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Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

Deutsche Sprichwörter

Kategorie Freunde und Freundschaft


Freunde zeichnen sich durch gegenseitige Zuneigung mit Sympathie und Vertrauen aus. Dieses darauf beruhende Verhältnis gegenseitiger Zuneigung wird als Freundschaft bezeichnet. Echte Freundschaften haben meist eine herausragende Bedeutung für die jeweiligen Menschen und Gesellschaften. Schon antike Philosophen haben sich vor mehreren tausend Jahren mit der Bedeutung von Freunden und Freundschaft beschäftigt. Im übertragenen Sinne bezeichnet Freundschaft auch ein gutes und oft vertraglich geregeltes politisches Verhältnis zwischen Völkern oder Nationen.

Bis ins 16. und 17. Jahrhundert wurde im Deutschen sprachlich nicht zwischen erworbener und angeborener Freundschaft unterschieden, sodass „Freundschaft“ und „Verwandtschaft“ synonym gebraucht werden konnten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Freundschaft

Ebenso vielfältig, wie im echten Leben Freunde und  Freundschaften sind, sind die Freunde in deutschen Sprichwörtern.  In diesen teilweise schon sehr alten deutschen Sprichwörtern stehen neben den echten, wahren, guten oder  besten Freunden wie im wirklichen Leben viele falsche oder zweifelhafte  Freunde. Oft kommt es auf den einen richtigen Freund an, den man  zwischen den vielen vermeintlichen oder falschen Freunden herausfinden  muss. Deswegen gibt es hier auch keine wie auch immer gearteten sozialen Medien, Netzwerke oder Blogs, die sich mit der Anzahl von Follower,  Freunden oder Likes überbieten und trotzdem keine echten Freunde,  sondern im wörtlichen Sinn falsche Freunde sind. Vielmehr fallen sie bei der kleinsten Verdächtigung mit einem Shitstorm übereinander her und  zerfleischen das Opfer wie Raubtiere. Oft dienen sie nur zum Sammeln von Daten, mit denen ein Persönlichkeitsprofil erstellt und kommerziell  ausgewertet wird oder einfach, um unerwünschte Werbung zu verteilen.  Hier dagegen gibt es nur echte oder falsche Freunde in nachgeprüften  echten Sprichwörtern, ohne Nebenwirkung und etliche mit Erklärungen über Bedeutung oder Herkunft.

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Freunde und Freundschaft in Sprichwörtern aus aller Welt   

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Freunde in deutschen Sprichwörtern:

Aller Leute Freund, jedermanns Narr.
Aller Leute Freund, vieler Leute Narr.
Aller Leut' Freund ist aller Leut' Geck.
Aller Leut' Freund, jedermanns Geck.
Allermanns Freund, jedermanns Geck.
Wer jedermanns Freund sein will, muss jedermanns Narr sein.
Allerwelts Freund, jedermanns Geck.

Alte Freunde, alten Wein und alte Schwerter soll man nicht vertauschen.

Alte Freunde soll man nicht verkiesen, denn man weis nicht, wie die neuen geraten wollen.
Übergib einen alten Freund nicht, denn du weißt nicht, ob du soviel am neuen kriegst.
Alte Freunde soll man nicht verkaufen, denn man weiß nicht, wie die neuen geraten.
(verkiesen = aus dem altdeutschen, bis ins 18. Jahrhundert; verschiedene Bedeutungen = übersehen, zurückweisen, verzichten, verlassen, verwerfen. Mit der Vorsilbe „ver“ negativees Wort von kiesen = prüfend auswählen. Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach (neu 9, 10) alt 9, 14: „Gib einen alten Freund nicht auf; denn du weißt nicht, ob du so viel am neuen kriegst.“)

Alter Freunde, alten Weins und alter Schwerter soll man sich trösten.

Alte Wege und alte Freunde soll man in Würden halten.

Alt Freund, alt Wein, alt Geld führt (führen) den Preis in aller Welt.

Arme Freunde soll man nicht verschmähen.
(Dieses Sprichwort ist wahrscheinlich durch einen Schreibfehler beim Abschreiben entstanden. In der Sammlung von Petri (Der Teutschen Weisheit, 1605) lautete das Sprichwort (in alter Rechtschreibung) noch: „Arme Freude sol man nicht verschmehen.“ Schon 1616 stand im Buch „Teutsche Sprach und Weissheit Thesaurus“ von Georg Henischi nicht mehr “ Freude“, sondern „Freunde“. Das es „Freude“ heißen sollt, zeigt die Spalte 1216, in der es steht. Die Spalte enthält als Thema 39 Mal Freude, aber nur dies eine mal das Wort Freunde. Grund für diese Verwechslung könnte die alte Lutherbibel sein. So stand im Register einer Ausgabe, 1610 in Nürnberg gedruckt: „Arme Freunde soll man nicht verlassen / Syrach 22,28“. Der Text in Syrach 22, 28 lautete damals: „Bleibe treu deinem Freund in seiner Armut, daß du dich mit ihm freuen mögest, wenn's ihm wohl geht.“)

Armer Freunde dienst ist auch bequem.

Armer Leute Freund und Gesell will niemand gern sein.

Augenfreund, Rückenfeind.
(Augenfreund = Genau wie der Augendiener, einer, der nur freundlich tut, solange man ihn sieht, hinterm Rücken und außer Sichtweite, verhält er sich ganz anders bis zum Gegenteil dessen, was er vorgibt und schadet als Feind.)

Augenfreunde, falsche Freunde.

Aus süßem Wein wird sauer Essig, aus Freunden unversöhnliche Feindschaft.

Barmherzigkeit macht viele Freunde.

Behüte mich Gott vor meinen Freunden, mit den Feinden will ich schon fertig werden.
Gott behüte mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden will ich mich schon selber hüten (schützen).
Gott beschütze mich vor meinen Freunden! Mit meinen Feinden will ich schon selbst fertig werden.
(Ein Sprichwort, das in verschiedenen Versionen seit Jahrhunderten verbreitet ist. Es soll auf Jahrtausende alten lateinischen Sprüchen zurückgehen. Ebenso wird es fälschlich einigen bekannten Personen als Zitat nachgesagt, beispielsweise Voltaire und Paul Heyse. Von Paul Heyse (1830 - 1914) gibt es tatsächlich ein Lustspiel in 3 Akten aus dem Jahr 1888 mit dem Titel „Gott schütze mich vor meinen Freunden!“ Als Sprichwort ist es bei Wilhelm Körte Nr. 2933 (2. Ausgabe 1861), 1846 bei Karl Simrock (Nr. 2777) und im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander unter Gott Nr. 300 zu finden. Laut den Geflügelten Worten von Büchmann soll die heutige Form auf einen Brief Marschall Villars (1653 -1734) an den französischen König Ludwig XIV. zurückgehen. Weitere wesentlich ältere Belege werden zusätzlich aufgeführt (Ausgabe von 1874 Seite 243, Ausgabe von 1879 Seite 352, in neueren Ausgaben im 20. Jahrhundert stark gekürzt.)

