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Über 28.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit D

Deutsche Sprichwörter mit D

Über 28.000 deutsche Sprichwörter


Die Farben Schwarz, Rot und Gold der deutschen Flagge wurden ab 1813 von Soldaten des Lützowschen Freikorps in den Befreiungskriegen gegen Napoleon verwendet. Die Farben befanden sich auf den Uniformen, die sie trugen. Das Schwarz symbolisierte die Knechtschaft, aus der das Volk befreit werden sollte. Rot steht für das Blut, welches in den Schlachten von den Soldaten vergossen wurde und Golden war das Licht der Freiheit, die erreicht werden sollte.

Nach den Befreiungskriegen wurden die Farben von den neu gegründeten Burschenschaften weiterverwendet. Beim Hambacher Fest im Mai 1832 wehten dann erstmalig Fahnen mit schwarz-rot-goldenen Querbalken. Die Bundesversammlung des Deutschen Bundes in Frankfurter legte 1848 die Nationalfahne mit schwarz-rot-goldenen Querstreifen fest. Nach Niederschlagung der Revolution wurden die Farben zunächst wieder aus dem öffentlichen Leben verbannt.

Erst die Weimarer Republik erklärte in ihrer Verfassung vom 11. August 1919 Schwarz-Rot-Gold wieder zu den Reichsfarben. Nach der Zeit des Nationalsozialismus und des Weltkrieges wurde mit dem neuen Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland am 8. Mai 1949 die schwarz-rot-goldene Flagge wieder eingeführt um an die zeitweilig durch die Nationalsozialisten verlorene Demokratie als Grundlage für die Bundesrepublik Deutschland anzuknüpfen. Es ist die Flagge Deutschlands und aller Deutschen und nicht die einer Partei oder Organisation, die sie manchmal als eigenes Zeichen für besondere nationale Gesinnung oder Zwecke missbrauchen.


Quellen:

   https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Rot-Gold

   https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Deutschlands


Diese Internetseite ist mit etwas über 10 Jahren nicht ganz so alt, enthält aber Hunderte deutsche Sprichwörter mit D, von Der M bis Der S am Anfang und auf weiteren über 80 Seiten alle anderen, neben neueren bis zu 2000 Jahren alte deutsche Sprichwörter. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.


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Deutsche Sprichwörter von Der M bis Der S


Der Mächtigere steckt den andern in den Sack.
Der Mächtige steckt den andern in den Sack.
Der Starke schiebt den Schwachen in den Sack.

Der Magd Sonntag ist der Kühe stiller Freitag.

Der Magen ist ein offener Schaden.

Der Mahner soll den Beutel nicht mitnehmen.
Der Mahner soll nicht gleich den Beutel mitnehmen.

Der Maler kennt die Farben am besten.

Der Mälzer zieht dem Bauern den Rock aus, der Gerber dem Schuster.

Der Männer Ehr ist auch der Frauen Ehre, der Frauen Schand ist auch der Männer Schande.
Der Männer Ehr, der Frauen Ehre.
Der Weiber Schande, der Männer Schande.
(Ein Sprichwort, dessen zwei Teile meist als ein Sprichwort zitiert werden. Nur vereinzelt kommt eine Hälfte alleine vor, wie beispielsweise 1810 bei Sailer, der beide Hälften einzeln schreibt. Es bedeutet, dass Mann und Frau jeweils Anteil am anderen haben. Wenn dem Einen Ehre zuteilwird, wird damit auch der andere geehrt. Umgekehrt färbt auch die Schande des Einen auf den anderen ab. Mann und Frau sollten im Guten und Bösen gegenseitig für den anderen einstehen und sind mit dessen Schicksal verbunden.)

Der Mann (gehört) in den Rat, die Frau ins Bad.

Der Mann im Monde hat das Holz gestohlen.

Der Mann ist das Haupt, die Frau sein Hut.

Der Mann ist die Seele in seinem Hause.

Der Mann ist nicht besser als sein Wort.

Der Mann kann nicht so viel zum Tor hereinbringen als die Frau zum Hinterpförtchen heraustragen.

Der Mann macht Nägel mit Köpfen.

Der Mann muss Haar lassen, er mag eine Alte oder Junge heiraten.

Der Mann muss seine Frau führen und fassen.

Der Mann muss seine Frau tun bis auf den Kirchhof.

Der Mann taub und die Frau stumm, gibt die besten Ehen.


Der Mann wird reich, dem die Frauen übel geraten und die Immen wohl.

Der Mann zerbricht die Häfen*15, die Frau die Schüsseln.

Der Mantel ist des, den er deckt; die Welt des, der ihrer genießt.

Der Markt lehrt dich's, nicht der Tempel.

Der Markt wird gemeiniglich gut, der sich langsam anlässt.

Der Maulesel nur treibt viel Palaver, dass seine Voreltern Pferde waren.
Der Maulesel macht viel palarn, wie seine Eltern gut Pferdt waren.
Maulesel treiben viel Parlaren, dass ihre Voreltern Pferde waren.
(Das bedeutet, ein erfolgloser, heruntergekommener oder ehrloser Mensch rühmt sich mit den Erfolgen und Heldentaten seiner Vorfahren.)

Der Mausdreck will allzeit unter den Pfeffer.
Der Mäusedreck will allzeit unter dem Pfeffer sein.
Mäusedreck will allzeit unterm Pfeffer sein.
Mäusedreck will unter dem Pfeffer sein.


Der Meiner und der Lügner sind zwei Brüder.

Der Meister einer Kunst nährt Weib und sieben Kinder; ein Meister aller sieben Künste nährt sich selber nicht.

Der Meister ist des Zeugs wert.
(Das Gegenteil behauptet ein anderes Sprichwort, das bei Wander gleich vor dem anderen steht. Wander verschweigt aber die 2. Hälfte, die in seiner Quelle bei Lehmann Seite 145, Nr. 78 dahinter steht. Durch weglassen oder andere Veränderungen verfälscht Wander etliche Sprichwörter. Ebenso verschweigt Wander das Kapitel, in das Lehman dieses Sprichwort gestellt hat und eine weitere Erklärung gibt. Die Überschrift lautet: „Ob ein alter Mann ein junges Mägdelein soll nehmen“. Das obere Sprichwort steht unter der Überschrift: „Gleichheit“, und meint damit etwas ganz anderes.)
Der Meister ist des Zeugs nicht wert, denn zum guten Zeug gehört ein guter Meister.

Der Meister zeigt sich in der Beschränkung.
(Bei Wander fehlt 1873 für dieses Sprichwort die Quelle. Schon vorher steht es in verschiedenen Veröffentlichungen,z.B. 1853 imSchulblatt fur die Provinz Brandeburg, Seite 592. Möglicherweise eine Abwandlung aus „Das Sonett“ von Johann Wolfgang von Goethe, veröffentlicht 1802. Der Wortlaut von Goethe: „Wer Großes will muss sich zusammenraffen; In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister, Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.“)

Der meiste Streit ist um Ja und Nein, Mein und Dein.

Der Mensch denkt, (aber, und) Gott lenkt.

(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 16, 9: „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lekt seinen Schritt.“)

Der Menschen Tun und Wesen ist Larvenwerk, falsche Farb und alles auf den Schein zum Markt gemacht.

