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Bauernregeln und Weisheiten

Deutsche Bauernregeln und -weisheiten

2. Quartal


April

Der April ist der vierte Monat des Jahres im Gregorianischen Kalender. Der Name kommt vermutlich vom öffnenden der Knospen im Frühling (lat. aperire - öffnen).
Andere alte Namen sind Ostermond, (weil Ostern meist im April liegt), Wandelmonat oder Launing.
Aprilwetter steht bildlich für wechselhaftes Wetter, auch wenn es in anderen Monaten stattfindet.
Verworfene Tage:   19.


April, April der macht was er will.

Aprilflöcklein bringen Maiglöcklein.

April frisst der Lämmer viel.

April kalt und nass füllt Scheuer und Fass.
Aprilregen bringen Maiblümlein hervor.

Aprilschnee ist besser als Schafmist.

Aprilsturm und Regenwucht künden Wein und gute Frucht.

Aprilwetter und Kartenglück wechseln in jedem Augenblick.
Auf nassen April ein trockner Juni folgen will.

Bald trüb und rau, bald licht und mild, ist der April des Menschen Ebenbild.

Bläst der April mit beiden Backen, gibt es genug zu jäten und zu hacken.

Das Wetter mag sein, wie es will, man nimmt`s nicht übel dem April.

Der April setzt das Korn, wie er will.
Der April war nie so gut, er macht dem Ackermann einen weißen Hut.

Frösche zu Anfang April bringen den Teufel ins Spiel.

Heller Mondschein im April, gibt an Obst nicht viel.

Hört man Donner im April, viel gutes der verkünden will.

Im April ein tiefer Schnee, keinem Dinge tut er weh.

Ist der April zu gut, schickt er dem Schäfer Schnee auf den Hut.

Mag der Wind blasen wie er will, Ostern kommt vor Ende April.

Maikäfer, die im April schwirren, müssen im Mai erfrieren.

Nasser April und windiger Mai bringen ein fruchtbares Jahr herbei.

Quaken Frösche im April, noch Schnee und Kälte kommen will.

Siehst im April du Falter tanzen, magst du getrost im Garten pflanzen.

Trockner April ist nicht des Bauern Will; Aprilen-Regen ist ihm gelegen.

Viel Blumen im April, wenig Kirschen danach.

Warmer Aprilregen bringt großen Segen.

Wenn der Aprill Spektakel macht, gibt`s Heu und Korn in voller Pracht.

Wenn der April bläst in sein Horn, so steht es gut um Heu und Korn.
Wenn der April stößt rau ins Horn, so steht es gut um Heu und Korn.


1.4.
Am Ersten April schickt man die Narren, wohin man will.

Den 1. April musst überstehn, dann kann dir manch Gutes geschehn.

Säen am 1. April, verdirbt den Bauern mit Stumpf und Stil.

2.4.
Bringt Rosemunde Sturm und Wind, so ist Sibylle (29.4.) uns gelind.

Sturm und Wind an Rosamunde, bringt eine (dem Bauern) gute Kunde.

3.4.
Wer an Christian säet Lein, bringt schönen Flachs in seinen Schrein.

4.4.
Ambrosius schickt ins Feld den letzten Pflug, entlässt die Imme zum Honigflug.

Der heilige Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß.

Ist Ambrosius schön und rein, wird St. Florian (2.5.) wilder sein.

St. Ambrosius man Zwiebeln säen muss.

Wer an Ambrosius Zwiebeln sät, dem seine Arbeit wohlgerät.

5.4.
Ist St. Vinzenz Sonnenschein, gibt es vielen guten Wein.

Wenn St. Vinzenz tritt in die Hall`, so bringt er uns die Nachtigall.

7.4.
Aaron und Justin helfen den Hafer ziehn.

8.4.
Ist's um Amandus schön, wird der Sommer keine Dürre seh'n.

Wenn`s viel regnet am Amantiustag, ein dürrer Sommer folgen mag.

9.4.
Hört Waltraud nicht den Kuckuck schrein, dann muss er wohl erfroren sein.

Wenn der Kuckuck am 9. April nicht gesungen hat, ist er erfroren.

