Hennen, die viel gackern, legen wenig Eier.
Hühner, die viel gackern, legen wenig Eier.
Hühner, die viel gatzen, legen wenig Eier.
(gatzen = gackern, schnattern, schwätzen, stottern, stockend sprechen. Umso mehr jemand Aufhebens von seinen Verdiensten macht, umso weniger ist dahinter.)
Hierum und darum gehen die Hühner barfuß.
Hühner, die daheim essen und anderswo legen, soll man am Bratspieß ziehen.
Hühner können wohl fliegen, aber man find sie mehrerteil auf'm Miste und Boden.
(Als Erklärung fügt Christoph Lehmann 1630 hinzu: „Also ist mancher wie ein Huhn, er könnte höher fliegen, bleibt doch, wie er ist.“)
Hühner und Hahnen bleiben Gespanen.
In der Ernte sind die Hühner taub.
In der Haferernte sind die Hühner taub.
(Das bedeutet, in der Erntezeit fällt überall so viel ab, das die Hühner nicht auf eine zusätzliche Fütterung angewiesen sind und somit auch nicht auf entsprechende Rufe reagieren. Genauso ist es bei den Menschen. Wer genug von allem hat, den kann man nicht mit extra Gaben locken.)
In die neuen Nester legen die Hühner gern.
Ist das Huhn mein, so gehören mir auch die Eier.
Ist die Henne mein, so gehören mir auch die Eier.
(Als das Sprichwort vor Jahrhunderten entstand, gab es noch Leibeigene. Es bedeutet, das die Kinder der Leibeigenen ebenso Leibeigene waren.)
Junge Hühner, wenn sie brüten sollen, verderben sie oft viel Eier.
Keine Henne fliegt über die Mauer.
Keine teurere Henne als die geschenkte.
Kein Huhn hält sich zum Kapaunen*15, sondern zum Göckelhahn.
Kein Huhn scharrt umsonst.
Kräht die Henne und piept der Hahn, muss es im Hause übel stahn.
In welchem Haus die Henne kräht und der Hahn schweiget, da geht es liederlich zu.
Wo die Henne kräht und der Hahn schweigt, da geht's liederlich zu.
Kunst kann Hühner ausbrüten.
Kunst lehrt Hühner ausbrüten, aber nicht Kinder zeugen.
Lernst du wohl, hast du gebrat'ne Hühner wohl; lernst du übel, friss mit den Schweinen aus dem Kübel.
Lernst du wohl, hast du gebrat'ne Hühner voll; lernst du übel, friss mit den Schweinen aus einem Kübel,
Liebes Kind, lernst du wohl, wirst du gebratner Hühner voll; lernst du aber übel, so geh mit den Säuen über den Kübel.
Manche Leute bilden sich ein, ihre Eier seien mehr wert als anderer Leute Hühner.
Mancher ist ein Freund, wie ein Fuchs der Hühner, oder ein Katz des Specks.
Man darf den Hühnern den Schwanz nicht aufbinden, denn sie richten ihn selbst wohl auf.
Man ersieht schon am Kamme, ob Hahn oder Henne.
Man erwartet das Gänseei und bekommt ein Hühnerei.
Man gibt leichter die Wolle als die Schafe, das Fell als ein Schaf, das Ei als eine Henne.
Man muss die Henne rupfen, ohne dass sie schreit.
Man muss nicht die Hühner mit den Eiern totschlagen.
Rindfleisch geräuchert ist der Reichen Kost, Hühnerfleisch ist armer Leut essen, das können sie vergelten.
Scharrt nicht die Henne so gut wie der Hahn, so kann der Haushalt nicht bestahn.
Wenn die Henne nicht scharrt wie der Hahn, kann der Haushalt nicht bestahn.
Wenn die Henne nicht so wohl scharret als der Hahn, so kann die Haushaltung nicht bestahn.
Schlafender Fuchs fängt kein Huhn.
Seine Eier sollen mehr gelten als anderer Leute Hühner.
Seine Hühner legen Eier mit zwei Dottern.
Sieh auf die Hühner und nicht auf die Nester.
Sie streiten um ein Ei und lassen die Henne fliegen.
Sind die Hühner brütig, so hätten sie gern Eier.
So lang die Henne Eier legt, legt man ihr auch.
So lang die Henne Eier legt, so lange legt man ihr auch.
Weil die Henne legt, so legt man ihr auch.
Dieweil die Henne Eier legt, legt man ihr auch.
Dieweil die Henne Eier legt, legt man ihr wider.
Spart nicht die Henne so gut wie der Hahn, so kann der Haushalt nicht bestahn.
Tolle Anschläge der Narren gehen für sich, wie die Hühner scharren.
Es geht für sich wie die Hühner scharren.
Trittst du mein Huhn, so wirst du mein Hahn.
(Das bedeutete nach altem Recht, dass ein freier Mann, der eine Leibeigene Frau heiratete, dadurch selbst zum Leibeigenen wurde; denn die unfreie Hand zog die freie nach sich.)
Üble Henne, die in Nachbars Häuser legt.
