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Über 30.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit W

Deutsche Sprichwörter mit W


Über 30.000 deutsche Sprichwörter


Sprichwörter aus Deutschland


Sehr viele Sprichwörter aus Deutschland haben ihren Ursprung schon vor langer Zeit, manche vor  mehreren Tausend Jahren. So geht das deutsche Sprichwort „Eine Schwalbe  macht (noch) keinen Sommer.“ auf die Fabel „Der verschwenderische  Jüngling und die Schwalbe“ des griechischen Fabeldichters Äsop zurück.  Äsop lebte um 600 v. Chr. und war wahrscheinlich Sklave mehrerer Herren, bis einer ihn freiließ. Ebenso haben verschiedene Sprichwörter ihren  Ursprung bei den Römern oder Griechen vor 2000 Jahren. Viele beruhen  auch auf Bibelstellen, was vergleichbare Sprichwörter in etlichen  anderen europäischen Ländern und Völkern zur Folge hatte (ebenso aus  römischen und griechischen Quellen).

Ab dem 16. Jahrhundert fingen etliche Autoren an, Sprichwörter zu sammeln und in gedruckten Büchern zu veröffentlichen:

Agricola von Issleben 1530, Sebastian Franck 1541, Chr. Egenolffs Erben 1560, Andream Gartner 1574, M. Fridericum Petri 1605, Jan Gruter 1610, Georg Henisch 1616, Christoph Lehmann 1630, Andreas Sutor 1716, Joachim Christian Blum 1780, Christoph Georg Heinrich Nieter 1798, Samuel Christoph Wagener 1813, Georg von Gaal, 1830, Wilhelm Körte 1837, Karl Simrock 1846, Otto Freiherr von Reinsberg, Freifrau von Reinsberg-Düringsfeld mehrere Bücher von 1863 bis 1872, Otto Sutermeister 1869, und das Deutsche Sprichwörterlexikon in 5 Bänden von Karl Friedrich Wilhelm Wander, veröffentlicht zwischen 1866 und 1880 und viele mehr.

Am umfangreichsten ist das Deutsche Sprichwörterlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander mit über 220.000 Einträgen. Leider ist es manchmal etwas ungenau oder unrichtig durch fehlende oder falsche Quellenangaben, wodurch manches fremde Sprichwort zum deutschen gemacht wurde. Ebenso hat er einige selbst ausgedacht. Die Ursachen hat Wander selbst im Vorwort des 1. Bandes 1866 erklärt. Auch im Nachwort von Joseph Bergmann im 5. Band sind seine Schwierigkeiten beschrieben. Trotzdem ist das Sprichwörterlexikon in seinem Umfang und seinem einmaligen Quellenverzeichnis bis heute unübertroffen, besonders auch, weil er es alleine und gegen etliche Widerstände zustande gebracht hat. Alles mit der Hand und ohne Computerunterstützung, ohne die heute keiner mehr etwas zuwege bringt.

Da viele Sprichwörter älteren Ursprungs sind, enthalten einige alte oder schon vergessene Wörter, oder handeln von heute unbekannten Vorkommnissen. Aus diesem Grund sind auf diesen Internetseiten bei vielen Sprichwörtern Erklärungen, die Wörter oder Sinn des Sprichworts näher erklären. Auch wenn verschiedene Sprichwörter aus der Mode genommen sind, gehören sie trotzdem zum kulturellen Erbe der Deutschen und ihrer Geschichte. Sonst könnte man auch etliche „Klassiker“ vergessen, (Goethe, Schiller oder andere) nur weil sie schon einige Hundert Jahre alt sind. Bei verschiedenen Sammlern und Autoren haben manche Sprichwörter einen unterschiedlichen Wortlaut, dann stehen hier mehrere Versionen. Da die Sammlung von Simrock bis heute am weitesten verbreitet ist, werden seine Versionen der Sprichwörter wohl die bekanntesten sein. Leider gibt es bei ihm einige sinnentstellende Druckfehler, die bis heute überdauert haben. Wenn bekannt, steht bei den entsprechenden Sprichwörtern die korrekte Version mit einem Hinweis auf den Druckfehler.

Daneben entstehen aber immer auch neue Sprichwörter, die in den alten Sammlungen nicht aufgeführt sein können. Andere Sprichwörter werden aus anderen Sprachen übernommen, wie z. B. „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Es wird heute nur als „deutsches Sprichwort“ zitiert, obwohl das falsch ist. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde das englische Sprichwort „The early bird catcheth the worm.“ im Deutschen übernommen. Es steht so schon 1637 in „A Collection of English Proverbs“ von John Ray auf Seite 101.

In etlichen Sprichwörtern stimmt auch die Rechtschreibung oder Grammatik mit der laut Duden aktuellen nicht überein. Dazu schrieb schon Johann Michael Sailer 1810 auf Seite 64 seiner deutschen Sprichwörter: „Das alte deutsche Sprichwort liebt das Negligé, die bequeme Haustracht, und lässt es den Gottscheden und Kollegen über, sein Verfahren mit der Grammatik auszusöhnen. So sind ihm z. B. der Artikel der, die, das, die Endsilbe e gar oft zu lang, das h zu weich: deshalb bleibt dies alles weg. Wie der Mann im Schlafrocke sich kein Gewissen daraus macht, dass seine Strümpfe nicht streng angezogen sind, so weiß das altdeutsche Sprichwort nichts um die Hofetikette der gebildeten Sprache. Die Zeitwörter sind dem Sprichworte oft gar zu lange: darum beschneidet es die Vorsilbe. Z, B. Werkstatt darf keines Palasts, statt: bedarf.
Ein Grund, warum das altdeutsche Sprichwort so wenig Fleiß auf die Vollendung des Gepräges verwendet, und sich darin so viele Versäumnis zuschulden kommen lässt, ist wohl auch der, dass es den Ursprung hat – mehr im Herzen, das den Sinn gibt, als im Kopfe, der ihn nach der Regel der Sprachlehre herauskleidet.“

Auf dieser Seite sind Hunderte deutsche Sprichwörter mit W, von Wer nicht bis Wer sich am Anfang und auf weiteren 80 Seiten alle anderen, alte und neuere vorhanden. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter von Wer lacht bis Wer nicht liebt

Wer lacht, tut keine Sünde.


Wer Landesherr ist, dem gebührt die Landeshuldigung.

Wer lange Brot isst, der wird alt.

