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Über 28.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit G

Deutsche Sprichwörter mit G


Über 28.000 deutsche Sprichwörter


Sprichwörter aus der Bibel


Der Ursprung vieler deutscher Sprichwörter ist in der Bibel zu finden. Damit sind nicht die Sprüche Salomos gemeint, sondern normale deutsche Sprichwörter, die im allgemeinen Gebrauch sind oder waren und deren Ursprung in allen Teilen der Bibel den meisten unbekannt ist. Manchmal sind sie wörtlich aus der Bibel übernommen, teilweise nur dem Sinn nach. Ebenso ist in den meisten Sammlungen ihre Quelle nicht angegeben.

Auf dieser und den anderen Seiten mit deutschen Sprichwörtern sind etliche dieser Sprichwörter enthalten. Meist steht die Bibelstelle (teilweise im Wortlaut) darunter, nach der sie entstanden sind. In neuerer Zeit sind mehrere neue Bibelübersetzungen veröffentlicht worden, in denen der Wortlaut geändert wurde. Ganze Sätze oder Verse lauten heute manchmal anders als in der Entstehungszeit der Sprichwörter vor hundert oder mehr Jahren. Entsprechend gibt es bei einigen Sprichwörtern eine große, bei anderen fast keine offensichtliche Ähnlichkeit. Die zitierten Bibelstellen stammen wenn möglich aus der Bibelübersetzung, die dem Sprichwort am nächsten kommt.

In einigen Übersetzungen sind teilweise die Verszahlen unterschiedlich oder Texte werden mit anderer Bedeutung übersetzt.

Beispiel das Sprichwort: „Gut ist gut, wenn man gut mit tut.
Dazu die entsprechende Stelle bei Jesus Sirach im Kapitel 13, je nach Veröffentlichung in Vers 24, 28 und 30. Einmal ist Reichtum gut, wenn man ihn ohne Sünde verwendet, ein anderes Mal nur dann, wenn keine Sünde daran ist, ohne Sünde entstanden ist, unabhängig von seiner Verwendung:
Die ganze Heilige Schrift, Zürich 1755
28: „Reichtum ist gut, wann man's ohne Sünde brauchet: und die Armut ist bös in dem Munde des Gottlosen.“
Die Heilige Schrift des alten Testaments 1813
24: „Der Reichtum ohne Sünde ist gut. Die Armut nennet der Gottlose böse.“
Die Andachts-Bibel oder Die ganze Heilige Schrift 1845
30: „Reichtum ist wohl gut, wenn man es ohne Sünde braucht; aber Armut des Gottlosen lehrt ihn viel Böses reden.“
Lutherbibel 1912
30: „Reichtum ist gut, wenn man ihn ohne Sünde braucht; aber Armut des Gottlosen lehrt ihn viel Böses reden.“
Gute Nachricht Bibel 2000
24: „Reichtum ist etwas Gutes, wenn kein Unrecht daran klebt. Und Armut ist nichts Schlechtes, auch wenn gewissenlose Menschen das behaupten.“
Einheitsübersetzung 2016
24: „Gut ist der Reichtum, an dem keine Sünde ist, schlecht ist die Armut im Mund des Gottlosen.“
Lutherbibel 2017
24: „Reichtum ist gut, wenn an ihm keine Sünde haftet, und allein der Gottlose nennt die Armut schlecht.“

In einigen Veröffentlichungen fehlen auch die Apokryphen, zu denen auch Jesus Sirach gehört. Das sind religiöse Schriften von ca. 200 v.Chr. bis 400 n. Ch., über deren Zugehörigkeit zur Bibel Uneinigkeit besteht. (https://de.wikipedia.org/wiki/Apokryphen). Einige Sprichwörter stammen auch aus ihnen.

