Über 25.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit E

Deutsche Sprichwörter mit E


Über 25.000 deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter oder

Sprichwörter aus Deutschland ?


Schon vor  Jahrhunderten wurden deutsche Sprichwörter oder der Deutschen gesammelt  und veröffentlicht, von Agricola und Sebastian Franck im 16., Lehmann,  Eyering, Petri, Gruter und Winckler im 17., Bücking, Siebenkees und  Sutor im 18. bis Braun, Eiselein, Körte, Simrock und Wander im 19.  Jahrhundert. Einige mundartliche Sammlungen kamen aus begrenzten  Sprachgebieten, aber keine war „aus“ dem Land Deutschland. Bis 1806 gab  es auch kein Deutschland, sondern nur seit dem 10. Jahrhundert das  „Heiliges Römisches Reich“, ab dem 15. Jahrhundert mit dem Zusatz  „deutscher Nation“.

Danach gab es mehrere regionale Herrschaftsgebiete,  und seit 1871 das Deutsche Reich und das Kaiserreich Österreich-Ungarn.  Hochdeutsch war ein Dialekt von mehreren, der z. B. in Prag bis zur  Mitte des 19. Jahrhunderts die Mehrheitssprache war und bis in die  1930er Jahren von über 42.000 Menschen als Muttersprache gesprochen  wurde. Früher und heute wird Hochdeutsch außer in Deutschland auch in  Österreich, in Teilen der Schweiz und den Grenzregionen in allen anderen Nachbarländern und teilweise in Afrika in den ehemaligen deutschen  Kolonien gesprochen.

Im Deutschen Sprichwörter Lexikon hat auch Wander ohne jeden Unterschied jedes noch so entfernte deutschsprachige Werk aus  anderen Ländern mit herangezogen. Der schweizerische Autor Kirchhofer  schreibt im Vorbericht der Sammlung schweizerischer Sprichwörter  „Wahrheit und Dichtung“ auf Seite 6 von einer Sammlung schweizerischer  Sprichwörter, die nach München gegangen ist und nicht wiederkam. Sie  wird wahrscheinlich eine andere deutsche Sammlung bereichert haben.  Einigen „deutschen“ Sprichwörtern ist ihre schweizerische oder  österreichische Herkunft auch anzumerken. Deswegen gibt es auch hier nur „Deutsche Sprichwörter“ und keine mit der Herkunftsbezeichnung „aus  Deutschland“, da die meisten überall im deutschen Sprachraum entstanden  und verbreitet sein können.


Auf dieser Seite befinden sich deutsche Sprichwörter mit E, von Es kam bis Ez und auf weiteren alle anderen. Sprichwörter aus Deutschland sind die meisten, neben einigen aus deutschsprachigen Gebieten außerhalb. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.


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Deutsche Sprichwörter von Es kam bis Ez

  

Es kam keine so schöne Sonne, das den Dieb gelüstet an den Galgen zu gehn.

Es kann auch die beste Schminke aus der Hekuba keine Helena machen.
(Hekuba = in der griech. Mythologie die Gemahlin des Königs Priamos von Troja, Mutter von Hektor, Paris und anderen. Hekuba sein bedeutet, jemandem. gleichgültig sein, nicht mehr interessieren. In „Hamlet“ von Shakespeares wird auf Homer angespielt, wo Hektor zu seiner Gattin Andromache sagt, ihn bekümmere das Leid seiner Mutter Hekuba weniger als das ihre.)

Es kann auch ein Gescheiter, Hasen mit Wagen fangen.

Es kann auch ein Hase einen Löwen mit goldenen Netzen fangen.

Es kann auch ein schlechter Stock das schönste Glas zerbrechen.

Es kann aus dem Sack nichts anderes kommen, als drinnen ist.

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt
(Ein sprichwörtlich gewordenes Zitat aus dem Drama Wilhelm Tell von Friedrich Schiller. Es wurde am 17. März 1804 im Weimarer Hoftheater Uraufgeführt. Es war Schillers letztes fertiggestelltes Schauspiel. Tell spricht diesen Satz im 4. Akt, 3. Szene.)

Es kann ein Bauer so wohl ein weises Wort reden als ein großer Doktor.

Es kann ein einziger Narr einen Stein in einen Brunnen werfen, den zehn Weise nicht herauszuziehen vermögen.
Wenn ein Narr einen Stein in den Brunnen wirft, können ihn zehn Weise nicht wieder herausnehmen.

Es kann einer den Lügen besser eine Farbe anstreichen und die Stelzen beschlagen als der andere.

Es kann einer nicht bald im ersten Jahr Doktor werden.