Beichten ohne Reue, Freund ohne Treu, Gebet ohne Andacht, hat selten Nutz gebracht.
(Das Sprichwort ist teilweise mit Freund, aber auch mit Freundschaft verbreitet.)

Bei dem (jedem) Freunde halte still, der dich nur, nicht das Deine will.

Bei den neuen Freunden soll man der alten nicht vergessen.

Bei Freunden ist leidlicher Elend, denn bei Bekannten.

Beim Wein wird mancher Freund gemacht, beim Weinen auf die Prob gebracht.

Bekannte Bahn und alte Freunde sind die besten.

Besser des Freundes Wunden, als des Feindes Kuss.

Besser ein guter Freund, als Silber und Gold.
Ein guter Freund ist besser denn Silber und Gold.
Ein guter Freund ist über Silber und Gold. – Egenolff, 364b; Körte, 1550.
Ein guter Freund ist über Silber und Gold und ein edles Kleinod.
Freunde sind über Silber und Gold.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 6, 14 + 15: „14. Ein treuer Freund ist ein starker Schutz; wer den hat, der hat einen großen Schatz. 15. Ein treuer Freund ist mit keinem Geld noch Gut zu bezahlen.)

Besser ein gutes Wort, denn ein Freund verloren.

Besser ein sauersehender Freund als ein süß lächelnder Feind.
Besser sauersehender Freund, denn lachender Feind.

Besser Freund in der Ferne als Feind in der Nähe.

Besser in der Tasche kein Geld, als ohne Freund in dieser Welt.

Besser ist ein offenbarer Feind, als ein meuchlerischer ungetreuer Freund.
Besser ist ein offener Feind als ein schmeichlerischer Freund.
Besser offener Feind als zweideutiger Freund.
Ein offenbarer Feind ist besser als ein falscher Freund.
Ein tückischer Freund ist schädlicher, denn ein öffentlicher Feind.
Lieber ein offenbarer Feind als ein Freund mit zwei Angesichtern.
Offener Feind ist besser als zweideutiger Freund.

Besser Nachbar an der Wand als Freund und Bruder über Land.
Besser ein Nachbar an der Wand, als ein Freund über Land.
Guter Nachbar an der Wand ist besser wie Bruder (Freund, Vetter) über Land.
Ein guter Nachbar ist besser als ein Bruder in der Ferne.
Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.
Guter Nachbar ist besser als Bruder in der Ferne.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 27, 10: „Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.“)

Besser ohne Geld, als ohne Freund sein.

Bewährter Freund, versuchtes Schwert, die sind in Nöten Goldes wert.

Das Lob eines Freundes und die Verachtung eines Feindes sind von gleichem Gewicht.

Das Recht scheidet wohl, es freundet aber nicht.

Dem es wohl ergeht, der hat manchen Freund.

Den Freund erkennt man in der Not.

Den Freund soll man nie mit dem Munde küssen, dass ihm das Herz darüber wehe tue.

Den Freund strafe heimlich, lobe ihn öffentlich.
(Das bedeutet, man sollte andere unter vier Augen tadeln oder korrigieren oder öffentlich loben und auszeichnen. Damit kann der andere besser werden und vor anderen sein Gesicht waren und man selbst hat einen Freund und Unterstützer von eigenen Interessen gewonnen. Bei öffentlichem Tadel wird man wahrscheinlich gewesene Freunde verlieren und sich Feinde machen. Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 18,15: „Sündigt aber dein Bruder, so gehe hin und halte es ihm vor zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.“)

(Um) Den Freund zu erkennen, musst du erst ein Scheffel*29 Salz mit ihm gegessen haben.
Nenne niemanden deinen Freund, wenn du nicht schon mindestens einen Scheffel*29 Salz mit ihm gegessen hast!
(Scheffel ist ein altes Raummaß, dass zum Messen von Schüttgut verwendet wurde. Je nach Zeit und Gegend konnte es zwischen 17,38 und 310,25 Liter groß sein. Selbst wenn nur die kleinste Größe von 17,38 Litern angenommen wird, würde es sehr lange dauern, bis die darin enthaltenen 17 Kilogramm Salz verbraucht wären. Bei der empfohlenen Tageshöchstmenge würde es zu zweit ca. 4 Jahre dauern. Da man mögliche Freunde nicht täglich sieht, wird es wahrscheinlich erheblich länger dauern. Das bedeutet, um zu erkennen, ob jemand ein wirklicher Freund ist, wird es sehr lange dauern, oft Jahrzehnte.)

Der alte Freund sei nicht geschmäht, man weiß nicht, wie der neue gerät.

Der Arzt dem Leibe, dem Freund der Mut, wo Treue, da ist sein Hilfe tut.

Der Eigennutz hat alle guten Freund erwürgt.
Eigennutz erwürgt auch den besten Freund.

Der Freunde Ausgang ist Leides Anfang.

Der Freunde Fehler soll man kennen, aber nicht nennen.
Der Freund gebrechen soll man kennen, aber nicht nennen.

Der Freunde müssen mindestens zwei sein.

Der Freunde Rat ist gut, wenn er wohl gerat.

Der Freunde Weise soll man wissen, aber nicht hassen.

Der größte Fürst hat an einem Feind zu viel und an tausend Freunden zu wenig.

Der Hunger ist niemands Freund.

Der ist ein weis verständig Mann, der Freund und Freundschaft halten kann.
(Dieses Sprichwort steht schon 1605 im Buch „Der Teutschen Weissheit“ vom evangelischer Theologen und Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri) (1549-1617). 11 Jahre später schreibt Georg Henisch (1549 - 1618) in dessen Buch „Teutsche Sprach und Weißheit Thesaurus“ in Spalte 1233, Zeile 50 es wahrscheinlich ab und verwechselt dabei Freund und Feind: „Der ist ein weis verständig Mann, der Feind und Freundschaft halten kann.“ Es gehört wesentlich mehr Weisheit dazu, Freund und Freundschaft über lange Zeit zu halten, als Feinde.Für Feindschaft ist keine Weisheit notwendig, Feinde kommen schon von selbst.)

Der ist kein Feind, der mit dem Leib unter Feinden, und mit dem Herzen bei Freunden ist.

Der Krieg wird Freunden und Feinden schwer.

Der Mund spricht, Gott grüße dich, das Herz meint, Freund hüte dich.

Der Person Freund, der Sache Feind.
Der Sache feind, der Person freund.
Freund der Person, der Sache Feind.

