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Über 27.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

Deutsche Sprichwörter

Kategorie Wein, Branntwein, Malvasier, Most und Weinberge


Wein ist ein alkoholisches Getränk aus dem vergorenen Saft der Beeren der Edlen Weinrebe. Wein ist zudem ein Genuss- und Rauschmittel, dass zu viel genossen viel Schaden anrichten kann. Die häufigsten Weine sind Rot- und Weißweine sowie Roséweine und Schaumwein (Sekt, Cava, Champagner) und gering schäumende Weine Perlweine (Prosecco frizzante, Secco). Nicht ausgegorener Wein, auch Neuer Wein genannt, wird als Federweißer, Federroter, Sauser, Sturm, Bremser getrunken.

Der Weinbau wurde schon im Altertum seit dem 6. Jahrtausend v. Chr. in Vorderasien betrieben. Georgien sowie das heutige Armenien gelten als die Ursprungsländer des Weines. Im alten Ägypten und Griechenland und den Römern spielte der Wein eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft, in der Medizin und dem sozialen und rituellen Leben. Bis heute hat er auch in der Bibel seinen Platz.


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wein


Neben Wein in deutschen Sprichwörtern sind auch, Branntwein, Most, Malvasier und Weinberge und Weinbeeren darin zu finden.
Der Wein wird in deutschen Sprichwörtern anderem, dem Wasser oder Bier, vorgezogen. Man sollte aber auf das Alter, das Fass und die Qualität achten. Während der Gärung entstehen die sogenannten Hefen, die in guten Weinen entfernt wurden. In etlichen Sprichwörtern muss man nach dem Weingenuss auch die Hefen mittrinken, das bedeutet, wer die guten Dinge haben will, muss auch die Nachteile auf sich nehmen. Im Wein soll laut Sprichwort Wahrheit liegen, zu oft vernebelt er aber gerade diese, wovor viele Sprichwörter warnen. Verträge sollen mit Wein begossen werden, verhandeln und abschliessen sollte man sie aber vorher mit klarem Kopf.
Alle Freude steckt in der Weinkanne, heute Flaschen, meint das erste Sprichwort. Man sollte trotzdem die Warnung eines anderen nie vergessen, dass im Wein mehr ertrunken sind, als im Wasser auf dem Meer. Die deutschen Sprichwörter sind dagegen ungefährlich, wenn man sie angemessen versteht.


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Wein in deutschen Sprichwörtern:

Alle Freude steckt in der Weinkanne.

Alle Freude steckt in der Weinkarte.

(Die untere Version findet sich nur 1846 bei Simrock (Nr. 11421). Die obere bei allen früheren Autoren. Wahrscheinlich hat Simrock falsch abgeschrieben oder es handelt sich um einen Druckfehler, bei dem das „r“ fälschlich für das „n“ gedruckt wurde. Das Wort „Kanne“ wurde früher je nach dem Sprecher oder Autor etwas anders gesprochen oder geschrieben. 1601 stand bei Eyering „Wein Kandel“ (1. Band, Seite 30), 1610 bei Gruter „weinkanten“, (Band 1, Seite 3), ebenso 1541 bei Sebastian Franck (2. Teil, Seite 48a)  und 1740 bei Sutor „Wein=Kannten“ (Der hundert Augige blinde Argos, Seite 150). Wer im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm nachliest, wird alle Formen als Ausdruck für Weinkanne finden. Mit Weinkanne ist es das Sprichwort, mit Weinkarte ist es ein Fehler. Selbst Wander hat es gewusst und bemerkt unter Freude Nr. 2: „Statt Weinkarte findet sich auch die Lesart Weinkanne.“ Trotzdem findet man in seinem Sprichwörter Lexikon beides: mit „Weinkarte“ unter Freude Nr. 2 und „Wein Kandel“ unter Freude Nr. 3, zwei Mal dasselbe Sprichwort unter verschiedenen Nummern.)


Alte Freunde, alten Wein und alte Schwerter soll man nicht vertauschen.


Alte Freunde und alter Wein sind am besten.


Altem Wein gehört kein neuer Kranz.


Alter Freunde, alten Weins und alter Schwerter soll man sich trösten.


Alter Wein, gesunder Wein.

Alter Wein, guter Wein.


Alt Freund, alt Wein, alt Geld führt (führen) den Preis in aller Welt.


An eine böse Sache soll man einen Trunk Wein gießen oder mit dem Gegenteil einen Trunk tun, so wird sie vertragen.


Auf andrer Leut Beutel einkaufen und Wein auf Kerbholz saufen, hat nie lang gelaufen.


Auf eine kalte Milch gehört ein Trunk Bier oder Wein.


Auf ein Trünklein Wein kommt Leib und Seele wieder zusammen.


Aus dem besten Wein wird der sauereste Essig. 


Aus Geld, Getreid und Wein mag ohn' Sünd kein Wucher sein.

(Wucher = in früheren Zeiten das Verleihen von Geld gegen Zinsen. Jede Art von Zinsen wurde Wucher genannt und mit der Herleitung aus der Bibel für Christen verboten. Somit wären nach damaligem Verständnis alle heutigen Bankangestellten Wucherer und Sünder. Heutiger Wucher dagegen sind überhöhte und sittenwidrig zu hohe Zinsen.)


Aus Most wird Wein.


Aus süßem Wein wird sauer Essig, aus Freunden unversöhnliche Feindschaft.


Bad, Wein und Weiber erquicken unsre Leiber. Bad, Wein und Weiber verderben unsre Leiber.

Das Bad und pfleg der Liebe Spiel und Wein macht Arm und Kranken viel.


Bei guten Tagen und Wein will das Podagra sein.

(Podagra = akuter Gichtanfall am Grundgelenk der großen Zehe. Auch akuten Gichtanfall an anderen Gelenken werden manchmal als Podagra bezeichnet. Das Sprichwort bedeutet, Podagra ist keine Krankheit einfacher Leute, sondern meist reicher, vornehmer Herren.)