Es kann einer nicht zugleich Freund und Heuchler sein.

Es kann einer nicht zwei Tode sterben.

Es kann einer selbst am besten krauen, da es ihn juckt.

Es kann ein kleiner Fisch so gut als ein großer schwimmen.
Ein kleiner Fisch schwimmt so wohl als ein großer.

Es kann ein kleiner Mensch eine große Eiche umhauen.

Es kann ein Löffel Galle einen Topf voll Honig vergällen.

Es kann ein einziger Narr einen Stein in einen Brunnen werfen, den zehn Weise nicht herauszuziehen vermögen.
Wenn ein Narr einen Stein in den Brunnen wirft, können ihn zehn Weise nicht wieder herausnehmen.

Es kann ein schönes Weib bald alle Zucht entwenden, dem, der nicht bald entweicht und flieht aus ihren Händen.

Es kann ihn kein Stockfischklopfer erweichen.

Es kann immer einer anderen besser raten, denn ihm selber.

Es kann jeder seine Haut gerben lassen, wo er will.

Es kann je einer dem andern ein Bein bücken und ihm hinüber helfen.

Es kann keiner alles allein.

Es kann keiner auf einmal mehr essen, denn mit einem Munde.

Es kann keiner einen betrügen, dieser vertraue ihm dann.

Es kann keiner Leben, der nicht auch nach dem Tode leben kann.

Es kann keiner sein eigen Richter sein, viel weniger sein eigen Rechter.

Es kann keiner so genau aufsehen, dem nicht etwa die Kunst zerrinne.

Es kann keiner zu Rom sterben, er komme denn erst dahin.

Es kann kein Essig werden, ehe es in den Krug kommt.

Es kann kein Narr reich sein.

Es kann mich niemand weniger schelten, als ich bin.

Es kann nicht ein jeder bald alles merken.

Es kann nicht ein jeder große Häuser bauen.

Es kann nicht fröhlich mancher sein, er stecke denn voll Bier und Wein.

Es kann nicht heißer als kochen.

Es kann nicht heißer sein, denn brennen.

Es kann nicht jeder um Ablass gegen Rom ziehen.

Es kann nicht sein ein recht Gericht, da der Pfennig das Urteil spricht.

Es kann nichts heißeres sein denn brennen.

Es kann nicht so bald wieder gut werden, als es wohl arg wird.

Es kann niemand durch den Stein sehen.

Es kann niemand mehr haben und brauchen, denn ihm vonnöten ist.

Es kann niemand wohl ein Herr sein, er sei denn zuvor ein Knecht gewesen.

Es kann niemand zwei Breie in einer Pfanne kochen.

Es kann nur einer Papst sein.

Es kann oft einer, was er nicht weiß.


Es kann sich einer selbst nicht hören reden noch selbst sehen reiten.

Es kanns kein Weib lassen, wenn sie vor einem spiegel übergehet (vorbeigeht), sie muss ihn hässlich ansehen.
(Schon 1530 erklärt Agricola dieses Sprichwort so: „Also spottet man der Weiber mit ihrem Ratgeber, dem Spiegelglas. Denn sind nicht alle hübsch doch gleichwohl wollen sie hübsch sein. Eine hübsche Frau sieht einen Spiegel hübsch an. Ein hässlich Weib sieht einen Spiegel hässlich an.“)

Es kann vor Nacht leicht anders werden, als es am frühen Morgen war.

Es kann wohl sein, aber ein Bach kann nicht ohne Wasser sein.

Es kartet sich in der Welt mit Reichen viel anders als mit Armen.

Es kauft einer vom andern die Ware, aber das Glück dazu kann keiner mitkaufen.
Es verkauft wohl einer dem andern die Ware, aber das Glück kann er dabei nicht liefern.
(Ein Jahrhunderte altes Sprichwort, das viele heute nicht mehr kennen. Werbung verspricht überall das Unmögliche, nämlich das Glück, Freude und vieles mehr, beim Kauf einer unnützen Ware. Man fällt immer wieder darauf herein und kauft immer mehr, weil man das erhoffte Glück doch nie erhält. Wie in früheren Zeiten kann auch heute keiner das Glück kaufen, das man von den Dingen erhofft. Die Dinge braucht man nicht, stehen im Weg und haben das Geld gekostet, das man dringender für anderes benötigt hätte. Man erhält nicht einmal ein Glücksgefühl, eher das Gegenteil über den Ärger der nutzlosen Verschwendung. Viele verfallen in einen Kaufrausch, der offiziell schon als Krankheit anerkannt ist, ohne je die Erfüllung zu erreichen, nur Entzugserscheinungen, wenn das Geld alle ist und nur Schulden und Frust bleiben.)