Der Mensch ist eher geboren als der Amtmann.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Der Mensch ist so lange Weise, als er die Weisheit sucht, wenn er aber meint, er habe sie gefunden, so wird er zum Narren.

Der Mensch ist vor allen anderen Geschöpfen ein auf Hoffnung gestelltes Wesen.
(Dieser Spruch wird manchmal als Sprichwort genannt, aber meist als Zitat vom deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Karl Wilhelm Friedrich Schlegel (1772 - 1829) zitiert.)

Der Mensch ist zur Arbeit geboren wie der Vogel zum Fliegen.
Der Mensch ist zur Arbeit wie der Vogel zum Fliegen gemacht.

Der Mensch kann alles, was er will.

Der Mensch kann arzneien, Gott gibt das Gedeihen.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
(Ein Sprichwort, das auf die Bibel im Evangelium nach Matthäus 4, 4 zurückgeht.)

Der Mensch lebt nicht vom Überfluss.

Der Mensch liebt nur einmal.

Der Mensch mit Lust um das sich ringt, dass ihm doch nichts denn Schaden bringt.

Der Mensch ohne Tugend ist ein ungeprägter Pfennig.

Der Mensch soll pflügen und säen, Gott soll er lassen sorgen und walten.

Der Mensch wird aus Affekten geboren und erzogen, sie leben und sterben mit ihnen.

Der Milde hat allein, was er gegeben hat.


Der Missbrauch nimmt dem Wesen nichts.

Der Missbrauch verdirbt alles.

Der Missetäter hat das Schelten auf der Straße verloren.

Der mit einem Trunkenen hadert*14, der zankt mit einem Abwesenden.
Wer mit einem Trunknen hadert*14, zankt mit einem, der nicht da ist.
Wer mit einem Vollen hadert*14, der zankt mit einem, der nicht da ist.

Der mit gutem Rat dem Krieg ein Loch macht, der tut besser, als der es mit Gewalt hinausführt.

Der Mönch antwortet, wie der Abt singt.

(Im Deutschen Sprichwörter Lexikon führt Wander dieses Sprichwort unter Mönch Nr. 15 auf, mit 6 gleichlautenden Quellenangaben. Es steht aber auch zusätzlich unter Abt Nr. 51 in umgekehrter Reihenfolge: „Wie der Abt singt, so antwortet der Mönch.“ mit Graf Seite 536, Nr. 33 als Quelle. Diese Quelle hat er ebenso, aber korrekt, als eine Quelle zum Sprichwort: „Der Mönch antwortet, wie der Abt singt.“ angegeben. So werden bei ihm durch Umstellen von Wörtern oder Satzteilen aus einem gleich mehrere Sprichwörter unter einem anderen Stichwort, manchmal sogar unter demselben.)

Der Mönche Pantoffelholz ist von dem Feigenbaume gemacht, zu dem Christus sprach: Von nun an (und ins Künftige) sollst du nimmer Frucht tragen.

Der Mönch ist Fuchs und Hase, je nachdem die Jagd ist.

Der Mönch legt die Kutte wohl ab, aber nicht den Sinn.

Der Mond ist nicht allzeit voll.

Der morgendliche Gast herbergt nicht.
(Das bedeutet, der Gast am Morgen will wahrscheinlich nicht übernachten, sondern den Tag zur Weiterreise nutzen.)

Der Morgen grau, der Abend rot, ist ein guter Wetterbot.

Der Morgen sorgt, der Abend verzehrt.

Der Most hat noch nicht verbraust. Most muss verbrausen und stoßen.

Der Mühe gibt Gott Schaf und Kühe.

Um Fleiß und Mühe gibt Gott Schaf und Kühe.

Der Müller ist fromm, so Haare auf den Zähnen (oder in der Hand) hat.

Der Müller mit der Metzen, der Weber mit der Krätzen, der Schneider mit der Scher, wo kommt ihr Diebe her?

Der Müller und sein Esel haben nicht allezeit einerlei Gedanken.

Der Mund grüßt dich, das Herz flucht dir.

Der Mund hat kein Schloss.

Der Mund ist des Bauches Henker und Arzt.

Der Mund ist ein Schalk, wenn man ihm Essen deut, so nimmt er's.
(Ein Sprichwort, das 1605 bei Friedrich Peters (Petri) (1549-1617) in seinem Buch „Der Teutschen Weissheit“ steht. Wander macht 1873 mit Petri als Quelle in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon Band 3 unter Mund Nr. 50 aus „ein Schalk“ das Gegenteil und schreibt „kein Schalk“, obwohl er es besser weiß. Im gleichen Band 3 verzeichnet er dasselbe Sprichwort, nur in verschiedenen Mundarten richtig: unter Mund Nr. 29 in der Mundart aus Iserlohn: „De Mund is en Schalk, bat me iar anbütt, dat se genütt.“ und unter Mund Nr. 31 in Niederdeutscher Mundart: „De Mund is'n Schalk, wenn man em wat vörholt, so jant he up.“)

Der Mund lügt alles und nicht das Herz.

Der Mund spricht, Gott grüße dich, das Herz meint, Freund hüte dich.

Der Müßiggang macht böse Stück und trägt die Armut auf dem Rück.

Der Müßiggang schafft nichts Gutes.

Der Müßiggang und unbedacht, hat manchen um sein Ehr gebracht.

Der muss beizeiten aufstehen, der die Mutter mit dem Jungen fangen will.

Der muss das Maul weit aufmachen, der sich mit dem Backofen vergleichen will.

Der muss einen freundlichen Kopf aufsetzen, der Regieren will.

Der muss einen langen Löffel haben, der mit dem Riesen will Brei essen.

Der muss eines Narren sehr nötig haben, der sich selber dazu macht.

Der muss ein guter Kerzenmacher sein, der Gott will eine wächserne Nase machen.
Der muss ein guter Wachszieher sein, der unserm Herrgott eine wächserne Nase drehen will.
Du musst ein guter Kerzenmacher sein, oder du musst viel Wachs haben, willst du Gott eine wächserne Nase drehen.
Du musst ein guter Kerzenmacher sein, wenn du Gott eine wächserne Nase drehen (machen) willst.
Es muss ein guter Kerzenmacher sein, der Gott eine wächserne Nase andreht.
Es muss ein guter Kerzenmacher sein, der Gott eine wächserne Nase machen könnt.
(In etlichen alten Sprichwörtersammlungen muss es ein guter Kerzenmacher oder Wachszieher sein, der Gott eine wächserne Nase macht. Die meisten haben ihre eigene Variation desselben Sprichworts, bei Wander stehen gleich 5 als verschiedene Sprichwörter unter unterschiedlichen Stichwörtern.)

Der muss früh aufstehen, der es allen Leuten gefallen will.

Der muss geschickt sein, der einen unsinnigen Kopf könnt verwirren, er kanns selbst tun.

Der muss gewiss viel Kot gesogen haben, der so viel Unflat ausspeit.

Der muss hässlich tun, der den Teufel will schrecken.

Der muss ins Feuer, der andere drein schiebt.

Der muss Luchsaugen haben, der eine Jungfrau will erkennen.