Bei Vollen lernt man saufen, bei Krämern lernt man kaufen, bei Lahmen lernt man hinken, beim Wein lernt man trinken.


Beim Wein brennt die Liebe.


Beim Wein geht die Zunge auf Stelzen.


Beim Wein gelten Weinreden in ihrem Wert.


Beim Wein macht man Frieden und Verträge.


Beim Wein nicht viel gespielt, denn mancher rümpft sich und die Sau sticht.


Beim Wein wird mancher Freund gemacht, beim Weinen auf die Prob gebracht.


Bei vielem Wein mag niemand witzig sein.


Bei Weibern, Lieb und Wein pflegt allzeit Hader*14 zu sein.


Besser trinken von einer Fliege, als von einem Weidenblatt, denn das fällt ins Wasser, eine Fliege wohl in gutem Bier oder Wein liegt.


Besser: trink' Wein und erwirb, als: trink Wasser und verdirb.


Bier auf Wein, das lass sein; doch Wein auf Bier rath' ich dir (oder: behaget schier).

Bier auf Wein, das lass sein; Wein auf Bier, das rat ich dir.

Bier auf Wein lass sein; Wein auf Bier, rat' ich dir.

Wein auf Bier, rat ich dir; Bier auf Wein, das lass sein!


Bier und Wein folgt dem Zapfen.

Das Bier folgt dem Zapfen.

Das Bier und der wein folget dem Zapfen.


Bösen Wein soll man loben, der bedarf's, der gute lobt sich selbst wohl.


Böser Wein ist teuer.


Brot und Wein gibt auch eine Suppe.


Buhlschaft und Wein bringt Zank und Pein.


Darf Gott gute Hecht und rheinschen Wein schaffen, so darf man sie auch wohl mit Danksagung essen und trinken.


Das Fass kann nicht länger Wein geben, als drinnen ist.


Das Fass weiß am besten, was es für Wein in sich hat.


Das Glück ist ein so starker Wein, dass diejenigen, die einmal daran trunken werden, nicht eher als im Tode den Rausch ausschlafen.


Das Herz im Wein, die Gestalt im Spiegel.

Die Gestalt im Spiegel, das Herz im Wein.

Die Gestalt sieht man im Spiegel, aber das Hertz im Wein.

Die Gestalt sieht man im Spiegel, aber das Hertz sieht man im Wein.

Die menschlich Gestalt sieht man im Spiegel, aber das Herz im Wein.

Im Spiegel äuß'rer Schein, das Herz erscheint im Wein.

Im Spiegel sieht man die Gestalt, im Wein das Herz.

Wie im Spiegel die Gestalt sieht man das Herz im Wein.


Das Schwert tötet viele Leute, der Wein noch mehr.


Den Armen machet reich der Wein, drum sollt' er allzeit trunken sein.

(Einem Grundsatz, dem viele verfallen sind; warum sollten sich sonst so viele ständig sinnlos betrinken, um nicht reich zu werden. Richtig ist das Gegenteil: Weil sie sich ständig betrinken, sind so viele Trinker arm! Nur der Staat wird reich, durch die Branntweinsteuer.)


Den guten Wein und den tapfern Mann soll man nicht nach seinem Herkommen fragen.


Den Prozess mit Wein begießen hilft.


Der Aal stirbt nicht, er werde denn (zuvor) mit einem Trunk Wein begossen.


Der Edelwein am Rhein muss aller König sein.


Der Fisch will dreimal schwimmen, im Wasser, im Schmalz und im Wein.

Ein Fisch muss dreimal geschwommen haben; nämlich im Wasser, im Schmalz, im Wein.


Der Fisch will schwimmen! sprach jener, als er vom Kalbsbraten gegessen und Wein begehrte.


Der Geizige ist das Ross, das Wein fährt und Wasser säuft.


Der kühle Wein macht ein gut Latein.


Der Sommer gibt Korn, der Herbst gibt Wein, der Winter verzehrt, was beide beschert.


Der süße Wein, das stumme Geld, verkehren die Weisen in der Welt.


Der Teufel trinkt keinen Wein und ist doch der ärgste Schalk.


Der tut weislich, der Öl auf Essig, Honig auf Galle, Wasser auf starken Wein und auf scharfe Worte eine sanfte Auslegung gießt.

(weislich = wohlweislich, in weiser Voraussicht, klug.)


Der Wasserkrug ist nimmer klug, spricht der Wein.


Der Wein ersöffe im Wasser, hätt' er nicht schwimmen gelernt.


Der Wein für die Leute, das Wasser für die Gänse!


Der Wein gärt, wenn die Trauben blühn.


Der Wein hat einen unbeheben Mund und kurzen Atem.


Der Wein hat keine Deichsel.


Der Wein ist auf der Bleiche gewesen; hole der Teufel den Bleicher.

(Der Wein und das Wasser stritten sich früher, wer der Bessere sei und wem der Vorzug gehöre. Bevor sie sich einig wurden, kam der Gastwirt und mischte beide und der verdünnte Wein wurde bleicher als vorher. Das bedeutet, wenn der Wein auf der Bleiche gewesen war, wurde er meist vorher mit Wasser verdünnt.)


Der Wein ist ein Raufbold, er schlägt einem ein Bein unter.


(Der) Wein ist ein Wahrsager.


Der Wein ist gut, kann aber doch den Mann über die Stiege hinunterwerfen.

Der Wein ist gut, wenn er auch den Mann die Treppe hinunterwirft.

Wein ist gut, kann aber den Mann die Stiegen abwerfen.

Wein ist gut, kann aber doch den Mann die Stieg hinab werfen. (abwerfen).

Wein ist gut, ob er gleich den Mann die Stiege hinunter wirft. 


Der Wein ist heutigen Tages das beste Prüfungswasser der weiblichen Keuschheit.


Der Wein ist kein Narr, aber (er) macht Narren.


