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Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

Deutsche Sprichwörter

Kategorie Narren, Toren und Gecken


Der Narr war im Mittelalter eine Person, die als Spaßmacher für Unterhaltung und Belustigung sorgen sollte und dabei meist auffällig gekleidet war. Heute meint man meist dumme, unreife, tollpatschige, voreingenommene, vorurteilsbehaftete und ignorante Menschen. Oft wissen sie nichts von ihrer Dummheit und gebärden sich als Weise oder Gelehrt, was für andere aber leicht durchschaubar ist. Wer sich entsprechend benimmt, ist närrisch.

Vergleichbar zum Narren werden auch die Ausdrücke Tor und töricht, Geck und und geckenhaft oder andere verwendet. Mit kleinen unterschieden meinen sie alle das Gleiche und werden vorwiegend negativ und verunglimpfend gebraucht. Ebenso gab es Narren an Fürstenhöfen, die als Spaßmacher oder Ratgeber dienten. Oft hatten sie die Narrenfreiheit, den Mächtigen zu kritisieren oder unangenehme Wahrheiten zu sagen, für die andere bestraft wurden.

Heute sind Narren im Karneval zu finden, wo sie in etlichen Narrenvereine und -Zünfte organisiert sind. Die Narren sind meist auffällig gekleidet, um von allen erkannt zu werden. Dazu gehören die Narrenschellen, Narrenschuhe, Narrenkleider, Eselsohren und Narrenkappen, oft mit Hahnenkopf oder Hahnenkamm. Der Narrenspiegel war ein Erkennungszeichen von Till Eulenspiegel. In modernisierter Form wird die Narrenkappe häufig im Karneval oder der Fastnacht als wichtiges Symbole des Rheinischen Karnevals getragen. Im Karneval haben auch Narrenbaum, Narrensprung und Narrenzunft eine Bedeutung.

Ebenso ist der Narr auch große Arkana genannte Trumpfkarten im Tarot. Der Narr symbolisiert hier die jugendliche Unwissenheit und Unbekümmertheit, das sorglose Ins-Leben-Hineintreten. Man deutet sie auch als Versagen auf der ganzen Linie, als Scheitern auf der Zielgraden. Viele weitere Informationen zum Narren und verwandten Begriffen finden sich in den unten genannten Quellen:

Quellen:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Narr
  https://de.wikipedia.org/wiki/Narrenattribute
  https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Narr_(Tarot)
  https://de.wikipedia.org/wiki/Modenarr
  https://de.wikipedia.org/wiki/Torheit
  http://www.narrenlexikon.de/

Im Unterschied zu früher, wo Narren oft kluge Menschen und Fürsten als Berater dienten, wird ein heutiger Narr meist negativ  betrachtet und für einfältig oder dumm gehalten. Trotzdem ist ihr  Einfluss in Politik und Wirtschaft nicht zu unterschätzen. Überall  verursachen gewinnorientierte Narren bedenkenlos Unglücke und Schäden,  die von keinem Weisen behoben werden können, was sich in vielen Ländern  darin ausdrückt, dass Narren Steine in Brunnen, Flüsse und Meere werfen, die alle Weisen zusammen nicht wieder herausholen können. Besonders ist das grade beim Klimawandel sichtbar geworden. Etliche Ölkonzerne  wussten schon vor 50 Jahren durch eigene Untersuchungen und Forschungen  vom Treibhauseffekt und verschwiegen ihn bewusst. Gewinne waren  wichtiger als das Wohl der ganzen Menschheit. Die Bohrinseln wurden  einfach auf höhere Beine gestellt, während tiefer liegende Inseln und  Küsten vom steigenden Meeresspiegel überflutet wurden. Auf etlichen  Konferenzen der Weltpolitik und Wirtschaft gab es noch keinen Weisen,  der den dortigen Narren Einhalt gebieten konnte. Ebenso wie im wirklichen Leben gibt es Narren in deutschen Sprichwörtern. Daneben darf man die Toren in deutschen Sprichwörtern nicht vergessen und auch die Gecken nicht. Da es so viele gibt, hatben sich die Deutschen neben Narren gleich mehrere Bezeichnungen wie Toren und Gecken ausgedacht, die doch oft das gleiche meinen.

Reschke Fernsehen:
Der Kampf ums Klima, wie uns die Öl-Industrie belügt!


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Narren in Sprichwörtern aus aller Welt   

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Narren in deutschen Sprichwörtern:

Aller Leute Freund, vieler Leute Narr.
Aller Leut' Freund ist aller Leut' Geck.
Allermanns Freund, jedermanns Geck.
Wer jedermanns Freund sein will, muss jedermanns Narr sein.

Allzu gut ist Andermanns Narr.

Alte Narren, wenn sie geraten, sind bessere Narren als andere Narren.

Alte soll man ehren, Junge soll man lehren, Weise soll man fragen, Narren vertragen.

Am ersten April schickt man die Narren, wohin man will.

Am Lachen und Flennen ist der Narr zu erkennen.

Am Narren hilft weder Chrisam noch Taufe.

An viel Reden erkennt man den Narren.

Auf einen Narren soll man nicht harren.

Auf einen Weisen kommen tausend Narren.
(Dieser Spruch wird seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrfach als deutsches Sprichwort zitiert. Tatsächlich ist es die etwas veränderte Version eines als „deutsches Sprichwort“ ausgegebene Version eines türkischen Sprichworts, das Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon 1876 veröffentlichte. Das türkische Sprichwort wurde erstmalig 1856 in französischer Sprache Buch „Quelque six mille proverbes“ (Nr. 2628, „Pour un sage, on trouve deux fous“) von Le P. Ch. Cahier veröffentlicht. Wander übernahm es 1876 in sein „Deutsches Sprichwörter Lexikon“ (Weise (der) Nr. 4) mit seiner Version „Auf einen Weisen kommen viel Narren.“ mit Verweis auf Cahier ohne deutsche Quelle. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ersetzt „tausend“ das Wort „“viel“.)

Bei einem Narren richtet man nichts aus, weder mit Bitten noch mit Dräuen.

Bei großer Gewalt ist große Narrheit.

Besser arm, jung und weise, denn (als) reich, alt und ein Narr.

Besser der Weisen schelten als der Narren Gesang (hören).

Besser ein witziger Narr, als ein närrischer Witzling.

Bist du ein Narr, so lass dir eine Kappe machen.

Bist du mit einem Narren besessen, so lass dich beschwören.

Das Glück, es klopft bei manchem an, der Narr lässt's vor der Türe stahn.

Das Gold der neuen Welt hat die alte Welt zum Narren gemacht.
(Die neue Welt ist das 1492 von Kolumbus neu wiederentdeckte Amerika.)

Das ist ein guter Tag, an dem man sich eines Narren entblößt.

Das ist ein Narr, der fünf Füße am Kalbe sucht.

Das Lernen hat kein Narr erfunden.

Das Lob ist der Narren Prob.

Das Narrenhandwerk ist gemein in der Welt und ist wenig Besserung drin zu vermuten.

Dass Stolz Narrheit, ist bekannt, denn Stultus ist von Stolz genannt; auch sagt man wohl Stultus und Stolz wachsen beid auf einem Holz.
(Stultus = aus dem Lateinischen, bedeutet - dumm, töricht, einfältig, albern; Herkunft von stolere - verkehrt machen.)

Dem Narren gefällt seine weise wohl.

Dem Narren wäre zu helfen, wenn man die rechte Ader träfe.

Dem Ross eine Geißel, dem Esel einen Zaum, dem Narren eine Rute auf den Rücken.
Für das Ross gehört ein Zaum, für den Esel ein Prügel und für den Narren eine Rute.
(In vielen Sprichwörtern das Gleiche, die Esel werden geschlagen oder geprügelt, damit sie Lasten tragen. Früher mussten sie die Mehlsäcke schleppen, heute sind es die Touristen, wie auf Santorin. Im Sprichwort und in der Wirklichkeit, wenn die Esel nicht mehr wollen oder wegen Überbelastung nicht mehr können, werden sie geschlagen, oder aussortiert.)
Im Internet zu sehen:
www.focus.de/wissen/ . . auf-der-trauminsel-santorini-leiden-esel-weil-touristen-nicht-zu-fuss-gehen-wollen
www.reisereporter.de/artikel/4985-esel-reiten-auf-griechischen-inseln-ist-tierquaelerei-santorini-griechenland
www.tierschutzverein-santorini.de/hilfe-esel.html

Dem sein Herz ist mit Neid verwund, der bleibt ein Narr zu aller Stund.