Es kauft keiner einen Vogel, er wisse denn einen Bauer, da er ihn einsetze.

Es kauft niemand eines andern Kauf und freit niemand eines andern Braut.
(Bei der bis zu 50% hohen Scheidungsrate scheint dieses Sprichwort heute nicht mehr zu gelten. Auch früher war es möglicherweise nur Wunschdenken, weil vieles nur im verborgenen hinter dem Rücken der Öffentlichkeit geschah.)

Es kleckt so viel als ein Körnlein unter hundert Vögel.
(Klecken = langen, zureichen, hinlänglich sein.)

Es klingt nicht wohl auf der Harfe, wenn man Gott lästert.

Es klingt wie die Dorfglocke.

Es kommen auf jeden Edelstein viele tausend Kieselsteine.

Es kommen ebenso viel Kalbshäute zu Markt als Kuhhäute.
Man trägt so viele Kälberhäute, wie Kuhhäute zu Markte.
Es kommen so viel Kälber heute zum Markt als Ochsen heute.
Es kommen gerade so viele Kälber auf den Markt, wie alte Kühe.

Es kommen mehr Fuchsbälge ins Gerber Haus als Eselshäute.

Es kommen mehr vom Galgen gen Himmel, denn vom Kirchhof, denn auf dem Kirchhof stirbt selten einer.
(Ein Sprichwort bei Petri (1605) und Henisch (1616). Der letzt Teil ist bei Petri ein Teil des Sprichwortes, wogegen es bei Henisch als Erklärung verstanden werden kann, wie Wander es unter Galgen Nr. 16 übernommen hat.)

Es kommen nicht alle Trauben unter die Presse.

Es kommt alles an den Tag.
Es kommt alles an den Tag, was man unterm Schnee verbirgt.
Es kommt alles an den Tag, was unterm Schnee verborgen lag.
Kommt der Tau, so kommt an Tag, was unterm Schnee verborgen lag.

Es kommt alles an die Sonne.

Es kommt alles aufs Höchste, sagt der Bettler, wenn ihm die Läuse am Hut herumkriechen.

Es kommt alles in einen Magen.

Es kommt alles, wer nur warten kann.

Es kommt alles wieder ein, was man arbeitsamen Händen gibt.

Es kommt alles wieder hin, daher es kommen ist.

Es kommt allzeit ein Schall über den andern.

Es kommt allzeit Pharao, der Joseph nicht kennt.
(Das bedeutet, erworbene Verdienste werden bald wieder vergessen.)

Es kommt auch einmal, dass der Böse dran muss, alsdann hat er ausgeböset

Es kommt darauf an, wie er's meint.

Es kommt dem Narren so schwer an wohl zu schweigen, als dem Gescheiten übel zu reden.

Es kommt der eine früher, der ander spät an den Tanz.

Es kommt die Kunst nicht umsonst, wer sie gerne hätt, such nicht im Bett.
Kunst kommt nicht umsonst; wer sie gern hätt, suchts sie nicht im Bett.
(Nachsatz dazu in „Theatrum Diabolorum“ von Sigismund Feyerabent aus dem Jahr 1575 Seite 363b: „Es gehört dazu Fleiß, Mühe und Unruhe und Gnade von Gott, dann hats keine Not.“)

Es kommt einem hart, dass er nicht wart.

Es kommt einem viel, dass er nicht will.

Es kommt einer leicht ins Unglück, aber schwerlich wieder heraus.

Es kommt gar bald, dass sich's verkehrt, mit dem, so man zuvor groß ehrt.

Es kommt ihm – wie dem alten Weibe das Tanzen.

Es kommt ihm wie den Bauern das Aderlassen.

Es kommt immer ein Kunst- und Meisterstück über das andre.

Es kommt ins Wirtshaus mancher rein, dem weder Bier gefällt noch Wein.

Es kommt kein Besserer.

Es kommt kein Donnerschlag, es geht ein Wetterleuchten vorher.

Es kommt keine Milch vom Hofe, es sei denn eine Maus ist drin ertrunken.
Es kommt keine Milch von Höfen, es ist denn eine Maus darin ersoffen.

Es kommt keine so rechtschaffen vom Tanz, als sie ist hinzu gegangen.

Es kommt kein Pferd in den Stall, es bringt einen Pfennig drein.

Es kommt kein Unglück allein.
Selten kommt ein Unglück allein.

Es kommt manchem das Glück vor die Tür, wenn er nur auftäte, eh es weiterläuft.
Es kommt manchem ein Glück vor die Tür, wenn er nur die Tür auftäte.