Der muss viel können, der Gott will blenden.
(Ein Sprichwort, das wörtlich so seit Sebastian Franck 1541 in über 10 verschiedenen Sprichwörtersammlungen enthalten ist. Auch Wander übernimmt es 1870, in der nicht mehr gültigen Rechtschreibung von Sebastian Franck, unter Können Nr. 7 in den 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons. Zusätzlich aber in umgekehrter Reihenfolge (Der Gott will blenden, der muss viel können.) mit der Quellenangabe Eyering, I, 517, welche aber denselben Wortlaut wie alle anderen enthält, in demselben Band 2, Spalte 6 unter Gott Nr. 128. Möglicherweise verändert Wander den Wortlaut, um dasselbe Sprichwort auch unter dem Stichwort Gott aufzunehmen, wo mit 2986 Nummern eigentlich schon genug stehen.)

Der muss wohl gerne Schaffleisch fressen, der auch die Wolle aufs Brot streut.

Der muss wohl rechtschaffen blind sein, der die Sonne nicht sehen kann.

Der Mutterfluch geht nicht von Herzen.

Der Mutter Liebe ist viel stärker, denn der Unflat und Grind am Kinde.
Mutterlieb sei viel stärker als der Kot und Grind an dem Kind.
Mutter Liebe ist viel stärker, denn der Dreck und Grind am Kind.

Der Mutter schenk ich, der Tochter denk ich.

Der Nachdruck tut's.

Der Nachdruck und das Ende tuts in allen Dingen.

Der nach einem Stein greift, kann wohl davor ein Dreck ergreifen.

Der Nächste am Blut, der Erste zum Gut.

Der Nächste beim Feuer wärmt sich.

Der nächste zur Sippe, der nächste zum Erbe.

Der Nachteule gefällt auch ihr Junges.

Der Nachwinter kommt einem am sauersten an.

Der Nackte ist übel berauben.

Der Name Gottes muss oft böser Leute Schanddeckel sein.

Der Name Gottes muss sich zu allen Anfängen brauchen lassen.
(Dieses Sprichwort findet sich so seit Jahrhunderten wörtlich in etlichen Sprichwörtersammlungen. Wander übernimmt es 1873 in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon 3. Band unter Name Nr. 7. Dabei verfälschte er es und vertauschte das Wort „Anfängen“ gegen das Wort „anschlägen“, obwohl alle fünf von ihm aufgeführten Quellen dasselbe richtige Wort Anfängen enthalten. Das Sprichwort bedeutet, das viele Menschen ihre oft bösen Taten und Pläne mit der Formel „im Namen Gottes“ beginnen. Obwohl Gott solche bösen Taten nie gutheißen kann, werden sie oft damit begründet oder gerechtfertigt, Gott würde sie befürworten. Daraus folgt, wie in einigen Erklärungen zu diesem Sprichwort steht, ein anderes Sprichwort: „Alles Unglück fängt in Gottes Namen an.“ und weiter, man soll den Namen Gottes nicht missbrauchen.)

Der Name tut nichts zur Sache.

Der Narben lacht, wer Wunden nie gefühlt.

Der Narr bleibt ein Narr, gäbst du ihm gleich ein Pfarr'.

Der Narrenfresser kommt, hüte dich!

Der Narren Freud ist Spott und Schand.

Der Narren Glück, ihr Unglück.
Der Narren Glück ist ihr höchstes Unglück.

Der Narrenschwarm hängt sich bald an Lügen.

Der Narren Unfall ist der Weisen Besserung.

Der Narren zahl ist unzählig.

Der Narr hat Vorteile in allen Landen.
(Ebenso wie früher stimmt der Zusatz, den Wilhelm Körte 1837 darunter schrieb: „Die Weisheit meist alleine staht, wenn großes Volk die Torheit hat.“)

Der Narr und sein Geld sind leicht geschieden.

Der Nase nach gehen.
(Das bedeutet, einfach so aufs Geratewohl, ohne ein bestimmtes Ziel, zu gehen. Das kann wörtlich oder sinnbildlich gemeint sein. Wenns die eigene Nase ist, ist der Betreffende möglicherweise eigensinnig und hört auf keine fremden Ratschläge. Eigentlich eine Redewendung, die aber als Sprichwort gebraucht wird und sich schnell dazu verändern kann, wenn jemand sagt,: Er geht der Nase nach. Die erstgenannte Form steht so in vielen Sammlungen des 20. Jahrhunderts und wird 1840 in der Sammlung von Joseph Eiselein auf Seite 490 gleich mit „Die Welt geht je der Nase nach.“ ergänzt.)

Der nass macht, kann auch wieder trocknen.

Der Nehmer muss dem Geber nachgeben.

Sprichwörter, die nicht unter „Der Neid“ stehen,
sind auf der extra Seite mit Neid, Neidern und Neidhart zu finden


Der Neider hasst, dass er sieht, und muss doch leiden, dass es geschieht.

Der Neider ist sein Schneidemesser.

Der Neider kann nichts als nur Hundshaar in Sachen zum Eintrag geben.

Der Neider Sinn ist frommer Gewinn.

Der Neid frisst seinen eigenen Herrn.
Den Neidhard frisst sein eigner Neid.
Neid neidet seinen eigenen Herrn.

Der Neid gönnt dem Teufel nicht die Hitze in der Hölle.

Der Neidhart ist gestorben, hat aber viel Kinder hinterlassen.
Neidhard ist tot, hat aber viele Brüder hinterlassen.

Der Neidhart mag die Wahrheit anfechten, aber nimmermehr obsiegen.

Der Neidhart richt einem andern eine Falle und fällt selbst drein.

Der Neid hat eine hohe Stange, damit er kann durch die ganze Welt reichen.

Der Neid hat noch keinen reich gemacht.

Der Neid hätte gern nur ein Aug, dass der nächst gar blind wäre.

Der Neidische ist sein eigner Henker.


Der Neid isst nichts Böses.

Der Neid ist der Gefährte des Ruhms.

Der Neid ist eine Natter.

Der Neid ist eine rechte Eule, so das Licht eines andern Glückes nicht vertragen kann.

Der Neid ist ein so grausames Tier, das seine eigene Beine benagt, wenn es andern nicht haben kann.

Der Neid ist ein starker Wind, der nur die hohen Bäume umwirft, bei Stauden und Hecken streicht er vorüber.

Der Neid ist gegen ihn selbst ein rechter Richter, gegen andern ein Tyrann.

Der Neid ist ihm selbst allein günstig, sonst niemand.

Der Neid ist sein Schindmesser.

Der Neid ist sein selbst Leid.

Der Neid kocht sein eigen Glieder.

Der Neid lacht nicht ehe, bis ein Schiff mit Leuten untergehe.

Der Neid leid oft willig einen Schaden, damit der nächste auch werd' beladen.
Der Neid mag nichts essen, außer sein Herz.

Der Neid schaut ihm zu den Augen heraus.
Der Neid sieht ihm aus den Augen.
Es schaut ihm der Neid zu den Augen heraus.

Der Neid wächst aus Glück und Heil.

Der Neid will andern die Brücke ablaufen.

Der Neid wohl keinen schaden tut, doch bringt er einem einen schweren Mut.

Der Neugierigen Gilde führt Böses im Schilde.

Der Neuling folgt jähen Räten.
Der Neuling soll mich nicht beißen.

Der Neutrale wird von oben begossen, von unten gesengt.