Zu den Apokryphen gehören:
Buch Judit
Buch der Weisheit (Weisheit Salomos, um 50 v. Chr. entstanden)
Buch Tobit (nach Luther „Tobias“)
Jesus Sirach (zwischen 180 und 175 v.Chr. entstanden)
Baruch und Brief des Jeremia
1. Buch der Makkabäer
2. Buch der Makkabäer
Zusätze zum Buch Ester
Zusätze zum Buch Daniel
Gebet des Manasse

Bücher über deutsche Sprichwörter aus der Bibel

Die biblischen Sprichwörter der deutschen Sprache
von Carl Schulze, Vandenhoeck & Ruprecht's Verlag, Göttingen 1860

Biblische Redensarten und Sprichwörter
3000 Fundstellen aus der Lutherbibel gesammelt und erläutert von Heinz Schäfer
Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 1998, 2004

Neben den deutschen Sprichwörtern mit der Herkunft aus der Bibel sind auf dieser Seite mehrere Hundert deutsche Sprichwörter mit G am Anfang und auf weiteren 70 Seiten alle anderen, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung vorhanden. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.
Die deutschen Sprichwörter mit blischem Ursprung sind gesammelt auf einer extra Seite zu finden.

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Deutsche Sprichwörter von Gut bis Gz

  

Gut aufsehen ist der beste Rat für das stehlen.
(Das bedeutet, wer ein gutes Aufsehen auf sein Eigentum hat, ist vor Dieben und Stehlern gut geschützt.)

Gut Beispiel ist eine Glocke, die zur Kirche ruft.

Gut Bier macht die Wangen rot und den Hintern bloß, wenn man immer will dabei im Luder liegen.
(Das Wort Gut hat in Sprichwörtern verschiedene Bedeutungen. Es kann wie im  nächsten Sprichwort Gut oder Güter, das heißt, Besitz und Eigentum  bedeuteten. Es kann auch die Qualität einer Sache sein, die gut oder  besser ist. Bei diesem Sprichwort bedeutet Gut Bier die große Menge  Bier, die man trinken kann, aber nicht sollte. Wer zu viel trinkt,  vertrinkt am Ende seinen ganzen Besitz, macht sich zum Bettler, hat  nichts Richtiges zum Anziehen, das der Hintern bloß ist. Das Einzige,  was einem Trinker bleibt, sind die roten Wangen vom Trinken.)

Gut braucht Hut, Güter brauchen Hüter.

Gut Brot kennt man an der Leichtigkeit, gute Käse an der Schwere.

Gut Ding hat schweren Anfang.

Gut Ding soll man gut lassen bleiben.

Gut Ding vergisst man bald, das böse kann man besser behalten.

Gut Ding will Weile haben.
Gut Ding braucht Weile.

Gute Anschläge sind allzeit gut, wer sie beizeiten tut.

Gute Arbeit gibt herrlichen Lohn.

Gute Ausrede ist drei Batzen*2 wert.

Gute Bäume tragen zeitig.
Guter Baum trägt zeitig.

Gute Beine haben oft schlechte Stiefel.

Gute Belohnung macht willige Arbeiter.


Gute Boten gehen und kommen (bald) wieder.

Gute Botschaft ist des Botenbrots wert.

Güte bricht einem kein Bein.

Gut edel, Blut arm.
(Das bedeutet, dass oft Reichtum höher bewertet wird, als die Gesinnung und das Tun.)

Gute Frage, gute Antwort.

Gute Freunde erkennt man in der Not.

Gute Freunde findet man nicht am Wege.

Gute Freunde nehmen miteinander Käs und Brod für gut.
Gute Freunde nehmen miteinander Käs und Brod für lieb.
Gute Freunde nehmen mit allem vorlieb.

Gute Freunde sind dünn gesät.
(Übersetzung des lateinischen Spruchs: „Amicus verus rara avis.“ Verschiedene Übersetzer veröffentlichten unterschiedliche Übersetzungen, immer ohne eine Quelle oder einen Autor zu nennen: Wie oben bei Seybold 1677 und 1867 im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander, Philippi 1825: „Ein wahrer Freund wohl selten erscheint.“ Binder 1856: „Wahre Freunde sind dünn gesät.“ In einigen neueren Werken aus den letzten Jahrzehnten: „Ein guter Freund ist ein seltener Vogel.“ wobei je nach Autor zwischen „guter“, „wahrer“ und „echter“ Freund gewechselt wird.)

Gute Freunde stehlen die Zeit.
(Erstnennung im 19. Jahrhundert, mit dem Hinweis, Luther hat den Spruch Sprichwort genannt.)

Gute Freunde tun guter Freund tat.