Dem Wind und (dem) Narren lass seinen Lauf.

Den Hafen*15 am Klang, den Narren am Sang.
Den Narren am Kopf, am Klange den Topf.

Den Narren bringt sein eigen Glück um.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 1, 32: „Denn den Unverständigen bringt ihre Abkehr den Tod, und die Toren bringt ihre Sorglosigkeit um,“)

Der betrogen ist, der hat die Narrenkappe angestreift, hat Eselsohrendavongetragen, hat das Seil an den Hörnern, hat die Reus über'n Kopf, der Hase ist im Garn, er hängt in der Schlinge und versteht die Münz nicht.
(Christoph Lehmann macht 1630 diese Aufzählung in einem Satz (Seite 92, Nr. 47). Möglicherweise wurden einzelne Begriffe auch ohne die andern gebraucht. Auch heute noch werden viele betrogen, besonders durch Telefonanrufe, im Internet oder anderswo, die dann noch ganz andere Ausdrücke verwenden.)

Der Gescheite soll den Narren auf dem Rücken tragen.

Der Gute fragt mehr nach Worten, als der Narr nach Schlägen.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 17, 10: „Ein Scheltwort dringt tiefer bei dem Verständigen als hundert Schläge bei dem Toren.“)

Der ist ein Narr, der bei den Narren Verstand sucht.

Der ist ein Narr, der das Fleisch für die Knochen gibt.

Der ist ein Narr, der dem Pferde zu Gefallen zu Fuß geht.

Der ist ein Narr, der den Esel beim Schwanze zäumt.

Der ist ein Narr, der Haare auf dem Ei sucht.

Der ist ein Narr, der keine Ziege tragen kann und doch vermisst, einen Ochsen zu tragen.

Der ist ein Narr, der sein eigen Gut daran setzt, etwas für einen anderen zu gewinnen.

Der ist ein Narr, der sich auf sich alleine verlässt und nichts klüger, der nur mit eines andern Rat leben muss.

Der ist ein Narr, der sich die Augen ausreißt, damit auch andere blind sein mögen.

Der ist ein Narr, der sich durch seinen Leib sticht, um anderer Kleider zu durchbohren.

Der ist ein Narr, der sich nimmt an, was er nicht vollbringen kann.

Der ist ein Narr, der sich zwischen zwei Degen wirft oder seine Hand zwischen Tür und Angel steckt.

Der ist ein Narr, der zu Unzen gewinnt und mit Pfunden wegwirft.

Der ist ein Narr in Leib und Blut, der armen Menschen unrecht tut.

Der ist nicht ganze weise, der nicht einmal ein Narr kann sein.

Der ist nicht witzig, der nicht weis, wenn er ein Narr soll sein.

Der Kuckuck behält seinen Gesang,
Die Glock ihren Klang,
Der Krebs seinen Gang,
Narr bleibt Narr sein Leben lang.

Der Leichtfertigkeit Gefährten sind Narrheit und Gefährlichkeit.

Der Mensch ist so lange Weise, als er die Weisheit sucht, wenn er aber meint, er habe sie gefunden, so wird er zum Narren.

Der muss eines Narren sehr nötig haben, der sich selber dazu macht.

Der Narr bleibt ein Narr, gäbst du ihm gleich ein Pfarr'.

Der Narrenfresser kommt, hüte dich!

Der Narren Freud ist Spott und Schand.

Der Narren Glück, ihr Unglück.

Der Narren Unfall ist der Weisen Besserung.

Der Narren zahl ist unzählig.

Der Narr hat Vorteile in allen Landen.
(Ebenso wie früher stimmt der Zusatz, den Wilhelm Körte 1837 darunter schrieb: „Die Weisheit meist alleine staht, wenn großes Volk die Torheit hat.“)

Der Narr und sein Geld sind leicht geschieden.

Der Wein ist kein Narr, aber (er) macht Narren.

Der Weise hat seine Augen im Kopf, der Narr in den Füssen.
(Ein Sprichwort, das schon 1685 in der Sammlung von Paul Winckler enthalten ist (Nr. 1900/24). Wander übernahm es einmal wörtlich unter Weise (der) Nr. 30 in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon, allerdings mit der falschen Quellenangabe Winckler, Nr.1400/24. Ein zweites Mal verfälscht Wander das Sprichwort in „Der Weise hat seine Augen im Kopfe, der Narr auf dem Rücken.“ und nennt dabei als Quelle die richtige Nr. bei Winckler. Ein dem Sprichwort entsprechender Text steht in der Bibel: Der Prediger Salomo 2,14: Luther-Bibel 1912 „13 Da ich aber sah, dass die Weisheit die Torheit übertraf wie das Licht die Finsternis; 14 dass dem Weisen seine Augen im Haupt stehen, aber die Narren in der Finsternis gehen; und merkte doch, dass es einem geht wie dem andern.“. In der Einheitsübersetzung von 1980: „Der Gebildete hat Augen im Kopf, der Ungebildete tappt im Dunkeln. Aber ich erkannte auch: Beide trifft ein und dasselbe Geschick.“ Schlachter Bibel 1951/2000: „Der Weise hat seine Augen im Kopf; der Tor aber wandelt in der Finsternis. Zugleich erkannte ich jedoch, dass ihnen allen das gleiche Geschick begegnet/widerfährt.“)

Der Weise tut das am Anfang, was der Narr am Ende tut.

Der Zorn groß ruht im Narrenschoß.

Der Zorn ist ein Narr.

Der zürnt und raset, der ist ein Narr; wenn sich einer wider rasig gegen ihm stehlt, so sind der Narren zwei.

Des Königs Sohn muss (entweder) König oder ein Narr sein.

Die Alten sind auch keine Narren gewesen.

Die Blinden sehen's, die Narren merken's.

Die Haut ist kein Narr: wenn sie alt wird, so rümpft sie sich (runzelt sie).

Die Luft bläht die Sackpfeifen auf und Hoffart den Narren.

Die Mutter sagt's, der Vater glaubt's, und ein Narr zweifelt daran.
(Dies Sprichwort ist die Erwiederung auf Geschwätz über die Vaterschaft eines Kindes.)

Die Narren bedürfen keiner Schelle: Min' und Gebärde verraten sie.
Die Narren brauchen keine Schellem, man kennt siean den Gebärden und Kleidern.
Narren bedürfen der Schellen nicht, man kennt sie an ihren Sitten.
Narren bedürfen keiner Schellen, man kennt's an ihren Sitten.
Narren haben keine Schellen vonnöten, sie lassen sich von selber wohl hören.

Die Narren haben Gastereien, die Weisen essen sich satt.

Die Narren haben mehr Glück als Recht.
Narren haben mehr Glück als Recht.

Die Narrenhaut hält zwar Stich, lässt sich aber nicht flicken.

Die Narren meinen.
(Sie meinen, aber wissen es nicht und später reden sie sich heraus. Für Unglück und Missgeschick sind nachher immer die anderen verantwortlich, nicht die wirklich Schuldigen, die haben ja nur gemeint und nichts gesagt.)

Die Narrenschellen klingen laut, tun aber den Ohren weh.

Die Narrenschellen klingen vielen besser als Kirchenglocken.

Die Narrheit geht um den Erdkreis wie die Sonne.

Dieses ist gemeiniglich der Unterschied zwischen den Weisen und Narren, dass dieser zuletzt, was jener zuerst tut.

Die Torheit der Narren bleibt Torheit.

Die Trunkenheit macht einen tollen Narren noch toller.

Die Wahrheit ist des Weines, der Kinder und Narren.

Die Wahrheit stinkt den Narren an wie ein Schwefellicht.

Die weisen Regenten haben den Liebesnarren kein Gesetz noch Ordnung gemacht, dieweil sich die Narrheit mit Gesetzen nicht lässt binden.

Du bist ein Narr und kannst nicht geigen, du hast ein Maul, das kann nicht schweigen.

Du findest an einem jeden den Narren nicht, den du suchst.

Durch heuchlerische Worte werden weise Narren betrogen.

Eigenlob, Narrenprob.

Ein alter Narr ist besser denn zehn junge, wenn er wohl gerät.
Ein alter Narr, wenn er wohl gerät, ist besser als zehn junge.

Ein alter Narr toret mehr denn viele junge.