Der nichts kann als fromm sein, muss betteln.

Der Niemand hat alles getan.
Der nur ein Lamm kann tragen, der lass sich mit keinem Ochsen beladen.

Der obere Stock steht öfter leer als der untere.

Der Ochse zieht langsam, er macht aber grade Furchen.

Der Ochs geht langsam, zieht aber wohl.
(Ochsen sind langsamer als Pferde, dafür aber Kräftiger und ausdauernder. Das bedeutet, es kommt nicht auf Geschwindigkeit, sonder auf Dauer und Qualität an.)

Der Ochs kann auch auf vier Füßen laufen wie der Hirsch, aber nicht so schnell.

Der Ochs trägt nicht gern das Joch, und was er anfeindet, das hat er doch.
Der Ochs ungern trägt sein Joch und das er hasst, das trägt er doch.
(Laut Eiselein soll dieses Sprichwort aus dem Gedicht Der Renner von Hugo von Trimberg (um 1230 - nach 1313) stammen.)

Der Ochs will den Hasen erlaufen.
Ein Ochs ist ein großes Tier, doch kann er keinen Hasen erlaufen.
(Das bedeutet, es kommt nicht immer auf die Größe an, es kommt vor allem auf Können, Geschick und Intelligenz anum etwas auszuführen, oder zu erkennen, wozu einer nicht imstande ist. All das und noch viel mehr scheint Putin und der russische Regierung zu fehlen, sonst hätten sie den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht begonnen. Vor allem fehlt es am Vertrauen und Ehrlichkeit, beides hat Putin auf lange Zeit verspielt und verloren.)

Der Ofen ist aller Bäcker Meister.

Der Ofen verweist den Schornstein, dass er schwarz ist.

Der Ölberg ist schmerzlicher als das Kreuz.
Der Ölberg ist schrecklicher als das Kreuz.

Der Österreicher Ungnad' ist besser, denn der Sachsen Gnade.
(Früher soll das Recht Sachsens wesentlich strenger gewesen sein, als das in Österreich.)

Der Papst frisst Bauern, säuft Edelleute und sch– Mönche.

Der Passbrief zum Spital sind Karten und Huren.

Der Pastor ist kein Has und die Kirche kein Feldhuhn.

Der Pastor predigt nicht zweimal.

Der Pastor singt keine zwei Messen für ein Geld.
Der Pelz reißt, wenn ein Teil dem andern nicht standhaft Treu und Glauben hält.

Der Person Freund, der Sache Feind.
Der Sache Feind, der Person Freund.
Freund der Person, der Sache Feind.

Der Pfaffe hat den Doppelschlüssel, zum Himmel und zur vollen Schüssel.

Der Pfaffe predigt nur einmal des Tags.

Der Pfaff in Waffen, die Jungfer geil, im Märzen Blüte, bringt wenig Heil.

Der Pfaff ist ein Narr, der sein Heiligtum veracht und schilt.

Der Pfaff lebt ein Jahr nach seinem Tode.
(Erklärung dazu von Wander: „In Bezug auf Geistliche, Lehrer und andere Beamte, deren Familien noch eine gewisse Zeit nach ihrem Tode, meistens drei Monate, auch wohl ein Jahr (Sterbe- oder Gnadenjahr), die. Einkünfte fortgewährt werden.“)

Der Pfaff liebt seine Herde, doch die Lämmlein mehr als die Widder.
Der Pfaff`liebt seine Herde, doch die Schafe mehr als die Widder.

Der Pfaff mag singen, wie er wöll', spricht Amen dazu sein Gesell.

Der Pfarrer hat keine gute Predigt, der einen langen Text hat.

Der Pfarrer samt dem Kastellan, singt besser nicht, als er es kann.
Der Pfau hat seine eignen Kleider an: Der Mensch muss von allen Tieren borgen, was er anzieht.

Der Pfau klagt, dass er nicht der Nachtigall Stimme hat.

Der Pfeil findet auch das Meischen wohl.

Der Pfennig betrübt manch Herz

Der Pfennig bleibt bei keinem armen Mann.

Der Pfennig ernährt manchen Bauer und ihm wird seine Nahrung sauer.

Der Pfennig flieht arme Leute.
(Ein Sprichwort, das früher einmal richtig war. Heute sind es die Pfennige bzw. die Eurocent, die arme Leute haben. Die Euro und Geldscheine haben meist die anderen und reichen Leute. In Deutschland stieg die Zahl der Millionäre trotz Coronapandemie und Geschäftsschließungen von 1,466 Millionen Millionäre in einem Jahr auf jetzt 1,535 Millionen Millionäre mit einem Vermögen von 5,85 Billionen Dollar, in aller Welt auf über 20 Millionen Millionäre (www.zeit.de vom 29.6.2021). Alleine mit dem Vermögen der Millionäre haben im  Durchschnitt alle über 82 Einwohner in Deutschland jeweils über 70.000  Dollar. Ich muss nur noch herausfinden, wo mein  Siebzigtausenddollaranteil ist.)

Der Pfennig geht zu Rat, wenn der Heller*17 hinter der Tür steht.

Der Pfennig gilt nirgend mehr, als wo er geschlagen (gemünzt) ist.

Der Pfennig hält keinen Armen lieb.

Der Pfennig hat hundert Wege.

Der Pfennig ist der beste Gefährte in allen Landen.

Der Pfennig ist ein rechter Dieb.

Der Pfennig ist wohl ausgeben, dafür erkauft man Fried und Leben.

Der Pfennig macht die Toren weis.

Der Pfennig stiftet große Schand.

Der Pfennig wendet manchen Unmut.

Der Pfennig wird hoch geehrt.

Der Pferdemist will immer mit unter den Äpfeln sein.
Pferdemist will allzeit unter den Äpfeln sein.

Der Pöbel ist ein ungezogen Ding.

Der Pöbel macht die Herren weise.

Der Pöbel misst die Freundschaft am Nutz wie Tuch an einer Elle.

Der Pöbel sucht Neuerung, ist niemals mit gegenwärtigem Stand zufrieden.

Der Pöbel will mit Gewalt regiert sein.

Der Pole ist ein Dieb, der Preuß ein Verräter, der Böhme ein Ketzer und der Schwab ein Schwätzer.
Schwab ein Schwätzer, Böhm ein Ketzer, Pol ein Dieb, Preuß, der seinen Herrn vertrieb.
Schwab' ein Schwätzer, Böhm' ein Ketzer, Pol' ein Dieb, Preuß' der seinen Herrn verriet.
Schwab' ein Schwätzer, Böhm' ein Ketzer, Pol' ein Dieb, Preuß' ein Nimmerlieb.
(Laut Friedrich Seiler charakterisieren die deutschen Stämme sich gegenseitig mit verschiedensten Eigenschaften und Eigenheiten in Sprichwörtern. Manche Eigenschaften wurden mehreren nachgesagt. Jeder Volksstamm hält sich und sein Land für bevorzugt und machte sich über Nachbarn lustig und dichtete ihnen manche Torheit und Laster an. In der „Deutschen Sprichwörterkunde“ von Seiler aus dem Jahr 1922 behandeln 7 Seiten dieses Thema. So schreibt Wilhelm Körte 1837 zum obigen Sprichwort: „Der Schwabe wird's belächeln; der Böhme wird's den Hussiten in die Schuhe gießen; der Pole wird ein groß Fragzeichen machen und der Preuße wird's vollends gar nicht verstehen.“)