10.4.
An Ezechiel, dem 100. Tag nach Neujahr, da säe Leinsamen, dann gedeiht er wunderbar.

Das gibt dem  Bauer große Hemden, wird er heut den Lein unter die Erde wenden.
Ezechiel, mach schnell, mach's fein, tu deinen Lein' in's Geld hinein.

Leinsaat an Ezechiel geht nicht fehl.

14.4.
Am Tage Tiburti sollen alle Felder grünen.

Grüne Felder am Tiburtiustag, die ziehen viel Getreide nach.

Tiburtius kommt mit Sang und Schall, er bringt den Kuckuck und die Nachtigall.

Tiburtius kommt uns sehr gelegen, mit seinem grünen Blättersegen.

Wenn der Tiburtius schellt, dann grünt der Garten und das Feld.

23.4.

Auf St. Gürgen Soll man die Kuh von der Weide schürgen.

Die Wiese geht ins Heu zu St. Georgentag.

Georg und Markus (25.04.) ganz ohne Trost, erschrecken uns sehr oft mit Frost.

Gab es Gewitter am Georgitag, so folgt gewiß noch Kälte nach.

Gewitter vorm Georgiustag folgt gewiss noch Kälte nach.

Gewitter vor St. Georgstag ein kühles Jahr bedeuten mag.

Ist's an Georgi hell und warm, gibt's noch ein Wetter, daß Gott erbarm.

Ist's an Georgi warm und schön, wird man noch rauhe Wetter seh'n.

Kann der Georg im Korn die Krähe verstecken, wird sich das Mehl häufen zu prallen Säcken.

Kommt der Georg auf einem Schimmel, dann kommt ein gutes Frühjahr vom Himmel.

St. Georg und St. Marks drohen viel Args.

Vor Georgi gibt es keinen Sommer.

Was bis Georgi die Reben treiben, wird ihnen nicht bis zum Gallus (16.10.) bleiben.

Wenn sich am Georgstag ein Rabe im Korn verstecken kann, dann steht ein gutes Jahr ins Haus.
Wenn sich ein Rabe um Georgi im Roggen verbergen kann, so bedeutet es ein gutes Jahr.

Zu Georgi soll ein Rabe sich im Roggen verbergen können.

24.4.
Wenn es friert an St. Fidel, bleibt`s 15 Tage noch kalt und hell.

25.4.
An Markus, da versteckt die Socken, unsere Krähe im Roggen.

Bauen um Markus schon die Schwalben, gibt es viel Futter, Korn und Kalben.

Gibt's an Markus Sonnenschein, dann hat der Winzer guten Wein.

Ist's jetzt um den Markus warm, dann friert man danach bis in den Darm.

Leg erst nach Markus Bohnen, er wird`s dir reichlich lohnen.
Solange die Frösche quaken vor Markustag, so lange schweigen sie darnach.

Solange es vor St. Markus warm ist, so lange ist es nachher kalt.

Vor dem Markustag, sich der Bauer hüten mag.

Wer erst zu Markus legt die Bohnen, dem wird er's reichlich lohnen; doch Gerste, die sei längst gesät, denn nach dem Markus ist's zu spät.

Wie jetzt an Markus sich das Wetter hält, so ist es auch oft im Herbst zur Ernte bestellt.

27.4.
Auf St. Peters Fest sucht der Storch sein Nest.


28.4.
Ist es noch kalt auf Sankt Vital, dann friert es uns noch fünfzehnmal.

Gefriert`s auf St. Vital, gefriert`s noch fünfzehnmal.

29.4.
Kommt Katharina im Sonnenschein, kündet sie guten Wein.

30.4.
Auf ihren Besen mit bösem Sinn, reiten die Hexen zum Blocksberg hin.

In der Walpurgisnacht Regen, bringt uns reichen Erntesegen.

Regen in der Walpurgisnacht, hat stets ein gutes Jahr gebracht.

Sturm und Wind in der Walpurgisnacht, hat Scheune und Keller vollgemacht.

Walpurgisnacht Regen oder Tau, auf ein gutes Jahr bau.


