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Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

Deutsche Sprichwörter

Kategorie Augen


Das Auge ist ein Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen. Es ermöglicht das visuelle Sehen. Die Aufnahme der Reize geschieht mit Hilfe von Fotorezeptoren, Die lichtempfindlichen Nervenzellen (Fotorezeptoren) im Auge, werden durch die unterschiedlichen Wellenlängen elektromagnetischer Strahlung angeregt und senden entsprechende Signale zum Sehzentrum im Gehirn, das daraus das Bild zusammensetzt.

 Je nach Tierart unterscheiden sich die Augen in Aufbau und Funktionalität teilweise erheblich. Ihre Leistungsfähigkeit ist an die Anforderungen für den jeweiligen Organismus angepasst. Die Anzahl der Augen ist ein evolutionäres Ergebnis der Lebensumstände. Manche Tiere benötigen nur eine grobe Unterscheidung von Hell und Dunkel oder sind blind wie der Maulwurf, der unter der Erde sowieso nichts sehen kann. Andere erkennen Kontrast- und Bewegungsmustern und unterschiedliche Farben.

 Manche Augen können nur die Richtung der Lichtquelle erkennen, andere wie das Facettenauge von Fliegen haben eine fast 360° Rundumsicht. Zwei Augen nebeneinander in eine Richtung ermöglichen das räumliche Sehen mit der Abschätzung von Entfernungen. Raubtier haben zwei nach Vorne gerichtete Augen für die Jagd. Pflanzenfresser haben seitliche Augen für bessere Rundumsicht, um Fressfeinde schneller zu erkennen.

 Augen in deutschen Sprichwörtern sind nicht immer zum Sehen da, sie bedeuten oft auch etwas anderes. Ebenso sind Augenblicke in Sprichwörtern wie im wirklichen Leben im Augenblick vorbei. Manche Menschen haben Augen und sehen trotzdem nicht das Offensichtliche. Nicht nur Felder und Winkel haben Augen und nicht nur beim Kauf sollte man selbst die Augen aufmachen und besser zweimal hinsehen. Manchmal sind sogar hundert Augen zu wenig und manches ist anders, als es scheint, auch bei einigen deutschen Sprichwörtern.


Quellen:

 https://de.wikipedia.org/wiki/Auge

 https://de.wikipedia.org/wiki/Facettenauge

 https://de.wikipedia.org/wiki/Flachauge

 https://de.wikipedia.org/wiki/Wirbeltierauge

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Augen in deutschen Sprichwörtern:

Allein der Arme tut Unrecht und hat das Kalb in ein Auge geschlagen.


Ansehen der Person macht scheele*29 Augen.


Auf der Stirn und in den Augen kann man die Briefe des Herzens lesen.


Auf hohe Leute sind viele Augen gerichtet.


Augen auf, Kauf ist Kauf.

Bei jedem Kauf heißt's: „Augen auf!“


Augendienern darf man nicht glauben.

Einem Augendiener soll man nicht glauben.

(Augendiener = Diener oder Bediensteter, der nur arbeitet und zu Diensten ist, solange er gesehen wird. Ein Diener, der nur zum Schein dient, aber sonst nur herumsteht und nichts bewerkstelligt. Ein Schmeichler; Kriecher, Speichellecker, Heuchler oder anderes Gleichwertiges. Ein altes Wort, das nach dem 18./19. Jahrhundert nicht mehr in gebrauch ist.)


Augendienen tut nie kein Gut.


Augenfreund, Rückenfeind.

(Augenfreund = Genau wie der Augendiener, einer, der nur freundlich tut, solange man ihn sieht, hinterm Rücken una außer Sichtweite, verhält er sich ganz anders bis zum Gegenteil dessen, was er vorgibt.)


Augenfreunde, falsche Freunde.


Augen, Glauben, Glimpf*12, leiden keinen Schimpf.

Glauben, Auge, Glimpf*12, leiden keinen Schimpf.


Augenlust bringt Unlust.


Augenschein ist aller Welt Zeugnis.

(Als Rechtssatz deutet es die Regel an, dass die Aussage der Zeugen sich auf deren eigene sinnliche Wahrnehmung stützen soll.)


Augen sind der Liebe Boten.


Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Aug um Auge, Zahn um Zahn.

(Der Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Altes Testament, 2. Buch Mose 21, 24, dort geht es noch weiter: Hand um Hand, Fuß um Fuß. Mose 21, 25: Brandmahl um Brandmahl, Beule um Beule, Wunde um Wunde. In Mose 21, 23 lautet der Anfang dieser Aufzählung: Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben,. Es ist die Ausrede von vielen, um Terror und Gewalt auszuüben, da es immer irgendwo einen vorgeblichen strafenswerten Grund zu finden gibt. Mahatma Gandhi sagte dazu, eine strickte Befolgung dieses aus dem Zusammenhang gerissenen Bibelzitats, würde die Welt erblinden lassen.)

Bericht mit einer ausführlichen Analyse von der Uni Heidelberg:  https://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca03-3/auge.html


Aus den Augen, aus dem Sinn.

Fern aus den Augen, fern aus dem Sinn.