Gute Freunde und treue Nachbarn sind nicht mit Geld zu bezahlen.
(Dieses Sprichwort wird manchmal ohne weiteren Hinweis genannt, an anderen Stellen mit entsprechender Mundart als ostpreußisches Sprichwort bezeichnet.)

Gute Freunde viel nützer sind, denn so einer ein Reich gewinnt.

Gute Freunde, wie Koch und Kellner.

Gute Gedanken gebären gut Taten.

Gute Gedanken fallen oft in Brunnen.

Gute Gesellen und bös Kinder Väter soll man fliehen als Aprilen Wetter.

Gute Gesellen und Freunde führen manchen in ein Bad, dass ihm übel bekommt.

Gute Gesellschaft kürzt lange Meilen*23.

Gute Gesetz und Ordnung binden bösen Leuten die Fäuste, dass sie nicht allzeit ihren Willen schaffen können.

Gute Gesetz und Ordnung liegen oft krank.

Gute Gewonheit ist wohl zu dulden.

Gute Haushaltung macht kleines Einkommen groß.

Gute Hut erhält das Gut.

Gute Hut macht guten Frieden.

Gute Jäger spüren genau.

Gute Katzen mausen daheim und in andern Häusern.
Katzen mausen daheim und in andrer Leute Häuser.

Gute kindische Sitten stehen wohl an einem Kinde und sind ein gutes Zeichen.

Gute Leute, aber schlechte Musikanten.

Gute Leute können viel tun.

Gute Leute sind jedermann gut.

Gute Leute sind nicht Nachbarn.
Gute Leute sind nicht Nachbarn, man findet sie selten.

Gute Leute tun die Hand vom Herzen und lassen sich genießen.

Güte macht ungütige Knechte.

Gute Magd wird gute Frau.

Gute Meinung ist der beste Richter.

Gute Meister, gute Schüler.

Gute Nachbarschaft hilft die Scheune oder den Stadel aufrichten.

Gute Nacht Schnepf, wir wollen ins Tirol.

Gute Nacht, Tugend: hab ich Geld, so bin ich lieb.

Guten Freunden soll man ihre weise lassen.
Guten Freunden lass ihre weise, hass sie drum nicht, bist du weis.

Guten Kaufs leert den Beutel.

Guten Leuten folgen wohl gute Leute.

Guten Rat muss man nicht ausbieten wie saures Bier.

Guten Rat nimmt man mehr von der Zeit als vom Witz.

Guten Rat soll (muss) man nicht auf alle Märkte tragen.

Guten Rat soll man nicht unversucht lassen.

Guten Tagen ist niemand Feind.

Gute Ordnung ist eines Landes Herz und das Beste in der Stadt.

Gute Pfeifer, brave Säufer.

Gute Pferde machen kurze Meilen*23.

Gute Prediger tragen mehr Früchte als Blumen vor.

Gute alte Käse und alter Fisch, Weißbrot und junge Hühner frisch, kalt Bier dazu ein springender Wein, in ehren ein schönes Mägdelein, wer da seine Zeit mit enden kann, der sag, er sei hier wohl daran.

Guter Anfang, gut Behagen, das Ende muss die Last tragen.

Guter Anfang ist halbe Arbeit.

Guter Art Hunde und Pferde trauern um ihrer Herren Tod.

Gute Räte tun oft viel Gutes mit Stillschweigen.

Gute Räte und gute Praeter find man selten.

Gute Ratschläge müssen endlich ihren Ruhm und Dank auch bekommen.

Guter Bankettier, guter Bankerottier.
(altes Sprichwort, Bankettier von bankettieren - festlich tafeln, jemand der ein Bankett oder Fest veranstaltet. Bankerottier aus dem italienischen - banco rotto gleich zerbrochener Tisch (banco - Bank) (meist der Tisch des Geldwechslers). Wenn der Tisch des Geldwechslers zerbrochen ist, ist er zahlungsunfähig - bankrott. Das bedeutet, wer große und verschwenderische Bankette veranstaltet, wird bald bankrott, das heißt, zahlungsunfähig sein.)

Güter brauchen Hüter.

Güter des Leibes schaden der Seele.

Guter Dienst bleibt unverloren.


Guter Fortgang hat oft bösen Ausgang.