Der Wein kann schwimmen, darum ersäuft er nicht leicht, wenn die Wirte Wasser drein schütten.


Der Wein macht böse Leute.


Der Wein macht die Alten beritten.


Der Wein nimmt kein Blatt vors Maul.


Der Wein schämt sich nicht.


Der Wein schmeckt nach dem Fasse.

Der Wein schmeckt nach dem Stock.


Der Wein tut das Sein'; wenn er's nit tut, ist er nit gut.


Der Wirt lässt die Weine Hochzeit machen.


Die an der Muttermilch getrunken, die können auch hernach Wein trinken.


Die Armen kochen mit Wasser, die Reichen mit Wein.


Die Begierde ist ein Land, da das Korn allzeit in der Saat, der Wein in Trauben, die Bäume im Blühen, die Vögel in Schalen sind. Sie ist ein Traum ohne Schlaf und das Land des verlorenen Sohnes, da allzeit Hunger ist.

(Bei Winckler steht dieses Sprichwort unter Nr. 800/72 in einem Stück. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon macht Wander ganze drei daraus; Begierde Nr. 7 und 8 mit der korrekten Quellenangabe und „Die Begierde ist ein Traum ohne Schlaf.“ unter Begierde Nr. 9 ohne Quellenangabe.)


Die größten Räuber sind Weiber, Wein und Würfelspiel.

Die größten Räuber sind Wein und Würfelspiel und Weiber.


Die Liebe trinkt nicht Rotwein.


Die Nacht, die Liebe und der Wein, raten nicht viel Gutes ein.

Die Nacht, die Lieb, dazu der Wein, zum Bösen drei Ratgeber sein.


Dieses Jahr wächst wenig Wein – auf dem Schwarzwald.


Die Wahrheit ist des Weines, der Kinder und Narren.


Die Weinreden haben ihren Wert nur beim Wein.


Drei W bringen (uns viel) Pein: Weiber, Würfel und der Wein.

Drei W sind große Räuber: Wein, Würfelspiel und Weiber.  (Wein, Weiber, Würfelspiel.)


(Der) Durst macht aus Wasser Wein.


Ein Acker und ein Pflug, ein Wasser und ein Krug, durstige Leute und guter Wein, soll allzeit beieinander sein.


Ein geborgter Wein brennt einem im Halse, als wenn er voll Kellerhals wär.

(Kellerhals = anderer Name vom Echten Seidelbast (Daphne mezereum) aus der Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae). Wegen der Blüten im Vorfrühling wird die stark giftige frühere Heilpflanze als Zierpflanze genutzt. Symptome einer Vergiftung sind unter anderem Brennen und Anschwellen der Mundschleimhaut, der Lippen und der Zunge,Übelkeit und Erbrechen, Magenbeschwerden, Krämpfen und Durchfällen. Darauf beruht die volkstümliche Bezeichnung „Kellerhals“, die an das würgende und brennende Gefühl im Hals anspielt. 'Kellen' ist mittelhochdeutsch und bedeutet „quälen“.  Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Seidelbast)


Ein Glas Wein auf die Suppe ist dem Arzt einen Taler*34 entzogen.


Ein Gott, ein König, ein Pfarrer, ein Arzt, ein Hirt, ein Weib, ein Wein sagt wohl und fein, denn wenn ihrer mehr sind, so verderben sie es gemeiniglich.


Ein guter Wein macht ein fröhlich Herz.


Ein junges Weib und alter Wein, die schicken sich zum lustig sein.


Ein Pfennig ist zur Zeit so wert als ein Taler*33, ein Trunk Wasser ist so angenehm als ein Fass mit Wein.


Ein Quäntlein*27 Wein vertreibt im Leib viel Pein.


Ein schön und unzüchtig Weib ist wie ein Wein mit tödlichem Gift vermischt.


Ein voller Mensch ist gar ein Schwein, was kann dazu der edle Wein.


Ein Weib dem Weinstock ist gleich, gibt Schatten, ist an Früchten reich.


Ein Weib, ein Pferd und Wein sind drei betrügliche Waren.


Ein Weib, Wein, Würfel und die Hasen machen manchen Menschen rasen.


Ein Weinschlauch ist nüchtern ebenso klug als trunken.


Ein Weinstock kann nicht Feigen tragen, ein Feigenbaum nicht Öl.


Er fragt den Wirt, ob er guten Wein hat.


Er kühlt Wein im Glühofen.


Er lässt gern Wein aus anderer Leute Fässer.


Er sähe gern mit den Zähnen tanzen, wenn's nur nicht über seinen Brotkorb und Weinfass ginge.


Erst guter Wein, und wenn die Leute trunken sind, der schlechte, ist Wirtspraktik.


Es erfriert ihm kein Wein.


Es ertrinken mehr vom Wein als vom Wasser.


Es gibt bisweilen größere Schiffbrüche im Wein als auf der See, in Gläsern als auf Schiffen.


Es gibt mehr alte Weintrinker als alte Ärzte.


Es gibt zu viel Wein für die Messe und zu wenig für die Mühlen, also muss man ihn trinken, sagte der Domherr von Mainz.

Es wächst zu viel Wein für die Messe und zu wenig für die Mühlen, also trinkt man ihn.


Es ist kein schärferer Essig, als der vom süßen Wein gemacht wird.

Es ist kein schlimmerer Essig, als der vom süßen Wein kommt.

Der Essig wird sauer und scharf, der aus süßem Wein gemacht wird.


Es ist nicht selten in einer neuen Kanne alter und in einer alten Kanne neuer Wein zu finden.


Es kann nicht fröhlich mancher sein, er stecke denn voll Bier und Wein.


Es kommt ins Wirtshaus mancher rein, dem weder Bier gefällt noch Wein.


Es liegt in einem Eimer Wein viel Ehre.

(Wenn man einen Eimer Wein getrunken hat, wird man wahrscheinlich wegen Trunkenheit seine Ehre verlieren, da sie unwiederbringlich in den Eimer gefallen ist.)


