Über 25.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit N

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Über 25.000 deutsche Sprichwörter


Die Farben Schwarz, Rot und Gold der deutschen Flagge wurden ab 1813 von Soldaten des Lützowschen Freikorps in den Befreiungskriegen gegen Napoleon verwendet. Die Farben befanden sich auf den Uniformen, die sie trugen. Das Schwarz symbolisierte die Knechtschaft, aus der das Volk befreit werden sollte. Rot steht für das Blut, welches in den Schlachten von den Soldaten vergossen wurde und Golden war das Licht der Freiheit, die erreicht werden sollte.

Nach den Befreiungskriegen wurden die Farben von den neu gegründeten Burschenschaften weiterverwendet. Beim Hambacher Fest im Mai 1832 wehten dann erstmalig Fahnen mit schwarz-rot-goldenen Querbalken. Die Bundesversammlung des Deutschen Bundes in Frankfurter legte 1848 die Nationalfahne mit schwarz-rot-goldenen Querstreifen fest. Nach Niederschlagung der Revolution wurden die Farben zunächst wieder aus dem öffentlichen Leben verbannt.

Erst die Weimarer Republik erklärte in ihrer Verfassung vom 11. August 1919 Schwarz-Rot-Gold wieder zu den Reichsfarben. Nach der Zeit des Nationalsozialismus und des Weltkrieges wurde mit dem neuen Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland am 8. Mai 1949 die schwarz-rot-goldene Flagge wieder eingeführt um an die zeitweilig durch die Nationalsozialisten verlorene Demokratie als Grundlage für die Bundesrepublik Deutschland anzuknüpfen. Es ist die Flagge Deutschlands und aller Deutschen und nicht die einer Partei oder Organisation, die sie manchmal als eigenes Zeichen für besondere nationale Gesinnung oder Zwecke missbrauchen.

Quellen:

   https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Rot-Gold

   https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Deutschlands


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Deutsche Sprichwörter mit N

  

Nachbars Kuh ist eine herzensgute Kuh, gibt aber keine Milch.

Nachbar über den Zaun, Nachbar wieder herüber.

Nach Blättern fallen Bäume.

Nach böser Ernte säe.
Nach böser Ernte muss man doch wieder Säen.

Nach braunen Kirschen steigt man hoch.
Nach schwarzen Kirschen steigt man hoch.

Nach dem Beutel richte den Schnabel.

Nachdem ein Ding geschehen ist, sind alle Gräben voll Weisheit.

Nach dem ein Ding nutzt, darnach wird's geacht. Wo kein nutz zu hoffen, da hat die lieb ein end, was nicht nutzt, dazu hat man keine Lust.

Nachdem einer wohl tanzen will, so muss er vorher wohl zusehen, wen er bei der Hand hat.

Nach dem Essen ist gut Rat haben.

Nach dem Essen sollst du ruhn oder tausend Schritte tun.
Nach dem Essen (der Malzeit) sollst du stehen oder tausend Schritte gehen.

Nach dem Käswasser kommt selten was Besseres.

Nach dem Nürnberger Recht muss der die Prügel behalten, der sie bekommen hat.
Nach Nürnberger Recht behält der die Schläge, der sie hat.

Nach dem Rat greif zur Tat.
Halt Rat, dann greif zur Tat.
Halt Rat, darnach greif zur Tat, man muss kochen, ehe man anrichtet.

Nach dem Schaden, nach der Tat weiß jedermann guten Rat.

Nach dem Spiel will jeder wissen, wie man hätt' ausspielen müssen.

Nach dem Sturme Sonnenschein.

Nach dem Tod gilt das Geld nicht mehr.

Nach dem toten Mund muss der Kläger seine Klage wider die Erben beweisen.

Nach den Blättern fallen die Bäume.

Nach den Flitterwochen folgen die Zitterwochen.

Nachdenken mäßigt das Gemüt.

Nach der Arbeit schmeckt das Essen wohl.

Nach der Fastnacht*10 immer die Fasten.

Nach der Hochzeit erkennt man des Weibes Bosheit (Schalkheit) oder Frömmigkeit.

Nach der Marterwoche kommt Ostern.
Nach der Marterwoche kommt Ostertag.

Nach der Tat erscheint, wo man im Rat gefehlt hat.

Nach der Tat finden auch Narren Rat.

Nach der Tat kommt der Rat allzuspat.

Nach der Tat kommt Schweizerrat.

Nach der Tat versteht auch der Narr den Rat.

Nach der Tat weiß auch der Gimpel Rat.

Nach der Violine lässt sich gut tanzen, sagte der Bauer, da kriegt' er einen Schinken.

Nach Dreikönigen wachsen die Tage um einen Hahnenschritt.

Nach einem guten Bissen schmeckt einem auch das Wasser.

Nach Fasten kommt Ostern.

Nach Faulheit folgt Krankheit.

Nach Fischen Nüss, nach Fleisch iss Käse.

Nach Freude folgt Leid.
(Nach der Bibel, Altes Testament, Luther-Bibel 1545, Die Sprüche Salomos 14, 13: „Nach dem Lachen kommt trauern und nach der Freude kommt Leid.“)

Nachgeben stillt den Krieg.
(Etliche Sprichwörter sind bei vielen Menschen bekannt, sie sprechen sie nur manchmal unterschiedlich aus. Wenn nur ein Wort, je nach Mundart oder Aussprache, etwas anders gesprochen oder geschrieben wird, aber dasselbe bedeutet und meint, ist es dasselbe und keine andere Variation eines Sprichwortes. In diesem Fall steht hier nur ein Sprichwort. Bei verschiedenen Variationen, die sich je nach Gegend oder Zeitraum bilden oder verändern, stehen hier verschiedene Variationen des gleichen Sprichwortes. Zum Beispiel steht obiges Sprichwort 1541 bei Sebastian Franck und 1605 bei Petri als: „Nachgeben stillt viel Krieg.“, 1810 bei Sailer mit „Kriege“, bei Braun 1840: „Nachgeben stillt allen Krieg.“, 1846 bei Simrock: „Nachgeben stillt den Krieg.“ und bei Graf 1864: „Nachgeben stillt viele Kriege.“. Ein Wort ist jeweils verändert, trotzdem dasselbe Sprichwort.
Leider ist das Sprichwort nicht immer richtig. Hitler hat es im Gegenteil dazu verleitet, den 2. Weltkrieg zu beginnen, da er keine große Gegenwehr der anderen vermutete. Ebenso denkt mancher Nachbar, den anderen schikanieren, bedrängen oder übervorteilen zu können, da vermutet wird, das der sich nicht wehren kann. In der russischen Verfassung wurde aufgenommen, das nur genügend Einwohner einer Stadt oder Landesteils eines seiner Nachbarn lieber zu Russland gehören wollen, kann es sich den entsprechenden Landesteil einfach aneignen. Vertrauen schafft man so nicht, es herrschen dann Gewalt, Anarchie und das Recht des Stärkeren, siehe die Ukraine, von der sich Russland Gebiete einverleibt.)