Der Pole würde eher am Sonntag ein Pferd stehlen, als am Freitag Milch oder Butter essen.
(Verschieden Sprichwörter mit negativen Vorurteilen über Polen, gegen Juden und andere Völker wurden erst durch die Sprichwörterbücher von Wilhelm Körte (1837), Eiselein (1840), Braun (1840), Karl Simrock (1846) und andere verbreitet und bekannt gemacht und von Wander mit weiteren ins Sprichwörterlexikon übernommen. Selbst im ausgehenden 20. Jahrhundert erfreuten sie sich noch großer Beliebtheit und nähren unterschwellig Vorurteile gegen Polen und Fremdes allgemein. Ebenso sind Begriffe wie „Polnische Wirtschaft“ weithin bekannt und beliebt und bestätigen damit die eigenen Vorurteile zum Schaden aller, auch dem eigenen.
Ausführlich nachzulesen in: "Polnische Wirtschaft": zum deutschen Polendiskurs der Neuzeit von Hubert Orłowski,
Band 21 von Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund,
Otto Harrassowitz Verlag, 1996, ISBN 9783447038775)

Der Priester tut mehr denn der Arzt.

Der Priester Zänkerei, des Teufels Jubilei.

Der Prophet gilt nichts im eigenen Land.
Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande.
Der Prophet gilt nirgend weniger als in seinem Vaterlande.
Es ist kein Prophet angenehm in seinem Vaterlande.
Kein Prophet ist geachtet in seinem Vaterland.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Das Evangelium nach Matthäus, 13, 57. Jesus sagte es, nachdem die Menschen seine Weisheit und Taten anzweifelten.)


Der Rabe badet sich oft und wird doch nicht weiß.

Der Rabe frisst Diebesfleisch, darum ist er diebisch.

Der Rabe hat der Krähe nichts vorzuwerfen.

Der Raben Bad und der Huren Beichte sind unnütz.

Der Rabe verändert seine Stimme nach dem Wetter.

Der Rache sind die Hände ans Herz gebunden.

Der Rahm ist schon von der Milch geschöpft.

Der Rank überwindet den Klang.
(Rank, Ränke = Ränkespiel, Ränke schmieden = Intrige, Verschwörung, Manipulation, Komplott, Machenschaften, Umtriebe, heimliches Doppelspiel, Quertreibereien, hinterlistige Täuschung, Arglist, Falle, Hinterhalt, Falschheit, Bosheit, Heimtücke, Gemeinheit, Unehrlichkeit, Unaufrichtigkeit und anderes. Das bedeutet, mit Ränken, Intrigen und heimliche Manipulation kommt man weiter als durch den klang von Argumenten oder Tatsachen. In neuerer Zeit wahrscheinlich um knappe Wahlergebnisse zu beeinflussen (Präsidentenwahlen, Brexit und anderes).
Ränke bezeichnet eine Handlungsstrategie, mit der einzelne oder Gruppen von Menschen versuchen, anderen Schaden zuzufügen, sie gegeneinander auszuspielen oder aufzuhetzen. Eine neue Art von Ränke ist Mobbing. Es geht auf das mittelhochdeutsche „ranc“ = schnelle drehende Bewegung, das mittelniederdeutsche „wrank“ = Händeringen, Kampf, Streit, zurück. Aus der Bedeutung Wegkrümmung, Biegung, Kurve vom 16. bis 18. Jh. jemandem den Rank ablaufen (heute Rang), überflügeln oder übertreffen (durch eine Wegkrümmung, Abkürzung den Weg abschneiden und zuvorkommen).
Ähnlich das Ranking, zu: to rank = zählen; rangmäßig über oder unter anderen in einer Rangliste stehen, ein bewertender Vergleich; Einordnung in eine Rangliste. Aus dieser Bedeutung wiederum andere Sprichwörter: Klang überwindet Rang. Ab dem 16. Jh. in Neuhochdeutsch „rank“ = Schlauheit, Grille, Laune. Auch im Altenglisch, der ältesten Form der englischen Sprache „wrenc“ = List, Kniff, Betrug.)


Der Rat soll gehen vor der Tat.

Der Rat soll unter den Händen wachsen.

Der Räuber schimpft den Mordbrenner.

Der Rauch dämpft das Feuer, böse Worte die Liebe.

Der Rauch in meinem Hause ist mir lieber als des Nachbarn Feuer.
Der Rauch von meinem Haus ist besser als das Feuer in einem andern.

Der Rauch tut, als wolle er die Sonne verblenden und den Himmel stürmen; und kommt ein kleines Windlein, so verschwindet er, dass niemand weiß, wo er bleibt.

Der Raum in der Welt ist ungleich geteilt.

Der Raupen wegen muss man den Baum nicht umhacken.

Der recht geht, soll nicht zurücksehen.

Der Regen ist unfruchtbar, der ins Wasser fällt, und macht nur Wasserblasen.

Der Reiche bedarf des Armen sowohl als der Arme des Reichen.

Der Reiche fragt immer, woher es der Arme bekommen habe.

Der Reiche frisst den Armen, das ist leider zum Erbarmen. Der Teufel frisst den Reichen, so verderben beide zugleich.

Der Reiche genug hat, der Arme um Brot gaht.

Der reiche Mann hat nimmer genug.

Der reiche Mann will alles han und sollt der Arme gleich betteln gahn.
(Daran hat sich in den letzten 2000 Jahren leider nichts geändert.)

Der Reiche muss das Bad austragen, darzu auch Leib und Leben wagen.
(Das Sprichwort mag früher im Mittelalter einmal richtig gewesen sein, heute wagen die Reichen nur ihr Kapital bei Geschäften mit hohem Risiko oder bei illegalen Steuertricks erwischt zu werden und für das Bad ist der Installateur zuständig.)

Der reichen Frauen Henne legt immer Eier mit zwei Dottern.

Der Reichen Freund und Gesell will jedermann sein.

Der Reichen Rauch ist besser, denn des (als der) Armen Feuer.
(Die Worte „denn“ und „als“ wurden auch schon früher synonym gebraucht. Dieses Sprichwort steht in der Sammlung von Christoph Lehmann im Jahr 1630 gleich zwei Mal: auf Seite 262, Nr. 18 mit dem Wort „dann“ und auf Seite 828, Nr. 12 mit dem Wort „als“. Meist wurde früher „denn“ verwendet, während heute das „als“ bevorzugt wird.)

Der Reichen Schatzung ist: die Armen müssen die Haut hergeben.

Der Reiche redet eitel Zentnerworte.

Der Reiche tut Unrecht und trotzt noch dazu, der Arme muss leiden und dazu danken.

Der Reiche überwiegt den Armen, wo nicht mit Rechten, jedoch mit Gunst, Geld und Geschenken.

Der Reichtum kommt insgemein zum Tor hinein und fliegt zur Feuermauer wiederum heraus.

Der Reiter duldet Kalt und Nass, der Schreiber lobt sein Tintenfass.

Der Reiter mit der Glenen, der Schreiber mit der Feder.