Es steckt viel Ehr' und Freundschaft in einem Fass Wein.


Firnen Wein, Brezeln drein.


Fleisch macht Fleisch, Wein macht Blut und Brot erhält beides.


Frankenwein, Krankenwein - Neckarwein, Schleckerwein - Rheinwein, fein Wein.


Freundschaft, die der Wein gemacht, währt wie der Wein nur eine Nacht.


Gestohlen Wasser ist Wein.

Großer Rhein, saurer Wein, Kleiner Rhein, süßer Wein.

(Das bedeutet, regnet es viel, hat der Rhein viel Wasser und die Sonne scheint nur kurz, der Wein wird eher saurer. Regnet es wenig und die Sonne scheint lange, führt der Rhein weniger Wasser, aber durch den langen Sonnenschein wird der Wein süßer.)


Gute alte Käse und alter Fisch, Weißbrot und junge Hühner frisch, kalt Bier dazu ein springender Wein, in ehren ein schönes Mägdelein, wer da seine Zeit mit enden kann, der sag, er sei hier wohl daran.


Guter Wein bedarf keines ausgesteckten Reifs.

Guter Wein bedarf keines Busch!

Guter Wein bedarf keines Kranzes.

Guter Wein braucht kein Schild.

Wo guter Wein ist, braucht man keinen Kranz auszuhängen.

(Als nach dem Mittelalter vor ca. 500 Jahren immer mehr Menschen auf Reisen gingen, entstanden entlang der Hauptreisewege nach und nach Gasthöfe. In den kleineren und einfacheren Gasthöfen wurde eine Stange mit einem Krug oder Kranz oder einfach ein Besen über der Tür befestigt. Wo es den guten Wein gab, sprach sich herum und solche Häuser wurden auch ohne solche Kennzeichen bekannt. Daraus soll dieses Sprichwort entstanden sein, das auch in anderen Sprachen in Europa verbreitet wurde.)


Guter Wein hat auch Hefen.


Guter Wein ist der Alten Milch.


Guter Wein lehrt gut Latein.


Guter Wein macht böse Köpfe.


Guter Wein verkauft sich selbst.


Hab einen Pfennig lieb wie vier, fehlt dir`s an Wein, so trinke Bier.


Hamburger Bier wollte gern mit dem Wein um die Wette laufen.


Hast du nicht Wein, so trink Bier oder Wasser.


Haus und Hof sind ihm im Wein ertrunken.


Im Lande Hessen

Gibt's große Berge und nichts zu essen,

Große Krüg und sauern Wein;

Wer möchte wohl in Hessen sein?

Wenn Schlehn und Holzäpfel nicht geraten,

So haben sie weder zu sieden noch zu braten.


Im schwarzen unansehnlichen Fass ist oft sehr guter Wein.

In einem schwarzen Fass liegt oft guter Wein.

(Schwarz bedeutet hier alt, ein schwarzes Fass = ein altes Fass.)


Im Weinfass steckt viel Ehr und Freundschaft.


Im Weinhaus manchem mehr zerrinnt, denn er die Woch mit Arbeit gewinnt.


Im Wein ist Wahrheit.

Im Wein liegt die Wahrheit.

Im Wein liegt Wahrheit.

Wein sagt die Wahrheit.

(Dieses Sprichwort wird oft in seiner lateinischen Form gebraucht: In vino veritas. Der älteste Nachweis ist aber noch älter und soll auf den griechischen Dichter Alkaios von Lesbos (um 620 v. Chr. - 580 v. Chr.) zurückgehen, auf den ein Fragment der Sprichwörtersammlung des griechischen Sophisten Zenobios (ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts) hinweist.

In der Antike bedeutete es auch, dass Wein ein Weg zu Erkenntnis und Wahrheit sein könnte. Nach Tacitus sollen die Germanen bei Ratssitzungen immer Wein trinken, weil man betrunken vermeintlich nicht lügen könnte. Nach anderen Quellen wurden im Mittelalter Angeklagte betrunken gemacht, um schneller wahre Geständnisse zu bekommen. Alles positive Folgen, denen man aber nicht allzu sehr trauen sollte. Zudem ist zu viel Wahrheit auch nicht immer gern gesehen, was andere deutsche Sprichwörter bezeugen: 

Wahrheit findet keine Herberge. / Wahrheit tut der Zunge weh. / Wer die Wahrheit geigt, dem schlägt man den Fiedelbogen um den Kopf.

Selbst in EU-Ländern wurden Journalisten, welche Wahrheiten aufdecken wollten, ermordet. In Deutschland wird „Lügenpresse“ geschimpft, meist von denen, die selbst eine wahrheitsgemäße Berichterstattung verhindern und behindern.)


Im Wein soll man den Unmut vertrinken, nicht den Verstand.


In schöner Herberg verzapft man auch sauern Wein.


In Wein und Bier ertrinken mehr als im Meer.

In Wein und Bier ertrinken mehr denn im Wasser.


Ist die Wirtin schön, ist auch der Wein schön.


Je besser Wein, je schärfer Essig.


Jeder Wein hat seine Hefen, jedes Mehl seine Kleien.


Jedes Land hat seinen Teufel, der von Deutschland heißt Weinschlauch und Saufaus.


Je süßer der Wein, je saurer der Essig.


Jugend sei Rausch ohne Wein, Alter Wein ohne Rausch.


Junger Wein ist süß, hat aber viel Hefen.


Kein Brot ohne Krusten, kein Wein ohne Hefen, kein Baum ohne Rinde, keine Jugend ohne Fehler.


Kein Misswachs so groß, die Pfaffen haben doch Wein und die Elstern Nüsse.


Kluge Leute halten sich zu altem Wein.


Lumpenreben geben den besten Wein.


Lustig sein ist des Weins Gerechtigkeit.


Man gießt den Wein nicht in die Schuhe.


Man kauft den Wein nicht nach dem Ansehen.