Wer lange droht, macht dich nicht tot.

Wer lange Finger hat, den steckt man in den Staatsfingerhut.

Wer lange Krank ist, wird selbst zum Arzt.

Wer lange lebt, der wird alt.

Wer länger schläft als sieben Stund` verschläft sein Leben wie ein Hund.

Wer lange suppt, lebt lange.

Wer lange tischelt, der wird alt.
Wer lange tischt, lebt lange.

(Erstmals belegt 1824 im 4.Akt des Schauspiels „Der Schatz des Rhampsinit“ von August Grafen v. Platen-Hallermünde (1796 - 1835), der es darin Sprichwort nennt.)

Wer lange will alt sein, muss zeitlich anfangen.

Wer lange will zu Hofe reiten, hänge den Mantel nach beiden Seiten.
Wer lange will zu Hofe reiten, muss 'n Mantel tragen auf beiden Seiten.

Wer lang hat, lässt lang hängen.

Wer lang lebt, trägt lang sein Kreuz, kurz leben, kurz Unglück.

Wer lang lebt und nicht blind noch taub wird, der sieht und hört viel, drum wissen die Alten mehr als andre Leute.


Wer langsam aufsteht, trabet den ganzen Tag.


Wer langsam geht, kommt auch zum Ziel.


Wer langsam reitet, soll früher satteln.

Wer langsam zürnt, zürnt schwer.


Wer lang will gesund sein, der halt sein Ruh.

Wer lang will leben, der soll guten Trünken was zu essen geben.

Wer Latein kann, kommt durch die ganze Welt.
(Das Lateinische war in der Römerzeit vor 2000 die Weltsprache in Europa, Afrika und teilen Asiens. Später war es die Sprache der Oberschicht und Gebildeten, ohne die man nicht aufsteigen konnte. Heute ist es in der Wissenschaft unverzichtbar, da mit Latein alles bezeichnet, was eindeutig gekennzeichnet und definiert werden soll, da es für Gleiches viele unterschiedliche regionale Bezeichnungen gibt. Im Sprichwort müsste heute wahrscheinlich Englisch stehen, wenn es sich nicht gerade um Theologie handelt.)

Wer läuft, dem grauset.

Wer läuft, den jagt man.

Wer läuft, der fällt, wer schleicht, ist sicher.

Wer lausig ist, der wird bald grindig.
Wer lausig ist, wird leicht grindig.

Wer leben soll, der kann nicht zu krank sein.

Wer leben will ohne Sorg, der nenne kein Weib.

Wer leben will und gute Tag sehen, der schweige seine Zunge, dass sie nicht Böses rede.

Wer lebt lang, hat große Pein, allzeit im neuen Unglück sein.

Wer lebt ohne lieb, der ist lebendig Tod.
Wer ohne Liebe lebt, ist lebendig tot.
Leben ohne lieb ist lebendig tot.

Wer Leckerbissen über drei Gassen riecht, der hat gern Gäste in anderer Leute Häusern.

Wer lehrt, der lernt.

Wer Leib und Gut dem Meer vertraut, auf losen Sand seine Wohnung baut.

Wer Leib und Leben wagen will, ist zollfrei.

Wer leicht einem jeden traut, dem schläft man bei der Braut.

Wer leicht glaubt, wird leicht betrogen.
Wer leicht traut, wird leicht betrogen.

Wer glaubt, wird leicht betrogen.
Wer leichtlich jedem glaubt, der ist leichtfertig.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel. Luther-Bibel 1545/1912: Das Buch Jesus Sirach 19, 4: „Wer bald glaubt, der ist leichtfertig, und tut sich, wenn er sich so verführen lässt, selbst Schaden.“)

Wer leicht lacht, weint auch leicht.

Wer leicht schwört, der lügt auch.

Wer leicht sein Gut verzehrt, der ist nicht Ehren wert.

Wer leicht zürnt, sündigt leicht.

Wer leiden und schweigen kann, ist ein meisterlicher Mann.

Wer leidet, dass ihn drückt sein Schuh und ihn sein Weib im Weinhaus sucht, der gehört wohl recht ins Narrenbuch.

Wer leidet, dass sein Tisch knappt, sein Ofen raucht, Kieselstein im Schuh bleibt, der mag seine Frau herleihen.

Wer leiht, der hat Schad oder Schand: Schad, wenn er nichts wieder kriegt, Schand, wenn er mit wiedernennen einen Freund verliert.

Wer leiht, der kauft sich oft einen Feind mit seinem eigenen Geld.

Wer leuchtete, eh du warst?

Wer Leute zu Ehren ladet, der soll der Ehren nicht vergessen.

Wer Liebe bergen will, dem kriecht sie an den Augen heraus.

Wer Lieb erzwingt, wo keine ist, der bleibt ein Narr (Tor) zu aller Frist.
Wer Liebe sucht, da keine ist, der ist ein Geck zu aller Frist.
(Dazu Lehmann 1630: „weil Zwang und Not bricht Treu und Eid.“)

Wer Liebe stiehlt, ist kein Dieb.

Wer Lieb' haben will, muss Lieb' lassen.

Wer lieb hat, das er lieben soll, dem ist mit einem Eheweib wohl.

Wer liebt ohne Lust und trinkt ohne Durst, und isst ohne Hunger, der stirbt sieben Jahr zu jung, lebt er länger, das nimmt mich wunder.

Wer liebt schöne Frauen, der kann nicht hoch Häuser bauen.

Wer liebt, weiß wohl, was er begehrt, aber nicht, was es ist.

Wer liegt, der liegt, wenn nur der Haufe das Feld behält.

Wer liegt im Bett, bis an den Tag, dem Gut und Ehr nicht werden mag.

Wer Linden pfropfet auf den Dorn, hat an beiden sein Recht verlorn.
Wer Linden pfropfet auf den Dorn, hat ihrer beider Recht verlorn.

Wer Lob begehrt und Ehr, hüt sich vor Huren sehr.

Wer lobt, was ihm missfällt, der ist ein Schalk.

Wer Lob und Ehr erlangen will, der muss in Tugend wachen viel, denn keiner je aus faulem Orden ist ein gestrenger Ritter worden.

Wer Lockvögel feil trägt, der kann andere damit fangen.
(Lehmann schreibt 1630 gleich dahinter: „Er muss warten bis sie aufsitzen.“, was Wander 1873 nur als Bemerkung anfügt.)

Wer Lügen reden darf, der darf alles andre tun.