Ein Doktor kann wohl ein Narr, aber ein Narr kein Doktor sein.

Ein Edelstein gilt so viel, als ein reicher Narr dafür geben will.

Einem Narren henkt man Schellen an.

Einem Narren muss nichts gut sein.

Eine Narrenantwort bringt Schaden.

Eine Narrheit zu unterhalten kostet mehr als zwei Kinder.

Einen Narren kennt man an der Kappen.

Eines Narren Bolzen sind bald verschossen.

Eines Narren Red hat kein End.

Ein Fantast macht neun halbe Narren.

Ein jeder Mensch hat einen Narren bei sich, allein, einer kam ihn besser bergen denn der andre.

Ein jeder Narr will seinen eignen Kolben haben.

Ein Junger muss sieben Jahre nacheinander narren: Wenn er eine Viertelstunde davon versäumt, so muss er die Narrenjahre von vorn anfangen.

Ein Narr bleibt ein Narr, wenn er gleich in gülden Stücken gekleidet würde.

Ein Narr denkt, dass andere nichts denken.

Ein Narr, der fragen darf, sieht gescheiter aus als ein Gescheiter, der antworten muss.

Ein Narr, der nicht folgt treuem Rat, der hab den Schaden wenns ihm übel gaht.

Ein Narr dünkt sich klüger sein, denn sieben Weise.

Ein Narr fragt in einer Stunde mehr, als zehn Gescheite in einem Jahr beantworten können.

Ein Narr fragt nicht groß danach, es gehe zu, wie es wolle.

Ein Narr gibt seinen Sinn zu waschen.

Ein Narr ist ein Narr und bleibt ein Narr, er komme, wohin er wolle.

Ein Narr ist genug im Haus, der Kluge müsste sonst hinaus.
Ein Narr ist genug im Haus, sonsten muss der Kluge hinaus.

Ein Narr ists, der dem Glück traut.

Ein Narr ists, der den Tod ladet.

Ein Narr ists, der seinen Feind verachtet.

Ein Narr kann mehr fragen, als sieben Weise sagen (antworten, denn zehn Weise berichten können).
Ein Narr kann mehr fragen, als zehn Gescheite beantworten.

Ein Narr kann mehr verneinen, als zehn Gescheite behaupten können.

Ein Narr kehrt sich wenig an gute Lehr.

Ein Narr lässt sich nicht raten.

Ein Narr lobt den andern.

Ein Narr macht eine Tür auf, die er nicht wieder zumachen kann.

Ein Narr macht (ihrer) zehn/hundert Narren.

Ein Narr macht zehn Narren, aber tausend Kluge noch keinen Klugen.

Ein Narr mag keinen Gelehrten kennen.
(Heute ebenso wie vor 500 Jahren. Anstelle von Narren nennt man sie heute Alternative, Verschwörungstheoretiker oder anders. Allen gemein ist, sie leben in ihrer eigenen Meinungsblase und glauben nur anderen mit derselben Meinung und lehnen alle Fakten, gegenteilige Beweise und Andersdenkende ab.)

Ein Narr meint, alle Menschen sind so witzig wie er.

Ein Narr redet alles, was ihm einfällt.
Das ist ein Narr, der da redet, was ihm einfällt.

Ein Narr schaut auf das Geschenk, ein Weiser auf das Herz.
Ein Narr sieht auf die Geschenke, ein Gescheiter auf das Herz.

Ein Narr schüttet alles auf einmal aus.

Ein Narr weiß besser was ihm, als zehn Weise, was einem andern fehlt.

Ein Narr weiß mehr in seinem Hause, als ein Gescheiter in eines andern.

Ein Reicher muss klug sein, wenn er schon ein Narr ist.

Ein Spruch in eines Narren Mund ist wie ein Dornenzweig, der in eines Trunkenen Hand sticht.

Ein Tag des Bescheidenen ist besser als das ganze Leben eines Narren.
Ein Tag des Weisen ist besser als das ganze Leben eines Narren.
Ein Tag eines Weisen ist besser als das ganze Leben eines Narren.
Ein Tag des Weisen ist rühmlicher als das ganze Leben eines Toren.
Ein Tag des Weisen ist rühmlicher als das ganze Leben eines Narren.
Ein Tag eines Weisen ist mehr wert als das ganze Leben eines Narren.
(Ein altes, seit dem 17. Jahrhundert mehrfach nachgewiesenes Sprichwort, das auch heute noch zitiert wird. Meist wird ein Weiser genannt, einmal ein Bescheidener, dessen einer Tag besser, rühmlicher oder mehr Wert ist als das ganze Leben von Toren, die je nach Sprachgebrauch mit Narren wechseln. Dieses Sprichwort stellt Wissen und Erkenntnisse in Zusammenhang mit einem glücklichen, zufriedenen und erfülltem Leben. Wer Wissen und Erkenntnissen besitzt, hat danach ein besseres und zufriedeneres Leben als der, der ohne Wissen ist.)

Ein Weib, das sich gescheit dünkt, ist eine doppelte Närrin.

Ein Weib greift viel besser zu einem Kinde mit dem kleinsten Finger, denn ein Narr mit beiden Fäusten.

Ein Weiser, der seine Weisheit nicht wohl anwendete, tut mehr Schaden, denn zehn Narren.

Ein weiser Mann redet weislich, ein Narr närrisch.

Ein Weiser wird nur einmal, Narren aber gar oft betrogen.

Ein Wort ist für den Weisen mehr, als eine ganze Predigt für den Narren.

Erfahrung ist der Narren Meister; Vernunft der Weisen.
Erfahrung ist der Narren Vernunft.
Erfahrung meistert den Narren, Vernunft den Weisen.

Er hat einen Narren daran gefressen.

Er ist ein armer Narr.

Er ist ein guter Narr, ich wollte Holz auf ihm hacken.

Er ist ein Narr in Folio.
(Folio = aus dem Lateinischen - in einem Blatt.)

Er ist ein Narr in seinem Sack.

Er ist ein Narr, wenn er gleich die Stube voll Geld hätte.

Er ist ein rechter Titelnarr.

Er sucht einen Narren, vorm Spiegel fänd er ihn.

Es bringt den Narren sein eigen Glück um.

Es gehört Verstand dazu, Narren zu regieren.

Es gibt mehr Narren als Pfundbrötlein.

Es gibt viele Narren ohne Schellen und Kolben.

Es hat kein Stand so viel Narren, als die großen Stände.
(Schon vor Jahrhunderten haben sich viele Menschen auf ihren gesellschaftlichen Rang und Stand etwas eingebildet. Manche hatten große Namen, aber nur geringen Intellekt und Geist. Heute ist es nicht anders. Man braucht nur auf der Straße die übergroßen Autos ansehen, in denen nur ein ganz kleiner Mensch sitzt. Was müssen die anderes kompensieren, als das Fehlen ihrer eigenen Größe oder Geistes? Letzte Untersuchungen haben gezeigt, dass die Zunahme des Gebrauchs der immer beliebter werdenden angeblich sozialen Medien (Facebook, Twitter und andere.) mit einer Verminderung der Intelligenz einhergeht. Viele Schulabgänger sind nicht mehr ausbildungsfähig, obwohl Nachhilfeunterricht, Kindergärten oder Ganztagsschulen zugenommen haben. Man sollte nicht mehr mit dem Computer und Smartphone lernen, sondern lernen, mit ihnen umzugehen. Lernen tut man mit dem Kopf, der aber immer mehr in die Cloud ausgelagert wird und so verschwinden Geist und Intelligenz langsam in den Wolken.)

Es hat Narren geregnet, dass man's hat patschen hören.

Es ist besser einen Tag bei einem Gescheiten, als sein ganzes Leben bei einem Narren angelegt.

Es ist besser genarret, denn gemordet.

Es ist besser mitmachen, als ein Narr allein sein.
(Das ist ein Sprichwort, mit dem sich hinterher viele herauszureden versuchen. Wie ein anderes Sprichwort meint, ist es besser: Durch fremden Schaden wird man klug., denn: Schaden macht zwar klug, aber nicht reich., besonders, wenn es der eigene Schaden sein sollte. Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die anderen nachher; aber besser ist: Eine kluge Hand schreibt (macht) nicht alles, was eine närrische Zunge will.)

Es ist besser mit 'nem ganzen Narren handeln, denn mit 'nem halben.

Es ist ein Narrenwerk, wenn der Esel will auf der Harfe spielen und die Sau will spinnen.