Die alten Freunde (sind) die besten.

Die besten Freunde stecken im Beutel.

Die Glocken klingen weit anders, wenn einem sein Freund stirbt.

Die nächsten Freunde, die ärgsten Feinde.

Die Nacht ist keines Menschen Freund.
Die Nacht ist nicht jedermanns Freund.
Die Nacht ist finster und niemands freundt.
Die Nacht ist niemals (niemands) Freund.

Die Schwalben fliegen nur dem Sommer, die Tauben insgemein den weißen Dächern und die Freunde dem Glücke nach.

Die wahren Freunde erkennt man bald, wenn jemand Unglück überfallt.

Drei halten gut Freundschaft, wenn zwei nicht daheim sind.

Ehr deinen Freund, so ehrt er dich wieder.

Eigenlob stinkt, Eigenruhm (Freundeslob) hinkt.
Eigenlob stinkt, Freundes Lob hinkt, Feindes (fremdes) Lob klingt.
Freundes Lob hinkt, Feindes Lob klingt.
(Ein Sprichwort, von dem meist nur die erste Teil gebraucht wird. Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 2. Brief des Paulus an die Korinther 10,18 „Denn nicht darum ist einer tüchtig, dass er sich selbst lobt, sondern dass ihn der Herr lobt.“)

Ein alter Irrtum hat mehr Freunde als eine neue Wahrheit.
(Dieser Spruch steht unter dem Stichwort Irrthum Nr. 4 im Sprichwörter Lexikon von Wander. Leider steht er nicht in der von Wander angegebenen Quelle, dem Buch „Der Dreissigjährige Krieg“ von Julius Opel und Adolf Chon aus dem Jahr 1862, Seite 377. Wanders Spruch ist nur seine Interpretation des Buchtextes: „Daß Viel aus lauter Ehrerbitigkeit gegen den Alten ein alten Irrtum wider ein neue Wahrheit behaupten.“, und kein aus dem Buch entnommenes Sprichwort. Obwohl dieser Spruch in einigen Sprüchesammlungen von Wander abgeschrieben enthalten ist, wird es dadurch kein Sprichwort, sondern ein Zitat von Wanders selbst produzierten Spruch.)

Ein Armer, der reich geworden und ein Bauer, der Edel ward, soll man nicht zu Freunden wünschen.

Ein böser Gesell, ein arg Weib und falscher Freund sind drei schädliche Dinge und böser als Gift.

Einen falschen Freund ich halte dich, so du mein Geld mehr liebst denn mich.

Einen Franken soll man sich zum Freund, aber nicht zum Nachbar wünschen.

Einen Gott und viel Freunde.

Einen guten Freund erkennt man in der Not, einen reichen Mann, wenn er ist tot.

Einen guten Freund kennt man, wenn er den andern straft.

Einen guten Freund straf du allein, willst du ihn loben, tus vor der Gemein.

Eines Freund, keines Feind.

Ein falscher Freund hat im Mund Zucker und im Herzen Galle.

Ein falscher Freund zeucht (zieht) gute Seiten auf.

Ein Feind ist zu viel und hundert Freunde (sind) nicht genug.

Ein ferner Freund ist lang gesund.

Ein Freund besucht oft den andern.

Ein Freund dem andern dienen soll, so steht es um die Freundschaft wohl.

Ein Freund, der einem nichts gibt und ein Feind, der einem nichts nimmt, sind fast gleich.

Ein Freund in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.
Ein Freund in der Not ist besser, als ein Bruder in der Ferne.
(Das Wort „Not“ ist falsch. Bei Körte und einigen Ausgaben von Simrock steht dieses Sprichwort mit Freund in der Not. Das Wort „Not“ ist ein Druckfehler, der bis heute immer wieder abgeschrieben wird, aber falsch ist! Richtig ist das Sprichwort mit dem Freund in der „Nähe“. Belegt ist es mit der Bibel, welche die Quelle für dieses Sprichwort ist. Die Sprüche Salomos 27, 10: „Von deinem Freund und deines Vaters Freund lass nicht ab. Geh nicht ins Haus deines Bruders, wenn dir's übel geht. Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.“
Den Freund in der Not gibt es in anderen Sprichwörtern.)

Ein Freund in der Not ist ein Freund in der Tat.

Ein Freund ist des anderen Spiegel.

Ein Freund nur bei Tisch will nur deinen Fisch, ein Freund bei der Flasche leert auch deine Tasche.

Ein Freund teilt gern mit dem andern.

Ein guter Freund, ein guter Trunk, ein gut Gespräch und Kollation, eine gute Musica und ziemliche Christliche Freud erfrischen Leib und Seel und sind Gott wohlgefällig, dem Menschen nützlich.
(Musica = Musik, Tonkunst, eigentlich Musenkunst)

Ein guter Freund hält in der Not wie Gold im Feuer.

Ein guter Freund im Unglücksstand am allerbesten wird erkannt.

Ein guter Freund ist mehr wert als hundert Verwandte.

Ein guter Freund nimmt mit einem Käs und Brot vorlieb.

Ein Leben ohne Freund ist eine Welt ohne Sonne.
(Ein mehrere Jahrhunderte altes Sprichwort, das auch heute noch gern gebraucht wird. Als Variationen werden mal Freund, Freunde oder Freundschaft genannt. Ebenso wird die Welt mit Leben getauscht und die Sonne mit Liebe oder anderem, je nachdem die Situation es verlangt wird fast alles genannt und verglichen.)

Ein Pferd schont den Menschen gern und ist des Menschen Freund.

Ein (reicher) Geizhals hat weder Freunde noch Verwandte.

Ein treuer Freund, der dir ist hold, ist besser denn viel rotes Gold.

Ein treuer Freund, drei starke Brücken, in Freud, in Leid und hinterm Rücken.

Ein treuer Freund hilft gern aus Not und ist ein treuer Ratgeber und ein gut Pfand.

Ein treuer Freund ist ein starker Schutz und edler Schatz, der mit Geld und Gut nicht zu bezahlen ist.

Ein treuer Freund ist Schild und Schutz, wer den find, der find Gut und Nutz.

Ein ungeratener Freund ist ärger den ein zorniger Feind.

Ein verschmähter Freund, ein hungriger Hund gehn traurig schlafen zu mancher Stund.

Ein wahrer Freund hat keine Galle bei sich.

Ein weiser Freundesrat nicht veracht, denn bei viel Rat ist Glück und Macht.

Ein weiser Mann soll heimlich jagen nicht jedermann seine Armut klagen, sonst fliegen von ihm seine Freund zur Hand, wenn ihnen seine Armut wird bekannt.

Es gehen viele Freunde in ein kleines Haus.