(Lehmann fügte1630 hinzu: „es geht oft wohl fort, aber böse aus.“)


Guter Freund, ein edles Kleinod*20.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 6, 14 + 15: „14. Ein treuer Freund ist ein starker Schutz; wer den hat, der hat einen großen Schatz. 15. Ein treuer Freund ist mit keinem Geld noch Gut zu bezahlen.)

Guter Freunde kief ist bald getan.
(Aus dem Altdeutschen: Kiefen, Kieferbsen (auch Küfen) = grüne Erbsen in Schoten; kiefen (auch küfen) = keifen, zanken, streiten oder mühsames kauen. Ein Wort mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen, je nachdem, ob es groß- oder kleingeschrieben wird, manchmal auch doppeldeutig. Das bedeutet, wenn gute Freunde sich streiten, ist der Streit bald beigelegt.)

Guter Freunde mag nicht zu viel.

Guter Freunde Schelten und Versöhnen findet sich von selbst.

Guter Freund, guter Arzt.
Ein guter Freund, ein guter Arzt.

Guter Freund, guter Fund.


Guter Freund kommt ungeladen.

Guter Freund Kost ist bald gekocht.

Guter Gast kommt ungeladen.
Gute Gäste kommen ungeladen.

Guter Gesell, böser Kindvater.

Guter Gesell nicht verzag, dein Glück kommt alle Tag.

Guter Gesell, siehe auf dein Spiel, die dir Gutes gönnen, der ist nicht viel.

Guter Gruß, gute Antwort.

Guter Gruß, guter Dank.

Guter Gruß, halbe Speise.


Guter Gruß ist vieler Krankheit Buß.

Guter heller Klang kommt aus'm leeren Fass, sagt ein Hofmann, da ein ungeschickter vor einem Herren eine wohlklingende Rede tat.

Guter Herren Bitte ist Mordgeschrei.

Guter Hund, so die Fährte nicht verliert.

Guter Hund, so nur einem Wilde nachjagt.

Guter Jäger spurt genau.

Guter Keller, halber Brauer.
Ein guter Keller, ist ein halber Brauer.

Guter Kohl, schlechtes Heu.

Guter Lehrling, guter Meister.

Guter Leumund ist ein zweites Erbteil.

Guter Leute Freundschaft soll unsterblich sein, von den Eltern auf die Kinder erben.

Guter Lohn, getreuer Diener.

Guter Lohn, guter Gewinn, gut Geschenk, machen einen guten Gesellen bald reich.

Guter Lohn macht die Arbeit leicht.
Ein guter Lohn erleichtert die Arbeit.

Guter Lohn macht hurtige Hände.

Guter Mahner macht guten Zahler.
Gute Mahner machen scharfe Zahler.
Scharfe Mahner machen gute Zahler.
(Das bedeutet, wenn man einen Schuldner überzeugend genug mahnt, wird der Schuldner wahrscheinlich bezahlen, je überzeugender der Mahner auftritt, je besser wird der Schuldner zahlen. Manche Schuldeneintreiber oder Inkassobüros arbeiten möglicherweise auch mit Gewalt, was die Zahlungsbereitschaft wahrscheinlich erheblich steigert, daher das Sprichwort. Andererseits können die Mahner aber selbst sehr schlechte Zahler sein. Daher auch ein anderes Sprichwort: Die besten Mahner sind die schlimmsten Zahler.)

Guter Mann ist guter Seide wert.

Guter Montag taug nicht auf einen Bier Tag.

Güter müssen sich selbst verteidigen.


Guter Mut, halbe Arbeit.

Guter Mut, halber Leib (Hüt dich, Narr, und nimm kein Weib).
Guter Mut ist halber Leib: Hüte dich und nimm kein Weib.

Guter Mut im Unglück ist nur halbes Unglück.

Guter Mut ist tägliches Wohlleben.

Guter Mut macht gutes Blut.

Guter Rat bedarf nur eine Stütze, die gut und fest ist.

Guter Rat, dem man nicht folgt, hilft nichts vor Unglück.

Guter Rat erhält den Mann.

Guter Rat für sich gaht.

(gaht = geht, gehen)


Guter Rat ist Goldes wert.