Es ist gut Narren fressen, aber bös verdauen.

Es ist keine Freundschaft, wenn man einen verständigen Freund zu sich bekommt, und schickt einen Narren wieder heim.

Es ist kein Narr, der einem eine Narrheit zumutet: es ist ein Narr, der es tut.

Es ist noch besser ein Narr, als boshaft zu sein.

Es kann ein einziger Narr einen Stein in einen Brunnen werfen, den zehn Weise nicht herauszuziehen vermögen.
Wenn ein Narr einen Stein in den Brunnen wirft, können ihn zehn Weise nicht wieder herausnehmen.

Es kann kein Narr reich sein.

Es kommt dem Narren so schwer an wohl zu schweigen, als dem Gescheiten übel zu reden.

Es kommt oft, das böse Narren gute Narren schelten.

Es lebt auf Erden nie kein Mann, der recht tun jedem Narren kann.

Es sind nicht alle Narren, die nicht in den Rat gehen.

Es sind nicht gar alle Narren, die im Rate sitzen.

(Bei diesen Sprichwörtern kann sich jeder das Passende heraussuchen. Beide stehen so wörtlich 1846 in der Sammlung von Karl Simrock direkt untereinander (Nr. 7373 und 7374). Öfter hat schon früher jemand ein Sprichwort mit kleinsten Änderungen oder Ergänzungen ins Gegenteil verkehrt, weil es so bei einer Gelegenheit besser passte oder die eigene Meinung bekräftigt und gestärkt werden sollte. Solche Antisprichwörter werden auch heute noch oft und gern benutzt und zum besten gegeben. Wer dann das Original kennt, ist eindeutig im Vorteil und kann andere entlarven oder bloßstellen.)

Es sind nicht alle Narren geschoren (beschoren).
(Als Erklärung schreibt Körte 1837 dazu: „die Narren von Amtswegen wurden sonst kahl geschoren.)

Es steht geschrieben: Sechs oder sieben sollen nicht harren auf einen Narren, sondern essen und des Narren vergessen.

Gäb' es keine Narren, so gäb' es keine Weisen.

Gelehrte Leute sind auch oft große Narren.

Gelehrte Narren, über alle Narren.
Die gelehrten Narren sind über alle Narren.

Gescheite Leute haben die Augen im Kopfe, die Narren in den Füssen.

Gescheite Leute müssen keine Narren sein.

Gescheit vom Maul, ein Narr im Kopfe.

Gibst du dem Narren einen Finger, so will er die ganze Hand (Faust gar) haben.

Glocken und Narren (Toren) läuten gern.

Glück ist der Dummen Vormund.
Glück ist der Narren Vormund.

Glückliche Narren bedürfen keiner Weisheit.

Glück und Weiber haben die Narren lieb.

Große Leute sind kleine Narren, wenn sie anfangen zu narren.

Große Narren haben große Farren (Gefahren).

Groß Glück gebiert Narren.
Gut Glück gebiert Narren.

Guter Mut, halber Leib (Hüt dich, Narr, und nimm kein Weib).
Guter Mut ist halber Leib: Hüte dich und nimm kein Weib.

Gute Worte erfreuen die Narren.

Hast du kein Geld, so werd ein Amtmann, sagte jener Hofnarr zu seinem Fürsten.

Herren und Narren haben frei reden.

Hoffen und Harren macht manchen zum Narren.

Huren und Buben (Narren) kommen ungerufen.

Ich bin gern ein Narr, aber der Narren Narr mag ich nicht sein.

Ich möchte wissen, wie der hieß, der nie von Weibern sich narren ließ.
Ich möchte wissen, wie der hieß, der sich vom Weib nicht narren ließ.
Ich wollt gern wissen, wie der hieß, der sich von Frauen nicht narren ließ?
Ich möcht gern wissen, wie der hieß, der sich vom Weib nicht narren ließ.
(Dieser Spruch taucht erstmalig 1684 im Buch „Reimb dich oder ich liß dich“ von Abraham a Sancta Clara unter der Kapitelüberschrift „Dominica VII. post. Pentecosten“ auf. Nach ihm soll es einmal ein einfältiger Gispel gesagt haben. Danach verbreitete sich der Spruch als Sprichwort mit etlichen Belegen in allen Jahrhunderten. Meist als Beweis für die Gerissenheit und Minderwertigkeit von Frauen. Dabei wird übersehen, das Abraham a Sancta Clara schon 1684 in seinem Buch den Gegenbeweis mit einer Aufzählung bringen wollte: „Sagt einmal ein einfältiger Gispel. Ein solcher muss wissen, dass auch viel wackere, ehrliche ehrbare Weiber gefunden werden: Camilla, (13 weitere Namen) und unzählbar viel dergleichen werden gezählt, welche Weise und weiße, welche eheliche und ehrliche, welche holdselige und Gottselige Weiber. . . Auch sogar war kein Mangel in dem alten Testament, dergleichen (Aufzählung biblischer Frauen).“ Der unterste Spruch ist von Abraham a Sancta Clara, die anderen sind Variationen späterer anderer Autoren, meist ohne Nennung von Sancta Clara.
Wenn selbst ein einfacher Gimpel im 17. Jahrhundert das weiß, was sind dann all die anderen, die Frauen noch heute für minderwertiger, gerissen, dümmer oder schlechter als Männer halten?)

Im Spiel gilt der Narr am meisten.

In Gesellschaft muss der Dritte ein Narr sein.

In Schurken und Narren teilt sich die Welt.

Insgemein muss der Weise den Narren tragen.

Jedem gefällt seine Weise wohl, darum ist das Land der Narren voll.
Jedem gefällt seine Weise wohl, drum ist das Land der Narren voll.
Einem jeden gefällt seine Weise wohl: drum ist das Land der Narren voll.

Jedem Narren gefällt seine Kappe.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 12, 15: „Den Toren dünkt sein Weg recht; aber wer auf Rat hört, der ist weise.“)

Jedermanns Freund, jedermanns Geck (Narr).

Jeder muss ein Paar Narrenschuhe zerreißen.
Es muss ein jeder ein paar Narrenschuh vertreten.
Es muss jeder ein paar Narrenschuh zerreißen, wo nicht mehr.
Jeder muss ein Paar Narrenschuhe zerreißen, zerreißt er nicht mehr.
(Das bedeutet, jeder Mensch, egal wie klug oder weise, wird sich in einer Sache, von der er nichts versteht, als Narr erweisen.)

Jeder Narr ist seines Vorteils gescheit.
Es ist kein Narr, er ist seines Vorteils gescheit.

Jedweder Hoffärtiger ist ein Narr, gleich wie ein jeder Narr hoffärtig ist.
(hoffärtig = stolz, prachtvoll (abwertend), dünkelhaft, verletzend überheblich, anmaßend, sein Wesen zur Schau tragen. Aus dem Spätmittelhochdeutschen: hoffertig, mhd. hōchvertec.)

Je größerer Narr, je größere Schelle.

Keiner ist so klug, dass er nicht ein wenig Narrheit übrig hätte.

Kein Narr umsonst.

Kein Narr war je so dumm, er fand einen, der ihn für klug hielt.

Kinder und Narren sagen [reden] (immer) die Wahrheit.

Kinder unter meinen Zeichen geboren müssen andrer Leute Narren sein.

Kluge Narren sind verdrießliche schädliche Narren.

Kolben sind dem Narren und dem Nussbaum die beste Salbe.

Könnte der Narr schweigen, so wär' er weis.

Künstler sind die Ersten im Narrenschiff.

Kunst macht Narren.

Lass es bei den alten Löchern bleiben, so narrest du desto minder.

Lass schreien Raben, Frösch und Narren, bleib du in deinem Beruf beharren.

Lobe den Narren, so gewinnt er Eselsohren.
Lobe den Narren, so schwillt er.

Lob einen Narren, so wird er lachen. Ist er kein Narr, so wird er sagen, du seist ein Heuchler.

Lob ist der Toren (Narren) Prob.

Luft bläst den Dudelsack auf und Hochmut den Narren.

Man braucht keinem Narren Schellen anzuhängen.

Mancher kann die Kappe sparen, man kennt ihn doch als einen Narren.

Mancher lässt seine (die) Narrenschuhe mit Eisen beschlagen.