Hin ist hin, aus den Augen, aus dem Sinn.

Weit von den Augen, weit vom Herzen.


Aus einem unbeständigen Gemüt, wankelbaren Augen und Füßen wird selten was Gutes.


Aus vier Augen sieht die Welt viel heiterer aus als aus zweien.


Bei Mägdlein von achtzehn Jahren

Mit schwarzen Augen und gelben Haaren,

Mit weißen Händen und schmalen Lenden

Mag einer wohl sein Leben enden.


Bescheidene Frauen haben an den Ohren noch Augen.


Beschwernis ist wie ein Rauch in Augen, wie ein Holzapfel in Zähnen.


Besser blind an den Augen, als blind am Gemüt.


Besser rote Augen, als ledige Lucken.

Es ist besser rote Augen, denn ledige Gruben.

(Mit den Lucken und Gruben sind die Augenhöhlen gemeint. Wenn sie ledig sind, befinden sich darin keine Augen, das bedeutet, man ist blind.  Besser die Augen sind rot vom Weinen oder anderem, heute oft durch Heuschnupfen und Allergien, als das man Blind ist.)


Betrug macht einen Nebel vor die Augen, schleift glatte Worte, rückt einem den Stuhl, verkauft den Wind, legt Speck auf die Falle.

(Gleiches macht Wander in den 5 Bänden seines Deutschen Sprichwörter Lexikons. Aus diesem einen Sprichwort in der Sprichwörtersammlung von Lehmann (Seite 92, Nr. 45) aus dem Jahr 1630 macht Wander 1867 gleich fünf einzelne, indem er alles auseinanderreißt und neu zusammensetzt unter Betrug Nr. 10, 12, 13, 14 und 21. Gleiches machen bis heute etliche andere, die nur von Wander abschreiben, ohne selbst in den Quellen zu suchen.)


Blaue Augen, Himmelsaugen, braune Augen, Liebesaugen, schwarze Augen, Diebesaugen.

(Wer sich auf dieses Sprichwort verlässt, der ist meist von allen guten Geistern verlassen.)


Blöde Augen können die Sonne und Wahrheit nicht leiden.

Blöde Augen scheuen das Licht.

(Unter Blöde sind hier die bösen Augen gemeint, die das Sonnenlicht scheuen, welches die Wahrheit ans Licht bringt.)


Böse Augen sehen nichts Gutes.

Böse Augen sehen nie nichts Gutes.

(Böse Menschen legen alles böse und schlimm aus und trauen anderen nur unlautere Beweggründe für deren Handlungen zu. Sie schließen von sich auf andere.)


Böse Augen und bös Gewissen können das Licht nicht leiden.


Böses Gewissen verraten die Augen.


Braune Augen, liebe Augen.


Braune Augen sind gefährlich, aber in der Liebe ehrlich.


Buhlschaft schlägt zu den Augen heraus.


Büsche haben Ohren und Felder Augen.


Das Auge des Herrn schafft (fördert) mehr als seine beiden Hände.


Das Auge des Herrn macht das Pferd fett (das Vieh feist).

(Wenn der Herr selbst Aufsicht führt und ein Auge auf alles hat, gedeihen Hauswesen, Geschäft, Wirtschaft und auch die Tiere am besten.)


Das Auge, des Herzens Zunge.


Das Auge isst mit.


Das Auge ist des Herzens Zeuge.


Das Auge kennt kein Verbot.


Das Auge sieht sich nimmer satt.

(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Der Prediger Salomo 1, 8: „Das Auge sieht sich niemals satt,“ Das 1. Kapitel des Prediger Salomo handelt von der vergeblichen Mühe der Menschen, da man doch immer dasselbe sieht, wie die Sonne auf- und untergeht und am nächsten Tag an alter Stelle wiederum aufgeht. Genauso meint das Sprichwort, ist das Tun und Trachten der Menschen immer das Gleiche, 1, 14 „wie das Haschen nach Wind.“)


Das Auge sieht's, im Herzen glüht's.


Das Feld hat Augen, der Wald Ohren.

Der Wald hat Ohren, das Feld hat Augen.

Felder haben Augen, Wälder haben Ohren.

Wald hat Ohren, Feld hat Augen.

Der Busch hat Ohren, das Feld hat Augen.

Der Busch hat Augen, der Wald hat Ohren.


Das war getroffen, sagte der Jung, da schmiss er seiner Mutter ein Aug aus dem Kopf.


Das Zepter soll Augen haben.


Den Geiz, das Aug und Bettel kann niemand füllen.

Den Geiz und die Augen kann niemand (er)füllen.


Den Himmel in'n Augen, die Welt zu'n Füßen.


Der Augenschein ist aller Zeugen bestes.


Der Bauch lässt sich bald sättigen, die Augen nicht (nimmer).


Der Dünkel und dünkt mich, ist ein großer Klotz, der vor den Augen liegt, das kein Licht kann hinein scheinen.


Der Frau Augen kochen wohl, die der Magd nicht.

Der Frauen Auge kochet wohl.

Der Frauen Augen kochen wohl, der Magd Augen nimmermehr.

Der Hausfrau Augen kochen wohl.