Es ist kein besserer Freund im Unglück als das Gold (Geld).

Es ist nicht jeder dein Freund, der dich anlacht.

Es kann einer nicht zugleich Freund und Heuchler sein.

Es muss ein guter Freund sein, der einen vor Schaden warnt.

Es sind nicht Freunde, die ferne sind.

Falsche Freunde laufen mit den Hasen und jagen mit den Hunden.

Falsche Freunde sind Fischer, die das Wasser trüben, ehe sie angeln.

Falsche Freunde sind gleich den Blasen, so nur wenn es regnet, auf dem Wasser geboren werden.
(Obiges Sprichwort steht so 1685 in der Sammlung von Paul Winckler unter Nr. 800/19. Wander macht daraus unter Freund (Subst.) Nr. 219: „Falsche Freunde sind Regenblasen auf dem Wasser.“ mit dem Zusatz: „Die eben nur so lange dauern, als es regnet.“)

Falsch Lieb, falsch Freund, falsch War, falsch Geld (das) find`t man jetzt in aller Welt.

Fleuch lachende Feinde und kitzelnde Freunde.

Fliegen und Freunde kommen im Sommer.

Freie Leute und treue Freunde strafen ins Angesicht.

Fremde Leute tun oft mehr als Blutsfreunde.

Fremd Geld ist Biedermanns Freund.

Freunde des Glücks und der Zeit, haben keine Beständigkeit.

Freunde, dieweil man hat.
(Das bedeutet, die gemeinten Freunde sind Freunde, solange man etwas hat, was diesen Freunden nützen kann. Sobald man nichts mehr hat, sind diese Freunde nicht mehr da. Es sind also Freunde, die man eigentlich anders nennen sollte, auf keinen Fall aber Freunde. Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel bei Jesus Sirach im Kapitel 6 über wahre und falsche Freundschaft: 10 und es gibt einen Freund als Tischgenossen, am Tag deiner Not bleibt er nicht. 11 In deinem Glück wird er sein wie du und er wird bei deinen Dienern das Wort führen; 12 wenn du gedemütigt wirst, wird er gegen dich sein und er wird sich vor dir verbergen.)

Freunde in der Not gehn zehn auf ein Lot und (so) sollen sie behülflich sein, gehn zehn auf ein Quäntlein.

Freunde mit dem Mund, einer auf ein Pfund; Freunde in der Not, tausend auf ein Lot.

Freundes Gebrechen soll man kennen und tragen, nicht aber nennen und nagen. (aber nicht nennen, negen und nagen.

Freundes Hülfe reitet nicht [nie] auf der Ochsenpost (Krebspost).

Freunde sind gut, aber wehe dem, der ihrer bedarf in der Not.

Freunde sind gut am Wege.

Freundes Schläge, liebe Schläge.

Freundes Stimme, Gottes Stimme.

Freundes Unrecht gestatten ist selber Unrecht tun.

Freunde tun mehr Not als (denn) Feuer, Wasser und Brot.

Freund in der Not, Freund im Tod, Freund hinterm Rücken sind drei starke Brücken.
Freund in der Not und hinterm Rücken sind fürwahr zwei starke Brücken.

Freund, sieh auf dich und nicht auf mich, und fehle ich, so bess`re dich.
Freund, sieh auf dich und nicht auf mich, und mach ich's falsch, so bessere dich.
Sieh nicht auf mich, sondern auf dich, tu ich Unrecht, dafür hüte du dich!
(Dieses Sprichwort zur Selbstkritik gibt es seit Jahrhunderten in verschiedenen Versionen auch in Büchern und an Hausfassaden.)

Gar zu genaue Rechnung macht sparsame Freunde.
Gar zu kluge Rechnung macht auch sparsame Freunde.

Geduld macht aus einem Feind oft einen Freund.

Gefahr macht aus Feinden Freunde.

Gekränkte Liebe hat einen Freund im Himmel.

Gestorbene Freunde, zerbrochene Gläser, deren Stücke schmeißen die Erben zur Tür hinaus.

Gleich gesinnt macht gute Freunde.

Glück erwirbt Freunde, Unglück erprobt sie.
Glück macht Freunde, Unglück prüft sie.
Das Glück bringt die Freunde zuwegen, das Unglück aber prüft sie.
(Verschiedene Übersetzungen des lateinischen Sprichworts: „Amicos res secundae parant, adversae probant.“ Meist wird die lateinische Version ohne Quellenangabe zitiert, manchmal mit Seneca oder Pseudo Seneca.)

Glück ist der Freunde Sommer.

Glück ist der Freunde Sommer und Ernte, Unglück aller Freunde Winter.

Glück macht Freunde, aber Not bewährt sie.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 6, 7: „Vertraue keinem Freunde, du habest ihn denn erkannt in der Not.“)

Glück macht Freunde, Unglück prüft sie.

Gottes Freund, der Pfaffen Feind.
(Der Spruch war Inschrift auf dem sogenannten Pfaffenfeindtaler, der von Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel als Anführer eines protestantischen Söldnerheeres 1622, während des Dreißigjährigen Krieges prägen ließ. Pfaffen war ein Schmpfwoirt für katholische Geistliche. Das Silber dafür soll aus dem geraubten Kirchenschatz des des Paderborner Domes stammen. https://de.wikipedia.org/wiki/Pfaffenfeindtaler)

Gottes Freund und aller Welt Feind.
Gottes Freund und aller Menschen Feind.
(Kommentar dazu von Agricola im Jahr 1530: „Das sind Leutefresser und Tyrannen. Dieser Rhum aber zeigt an eine Furcht vor Gott, nicht Gottes Freundschaft. Darum sind sie freilich auch gewesen Gottes und der Menschen Feinde, die nach großer Gewalt gestanden haben.“)

Gute Freunde findet man nicht am Wege.

Gute Freunde nehmen miteinander Käs und Brod für gut.
Gute Freunde nehmen miteinander Käs und Brod für lieb.
Gute Freunde nehmen mit allem vorlieb.

Gute Freunde sind dünn gesät.
(Übersetzung des lateinischen Spruchs: „Amicus verus rara avis.“ Verschiedene Übersetzer veröffentlichten unterschiedliche Übersetzungen, immer ohne eine Quelle oder einen Autor zu nennen: Wie oben bei Seybold 1677 und 1867 im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander, Philippi 1825: „Ein wahrer Freund wohl selten erscheint.“ Binder 1856: „Wahre Freunde sind dünn gesät.“ In einigen neueren Werken in den letzten Jahrzehnten: „Ein guter Freund ist ein seltener Vogel.“ wobei je nach Autor zwischen „guter“, „wahrer“ und „echter“ Freund gewechselt wird.)