Nachgeben stillt viel Zorn (Unglück).
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Luther-Bibel 1912, Der Prediger Salomo 10, 4: „Wenn eines Gewaltigen Zorn wider dich ergeht, so lass dich nicht entrüsten; denn Nachlassen stillt großes Unglück.“)
(Siehe oben. Nur wer zu große negative Folgen für sich selbst befürchtet, verzichtet auf Drohungen und Gewalt gegenüber anderen.)

Nach gelben Birnen und braunen Nüssen (Kirschen) fällt sich einer den Hals ab.

Nachgerade kommt Hans ins Wams.

Nach geschehener Tat weiß ein jeder, wo der Teufel den Schwanz hat.
Nach geschehener Tat weiß ein jeder, wo die Kuh den Schweif hat.

Nach getaner Arbeit ist gut ruhen (feiern).
Bei getaner Arbeit ist gut feiern und ruhen.

Nach großem Heger kommt ein großer Feger.

Nach großer Dürre großer Regen.
Nach großer Trocknis kommt großer Regen.
(Nach Wilhelm Körte kein Sprichwort über das Wetter, sondern eine Ausrede für Säufer: „damit rechtfertigt sich auch wohl der, der sich's Saufen abgewöhnen will und sich unversehens mal wieder vollsäuft.“)

Nach guten Exempeln soll man recht, nach bösen nicht Böses tun.

Nachher ist jeder klug.

Nach Karfreitag kommt Ostern.

Nach Krieg und Brand kommt Gottes Segen ins Land.

Nachlässige Eltern machen faule Kinder.

Nachlässige Eltern ziehen keine guten Kinder.

Nach Liebe Leid.

Nachrat gebrach noch niemand.

Nachrat, Narrenrat.

Nach Rat verzeih nicht die Tat.

Nachrechnen hat immer das Spiel verloren.

Nachrede reift über Nacht.

Nachrede schläft nicht.

Nachreue, Weiberreue.

Nachreu wird alle Tage neu.

Nach Rom zog ein frommer Mann und kam nach Haus ein Nequam.
(Nequam = aus dem Lateinischen: nichtsnutzig, nachlässig, unordentlich, leichtsinnig, nichts wert, wertlos, Taugenichts, Nichtsnutz, Gauner, Schelm.)

Nachsprach und Hinterrede haben schon großen Schaden gemacht.

Nächst Gott sollst du gehorsam sein dem Vater und der Mutter dein.

Nächst Zucht und Keuschheit ist kein höher Schmuck an einem Weibsbild und jungen Menschen denn hören und schweigen können.

Nachtvögel und Galgenvögel sind die ärgsten Vögel.

Nachtwerk schämt sich gern.

Nach und nach macht der Vogel sein Nest.

Nach Unglück braucht keiner viel (weit) zu gehen.

Nach verlornen Dingen soll man zu sehr nicht ringen.

Nach vielen Feiertagen kommt selten ein guter Werktag.

Nach Wolle gehen und selber geschoren werden.
Nach Wolle ging schon mancher aus und kam geschoren selbst nach Haus.
Mancher geht nach Wolle aus, und kommt geschoren selbst nach Haus.
Schon mancher ging nach Wolle aus, kam aber selbst geschoren nach Haus.
(Ein Sprichwort in verschiedenen Variationen. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander finden sich gleich drei davon: Ausgehen Nr. 5 (ohne Quellenangabe), Wolle Nr. 13 und Nr. *39. Bei Nr. *39 steht Paul Winckler Nr. X/69 als Quelle, bei dem das obere Sprichwort steht. Wander veränderte das 1. Wort von „Nach“ in „Mit“ (Mit Wolle ausgehen und geschoren nach Hause kommen.) und veränderte damit nicht nur die Aussage des Sprichworts, sondern fügte im Zusammenhang damit eine falsche Erklärung an.)

Nackt und bloß wie 'ne Mörserkeule.

Nah beim Feuer schmilzt das Wachs.

Nahe beim Wein und weit vom Schuss.

Nähen und lügen, weinen und intrigieren, auch schweigen nicht, ist aller böser Weiber Sitte.

Naher Freund, naher Vormund.

Nahe schießen hilft nicht, das Treffen gilt.
(Standhaft und ausdauernd soll man ein Ziel verfolgen und nicht halbherzig, sondern ganz zu erreichen suchen.)

Nahrhand und Sparhand kauft andrer (fremd) Land.
Sparhand und Nahrhand (Sparmund und Nährhand) kaufen andrer Leute Land.
(Dieses Sprichwort hat nicht nur Wander doppelt in seinem Sprichwörter Lexikon, sondern auch in den Sammlungen seiner Quellen ist es jeweils doppelt, wie bei Wilhelm Körte 1837, Johann M. Braun 1840 und Karl Simrock 1846.)

Nährt das Weib den Mann, so muss er ihr Spielball (Spielmann) sein.

Nährt die Fidel ihren Mann, so nimmt sie ihn als Geiger an.

Nahrung ist kein Erbe.

Narren bauen Häuser, der Kluge kauft sie (und Weise kaufen sie).
Narren bauen, kluge Leute kaufen.
Kluge Leute kaufen Häuser, Narren bauen welche.

Narren bücken sich vorm Rocken.

Narren haben das beste Leben, sie haben mit Geiz, Neid und großen Geschäften nichts zu tun.

Narren haben mehr Fug als andere Leute.​​
Narrenhände beschmieren Tisch und Wände.