Der Hahn schließt die Augen, eh er kräht - weil er's auswendig kann.


Der Herr sieht mit einem Auge mehr als der Knecht mit vieren.

Der Herr sieht mehr mit einem Auge mehr als die Diener mit vieren.


Der Hunger scheint ihm zu den Fenstern (Augen) heraus.


Der ist ein Heuchler, der einen unter Augen lobt.


Der ist ein Narr, der sich die Augen ausreißt, damit auch andere blind sein mögen.


Der muss Luchsaugen haben, der eine Jungfrau will erkennen.


Der Neid hätte gern nur ein Aug, dass der nächst gar blind wäre.


Der Neid schaut ihm zu den Augen heraus.

Der Neid sieht ihm aus den Augen.

Es schaut ihm der Neid zu den Augen heraus.


Der Schein gehört auf die Augen.


Der Schneider kommt ihm in die Augen

(Mit diesem Schneider ist der Schlaf gemeint, wenn die Augen vor Müdigkeit zufallen.)


Der Tod sieht ihm zu den Augen heraus.


Der Vater sieht nicht wohl, die Mutter drückt ein (tut das) Auge zu.


Der Weise hat seine Augen im Kopf, der Narr in den Füssen.

(Ein Sprichwort, das schon 1685 in der Sammlung von Paul Winckler enthalten ist (Nr. 1900/24). Ein dem Sprichwort entsprechender Text steht in der Bibel: Der Prediger Salomo 2,14: Luther-Bibel 1912 „13 Da ich aber sah, dass die Weisheit die Torheit übertraf wie das Licht die Finsternis; 14 dass dem Weisen seine Augen im Haupt stehen, aber die Narren in der Finsternis gehen; und merkte doch, dass es einem geht wie dem andern.“. In der Einheitsübersetzung von 1980: „Der Gebildete hat Augen im Kopf, der Ungebildete tappt im Dunkeln. Aber ich erkannte auch: Beide trifft ein und dasselbe Geschick.“ Schlachter Bibel 1951/2000: „Der Weise hat seine Augen im Kopf; der Tor aber wandelt in der Finsternis. Zugleich erkannte ich jedoch, dass ihnen allen das gleiche Geschick begegnet/widerfährt.“)


Des Herren Aug ist der beste Mist.

Des Herrn Auge ist der beste Mist auf dem Acker.


Des Herrn Auge düngt den Acker.

(Das Sprichwort bedeutet, wenn man selbst auf die eigenen Dinge achtet, ist man sorgfältiger und genauer, als jeder nur für die Arbeit beauftragte Angestellte. Selbst wird man auch kleinere Fehler und Mängel bemerken und umgehend korrigieren. Für Angestellte oder Beauftragte bedeutet es nur mehr Arbeit ohne eigenen Zugewinn und wird deswegen öfters unterlassen.)


Des Herrn Auge füttert das Pferd wohl.

Des Herrn Auge macht das Pferd fett.

Des Herrn Fuß macht das Pferd feist.

Des Herrn Auge macht das Vieh feist.

Des Herrn Auge macht das Vieh fett.


Des Herzens Aug gibt kein Pfand und wandert doch durch Meer und Land.


Des Weibes Aug ist ein Feuerspiegel.


Deutscher Sinn ist Ehrenpreis, deutsches Herz Vergissmeinnicht, deutsche Treue Augentrost.


Die Augen glauben sich selbst, die Ohren (glauben) anderen Leuten.


Die Augen haben mehr Glauben als die Ohren.


Die Augen kann niemand erfüllen.


Die Augenlust betrügt viel.

(Erklärung dazu im Gramatisch-kritischem Wörterbuch von Johann Christoph Adelung (1793 - 1801): „Die Augenlust ist das Vergnügen, welches durch das Anschauen einer Sache erwecket wird, und die Begierde, welche dadurch entstehet.“)


Die Augen müssen vorm Bauch voll sein.


Die Augen sind der Liebe Pforten.

Die Augen sind der Liebe Tür.

Die Augen sind der Liebe Tür, was die Augen sehen, das geht in Sinn.

(Ganz ähnlich auch ein anderes Sprichwort: „Liebe hat ihren Sitz in den Augen.“)


Die Augen sind der Spiegel der Seele.

(Vor 250 Jahre war dieses Sprichwort als Übersetzung des französischen Sprichworts „Les yeux sont le miroir de l'âme.“ dokumentiert. So zum Beispiel in dem Buch „Nouveau Dictionnaire francois-allemand et allemand-francois“, Band 2 aus dem Jahr 1762, Seite 666. Erst im 19. Jahrhundert vereinzelt und im 20. Jahrhundert vermehrt, wurde das Sprichwort auf deutsch ohne Nennung des tatsächlichen Ursprungs gebraucht.)


Die Augen sind des Leibes und aller Glieder Licht dadurch sie regiert und geleitet werden.