Gute Freunde stehlen die Zeit.
(Erstnennung im 19. Jahrhundert, mit dem Hinweis, Luther hat den Spruch Sprichwort genannt.)

Gute Freunde tun guter Freund tat.

Gute Freunde und treue Nachbarn sind nicht mit Geld zu bezahlen.
(Dieses Sprichwort wird manchmal ohne weiteren Hinweis genannt, an anderen Stellen mit entsprechender Mundart als ostpreußisches Sprichwort bezeichnet.)

Gute Freunde viel nützer sind, denn so einer ein Reich gewinnt.

Gute Freunde, wie Koch und Kellner.

Gute Gesellen und Freunde führen manchen in ein Bad, dass ihm übel bekommt.

Guten Freunden soll man ihre weise lassen.

Guter Freund, ein edles Kleinod*20.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 6, 14 + 15: „14. Ein treuer Freund ist ein starker Schutz; wer den hat, der hat einen großen Schatz. 15. Ein treuer Freund ist mit keinem Geld noch Gut zu bezahlen.)

Guter Freunde kief ist bald getan.
(Aus dem Altdeutschen: Kiefen, Kieferbsen (auch Küfen) = grüne Erbsen in Schoten; kiefen (auch küfen) = keifen, zanken, streiten oder mühsames kauen. Ein Wort mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen, je nachdem, ob es groß- oder kleingeschrieben wird, manchmal auch doppeldeutig. Das bedeutet, wenn gute Freunde sich streiten, ist der Streit bald beigelegt.)

Guter Freunde Schelten und Versöhnen findet sich von selbst.

Guter Freund, guter Arzt.
Ein guter Freund, ein guter Arzt.

Guter Freund, guter Fund.

Guter Freund kommt ungeladen.

Gut Freund, gut Pfand.

Gut ist der Freunde Rat, aber ihn nicht brauchen ist besser.

Gut macht Freunde, Not bewährt sie.
Gut macht viel Freunde.

Habe den Doktor zum Freund und den Apotheker zum Vetter, sterben musst du doch.

Hab' ich Gott zum Freunde, so kann mich kein Unglück treffen.

Hab' Umgang mit dem Freund, als könnt' er dein Feind werden und mit dem Feind', als könnt er dein Freund werden.

Hat dein Beutel die Auszehrung, kriegen falsche Freunde die Schwindsucht.
(Ein Sprichwort, das 1858 mit anderen auf Seite 181 im „Deutschen Volks-Kalender“, herausgegeben von Friedrich Wilhelm Gubitz, steht. Wander übernimmt es in sein Deutsche Sprichwörter Lexikon (ohne die Quelle zu nennen) unter Beutel Nr. 42 und verdreht den Sinn ins Gegenteil: „Hat der Beutel die Auszehrung, so kriegen die Freunde die Schwindsucht.“, aus falschen Freunden werden bei ihm die richtigen Freunde, die gerade in schlechten Zeiten nicht verschwinden sollten.)

Herodes und Pilatus sind gute Freunde.
(Das Sprichwort bedeutet, zwei Böse haben sich vertragen und pflegen Freundschaft. Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Das Evangelium nach Lukas, 23, 12: „Auf den Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn zuvor waren sie einander feind.“)

Ich habe den Hund lieber zum Freund als zum Feind.

In Armut erkennt man den Freund.
In Armut und Not erkennt man einen Freund.
In der Armut lernt man Freunde kennen.
In der Not erkennt man seine Freunde.

Jedermanns Freund ist niemands Freund.

Jedermanns Gesell ist niemands Freund.

Keine größere Wunde, denn falscher Freund.

Kein Weg ist lang mit einem guten Freund als Begleiter.

Kriegsleute haben kein Hirn; denn um Geldes willen dient der Soldat dem Teufel wider Gott, dem Feinde wider den Freund.
(Entsprechend diesem über 500 Jahre alten Sprichwort, haben die, welche den Armeen die Befehle zum Angriff auf Nachbarländer zwecks deren Eroberung geben, andersdenkende bestrafen und Terrorangriffe gegen Zivilisten führen, ebenso kein Gehirn und dienen dem Teufel. In Europa ab dem Jahr 2022 trifft das im Besonderen nur auf einen zu.)

Lach mich an, gib mich hin, ist des (der) falschen Freundes (Freunde) Sinn.

Lässt du deinem Freund Unrecht tun, so bist du selbst kein Biedermann.

Lediger Beutel findet selten Freunde.

Leih deinem Freund, mahn deinen Feind.

Leihen macht Freunde.
Leihen macht Freunde, wiederfordern Feinde.
Man leiht seinem Freunde und mahnt seinen Feind.

Lügner und Nachkläffer machen aus Freunden Feinde.

Mancher ist ein Freund, wie ein Fuchs der Hühner, oder ein Katz des Specks.

Man kann sich leichter vor einem Feind als falschen Freund hüten.

Man mag sich wohl einem Freunde leihen, nicht aber ganz übergeben.
(Als Erklärung dazu verweist Wander darauf: „Freunde muss man so behandeln, als könnten sie sich in Feinde wandeln.“)

Man soll keinen Kranken aufdecken, wenn er schwitzt, noch einem Freund seine Fehler vorhalten, wenn er selber darüber bekümmert ist.

Man verspricht oft einen Freund zu erhöhen und zieht ihm doch unvermittelt die Leiter unter den Füßen weg.
(Dieses alte Sprichwort steht 1685 unter Nr. 800/22 in der Sammlung von Paul Winckler. Wander verändert es im Deutschen Sprichwörter Lexikon zu: „Man will oft einen Freund erhöhen und zieht ihm die Leiter unter den Füssen weg.“ Es ergibt eine andere Bedeutung, wenn man dem anderen etwas verspricht und es für ihn unvorbereitet wieder versagt, als wenn man etwas will und beim Versuch es zu tun einem anderen möglicherweise unbeabsichtigt Schaden zufügt. So wird durch Wanders Veränderungen nicht nur oft der Wortlaut der Sprichwörter verändert, sondern ebenso der Sinn und die Bedeutung.)

Meines Freundes Feind ist oft mein bester Freund.

Mit Schweigen verschweigt man die Freunde.

Naher Freund, naher Vormund.

Nesseln brennen Freund und Feinde.

Neue Herren, neue Freunde oder neue Feinde.

Neuem Freund und altem Haus ist nicht viel (wohl) zu trauen.
Neuen Freunden und altem Hass ist nicht wohl zu trauen.
Altem Haus und neuem Freund ist nicht leicht zu trauen.

Neuen Freunden und altem Fass ist nicht wohl zu trauen.