Wer lügen will, der muss es nicht allzu krumm drehen, dass ers auch fiedern könne.

Wer lügen will, der solls nicht krumm drehen, damit ers auch fiedern könne.

Wer lügen will, kann sagen Wunder viel.
Wer lügen will, mag Wunder sagen.

Wer lügen will, soll von fernen Landen lügen, so kann man ihm nicht nachfragen.
Wer lügen will, muss in die der Ferne lügen, so können die Bauern nicht nachfragen.

Wer lügen will, muss des Anfangs nicht vergessen, bis er zu Ende kommt.
Wer lügen will, vergesse vor Ende nicht seines Anfangs.

Wer lügt, der stiehlt, wer stiehlt, der lügt.

Wer lügt der trägt des Teufels Kleid.


Wer Lust hat zur Weisheit, den macht sie zum Herren.


Wer Lust hat zu tauschen, hat Lust zu betrügen.
Wer Lust zu tauschen hat, der hat Lust zu betrügen.

Wer lustig ist zu Zank und Streit, der findet bald Gelegenheit.

Wer Lust zu tanzen hat, dem mag man leicht pfeifen.


Wer Lust zu Zank und Hader*14 hat, der find sein überall gar satt.

Wer machen wollt, was jeder spricht, wann wird der Bau denn aufgericht?

Wer macht Geschrei und große Pracht, den lobt man jetzt und bat sein acht.

Wer mächtig ist, wird auch vermessen: Große Fische die kleinen fressen.

Wer mag bei einem verzehrenden Feuer oder bei der ewigen Glut wohnen?

Wer mag den Hunden das Bellen verbieten?

Wer mag jagen, darf auch hagen.

Wer mancherlei denkt, der denkt nichts, macht auch nichts Gutes.

Wer Mäßigkeit liebt, der liebt seinen Leib.

Wer mäßig lebt, der wird alt, der sich oft füllt, der stirbt bald.

Wer mault mit der Schüssel, dem schadet's (fehlt's) am Rüssel.

Wer Mäuse fangen will, der muss nicht Mauen, sondern stillschweigen.

Wer Mäuse im Kopf hat, dem muss man eine Katze hineinsetzen.

Wer mausen will, dem kann man mit Gesetzen nicht alle Löcher verstopfen.

Wer mehr hinter als vor die Rosse legt, wird nicht lange fahren.

Wer mehr hinter die Pferde legt als vor sie, der füttert nicht lange.
Wer mehr hinter die Rosse, als vor sie legt, der kann nicht lang fahren.
(Das bedeutet, vor die Pferde das Futter, hinter sie den Wagen, den sie ziehen sollen. Wenn das Futter für die Last nicht ausreicht, haben die Pferde keine Kraft zum Ziehen und der Wagen bleibt stehen. Heutzutage muss genügend im Tank und ein genügend starker Motor eingebaut sein, damit ein Lkw die gewünschte Last fahren kann.)

Wer mehr nimmt, als er soll, der spinnt sich selbst ein Seil.
(Diebstahl wurde früher mit dem Hängen am Galgen bestraft. Das bedeutet, wer also stielt, der knüpft sich selbst das Seil für den Galgen.)

Wer mehr tun will, als er vermag, hat sich Schadens zu versehen.

Wer mehr will verzehren,
als sein Pflug mag ernähren,
der mag sich nicht erwehren,
ihn muss Bettel oder Stegreif nähren.

Wer mehr verzehrt, als er gewinnt, der muss nachher mit den Mäusen essen.

Wer meinet, dass er weise sei, dem wohnt ein Esel nahe bei.

Wer meint, einem Wolf aus dem Weg zu entgehen, dem begegnet ein Löwe oder Bär.
(Das bedeutet, wenn jemand meint, seine Meinung nicht sagen zu dürfen, weil ein Wolf in Form von amerikanischen oder russischen Präsidenten oder eines möglichen Shitstorms im Internet einen kritisieren würde, kann sicher sein, das schon irgendwo jemand anderes als Löwe oder Bär gerade das ausnutzen wird, noch größeren Schaden anzurichten.)

Wer meint, er sei nichts, der ist ichts, wer meint, er sei viel, der ist nichts.

(ichtwas, abgekürzt ichts = veraltet für etwas)

Wer meint, er sei weis, der hat von Torheit den Preis.

Wer Meisen fangen will, der muss ein Meisenbein pfeifen.

Wer Meister im Haus wolle sein, der muss nicht nach Reichtum heiraten.

Wer Meister wird, steckt den andern in den Sack.

Wer meist gibt, der hat das beste Teil.

Wer Menschen Blutvergießen tut, des wird vergossen wieder sein Blut.

Wer merken kann und wohl verstehen, was darf der weiter fragen.

Wer mich auslacht, kann mich auch wieder einlachen.

Wer mich ausrichtet, gedenkt nicht sein, gedächt er sein, vergäß er mein.

Wer mich mehr liebt, denn mein Gut, einem Freund derselbe recht gleichen tut.

Wer mich nicht ehren will, lasse mich ungelästert.

Wer mich nicht fragt, dem darf ich nicht antworten.

Wer mich nicht kennt, der spottet mein nicht.

Wer mich schießt, den schieß ich wieder.

Wer Minne flieht, dem folgt sie.

Wer mir gab (gibt), der lehrte mich geben.

Wer mir Liebe erzeigt, der bereitet mir Sorge.

Wer mir nicht zuspricht, der treibt mich nicht.

Wer mir Schaden zufügt, der kann mir auch dienen.

Wer mir's tut, dem tu ich's wieder, sprach die Frau, als sie ihres Mannes Hemden flickte.

Wer misst die Wasser mit der Faust und fasst den Himmel mit der Spanne?

Wer mit Bettlern ficht, gewinnt nur Läuse.
Wer mit Bettlern rauft, hat für den Sieg Läuse.

Wer mit blinden Pferden fährt, der hat eine böse Reise.