(Christoph Lehmann kommentiert dieses Sprichwort 1630 mit: „also sind die Obrigkeiten der Untertanen Augen und Licht und sollen die Untertanen sich des Sehens und Leuchtens nicht anmaßen.“ Das ist eine Sichtweise, die mündige Bürger heute nicht mehr teilen können,. Diktatoren wie der russische Präsident Putin sind heute der gleichen Meinung wie die absolutistischen Könige und Kaiser vor Jahrhunderten und mancher neu gewählte Präsident wie der amerikanische 2025 liebäugeln damit.)


Die Augen sind (manchmal) größer (weiter) als der Bauch.

Die Augen sind immer größer denn der Bauch.


Die Augen sind keinem aus Butter gemacht.


Die Augen sind sowohl vorm Bösen zu bewahren, als das Herz.


Die Augen verraten den Arsch.


Die Bosheit steht dir in den Augen.


Die Fürsten haben viele Augen, lassen aber nur zweie sehen.


Die Natur lässt sich leicht sättigen, das Auge nimmer.


Die Ohren, Augen, haben auch ihre Zungen.


Die Scham ist in den Augen.


Die Tat steckt einem im Angesicht, die Scham in Augen.


Die Tochter lässt man vor der Mutter hergehen, dass die Mutter ein fleißiges Auge auf sie haben mag.


Die Toten eröffnen die Augen der Lebendigen, denn wenn jene ihre Augen geschlossen, so sehen die Kinder allererst, was sie ihnen beigelegt haben.


Die Untertanen schlafen mit des Fürsten Augen.


Die Welt ist kein Krähennest oder Ochsenauge.


Draußen hat er hundert Augen, daheim ist er ein Maulwurf.

Draußen hat man hundert Augen, daheim kaum eins.

Draußen hundert Augen, daheim ein Maulwurf.


Drei Dinge sind lästig: ein Wurm im Ohr, ein Rauch im Aug(e), ein zänkisch Weib im Hause.


Du kannst Gott keinen blauen Dunst vor die Augen machen.


Durch die Augen wird das Herz verwundet.


Du siehst den Splitter in deines Bruder Auge, aber den Balken in deinem Auge siehst du nicht.

Mancher hat einen Balken in seinem Auge und will einem andern ein Splitterlein ausziehen.

Man sieht den Splitter im fremden Auge, im eigenen den Balken nicht.

Splitterrichter vergessen ihren Balken und ärgern sich über den Splitter in des Nächsten Auge.

Torheit ist's, den Splitter in der andern Auge bemerken, aber den eignen Balken nicht fühlen.

Warum siehst du den Splitter in deines Bruders Auge und siehst den Balken in deinem eigenen Auge nicht?

Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders und den Balken im eigenen nimmst du nicht wahr.

Wenn man den Balken im Auge hat, darf man für den Splitter des andern nicht sorgen.

Wer den Splitter richten will in eines andern Aug, der sehe zuvor auf den Balken in seinem eignen Aug.

Werd erst an deinem Balken Ritter, danach zieh aus des Nächsten Splitter.

Wer selbst einen Balken im Auge hat (und behält), der will aller Welt den Splitter herausziehen.

Zieh als Erstes den Balken aus deinem Auge.

(Hier sind über 10 Variationen eines Sprichwortes aus den letzten 500 Jahren bis heute, dessen Ursprung in der Bibel zu finden ist:  Evangelium nach Matthäus 7.4-5. Unter 7, 5 steht: „Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruder Auge ziehst.“ Das Sprichwort bedeutet, kleine Fehler sieht man und kritisiert sie sofort bei anderen, die eigenen größeren werden aber übersehen.)


Ehre, Glauben und Augen leiden keinen Scherz (vertragen keinen Spaß).


Eigenliebe macht die Augen trübe.


Ein Auge ist Notdurft, zwei Hoffart.


Ein Augenzeuge gilt mehr denn zehn Ohrenzeugen.

Besser ein Augen- als zehn Ohrenzeugen.


Ein Aug ist lieb.


Ein Blinder kann nicht verrichten, was der kann, der Augen hat, also ein Unverständiger.


Ein bös Auge verderbt das andere.


Eine getreue Mutter sieht mehr mit einem, denn der Vater mit zehn Augen.


Eine Hure nimmt lieber mit einem Auge vorlieb als mit einem Buhler.


Eine Krähe hackt (beißt) der anderen kein Auge (andern kein Aug) aus.

Eine Krähe hackt der anderen die Augen nicht aus.

Es hackt kein Rabe dem andern ein Auge aus.

Ein Rabe hackt dem andern die Augen nicht aus.

Kein Rabe hackt dem andern die Augen aus.

(Das Sprichwort gibt es auch in anderen Sprachen. Krähen und Raben und sollen bei Angriffen mit Vorliebe auf die Augen zielen. Im Mittelalter sollen sie den Gehenkten am Galgen zuerst die Augen herausgehackt haben. Das Sprichwort ist meist negativ gemeint. Gruppen von Gleichgesinnten, Berufs- und Standesgenossen und Banden halten meist zusammen und verraten oder schwärzen sich nicht gegenseitig an. Wir meist bei Fehlern, verbotenen Handlungen wie Diebstahl oder ähnlichen Handlungen verwendet, auf die eine Strafe oder sonstige für den Täter negative Konsequenz folgen würde.)


