Es achtet mancher Unglück sein, dass ihm doch bringt viel Nutzen ein, dagegen achtet mancher gut, das Leib und Seel doch schaden tut.
Es ändert sich alles mit der Zeit.Es arbeitet alles gern am Menschen, was vorn zum Ärmel heraushängt.Esau, dem dürstet nach Jakobs Blut, Laban dem dürstet nach Jacobs Gut, wenn Gott nicht ändert ihren Mut.(Biblische Personen aus dem 1. Buch Mose, (Genesis): Esau und Jacob sind Zwillingsbrüder, von denen Jacob der Erstgeborene ist. Laban ist der Bruder von Rebekka, der Mutter Jakobs und Esaus.)Es bedarf Aufsehens, wenn man glauben will.Es bedarf ja allzeit einer des andern.Es begibt sich oft viel, ehe man den Löffel zum Mund bringt.Es begibt sich viel, ehe man kommt zum Ziel.Es beiert so lange, bis es endlich Kirmes wird.(beiern = mit dem Klöppel läuten, an die Glocke schlagen. Adem Niederländischen - beier =Glockenspiel. Es bezeichnet eine besondere Art des Läutens wie festliches Läuten zu Festtagen (Ostern, Pfingsten und andere) oder das Kirmesläuten.)Es beißt einen so schier ein kleiner Hund, als ein großer.Es beißt kein Brack*5 eine Bräckin*5.
Es beißt kein Wolf den andern.
Es bekommt nicht wohl, wenn einer einen Karpfen mit den Gräten isst.
Es bellen's die Hunde in der Stadt.
Es bellt kein alter Hund, er weiß etwas.
(Das bedeutet, alte erfahrene Hunde bellen nicht ohne einen Grund. Ebenso reden oder tun erfahrene Menschen nicht ohne Grund. Deshalb ist es für Firmen und Unternehmen falsch, ihre alten Mitarbeiter gegen jüngere auszutauschen. Jüngere sind möglicherweise stärker oder schneller als die älteren, die aber dank langer Erfahrungen trotzdem besser sind. Vielfach ist die Erfahrung und das Können alter Mitarbeiter das größte Kapital, das oft achtlos weggeworfen wird.)
Es beten nicht alle, die in die Kirche gehen.
Sie beten nicht alle, die in die Kirche gehen, mancher will da seine Buhlschaft sehen.Es betrügt uns niemand mehr, als unsere eigene Gedanken.Es bietet immer ein Unglück dem andern die Hand.Es bindet mancher eine Rute für seinen eigenen Hintern.Es bleibt allzeit etwas bekleben, wo man den Lästerspiegel hinschüttet.Es bleibt ein Buhlschaft über ein viertel Jahr verschwiegen.Es bleibt in die Länge nichts verschwiegen.Es bleibt kein Arges ungestraft, wenn sich's gleich hundert Jahr verweitet.(Das bedeutet, jede Sünde oder Unrecht wird bestraft. Nichts bleibt ungestraft, egal wie viel Zeit nach der Tat vergeht.)Es bleibt keine Buhlschaft über ein Vierteljahr verborgen.Es bleibt keine Wohltat unbelohnt.Es bleibt kein Mord verschwiegen.Es bleibt kein Mord verschwiegen, das Blut schreit zu Gott.Es bleibt kein Pflug stehen um eines Menschen willen, der stirbt.Es bleibt nichts ungerochen noch unvergolten.Es blieben ihr wohl zween (zwei) lang eins, wenn nicht der dritte Lästerer dazwischen käme.Es braucht lange Zeit, der Welt recht an den Puls zu fühlen.Es braucht wenig Ursachen, wenn der Wolf das Schaf fressen will.Es mag leicht ein' Ursach sein, dass der Wolf das Schaf frisst.Es braucht wenig Zeit, viel Gutes zu tun.
Es brennt ihm unter den Füßen.
(Das bedeutet, er ist ungeduldig und hat es sehr eilig.)