(Ein Sprichwort, das entgegen mancher der folgenden 100% richtig ist. Manchmal kann er auch teuer sein, oder unbezahlbar, oft ist er aber umsonst und kostenlos. Manchmal kommt er über Nacht, oft aber zu spät. Am Schlimmsten ist es aber, wenn guter Rat vorhanden ist, aber man will ihn nicht annehmen, egal aus welchen Gründen, ob aus Stolz oder Geldmangel, man hat dann immer das Nachsehen und ist der Dumme.)

Guter Rat ist nicht zu verachten.

Guter Rat ist teuer.

Guter Rat kam viel zu spat nach vorwitziger und hitziger Tat.

Guter Rat kommt morgen.


Guter Rat kommt nie zu spat.
Guter rat kam nie zu spat, wer den bei Zeit angefangen hat.

Guter Rat kommt über Nacht.

Guter Rat tut mehr, denn Stärke.

Guter Rat vor der Tat in Gottes Namen ist besser denn Silber und Gold.


Guter Ruf ist Goldes wert.


Guter Same geht bald auf.

Guter Schein, falscher Schatten.

Guter Schreiber ist aller Ehren wert.

Guter Soldat erwägt seine Tat.

Guter Soldat – hinter dem Ofen.

Guter Tage gewohnt man bald.

Guter Tage wird man bald müd.


Guter Umgang verbessert schlechte Sitten.

Guter Vorgänger macht gute Nachtreter.

Guter Ware darf man keinen Kranz aushängen.

Guter Wein bedarf keines ausgesteckten Reifs.

Guter Wein bedarf keines Busch!
Guter Wein bedarf keines Kranzes.
Guter Wein braucht kein Schild.

Wo guter Wein ist, braucht man keinen Kranz auszuhängen.
(Als nach dem Mittelalter vor ca. 500 Jahren immer mehr Menschen auf Reisen gingen, entstanden entlang der Hauptreisewege nach und nach Gasthöfe. In den kleineren und einfacheren Gasthöfen wurde eine Stange mit einem Krug oder Kranz oder einfach ein Besen über der Tür befestigt. Wo es den guten Wein gab, sprach sich herum und solche Häuser wurden auch ohne solche Kennzeichen bekannt. Daraus soll dieses Sprichwort entstanden sein, das auch in anderen Sprachen in Europa verbreitet wurde.)

Guter Wein hat auch Hefen.

Guter Wein ist der Alten Milch.

Guter Wein lang Geschwätz.

Guter Wein lehrt gut Latein.

Guter Wein macht böse Köpfe.

Guter Wein redet bös Latein.

Guter Wein ruft sich selbst aus.

Guter Wein verkauft sich selbst.

Guter Wille entschuldigt eine böse Tat.

Guter Wille erhält das Regiment.

Guter Wille geht vor Gold.
Willen geht vor Gold.

Guter Wille hat geschwinde Füße.

Guter Wille ist Dankes wert, wenngleich die Tat nicht folget.

Guter Wille ist Gottes Sporn.

Guter Wille ist kein Erbe.


Guter Wille ist kein Recht.
Guter Wille macht kein Recht.

Guter Wille muss am Ende betteln gehn.

Guter Wille tut viel, aber nicht alles.

Guter Wille und gute Gespräche ist die beste Speise bei Gastungen.

Gute Sachen bedürfen bei verständigen nicht viel Worthalter.

Gute Sachen bedürfen guter Pflaster.

Gute Sachen werden oft durch böse verwendete Worte verdorben.

Gute Sache schmales Recht, wo kein Geld ist.


Gute Sache soll man durch böse Tat nicht beschämen.

Gute Sänger, gute Schlemmer.

Gute Sänger singen selten ein Lied gar aus.

Gute Sänger, wenn sie fehlen, fangen von vornen an.


Gute Schreier sind böse Sänger.
(Hier ist das „böse“ als „schlechte“ zu verstehen.)

Gute Schuld kann bald bös werden.

Gute Schwimmer ertrinken gar.

Gutes Gänslein, böse Gans.

Gutes Geld, böse Ware.

Gutes Geld um Spinweb und Nesselgarn geben ist ungleiche Ware.

Gutes Gewissen ist täglich Wohlleben.


Gutes Gewissen ist tausend Zeugen wert.
Ein gut Gewissen ist besser als hundert Zeugen.