Der Reiter, so nur ein Pferd hat, soll nicht Hafer nehmen für zwei.

Der Reiter wird davon nicht beschwert und unsauber, wenn das Ross unter ihm stallt.

Der reitet wohl, der mit seinesgleichen reitet.

Der Rhein trägt nicht leere Leute.

Der Rhein wäscht einen nicht ab.
Das wäscht ihm der Rhein nicht ab.

Der Rhein will alle Jahr sein Opfer haben.

Der Richter ist aller Ehren wert, der im Gericht kein Geschenk begehrt.

Der Rote gäb' einen übeln Kaminfeger, er jagte den roten Hahn zum Dach heraus.

Der Ruchlosen Glück bringt um.
Der Sack hängt am Bändel.

Der Sack trägt den Esel zur Mühle.

Der Satan fördert, dass er hindern will.

Der Satan hat viel seines Übermuts und Frechheit in die Weiber geschüttet.

Der Satan ist ein Meister im Plaudern, wenn er nicht wohl antworten kann.
(Erklärung dazu 1833 von Samuel Christoph Wagener in dessen Sprichwörter Lexikon: „ Ein Lügner sucht mit vielen Worten seiner Unwahrheit Glauben zu verschaffen, während der Wahrheitsfreund durch einfachen Vortrag der Wahrheit Glauben findet und den Sieg davon trägt.“)

Der Satan ist Wirt in der Welt, den findet man immer daheim.

Der Satan kann sich zum Engel des Lichts verstellen.

Der Satte glaubt dem Hungrigen nicht.
Ein Satter glaubt dem Hungrigen nicht.

Der Satte mag nicht wissen, wie dem Hungrigen zumute ist.

Der Satte und der Hungrige singen ungleich miteinander.

Der Sauen Leben ist ein Requiem, ihr Tod ein Gaudeamus.

Der Sau gehören nicht Muskaten.

Der Schadenfrohe löscht keinen Brand.

Der Schäfer ist verdächtig, der beim Wolfe Gevatter steht.

Der Schalkheit Ehr ist lauter Schand.

Der Schalkheit Wollust*36 bringt Unglück und trägt ihr Unlust auf dem Rück.

Der Schalk ist wie ein Scheeler*29, wenn einer meint, er sehe das an, so besieht er ein anderes.

Der Schalk schläft oft hinter den Ohren; wenn er erwacht, so lässt er sich erst sehen.

Der schändliche Niemand tut alle böse Tat.
(Dieser Niemand muss schon sehr alt sein (dieses Sprichwort steht 1605 bei Petri), denn noch heute treibt er an vielen Orten sein Unwesen. Man könnte ihn ganz einfach aus dem Verkehr ziehen, indem alle Menschen ehrlich zu ihrem Tun und Verantwortung stehen. Da das nie zu erwarten ist, wird auch der Niemand noch lange sein unheimliches Treiben fortsetzen.)

Der Schatten eines Turms ist bisweilen größer als der Turm.

(Ebenso ist es mit Putin, man beachtet ihn nur wegen des großen Landes und der Drohung mit Atomwaffen, ansonsten würd ihn keiner kennen.)

Der Schatten will mit der Sonne kriegen.


Der Schatz hebt sich alle Jahre um einen Hahnenschritt.

Der Schein betrügt, der Spiegel lügt.
Der Spiegel lügt, der Schein trügt.

Der Schein gehört auf die Augen.

Der Schein trügt.

Der Schelm hat's Schelten auf der Straße verloren.

Der Schenker ist gestorben, der Geber hat ein Bein gebrochen, der Spender hat den Arm verloren, dem Tischdecker ist das Mark in den Knochen erfroren.
Der Schenke ist gestorben, der Wirt lebt noch.

Der Schenker ist gestorben, der Henker lebt noch.
Schenk ist tot, Geben hat ein Bein gebrochen.
Der alte Schenk ist tot und Gebert hat ein Bein gebrochen.

Der Schenk ist tot, der Wirt lebt noch.

Der Schielende gibt nicht sich, sondern dem Spiegel die Schuld.

Der Schlaf ist des Todes Bruder.
(Durch die Schlafforschung weiß man heute, das es nicht so ist. Mit Gehirnstrommessungen (EEG) kann man beweisen, das beim Schläfer im Gehirn sehr viel im Gange ist. Zum Glück kann man aber die Gedanken des Schlafenden dabei noch nicht lesen, die Verschlüsselungen der Gedanken sind noch nicht geknackt worden, wie es im Internet und Computerprogrammen täglich passiert. Solange das so bleibt, ist ein anderes Sprichwort noch gültig: Die Gedanken sind frei.)

Der Schlaf ist ein Betrüger: im Traum bringt er Gold, beim Erwachen holt er's wieder.

Der Schlaf ist ein Schalk.

Der Schlaf nährt.

Der Schlaf trügt.

Der schläft wohl, der nicht empfindet, dass er hart liegt.
Der schläft wohl, der nicht weiß, dass er hart liegt.

Der schläft wohl, der nicht weiß, wie übel er liegt.
Der schläft sanft, der nicht fühlt, wie unsanft er schläft.

Der schlecht beritten ist, soll zuerst satteln.

Der Schlechte tut alle Ding recht.

Der Schleicher kommt mit dem Eiler.

Der Schleicher trifft die Krähen.

Der Schleicher überwindet den Beißer.
(Der Schleicher handelt mit List und mit Vorbedacht und kann dadurch den offen Handelnden überlegen sein.)

Der schlimmste gibt oft den besten Rat.

Der schlimmste Hund bekommt oft das beste Bein.
(Mit Bein ist der Knochen gemeint. Das bedeutet, der Rücksichtsloseste, Gewalttätigste und Egoistischste bekommt meist das beste Teil. In dieser Hinsicht könnte man beim Anblick der Menschen und der Kultur und Zusammenleben der Menschen in unserem Land meinen, die Menschen sind nicht über die Entwicklungsstufe solcher Hunde, die dieses Sprichwort meint, hinausgekommen. Überall herrscht Egoismus und Rücksichtslosigkeit, jeder meint Recht auf alles zu haben, wer nicht schnell zur Seite springt, bleibt als Opfer auf der Strecke.)

Der schlimmste Tag in der Woche ist der blaue Montag.

Der Schlüssel, den man braucht, wird blank.

Der Schlüssel, so man braucht, wird blank.


Der Schmerz, den die Sünden lassen, wenn sie weggehen, ist größer als die Freude, die sie zu ihrer Ankunft gemacht.


Der Schmied lobt seinen Hammer.

Der Schmied und sein Geld ist alles schwarz.

Der Schneck ist sieben Jahr den Baum aufkrochen und doch wieder aba keit.
(Das bedeutet, Eilen tut nicht gut. Damit ist nicht die absolute Geschwindigkeit gemeint, sondern die relative. Was für den einen schon schnell ist. Für eine Schnecke sind alle anderen zu schnell. Wenn die sich beeilt, fällt sie den Baum wieder herab. Genauso sind die Menschen nicht für die schnelle Kommunikation mit Smartphone und Internet gemacht. Viele sind abhängig und versagen, wenn sie allen Neuigkeiten und Nachrichten hinterherjagen wollen, das normale Leben ist nicht mehr möglich. Einfach abschalten, die Zeit vergeht trotzdem genauso schnell wie früher, nur man fällt nicht wie die Schnecke wieder herunter.)