Es brennt wie Gift.Es bringt den Narren sein eigen Glück um.Es bringt der eine so viel mit sich auf die Welt als der andere.Es bringt nicht jede Taube einen Ölzweig.Es büßt sich alles selbst.Es darf für andere niemand sorgen, Gott gibts heute einem, dem andern morgen.Es darf ihm selber keiner trauen.Es darf keiner für den andern in die Hölle fahren.Es darf keiner Hui sagen, so lang er in dieser schlüpfrigen Welt seinen Lauf hat.Es darf mir keiner ein Hofrecht in die Stube machen.Es darf niemand fremde Gefahr suchen, er hat sein selbst genug.Es dauert von elf Uhr bis Mittag.(Das bedeutet, es dauert nicht lange und hat keinen Bestand. Ähnliches Sprichwort mit gleicher Bedeutung: Das währt von der Vesper, bis die Hühner auffliegen!)Es denkt einer nicht allzeit, dahin er zielt.Es denkt jeder in seinen Sack.Es dient nicht allerlei jederman.Es dient nicht alles zu jeder zeit.Es dient nicht alle Ware in jeden Kram.Es dient nicht einem jeden ein jeder Stand.Es donnert so lange, bis es regnet.Es dünkt dem Affen, er hab die schönsten Kinder.Es ekelt, wenn man gute Speis in unsauberen Schüsseln aufträgt.Esel dulden stumm: Allzu gut ist dumm.Esel mit Gold beladen, erobern Land und Leute.Eselsarbeit und Zeisigfutter ist des Überdrusses Mutter.
Esel sind schlechte Sänger; sie fangen immer zu hoch an.
Esel singen schlecht, weil sie zu hoch anstimmen. Esel geben keine Sänger, weil sie zu hoch anfangen.Der Esel singt drum übel, weil er so hoch anfängt.Ein Esel gibt keinen guten Sänger, er fängt zu hoch an, drum hört er bald auf.Eselslauf, Nonnenlieb und Hurenfrömmigkeit sind unbeständig und nichts wert.Eselsohren sind aller Menschen Wappen.Eselsweisheit macht sich gern breit.Esel und Müller Knecht, ohne Schläge nichts machen recht.Esel verstehen kein Saitenspiel, denen muss man Disteln vorlegen.Es empfinden auch die Schafe, wenn der Schäfer ein böses Jahr hat.
Es entfällt oft auch einer gescheiten Gans ein Ei.Es entgeht einer oft der Strafe, aber dem bösen Gewissen nicht.
Es erbt wohl einer des andern Geld aber nicht sein Glück.Es erfordert nichts mehr reich zu werden, als nur Gott den Rücken kehren.(Wander macht aus dem Sprichwort bei Winckler (1685) im Sprichwörter Lexikon Band 3 (1873): „Um reich zu werden, braucht man blos Gott den Rücken zu kehren.“)Es erfriert ihm kein Wein.(Dieses Sprichwort steht 1837 so bei Körte. Wander macht daraus 1880 in seinem Sprichwörter Lexikon: „Es wird ihm kein Wein erfrieren.“ Das zeigt wieder, Wander verändert oft die Sprichwörter, die er von anderen abschreibt, würfelt und vermischt sie zeitweise auch mit anderen oder erfindet Sprüche neu.)Es erhöhet nichts des Mannes Schild denn (als) Fahnlehn.
Nichts erhöht des Mannes Schild als Fahnlehn.