Gutes ist mehr als Böses, der Schafe viel mehr als der Wölfe.

Gute Sitten sind ein edel Kleinod*20 und ein besserer Schatz denn Geld und Edelstein, die kann kein Dieb stehlen.

Gutes Lied kann man nicht zu oft singen.

Gute Singer, gute Schlinger.

Gutes mit Gutem vergelten ist ein Wohlstand.

Gutes Spiel mag wohl zu viel sein.

Gutes tun soll heimlich geschehen.

Gutes tun und davor böse Wort und Werk einnehmen, ist eines Christen Werk.

Gutes verdirbt vom Bösen.

Gutes Wort ist halbes Futter.

Gutes Wort und böses Spiel betrügt der Alten und Jungen viel.

Gute Tage kann niemand tragen.

Gute Tage kosten Geld.
Gute Tage oder gute Bissen kosten Geld.

Gute Tage machen keine Christen.

Gute Tage nehmen das Herz hin.
Gute Tage stehlen das Herz.

Gute Tage sind wohl anzunehmen, wer sie haben kann.

Gute Tage werden den Regenten wohl gesalzen.

Gute Tage wollen starke Beine haben.

Gute Tat wird zu guter Nachbarschaft führen.


Gute Vorsätze sind ein gepflasterter Weg zur Hölle.

Mit guten Vorsätzen ist der Weg zur Hölle gepflastert.

Gute Vorsätze und Aprilschnee währen nicht lange.
(Aus dem Aprilschnee in seiner Quelle im Buch „Altes Gold“ von Lohrengel aus dem Jahr 1860 hat Wander 1876 im Deutschen Sprichwörter Lexikon „Gute Vorsätze und Aprilsonne währen nicht lange.“ gemacht. Seitdem wird es oft falsch wiedergegeben. Im April setzt sich die Sonne immer mehr durch und währt immer länger. Verspäteter Schnee dagegen schmilzt verhältnismäßig schnell wieder und währt nicht lange und das Sprichwort hat wieder einen Sinn.)

Gute Vorsorge vertreibt viel Unglück.

Gute Ware hat bald einen Kaufmann und ist nie zu teuer gewesen.

Gute Ware lobt sich selbst, oder ruft sich selbst aus.

Gute Waren finden geschwinde Käufer / Verkäufer.

Gute Waren gewinnen das Geld aus dem Beutel, gute Worte das Herz aus dem Leibe.

Gute Ware verkauft sich selbst.

Gute Weis' und Gebärd' machen das Weib wert.


Gute Werke haben keinen Namen.

Gute Wirt begehren gute Gäste.

Gute Worte, arge Tück, viele Grüße, böser Blick, ist jetzt der Brauch auf Erden.

Gute Wort aus falschem Herzen sind nichts den Gift und Schmerzen.

Gute Worte, betrogen Werk, sind falscher Leute Werk.

Gute Worte, böser Kauf.

Gute Worte, böse Tück, ist jetzt das Meisterstück.
Gute Wort, falsche hinter Rück, ist jetzund ein Meisterstück.

Gute Wort darf man nicht kaufen.

Gute Worte der Herren sind ein Mauerbrecher, damit man große Löcher in der Städte Schatzkammer gebrochen.

Gute Worte erfreuen die Narren.

Gute Worte füllen den Sack nicht.

Gute Worte, Händ' und Suppen sind wohlfeil zu Hofe.

Gute Worte heilen böse Stich.

Gute Worte kosten nichts.

Gute Worte kühlen mehr als kaltes Wasser.

Gute Worte machen keine Wunden in die Zunge, machen keine stumpfen Zähne.

Gute Worte machen niemals Halsweh.

Gute Worte müssen böse Ware verkaufen.
Gute Worte verkaufen böse Ware.

Gute Wort ohne Gunst ist ein Stück von Judas' Kunst.

Gute Wort sollen vorgehen, die Waffen folgen.

Gute Worte sonder meinen haben mehr betrogen als einen.

Gute Worte und alte Gulden*13 verführen manchen Gesellen.

Gute Worte und böser Kauf ist jetzund der Welt Lauf.

Gute Worte und böse Werke betrügen die Weisen und die Toren.