Neuer Freund, neuer Wein.
Neuer Freund, neuer Wein: Lass ihn alt werden, so wird er wohl schmecken.
(Bei Petri 1606 steht noch die lange Form des Sprichworts entsprechend dem Bibelspruch. Später wurde er meist verkürzt wie oben bei Körte 1837 und Simrock 1846. Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Jesus Sirach 9, 10: „Gib einen alten Freund nicht auf; denn kein neuer kommt ihm gleich. Ein neuer Freund ist wie neuer Wein; lass ihn erst alt werden, so wird er dir gut schmecken.“)

Nimm ein Weib um das, was sie hat, einen Freund um das, was er tut, und eine Ware um das, was sie gilt.

Oft find einer beim Freund so viel Liebe und Freundschaft wie ein Schaf beim Wolf.

Ohne Bruder kann man leben, nicht ohne Freund.

Ohne gute Freunde ist keine Wirtschaft.

Prüf einen Freund zu Fuße und einen Feind zu Rosse.

Rat und Gericht sollen keinen Freund haben.

Recht scheidet wohl, aber es freundet nicht.

Red deinem Freund nicht übel, das dich's nicht gereut.

Redliche freie Leute und getreue Freunde sagen einem unter Augen und straffen ihn ins Angesicht.

Reiche Leute haben viele Freunde.

Sage mir, mit wem du umgehst (verkehrst, wer deine Freunde sind oder ähnlich), so will ich dir sagen (so sage ich dir; und ich sage dir), wer du bist.
Zeig mir deine Freunde und ich sag dir, wer du bist.
(Schon im Sprichwörter-Lexikon von Samuel Christoph Wagener, erschienen 1813 in Quedlinburg und 2005 im Georg Olms Verlag nachgedruckt (ISBN 3-487-12812-8), ist dieses als deutsches Sprichwort auf Seite 154 aufgeführt. So oder ähnlich wird es auch als Sprichwort in vielen anderen Ländern verbreitet (in Armenien, Brasilien, Italien, Spanien, Ungarn Türkei, Vietnam und andere) oder als Zitat von Goethe (1749 - 1832), Brillat-Savarin (1755 - 1826) oder Lenin (1870 - 1924) gebraucht. Wo es das erste Mal auftrat oder zitiert wurde oder wer von wem abgeschrieben wurde, ist nicht bekannt.)

Schwager sind nie bessre Freunde als weit auseinander und selten beisammen.
Schwäger sind nimmer bessre Freund', als weit von und selten beieinander.

Schweigen hat viel Freund' erwürgt, durch Freimut sei der Freund verbürgt.

Sei freundlich jedermann, willst du viel Freunde han.

Sei mein Freund und leih mir fünf Groschen.

Sei nicht Allerwelts Freund.

Sonder Geld ist besser denn sonder Freund.

Stecke dich nicht zwischen Vettern und Freunde, sonst klemmst du dich.

Teufel helfen einander und sind doch keine Freunde.

Trau nicht viel und halt deine Red in Hut, denn Weiber Rat tut selten gut, Freund der Welt in großer Not, gehen vierundzwanzig auf ein Lot.

Treu oder treuer Freund ist ein seltsam Gast, wer sie find, der halt sie fast.

Tyrannenfreunde und Zahlpfennig gelten gleich viel.

Unter Freundes Kleid steckt oft Hass und Neid.

Unter vielen Freunden habe wenige zu geheimen Räten.
(Das bedeutet, auch wenn man viele Freunde hat, sollte man bei Dingen, die unbedingt geheim bleiben sollen, sich mit möglichst wenigen beraten.)

Verkaufe nichts deinem Freunde und leihe kein Korn vom Reichen.

Vertraue deinem Freunde dein Geheimnis, so wird er dir stets mit dem Fuße auf dem Halse stehen.

Viel Freunde und wenig Nothelfer.

Viel Geld, viel Freunde.

Was der eine Freund scheuet, das scheuet auch der andre.

Was der Freund bekommt, ist unverloren.

Was du dem Freunde leihst, des mahnt der Feind.
(Das bedeutet, wenn man etwas jemandem leiht, wird man als Freund geachtet. Sobald man das Geliehene zurückfordert, wird man oft als Feind gesehen.)

Was Fliegen lockt, das lockt auch Freunde.

Weit beherret und nah befreundet.
(beherren = der Herr über etwas sein. Wenn etwas weit beherret ist, ist die Kontrolle des Herrn nicht so gründlich und man kann viel nach eigenem Ermessen tun. Von nahen Freunden oder Schwägern hat man größeren Nutzen.)

Wem ein Zahn ausfällt, der verliert einen guten Freund.

Wem es wohl geht, der hat viel Freunde.

Wenn das Fass leer ist, so wischen die Freunde das Maul und gehen.

Wenn das Glück aufgeht, so schneit es Freunde, wen es aber untergeht, hagelt es Feinde.

Wenn der Arme fällt, so stoßen ihm auch seine Freunde zu Boden.

Wenn der Hund schon das Bein zwischen den Zähnen hat, so hebt er seinen Schwanz auf und kennt keinen Freund.

Wenn der Wein vom Fass abgelaufen ist, so verlaufen sich auch die Tischfreunde.

Wenn ein Bauer ein Edelmann wird, so sterben ihm alle Freunde.

Wenn ein Freund bittet, da ist kein Morgen.

Wenn ein schlechter Mann eines großen Herrn Freund ist, so ist er gewiss sein Narr oder sein Esel.
(Das bedeutet, der schlechte (einfache, geringe) Mann wird vom anderen zum besten gehalten oder er wird für fremde Zwecke benutzt oder ausgenutzt.)

Wenn Gott hilft, so macht er dir auch deinen Feind zum Freunde.

Wenn 's Meer vertrocknet und Satan wird in den Himmel genommen an, alsdann wird der Lai und die Welt den Dienern Gottes zu Freunden gestellt.

Wenn Worte speisten, so lebten seine Freunde wohl.
Wenn Worte nähren würden, lebte man bei ihm am besten.

Wer alles zum Besten auslegt, der mach ihm viel Freud oder viel Freund.
Wer alles zum Besten auslegt, der macht ihm viel Freund.

Wer alle Welt zum Freund will han, der ist ein Narr bei jedermann.
(Dieses Sprichwort wird oft fälschlich als Zitat dem österreichischen Schriftsteller Johann Nepomuk Vogl (*07.02.1802 - 16.11.1866) zugeschrieben, da es sich in seinem Buch „Fruchtkörner“ auf Seite 69 (Drittes Hundert, Nr. 40) befindet. Der Spruch stammt eindeutig nicht von ihm, da er sich schon ab 1566 im Buch „Proverbialia Dicteria“ lateinische und deutsche Sprüche, Sprichwörter in Reimen von Andreas Gartner, von Marienberg befindet (mehrere Ausgaben von 1566 bis 1619). In der Ausgabe von 1574 steht es auf Seite 105b, in der Ausgabe von 1575 auf Seite 106a.)