Viele kriegen um das Ei und lassen die Henne fliegen.
Viel kriegen um das Ei und lassen die Hennen fliegen.
Was von der Henne kommt, das gackert.
Was zum Huhn geboren ist, scharrt nimmer vor sich.
Weiber sind oft so vorwitzig ob sie schon wissen, dass ihre Hühner allweg Eier legen, so begreifen sie doch, ob sie nahe vor der Tür sind.
Weiber und Hühner verlieren sich bald auf der Straße.
Weiße Hühner legen auch wohl die Eier in die Nesseln.
Wenn der Fuchs die Pfoten leckt, so mögen die Bauern Achtung auf die Hühner geben.
Wenn der Fuchs stattliche Versicherungen gibt, dass er kein Huhn fressen wolle, so sind die Brief so gut wie sein Mut.
Wenn die Frösche den Storch, die Tauben den Habicht, die Schafe den Wolf, die Hühner den Fuchs, die Pferde die Menschen zu Schutzherrn erwählen, so müssen sie ihre Haut in acht nehmen.
Wenn die Henne ihr Gackern ließe, so wüsste man nicht, wo (dass) sie gelegt hat.
Wenn die Henne krähen will, so muss der Hahn schweigen.
Wenn die Henne kräht vor dem Hahn und das Weib redet vor dem Mann, so soll man die Henne braten und das Weib mit Prügeln beraten.
Wenn die Henne nicht brütet, wie will sie Hühnchen zuwege bringen.
(Das bedeutet, man bringt nichts zu Ende, nichts wird fertig, wenn man nicht bei einer Sache bleibt.)
Wenn die Henne nicht scharrt wie der Hahn, kann der Haushalt nicht bestahn.
Wenn die Henn zum Hahn kommt, vergisst sie die Küken (der Küchlein).
Wenn die Mücke ein Hühnerei legen will, ist's ihr Tod.
Wenn eine Henne dem Hahn entgeht, die andre bald wieder bei ihm steht.
Wenn ein fremdes Hühnlein in den Korb kommt, so beißen es die alten Hühner wieder aus.
(Ein Sprichwort, das Fremdenfeindlichkeit schon vor 500 Jahren dokumentiert. Wenn früher schon ein paar Kilometer weiter im nächsten Ort feindlich gesinnte Menschen leben konnten und möglicherweise zu Gewalt neigten, war das früher nachvollziehbar. Seitdem sind die Menschen in den meisten Teilen der Welt klüger und zivilisierter geworden und die Länder Europas haben sich friedlich mit etlichen Verträgen und Partnerschaften vereint. Wenn trotzdem einige zurückgebliebene Menschen mit veralteten Ansichten Fremdenfeindlichkeit an den Tag legen, geht nur von diesen ewig Gestriegen eine allgemeine Gefahr aus, nicht von den Fremden.)
Wenn man der Henne nicht bald ein Nest macht, legt sie unter die Nesseln.
Wenn man: Husch! ruft, meint man die Hühner.
Wenn man sagt husch, so meint man die Hühner.
Wenn man tausend Hennen über setzte, so möchten sie in acht Tagen kein Ei ausbrüten.
Wer alle Eier unter eine Henne legt, kann sie leicht alle stinkend finden.
Wer an einem Ei genug hat, der lässt die Henne laufen.
Wer den Fuchs fangen will, muss mit den Hühnern aufstehen.
Wer Eier haben will, muss der Henne Gackern leiden.
Wer Eier will haben, muss der Hennen Gackern hören.
Der Hennen gatzen leidet man um der Eier willen.
Der Hühner Gackern leidet man um der Eier willen.
Wer (einen) Prozess um eine Henne hat, nehme lieber das Ei dafür.
Wer einmal will gut leben, der nehme ein gebraten Huhn oder ein hübsches Maidlein; wer zweimal, der nehme eine Gans, am Abend hat er noch Kräglemägle; wer eine Woche, der stech' eine Sau, so hat er Schinken und Würste zu essen; wer einen Monat, der schlacht' einen Ochsen; wer ein Jahr, der nehm' ein Weib – wenn es so lange noch vorhält –; wer aber allzeit gut leben will, der werd' ein Pfaff.
Wer mit den Hühnern will aufstehen, muss auch mit ihnen schlafen gehen.
Wer mit den Hühnern zu Bette geht, kann mit den Hahnen aufstehen.
Wer mit Füchsen zu tun hat, muss den Hühnerstall zuhalten.
Wie bald hat ein Huhn ein Ei verlegt.
Wir wollen's hinter den Schornstein schreiben, wo es die Hühner nicht auskratzen.
Wir wollen's in den Kamin schreiben, wo's die Hühner nicht auskratzen.
Wo man den Habicht über die Hühner setzt, da ist ihr Tod gewiss.
Worte sind gut, aber Hühner legen Eier.
Zahme Hühner beißen auch zuweilen einander.
Zieh (Zeuch) auf im Hause Tauben und Hennen, die bescheißens doch, zerkratzen die Tenne.