Der Schnee ist der Erden Pelz, dass die Früchte nicht erfrieren.

Der Schnee ist der weiße Leithund, der viel Tierlein aufspürt und verrät.
(Ein Sprichwort 1605 in der Sammlung von Friedrich Peters (Petri). Wander übernimmt es in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon unter Schnee Nr. 11 und macht etwas ganz anderes daraus: „Der Schnee ist ein Leithund, der viel Türlein spürt und verrät.“ Eigentlich hätte Wander den Fehler seiner eigenen Spruchschöpfung erkennen müssen, da dasselbe Sprichwort auch in Wanders anderer Quelle bei Joh. Mathesy Jesu Syrach, 3. Band, Seite 62, 6. Predigt im 43. Kapitel, enthalten ist. Ebenso wird es in einigen Wörterbüchern erklärt, so 1832 im „Volksthümliches Wörterbuch der deutschen Sprache“ Band 4,Ausgabe 2, in dem wörtlich auf Seite 1576 steht: „weiß wie Schnee . . . ein weißes Tuch, Kleid; der weiße Leithund, bei den Jägern der Schnee, besonders wenn er neu ist, weil man die Fährte gut darin sieht“)

Der Schnee lässt sich nicht im Offen backen.
Der Schnee lässt sich nicht im Ofen trocknen.

Der Schnee verrät manchem Hasen den Hals.


Der Schneider kommt ihm in die Augen

(Mit diesem Schneider ist der Schlaf gemeint, wenn die Augen vor Müdigkeit zufallen.)


Der Schneider mit der Scher meint, er sei ein Herr.

Der Schneider von Ulm hat das Fliegen probiert, da hat ihn der Teufel in die Donau geführt.
(Wander stellte dies Originalsprichwort um und vertauschte Ulm und Schneider, um das Sprichwort unter dem Stichwort Ulm in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon aufzunehmen.)

Der Schöff weiset zurecht.

Der Schönen dück ist armer Leute Unglück.

Der schönen Jugend, geziert mit Tugend, gebührt der Preis vor dem alten Unweis.

Der Schönheit ist nicht zu trauen.

Der schönste Affe ist ein hässlich Ding.

Der schönste Aff ist ein Unflat.

Der Schönste putzt das Licht.

Der schöpft Wasser mit einem Sieb, wer lernen will ohne Buch.
Ohne Bücher studieren heißt Wasser im Sieb führen.
Wer lernen will ohne Buch, schöpft Wasser mit 'nem Sieb in den Krug.
(Ursprung von diesem Sprichwort ist das lateinische Sprichwort: „Haurit aquam cribro, qui discere vult sine libro.“, dass oft zitiert und in vielen Büchern immer wieder verschieden bis zur Unkenntlichkeit übersetzt wurde. In Wanders Sprichwörter Lexikon befinden sich drei als verschiedene Sprichwörter und das Untere als Viertes aus Wilhelm Körtes Sammlung, in der das lateinische Sprichwort fehlt. Es bedeutet, wenn man ohne Bücher lernt, wird man das Meiste wieder vergessen, wie das Wasser durch das Sieb läuft. Den Wahrheitsgehalt sieht man heute deutlich, wo alle mit Computer, Internet und der Cloud lernen wollen. Das Wissen und alle Fähigkeiten werden in die Cloud ausgelagert und verschwindet mit der Zeit unauffindbar in nebligen Wolken. Nach neueren Untersuchungen 2018 sinkt sogar der Intelligenzquotient. → www.focus.de)

Der Schornstein schimpft das Ofenloch.

Der Schoß macht groß.

Der Schrecken ist oft größer als die Gefahr.

Der Schreiber setzt seine Seele ins Tintenfass.

Der schreit zu langsam, den der Wolf erwürgt.

Der Schuldige fürchtet sich vor einem rauschenden Blatt.

Der Schuldige hat bisweilen das Glück, selten die Zuversicht, verborgen zu bleiben.

Der Schuldige ist furchtsam.

Der Schuldige läuft, ehe man ihn jagt.

Der Schuldige schielt.

Der Schüler gerät nach seinem Meister.

Der Schuster hat die schlechtesten Schuh.

Der Schütze ist nicht redlich, der einen bösen Schuss tut und hat keine Ausrede.

Der Schwabe muss allzeit das Leberlein gegessen haben.
Der Schwabe muss allzeit die Leber gegessen haben!

Der Schwache hat auch seinen Stachel.

Der Schwächere muss doch haben Schade, oder dem Starken dienen auf Gnade.

Der schwächste Gänger soll vorangehen.

Der Schwächste ist ein geplagter Knecht.

Der Schwächste muss das Kreuz tragen.

Der schwach und arm sie müssen leiden, der stark und reich hat Glück zu beiden Seiten.

Der Schwäger Rat nie guttat.
Der Schwäger Rat nimmer gut tat.
Der Schwäger Rat tat nimmer gut.

Der Schwan ist desto weißer, wenn er bei den Raben steht.

Der Schwanz zeugt vom Fuchs.

Der Schwindel in höchster Ehren Spitz, führt manchen gar in Aberwitz.

Der Seelen Macht ist des Leibes Kraft.

Der Segen des Herrn macht reich.
(Sprichwort aus der Bibel, Die Sprüche Salomos, 10, 22: Elberfelder-Bibel 1905 „Der Segen Jehovas, er macht reich, und Anstrengung fügt neben ihm nichts hinzu.“ Luther-Bibel 1912: „Der Segen des Herrn macht reich ohne Mühe.“ Zürcher Bibel 1931: „Der Segen des Herrn, der allein macht reich, eignes Mühen tut nichts hinzu.“ Schlachter-Bibel 1951 „Der Segen des Herrn macht reich, und eigene Mühe fügt ihm nichts bei.“ Schlachter-Bibel 2000 „Der Segen des Herrn macht reich, und [eigene] Mühe fügt ihm nichts hinzu.“ Luther-Bibel 2017 „Der Segen des Herrn allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu.“ Fast überall findet man, das der Segen reich macht, der Mensch tut nichts dazu. In vielen anderen Sprichwörtern muss der Mensch fleißig sein und arbeiten, um zu etwas zu kommen, faule bekommen nichts, wie hier möglicherweise abgeleitet werden könnte. Nur bei Petri heißt es 1605 „Der Segen des Herrn macht reich an Mühe.“ was wahrscheinlich aber nur ein Druckfehler ist.)

Der Segen des Herrn tut uns all ernähren.

Der seinen Meister nicht hören will, muss den Büttel*6 hören.

Der Senf hat ihn bei der Nase genommen.

Der sich ehrt, der sich wehrt.

Der sich nicht viel annimmt, des nimmt sich jedermann an.

Der Sieger schreibt den Frieden mit eisernem Griffel.

Der Sieg ist bei den Überwundnen.

Der Sieg ist Gottes.

Der Sieg ist zu grob, der mit Blut liegt ob.

Der sitzt dem Unglück im Nest.

Der Socher überlebt den Pocher.
(Pocher = Aufschneider, Prahler, Großsprecher, alle meist feige; Socher = ist einer, der siecht oder kränkelt.)