Wer mit bösen Leuten nichts zu tun haben will, muss aus der Welt ziehen.
Wer mit bösen Leuten nicht will zu tun haben, der muss aus der Welt ziehen.
Wer nicht will mit bösen Leuten zu tun haben, der muss aus der Welt ziehen.
Wer mit Leuten nichts zu tun haben will, muss aus der Welt ziehen.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, er erste Brief des Paulus an die Korinther 5, 10: Luther-Bibel 1912: „9 Ich habe euch geschrieben in dem Briefe, daß ihr nichts sollt zu schaffen haben mit den Hurern. 10 Das meine ich gar nicht von den Hurern in dieser Welt oder von den Geizigen oder von den Räubern oder von den Abgöttischen; sonst müsstet ihr die Welt räumen.“, Luther-Bibel 2017: „9 Ich habe euch in dem Brief geschrieben, dass ihr nichts zu schaffen haben sollt mit Unzüchtigen. 10 Damit meine ich nicht allgemein die Unzüchtigen dieser Welt oder die Habgierigen oder Räuber oder Götzendiener; sonst müsstet ihr ja die Welt verlassen.“ Neue evangelische Bibel: „9 In meinem vorigen Brief habe ich euch geschrieben, dass ihr keinen Umgang mit Menschen haben sollt, die in sexueller Unmoral leben. 10 Damit habe ich nicht die unmoralischen Menschen dieser Welt gemeint, die Habgierigen, die Räuber oder die Götzenanbeter. Sonst müsstet ihr diese Welt ja verlassen.“ Immer war in diesem Sprichwort von bösen Leuten die Rede, erst ab 1840 ließen Braun und Eiselein das „bösen“ weg und Simrock schrieb 1846 von ihnen ab. Richtig ist es aber mit den bösen Leuten, wie aus der Bibel und in der ersten Nennung bei Agricola ersichtlich ist. Agricola erklärt es in seiner Sammlung: „Das ist ein Alinaton (Verfremdung) und so viel gesagt. Es ist unmöglich, dieweil wir leben, das wir bösen Leuten, arbeit, Unglück und Mühseligkeit können entlaufen. Ausserhalb der Welt wohnt niemand, in der Welt sind eitel böse Leute, die muss man leiden. Dies Wort ist freilich aus St. Pauls Epistel an die Korinter genommen.“ In seinen „Biblischen Sprichwörtern“ hält Carl Schulze es 1860 für möglich, das Agricola dieses Sprichwort erst gemacht hat.)

Wer mit dem Beutel um den Hals geboren wird, weiß nicht, was Geld ist.

Wer mit dem Kopf eine Mauer umlaufen will, der muss sorgen, zu stoßen das Gehirn.

Wer mit dem Kopf nur oben aus und nirgend an will, der stößt mit nichts mehr an als mit dem Kopf.

Wer mit dem Kopf versetzt, den schlägt man auf den Gipfel.

Wer mit dem Kopf will oben aus, der tut viel Schaden und richt't nichts aus.

Wer mit dem Munde schmandt (Schmand macht), muss mit der Nase buttern.

Wer mit dem Pförtner wohl steht, der wird bald eingelassen.
Wer's mit dem Pförtner hält, findet bald Einlass.

Wer mit dem Pfunde wägt, bedarf des Zentners nicht.

Wer mit dem Schlechten fürlieb nimmt, ist des Bessern wert.

Wer mit dem Teufel essen will, muss einen langen Löffel haben, (nur die Jesuiten bekommen ihren Teil von Hand).

Wer mit dem Winde ficht, gewinnt nur Luft.

Wer mit den Augen nicht wohl sieht, der soll mit den Fäusten desto besser zugreifen.

Wer mit den Dieben läuft, der muss mit ihnen hangen.

Wer mit den Gänsen trinkt, fällt nicht ins Feuer.

Wer mit den Hühnern will aufstehen, muss auch mit ihnen schlafen gehen.
Wer mit den Hühnern zu Bette geht, kann mit den Hahnen aufstehen.

Wer mit den Wölfen essen will, muss mit den Wölfen heulen.

Wer mit der Gabe zaudert, hat den Dank schon eingenommen.

Wer mit der Hoffnung fährt, hat die Armut zum Kutscher.


Wer mit der Katze zu Acker fährt, der eggt mit Mäusen zu.
Wer mit Katzen zu Acker fährt, der eggt mit Mäusen zu.

Wer mit der Magd liebäugelt, macht sie zur Herrin der Frau.

Wer mit der Post reisen will, muss eine fürstliche Börse und eines Lastträgers Rücken haben.

Wer mit dünken anfängt, endet mit reuen.

Wer mit einem Bauern will handeln und unbetrogen von ihm kommen, der muss ein Bauern zu sich nehmen den dritten zu überlisten.

Wer mit einem Dreck ringt, er gewinne oder verliere, so bekommt er doch beschissene Hände.

(beschissen = beschmiert, verdreckt. Dreck = Verleumder, böser Nachbar oder anderes)

Wer mit einem Eid sein Lügen festigt, ist ein untreuer Mann erst und letzt.

Wer mit einem Fuchs ackert, der widerstrebt dem Pflug.

Wer mit einem Fuchs zu tun hat, der muss einen Fuchsbalg anziehen.

Wer mit einem Schalk an einer Stange Wasser trägt, der muss auch mit ihm ein Strafe tragen.

Wer mit einem Schalk zu tun hat, der muss in eine Schalkshaut schlüpfen.

Wer mit einem solchen Feind zu tun hat, dem alle Teufel und die höllischen Armaden den Rücken halten, der muss trefflich wachsam und vorsichtig sein.

Wer mit einem Unbeständigen zu tun hat, der hat den Aal beim Schwanz.

Wer mit einem Vollen hadert*14, der zankt mit einem, der nicht da ist.

Wer mit einem Weib kämpft, ist übel dran. Gewinnt er, so wird sie ihm feind, verliert er, so spottet sie seiner, darum ist stillschweigen das Sicherste.

Wer mit einer gülden Angel fischt, der wagt mehr, denn er fangen kann.

Wer mir eingestiegen ist, der muss mit ausbaden.
(Ein altes Rechtssprichwort im Bezug auf strafbare Handlungen, ähnlich wie mitgegangen - mitgehangen.)

Wer mit entlehnten Augen sieht und mit entlehnten Ohren hört, der ist vor Betrug nicht sicher.

Wer mit Erbarmung ist umfangen, der wird Barmherzigkeit erlangen.

(Ein altes Sprichwort aus der christlichen Weltanschauung. Bei dem Egoismus vieler Menschen heute, wird man darauf wohl bis ins Jenseits warten müssen. Wer heutzutage Rücksicht gegenüber anderen zeigt oder sogar hilft, ist in den Augen vieler ein Schwächling und wird gnadenlos übervorteilt oder betrogen. Selbst Präsidenten von Staaten halten Völkerrecht und Vertragstreue für Schwäche, die man mit Eroberungskriegen ausnutzen zu können glaubt, siehe Russland 2022.)