Man erkennt einen Mohren am Gesicht und einen Narren an der Rede.
(Mohr = ursprünglich die Bezeichnung für dunkelhäutige Bewohner in Nordwestafrika (Mauretania, heutiges Marokko). Die Bezeichnung war für sich genommen eigentlich anfangs nicht diskriminierend oder herabwürdigend gemeint. Sie ist veraltet und und sollte heute mit Rücksicht auf dunkelhäutige Menschen nicht mehr gebraucht werden. In den alten Sprichwörtersammlungen ist der Ausdruck noch zu finden. Heute würde das Sprichwort anders lauten und sollte auch nicht im ursprünglichen Wortlaut gebraucht werden.)

Man findet so bald einen alten Narren, als einen jungen.
Man findet so leicht einen alten Toren, als einen jungen.

Man findet viele unbeschorene Narren.

Man findet wohl gute Gesellen, die nehmen eine Kappe mit Narrenohren und helfen ein Kloster oder ein steinernes Haus verzehren.

Man kann auch aus einer Narrenkappe einen klugen Kopf stecken.

Man kann nicht umsonst Narr sein.

Man kann sich eher zum Narren sorgen, als reich sorgen.

Man muss ein König oder ein Narr geboren werden.

Man muss es ins Narrenbuch zu Stockach schreiben.

Man muss keinem Narren eine unfertige Arbeit zeigen.

Metzen loben viel und halten ein Teil, bis sie einen bringen ans Narrenseil.
(Metze = Bezeichnung aus dem Spätmittelalter für Prostituierte. Ursprünglich ein Mädchen von geringem Stand. Andere Bedeutung kann auch eine Koseform vom Vornamen Mechthild, Mathilde sein.)

Mit albernen Narren soll man nicht scherzen.

Mit den Narren baut man den Weg.

Mit einem Narren lässt sich kein Kind taufen.

Mit Hunden fängt man Hasen, mit Lob die Narren und mit Geld (Gold) die Frauen.

Mit Narren ist nicht gut handeln.

Mit Narren ist schlimm spaßen.

Mit Narren muss man Geduld haben.

Mit Narren muss man zum Narren werden.

Mit Narren richt man wenig aus.

Mit Narren soll man unverworren sein.

Mit Narren viel disputieren bessert niemand.

Nach der Tat finden auch Narren Rat.
Nach der Tat versteht auch der Narr den Rat.

Nachrat, Narrenrat.

Narren bauen Häuser, der Kluge kauft sie (und Weise kaufen sie).
Narren bauen, kluge Leute kaufen.
Kluge Leute kaufen Häuser, Narren bauen welche.

Narren bücken sich vorm Rocken.

Narren haben das beste Leben, sie haben mit Geiz, Neid und großen Geschäften nichts zu tun.

Narren haben mehr Fug als andere Leute.

Narrenhände beschmieren Tisch und Wände.

Narrenhaut hält wohl Stich, lässt sich aber nicht flicken.

Narrenhaut lässt sich nicht flicken.

Narren muss man mit Kolben lausen.

Narrenreden, Narrentand.

Narren reden, was ihnen einfällt.

Narren reden, wie Narren pflegen.

Narren sagen auch etwan wahr.

Narrenschellen klingen laut, tun aber den Ohren weh.

Narrenschiff fährt aller Enden (Ecken, Orten) an.
(Das bedeutet, ein Narrenschiff fährt in jeden noch so kleinen Hafen, wo immer Narren aussteigen und andere mitfahren. Es gibt keinen Ort, wo es keine Narren gibt.)

Narren sind auch Leute.

Narren soll (muss) man mit Kolben lausen.
(Erklärung 1837 bei Körte dazu: „Süße Worte helfen bei ihnen nicht, Warnen und Drohen auch nicht; sie können's weder verstehen noch sich drein schicken, wenn man's mit ihnen gut meint. Also müssen Schläge helfen!“)

Narren soll man nicht über Eier setzen.

Narrenspiel will Raum haben.

Narren spotten oftmals der Weisen, aber die Weisen niemals der Narren.

Narren und Affen alles begaffen.

Narren und Gecken reiten auf Schecken.

Narren und Kinder sind auch Leute und nicht zu schelten.

Narren und Kinder waschen allzeit mehr denn weise Leute.

Narren und Weibergeschirr machen die ganze Welt irr.

Narren und zornige Leute sind rachgierig.

Narren und Zornige werfen mit Dreck um sich.

Narren wachsen unbegossen.

Narren, Weiber und Kinder lassen sich nicht lieben.
(Die Erklärung von 1837 dafür: Sie schlagen gleich über die Schnur; das bedeutet, sie übertreiben gleich und überschreiten gleich unbekümmert die üblichen Grenzen und schlagen über die Stränge.)

Narren, Weiber und Kinder lassen sich nicht umsonst lieben.

Narren werden auf ihren eigenen, Weise auf der Narren Beutel gescheit.

Narren werden bald zornig.

Narren werden nicht klug bis der Schad hernach schlug.

Narren wirft man bald aus der Wiege.
Narren werden geschwinde aus der Wiege geworfen.

Narren wollen auch den Kühen Milch aus den Hörnern melken.

Narren wollen nicht Narren sein.

Narren wünschen ihnen oft ihren eigenen Schaden.

Narren zeigen gern Geld.
(Das ist möglicherweise die Erklärung dafür, das manche möglichst ein größeres Auto vor ihrer Tür stehen haben wollen als der Nachbar.)

Narretei ist Narretei, aber Feuer in der Hose ist keine Narretei.

Narrheit ist's, das Mehl gegen den Wind beuteln.

Narrheit will nicht verborgen sein.

Narr, lass dich nicht zu weit an Laden.

Neid ist des Narren Leid.

Neid und Feindschaft macht Narren.

Neuer Theolog muss eine neue Hölle, neuer Jurist einen neuen Galgen, neuer Arzt einen neuen Kirchhof, neuer Philosoph eine neue Narrenkappe haben.

Nichts sieht einem gescheiten Manne ähnlicher als ein Narr, der das Maul hält.

Nirgends wirft man den Speck vor die Hunde, als nur da, wo Narren wohnen.

Nussbäumen und Narren sind Kolben die besten Salben.

Ob der Narr selbst närrisch ist in seinem tun, noch hält er jedermann für Narren.

Oft wird mancher Narr mit Schaden klug, das er alles glaubt, was man sagt.

Rede nicht mit dir selber, sonst möchte (könnte) man sagen, dein Zuhörer war' (sei) ein Narr.

Sehest du einem Hasen so ähnlich, wie einem Narren, die Hunde hätten dich längst zerrissen!
Sehe mancher einem Hasen so ähnlich als einem Narren, wären schon viel von Hunden gefressen.
Und sehe mancher einem Hasen so ähnlich als einem Narren, wären schon viele von Hunden gefressen.
Wenn er einem Hasen so ähnlich wäre, als einem Narren, so hätten ihn die Hunde längst zerrissen.
Wäre er einem Hasen so ähnlich als einem Narren, die Hunde hätten ihn längst zerrissen.
Wär er einem Hasen so ähnlich als einem Narren, die Hunde hätten ihn lang zerrissen.

Schickt man die Narren zu Markt, so lösen die Krämer Geld.
Wenn die Gecken zu Markte kommen, (so) lösen die Krämer Geld.
Wenn die Narren zu Markte gehen, so lösen (kaufen) die Krämer Geld.
Wenn Kinder und Narren zu Markte gehen, lösen die Krämer Geld.

Solange ein Narr schweigt, hält man ihn für klug.

So mancherlei Mützen, so mancherlei Narren.
So vielerlei Mützen, so vielerlei Narren.

Tolle Anschläge der Narren gehen für sich, wie die Hühner scharren.

Trüge jeder Narr einen Kolben, das Holz würde teuer.

Tu wie andere Leute, so narrst du nicht.

Und ich! sagt der Narr.

Unsere Vorfahren waren auch keine Narren.

Verbirgt ein Narr sich hinter der Tür, er steckt die Ohren doch herfür.
Verbitgt sich der Narr auch hinter der Tür, er steckt die Ohren doch herfür.

Verheißen bindet den Narren.

Viel geloben und wenig geben, lässt die Narren in Freuden leben.

Wäre Narrheit das Zipperlein, man würde wenig Leute beim Tanze sehen.
Wäre Narrheit ein Zipperlein, man würde wenig beim Tanze seh'n.

Wären wir alle gescheit, so gälte ein Narr hundert Taler*33.