Einem erfahrenen Mann, der die Streiche weiß, kann man die Augen nicht leichtlich verkleben.


Eines Schalks Auge verdirbt alle Wohltat.


Einfältige Leute müssen mit fremden Augen sehen.


Ein Gerechter ist Gottes Augapfel.


Ein gesundes Auge wird ungesund und bös, wenns ein ungesundes ansieht.


Ein sehendes Aug und hörendes Ohr kommt beides von Gott dem Herrn.


Ein Stoß ans Schienbein macht lautre Augen.


Ein unreines Auge ist eines unreinen Herzens Zeuge.


Eltern und Lehrmeister stechen mit böser Zucht den Kindern die Augen aus, dass sie ihr Lebtag übersichtig sind.


Er gibt nicht gerne mehr, als er im Auge leiden kann.


Er hat Augen wie ein Falke. (Sperber.)


Er macht Augen, wie die Gänse, wenn's Wetter leuchtet.


Er macht ihn mit sehenden Augen blind.


Er schaut mit scheelen*29 Augen.


Erzieh(e)st du dir einen Raben, so wird er dir zum Dank die Augen ausgraben.

Erziehst du dir einen Raben, so wird er dir die Augen ausgraben.

Erziehst du dir einen Raben, so wird er dir ein Aug ausgraben.


Es fehlt nur ein Auge, so wäre der Gaul (die Kuh) gar blind.

Um ein Auge wär die Kuh blind!


Es gefällt ihm wie der Rauch den Augen.


Es ist alles bloß und entdeckt für Gottes Augen.


Es ist besser den Augen, denn (als) den Ohren glauben.


Es ist besser ein Fenster, denn ein Auge ausgeschlagen.


Es ist besser mit eigenen Augen sehen, denn mit fremden.


Es ist ein elendes Ding um die Fürsten, die ihre Augen nur in andern Köpfen haben müssen.


Es ist kein Ort, es hat ein Ohr oder Aug.


Es müssen scharfe Augen sein, die im Beinhaus einen Herren oder Knecht, Bischof oder Bader*1, Edelmann oder Bauer, Doktor oder Leien voreinander kennen sollte.


Es müssen starke Augen sein, die eine Batseba ohne Lust anschauen können.

(Batseba ist ein hebräischer Name und bedeutet „Tochter der Fülle“. Eine Frau mit diesem Namen wurde König Davids achte Frau, nachdem der ihren Mann vorher in einem Krieg hatte sterben lassen. Zur Strafe starb ihr erstes gemeinsames Kind. Ihr zweites Kind war Salomo, der nach David König von Israel wurde.)


Es passt darauf wie die Faust aufs Auge.

Es passt – wie die Faust aufs Auge.

Das passt wie die Faust aufs Auge.


Es reimt sich eben wie Faust auf Auge.

Es reimt sich wie eine Faust auf ein Auge.


Es schlafen nicht alle, die die Augen zu haben.


Es sehen nicht alle die Augen haben das Licht und meinen doch, sie sehen gar wohl.


Es sind ihm die Augen weiter als der Bauch.


Es trägt manche ihr Heiratsgut unter den Augen.


Freien ist wie Pferdekauf: Freier, tu die Augen auf.

(Erklärung des Sprichworts schon vor Hunderten von Jahren: Die Fehler werden, hier wie dort, sorgfältig verheimlicht.)


Freiheit drückt den Hut frisch in die Augen und wandert aufrecht.


Freiheit ist lieber als Aug und Leben.

Freiheit ist so lieb, als ein Aug.

Freiheit ist so lieb, als ein Auge, man greift einem ins Auge, wenn man in die Freiheit greift.


Freundschaft ist wie Pferdekauf, Käufer tu die Augen auf.


Gar zu scharf gesehen macht böse Augen.


Gerücht, Glaub' und Augen zum Scherze nicht taugen.


Gescheite Leute haben die Augen im Kopfe, die Narren in den Füssen.


Gesunde Augen bedürfen keiner Brille.

Sehende Augen bedürfen keiner Brille.


Glückselig ist, der ein Auge im Land der Blinden hat.


Gottes Augen sind viel heller denn die Sonne, und sehen alles, was die Menschen tun und schauen scharf auch in die heimlichen Winkel.


Gottes Auge schläft nicht.

(Wahrscheinlich ist das Sprichwort mit diesem Wortlaut im 19. Jahrhundert nach Deutschland eingewandert. Erstmals taucht es in dem von Gustav Flügel aus dem Arabischen übersetzten Buch „Der vertraute Gefährte des Einsamen: in schlagfertigen Gegenreden“ aus dem Jahr 1829 auf. Als rumänisches Sprichwort bezeichnet es Johann Karl Schuller 1852 in seinem Buch „Aus der Walachei“ auf Seite 33. Ebenso bezeichnet es Ida von Reinsberg-Düringsfeld 1863 in ihrem Buch „Das Sprichwort als Philosoph“ als walachisch. Erst nachdem es Wander 1870 ohne Quelle oder Herkunftsangabe in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon wie unzählige andere nicht deutsche Sprüche einfügte, wurde es weiter ohne Quellenangabe fälschlich als „deutsches Sprichwort“ gebraucht, für das es heute gehalten wird.)