Wer mit faulen lahmen Eseln pflügen muss, dem ist, übel genug geflucht.

Wer mit faulen Leuten haus hält, dem gnade Gott.

Wer mit Feuer zu tun hat, der muss stets einen Blasebalg haben oder immer schüren.

Wer mit Fleiß fallen will, ist nicht würdig, dass man ihn halte.

Wer mit fremden Augen sieht, sieht je länger je weniger.

Wer mit fremder Hilfe wider seinem Feind kriegt, der verderbt sich selbst.

Wer mit Frommen umgehet, der bessert sein Leben wohl.

Wer mit Frommen umgeht, der wird mit Frömmigkeit gefärbt. Böse stecken an wie eine böse Seuche.

(Sprichwort in Anlehnung an die Bibel: Luther-Bibel 1912, Psalm 18: 26. Bei den Heiligen bist du heilig, und bei den Frommen bist du fromm, 27. und bei den Reinen bist du rein, und bei den Verkehrten bist du verkehrt.

Die Sprüche Salomos, 13, 20: „Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer aber der Narren Geselle ist, der wird Unglück haben.“ Luther-Bibel 1912)

Wer mit Füchsen oder Schälken Gemeinschaft hat, der hat nichts anderes von ihnen zu erwarten als einen Fuchspelz.

Wer mit Füchsen zu tun hat, muss den Hühnerstall zuhalten.

Wer mit Geduld Gott walten lässt und hält aus, der schüttet seinen Feinden glühende Kohle auf das Haupt.

Wer mit gegessen hat, der muss mit zahlen.
Mit gegessen, mit zahlen.

Wer mit Geld kann Religionsfreiheit, Fried und Ruhe erkaufen, der kauft nicht zu teuer, denn Geld und Gut kann man mit der Zeit wieder bekommen, aber verlorne Religion und Freiheit ist nicht wieder zu erkaufen.

Wer mit goldenen Spießen ficht (kämpft), hat den Sieg in den Händen.
Mit goldenen Spießen kriegen.

Wer mit grünem Holze einfeuert, bringt mehr Rauch als Hitze ins Haus.

Wer mit Herren umgehen will, der fliehe vor ihnen, so laufen sie ihm nach.

Wer mit Hinkenden umgeht, lernt hinken.

Wer mit Hochmut große Dinge vornimmt, demselben Hohn und Spot geziemt.

Wer mit Honig umgeht, mag wohl seine Finger lecken, er muss es aber nicht zu grob machen.

Wer mit Hunden hetzen will, der muss Brot vorher werfen, so können sie bald folgen.
(Mit hetzen ist wahrscheinlich eine Hetzjagd gemeint.)

Wer mit Hunden schläft, steht mit Flöhen auf.
Wer mit Hunden zu Bette geht, steht mit Flöhen wieder auf.

Wer mit Hunden viel umgeht, der lernt bellen.

Wer mit Huren oder Katzen gen Acker fährt, der mag mit Huren oder Mäusen nacheggen.
Wer mit Huren zu Acker fährt, der eggt mit Buben (Gecken) zu.

Wer mit isst von der gestohlenen Gans, der muss mit hangen.

Wer mit Jägern gehen will, der muss hetzen.


Wer mit jungen Ochsen pflügt, der verrichtet kein gutes Tagwerk.


Wer mit jungen Ochsen pflügt, macht krumme Furchen.

Wer mit jungen Pferden pflügt, macht krumme Furchen.
Mit unwilligen Pferden macht man krumme Furchen.

Wer mit Katzen jagt, der fängt Mäuse.
Wer mit Katzen jagt, fängt gern Mäuse.
Wer mit Katzen jagt, der fängt viel Mäuse.
Der mit Katzen jagt, der fängt Mäuse.

Wer mit Kindern spielen will, der muss sich der Docken nicht schämen.
Wer mit Kindern ein Spiel anricht, muss sich der Docken schämen nicht.
(Docken = ein zusammen gelegtes Bund Schnüre; mit Puppen spielende Kinder; Puppen machen.)

Wer mit Köhlern oder Kohleträgern umgeht, der wird rußig.

Wer mit Lahmen umgeht, lernt hinken.

Wer Mitleid bringt, bietet genug.

Wer mit Leuten höflich umzugehen weiß, kann in kurzem aus einem kleinen ein großes Vermögen machen.


Wer mit Leuten will handeln, der muss ein Argus sein und auf allen Seiten scharfe Augen haben.


Wer mit Löffeln einnimmt und mit Scheffeln*30 ausgibt, der macht bald Feierabend.


Wer mit Lügen ein wahrhafter Mann sein kann, der darf sein Wort nicht halten.

Wer mit Narren viel umgeht, der hat weder Ehr noch Ruhm.

Wer mit Narren zu Acker geht, eggt mit Gäuchen (Gecken) zu.

Wer mit Narren zu Bette geht, steht mit Narren auf.

Wer mit Ochsen fährt, kommt auch zu Markte.


Wer mit Ochsen pflügt, der kommt auch fort.


Wer mit Pech und Kohlen hantiert, leichtlich seine Hände daselbst beschmiert.
Wer mit Pech oder Kohlen umgeht, der bescheisst leicht die Hände.

Wer mit Pech oder Kohlen umgeht, der besudelt die Hände leicht.
(bescheisst = beschmiert)

Wer mit Pfefferkuchen groß gezogen ist, weiß das Brot nicht zu schätzen.

Wer mit Ränken und faulen Fischen umgeht, der wird endlich mir der Zeit zuschanden.
(Ränke = (veraltend) Intrigen; finstere Machenschaften: finstere Ränke schmieden - sich Böses ausdenken, böswillige Kritik, Böses planen - Shitstorm, Mobbing.)


Wer mit Recht seine gerechte Sache in der unrechten Welt erhalten will, der muss früh aufstehen und die Hand immer im Beutel haben.


Wer mit roter Tinte schreiben will, der muss sorgen, es möchten ihm die Presilgen unter die Augen spritzen.

(Presilgen, Presil, Brasilin = roter Farbstoff aus dem Kernholz der Brasilhölzer. Brasilholz ist das Holz verschiedener Baumarten (Caesalpinia brasiliensis L und andere der Unterfamilie der Johannisbrotgewächse), deren roter Farbstoff der zum Färben von Textilien, Garnen oder Buchillustrationen eingesetzt wurde. Je nach Baumart oder Herstellungsprozess war die Farbe hellrot, dunkelrot oder bordeauxrot.)