Was bei dem Weisen die Vernunft, das tut bei dem Narren der Prügel.

Was die Alten scheucht und ihr spottet, das ist ein Narr und bleibt ein Narr.

Was einem Narren ohne Schaden ist, das bringt einem Weisen Gefahr.

Was in des (der) Weisen Gedanken ist, das ist in des (der) Narren Munde.

Was macht man nicht alles fürs Geld! sprach der Narr, da sah er einen Affen.

Was Narren loben, das ist getadelt.

Was Narren schmecken, das machen sie selbst unwert.

Was soll dem Narren Geld (Witz)?

Weiber, Glück und Gold sind allen Narren hold.

Wein macht aus manchem weisen Mann, dass er die Narrenkappe streift an.

Wein und Weiber machen alle Welt zu Narren.

Weise Leute erkennen, das ihre Weisheit nichts sei, Narren wissen alles und können nicht hören.

Weise Leute gehören in den Rat, Narren für den Tisch und Reiter ins Feld.

Weise Leute haben wohl viele Male gröblich genarret.

Weise Leute haben ihre Zunge im Herzen, die Narren das Herz auf der Zunge.

Weise Leute sind auch etwa Narren.

Weisen Leuten stehen die Augen um Kopf, Narren gehen im finstern.

Weise und Narren haben beide gern Gaben.

Wem borgen lieber ist denn bar Geld, der ist ein Narr.

Wem das Glück zu wohl ist, den macht's zum Narren.

Wenn der Kopf ein Narr ist, muss es der ganze Leib entgelten.

Wenn die Narren kein Brot äßen, wäre das Korn wohlfeil.
Wenn die Narren kein Brot essen, was würden wir für wohlfeile Zeit haben.

Wenn ein Ding geschehen ist, verstehn es auch die Narren.
Wenn eine (die) Sache geschehen ist, verstehen sie auch die Narren.

Wenn einer mit Ruß und Kot, der andre mit Steinen und Prügeln wirft, ists eine Balgerei von zwei Narren.

Wenn ein Narr die Waage braucht, steht die Zunge nie grade.

Wenn ein schlechter Mann eines großen Herrn Freund ist, so ist er gewiss sein Narr oder sein Esel.

Wenn ein Weiser mit einem Narren zum handeln kommt, er zürne oder lache, so hat er nie Ruhe.

Wenn Gott die Eier zerbrechen will, so setzt er Narren darüber.

Wenn man einen Narren im Mörser zerstieße, so ließe doch seine Narrheit nicht von ihm.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Die Sprüche Salomos 27, 22: „Wenn du den Toren im Mörser zerstießest mit dem Stampfer wie Grütze, so ließe doch seine Torheit nicht von ihm.“)

Wenn sich der Geist der Hoffart mit der Einfalt vermählt, so kann nichts anderes als die Narrheit davon geboren werden.

Wer aller Narren Meinung in göttlichen Sachen vor der Zeit wissen will, der wird gewiss ein Narr.

Wer alle Welt zum Freund will han, der ist ein Narr bei jedermann.
(Dieses Sprichwort wird oft fälschlich als Zitat dem österreichischen Schriftsteller Johann Nepomuk Vogl (*07.02.1802 - 16.11.1866) zugeschrieben, da es sich in seinem Buch „Fruchtkörner“ auf Seite 69 (Drittes Hundert, Nr. 40) befindet. Der Spruch stammt eindeutig nicht von ihm, da er sich schon ab 1566 im Buch „Proverbialia Dicteria“ lateinische und deutsche Sprüche, Sprichwörter in Reimen von Andreas Gartner, von Marienberg befindet (mehrere Ausgaben von 1566 bis 1619). In der Ausgabe von 1574 steht es auf Seite 105b, in der Ausgabe von 1575 auf Seite 106a.)

Wer am Tage witzig ist, den hält man nachts für keinen Narren.
Wer bei Tage gescheit ist, der ist gewiss des Nachts kein Narr.
Wer des Tags witzig ist, den hält man nachts nicht für einen Narren.

Wer antwortet, ehe er hört, dem ist's Narrheit und Schande.
Wer antwortet, ehe er hört, der zeigt an seine Torheit und wird zuschanden.
Wer antwortet ungefragt, der ist nicht gescheit.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 18, 13: „Wer antwortet, ehe er hört, dem ist es Torheit und Schande.“)

Wer auf dem Pflaster rennt und auf der Brücke springt, ein Weib nimmt, das er nicht kennt, bleibt ein Narr bis an sein End.

Wer beim Narren Witz begehrt, der ist ein Narr.

Wer bei Narren gescheit sein will, wird bei den Gescheiten für einen Narren gehalten.

Wer Kindern und Narrren die Finger ins Maul steckt, der wäre gern gebissen.
Wer Narren und Kindern den Finger in den Mund (ins Maul) steckt, der wäre gern gebissen.

Wer einen Gecken aussendet, dem kommt ein Narr wieder.
Wer einen Tropf ausschickt, dem kommt ein Narr wieder.
Wer einen Narren (weit) schickt, dem kommt ein Tor wieder.
Wer einen Narren sendet, dem kommt ein Tor wieder.
Wer einen Narren wegschickt, (der) bekommt einen Toren wieder (zurück).
Wer einen Toren sendet, dem kommt ein Narr wieder.

Wer einen hoffärtig nennt, ist eben so viel, als ob man ihn einen Narren gescholten.
(hoffärtig = stolz, prachtvoll (abwertend), dünkelhaft, verletzend überheblich, anmaßend, sein Wesen zur Schau tragen. Aus dem Spätmittelhochdeutschen: hoffertig, mhd. hōchvertec.)

Wer einen Narren kauft, muss einen Narren behalten.

Wer gescheit ist und von den Narren dafür will angesehen sein, der wird ein Narr so gut wie sie.

Wer leidet, dass ihn drückt sein Schuh und ihn sein Weib im Weinhaus sucht, der gehört wohl recht ins Narrenbuch.

Wer Lieb erzwingt, wo keine ist, der bleibt ein Narr zu aller Frist.

Wer mit Narren viel umgeht, der hat weder Ehr noch Ruhm.

Wer mit Narren zu Acker geht, eggt mit Gäuchen (Gecken) zu.

Wer mit Narren zu Bette geht, steht mit Narren auf.

Wer 'nen Narren haben will, der kaufe zwei, so hat er einen zum Besten.

Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.
(Zu diesem Sprichwort der Kommentar 1873 von Wilhelm Binder: “Ein bekanntes Sprüchlein Dr. Luthers. – Hätten alle die, welche sich nach dem großen Reformator nennen, seine übrigen Aussprüche und Lehren ebenso gut in Kopf und Herz, wie obigen Spruch, der nur gar zu oft zur Entschuldigung von Ausgelassenheiten aller Art dienen muss: wie ganz anders und – viel besser, wäre in vielen Dingen die evangelische Sache bestellt!“ Wahrscheinlich liebte auch Wander diesen Spruch, da er ihn gleich 3 Mal in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon aufführt. Die ersten beiden Male nur mit fremden ohne deutsche Quellen, das 3. mal zusätzlich mit 4 deutschen Quellenangaben: Lieben Nr. 130, Weib Nr. 1327 und Wein Nr. 631.)

Wer nicht zum Narren werden will, muss den Narren nachgeben.

Wer nur einen Sohn hat, der macht ihn zum Narren, und wer nur ein Schwein hat, der macht es fett.
(Das bedeutet, Einzelkinder werden oft verzogen und verwöhnt, so das sie im späteren Leben zu Narren werden. Ausnahmen bestätigen hier wie anderswo die Regel. Mehrere Kinder oder Geschwister sind aber kein Schutz davor, zum Narren zu werden. Beides habe ich schon zur genüge bestätigt gefunden.)

Wer sein eigener Lehrmeister sein will, hat einen Narren zum Schüler.

Wer sich an Narren stoßen kann, der ist kein törichter Mann.

Wer sich verlässt auf's Erben, bleibt ein Narr bis ins Sterben.
Wer sich verlässt aufs Erben, mag als ein Narr sterben.

Wer täglich einen Narren speist, der kann sich närrischen Gedanken nicht erwehren.

Wer um große Leute ist, der muss oft Narr und Esel sein und lassen Rede für Ohren gehen.

Wer von Natur närrisch ist, dem ists zu gut zu halten, der aber aus aroganz sich läppisch stellt, der ist ein mutwilliger Narr.