Man kauft den Wein nicht nach der Gestalt (Form) des Fasses.


Man muss mancherlei anfangen, bis man den Wein in die Leute bringe.


Michelswein, süßer Wein.


Mit dem Alter ist es wie mit dem Wein: Es muss ein guter Jahrgang sein.


Mit Jesuiten-Chor, Benediktiner-Bett, Kapuziner-Tisch und Dominikaner-Wein, ist gut geistlich sein.


Mit Wein macht man den Psittich (Papagei) schwatzen.


Most, Wein und Hurerei machen toll.


Nah(e) beim Wein und weit vom Schuss.


Neuer Freund, neuer Wein.

Neuer Freund, neuer Wein: Lass ihn alt werden, so wird er wohl schmecken.

(Man weiß nie, ob er sich halten wird. Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach (neu 9, 10) alt 9, 15: „Ein neuer Freund ist ein neuer Wein; laß ihn alt werden, so wird er dir wohl schmecken. “ Bei Petri in Jahr 1605 steht noch die lange Form des Sprichworts entsprechend dem Bibelspruch. Später wurde er meist verkürzt wie oben bei Körte 1837 und Simrock 1846.)

Neue Weine sind süß, haben aber viele Hefen.


Nimmt der Wein den Kopf dir ein, sind auch die Füße nicht mehr dein.


Ohne Adams Rippe und guten Wein kann niemand recht fröhlich sein.


Ohne Frauen und Wein, kann niemand fröhlich sein.


Ohne Wein und Brot leidet Liebe Not.

Ohne Wein und Brot Leidet Venus Not.


Pfingstenregen, Weinsegen.


Reife Erdbeeren um Pfingsten bringen ein gutes Weinjahr.


Rheinleute, Weinleute.


Sauf Gänsewein, so fällst du davon ins Feuer nicht.


Sauren Wein muss man mit Wasser mischen, so lässt er sich trinken.


Schade um guten Wein in bösem Fasse.


Schönheit ohne Tugend ist verdorbener Wein.


So du das Essen mitbringst, brauchst du nur den Wein zu bezahlen.


Süßer Wein gibt sauern (scharfen) Essig.


Trink Bier, bis du Wein zu zahlen hast.


Trinke Wein, wie die Kuh Wasser.


Trink ich Wasser, so werd ich faul, trink ich Kofent, henk ich's Maul, trink ich Bier, so werd ich voll, trink ich Wein, so werd ich toll, drum weiß ich nicht wohl, was ich trinken soll.

(Ein Sprichwort, das schon 1605 in Petris Sprichwörtersammlung „Der Teutschen Weißheit“ enthalten ist und ebenso 1837 von Körte aufgenommen wurde, der dabei „henken“ in „hängen“ änderte. Ernst Rommel konnte die alte Schrift nicht lesen oder verstand den Ausdruck „Kofent“ nicht und änderte ihn 1868 in seinem Buch „Deutscher Spruchschatz“ in „Kaffee“. Andere stellten weitere Teile um, verkürzten den Text oder hatten andere Reihenfolgen: „Trink' ich Bier, so werd' ich faul; Trink' ich Wasser, häng' ich's Maul; Trink' ich Wein, so werd' ich voll; weiß nicht, was ich trinken soll.“ oder andere. Teilweise wird das Sprichwort fälschlich als Zitat von Johann Michael Moscherosch bezeichnet. Moscherosch lebte von 1601 bis 1669. Petri kannte das Sprichwort schon vorher, was seine Sammlung von 1605 beweist.

Kofent = (auch Nachbier, Afterbier, Dünnbier, Convenz-Bier) ein geringes, schwaches Bier, welches entsteht, indem man nach geschöpftem Bier, frisches Wasser auf die in dem Maischbottich befindlichen Trebern (bei der Bierherstellung anfallende Rückstände vom Malz) gießt. Der Name stammt aus den Klöstern vom Lat. Conventus. Konvent = Mitglieder eines Klosters; Klostergemeinschaft. Die Mönche im Konvent tranken bei den Mahlzeiten neben Wein dieses Bier. Quelle: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch, Bd. 2, S. 1681; und Bd. 3, S. 162.)


Trink Wasser wie ein Ochs und Wein wie ein König.


Trinke Wein, beschert dir Gott Wein.

Trink Wein, so beschert Gott Wein.


Trink Wein mit Ehren und Vernunft, das du ihn könntest sittig heim tragen.


Trink Wein und erwerb, trink Bier und verderb, trink Wasser und sterb: So ist besser Wein getrunken und geworben, denn Wasser getrunken und gestorben.

Trink Wein und erwirb, trink Wasser und stirb: Besser Wein getrunken und erworben als Wasser getrunken und gestorben.

Trink' Wein und erwirb1, trink' Bier und verdirb2, trink' Wasser und stirb; besser Wein getrunken und erworben, als Wasser getrunken und gestorben.


Übriger Wein macht Durst.


Verbotene Wasser sind oft besser als Wein.


Viele fallen durch das Schwert, mehr noch vom Wein.


Viel und groß Geschein, sauer und wenig Wein.

(Sprichwort aus dem Rheinland. Das bedeutet, man soll nicht zu früh dem bloßen Anschein folgen, sondern warten, bis die Dinge sich klären.)


Viel Wein und viel Most, ist des Biertrinkers Trost.


Von den Lumpen muss man den Wein kaufen.


Wanns Stündlein kommt, hilft kein verziehen, der Wein gärt und die Trauben blühen.


Was dem Weinstock das Schneiden, ist dem Menschen das Leiden.


Was der Mann kann, zeigt der Wein an.


Was einer am Trünklein Wein erspart, das muss er auf dem Siechbett verzehren.


Was hinterm Weine geredet wird, gilt nicht.