Wer als Freund nicht nützt, kann als Feind (viel) schaden.

Wer auf Borg verkauft, kommt um sein Gut, verliert seinen Freund und wird schwerlich reich.

Wer da hat Gott zum Freunde mit, denselben kein Unglück betritt.

Wer den andern warnt, der ist sein Freund.
Wer einen warnt, der ist sein guter Freund.

Wer den Teufel zum Freunde haben will, der zündet ihm eine Fackel an.

Wer den Teufel zum Freund hat, hat's gut in der Hölle.
Wer den Teufel zum Freunde hat, kann leicht zur Hölle kommen.

Wer eine Heirat macht, der gewinnt einen ewigen Freund oder einen ewigen Feind.

Wer einen guten Freund hat, der hat ein gut Pfand.

Wer einen guten Freund hat, der spiele nicht mit ihm.

Wer mit seines Freundes Pflug ackert, der baut auch gute Frucht.


Freundschaft in deutschen Sprichwörtern


All Ding verkehret sich, Lieb und Freundschaft am allerleichtesten.

Beichte ohne Reu', Freundschaft ohne Treu, Geben nur zum Schein: Gar faule Werke sein!
Beichte sonder Reu, Freundschaft sonder Treu, Gebet ohne Innigkeit, ist verlorene Arbeit.
(Das Sprichwort ist teilweise mit Freund, aber auch mit Freundschaft verbreitet.)

Beim Geld hört die Freundschaft auf.

Beiwohnung macht Freundschaft (Kundtschaft).
(Mit Beiwohnung ist in diesem Sprichwort nicht die Pflicht des Beiwohnens in der Ehe gemeint. Es wird vielmehr die Anwesenheit bei öffentlichen Veranstaltungen, Festen oder Sitzungen beschrieben. Wenn man den Zusammenkünften von Kaufleuten beiwohnt, das heißt, an ihnen beteiligt ist, konnte man in früheren Zeiten wie heute auf Verkaufsmessen, neue Kunden werben. Auf Festen und gesellschaftlichen Veranstaltungen konnte man Kontakte knüpfen oder neue Freundschaften finden. Kontakte zwischen Männern und Frauen waren früher ungern gesehen, um keine Möglichkeiten zur außereheliche Beiwohnung zu geben. Möglicherweise meinte Sebastian Frank 1541 (Sprichwörter, Schöne, Weise, Herrliche Clugreden Seite 35b) etwas ähnliches, da bei ihm das Sprichwort etwas länger ist: „Beiwohnung macht Kundschaft, so brennt leicht Stroh und Feuer beisammen.“)

Besser ist Hundes Freundschaft, denn Feindschaft.

Besser weite Freundschaft, denn nahe Feindschaft.

Der einen lobt, der macht einen Anfang zur Freundschaft.

Der ist ein weis verständig Mann, der Freund und Freundschaft halten kann.
(Dieses Sprichwort steht schon 1605 im Buch „Der Teutschen Weissheit“ vom evangelischer Theologen und Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri) (1549-1617). 11 Jahre später schreibt Georg Henisch (1549 - 1618) in dessen Buch „Teutsche Sprach und Weißheit Thesaurus“ in Spalte 1233, Zeile 50 es wahrscheinlich ab und verwechselt dabei Freund und Feind: „Der ist ein weis verständig Mann, der Feind und Freundschaft halten kann.“ Es gehört wesentlich mehr Weisheit dazu, Freund und Freundschaft über lange Zeit zu halten, als Feinde.Für Feindschaft ist keine Weisheit notwendig, Feinde kommen schon von selbst.)

Der Pöbel misst die Freundschaft am Nutz wie Tuch an einer Elle.

Die Briefe von wahrer Freundschaft werden nicht mit Butter, sondern mit Diamanten versiegelt.

Durch Schweigen verdirbt viel Freundschaft.

Ehr, Tugend, Verstand, Treue, Lieb und Freundschaft soll durch der Weiber dünnen Schleier scheinen und schimmern.

Eine Freundschaft macht (gebiert) die andre.

Eine geflickte Freundschaft wird nimmer wieder ganz.

Einen loben ist der Weg, dadurch einer Ehr und Freundschaft erlangen kann.

Ein wenig Magschaft hält gute Freundschaft, bei einem Schwager ist Freundschaft mager.
(Mage, Magschaft ist eine alte, bis ins 17. Jahrhundert, Bezeichnung für ein Verwandtschaftsverhältnis, gemeinsame Abstammung von einem Vorfahren oder Nachkommen von Geschwistern. Da Blutsverwandte nicht heiraten durften, wurde kirchlich und staatlich festgelegt, welches Verwandtschaftsverhältnis ein Ausschlusskriterium für eine Ehe ist. Alle, die danach untereinander nicht heiraten durften, gehörten zur Magschaft. Die Magschaft reichte damit wesentlich weiter als die Schwägerschaft und konnte auch entfernte, kaum bekannte Personen einschließen. Mit weitläufiger Verwandtschaft konnte man ruhig Freundschaft pflegen, da sie keinen persönlichen Einfluss hatten.)

Ein wenig Verwandtschaft hält gute Freundschaft.
Etwas Verwandtschaft macht gute Freundschaft.

Es ist keine Freundschaft, wenn man einen verständigen Freund zu sich bekommt, und schickt einen Narren wieder heim.

Es steckt viel Ehr' und Freundschaft in einem Fass Wein.

Freundschaft, die der Wein gemacht, währt wie der Wein nur eine Nacht.

„Freundschaft geht vor allem Ding.“ Das lügst du, sagt der Pfennig, denn wo ich kehr und wende, hat Freundschaft gar ein Ende.

Freundschaft ist bald gemacht, es ist eine Kunst dieselbe zu erhalten.

Freundschaft ist des Lebens Salz.

Freundschaft ist ein Brot, das nur so lange schmeckt, als es frisch ist.

Freundschaft ist für den Reichen eine Gnade, für den Armen eine Rente, für den Vertriebenen ein Vaterland, für den Kranken Hoffmann'sche Tropfen.

Freundschaft und guter Wille macht kein Recht.

Freundschaft verdirbt durch Schweigen.

Geben und Wiedergeben hält (erhält) die Freundschaft zusammen.

Geflickte Freundschaft wird selten wieder ganz.
Geflickte Freundschaft wird nimmer wieder ganz.
Eine geflickte Freundschaft wird nimmer wieder ganz.

Gegen den Wind beweist sich die Freundschaft.

Geld, Freundschaft, Neid, Gewalt und Gunst zerbrechen jetzt Recht, Brief und Kunst.