Narrenhaut hält wohl Stich, lässt sich aber nicht flicken.

Narrenhaut lässt sich nicht flicken.

Narren laufen vom Regen in die Traufe.

Narren muss man mit Kolben lausen.

Narrenreden, Narrentand.

Narren reden, was ihnen einfällt.
Narren reden, wie Narren pflegen.

Narren sagen auch etwan wahr.

Narren sagen, was die Klugen denken.

Narrenschellen klingen laut, tun aber den Ohren weh.

Narrenschiff fährt aller Enden (Ecken) an.
(Das bedeutet, ein Narrenschiff fährt in jeden noch so kleinen Hafen, wo immer narren aussteigen und andere mitfahren. Es gibt keinen Ort, wo es keine Narren gibt.)

Narren sind auch Leute.

Narren soll man mit Kolben lausen.
(Erklärung 1837 bei Körte dazu: „Süße Worte helfen bei ihnen nicht, Warnen und Drohen auch nicht; sie können's weder verstehen noch sich drein schicken, wenn man's mit ihnen gut meint. Also müssen Schläge helfen!“)

Narren soll man nicht über Eier setzen.

Narrenspiel will Raum haben.

Narren spotten oftmals der Weisen, aber die Weisen niemals der Narren.

Narren und Affen alles begaffen.

Narren und Gecken reiten auf Schecken.

Narren und Kinder sind auch Leute und nicht zu schelten.

Narren und Kinder waschen allzeit mehr denn weise Leute.

Narren und Weibergeschirr machen die ganze Welt irr.

Narren und zornige Leute sind rachgierig.

Narren und Zornige werfen mit Dreck um sich.

Narren wachsen unbegossen.
Narren wachsen ungepflanzt.

Narren, Weiber und Kinder lassen sich nicht lieben.
Narren, Weiber und Kinder lassen sich nicht umsonst lieben.
(Die Erklärung von 1837 dafür: Sie schlagen gleich über die Schnur; das bedeutet, sie übertreiben gleich und überschreiten gleich unbekümmert die üblichen Grenzen und schlagen über die Stränge.)

Narren werden auf ihren eigenen, Weise auf der Narren Beutel gescheit.

Narren werden bald zornig.

Narren werden nicht klug bis der Schad hernach schlug.

Narren wirft man bald aus der Wiege.
Narren werden geschwinde aus der Wiege geworfen.

Narren wollen auch den Kühen Milch aus den Hörnern melken.

Narren wollen nicht Narren sein.

Narren wünschen ihnen oft ihren eigenen Schaden.

Narren zeigen gern Geld.
(Das ist möglicherweise die Erklärung dafür, das manche möglichst ein größeres Auto vor ihrer Tür stehen haben wollen als der Nachbar.)

Narretei ist Narretei, aber Feuer in der Hose ist keine Narretei.

Narrheit ist's, das Mehl gegen den Wind beuteln.

Narrheit will nicht verborgen sein.

Närrisch angefangen, närrisch gegangen.

Närrisch befohlen, närrisch ausgerichtet.

Närrische Frage, närrische Antwort.

Närrischer Mut hat närrischen Einfall.

Närrische Weiber haben mehr Lust an Tocken als am Rocken.

Närrisch gewagt, närrisch gewonnen.

Narr, lass dich nicht zu weit an Laden.

Naschen leert Taschen.
Naschen macht leere Taschen.

Naschen will haben volle Taschen.

Näschige Katze macht achtsame Mägde.
Näschige Katze macht ehrliche (fleißige) Mägde.

Nascht die Maus einmal vom Speck, sie kommt wieder.

Nasse Häupter und staubige Schuh haben auch ihren Glimpf*12.

Nasse Jäger, trockne Fischer, schlecht Geschäft.

Nass im Topfe hat all sein Gut an die Wand gepisst.

Natur begehrt wenig, Wahn viel.

Natur geht vor Lehre.
(Das bedeutet, die Natur ist stärker als jede Lehre und jeder Unterricht. Die Natur zeigt besser als alles andere, wie etwas geht. Wenn die Natur etwas biegt oder grade macht, kann es vom Menschen fast nicht geändert werden, alles schlägt in seine Art zurück. Das zeigt sich gerade im aktuellen Klimawandel. Die Natur reagiert auf ihre eigene Art, um so mehr Schadstoffe in die Luft geblasen werden, umso heftiger ist die Reaktion mit Unwettern und Erderwärmung, nichts bleibt ohne Folgen. Eine wichtige Erkenntnis schon vor Jahrhunderten, deswegen haben fast alle Sammler früherer Zeiten dieses Sprichwort auch in ihren Sammlungen aufgenommen.)

Natur hängt überall ihr Schild aus.

Natur ist mehr denn Gewohnheit.

Natur lässt nichts unbezeichnet.

Natürlich Malz, mäßiger Hopfen und Wassers die Fülle gibt gut dünn Bier.

Natur überwindet Gewohnheit.

Natur und Liebe lassen sich nicht bergen.

Natur weicht langer Übung.

(Die) Natur zieht stärker denn sieben (hundert) Pferde (Ochsen).

Naumburger Bier ist der Thüringer Malvasier.

Neben dem Pferd gegangen ist nicht geritten.

Neben dem Ross ist gut gehen.

Neben dem Schiff ist gut schwimmen.

Neben dem Stock*32 ist gut springen.

Nebst Gottes Gnad ist Freiheit das Beste.

Nehmen ist das süßeste Handwerk.

Nehmen und verheißen ist adelig, geben und halten ist bäuerisch.

Nehmt für gut, wie man euch tut, ist ein altes Tafelrecht.

Nehm von Füssen und deck den Kopf, von Untertanen, dass die Obrigkeit zu Leben hat.
(Gleiches wird auch heute noch gemacht. Warum sonst wird der Abstand von Reichen und Armen immer größer und die Mittelschicht immer weniger?)

Sprichwörter, die nicht unter „Neid“ stehen,
sind auf der extra Seite mit Neid, Neidern und Neidhart zu finden

Neid beißt.

Neid bringt dem Neider Leid.
Neid macht Leid.

Neider sind Lichtputzen, die andern ihr Licht ausputzen (löschen).
Neider sind wie Lichtputzer, die andern ihr Licht löschen.