(Im Mittelalter befanden sich auf den Schilden der Reiter zur Kennzeichnung die Wappen des Trägers. Daran konnte man den Adligen und Freund und Feind erkennen. Wenn der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ein Fürstenlehen vergab, gab er die Herrschaft des Landes an einen verdienten Adligen. Das wurde mit einem Fahnlehn vollzogen, bei der das Wappen des Landes oder der jeweiligen Herrschaft auf der Fahne abgebildet war. Damit wurde er Fürst des Landes mit allen Rechten der Gerichtsbarkeit und dem Gerichtsbann. Das Wappen auf dem Schild wurde auf das neue Lehen geändert und erhöht. Fahnlehen konnte auch ohne besondere Standeserhöhung dem Belehnten landesherrliche Rechte einräumen (Schwabenspiegel Kap. 115).Als Letzter wurde Kurfürst August 1566 in Augsburg in feierlichem Aufzug mit 13 Fahnen belehnt. In einer Nachahmung wurde dem Großen Kurfürst Friedrich Wilhelm 1641 in Warschau durch den König von Polen mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/FahnlehenIm Sprichwörter Lexikon von Wander wird dieses Sprichwort gleich drei Mal aufgeführt, jedes Mal mit teilweisen gleichen Quellen aber mit verschiedenen Erklärungen aus „Grundsätze der deutschen Rechte in Sprichwörtern“ (1822) von Eisenhart: Sprichwörter Lexikon Band. 1, Spalte 841 unter Erhöhen 1 und Spalte 915-916 unter Fahnlehn 3 und im Band. 4, Spalte 177 unter Schild (das) 8.)Es ersaufe einer am Ufer oder im tiefen Meer, so heißt beides ersoffen.Es ersäuft sich weder Hund noch Katz, ob sie schon den Bach sehen.Es erschrickt kein Bettler vor einem großen Stück.Es ertrinken mehr im Becher als in der Donau.Es ertrinken mehr im Glas als in allen Wassern.Es ertrinken mehr vom Wein als vom Wasser.
Es fährt je einer dem andern nach zum Grabe.
Es fährt keiner für den andern gen Himmel.
Es fährt mancher redlicher Mann zum Teufel.Es fallen keine Späne, man haue sie denn. Es fallen keine Späne, sie werden denn gehauen.Es fallen keine Späne vom Baum, man haue sie dann.Es fällt ihm ein Blutstropfen vom Herzen, so oft er einen Heller*17 ausgibt.Es fällt kein Baum auf einen Hieb. Es fällt keine Eiche vom ersten Streich.
Auf einen Hieb fällt kein Baum.
Der Baum fällt nicht vom ersten Schlag. Es fällt keine Eiche vom ersten Streiche.
Es fällt keine Eiche von einem Streich.
Kein Baum fällt auf den ersten Streich.
Von einem Streich fällt keine Eich, von vielen Streichen fällt die Eich.Es fällt kein Doktor vom Himmel.
Es fällt keiner, der nicht gern wieder aufstünde.Es fällt kein Gelehrter vom Himmel.Es ist noch kein Gelehrter vom Himmel gefallen.Es fällt kein Süßapfel von einem Sauerapfelbaum.Es fällt mir ein Stein vom Herzen.
Es fällt nicht alles, was sich bewegt.Es fällt nicht alles, was wackelt.Es fällt wohl ein Pferd und hat doch vier Füße.Strauchelt doch auch ein Pferd, und hat doch vier Beine.
Es fange einer an, was er ausführen kann.
Es fechten nicht alle, die viel drohen.Es fehlt eben so sehr an der Armen Geduld, als an der reichen Mildtätigkeit.Es fehlt ihm da, wo man den Ochsen hinschlägt.Es fehlt ihm, wo man die Ochsen hinschlägt.Es fehlt ihm nichts, als der Kohl, wenn er nur Speck dazu hätte.Es fehlt ihm zwei Finger über der Nase.(Das bedeutet, es fehlt ihm am Verstand.)Es fehlt kein Jota und Düpfel daran.Es fehlt nicht ein Pünktlein aufs i.Es fehlt nur ein Auge, so wäre der Gaul gar blind.
Es fehlt nur ein Auge, so wäre die Kuh gar blind.Um ein Auge wär die Kuh blind!
Es fehlt wohl einem, der Weiser ist.Es findet jeder seinen Meister.Jeder findet seinen Meister.
Es findet sich alles in der Ernte, was und wie einer gesät hat.Es findet wohl auch ein Blinder ein Hufeisen.Es find sich leicht ein schlimmer Geck, der Krieg in Land und Leuten erweckt, hernach kann niemand Friede machen, es rät denn Gott selber zur Sache.(Jüngstes Beispiel dafür in Europa ist Putin und sein Krieg 2022 gegen die Ukraine. Selbst der oberste orthodoxe Kirchenfürst in Moskau ist vom Krieg verblendet. Putin fängt ihn an und weiß nicht, wie er mit heiler Haut wieder herauskommen soll.) Es fliegen einem keine gebratenen Tauben ins Maul.