Gott sieht in das Herz, der Mensch auf das Auge.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Das erste Buch Samuel 16, 7: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.)


Große Herren haben lange Hände und greifen oft zu, da es ihnen nicht befohlen ist, nämlich Gott in seinen Augapfel oder geben manchem einen Stirnnickel, das ihm das Blut und Gut hernach geht.


Hahnenfüße treten hart und scharren und kratzen manchen Augen und Ohren voll, dass er weder sehen noch hören kann.


Hast du auf die Augen getrunken, so trink einmal auf die Ohren.


Hätten wir alle einen Glauben, Gott und das gemeine Beste vor Augen, guten Frieden und recht Gericht, eine Elle, Maß und Gewicht, gleiche Münze und gutes Geld, so stünd' es wohl in aller Welt.


Herrschaften haben viel Augen und Ohren.


Hohe Augen stürzt Gott.


Hüte dich vor solchen Leuten die mit den Augen pflegen zu reden.


Im Raten sehe auf das, was vor Augen ist, das Künftige befehle Gott, wenns da ist, so gibt Gott mehr Rat.


In den Augen kann man nicht viel vertragen.


Ja Herr, vor Augen süß, zu Rücken bitter.

Vor Augen süß, zu hinten bitter.


Jungfrauen, welche die Augen gern schießen lassen, geben wohlfeil.


Kauf bedarf hundert Augen, Verkauf hat an einem genug.

Der Käufer hat nur eines, der Verkäufer aber hundert Augen vonnöten.

Wer einkauft, hat hundert Augen nötig, wer verkauft, hat an einem genug.

Wer einkauft hat hundert Augen nötig, wer verkauft, nur eins.


Keine Bosheit und Untugend ist so falscher Gestalt, als der Neid, wer den erkennen will muss scharfe Luxaugen haben.


Kein Ort ohn' Ohr, kein Winkel ohne Aug, keine Nacht ohne Licht, kein Wald ohne Zeugen.


Kinder wollen das Auge immer eher füllen, denn den Bauch.


Lass dir die Augen nicht weiter sein denn den Bauch.


Lichter Tag, lichte Augen.

(Das bedeutet, wenn alle Fakten bekannt sind, kann man den Betrug erkennen. Wenn nicht, muss es mit der Intelligenz nicht weit her sein. Vergleichbar mit dem hellen Tag, an dem einer mit gesunden Augen auch alles sehen kann, was offensichtlich ist.)


Liebe hat ihren Sitz in den Augen.

Die Liebe entwächst aus den Augen.

(Ganz ähnlich auch ein anderes Sprichwort: „Die Augen sind der Liebe Pforten (Tür).“)


Man bläst so lange in die Asche, bis einem die Funken in die Augen stieben.


Manche, indem sie sich zu viel segnen wollen, stoßen sich selber mit dem Kreuz die Augen aus.


Mancher der mit sehenden Augen verblendet ist, meint doch, er sehe wohl und lässt sich keines bessern weisen, wie die Närrin Harpaste in Senecas Haus.

(Die erblindete Närrin Harpaste lebte in Senecas Haus. Sie wollte in ein anderes Zimmer gebracht werden, da es im bisherigen zu dunkel geworden sei. Aus einem Brief von Seneca.)


Mancher hat so großen Balken in Augen, dass kein Licht davor kann hinein kommen, und lässt sich nicht lenken noch bereden.


Mancher ist willkommen wie der Rauch in Augen, wie ein Floh im Ohr, wie der Katzenkopf im Hafen*15, wie der Hund in der Küche.


Mancher macht einem vor Augen und Obren so ein Gewirr, wie ein Schnack.


Mancher schläft den Hasenschlaf (mit offenen Augen).

Mancher schläft mit offnen Augen wie der Hase.


Mancher sieht ein Feuer vor Augen und läuft doch drein.


Mancher sieht mit einem Auge mehr als ein anderer mit zweien.


Mancher sieht mit einem Auge, was er gibt, und mit sieben, was er davon nimmt oder kriegt.


Man füllt einem jeden eher seinen Bauch als seine Augen.

Man füllt leichter den Bauch als die Augen.


Man lernt mehr mit (den) Ohren als mit (den) Augen.


Man muss bisweilen durch die Finger sehen.

(Wer durch die Finger sieht, sieht nicht so genau hin und drückt ein Auge zu. Er rügt nicht jede Kleinigkeit und beachtet großmütig kleine Fehler nicht und sieht darüber hinweg.)


Man muss dem Glück unter die Augen gehen.


Man muss dem Taschenspieler auf die Hand lugen, nicht auf die Augen.


Man muss hinten und vorn Augen haben.


Man sieht es dir am Auge an.


Man sieht manchen weinen, dem sonst die Augen nicht tränen.


Man sieht's an den Augen wohl, wo ein fröhlich Herz ist.


Man sieht's einem an den Augen an, was er im Herzen trägt.


Man sieht's einem an den Augen an, was er im Schilde führt.