(„Wenn jemand in einem schweren Trunke einen Markt macht oder ein Verständiger mit einem Einfältigen, ist es ungültig“ Quelle: „Deutsche Rechtssprichwörter von E. Graf und M. Dietherr, 1864, Seite 232“ Das bedeutet, wenn jemand betrunken oder anders unzurechnungsfähig ist, kann er keine rechtswirksamen Geschäfte oder Verträge machen. Der Beweis hinterher wird jedenfalls schwierig.)


Was ist das Leben, wo kein Wein ist, halt aber Maß in allen Dingen.


Wasserkrug ist nimmer klug (spricht der Wein).


Wehe dem, der sich vor dreien nicht hütet: Wollust*35, Wein und Würfel.


Wehe denen, so Helden sind Wein zu saufen und Krieger in Völlerei.


Wehe der Heldenhaufen ob ihrem Weinsaufen.


Weiber, Wein und Würfel richten manchen zu Grunde.

Weiber, Wein und Würfelspiel verderben manchen, wer's merken will.


Wein auf Salat schad’t dem Doktor einen Dukat.


Wein behält nicht rein.

Wein hält nicht rein.

(In früheren Jahrhunderten lautete das Sprichwort wie oben. Erst bei Eiselein (1840) und Simrock (1846) wurde aus „behält“ das kürzere „hält“. Zur Bedeutung schrieb 1645 der Superintendent Dr. Salomon Glaß in seinem Buch „Ebrietatis infamia: Gründlicher Bericht von der schändlichen und hochschädlichen Sünde der Trunkenheit“ auf Seite 190: „Ich will jetzt anderer Ursachen, die uns das verdammte und leider allzu tief eingerissene Laster der Völlerei erleiden sollen geschweigen, als dass mancher damit in Leiden und Not gebracht wird, wie unsere alte Teutschen gesagt, Wein behält nicht rein. Voller Mund offenbart des Herzen Abgrund. Da werden oft die allerbesten Freunde uneins, schmähen, schänden und lästern einander, darauf Mord und Main erfolget. Ein volles Haus speit seinen Wirt aus.“ Das bedeutet, auch wenn ein anderes Sprichwort behauptet „Im Wein liegt Wahrheit.“, ist wie schon immer ein „zu viel“ ohne Ausnahme schädlich, wobei das Zu viel meist schon bei unbedeutenden kleinen Mengen liegt. Wein bleibt nicht rein, er vernebelt oft die Sinne und sät Streit und Zwietracht.)


Wein, Ehr, auch Geld und Gut verkehren der Weisen Mut.

Wein, Geld und Gut verkehren auch der Weisen Mut.

Wein, Geld und Gut verkehrt der Weisen Mut.

Zu viel Wein, Geld und Gut verkehrt der Weisen Mut.


Wein gibt Mut und frisches Blut.


Wein hat keinen Riegel vor.


Wein hat keinen Schrein.


Wein hat offnen Schrein.


Wein hilft dem Alten aufs Bein.

Der Wein hilft den Alten aufs Bein.

(Ein Trugschluss, meist zieht er allen, auch den Jungen, die Beine weg.)


Wein hinein, Scham heraus.


Wein, Hurenlieb und Kartenspiel hat gebracht in Not und Armut viel.


Wein ist der Poeten Heiliger Geist.


Wein lehrt lallen.


Wein macht aus manchem weisen Mann, dass er die Narrenkappe streift an.


Wein macht fröhliche Leute.


Wein macht neu Geblüt.


Wein macht Unmuts vergessen.


Wein mäßig trinken ist sehr gut, erfreut das Herz und gibt frisches Blut.


Wein muss man mit Wein löschen.


Weinreben machen die Männer zu Böcken und die Weiber zu Geißen.


Wein red't viel; aber bös Latein.

Der Wein redet schlecht Latein.

(Ein Sprichwort, das meist zutrifft, selten gilt das Nachfolgende. Der Wein löst die Zungen, aber selten kommt dann etwas Vernünftiges oder gar Brauchbares, und wenn, dann nur für andere, die Geheimnisse erfahren.)


Wein scheint oft schön im Glas und hat doch keinen Geschmack.


Wein schiebt keine Riegel vor.


Wein spricht Latein.


Wein trinken heißt Wein bezahlen.

Wein trinken, Wein bezahlen.

Wer Wein trinkt, muss Wein bezahlen.


Wein und Bier folgen dem Zapfen.


Wein und Bier schmeckt süß, versauf ich gleich die Schuh, behalt ich doch die Füß.


Wein und Brot gibt auch eine Suppe.


Wein und Saitenspiel erfreuen das Herz.


Wein und Weiber betören die Weisen.

(betören = aus dem Mittelhochdeutschen = betrügen - zum Toren machen. Jemanden hinreißen, berücken verliebt machen, der nüchternen Überlegung berauben, zu etwas verführen. Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 19, 2: „Wein und Weiber betören die Weisen;“)


Wein und Weiber machen alle Welt zu Narren.


Wein, Weiber und Würden ändern den ganzen Menschen.


Wein, Weißbrot, gebraten Fleisch und Fisch, das macht das Blut und leben frisch.


Wen blendet nicht Spiel, Zorn, Buhlschaft und Wein?


Wenn der Wein eingeht, geht der Mund auf.


Wenn der Wein niedersitzt, schwimmen die Worte empor.


Wenn der Wein verschüttet ist, so schöpft man wieder so viel auf, als man kann.


Wenn der Wein vom Fass abgelaufen ist, so verlaufen sich auch die Tischfreunde.


Wenn der Wein zu wild wird, so schlag ihn mit der Wasserstange, damit er dich nicht schlage.

Will der Wein zu wild sein, so schlag ihn mit der Wasserstange.


Wenn die Gans das Wasser sieht, so zappelt ihr der Steiß, und wenn der Mönch Wein riecht, so vergisst er den Psalter.


Wenn du studirest fein, so issest du Hühner und trinkest Wein; lernest du nichts denn übel, so musst du mit den Säuen essen aus'm Kübel.