Gute Worte und
falsche Treu ist jetzo der Welt nicht neu.

Gute Worte und harte Strafe halten Untertanen im Gehorsam.

Gute Worte und nichts dahinter geben sie im Sommer und Winter.
(auch: Viel Lärm und nichts dahinter.)

Gute Worte, Zaum und Sporen machen das Pferd fromm.

Gut Exempel, halbe Predigt.

Gute Zeit bricht geschwind den Hals.

Gute Zeitungen schlagen getrost an die Tür.

Gute Zimmerleute machen wenig Späne.

Gute Zucht bringt Frucht.
Gute Zucht, gute Frucht.

Gut Freund, gut Pfand.

Gut Freund ist, der einen warnt.

Gut Freund straft einen um eine Missetat und freut sich, wenn es einem wohl geht.

Gut gefrühstückt, spürt man den ganzen Tag. Gut geschlachtet, das ganze Jahr. Gut geheiratet, das ganze Leben.

Gut gekaut ist halb verdaut.

Gut gemeint wird oft beweint.


Gut genug taugt selten viel.

Gut geputzt ist halb gefüttert.
(Sprichwort im Bezug zur Pferdehaltung und Pflege.)

Gut Geschrei und bar Geld ist das Beste in dieser Welt.

Gut Gesell, fahr in die Höll.

Gut gesessen ist halb gegessen.

Gut Gespiel schießt auch zum Ziel.

Gut Gespräch kürzt den Weg.

Gut gewässert ist halb gebleicht.

Gut Gewissen, ein sanftes Kissen.

Gut Gewissen macht ein fröhlich Gesicht.
Ein gut Gewissen macht ein fröhliches Gesicht.​​
Gut Gewissen und armer Herd ist Gott und aller Ehren wert.
Ein gut Gewissen und armer Herd ist Golds und aller Ehren wert.
(Bei Schottel (1663), Braun (1840) ist das Wort „Ein“ dem Sprichwort vorangestellt. Bei Petri (1605) und Henisch (1616) steht anstelle des Wortes „Gott“ das Wort „Golds“. Das anfänglich vorhandene Wort „Golds“ wurde schon im 17. Jahrhundert durch das Wort „Gott“ ausgewechselt, möglicherweise, weil arme Menschen meist kein Gold besaßen und Armut als gottgewollt angesehen wurde. Im 19. Jahrhundert wurde das Sprichwort um das Wort „Ein“ gekürzt und beginnt bei Wilhelm Körte (1837) und Karl Simrock (1846) mit „Gut Gewissen. .“)

Gut gewonnen, Ehre verloren, ist mehr verloren als gewonnen.

Gut gewonnen ist gut zu halten.


Gut gezielt und schlecht getroffen, schlecht gezielt und gut getroffen.

Gut Glück ist nimmer ohn' Tück'.
Gut Glück ist nimmermehr ohne Tück'.

Groß Glück ist selten ohne Tück.

Gut Glück muss man regieren, das Böse überwinden.

Gütigkeit im Reden und Emsigkeit im Schreiben erhält gute Freundschaft.

Gut ist der Freunde Rat, aber ihn nicht brauchen ist besser.

Gut Hamburger Bier wollte gern mit dem Wein um die Wette laufen.

Gut ist gut, wenn man gut mit tut.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 13, 30: „Reichtum ist gut,  wenn man ihn ohne Sünde braucht; aber Armut des Gottlosen lehrt ihn viel Böses reden.“)


Gut ist hochgeboren.

Gut kommt nicht von Geuden.

Gut kommt nicht von Geuden, es kommt von kargen Leuten.
(geuden = altdeutsches Wort von dessen Bedeutungen Vergeudung geblieben ist, vergeuden, nutzlos vertun, verschwenden, ein Vermögen durchbringen.)

Gut Korn geht nicht verloren.

Gut Land, feige Leute.


Gut Land, grob Volk.


Gut leben, lange leben.

Wer gut lebt, lebt lange.

Wer gut lebt, der lebt lange. 


Gut Leben und gesunde Tag gehen selten in einem Hag.
Gut Leben und gesunde Tage stehen nicht in einem Hage.