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Mai

Der Mai ist der fünfte Monat des Jahres im Gregorianischen Kalender. Benannt ist der Monat nach einigen lateinischer Autoren, nach der römischen Göttin Maia.
Im vorjulianischen römischen Kalender war der Maius der dritte Monat, im julianischen Kalender der fünfte.
Im katholischen Kirchenjahr ist der Mai besonders der Verehrung der Gottesmutter Maria gewidmet (Maiandachten), weshalb er auch als Marienmond bezeichnet wird.
Der erste Mai ist der internationale Feiertag der Arbeiterbewegung (in Deutschland: gesetzlicher Feiertag) . Am zweiten Sonntag im Mai ist in deutschsprachigen Ländern Muttertag.
Karl der Große führte im 8. Jahrhundert den Namen Wonnemond ein (eigentlich althochdeutsch "wunnimanot" = Weidemonat), man konnte das Vieh auf die Weide treiben. Mit dem Begriff "Wonne" hat der alte Monatsname nichts zu tun.
Andere Namen sind Winnemond, Wonnemond, Wonnemonat, Wunnimanot oder Bleuet, Blühmond und Blumenmond (wegen der Hauptblütezeit der meisten Pflanzen).
Verworfene Tage:   3., 10., 22., 25.

Bärlauch im Mai erspart das ganze Jahr viel Arznei.

Die erste Liebe und der Mai gehen selten ohne Frost vorbei.

Donner und Fröste im Wonnemond, Müh` und Arbeit wenig lohnt.

Ein Bienenschwarm im Mai ist wert ein Fuder Heu.

Ein kühler Mai, Gut Geschrei.

Ein kühler Mai wird hochgeacht', hat stets ein gutes Jahr gebracht.

Erst Mitte Mai ist der Winter vorbei.

Es hat noch kein Mai sechs Monate gewehrt.

Fliegen viele Käfer im Mai, kommt ein gutes Jahr herbei.

Gewitter im Mai bringen Früchte herbei.

Ist der Mai kühl und nass, füllt's dem Bauern Scheun' und Fass.

Ist der Mai recht heiß und trocken, kriegt der Bauer kleine Brocken.

Ist es im Mai recht kalt und nass, haben Maikäfer wenig Spaß.

Kühler Mai bringt allerlei, viel Gras, viel Heu und gut Geschrei.

Maifröste sind unnütze Gäste.

Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheune und Fass.

Mai mäßig feucht und kühl, setzt dem Juni ein warmes Ziel; aber übermäßig warmer Mai will, dass der Juni voll Nässe sei.

Maimond kühl und Brachmond (Juni) nass füllt den Boden und das Fass.

Mairegen auf die Saaten: es regnet Dukaten.

Mairegen bringt Segen.

Maitag ein Rabe, Johannis ein Knabe.

Mitte Mai ist der Winter vorbei.

Nasser Mai bringt trockenen Juni herbei.

Nordwind im Mai bringt Trockenheit herbei.

Regen im Mai bringt fürs ganze Jahr Brot und Heu.

Stehend` Wasser im Mai, den Wiesen Verderben bringt herbei.

Vom Tau, der im Maimond fällt, der Bauer vielen Segen erhält.

Wenn im Mai die Wichteln (Wachteln) schlagen, läuten sie von Regentagen.



1.5.
Am ersten Mai treibt man die Ochsen ins Heu.

Regnet`s  am 1. Maifeiertag, viel Früchte man erwarten mag.

Wenn am 1. Mai Reif fällt, sollen die Früchte gut werden.

3.5.
An St. Philipps Tag die Linsen zum Felde trag.

Heilig Kreuztag nass, nirgends wächst Gras.

Wie`s Wetter am Kreuzauffindungstag, bis Himmelfahrt es bleiben mag.

4.5.
Der Florian, der Florian noch einen Schneehut setzen kann.

Florian und Gordian (10.5.) richten oft noch Schaden an.

7.5.
Wenn sich naht St. Stanislaus, rollen die Kartoffeln raus.

Wenn sich naht St. Stanislaus, schlagen alle Bäume aus.

10.5.
Bohnen lege dir erst an, ist vorbei St. Gordian.

Florian (4.5.) und Gordian richten oft noch Schaden an.

Gordian man nicht trauen kann

11.5.
Der heilige Mamerz hat von Eis ein Herz.

12.5. + 13.5.