Neider sind wie Rost am Eisen, hindern nur das Messer, Schwert oder Axt weder schneiden noch zimmern können.

Neider verfolgen Hochgesinde, hohe Berge überwehen Winde.

Neid, Feindschaft, Hass so bald vergehen, Treu, Lieb und Freundschaft lang bestehen.

Neid frisst nichts Schlechtes.

Neid gebiert ein verderblich Ende.

Neid geht aus einem untreuen Herzen.

Neidhart, Eigennutz, junger Rat, Jerusalem, Troja, Rom zerstört hat, Hochmut auch wohl dabei stand.

Neidhart gibt nur Hundshaare in Eintrag.

Neidhart hasst nur die Tagvögel.

Neidhart ist fleißiger Hausväter Nachbar.

Neidhart kann's nicht leiden, dass die Sonne ins Wasser scheint.

Neidhart sich selbst übel ward.

Neidhart zeucht nur bei großen Herren ein.

Neid hat zu Hof freie Tafel,

Neid, Hoffart, Geiz und Zorn sind vier giftige Friedensfeinde.

Neid ist dem Menschen, was Rost dem Eisen.

Neid ist des Narren Leid.

Neid ist des Teufels Kreid.
(Kreid bedeutet hier Zeichen, von Kreie (Krie) Losung, Feldgeschrei,  verabredetes Signal, ein Zeichen für etwas, Zeichen zum Angriff in einer Schlacht, kreiden = Losung, Parole geben, in Anlehnung an kraien =  schreien (ähnlich im engl. cry, crying). Zeichen, Abzeichen an der  Kleidung, erst im Krieg, später allgemein. Öfter in christlichen Texten  und daraus wahrscheinlich ins Sprichwort übernommen. Manchmal wird  dieses Sprichwort auch falsch zitiert: Neid ist des Teufels Kleid. Das  Wort „Kleid“ ist falsch und entstand wahrscheinlich aufgrund eines  Schreibfehlers und der Unkenntnis der alten Bedeutung für das Wort  „Kreid“.)

Neid ist die ehrlichste (aufrichtigste) Form der Anerkennung.
(Dieser Spruch wird oft fälschlich Wilhelm Busch zugeschrieben)

Neid ist ein Leid und ein Freud, doch allzeit verputzt.

Neid ist ein scharfes Augenwasser.

Neid ist Eiter in Beinen.

Neid ist nicht der Bosheit und Untugend feind, sondern nur dem, was löblich, nutz und gut ist.

Neid ist sein eigener Henker.

Neid ist sein eigen Leid. Er frisst und nagt sich selbst.

Neid ist wie ein Holzwurm, der nagt das Holz, darin er wächst und sonst niemand.

Neid ist (wird) zu Hof geboren, im Kloster erzogen und im Spital begraben.
Der Neid wird zu Hofe geboren, im Kloster aufgezogen und stirbt im Spital.

Neid kommt aus Freud'.

Neid kriecht nicht in leere Scheunen.
Der Neid guckt nicht in leere Scheuern*31.

Neid legt nichts zum Besten aus, sonder nur zum Bösen und Ärgsten.

Neid neidet sich selbst,
Neid schlägt sich selbst.

Neid sieht die Mängel eher, als was Gutes. Was gut ist, das tadelt er, nur das er den schwarz mache, den er von seinem Glück stoßen will.

Neid steigt nur in die Höhe und reißt die Leute vom Gipfel ihres Glücks.

Neid sucht böse Wege.

Neid tut niemand Herzeleid, als demselben, der ihn treibt.

Neid tut sich leid.

Neid tut sich selbst den größten Schaden.

Neid und Feindschaft macht Narren.

Neid und Hass verdammt Leib und Seel.

Neid und Zorn macht ungesunde Leut.

Neid wird ihm selbst leid.

Nenne das Kind, so kennt man das Kind.

Nesseln brennen Freund und Feinde.

Nessel brennt, der sie angreift.

Nesseln geben böse Salsen.
(Salsen = kegelförmige Anhäufung von Schlamm oder Steinen sogenannter Schlammvulkane. Wahrscheinlicher Ursprung des Sprichwortes wegen der möglichen Ähnlichkeit nach Verbrennungen mit Brennnesseln.)

Neue Amtleut und hohe leinene Wand hat selten einen langen Bestand.
Gar zu junge Eheleut und neue Amtleut haben einen bestand wie eine hohe leinene Wand.

Neue Besen kehren gut, aber die alten fegen die Ecken rein.
(Neue Besen kehren in vielen Ländern gut, deswegen gibt es dieses Sprichwort so oder ähnlich in vielen Ländern. Jemand neues kann möglicherweise ganz neue Ideen einbringen, aber die Alten haben die Erfahrung und Routine und können deswegen wahrscheinlich oft besser und schneller arbeiten. Leider wird das von vielen Arbeitgebern und Firmen vergessen. Die Folgen sind schlechtere Produkte, unzufriedene Kunden und sinkende Gewinne!
In einigen Ausgaben von Simrock fegen die alten Besen die „Hütten“ rein. Das ist ein Druckfehler oder Übersetzungsfehler und damit falsch. Wander schreibt unter Besen Nr. 29 das Sprichwort in Aachener Mundart und gibt die Übersetzung des Mundartwort „Hötten“ mit dem Begriff „Ecken, Winkel“ an.)

Neue Besen kehren wohl, bis das sie werden Staubes voll.

Neue Ehe, neue Freud.

Neue Freundschaft wird selten alt.

Neue Funde kommen von armen Leuten.
(Das bedeutet, die Armut und arme Leute gelten als Erfinder von Neuem. Da sie nicht viel haben, müssen sie improvisieren und sich neue Möglichkeiten ausdenken, mit denen sie das bewerkstelligen, wofür ihr andere Mittel fehlen. Sebastian Franck erklärt in seiner Sammlung 1541, nur Armut allein ist tugendhaft und läuft in zerrissenen Kleidern, der Reichtum sei dumm und gebiert Narren.)

Neue Funde machen viel Törinnen.

Neue Fürsten, neue Gesetze.

Neue Gäste hält man gut.

Neue Gedanken bringen neuen Wandel.