Geld und Freundschaft trotzen der Gerechtigkeit.

Geschenke halten die Freundschaft warm.
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
Kleine Geschenke halten die Freundschaft aufrecht.
(Laut Wurzbach in seinem Buch „Historische Wörter“ aus dem Jahr 1862, Seite 140, geht das Sprichwort auf Montesquieu zurück, der in einem Streit auf die Worte „wenn nicht alles so sich verhält, wie ich es gesagt habe, so gebe ich .Ihnen meinen Kopf.“ mit „Gut. ich nehme ihn, kleine Geschenke halten die Freundschaft aufrecht.“ antwortete. Bei Wander unter Geschenk Nr. 51 steht eine weitere andere Ursprungsgeschichte. Wahrscheinlich gibt es noch andere mehr.)

Gleiche Bürde hält feste Freundschaft.

Gleiches Unglück macht Freundschaft.

Große Freundschaft und Geschlecht machen krumme Sachen recht.

Handel und Wandel leidet (kennt) keine Freundschaft.

Im Weinfass steckt viel Ehr und Freundschaft.

In der Nähe der Gewaltigen muss die Wahrheit oder die Freundschaft dran.

Je näher Freundschaft, je bittrer Feindschaft.

Kaufmannschaft leidet keine Freundschaft.

Kleine Zeche, große Freundschaft.

Kommt's doch nicht aus der Freundschaft.

Kundschaft macht Freundschaft, Freundschaft macht Küssen und Küssen macht Kinder.

Kurz abschlagen ist Freundschaft.

Kurze Besuche verlängern die Freundschaft.

Kurze Rechnung, lange Freundschaft.

Lass ein böses Wort eine alte Freundschaft nicht zertrennen.

Leihen macht Freundschaft, mahnen macht Feindschaft.
Leihen macht Freundschaft, wiedergeben Feindschaft.
Leihen macht Freundschaft, wieder fordern (macht) Feindschaft.

Lob macht einen Anfang zur Freundschaft.

Man bittet nicht einen jeden aus Lieb und Freundschaft zu Gast.

Neid, Feindschaft, Hass so bald vergehen, Treu, Lieb und Freundschaft lang bestehen.

Neue Freundschaft wird selten alt.

Not, Jammer, Widerwärtigkeit, probiert Freundschaft zu aller Zeit.

Oft find einer beim Freund so viel Liebe und Freundschaft wie ein Schaf beim Wolf.

Ohne Freundschaft ist die Welt ebenso übel dran als ohne Sonne.
Ohne Freundschaft kann keine Nahrung bestehen.

Richtige Rechnung macht (erhält) gute Freundschaft.

Schade(n) scheidet Freundschaft.

Schenken und Wiederschenken erhält die Freundschaft.

Siedet der Topf, so blüht die Freundschaft.

Tugend macht und erhält Freundschaft.

Ungleich trennt (die) Freundschaft.

Unkunde macht Unfreundschaft.

Verdacht ist der Freundschaft Gift.

Verkehrte Freundschaft ist Feindschaft.

Versöhnter Feindschaft und geflickter Freundschaft ist wenig (nicht) zu trauen.

Wahre Freundschaft nirgends mag Herberge han, und rühmt sich ihr doch jedermann.

Wegen einem Stück Fleisch geben die Hunde die Freundschaft auf.

Willst du lange Freundschaft halten, tue nicht, was wehe tut, und rede nicht, was sticht.

Wo Geld kehrt und wend't, hat die Freundschaft bald ein End'.

Wohltun macht Freundschaft.

Wo wäscht eine Hand die andre Hand, da hat die Freundschaft lang bestand.

Zu einem glücklichen Leben gehören (werden diese) drei Stücke (erfordert): mit wenigen vergnügt sein, Freundschaft halten und keinen Feind fürchten.

Zu große Freundschaft mit den Weibern hat den Teufel im Beutel.

Zwietracht oft Freundschaft macht

freundliche deutschen Sprichwörtern


Bei einem zornigen und gehässigen Menschen hat man sich keiner Freundlichkeit zu versehen.
(Diese Art von Menschen hab ich leider in der Nachbarschaft zur genüge kennengelernt.)

Besser freundlich versagen als unwillig gewähren.
Besser freundlich versagen als unwillig zugeben.

Der Eltern Freundlichkeit gibt den Kindern Geschicklichkeit.

Ein böser Mensch redet freundlich wohl, sein Herz ist aller untreu voll.

Ein Ding freundlich auslegen ist eines frommen Gemüts.

Eine unfreundliche Gabe ist verdrießlich.

Ein freundliches Aussehen schadet nicht.

Ein freundliches Wort erfreut.

Ein freundlich Gesicht, das beste Gericht.

Ein freundlich Scherzen bringt viel Tausend Schmerzen.

Ein Gefährte soll freundlich sein.

Es ist besser bei einem bösen Mann, als freundlichem Weibe zu sein.
(Ein altes Sprichwort, dass das Frauenbild der Männer in früheren Zeiten erahnen lässt. Bevor man die aber verurteilt, sollte in der Bibel nachgelesen werden. Bei Jesus Sirach steht es genauso im Kapitel 42,14 in der Lutherbibel von 1912: „Es ist sicherer, bei einem bösen Mann zu sein, denn bei einem freundlichen Weibe, die einen (ihn) zu Hohn und Spott macht.“ Ebenso auch in Ausgaben von 1589 und anderen.)

Besser bei einem bösen Mann sein als bei einem freundlichen Weibe.

Freundlich abschlagen ist besser als mit Unwillen geben.

Freundlich Angesicht ist halb Zugemüse.

Freundliche Worte machen die Zähne nicht stumpf und ein helles Ansehen.

Freundlich grüßen kostet nicht viel.

Freundlichkeit macht angenehm.

Gleichheit macht Freundlichkeit.

Im Haus soll man freundlich und fröhlich sein.

In der Kirchen andächtig, am Tisch fröhlich, auf der Gassen züchtig, im Bett freundlich, zu Hofe prächtig.

In schönem Leib wohnt freundlich Weib.

Man empfängt die Gäste freundlich mit Mund und Hand und mit Herzen, wie Gott wohl weiß.

Mit jedermann dich freundlich halt, vertrau doch nicht, die Lieb ist kalt.

Pfeifen und Harfen lauten wohl, eine freundliche Rede besser.

Rechten ist recht, aber unfreundlich.

Regieren freundlich und mit Willen, tut viel(en) Hass und Hader*14 stillen.

Sei freundlich jedermann, willst du viel Freunde han.

Wenn das Glück einen freundlich anlacht, so will sich das Glücksrad verkehren.

Wer sich freundlicher erzeigt, als er zu tun schuldig, der sagt so viel: hüt dich, ich schlag dich.