Gut leben und gesunde Tag stehen nimmer in einem Hag.
(behagen = gefallen, wohlgefällig, in einem Hage = in einem behaglichen, gehegten, wohlgefälligen und gesicherten Ort sein.)


Gütliche Handlung bricht niemand kein Zahn aus oder kein Bein.


Gut macht Freunde, der Arme wird von Fremden verlassen.


Gut macht Freunde, Not bewährt sie.
Gut macht viel Freunde.


Gut macht Mut.

Gut macht Mut, Armut Demut.

​Gut macht Mut, Armut Demut, die ist gut.

Gut macht Mut, Armut wehe tut.


Gut macht Mut, Mut macht Übermut, Übermut tut selten gut.
(Übermut gibt es in verschiedenem Zusammenhang: „Überfluss macht Übermut, und Übermut tut selten gut.“ „Übermut tut selten gut.“ Früher bedeutete er Hochmut, leichtfertig, mutwillig oder tollkühn oder überheblich, was öfter Strafen nach sich zog.)

Gut macht Mut, Mut macht Hochmut, Hochmut macht Neid, Neid macht Streit, Streit macht Armut, Armut macht Demut.

Gut macht Mut und wirft die Leut in Teufels Glut.

Gut macht Übermut, Armut macht Demut.


Gut macht Mut, Mut macht Hochmut, Hochmut macht Armut, Armut wehe tut, wehe tun sucht wieder Gut.


Gut, Mut, Übermut, bringt manchen in die (stürzen viele in) Höllenglut.
(Gut meint hier nicht das Gute, sondern die weltlichen Güter, den Reichtum, den die Menschen zu Lebzeiten anhäufen oder zusammenraffen.)

Gut Pferd, das nie stolpert, gut Weib, das nie holpert.

Gut Recht bedarf oft guter Hilfe.


Gutschmecke macht Bettelsäcke.


Gut, Schwert und Gold sind den Kindern nicht Nutz.


Gut, Tag und Nacht, nüchtern gemacht.


Gut und Geld bleibt in der Welt.

(Das Sprichwort bedeutet, dass alles Gut und Geld, welches man im Leben erworben hat, nach dem Tod in dieser Welt bleibt und für das Leben nach dem Tod bedeutungslos ist. Der älteste Beleg für dieses Sprichwort ist 1605 im Buch  „Der Teutschen Weissheit“ vom evangelischer Theologen und Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri) zu finden. Dort ist es leider mit dem Druckfehler „Guld“ gedruckt worden, was einige, die von ihm abschrieben, daraus fälschlich „Gold“ gemacht haben. Für das Wort „Gut“ spricht aber, das auf derselben Seite mehrere andere Sprichwörter mit „Gut und Geld“ vorkommen und auf fünf Seiten mit Gut dies der einzige Druckfehler in dem Wort ist. Ebenso findet man das Sprichwort mit „Gut und Geld“ in über 100 anderen Büchern, mit Gold dagegen in nur wenigen.)


Gut und Geld gehört der Welt, wers bekräftigen kann, der ist Herr drüber.


Gut und Geld herrscht in der Welt.


Gut und geschwinde stehen niemals wohl beisammen.

Gut verloren, etwas verloren; Ehre verloren, viel verloren; Gott verloren, alles verloren.
Gut verloren, wenig verloren; Mut verloren, viel verloren; Freiheit (Ehre) verloren, alles verloren.
Gut verloren, unverdorben; Mut verloren, halb verdorben; Seele (Ehre) verloren, ganz verdorben.

Gut verloren, nlchts verloren, Mut verloren, halb verloren, Ehre verloren, alles verloren.


Gut verloren, viel verloren, Zeit verloren, mehr verloren. Ein jeder zum gut wieder helfen tut, die Zeit kein Mann wiederbringen kann.


Gut vorne, arges hinten nach.


​Gut, Vernunft, tapfer Herz und weiser Rat, hohe Sachen ausrichten und große Tat.


Gut währt nicht ewig.


Gut werbet Gut, was werbet Armut?


Gut Werkzeug, gute Arbeit.


Gut Werkzeug ist halbe Arbeit.


Gut Wetter und Weiber Lachen verkehrt sich in geringen Sachen.


Gut will einen Zehrer haben.


Gut will zu Gut.


Gut Wort find einen guten Ort (eine gute Statt).


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