Wer mit Schälken und Buben umgeht, der ist und bleibt ein Schalk.

Wer mit Schälken umgeht, der heißt auch ein Schalk.


Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig.


Wer mit seinem Maul heraus fährt, der wird erschreckt.


Wer mit seinen Augen, Ehr und Glauben scherzen lässt, der wird bald blind, ehrlos und verdammt.


Wer mit seiner Wohltat lange umgeht, hat den Dank schon eingenommen.

Wer mit seines Freundes Pflug ackert, der baut auch gute Frucht.

Wer mit solchem Feuer zu tun hat, muss 'nen silbernen Blasebalg haben.
(Mit diesem Feuer ist die Bestechung gemeint. Wer jemanden bestechen will, der muss schon etwas mit Wert bieten können, etwa etwas aus Silber.)

Wer mitspielen will, muss mit aufsetzen.
Wer spielen will, muss aufsetzen.
Wer spielen will, der setz auf.

Wer mit Soldaten will Ehr erjagen, muss sie wohl zahlen und tüchtig plagen.


Wer mit Städten zu schaffen hat, bedarf Glück und sonderliche Fürsorge.


Wer mit Stroh schwanger geht, der gebiert Stoppeln.

(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Der Prophet Jesaja 33, 11)


Wer Mittags aufsteht, schläft nicht den ganzen Tag.
Wer mittags aufsteht, verschläft den ganzen Tag nicht.

Wer mit will trinken, muss mit klinken.

Wer mit Wölfen pflügt, der wirds bald müd.

Wer mit Wollust*36 Schulden macht, der bezahlt's billig mit dem Leib.


Wer mit Wucher Geld baut, der muss zuletzt sein Haus einen andern lassen.

(Wucher Geld sind Kredite mit überhöhten Zinsen. Das Sprichwort gilt heute wie vor 500 Jahren. Wer sich verrechnet hat, Arbeitslos wird oder sich scheiden lässt, der kann die Zinsen nicht mehr bezahlen und das Haus wird von der Bank Zwangsversteigert und man behält nur die Schulden.)


Wer Mönch und Pfaffen schlagen will, schlage sie nur gar zu Tode.

Wer morgens dreimal schmunzelt, wenn`s regnet nicht die Stirne runzelt, und anbends lacht, sodass es schallt, wird 120 Jahre alt.

Wer morgens vor Tag aufsteht, sich mit Sorgen und Geschäften, Arbeit und Kümmernis den ganzen Tag plagt und belädt, die Nacht mit Fantasien und Gedanken vertreibt, der macht seinen Verstand zum Gecken und den Leib zum Schatten.

Wer Mühe pflügt und Unglück sät, der erntet sie auch ein.

Wer Mühe und Arbeit flieht, der baut kein Haus.


Wer müßig auf dem Speimarckt steht und will nicht arbeiten, der füllt endlich einen Graben aus oder gibt ein Klöppel in einer großen lichten Glocke.

(Das bedeutet früher, Müßiggänger werden als Soldat erschossen oder als Dieb an den Galgen gehängt.)


Wer Müßiggang nachgeht, der hat Armut zum Gefährten.

Wer Musik und Gesang veracht und nur dem Teufel Hofrecht macht, der hat kein Lust ins Himmelreich, da wird man singen ewiglich.

Wer muss ein Teiler sein, macht sich sein Stück nicht klein.

Wer muss, hat keine Wahl.

Wermut ist nicht allzeit gesund.

Wer Mutter Sparsamkeit begehrt, dem wird die Tochter Reichtum beschert.
Wer Sparsamkeit, die Mutter, begehrt, dem wird Reichtum, die Tochter, beschert.

Wer nach dem Kranze strebt, bekommt doch eine Blume (daraus).

Wer nach dem Meer reisen will, der nehme ein Fluss zum Gefährten, weiß er den Weg nicht.

Wer nach dem trachtet, dass ungewiss ist, der kommt von dem, dass er gewiss hat, auf nichts.

Wer nach dem Wahn lebt, der wird nimmer reich.

Wer nach der Natur lebt, der wird nimmer arm.

Wer nach einem goldenen Wagen trachtet, bekommt doch wohl eine Speiche (ein Rad) davon.
Wessen Sinn nach einem goldnen Wagen steht, dem wird leicht ein Nagel davon.

Wer nach fremdem Gute trachtet, der verliert mit Recht das seine.

Wer nach Geld heiratet, verliert (verkauft) seine Freiheit.

Wer nach Geld und Schönheit tracht, in seinem Ehestand Unglück macht, Geld und Gestalt sich bald verliert, oft in die größte Armut führt.

Wer nach großer Arbeit trachtet, dem wird sie zuteil.

Wer nach Gutdünken red't der sucht einen Hügel auf ebenem Weg.

Wer nach Huren Pfeifen tanzt, der ist aller Scham frei.

Wer nach jedem bellenden Hunde werfen will, muss viel Steine auflesen.

Wer nach jeder Pfeife tanzt, hat bald müde Beine.

Wer nach mir kommt, der mag nach mir bauen.

Wer nach Rom geht, bringt einen Schalk wieder mit nach Hause.

Wer nach Rom will, der lasse die Frömmigkeit zu Hause.

Wer nach Unglück ringt, dem begegnet es.

Wer nach Unglück ringt, dem wird's begegnen. 

(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüchen Salomos 11, 27.)


Wer nackt ist, der kann leicht weit schwimmen.

Wer näher der Sonnen sitzt, der schwitzt ehe.

Wer Nahrung und Kleider hat, der lass sich genügen.

Wer Narren will weise machen, der hat gern verlorene Arbeit.

Wer närrisch kauft, muss mit Witz zahlen.
Wer närrisch kauft, der muss weislich bezahlen.

Wer neidet, der leidet.

Wer neidet und sich selbst recht, der gewinnt nicht viel.

Wer 'nen Narren haben will, der kaufe zwei, so hat er einen zum Besten.

Wer nicht alt werden will, mag sich jung hängen lassen (kann sich jung henken lassen).
Wer nicht alt werden will, muss sich jung hängen lassen.

Wer nicht will alt werden, der muss sich jung henken.


Wer nicht am Kleinen sparsam ist, mag werden reich zu keiner Frist.