Pankratius holt seine Tuffeln (Pantoffeln) wieder.

Pankratius Mund der Ostwind ist, hat schon manch Blümchen tot geküsst.

Pankratius und Servatius, die bringen Kälte und Verdruss.

Pankratius und Servatius sieht man ungern, denn dies sind zwei gestrenge Herrn.

Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder.

Pankraz und Urban (25.5.) ohne Regen, bringt großen Erntesegen.

Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bis dass herein Servatius bricht.

13.5.

Den St. Servatius begleitet St. Bonifacius.

Vor Servaz kein Sommer, nach Servaz kein Frost.

War vor Servatius kein warmes Wetter, so wird es nun von Tag zu Tag netter.

12.5. + 13.5. + 14.5. + 15.5.
Die drei Azius sind strenge Herrn, sie ärgern den Gärtner und Winzer gern.

Pankrazi, Servazi, Bonifazi sind drei frostige Bazi, und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie.

Was die drei Wetterheiligen nicht verderben, wird nicht mehr an großer Kälte sterben.

15.5.
Kalte Sophie, so wird sie genannt, denn oft kommt sie mit Kält daher gerannt.

Pflanze nie vor der  Kalten Sophie.

Sophie  man die Kalte nennt, weil sie gern kalt Wetter bringt.

Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bis Sophie vorüber ist.

16.5.
Der Nepomuk das Wasser macht, dass uns ein gutes Frühjahr lacht.

Heiliger Johann Nepomuk, treib uns die Wassergüss` zurück.

Lacht zu Nepomuk die Sonne, gerät der Wein zur Wonne.

19.5.
Gefriert`s zu St. Petersnacht, so friert`s nicht mehr hernach.

24.5.
Lein gesät an Esthern, wächst am allerbesten.

25.5.

Auf St. Urben ist das Korn weder geraten noch verdurben.

Danket St. Urban, dem Herrn, er bringt dem Getreide den Kern.

Die Witterung auf St. Urban zeigt des Herbstes Wetter an.

Ist Sonnenschein am Urbanstag, gedeiht der Wein, nach alter Sag`.

St. Urban hell und rein, gibt viel Korn und Wein.

St. Urban ist auch ein Weinheld.

St. Urban ist ein kalter Mann.

Wie es sich an St. Urban verhält, so ist`s noch zwanzig Tage bestellt.

31.5.
Auf Patronellentag Regen, wird sich der Hafer legen.

Wer Hafer sät auf Patronell, dem wächst er gut und schnell.

Wer sein Feld bestellt zu Petronell, dem wächst Hafer prächtig schnell.



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Veränderliche Tage Mai bis Juni


Die Regeln für kirchliche Feiertage verändern ihr Datum mit den Feiertagen. Sie können sich damit nicht auf ein festes Datum, sondern nur auf die Wetterlage für einen längeren Zeitraum beziehen.
   
Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, so auch der Herbst sein mag.
Christi Himmelfahrt ist die Rückkehr von Jesu Christus zu Gott, seinem Vater, in den Himmel. Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag der Osterzeit gefeiert und fällt immer auf einen Donnerstag. Das Datum ist vom beweglichen Osterfest abhängig und fällt zwischen dem 30. April und dem 3. Juni.
2023: 18. Mai;     2024: 9. Mai;     2025: 29. Mai


Nasse Pfingsten, fette Weihnachten.
Regnet's am Pfingstmontag, so regnet's sieben Sonntag.
Pfingsten ist ein christliches Fest am 50. Tag der Osterzeit (49 Tage nach Ostersonntag). Es wird die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert, der auf die Apostel und Jünger herabkam. Sie waren zum jüdischen Fest Schawuot in Jerusalem zusammengekommen. Pfingsten wird auch als Gründung der christlichen Kirche verstanden und wird erstmals 130 Jahre n.Chr. erwähnt. Der Pfingstsonntag fällt immer zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni.
2023: 29. Mai;     2024: 20. Mai;     2025: 9. Juni