Es fliegt keinem eine gebratene Taube ins Maul.
Es kommt keinem eine gebratene Taube in den Mund geflogen.
Tauben fliegen einem nicht gebraten in's Maul.
Es fliegt eine Gans übers Meer und kommt als Gans wieder her.
Es flog ein Gänslein über Meer und kam ein Gickgack wieder her.
Es flog eine Gans über Rhein und kam eine Gans wieder heim.
Es flog ein Gänslein wohl über den Rhein und kam als Gickgack wieder heim.
Fliegt ein Gänschen über den Rhein, kommt ein Gickgack wieder heim.
Flög eine Gans übers Meer, käm' eine Gans wieder her.
(Das bedeutet, reisen alleine macht weder klug noch weise. Wer nicht in der Lage ist, zu lernen und mit Unerwartetem zurechtkommt, wird genauso dumm zurückkehren, wie er losgegangen ist.)
Es flog kein Vogel nie so hoch, er setzt sich zuletzt auf die Erde.
Es flog kein Vogel nie so hoch, er sucht endlich seine Speis auf der Erde.
Es folgen alle Tiere der Natur.
Es folgen immer böse Tage.
Es folgt gerne ein Wetter darnach, wenn die Sonne heiß scheint.
Wenn die Sonne heiß scheint oder sticht, so folgt gern ein Wetter hernach.
Es folgt nicht selten auf einen heiteren Tag eine trübe Nacht.Es freit sich am besten, wo der Kessel über dem Herde hängt.Wo der Kessel überm Herde hängt, freit es sich am besten.
(Das bedeutet, man heiratet am besten in eine schon eingerichtete Wirtschaft, man legt sich praktisch in ein gemachtes Bett.)
Es freit sich niemand reich.
Es fressen sich mehr Leute zu Tode, denn hungers sterben.
Es fressen und saufen sich mehr zu Tode, als erschlagen werden.
Es friert einen jeden, darnach er Kleider an hat.
Es friert einen jeden, darnach er Kleider hat.
Jeder friert, darnach er Kleider an hat.
Jeden friert nach seinen Kleidern.
(Ein altes Sprichwort, das mit der Zeit von verschiedenen Autoren in verschiedenen Versionen wiedergegeben wird. Das oberste findet man 1541 in der Sprichwörtersammlung von Sebastian Franck. Die 2. Version haben Petri 1605 und Gruter 1610 in ihren Sammlungen und lassen das Wort „an“ weg. 1837 verkürzt Wilhelm Körte das Sprichwort auf die 3. Version und fügt das Wort „an“ wieder hinzu, was 1840 so von Braun abgeschrieben wird. 1846 macht Karl Simrock aus „Jeder“ wieder „Jeden“ und verkürzt weiter zur untersten Version. Zum Überfluss fügt Wilhelm Wander 1870 im 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons eine eigene selbst produzierte Version hinzu (Kälte Nr. *18), obwohl er 1867 im 1m 1. Band schon die oberste Variante unter Frieren Nr. 2 aufführt. Welche Version jemand heute gebrauchen will, muss jeder für sich entscheiden.)
Es frisst auch ein Esel, mit Gold beladen, nur Disteln.
Es frisst der Mund oft, daran man stirbt.
Es frisst oft einer die Kirschen aus und hängt den Korb einem andern an den Hals.
Es fugt nicht jeder Tag jedem Werk.
Es führen viele Wege in die Hölle, aber keiner heraus.
Es führt einer sein Unglück selbst ins Haus.
Es führt mehr denn ein Weg ins Holz.
Es führt nicht ein jeder ein jedes Amt.
Es geben nicht alle Lumpen Papier.
Es gebührt dem Dieb kein besser Ehr, denn dass man ihm das stehlen wehr.