(Ein Sprichwort, das schon vor 500 Jahren in etlichen Sammlungen zu finden war, heute aber leider bei vielen Jüngeren nicht mehr bekannt ist. Warum sonst meinen immer mehr Ausbildungsbetriebe, die Bewerber für Lehrstellen sind vielfach nicht mehr ausbildungsfähig?)


Wenn eine Jungfrau Wein trinkt und den Gesellen mit Augen winkt, und scharrt mit Füssen auf der Erden, so ist sie ein Hur oder wills bald werden.


Wenn ich gutes Wasser habe, lass ich das Bier stehen und trinke Wein.


Wenn ist gebraten wohl das Schwein, so gehört dazu ein guter Wein.


Wenn man den Weinstock nicht beschneid, so schmeckt der Wein nicht.


Wenn man einen Streit mit Wein begießt, richtet man mehr aus als (wie) mit einem Prozess.


Wenn man getrunken, so weiß jedweder, wie ihm der Wein geschmeckt.


Wenn man Wein ablässt, (so) laufen die Hefen mit.


Wenn sich Koch und Keller zanken, so merkt man am besten, wo der Wein geblieben.

(Dazu die Erklärung von Wander: „Wenn schlechte Leute uneins werden, kommen ihre Handlungen an den Tag.“)


Wenn's Kind zahnt, soll die Mutter den Unterrock verkaufen, um ihm Wein zu geben.


Wenn Wasser Wein wäre, wer wüsste, wer Wirt wäre?


Wer allzeit kann erraten, was Korn und Wein wird gelten, der kann nicht arm sein.


Wer den Wein getrunken, der trinke auch die Hefen.

Wer den Wein hat getrunken, der soll auch für gut haben, wenn er auf die Hefen kommt.


Wer gern trinkt, dem beschert Gott genug; ist's nicht Wein, so ist es Wasser.


Wer gern Wein trinkt, der soll ihn auch bezahlen oder erwerben.


Wer leidet, dass ihn drückt sein Schuh und ihn sein Weib im Weinhaus sucht, der gehört wohl recht ins Narrenbuch.


Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.

(Zu diesem Sprichwort der Kommentar 1873 von Wilhelm Binder: “Ein bekanntes Sprüchlein Dr. Luthers. – Hätten alle die, welche sich nach dem großen Reformator nennen, seine übrigen Aussprüche und Lehren ebenso gut in Kopf und Herz, wie obigen Spruch, der nur gar zu oft zur Entschuldigung von Ausgelassenheiten aller Art dienen muss: wie ganz anders und – viel besser, wäre in vielen Dingen die evangelische Sache bestellt!“ Wahrscheinlich liebte auch Wander diesen Spruch, da er ihn gleich 3 Mal in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon aufführt. Die ersten beiden Male ohne deutsche Quellen, das 3. mal zusätzlich mit 4 deutschen Quellenangaben: Lieben Nr. 130, Weib Nr. 1327 und Wein Nr. 631.)


Wer nicht Wein hat, der muss sich mit dem Bier und Wasser behelfen.


Wer redet gut Latein, der trinke guten Wein.


Wer sitzt bei Bier und kalten Wein, der lass die Metz eine Metze sein, und halt sich von ihr keusch und rein.

(Metze = Bezeichnung aus dem Spätmittelalter für Prostituierte. Ursprünglich ein Mädchen von geringem Stand. Andere Bedeutung kann auch eine Koseform vom Vornamen Mechthild, Mathilde sein.)


Wer täglich im Wein schwimmt, muss endlich drin ersaufen.


Wer trunken wird, ist schuldig, nicht der Wein.


Wer will mit gehn zum Bier und Wein, der leg' sein Geld her bei das mein.


Wie das Fass, so der Wein.


Wie das Maul, so der Wein.


Wie Feuer viel Schaden stets gebiert, wenn man drein bläst und es anfacht, also beim Wein Unzucht entbrennt, wenn sie ein wenig Ursach find.


Wie Vielen hat der Wein das Leben schon gestohlen; es fallen ihrer mehr durch Becher als Pistolen.


Will er Ja, so will sie Nein, will er Bier, so will sie Wein.


Will man guten Wein trinken, so müssen die Trauben gekeltert werden.


Willst du wissen, wer einer sei? Füll' ihn wohl (voll Weins) und merk's dabei.


Wo der beste Wein wächst, (da) trinkt man den schlechtesten.


Wo Wein eingeht, da geht der Witz aus.

Wenn Wein eingeht, geht Witz aus.


Wo Wein geht ein, geht Scham aus.


Zu Bacharach am Rheine, zu Klingenberg am Maine, zu Würzburg an dem Steine, da wachsen gute Weine.


Zufrieden sein (ver)wandelt Wasser in Wein.


Zu seiner Zeit gilt ein Trunk Wasser ein Glas Wein, ein Heller einen Gulden.

Zu Zeiten gilt ein Becher Wasser mehr, als ein Eimer Wein und ein Groschen mehr als ein Gulden*13.

Es gilt ein Trunk Wassers zu seiner Zeit ein Fass mit Wein, ein Heller*17 ein Gulden*13.


Branntwein in deutschen Sprichwörtern


Branntwein bezeichnet allgemein alle durch Brennen (Destillation) hergestellten Spirituosen und deren Mischungen mit mehr als 15 Vol.-% Alkohol. Die ursprüngliche Bedeutung, gebrannter Wein wird heute meist als Weinbrand bezeichnet. Im Steuergesetz gab der Branntwein der Branntweinsteuer (2017 ausgelaufen, jetzt Teil des Alkoholsteuergesetzes) ihren Namen. In der aktuellen EU-Verordnung ist Branntwein heute eine von 46 Kategorien verschiedener Spirituosen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Branntwein


Alle Morgen Branntwein macht die großen Taler*34 klein.


Alles mit Maß, sagte der Bauer, da trank er eine Maß Branntwein.


Branntwein ist morgens Blei, mittags Silber, abends Gold.