Wer nicht an das Licht glaubt, dem heilt kein Arzt den Star.

Wer nicht angespannt hat, dem kann man nicht vorspannen.
Wer nicht anspannt, dem kann man nicht vorspannen.
Wer nicht selbst anspannt, dem soll man nicht vorspannen.
Wer selbst nicht anspannt, dem kann (soll) man nicht vorspannen.

Wer nicht arbeiten will, der lass` das Brot auch liegen still.
(Ebenso wie das nachfolgende Sprichwort geht dieses auf dieselbe Bibelstelle zurück: Der 2. Brief des Paulus an die Thessalonicher 3,10)


Wer nicht arbeitet, dem wird kein Sold.


Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.
(Ein Sprichwort, das seit langer Zeit auch in anderen Ländern bekannt ist.  Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 2. Brief des Paulus an die Thessalonicher 3,10 „Denn schon als wir bei euch waren, geboten wir euch: Wenn jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen.“)

Wer nicht auf dem Wollsack liegen mag, dem wird der Strohsack.
Wer nicht auf einem schlechten Sack will liegen, dem wird ein Strohsack.


Wer nicht auf den Berg kann, der bleibe im Tal.


Wer nicht auskommt, der lernt nichts.


Wer nicht auskommt, kommt auch nicht ein.


Wer nicht aussät, der schneidet auch nicht ein.


Wer nicht auszieht (ausgeht), kommt nicht heim.

Wer nicht bäckt und braut, dem missrät auch nichts.


Wer nicht Barmherzigkeit tut, über den geht ein unbarmherzig Gericht.


Wer nicht beichtet, wird nicht absolviert.

Wer nicht bestauben will, der bleib' aus der Mühle.
Wer nicht bestaubt will sein, der bleib' aus der Mühle.


Wer nicht beten kann, werd' ein Schiffmann.


Wer nicht betrogen wird, der hat keinen Schaden.


Wer nicht beweiset Dankbarkeit, ist wie ein Brunnen, der ohne Wasser steit.


Wer nicht Bitter gekostet hat, weiß nicht, was Süß ist.

Wer nicht braten kann, der bleibe von der Küche.


Wer nicht Brot bei Brot erwerbet, der muss verderben.

Wer nicht Brot bei Brot verdienen kann, der muss verderben.


Wer nicht Buntge heißen will, muss keine Flecken haben.

Wer nicht da ist, dem wird der Kopf nicht gewaschen.
(Das bedeutet soviel, als der Abwesende hat unrecht. Genauso konnte man keinen Abwesenden vor Gericht verurteilen, ausgenommen, er war geladen worden und unentschuldigt nicht vor Ort.)

Wer nicht danach fragt, ob er in guten oder bösen Ruf und Namen ist, der acht keiner Ehr noch Ehrbarkeit.

Wer nicht denkt zu bezahlen, pflegt von Schenken viel zu prahlen.

Wer nicht den Vogel kann bekommen, der kriegt doch irgend eine Feder davon.


Wer nicht die rechte Kunst studiert, der wird am Narren Seil geführt.

(Ursprung des Sprichworts ist das Narrenschiff von Sebastian Brant  (1457 - 1521))


Wer nicht dürstet, ist dem Durstigen hart.

Wer nicht eifert, liebt nicht.

Wer nicht einen neuen Pelz kann machen, der soll den alten flicken und Gott machen lassen.


Wer nicht eines Dinges Wissen hat, der gibt keine Lehr noch guten Rat.


Wer nicht empfängt, braucht nicht wieder zu geben.

Wer nicht ernähren will die Katzen, muss ernähren Maus und Ratzen.
Wer nicht füttern will die Katzen, der muss füttern Mäus und Ratzen.

Wer nicht erwirbt, der verdirbt.
Wer nicht wirbt, der verdirbt.

Wer nicht fällt, braucht nicht aufzustehen.

Wer nicht faulenzen kann, kann auch nicht richtig arbeiten.
(Diesen Spruch kann man seit Ende des 20. Jahrhunderts mehrere hundert Male im Internet und Büchern finden, meist nur als Sprichwort ohne Herkunftsangabe bezeichnet. Einige Male wird er ohne weitere Erklärung oder als aus Sizilien bezeichnet. Leider gibt es aber keine einzige Fundstelle in italienischer Sprache. Die genaue Herkunft oder ein Autor ist nicht bekannt. Bei der Menge der Fundstellen ist er aber so verbreitet, wie es Sprichwörter sind.)


Wer nicht Feind heißen will, ist oft der ärgste Feind.


Wer nicht für Wohltat sagt Lob, ist unvernünftig, plump und grob.


Wer nicht gabelt, wenn die Heuschreck zabelt, der nimmt im Winter ein Seil und fragt, wo Heu feil.

Wer nicht Galle versucht hat, weiß nicht, wie Honig schmeckt.


Wer nicht geben kann, der soll auch nichts begehren.
Wer nicht geben kann, soll nicht begehren.

Wer nicht gehen kann, kann noch weniger laufen.


Wer nicht Geld hat, dem begießt man keine fette Suppen.


Wer nicht Geld hat, der gilt nichts, denn was gilt, das ist Geld.


Wer nicht Geld hat, was hilft dem, das er fromm ist?


Wer nicht Geld trägt im Säckel sein, der hab im Mund Honig allein.


Wer nicht gern arbeitet, der findet immerzu eine Ausrede.


Wer nicht gerne arbeitet, hat bald Feierabend gemacht.


Wer nicht gern einen Pfennig verliert, der wird auch ungern einen Rock verlieren.


Wer nicht gern gibt, der find leicht Ursache, zu verweigern.


Wer nicht gern verlieren will, der habe Achtung auf das Spiel.
Welcher nicht gern verlieren will, der geb gute Achtung auf das Spiel.


Wer nicht geschmeckt hat Bitterkeit, der weiß auch nicht von Süßigkeit.


Wer nicht gesteckt in Not und Leiden, der hat kein Herzlich mitleiden.

Wer nicht gibt, was er hat, der bekommt nicht, was er will.


Wer nicht glauben hält, der wird auch wiederum betrogen.


Wer nicht glaubt, er sehe denn Zeichen, der ist behutsam.

Wer nicht gleich mitgehen kann, muss traben.


Wer nicht Gutes in seinem Haus stift, im Rat das Beste auch selten trifft.


Wer nicht gut helfen kann, kann sehr gut hinderlich sein.