Wer weiche Eier kochen will, muss Narren dazu bestellen.

Wer zu Hof tüchtig ist, der muss Wasser und Holz tragen oder ein Narr sein.

Wer zur rechten Zeit kann einen Narren agieren, der ist sehr weise.

Wie könnte man wissen, dass mancher ein Narr wird, wenn er nicht stolz wäre.

Willst du den Narren fahren, musst als Gesell dich ihm nahen.

Will unser Herrgott einen Narren, so macht er einen alten Mann zum Witwer.

Wir gefallen uns selber wohl, des ist die Welt der Narren voll.

Wo drei sind, muss einer (allweg) der Narr sein.
Wo drei sind, muss einer den Narren abgeben.

Wollen wir gar austrinken, so werden wir zu Narren.

Wollt ihr einen Narren haben, so lasst ihn euch von Eisen machen.

Zehn Phantasten geben erst einen Narren.

Zorn hängt dem Narren an.
Zorn hängt den Narren um.

Zorn wohnt in des Narren Herz.

Zur Zeit ein Narr sein ist auch eine Kunst.
Zuweilen ein Narr sein ist auch eine Kunst.

Zuviel Weisheit ist Narrheit.
Zu viel weise ist ein Narr.
Zu weise ist Narrei.

Zu wenig und zu viel ist aller Narren Ziel.

Zwei Narren in einem Haus haben allzeit Streit und Strauß.

Zwei Narren machen leicht den dritten.
(Laut Lehmann im Jahr 1630: „wenn zween trunken oder mehr, so kann sich der dritte schwerlich entbrechen, der dazukommt.“)

Zwei Narren unter einem Dach und zwei Töpfer in einem Dorf vertragen sich nicht.

närrisches in deutschen Sprichwörtern


Allzu klug macht närrisch.

Besser ein witziger Narr, als ein närrischer Witzling.

Das ist ein närrisch Schaf, so sich dem Wolf vertraut.

Eine kluge Hand schreibt nicht alles, was eine närrische Zunge will.

Eine närrische Zunge kam viel Böses anrichten.

Ein närrischer Anfang gewinnt gemeiniglich den Krebsgang.

Ein närrischer Erzähler will einen gescheiten Aufmerker haben.

Ein weiser Mann redet weislich, ein Narr närrisch.

Es gibt mehr närrische als kranke Weiber.

Es ist entweder was Närrisches oder was Herrisches.

Es ist närrisch das Haus einzureißen, um den Kalk davon zu verkaufen.

Es ist närrisch den Fuß abschneiden, damit man auf Stelzen gehen möge.
Es ist närrisch, die Füße abschneiden, damit er auf Stelzen gehen könne.

Es ist närrisch, eine Woche zu verlieren, um einen Tag zu gewinnen.

Hungern und Harren macht das Haupt närrisch.

Leichtfertige Leute rühmen sich, närrische Leute schelten sich.

Man findet stets so einen närrischen Käufer als einen närrischen Verkäufer.

Närrisch angefangen, närrisch gegangen.

Närrisch befohlen, närrisch ausgerichtet.

Närrische Frage, närrische Antwort.

Närrischer Mut hat närrischen Einfall.

Närrische Weiber haben mehr Lust an Tocken als am Rocken.

Närrisch gewagt, närrisch gewonnen.

Ob der Narr selbst närrisch ist in seinem tun, noch hält er jedermann für Narren.

Trunken klug, nüchtern närrisch.

Viel verheißen und wenig halten ist ein närrischer und böser Handel.

Wer bei Tisch singt, bekommt ein närrisch Weib.

Wer täglich einen Narren speist, der kann sich närrischen Gedanken nicht erwehren.


Toren in deutschen Sprichwörtern


Alter hilft vor Torheit nicht.
Das Alter hilft für Torheit nicht, Jugend hat den Verstand nicht.
Alter schadet der Torheit nicht, Jugend schadet der Weisheit nicht.
Alter schützt vor Torheit nicht, Jugend schad't der Weisheit nicht.
(Das bedeutet, die Weisheit kommt nicht automatisch mit dem Alter, man muss schon seinen Geist anstrengen und wohl gebrauchen, damit die Weisheit kommen kann. Ebenso kann man sich schon in der Jugend Gedanken machen und Weisheiten hervorbringen. Wenn man sich die heutige Jugend ansieht, so ist diese Gefahr aber nicht sonderlich groß. Ebenso ist Alter kein Hinweis oder Garant für Klugheit, Alte können dumm oder töricht sein und unvernünftige Dinge tun. Dieses Sprichwort stammt aus dem Drama Antonius und Cleopatra von William Shakespeares (1564 - 1616) Drama, in dem Kleopatra (1607) sagt: „Wenn mich das Alter auch nicht schützt vor Torheit, doch wohl vor Kindischsein.“)

Am Lachen erkennt man den Toren.
An vielem Lachen erkennt man den Hachen (Narren).

An Worten kennt man den Toren gleich wie den Esel an den Ohren.

Am Zorn erkennt man den Toren.
Beim Zorn erkennt man den Tor'n.

An dem Wort erkennt man (den) Toren wie den Esel an den Ohren.
Man kennt den Esel an den Ohren, an den Worten kennt man Toren.
Man kennt den Esel an den Ohren, bei den Worten den Toren, am Angesicht den Mohren.

Anderer Torheit bemerkt man eher als eigene.

Anderer Torheit sei deine Weisheit.

An der Red erkennt man den Toren wie den Esel an den Ohren.
Aus der Red kennt man den Toren wie den Esel bei den Ohren.

Arm und stolz sein ist Spott und Torheit.

Armut ist für Torheit gut.

Beim Trunk und im Zorn erkennt man den Tor'n.

Bei Weisheit muss eine Torheit sein.

Das Leben ohne Unfall ist eine tote See, die nichts als Torheit und Gestank gebiert.

Dem Mächtigen zürnen ist Torheit.
Dem Mächtigeren zürnen ist Torheit.
Einem Mächtigen zürnen ist Torheit.
Mit dem Mächtigen zürnen ist Torheit.

Der Pfennig macht die Toren weis.

Die beste Klugheit lernt man von den Toren.

Die Ehen werden im Himmel geschlossen und die Torheiten auf Erden begangen.

Die erste Staffel von der Torheit ist glauben, dass man weise sei und die andere, sich dessen rühmen.

Die kürzeste Torheit ist die beste.

Dieser Welt Weisheit ist Torheit bei Gott.

Diese sind zum öfteren die größten Toren, die darauf besoldet werden, dass sie weise sein sollen.

Die Toren haben's besser, denn die Herrn.

Die Torheit der Narren bleibt Torheit.

Die töricht Welt durch tollen Schein will immerdar betrogen sein.

Die Zeit ist unstet wie ein Rohr, wer ihr vertraut, der ist ein Tor.

Ehrgeiz seine Torheit mehr beweist, denn das ihn Kunst und Weisheit preist.

Einem unbekannten Mann trauen, ist Torheit.

Einem weisen Mann widerfährt keine schlechte Torheit.

Eines weisen Mannes Mut geht für Toren großes Gut.

Ein Tag des Weisen ist rühmlicher als das ganze Leben eines Toren.

Ein Weiser kann auch eine Torheit tun.

Ein weiser Mann ward nie genannt, an dem sich keine Torheit fand.
Kein weiser Mann ward je genannt, bei dem sich keine (man nicht eine) Torheit fand.

Erfahrenheit meistert den Toren, Vernunft den Gelehrten.

Es ist auch dieses ein Streich des blinden Glückes, dass die gute Geschicklichkeit schimpflich belohnt und die Torheit bekrönt wird.

Es ist kein geringes Stück der Torheit, allen Leuten gefallen wollen.

Es ist Torheit, sich gegen das Altwerden schützen zu wollen, indem man an den Gewohnheiten der Jugend festhält.

Für Torheit hilft kein Alter, für den Tod kein Kraut.

Gottes Weisheit und der Menschen Torheit regieren die Welt.

Große Herren begehen keine schlechte Torheit.

Große Leute sind unserm Herren Gott eine Torheit schuldig, die müssen sie ihm bezahlen.

Halbe Tat ist Torenrat.

Im Krieg sind alle Sach verloren, wenn da zusammen sind zwei Toren.

Jäher Zorn geziemt dem Toren.

Kein großer Mann begeht eine kleine Torheit.