Neue Herren machen neue Wetten.

Neue Herren, neue Freunde oder neue Feinde.

Neue Herren, neue Fünde.

Neue Herren, neu Regiment.

Neue Herren, neuer Jammer.

Neue Herren und neue Schuh hat man lieber als die alten.

Neue Herrschaft, neue Lehrzeit.

Neue Kirchen und neue Wirtshäuser stehen selten leer.

Neue Kleider über alte Filzläuse.

Neue Knechte arbeiten wohl.

Neue Laster und Schand bringen allweg mit sich neue Krankheit.

Neue Lieder singt man gern.
Neue Liedlein singt man gern.

Neue Mär von alten Dingen hört man gern.

Neuem Betrug und neuen Finten, tut man neue Namen erfinden.

Neue Messer schneiden scharf.

Neuem Freund und altem Haus ist nicht viel zu trauen.
Neuen Freunden und altem Hass ist nicht wohl zu trauen.

Neuem Gesetz folgt neuer Betrug.
Neuen Gesetzen folgt auf der Ferse neuer Betrug.

Neuen Freunden und altem Fass ist nicht wohl zu trauen.

Neuer Arzt, neuer Kirchhof.
Ein neuer Arzt, ein neuer Kirchhof.
Unerfahrene junge neue Ärzte müssen einen neuen Kirchhof haben.

Neue Regenten können elf Kegel schieben.
Große Herren können zehn Kegel schieben.

Neuer Freund, neuer Wein.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach (neu 9, 10) alt 9, 15: „Ein neuer Freund ist ein neuer Wein; laß ihn alt werden, so wird er dir wohl schmecken. “)
Neuer Freund, neuer Wein: Lass ihn alt werden, so wird er wohl schmecken.
(Bei Petri 1606 steht noch die lange Form des Sprichworts entsprechend dem Bibelspruch. Später wurde er meist verkürzt wie oben bei Körte 1837 und Simrock 1846. Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Jesus Sirach 9, 10: „Gib einen alten Freund nicht auf; denn kein neuer kommt ihm gleich. Ein neuer Freund ist wie neuer Wein; lass ihn erst alt werden, so wird er dir gut schmecken.“)

Neuer Herr, neu Beschwer (neues Recht).

Neuer Herr, neu Gebot.

Neuer Jurist muss einen neuen Galgen haben.

Neuer König, neues Gesetz.

Neuer Landtag, gewisse Steuer.

Neuer Stand, neues Elend.

Neuer Theolog muss eine neue Hölle, neuer Jurist einen neuen Galgen, neuer Arzt einen neuen Kirchhof, neuer Philosoph eine neue Narrenkappe haben.

Neuerung ist nicht gut.

Neuerung macht Teuerung.

Neue Schuhe und neue Beamte liegen härter an als die alten.

Neue Schuh' und Fürsten hat man lieber denn alte.

Neues Geld, neuer Sinn und neue Plag.

Neues Spiel, neues Glück.

Neues Weib, neue Sorge.

Neue Tracht der Kleider an einem Fürsten zeigen an, dass man alten Räten nicht will folgen.

Neue Wagen knarren und kirren sehr.

Neue Weine sind süß, haben aber viele Hefen.

Neue Zeitung hört man gern.

Neu Gesetz machen ist leicht, aber die Handhaben daran fehlen immer.

Neukommen ist willkommen.

Neunerlei Handwerk, achtzehnerlei Unglück.
Siebzehn Handwerk, achtzehn Unglück.
Vierzehn Handwerke, fünfzehn Unglücke.
(Das bedeutet, wenn einer zu viele verschiedene Tätigkeiten und Handwerke ausübt, kann er keines richtig gut und macht viel schlecht und unvollkommen. Um die Kunden vor mangelhafter Ausführung und Ware zu schützen, war in früheren Zeiten nur ein anerkanntes Innungsmitglied oder Zunftmeister zu bestimmten Arbeiten berechtigt. Insgemein wurde aber auch gemutmaßt, sich auf diese Weise unliebsamer Konkurrenz zu erwehren.)

Neun Jahr im Siebenjährigen Krieg!

Neun Seelen können sitzen auf einer Nadelspitzen.

Neutral will auf Eiern gehen und keines zertreten.

Nicht alle Blumen taugen zum Sträußchen.


Nicht alle, die dreschen, haben Stroh im Kopf.

Nicht alle, die einen Bart haben, haben Köpfe.

Nicht alle Droher fechten.

Nicht alle fliehen, so den Rücken wenden.
Es fliehen nicht alle, die den Rücken wenden.

Nicht alle Gaben halten die Probe.

Nicht alle können dichten, doch wollen alle richten.

Nicht alle Kugeln treffen.


Nicht allen Bäumen ist eine Rinde gewachsen.

Nicht alles dient dem Magen, was angenehm dem Kragen.

Nicht alle sind Diebe, die der Hund anbellt.

Nicht alle Steine sind ohne Wert.

Nicht alle Wolken regnen (bringen Regen).
Alle Wolken regnen nicht.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 25, 14: „Wer Geschenke verspricht und hält’s nicht, der ist wie Wolken und Wind ohne Regen.“)

Nicht aus jedem Holz kann man Pfeifen schneiden.

Nicht die Gabe, sondern der Brauch der Gabe ist gut.

Nicht die Geburt macht schlecht und gut, von Adel ist, wer edel tut.
(Zum Sprichwort gewordenes Zitat aus Reineke der Fuchs von Dietrich Wilhelm Soltau Ausgabe 1830, drittes Buch, zweiter Gesang, Vers 317 + 318. In anderen Ausgaben des Reineke Fuchs 1803 und 1852 im zweiten Buch, Achtes Kapitel, Vers 89 + 90 ein etwas anderer Text: „Nicht die Geburt macht gut und schlecht, sondern was unrecht ist, und recht.“)

Nicht die Mutung, sondern die Findung eines Ganges erlangt das Alter im Felde.
(Rechtssprichwort des früheren, gemeinen deutschen Bergrechts. Der Finder hat als Erster das Recht, das Eigentum an den von ihm gefundenen Mineralen zu beantragen (zu muten). Nach erteilter Mutung ist der Finder der Muter.)

