nur Zuschauer ist.
Keinem Zuschauer war je eine Arbeit zu schwer.
Keinem Zuschauer war je ein Spiel zu hoch.

Dem Zweifler gebührt nichts.


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