Klugheit ohne Einfalt ist lauter Bosheit, Einfalt ohne Klugheit ist lauter Torheit.
(So wie oben steht das Sprichwort schon 1605 bei Friedrich Peters (Petri) und 1616 bei Georg Henisch. Wander schreibt es einmal im Ganzen unter Klugheit Nr. 23 in sein Sprichwörter Lexikon und die zweite Hälfte als weiteres Sprichwort mit gleicher Quellenangabe unter Einfalt Nr. 7)

Klugheit ohne Nutz ist doppelte Torheit.

Klug werden an eines andern Leid ist keine Torheit.

Kurze Torheit die beste.

Kurze Torheit und kleine Hafen*15 sind die besten.

Lob ist der Toren Prob.

Man darf dem Toren keine Kappe annähen.

Man findet so leicht einen alten Toren, als einen jungen.

Man muss die Toren wobei kennen.

Mit des Toren Zorn sei unverworr'n.

Prahler, ihrer Torheit Maler.

Reichtum mag Torheit wohl leiden.

Reichtum stiftet Torheit.

Schönheit und Torheit sind insgemein Geschwister.

Sich selber loben ist Torheit, sich selber schänden ist Unsinn.

Suchst du einen Toren, fass dich an den Ohren.
Suchst du einen Toren, so fang dich selbst bei den Ohren.

Toren grauen nicht.

Toren können nichts heimlich halten.

Toren melden bald alle Dinge.

Toren sind auch Leute.

Toren wandeln sich wie der Mond.

Toren wollen oft wissen, das weise Leute nicht wissen.

Torheit frommt oft viel.

Torheit ist auch etwa gescheit.

Torheit ist die schwerste Krankheit.

Torheit macht Arbeit.

Torheit schmeckt wohl, ist aber schwer zu verdauen.
(Dazu meint Wilhelm Körte: „Torheit ist der Welt eben das, was die Säure dem Magen; nur das zu viel oder zu wenig ist nachteilig.“)

Torheit steckt der Jugend im Herzen, die Rute treibt sie aus.

Torheit und Stolz wachsen auf einem Holz.

Torheit wohnt bei den Reichen.

Torheit zu gelegener Zeit ist die größte Weisheit.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Der Prediger Salomo 10, 1, Lutherbibel 1545: „Also verderben die schädlichen Fliegen gute Salben. Darum ists zu weilen besser Torheit, denn Weisheit und Ehre.“; Lutherbibel 1912: „Schädliche Fliegen verderben gute Salben; also wiegt ein wenig Torheit schwerer denn Weisheit und Ehre.“ (ähnlich 1984) und die Lutherbibel 2017: „Tote Fliegen verderben gute Salben. Schon ein wenig Torheit verdirbt Weisheit und Ehre.“ Das Sprichwort hält zeitweise ein wenig Torheit für besser, als große Weisheit und hält sie gar für Weisheit, entsprechend der alten Bibelübersetzung von 1545. Neuere Übersetzungen aus den alten Originaltexten übersetzen den Text aber mit einem anderen Sinn: Große Weisheit kann schon durch kleine Torheiten verdorben werden. Ähnliches meinen auch andere Sprichwörter: Ein faules Ei verdirbt den ganzen Brei. Diese Bedeutung wird auch heute vielfach bestätigt, wenn beispielsweise durch kleinste Verunreinigungen (tote Fliege) große Mengen von Erzeugnissen (Salben) verunreinigt und verdorben werden. Ebenso sind in Krankenhäusern kleine Hygienemängel manchmal Ursache von erheblichen Komplikationen oder Todesfolgen. Bei den Autoren vor über 2000 Jahren war es schon eine allgemeine Erkenntnis. Entsprechend resultiert das Sprichwort nur aus einem alten Übersetzungsfehler und sollte nicht zu Handlungen veranlassen, die voraussichtlich falsch sind.)

Törichte und unnütze Fragen gebären nur Zank.

Tor, lass dir machen ein Ohr.

Unerkannt etwas loben ist Torheit.

Unnütze Klugheit ist doppelte Torheit.

Viel Kunst, viel Torheit.

Wächst das Ansehen (die Ehre) spannenlang, wächst die Torheit ellenlang.
(Erklärung dazu bei Körte 1837: „Ehren und Würden ändern die Sitten nicht, sondern enthüllen sie nur. Nur Wenige haben Charakter genug, sich in der Niedrigkeit zu zeigen, wie sie sind; Würden aber entkleiden sie der Scham und Scheu, sodass sie sich dann ganz so roh zeigen, wie sie sind.“)

Was recht und ehrlich ist, das magst du recht begehren: Mit Torheit fordert man, was niemand kann gewähren.

Was Weisheit nicht bindet, löst Torheit leicht auf.

Weisheit wird Torheit, Witz wird Unverstand, wo man ihrer nicht recht gebraucht.

Wenn das Schiff bricht, so weiß ein (der) Tor, dass nicht recht gefahren ist.

Wenn dein Verdienst bei Weisen gilt, sei ruhig, wenn der Tor dich schilt.

Wenn die Torheit eine Krankheit wäre, so würde man in allen Häusern winseln hören.

Wer antwortet, ehe er hört, der zeigt an seine Torheit und wird zuschanden.

Wer einen Narren (weit) schickt, dem kommt ein Tor wieder.
Wer einen Narren sendet, dem kommt ein Tor wieder.
Wer einen Narren wegschickt, der bekommt einen Toren wieder (zurück).

Wer im Sacke kauft und sich mit Toren rauft, ist töricht.

Wer sich hält an die Toren, so er fällt, hat zwieer verloren.

Wissenschaft und Kunst haben nie der Toren Gunst.

Wo Weise sind, da finden sich auch Toren.

Zorn beginnt mit Torheit und endet mit Reue.

Zorn erwürgt den Toren.

Zuviel Weisheit ist Torheit.
Zu viel Weisheit ist beschissen Torheit.
(beschissen = trügerisch, Lügen, Unsinn)

Gecken in deutschen Sprichwörtern


Aller Leut' Freund ist aller Leut' Geck.
Allermanns Freund, jedermanns Geck.
Allerwelts Freund, jedermanns Geck.

Aus gescheiten Kindern werden Gecken.

Die Ringe tragen, sind Gecken oder Prälaten.

Ein Geck kann viel Gecken machen.

Ein Traum ist ein Dreck; wer dran glaubt, ist ein Geck.

Er reitet einen bösen Esel: das Geckenpferd.

Es ist kein Mann so klug vom Rat, der nichts von einem Gecken hat; jedoch ist der ein kluger Mann, der seinen Geck verbergen kann.
Mit Recht heißt der ein kluger Mann, der seinen Geck verbergen kann.

Fällt der erste Schnee in (den) Dreck, (so) ist der Winter ein (arger) Geck.
(Georg Schambach meint 1863 in seiner Sammlung dazu: „Löst sich der erste Schnee gleich beim Niederfallen in Wasser auf, so wird der nachfolgende Winter kein rechter Winter, sondern äfft (täuscht) gleichsam nur die Menschen.“)

Frühweise Kinder leben nicht lange, oder es werden Gecken daraus.

Gecken lassen sich leicht(lich) schrecken.

Gecken sind veränderlich, wie der Mond.

Je älter der Geck, je schlimmer.

Jedermanns Freund, jedermanns Geck (Narr).

Mit schlimmen Gecken ist schlimm ringen.
Mit schlimmen Gecken soll man nicht spaßen.

Narren und Gecken reiten auf Schecken.

Nicht ist so geckig, als mit Willen ein Geck.

Schöne Worte machen den Gecken fröhlich.

Schrecken macht Gecken.

Wenn die Gecken zu Markte kommen, (so) lösen die Krämer Geld.

Wenn es friert in den Dreck, ist der Winter ein Geck.

Wer einen Gecken aussendet, dem kommt ein Narr (Tor) wieder.

Wer Liebe sucht, da keine ist, der ist ein Geck zu aller Frist.

Wer mit Huren zu Acker fährt, der eggt mit Gecken (Buben) zu.

Wer nicht weiß, was das für ein Geck ist, der kann`s an seinem Pferd sehen.
(Das Sprichwort ist schon mehrere hundert Jahre alt. Heute gilt es trotzdem noch, wenn man anstelle des Pferdes das Auto einsetzt, mit dem so mancher seine eigenen Unzulänglichkeiten kompensieren will und sich damit selbst entlarvt.)