(Das Sprichwort gilt nur, wenn der Branntwein schluckweise als Medizin genommen wird und nicht in Mengen getrunken.)


Knoblauch und Branntwein wollen beisammen sein.


Pfefferkuchen und Branntwein wollen stets beisammen sein (wolln allzeit beieinander sein).


Wein den Hänsen, Wasser den Gänsen, Bier den Bauern, Branntwein den Huren.


Malvasier in deutschen Sprichwörtern


Malvasier, Malvasia oder Malvoisie sind in südlichen Ländern eine sehr verbreitete Rebsortenfamilie. Viele dieser Sorten sind antiken griechischen Ursprungs. Der Name leitet sich vom italienischen Namen Malvasia für die griechische Stadt Monemvassia auf der Halbinsel Peloponnes ab, die im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz und eine Festung des Byzantinischen Reiches war. Es ist die Bezeichnung für verschiedene likörartige süße und schwere Weißwein, die ihren Ursprung auf Kreta und in Griechenland haben. Schon die Römer tranken Malvasier, später auch Martin Luther und Autoren wie Shakespeare, Joseph Victor von Scheffel und Thomas Mann in ihren Werken. 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Malvasier


In deutschen Sprichwörtern ist Malvasier die Bezeichnung für etwas Gutes, Wertvolles, aber Unerreichbares, weshalb es durch etwas stellvertretendes anderes ersetzt werden muss.


Breslauer Bier ist der Schlesier Malvasier.


Gestohlen Wasser ist Malvasier.

Gestohlen Wasser ist Malvasier, gestohlen Brot ist süß wie Lebkuchen.

(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 9, 17: „Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt fein.“)


Naumburger Bier ist der Thüringer Malvasier.


Torgauer Bier ist der Armen Malvasier.


Verbotenes Wasser ist Malvasier.


Most in deutschen Sprichwörtern


Most ist der durch Keltern (Pressen) gewonnener unvergorene oder angegorene  Fruchtsaft. Die üblichen Früchte sind Äpfel (Apfelmost), Birnen oder Trauben (Traubenmost als Vorstufe zum Wein). Der Traubenmost auch Keltersaft genannt, wird in speziellen Keltern ausgepresst, um ihn von den Fruchtteilen zu trennen, um danach bei bestimmter Temperatur gären zu lassen. In speziellen Fässern, heute meist in Stahltanks, vergärt der Most zu Wein und es bildet sich Alkohol, der Charakter und das Bukett. Durch Zugabe von Zucker, Hefen und Kohlendioxid kann die Mostgärung beeinflusst werden.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Most_(Getränk)


Alter Schlauch hält (fasst) neuen Most nicht.

(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 10, 16: „Man füllt auch nicht jungen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche.“)


Aus Most wird Wein.


Er bessert sich wie des Köhlers Most, aber er ist zu Essig worden.

Er bessert sich wie Kolers Most, der ist Essig worden.

Wie 's Kohlers Most, dear ist zäh worda.

(Die obere Version ist aus dem Buch „Wahrheit und Dichtung“, einer Sammlung Schweizerischer Sprichwörter von Melchior Kirchhofer (Seite 143), unter der Überschrift „Die Busse“. Eiselein übernahm 1840 das Sprichwort, etwas verändert (Mitte), ebenso Simrock 1846. Die untere Version ist aus Anton Birlingers Buch „So sprechen die Schwaben“ (Seite 9, Nr. 76) aus dem Jahr 1868)


Er weiß, wo Barthel den Most holt.


Junger Most zersprengt die alten Schläuche.

Man fasst nicht Most in alte Schläuche.

(Sprichwort in verschiedenen Variationen nach der Bibel: Luther-Bibel 1912: Das Lukasevangelium 5, 37: „Und niemand fasst Most in alte Schläuche; sonst zerreißt der Most die Schläuche und wird verschüttet, und die Schläuche kommen um.“; Das Matthäusevangelium 9, 17: „Man fasst auch nicht Most in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche und der Most wird verschüttet, und die Schläuche kommen um.“; Ebenso Markus 2, 22 und Hiob 32, 19)


Most, Wein und Hurerei machen toll.


Viel Wein und viel Most, ist des Biertrinkers Trost.


Weinberge und Weinbeeren in deutschen Sprichwörtern


Ein Weinberg, Rebberg, Weingarten oder Wingert ist eine für den Weinbau landwirtschaftlich genutzte Fläche in Steil-, Hang- oder Flachlage. Wegen der optimalen Sonneneinstrahlung sind sie in Deutschland meist nach Süden oder Westen ausgerichtet. Je nach Steilheit der Lage sind traditionelle Weinberge zur Verringerung der Hangneigung mit Trockenmauern terrassiert. Mehrere aneinander liegende Einzelgrundstücke mit vergleichbaren Standortbedingungen bilden Weinbaugebiet, wie Mosel, Pfalz, Baden, das Frankenland und Rheinhessen.

Der steilste Weinberg Europas ist mit bis zu 65 Grad Steigung (90 Grad ist senkrecht) der Calmont beim Dorf Bremm an der Mosel. Der Calmontgipfel liegt 293,1 m über der Mosel, 380,6 m über dem Meeresspiegel.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Weinberg

               https://de.wikipedia.org/wiki/Calmont


Der Hunger ist ein guter Koch und das beste Gewürz, er macht aus Schlehen Weinbeeren, aus rohen Bohnen Gebratenes.


Die Hand von der Butten, es sind Weinbeeren drin.

Die Hand vom Butte, es sind Weinbeer drinn.


Drei W machen viel Beutel leer: Würfel, Weiber, Weinbeer'.


Fang an deinem Weinberg an, zu schneiden.


Wenn die Väter saure Weinbeeren essen, so werden den Kindern die Zähne stumpf davon.


Wer einen Weinberg pflanzt, der isst von seiner Frucht.


Wer ein schönes Weib, ein festes Schloss an der Grenze und einen Weinberg an der Straße hat, ist niemals ohne Anfechtung.