Wer nicht hat geholfen einbrocken, der muss auch nicht mit ausessen.
Wer nicht mit einbrockt, soll nicht mit essen.
(Das bedeutet, wer nicht an den Fehlern oder dem Versagen schuld hat oder beteiligt war, sollte auch nicht für die Folgen haftbar gemacht werden.)


Wer nicht hat Geld, der Bürgen stehlt.


Wer nicht hat Hab, der ist schabab.


Wer nicht hat und haben muss, dem ist Kummer eine schwere Buß.


Wer nicht hat zu schaffen, der nehm' ein Weib, kauf eine Uhr, schlag' einen Pfaffen, so kriegt er wohl schaffen.


Wer nicht heucheln oder schweigen kann, der kommt selten fort.


Wer nicht hilft das Unglück tragen, der muss auch des Glücks nicht mit genießen.

Wer nicht hoch fällt, steht bald wieder auf.

Wer nicht hören will, muss fühlen.


Wer nicht im Krieg hat Rat und Orden ist mehrenteils erschlagen worden.


Wer nicht im Krieg ist, der wird nicht drin erschlagen.


Wer nicht in den Himmel will, braucht keine Predigt.


Wer nicht in der Heerstraße bleibt, der wird bald verführt.


Wer nicht ins Wasser geht, kann auch nicht schwimmen lernen.


Wer nicht ist verschlagen, der wird leicht betrogen.


Wer nicht jagt, der fahet nicht.
(Wer nicht auf die Jagd geht, wird nichts erjagen. Das bedeutet, wer nichts tut, arbeitet oder sich anstrengt, der wird auch keinen Erfolg oder Gewinn haben.)

Wer nicht kann blechen, der lasse das Zechen.

Wer nicht kann deichen, der muss weichen.
(Das bedeutet, jeder Besitzer, dessen Grundbesitz durch Deiche vor Überflutungen geschützt wurde, musste sich auch am Bau, Erhaltung und Reparatur des Deiches beteiligen. Wer seinen Verpflichtungen nicht nachkam, musste sein Land aufgeben. Das alte Rechtssprichwort sagt, wer seine Deichpflicht vernachlässigt, wird wegen der hierdurch herbeigeführten Wassergefahr für alle, nach dem sogenannten Spatenrecht, mit dem Verlust des deichpflichtigen Landes bestraft. Symbolisch konnte dann ein Spaten in den Deich gesteckt werden. Wer ihn herauszog, konnte das Land erwerben, musste dann aber auch die rückständigen Leistungen zur Deicherhaltung erbringen. Ein Deichgraf war für die Kontrolle und die Einteilung der zu leistenden Arbeiten zuständig. Heute ist diese Regelung durch den Übergang von Deichbau und Erhaltung auf staatliche Stellen mit der Finanzierung durch Steuergelder abgelöst. Vergleichbare Sprichwörter: Deich und Land gehört zusammen. und Kein Land ohne Deich und kein Deich ohne Land.)

Wer nicht kann dichten, der kann doch richten.
(Im Original wird in diesem Sprichwort 1630 bei Lehman (Seite 700, Nr. 29) das Wort dichten als „tichten“ geschrieben. Neben der heutigen Bedeutung (ein Loch abdichten; Ritzen verstopfen; ein Gedicht dichten) hatte es früher auch die Bedeutung von Denken; Nachdenken; nachdenklich sein; etwas hervorbringen (was mit denken verbunden ist). So beurteilen heutzutage Kritiker die Leistungen anderer in Dingen, die sie selbst niemals vollbringen könnten. Das Sprichwort meint, obwohl Kritiker und Richter Sportarten, Kunst, Recht oder Literatur nicht selbst beherrschen, über die Leistungen anderer urteilen und richten zu können. Manchmal treffen die Urteile von Kritikern und Richtern zu, oft aber auch nicht.)

Wer nicht kann fechten, gewinnt nichts im Rechten.


Wer nicht kann Geld geben, der gelobet viel.


Wer nicht kann gewinnen, der trägt Hader*14 ein.


Wer nicht kann hastig fortgehen, der muss traben.


Wer nicht kann klingen, der soll nicht lang dingen.


Wer nicht kann mit Praktiken stehlen, dem tut man zu Hof kein Amt befehlen.


Wer nicht kann schlafen, der geht in die Kirche.


Wer nicht kann schweigen, der kann nicht reden.


Wer nicht kann über hohe Tannen fliegen, der mag übers Gras laufen.


Wer nicht kann verhören, der kann auch nicht regieren.


Wer nicht kann, wie er will, muss wollen, wie er kann.


Wer nicht Kinder hat, mit dem stirbt sein Name und Güter.


Wer nicht kochen kann, der bleibe aus der Küche.
Wer nicht kochen kann, soll aus der Küche bleiben.

Wer nicht kommt zu rechter Zeit, der ist seine Mahlzeit queit.
Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen (essen), was übrig bleibt.
Wer nicht kommt zu rechter Zeit, der versäumt die Mahlzeit.
(Ein Sprichwort, das in vielen verschiedenen deutschen Mundarten und Versionen verbreitet ist.)


Wer nicht lesen kann, der spricht, es seien böse Buchstaben.


Wer nicht lesen kann, muss Butten tragen.
(In Ländern mit Weinbau bedeutet lesen auch Weitrauben ernten. Wer das nicht konnte, ohne die Weinreben zu beschädigen, musste die schweren Körbe (Butten) mit Weintrauben tragen.)


Wer nicht liebt, der bleibt im Tod.


Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.
(Zu diesem Sprichwort der Kommentar 1873 von Wilhelm Binder: “Ein bekanntes Sprüchlein Dr. Luthers. – Hätten alle die, welche sich nach dem großen Reformator nennen, seine übrigen Aussprüche und Lehren ebenso gut in Kopf und Herz, wie obigen Spruch, der nur gar zu oft zur Entschuldigung von Ausgelassenheiten aller Art dienen muss: wie ganz anders und – viel besser, wäre in vielen Dingen die evangelische Sache bestellt!“ Wahrscheinlich liebte auch Wander diesen Spruch, da er ihn gleich 3 Mal in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon aufführt. Die ersten beiden Male nur mit fremden ohne deutsche Quellen, das 3. mal zusätzlich mit 4 deutschen Quellenangaben: Lieben Nr. 130, Weib Nr. 1327 und Wein Nr. 631.)​​


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