Ist es Corporis Christi klar, bringt es uns ein gutes Jahr.
corpus Christi = Leib Christi = Fronleichnamsfest, Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi , immer am 2. Donnerstag nach Pfingsten. Das Das Fronleichnamsfest (Fest des allerheiligsten Leibes und Blutes Christi) wurde erstmals 1247 in der Basilika St. Martin im Bistum Lüttich gefeiert. 1264 wurde es durch die Bulle Transiturus de hoc mundo von Papst Urban IV. autorisiert und zum Fest der Gesamtkirche erhoben.
2023: 8. Juni;     2024: 30. Ma;     2025: 19. Juni



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Juni

Der Juni ist der sechste Monat des Jahres im Gregorianischen Kalender. Er ist nach der römischen Göttin Juno, Gattin des Göttervaters Jupiter, Göttin der Ehe und Beschützerin von Rom, benannt. Im römischen Kalender war der Juni ursprünglich der vierte Monat und hatte 29 Tage.
Der Tag der Sonnenwende ist meist der 21. Juni, abhängig von der Himmelsmechanik auch am 20. oder 22. Juni möglich. Der Sonnenwendtag ist der längste Tag mit der kürzesten Nacht des Jahres. Im Jahr 2023 findet die Sommersonnenwende am Mittwoch den 21.  Juni um 16:57 Uhr statt.
Andere Namen sind Brachet oder Brachmond, (in der Dreifelderwirtschaft des Mittelalters begann die Bearbeitung der Brache), Rosenmonat, (Höhepunkt der Rosenblüte) und Juno (zur akustischen Unterscheidung des Juni vom Juli).
Verworfene Tage:  17., 30.

Brüllen ängstlich die Küh, ist`s  gute Wetter bald perdü.

Gibt es im Juni Donnerwetter, wird das Getreide umso fetter.

Im Juni ein Gewitterschauer macht das Herz gar froh dem Bauer.

Im Juni kühl und trocken, dann gibt`s  was in die Milch zu brocken.

Ist Juni warm und nass, gibt`s viel Frucht und grünes Gras.

Juniflut bringt den Müller um Hab und Gut.

Juniglut und Dezemberkält - mit beiden ist es gleich bestellt.

Juni kalt und nass, lässt leer Scheun und Fass

Juni trocken mehr als nass, füllt mit gutem Wein das Fass.

Juni viel Donner verkündet trüben Sommer.

Kalter Juniregen, bringt Wein und Honig keinen Segen.

Reif in der Juninacht, dem Bauern viel Sorgen macht.

Soll gedeihen Korn und Wein, muss im Juni warm es sein.

Stellt der Juni mild sich ein, wird´s auch der Dezember sein.

Viermal Juniregen bringt zwölfmal Segen.

Wenn nass und kalt der Juni war, verdarb er fast das ganze Jahr.

Wenn Nordwind weht im Junius, gar bald Gewitter folgen muss.


1.6.
Justin klar, gutes Jahr.

Schönes Wetter auf Fortunat ein gutes Jahr zu bedeuten hat.

War`s an Fortunatus klar, gibt`s ein gutes Erntejahr

8.6.
An St. Medardus wird ausgemacht. ob 40 Tag die Sonne lacht.

Ein sonniger Medardustag, der stillt aller Bauern Klag`.

Hat Medardus an Regen Behagen, will er ihn auch in die Ernte jagen.

Ist's an Medardus feucht und nass, regnet's weiter ohne Unterlass.

Medardus bringt keinen Frost mehr, der dem Wein gefährlich wär'.

Medardus keinen Regen trag', es regnet sonst wohl vierzig Tag.

Regen am Medardustag verdirbt den ganzen Heuertrag.

Was St. Medardus für Wetter hält, solch` Wetter auch in die Ernte fällt.

Wie das Wetter zu Medardi hält, es bis zum Mondschluss anhält.

Wie`s wittert am Medardustag, so bleibt`s sechs Wochen lang danach.

10.6.
Hat Margaret keinen Sonnenschein, dann kommt das Heu nie trocken rein.

Margaret und Vit (15.6.) bringen kalten Regen mit.

Regnet`s am Margaretentag, dauert der Regen noch vierzig (auch 14) Tage.

St. Margarethe pißt in die Nöte (Nüsse).

11.6.
Der Barnabas macht, wenn er günstig ist, wieder gut, was vielleicht schon verdorben ist.

Mit seiner Sens' der Barnabas, kommt her und schneidet ab das Gras.