Nicht einmal die Bäume des Waldes machte Gott gleich, wie viel weniger die Menschen.

Nicht gemalt hat er`s gesehn.

Nicht genug ists, Schriften führen, sondern sie recht allegieren.
(allegieren - aus dem Lateinischen, zitieren, sich darauf berufen, ein Zitat anführen.)

Nicht jede Kugel trifft.

Nicht jede Nase riecht den Braten.

Nicht jeder, der jagt, hat Weidmannsglück.

Nicht jeder ist auf die Hochzeit geladen.

Nicht jeder kann uns nützen, aber jeder kann uns schaden.

Nicht jedes Feld trägt jede Frucht.

Nicht jedes Holz gibt einen Bolz.
Nicht jedes Holz lässt sich zu Bolzen drehen.
Nicht aus jedem Holz wird ein guter Bolz, nicht, aus jedem Keil wird ein guter Pfeil.
Es lässt sich nicht alles Holz zu Bolzen drehen.

Nicht jedes Land hat alles zur Hand.

Nicht mehr tun ist die beste Abbitte.


Nicht nach den Meisten, sondern nach den Besten.

Nichts aufschieben, denn das früher Getane bringt früher und länger Zinsen.

Nichts besser's hie auf Erden ist, denn Treu und Glaub zu aller Frist.

Nichts braucht keine Schlupfwinkel.

Nichts extra, er geht mit der gemeinen Herde.

Nichts für ungut.

Nichts gibt, wer langsam (zögernd) gibt.

Nichts haben ist ein ruhig Leben, aber etwas haben ist auch gut.

Nichts haben, Ruh haben.

Nichts haben sind zwei Teufel, ichts haben ein Teufel.
(ichtwas, abgekürzt ichts = veraltet für etwas)

Nichts ist gut für die Augen, aber nicht für den Magen.

Nichts ist nutz, es sei denn ehrlich.

Nichts ist schmerzlicher als in steter Furcht leben.

Nichts ist schöner als das Wahre.


Nicht ist so geckig, als mit Willen ein Geck.

Nichts ist so gut, es habe denn sein Aber.

Nichts ist so heilig, dass mit Geld nicht verunreinigt wird.
Nichts ist so hoch, dass man mit Geld nicht fällen kann.

Nichts ist so neu, als was in Vergessenheit geriet.
Nichts ist so neu, als, was längst vergessen ist.

Nichts ist so schlecht als ein schlechter Verlass.
(Verlaß - aus dem mittelhochdeutsch = Hinterlassenschaft, Untätigkeit; auf jemanden, etwas ist (kein) Verlass.)

Nichts ist so schlecht, es ist zu etwas gut.
Es ist nichts so schlimm, es ist zu etwas gut.
Nichts ist so schlimm, es ist zu etwas gut.
Es ist nichts so schlimm, dass es nicht zu etwas gut sei.
Es ist nichts so schlimm, es hat sein Gutes.

Nichts ist teurer, als was man erbittet.
Nichts ist teurer, als was man erbitten muss.
Es ist nichts teurer, dann was man mit bitten kauft.
Es ist nichts teurer, als was man mit Bitten erkaufen muss.
Es wird nichts teurer gekauft, denn das man mit Wohltat kaufen muss.
Was man mit bitten erhält, das bezahlet man am teuersten.

Nichts ist übel oder gut, wenn man's nicht so nennen tut.

Nichts ist ungesunder, als krank sein.

Nichts ist verloren, als was man nicht mehr findet.

Nichts ist wohlfeiler als Untreue.

Nichts kommt unter den Leuten mehr herum als alte Rosse und junge Weiber.

Nichts können ist keine Schande, aber nichts lernen.

Nichts kühner als des Müllers Hemd, das jeden Morgen einen Dieb beim Kragen nimmt.

Nichts liegen lassen, als glühend Eisen und Mühlensteine.
(Das soll bedeuten, das Stehlen nur dort sein lassen, wo es nicht möglich ist.)

Nichts macht arm und Nichts macht reich.

Nichts mit Hast – als Flöhe fangen.

Nichts nicht kommt von ungefähr, alles kommt doch von was her.

Nicht so viel wissen, als Füße in einen Schuh gehen.

Nichts sieht einem gescheiten Manne ähnlicher als ein Narr, der das Maul hält.
Ein Narr, wenn er schwiege, würde auch weise gerechnet und verständig, wenn er das Maul hielte.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 17, 28)

Nichts so schlecht, als ein schlechter Verlass.

Nichts taugt Ungeduld, noch weniger Reue; jene vermehrt die Schuld, diese schafft neue.

Nichts tun lehrt übel (Übles) tun.

Nichts übereile, gut Ding will Weile.

Nichts veraltet eh'r denn Lob und Ehr.
Nichts altert eher, als Lob und Ehr.
Es ist nichts eher veraltet, denn Lob und Ehr.

Nichts wert ist die Busse, die ein Rabe dem Geier predigt.

Nichts wiegt leichter als ein Versprechen.

Nicht um meinetwillen, sagt der Wolf, aber ein Schaf schmeckt doch gut.

Nicht viel wissen, sondern viel tun ist wohlgetan.

Nicht voll und satt, das macht dich matt; doch auch nicht hungrig, das macht dich lungrig.

Nicht von jedem Baume kann man Kirschen pflücken.

Nicht wer viel hat, ist reich, sondern wer wenig bedarf.

Nicht wer wenig hat, sondern wer wenig weiß, ist arm.
(Dieses Sprichwort wird an vielen Stellen als deutsches Sprichwort zitiert. Vereinzelt wird es aber auch als chinesisches Sprichwort bezeichnet.)

Nicht wieg’s, wag's, so lag's!

Nicht zu geben, findet der Geizige allweg Ursach.

Nicht zusehen, probieren macht den Koch.

Nicht zu starr und nicht zu zart ist so deutscher Schlag und Art.

Nieder und schwach findet allzeit Gemach.

Niemals nüchtern und niemals voll tut in Sterbensläuften wohl.
(Sterbenslauf = ähnlich wie beim Lebenslauf der Verlauf des Sterbens, der Krankengeschichte. Sterbensläuften oder -läufe bedeuten Zeiten erhöhter Sterblichkeit.)