Der Sohn gerät nach dem Vater.

Der Soldaten Blut ehrt den Kapitän.

Der Soldaten Zähne tun den Bauern wehe.

Der Soldat trägt den Markstein im Sack mit sich.

Der Sommer gibt Korn,
der Herbst leert sein Horn,  oder:  der Herbst gibt Wein,
der Winter verzehrt,
was die beiden beschert.

Der Sommer ist ein Nährer, der Winter ein Verzehrer.

Der Sommer wächst dem Arbeiter zu, der Winter dem Schläfer.


Der Sonnenaufgang ist der Eulen und Nebels Untergang.
Der Sonnenaufgang ist der Nacht Untergang (Niedergang).
Der Sonnenaufgang ist der Nacht und Nebels Niedergang.
Der Sonnenaufgang ist des Nebels, des Reifes und der Nacht Untergang.

Der Sonnenaufgang vertreibt alle Nachtvögel, Eulen, Fledermäuse und Raupen.


Der Sonnen Klarheit löscht keinen Durst.

Der Sorgenbrecher liegt im Keller.

Der Sorghaber ist auch die Stiegen hinabgefallen.


Der Sparer will einen Zehrer haben.
Dem Sparer gehört ein Zehrer.

Der Speck ist allzeit feister in andrer Leute Pfannen.

Der Speck lässt von der Schwarte nicht.
Der Speck will von der Schwarte nicht.


Der Spiegel der Geschichte ist der beste Wahrsager.

(Eigentlich kein Sprichwort, sondern ein Zitat von Rupert Kornmann, (1757 - 1817) Theologe und letzter Abt des Benediktinerklosters Prüfening bei Regensburg. Ein Spruch, der sich jetzt wieder bewahrheiten könnte. 1936 marschiert Hitler ins Rheinland ein, 1938 Einmarsch in Österreich und in das Sudentenland, März 1939 Einmarsch in die Rest-Tschechoslowakei und in das Memelgebiet und am 1.9.1939 Angrif auf Polen. 2022 Angriff von Putins Russlands auf die Ukraine. 2025 lässt sich die USA von Putin beeinflussen. Zukunft, Daten noch nicht bekannt: Nach erstem Waffenstillstand in der Ukraine endgültige Besetzung der Restukraine durch Russland, Eingliederung Moldawiens nach Russland, russischer Überfall auf die baltischen Staaten, Beginn des 3. Weltkriegs? ? Nur durch Verhinderung eines Diktatfriedens zum Nachteil der Ukraine, der Russland zu weiteren Angriffen verleiten würde, könnte einen zukünftigen Frieden auf Dauer sichern.)


Der Spiegel ist bei den Weibern der beste Ratgeber, der allezeit die Wahrheit redet und doch allezeit geliebt wird.

Der Spiegel, so uns eine gesunde Gestalt zeigt, ist allen Edelsteinen auf der Welt weit vorzuziehen.

Der Spiegel wird drum nicht hässlich, obschon hässliche Leute drein sehen.

Der Spieler selten eh abließ, bis ihn der ledige Beutel hieß.

Der Spielmann gehört an die Hochzeit.

Der Spierling macht, dass der Salm abschlägt.
(Spierling ist die Bezeichnung für verschiedene kleine Fische. Es kann allgemein ein Kleinfisch gemeint sein oder je nach Ort auch Stint, Elritze, Sandaal oder andere. Laut Wander im Sprichwörter Lexikon werden Spierlinge (Cyprinus aphya L.), gehört zur Familie der Weißfische und Spieringe (Salmo eperlanus L.), Stinte und gehört zu den Salmen oder Forellen oft verwechselt. Quelle: Deutsches Sprichwörter Lexikon Band 4, Spalte 712, Spiering Nr. 1. Das Sprichwort bedeutet, wenn viele, auch kleinere oder minderwertigere Dinge, auf den Markt kommen, werden auch bessere oder hochwertigere ähnliche Teile billiger.)

Der Sporn lehrt das Ross traben.

Der Stab ist über ihm gebrochen.
(Das bedeutet, ein endgültiges hartes Urteil ist über jemanden gesprochen worden.)

Der Starken Spiel ist der Kranken Tod.
Der Starken Spiel, ist der Schwachen Tod.

Der Stärkere tut unrecht mit Gewalt, der Schwache muss leiden und dazu danken.


Der Starke will immer haben allein, was man soll teilen in gemein.

Der Stärkste behält den Platz.

Der Stärkste hat allzeit Glück und recht.
Der Stärkste hat recht.

Der Stärkste steckt den andern in den Sack.

Der Stein, der viel gerührt wird, bemoost nicht.


Der Stein, geworfen in Sumpf, macht keine Ringe.

Der Stein ist der Deutschen, das Zipperlein der Engländer Krankheit.

Der Stein ist fromm, aber man stößt sich übel daran.

Der Stein prüft das Gold, das Gold die Leute.

Der Steinweg in Stätten ist heiß und hart zu treten.
Der Steinweg ist heiß.

Der Stiel zur Haue findet sich bald, wenn man einem übelwill.

Der Stolz breitet sich aus wie ein Pfau oder welscher*35 Hahn.

Der Stolz frühstückt mit dem Überflusse, speist zu Mittag mit der Armut und isst zu Abend mit der Schande.

Der Stolz meint, sein Ei habe allzeit zwei Dotter.

Der Stolz meint, seine Würfel würfen allzeit achtzehn.

Der Stolz wird drum erhöht so wohl, das der best härter fallen soll.

Der Storch bereitet zuvor die Herberge, aber neun Tage erst folgt sein Gemahl hintennach.

Der Storch hört sein klappern gern.

Der Stoßvogel streift oft auf ein Hühnlein und fängt's nicht.

Der Strang ist mit fünf Gulden*13 bezahlt.
Mit fünf Dukaten ist der Strang bezahlt.
(Das bedeutet, nach den alten Gesetzbüchern, hier das erste deutsche Strafgesetzbuch von 1532, die Constitutio Criminalis Carolina, auf Deutsch die „Peinliche Halsgerichtsordnung“ von Kaiser Karl V.. Die Peinliche Halsgerichtsordnung wurde auf dem Augsburger Reichstag 1530 beschlossen und 1532 in Regensburg ratifiziert. Die Schwere der Tat und die vorgeschriebene Strafe richteten sich unter anderem nach der Höhe des angerichteten Schadens. Ab 5 Dukaten/Gulden war die Strafe die Todesstrafe durch Hängen. Je nach Ort oder Wert von Dukaten, Gulden oder anderen Währungen fiel die Strafe unter Umständen anders aus. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Constitutio_Criminalis_Carolina)

Der Strenge hat mich oft gereut, der Milde nie.

Der Stuhl bleibt, aber die drauf sitzen, müssen oft Blut schwitzen.

Der Stuhl gehört unter die Bank; geht's nicht, so sägt man ihm die Beine ab.

Der Stumme muss wohl ziehen, was der Unvernünftige auflegt.

Der Sturm setzt die Klugheit des Steuermanns auf die Probe.

Der sündigt zwiefach, der sich des Frevels rühmt.

Der süße Wein, das stumme Geld, verkehren die Weisen in der Welt.


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. . und noch über 80 weiter Seiten Sprichwörter aus Deutschland.