Meerrettich ist dem Magen ein Pflaster, den Augen ein Laster.


Mit vielen Augen ist besser sehen denn mit einem.


Neid ist ein scharfes Augenwasser.


Nichts ist gut für die Augen, (taugt) aber nicht für den Magen.

Nichts ist zu Augen gut, aber bös im Bauch und Beutel.


Nimm die Augen in die Hand und die Katz aufs Knie, was du nicht siehst, das sieht sie.


Oft das Gefällige sehen, tut den Augen wohl.


Recht schimmert doch den Leuten in die Augen, wenn man's gleich verdunkeln wollte.


Rede ist das Auge des Gemüts.


Redliche freie Leute und getreue Freunde sagen einem unter Augen und straffen ihn ins Angesicht.


Regenten haben viel Augen und lassen nur ein paar sehen.


Schäm' er sich und nehm' 's Hemde vor die Augen.


Schielende Augen, den Teufel nichts taugen.


(Ein) Schlangenherz soll Taubenaugen haben.

Wer ein Schlangenherz hat, muss Taubenaugen haben.

Zu einem Schlangenherz gehören Taubenaugen.


Schmerz verliert sich geschwind, wenn's recht heiß dem Aug' entrinnt.


Schönheit liegt im Auge des Betrachters.


So lange als Augen und Schönheit in der Welt sein, so lange wird auch Liebe bleiben.


Tat steckt einem im Angesicht und Scham in den Augen.


Übel gewonnen Gut, schwirrt manchen zu den Augen und Nägeln heraus.


Ungehorsamen Kindern fressen die Raben gemeiniglich die Augen aus.


Ungleiche Schüsseln machen schielende Brüder (scheele Augen).


Ungleiches Teil macht scheele*29 Augen.

Ungleich Teil macht scheele*29 Augen.


Unglück macht witzig und die Plag öffnet die Augen.


Unkeuschheit lässt sich aus den Augen sehen.


Verschlossener Mund und offene Augen haben niemand was geschadet.


Viel Augen sehen mehr als zwei.


Viel haben Fuchs oder Katzen Augen, die bei Nacht so wohl sehen als bei Tag und sind am Ellenbogen blind.


Vier Augen sehen mehr als zwei.


Vor Augen gut, falsch Hinterrück, das nennt die Welt ein Meisterstück.

Vor Augen gut, falsch Hinterrück, das nennen sie ein Meisterstück.

Vor Augen gut, falsch Hinterrück, das ist jetzt ein Meisterstück, das muss einer wissen, oder er wird beschissen.

Vor den Augen gut, falsch hinterrücks, das ist jetzt das Meisterstück.

(Das galt schon vor 2000 Jahren und gilt auch heute noch für Verleumder und üble Nachreden. Besonders beliebt im Internet, da sich dort die meisten anonym und unerkannt glauben und für offene Diskussionen und Auseinandersetzungen zu feige sind.)


Vorm Unglück ist man blind, wenn es da ist, gehen die Augen auf.


Warten erfreut wie Essig die Zähne und Rauch die Augen.


Was das Aug nicht sehen will, da helfen weder Licht noch Brill.

Wenn das Aug nicht sehen will, so helfen weder Licht noch Brill.

Wer ein Ding nicht sehen will, dem hilft weder Aug' noch Brill.


Was das Auge nicht sieht, berühret (beschwert) das Herz nicht.

Was das Auge nicht sieht, das berührt, beschwert oder kränkt das Herz nicht.

Was das Auge nicht sieht, beschwert (bekümmert) das Herz nicht.


Was dem Herzen gefällt, das suchen die Augen.


Was die Augen füllt, das ist angenehm.


Was die Augen sehen, (das) betrügt das Herz nicht.

(Erklärung dazu von Agricola (1529) und Egenolff (1560) gleichlautend: „Was einer alleine gehört hat, des ist er ungewiss, was er aber gesehen hat, das lässt er ihm nicht nehmen.“)


Was das Auge sieht, glaubt das Herz.

Was die Augen sehen, (das) glaubt das Herz.


Was die vorwitzigen Augen sehen, das wollen die Hände haben.


Was einer im Sinn hat, das sieht man ihm an den Augen an.


Was er verschenkt, ist gut für die Augen.


Was ich gesehen mit Augen hab, mir leicht niemand mag schwatzen ab.


Was man mit andrer Leute Augen sieht und mit andern Ohren hört, das wird nur halb gesehen und gehört.

(Lehmann fügte 1630 hinzu: „und geht im anbringen nur ins Wams und nicht ins Herz.“ Wams = (veraltet) ein den Oberkörper bedeckendes, bis zur Taille reichendes Kleidungsstück für Männer.)


Was man mit Augen sieht und mit Händen greift, das soll man glauben, und nicht den Worten, die in Luft unsichtbar werden.


Was soll ein Auge, das nicht sieht?


Was übers Herz kommt und zum Auge heraus quellet, das ist kein tiefer Schmerz.


Weiberaugen, (sind) Feuerspiegel.

Weiberaug ist ein Feuerspiegel.

(Das bedeutet, sie verbrennen das Herz des Mannes.)