Niemals wird sich der Hund erbosen, wenn er mit dem Knochen beworfen wird.

Niemand hat ein größern Feind, als sich selbst.

Niemand hat ein so scharf Gesicht, dass er dem andern in den Beutel sieht.

Niemand hat mehr Freiheit, als eine Mücke, die setzt sich auf eines jeden Stirn.

Niemand hat sich übers Meer zu beklagen, der zum zweiten Mal Schiffbruch litt.

Niemand hat über seinesgleichen zu gebieten.
Seinesgleichen hat niemand zu gebieten.

Niemand herzt einen kalten Ofen.

Niemand hilft dem andern seinen Schaden gelten.
(Das bedeutet, jeder muss seinen Schaden selber beim Schädiger geltend machen, ein anderer kann es nicht.)

Niemand hinkt an einem andern Geschwür.
Niemand hinkt von fremdem Schaden.
Niemand hinkt, wenn einem andern seine Schenkel schmerzen.
(Fremdes Unglück geht nicht besonders zu Herzen, der Unglückliche wird meist allein gelassen.)

Niemand hütet des heiligen Grabes umsonst.

Niemand will das Heilige Grab umsonst hüten.

Niemand ist aller Heiligen Knecht.

Niemand ist gar gülden.

Niemand ist gern an dem Ort, da er keinen seinesgleichen hat.

Niemand ist klug genug, sich selbst zu raten.

Niemand ist ohne Schuld.

Niemand ist sich (ihm) weise genug.

Niemand ist unersetzlich.

Niemand ist unglückhafter, als der stets glückhaftig ist.

Niemand kann dem Tod entlaufen.

Niemand kann den Beutel weiter auftun, als er ist.

Niemand kann frommer sein, als es ihm Gott hat zugemessen.

Niemand kann geben und behalten.

Niemand kann haspeln und spinnen zugleich.

Niemand kanns besser, als der es gelernet hat.

Niemand kann sich der Mückenstiche im Sommer genugsam erwehren, also auch nicht der Beschwernis im Leben.
(Der 2. Teil wird bei Lehmann 1630 nur durch ein Komma vom 1. Teil getrennt geschrieben. Wander trennt ihn 1873 ganz vom 1. Teil und schreibt ihn nur als Bemerkung darunter.)

Niemand kann über seinen eigenen Schatten springen.

Niemand kann weiter springen, als sein Springstock lang ist.

Niemand kann wohl Herr sein, er sei denn vorher Diener gewesen.

Niemand kann zugleich blasen und schlucken.

Niemand kann zwei Herren dienen.
Man kann nicht gleichzeitig zwei Herren dienen.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 6, 24: „Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“)

Niemand lässt sich gern den Kopf anders setzen.

Niemand lebt nur sich selbst.

Niemand lebt ohne Mängel, wir sind Menschen, keine Engel.

Niemand lebt unbeneidet.

Niemand lebt vom Überfluss.

Niemand mag auf lange Zeit große Ehre haben ohne Neid.
(Ein Vers aus Freidanks Bescheidenheit, Kapitel 24: „Vom Neide“.)

Niemand nimmt sich selbst was vor übel.

Niemand schändet sein eigen Gesicht.

Niemands Geselle komme nicht über deine Schwelle.
Der Niemandsgesell kommt auch nicht über dein Gschwell.
(Das bedeutet, wer niemandes Geselle ist, der kommt auch nicht über die Schwelle der Tür ins Haus.)

Niemand sieht gern in ein Essigfass.

Niemand sieht seine eigenen Fehler.

Niemand sieht, was er auf dem Rücken trägt, sondern der siehts, der ihm nachgeht.

Niemand soll scherzen in dem, was einem andern zuwider ist, und nicht vexieren mit dem, was wahr ist.
(vexieren - aus dem Lateinischen vexare = stark bewegen, schütteln, plagen, quälen. Das bedeutet: necken, ärgern, quälen.)

Niemand speit in den eigenen Bart.

Niemand steckt einen Strauß aus um eines Gastes willen.

Niemand steigt in Gottes Kanzlei.

Niemand stirbt ohne Erben.

Niemand stirbt vor seinem Tage.

Niemand weiß, ob der Hafen rinnt oder klingt, bis man dran klopft.

Niemand weiß, was der Morgen bringt.

Niemand will ein Sklave seiner Worte sein.
Es will niemand ein Sklave seiner Worte sein.

Niemand wird Meister mit Einem Sprung.

Niemand wird zu dienen gedrungen, der zu sterben bereit ist.

Nifnaf konnt 's Loch nicht treffen.

Nimm das Kräutlein, so du kennest.

Nimm das Weib, so wirst du sie los.
Nimm ein Weib, so kommst ihr'r ab.

Nimm dich eines Dinges an, sonst ists halb getan.

Nimm die Augen in die Hand und die Katz aufs Knie, was du nicht siehst, das sieht sie.

Nimm die Welt, wie sie ist, nicht wie sie sein sollte.

Nimm ein Weib um das, was sie hat, einen Freund um das, was er tut, und eine Ware um das, was sie gilt.

Nimmer Geld, nimmer Gesell.

Nimmer nutz, nimmer lieb.

Nimmer Pfründ, nimmer Köchin.

Nimm für gut, wie's Glück dir tut.

Nimm's, die Haut ist dankenswert.

Nimm's in die Hand, so bringt ein Handgriff den andern.

Nimmst du eine Jungfrau, so heißt's, wie du willst, nimmst du eine Witwe, so heißt's, wie sie will. Bist du der andere, dritte oder vierte Mann, so bist du nicht am besten dran.

Nimmst du einen Mann, um dein Glück ist's getan.

Nimmst du ein Weib, so kriegst du ein Teufel auf deinen Leib.
Nimmst du ein Weib, so kriegst du Unruh auf deinen Leib.

Nimmst du ein Weib, so warte ihr.

Nimm's zwiefach, wenn's (ist's) einfach zu lang ist.
Nimms zwiefach, ist es dir einfach zu lang.

Nimmt der Wein den Kopf dir ein, sind auch die Füße nicht mehr dein.

Nimmt die Gewohnheit überhand, so geht sie durch ein ganzes Land.
Nimmt Gewohnheit überhand, kommt sie über all das Land.