Nach Barnabas die Sonne weicht, auf Luzia (13.12.) sie wieder zu uns schleicht.

Regnets auf St. Barnabas, rehren (fallen) die Trauben bis ins Fass.
Regnet es an Barnabas, schwimmen die Trauben bis ins Fass.

St. Barnabas macht, wenn er günstig ist, wieder gut, was verdorben ist.

Sankt Barnabas schneidet das Gras.

Wenn St. Barnabas bringt Regen, gibt's reichen Traubensegen.

13.6.

Hat Antonius starken Regen, geht’s mit der Gerste wohl daneben.

Regnet’s am Antoniustag, wird’s Wetter später, wie es mag.

Wenn St. Anton gut Wetter lacht, St. Peter (29.6.) viel in Wasser  macht.

15.6.
Der Wind dreht sich um St. Veit, da legt sich`s Laub auf die andere Seit`.

Hat Sankt Veit starken Regen, bringt er unermesslichen Segen.

Nach dem St. Veit, da ändert sich bald die Jahreszeit.

Nach St. Veit, da ändert sich die Zeit; dann fängt das Laub zu stehen an, dann haben die Vögel das Legen getan.

Regen am St. Vitustag die Gerste nicht vertragen mag.

Säst du die Gerste nach St. Vit, bist du sie samt dem Sacke quitt.

Um Viti kommen die Fliegen selbneun.

Wenn`s an Vitus regnet fein, soll das Jahr gar fruchtbar sein.

Wenn St. Veit`s  Häfele umschüttet, so schüttet`s  er auf 4 Wochen um.

Wie das Wetter ist an St. Veith, so ist es nachher lange Zeit.


16.6.
Wer auf St. Benno baut, kriegt viel Flachs und Kraut.

19.6.
Wenn es regnet auf Gervasius, es vierzig Tage regnen muss.

21.6.
Sommeranfang, Sommersonnenwende

Funkeln heut die Stern`, spielt der Wind bald den Herrn.

Ist die Milchstraße klar zu sehn, bleibt das Wetter schön.

Stürmt es an Sonnenwend`, im nächsten Monat das Feld heiß brennt.

24.6.

Bis Johannis wird gepflanzt, ein Datum, das du dir merken kannst.

Johannes' Segen und Stephans Wein Soll gut für die Bärmutter sein.

Johannisregen bringt keinen Segen.

Regnet`s  am Johannistag, so regnet es noch 14 Tag.

Regnet's auf Johannistag, missraten die Nüsse und geraten die Huren.

Stich den Spargel nie mehr nach Johanni.

Tritt auf Johanni Regen ein, so wird der Nusswachs nicht gedeihen.

Vor dem Johannistag man Gerste und Hafer nicht loben mag.

Vor Johannis bittet um Regen, nach Johannis erfolgt er ungebeten.

Vor Johanni bitt` um Regen, nachher kommt er ungelegen.

Was es vor Johanni regnet, kommt dem Bauern in den Sack; was es aber nach Johanni regnet, geht wieder hinaus.

Wenn an Johanni die Linde blüht, ist an Jakobi (27.7.) das Korn reif.

Wenn das Wetter vor Johanni grob, ist`s  nach Johanni lind.

Wenn es am Johannistag regnet, dann regnet es Pilze.

Wenn nach Johanni der Kuckuck schreit, gibt es eine teure Zeit.

Zu Johannis aus den Reben gahn und die Reben blühen lahn.

27.6.
Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.

Ist der Siebenschläfer nass, regnet`s ohne Unterlass.

Regnet es am Siebenschläfertag, es sieben Wochen regnen mag.

Siebenschläfer Regen - sieben Wochen Regen.

Wenn`s am Siebenschläfer regnet, sind wir sieben Wochen mit Regen gesegnet.

29.6.
Petri - Pauli klar, gibt ein gutes Jahr.

Regnet`s am Tag von Peter und Paul, steht es mit dem Wetter faul. Es drohen dreißig Regentage, da nützt nun mal keine klage.

Regnet`s an Peter und Paul, wird des Winzers Ernte faul.

Schön zu Peter und Paul, füllt Tasche und Maul.



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