Weisen Leuten stehen die Augen um Kopf, Narren gehen im finstern.


Weisheit im Herzen, Scham in Augen und eine bedächtige Rede zieren die Knaben wohl.


Weisheit ist des Lebens Auge.


Wem die Augen in der Jugend ausgestochen sind, der sieht sein Lebtag nichts.


Wen Gott strafen will, dem tut er die Augen zu oder beraubt ihn erst seiner Sinne.

Wenn Gott einen strafen will, tut er ihm die Augen zu.


Wenn die Augen mit dem Geldbeutel auf den Markt gehen, muss der Magen sich auf Fasttage richten.


Wenn die Augen nicht sehen, wo wollten die Füße hingehen.


Wenn eine Jungfrau Wein trinkt und den Gesellen mit Augen winkt, und scharrt mit Füssen auf der Erden, so ist sie ein Hur oder wills bald werden.


Wenn einer will oder soll blind werden, so muss man ihm zuvor die Augen zu tun.


Wenn ich dich nicht hätte und meine Augen nicht, so wär` ich blind.


Wenn man das Auge drückt, so gehen Tränen heraus.


Wenn man das Auge drückt, springt zuletzt Feuer heraus.

Wenn man die Augen drückt, springt endlich Feuer heraus.


Wenn man das Herz trifft, so guckt es hervor, trifft man die Augen, so gehts Wasser heraus.


Wenn man einem die Nas aus'm Gesicht abhauet, oder ein Aug verderbt, so ist das ganze Gesicht geschändet.


Wer alles haben will, was die Augen sehen, der heißt Seltenreich.


Wer blind ist, dem kommt es nicht auf die Augen an.


Wer blöde/böse Augen hat, sieht lieber ins Finstere als ins Licht.

(In seinem Buch „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ aus dem Jahr 1630 (Seite 52, Nr. 4) erklärt Christoph Lehmann dazu: „Er sieht lieber schwarz als weiß. Der den Kopf voll Wahn hat, der behilft sich lieber mit Lügen und Falsch, als mit Wahrheit.“)


Wer das Feuer schürt, dem schlägt der Rauch das erste Mal in die Augen.


Wer dem Feuer zu Hofe zu nahe kommt, dem stieben die Funken unter die Augen.


Wer dem Unglück unter die Augen geht, den flieht's; wer es flieht, dem läufts nach. 

Wer dem Unglück unter die Augen geht, den fürchtet es; wer es fürchtet, den jagt es.

Wer der Gefahr frisch unter die Augen geht, dem entweicht sie.



Augenblicke in Sprichwörtern aus Deutschland:


Auch die Ewigkeit besteht aus Augenblicken.


Augenblick gibt das Glück.

Das Glück gibt den Augenblick.


Das Wasser rinnt ins Meer zurück, doch kehrt zurück kein Augenblick.


Ein unbedachter Augenblick zerstört oft unser ganzes Glück.

(Wahrscheinlicher Ursprung ist das Gedicht „De Onbedagtsaamheid“ des niederländischen Dichters Hieronymus van Alphen (1746 - 1803) aus dessen Buch „Kleine Gedigten voor Kinderen“. In deutscher Übersetzung „Kleine Gedichte für Kinder des zarteren Alters“ Gedicht Nr. 45 „Die Unbedachtsamkeit“. Die letzten 2 Verse lauten im Original „Eén uur van onbedagtsaamheid kan maken dat men weeken schreit.“, die zum deutschen Spruch übersetzt wurden und seit Anfang des 19. Jahrhunderts mehrfach als Sprichwort veröffentlicht wurden.)


Es hat gewarnt – den Augenblick wird's schlagen.


Fürstengunst, Aprilenwetter, Frauenlieb und Rosenblätter, Würfelspiel und Kartenglück wechseln (verändern sich) jeden Augenblick.


Herrengunst ist (und) Federstück, verkehrt sich bald im Augenblick.


Im Augenblick kann sich begeben, was man nie gedacht im Leben.


Was man in einem Jahr nicht hofft, schickt sich im Augenblick gar oft.

(Nach einem Vers von Horaz ( (Horace, Buch 1, Brief IV, Zeile 14, Grata superveniet, quae non sperabitur hora.). Ähnlich schon vor 1695 belegt. Daraus entstand wahrscheinlich das Sprichwort: „Unverhofft kommt oft“.)


Wer in Seide bekleidet ist, sollt sich alle Augenblicke erinnern, dass sein Leben und Tod dem elenden Seidenwurm gleich sei.


Zeit, Wind, Frauen und Glück, verändern sich all' Augenblick.



Und zum Schluss;  Menschen haben zwei Augen, um zu sehen. Manche Tiere können nachts besser sehen, wie die Katzen, andere sehen schärfer, wie die Falken, aber zum Leben reichen sie meistens. Trotzdem sehen viele die Gefahren von Feinden und Betrügern nicht, da es dafür zusätzlich den Verstand bedarf, an dem es vielen fehlt. Daran ändert auch die beste KI, künstliche Intelligenz nichts, die nur die Fehler der Menschen zusammenfasst und nachweislich zu über 30 % falsch liegt.