Nimmt ein Alter ein junges Mägdlein, so geht ihm hernach sehr viel an seinen Gedanken ab.

Nimmt man zu viel unter den Arm, so lässt man es fallen.
(Wer zu viel will oder unternimmt, pflegt alles zu verderben oder nicht fertig zu werden.)

Nimmt nicht die Jungfrau selbst sich in acht, umsonst ist alle Hut und Wacht.

(Eine Tugend, die bewacht werden muss, ist der Schildwache nicht wert.)

Nimm was dein ist und lass einem anderen, was sein ist.

Nimm, was dir werden mag, das andere lass fahren.

Nimm zweifach, was einfach zu lang ist.

Nirgends wirft man den Speck vor die Hunde, als nur da, wo Narren wohnen.

Nobel geht die Welt zugrunde.
Vornehm geht die Welt zugrunde.

Non credo, sprach der Mönch, als ihm die Magd ein Kind brachte.

Nonnen decken sich gern mit fremder Kutte.

Nonnenf. . . . sind des Teufels Blasbälge.

Nonn oder Hur, Mönch oder Bub.

Nordost, ist der lübschen Frauen Trost.

Nordwind, Aachener Kind, Lütticher Blut, tut selten gut.

Not an Mann, Mann voran!

Not bricht alle Gesetze.

Not bricht Eisen.

Not bricht Recht.

Not findet Brot.
(Dieses Sprichwort wird bei Wander und der Zeitung Der Grenzbote“ (1862, S. 135) mit dem Hamburger Pastor der Hauptkirche St. Petri, Valentin Anton Noodt (13.5.1787 - 13.9.1861), in Verbindung gebracht. Bei Wander heißt es: „Als Noodt studirte, war er ein wilder Bursche und hatte mehrere Duelle zu bestehen; man sagte deshalb von ihm: «Noodt bricht Eisen.» Nach bestandenem Examen kannte er beim Genuss der Freuden des Lebens keine ängstlichen Rücksichten. Die böse Welt flüsterte hinter seinem Rücken: ›Noodt kennt kein Gebot.‹ Als er in Hamburg angestellt wurde, hiess es: ›Noodt findt Brot.‹ Er wurde dort ein tüchtiger Pastor.“ Das Sprichwort entstand aber wesentlich früher und stand schon 1685 in der Sammlung von Paul Winckler Fünftes Hundert Nr. 47.)

Not fördert den Willigen; den Unwilligen zieht sie beim Haar.

Not geht nie irre.

Not geht vor Höfflichkeit.

Not gewinnt Brot, aber nicht Gott.

Not hat keinen Feierabend (Feiertag).

Not hat keine Ordnung oder Gesetz.

Not hat keine Schand oder Schämen.

Not hat (kennt) kein Gebot (Ärgernis).

Not hat kein Recht.

Not hebt einen Wagen auf.

Not ist ein bitter Kraut.

Not ist ein böser Gast.

Not ist eine schwere Last.

Not ist Meister.

Not, Jammer, Widerwärtigkeit, probiert Freundschaft zu aller Zeit.

Not klagt, Glück jubiliert.

Not lehrt alte Weiber springen.
Not lehrt auch ein altes Weiber traben.
Not lehrt ein altes Weib traben.
Not macht ein alt Weib trabend.

Not lehrt auch den Lahmen tanzen.

Not lehrt auch unvernünftige Tiere ihr höchstes versuchen.

Not lehrt beten (rufen).

Not lehrt demütig singen.

Not lehrt den Affen geigen.

Not lehrt einen Bären tanzen.

Not lehrt in saure Äpfel beißen.

Not lehrt Künste.

Not lehrt partieren.
(partieren = teilen)

Not macht erfinderisch.

Not macht Füße.

Not macht viel Dieb', und raubt mir mein Lieb.

Not, Person und Zeit machen die Gesetze eng und weit.
Die Not, die Person und die Zeit machen die Gebote eng und weit.

Not schwächt alle Gewalt.

Not stiftet Mord oder bringt gute Wort'.

Not sucht Brot, wo sich's findet.

Not sucht ohne Scham Brot.

Not und Tod hat kein Gebot.

Not und Tod kommen zu Alten und Jungen.

Not und Zwang bricht Eid und Treue.

Not vereinigt Herzen.

Notwehr ist nicht (keinem) verboten.

Nüchtern gedacht, voll gesagt.

Nüchtern ist mancher bescheiden, voll ungebärdig.

Nüchtern Leben, gutes Leben.

Nun ist Holland in Not.

Nun weiß ich meines Löffels keinen Stiel mehr.

Nur an den Galgen, eh er umfällt.

Nur der hat genug, wer sich's genug sein lässt.

Nur die allergrößten Kälber wählen ihren Metzger selber.
(Kein Zitat von Berthold Brecht oder Wilhelm Busch, sondern ein Sprichwort, entstanden durch ein satirisches Gedicht von Christian Wiedmer, 1850 Redaktor des „Emmentaler Wochenblatts“. Es brachte ihm 4 Tage Gefängnis ein und der Welt ein seitdem oft gebrauchtes Sprichwort. Ebenso ist es seit 2021 der Titel eines Buches über tierische Redewendungen. Weitere Informationen dazu im Internet: https://falschzitate.blogspot.com und www.blick.ch/meinung/kolumnen)

Nur einer kann Kaiser sein.

Nur Mut, es wird schon schiefgehen.

Nürnberger Gebot währt drei Tage.

Nürnberger Hand geht durch alle Land.

Nürnberger Witz und künstliche Hand findet Wege durch alle Land.

Nur nicht ängstlich, sagte der Hahn zum Regenwurm, da fraß er ihn auf.

Nur stet! Es treibt uns ja niemand.

Nur weiter im Text!

Nussbäume, Esel und Weiber wollen geschlagen sein.
Nussbäume und Weiber wollen geschlagen sein.
Weiber und Pferde wollen geschlagen (abgewartet) sein.
Weiber und Rosse wollen gewartet sein.

Nussbäumen und Narren sind Kolben die besten Salben.

Nutzbare Kunst gibt Brot und Gunst.

Nutzen ist der größte Reichtum.

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. . und noch 70 weiter Seiten mit Sprichwörter aus Deutschland.