Es kommt mancher mit der Wahrheit in ein bös Gerücht.

Es kommt mehr Furcht von innen heraus, denn von außen hinein.

Es kommt nicht allezeit Regen, ob man gleich sieht ein Wölkchen wegen.

Es kommt nicht allezeit, wie man's denkt.

Es kommt nicht selten aus einem weißen Ei ein schwarzes Hühnlein.

Es kommt nichts im Schlaf.

Es kommt nur (mir) her, das ich nicht begehr.

Es kommt nur hohen Bergen zu, Schnee und Gras auf eine Zeit zu haben.
(In diesem Sprichwort werden die hohen Berge mit älteren Menschen verglichen,die durch ihr Alter Verstand entwickeln konnten. Seltener sieht man Jugend und Verstand beisammen.)

Es kommt oft anders, als man denkt.

Es kommt oft, das böse Narren gute Narren schelten.

Es kommt oft ein Stündlein, das bringt allen erlitten Schaden wieder ein.

Es kommt oft Schmerz und Herzeleid und hindert vorgenommen Freud.

Es kommt, sagte der Bauer, da hatt' er drei Tag auf dem Nachtstuhl gesessen.

Es kommt selten das Beste hernach.
Es kommt selten ein besseres hernach.

Es kommt selten, das der Hund braten isst, er habe sie denn gestohlen.

Es kommt selten, dass man Gebratenes mit Löffeln isst.

Es kommt selten ein Mammon zusammen, es muss vieler armer Leute Schweiß und Blut dabei sein.

Es kommt selten ein Tyrann in die Hölle, der nicht sehe, als hätte er Wildbret feil getragen.

Es kommt viel Unrat aus Leibes Wollust*35.

Es kommt viel zwischen Bolz und Ziel.

Es kommt wohl auch, dass man die Pferde muss hinter den Wagen spannen.
Das Pferd hinter den Wagen spannen.
Den Wagen vor die Pferde spannen.

Es kommt wohl, dass einer die Schlüssel verliert.

Es kommt wohl, dass einer fällt, und find nicht viel.

Es kommt wohl, was recht gewonnen ist.

Es können nicht alle Leute einen Stein schinden.

Es können nicht alle Magen großes Glück verdauen.

Es können nicht alle nach Rom und den Papst sehen.

Es können oder wissen nicht alle alles.

Es könnte wohl kommen, dass die Kuh des Schwanzes bedarf, wenns gleich um St. Veitstag wäre, dass sie sich damit der Fliegen erwehre.

Es könnte wohl mancher viel tun, wenn er wollte.

Es kostet auch Beine, wenn man auf Stecken reitet.
Steckenpferde reiten, kostet Beine.

Es kostet den Bauern was, so er der Edelleute Gevatter sein will.
Es kostet die Bauern etwas, wenn sie der Edelleute Gevattern werden.

Es kostet eben so viel Mühe Friede erhalten, als Friede stiften.

Es kostet ja kein Geld, hat der Bauer gesagt, da walkte er seinen Jungen durch.

Es kostet mich im Laden mehr, sprach der Mönch, als ihm die Frau einen Blaffert für die Messe gab.
(Ein Blaffert (auch Plappert oder Blaphart) von französisch blafard (bleich, hell), ist eine Münzart. Er wurde als Groschenmünze des Spätmittelalters besondere im oberdeutschen Raum verbreitet. Er entwickelte sich ab 1420 aus dem Schilling, der etwas weniger wert war.)

Es krauen (kratzen) sich viele, da sie's nicht juckt.

Es kriegt mancher einen Makel, der ganze Rhein wäscht es ihm nicht ab, der Tod wäre ihm lieber.
Manchen überkommt ein Makel: der ganze Rhein wüsche sie ihm nicht ab.

Es küsst mancher einen mit dem Mund und schlägt ihn mit der Faust an den Hals.

Es lacht mancher, der lieber weinen möchte.

Es lacht sich übel, wenn man weint.

Es lässt nicht jedermann mit sich scherzen.

Es lässt sich alle Dinge eine Weile tun.

Es lässt sich alles sagen.

Es lässt sich eher ein Ding niederreißen, denn aufbauen.

Es lässt sich eher Schade denn Unglimpf oder Scheltwort überwinden und verschmerzen.

Es lässt sich ein Ding mit Worten nicht verrichten.

Es lässt sich ein Ding nicht übereilen, es will seine Zeit haben.

Es lässt sich ein Ding wohl sagen, aber es ist darum nicht so bald geschehen.

Es lässt sich keiner gern in den Kasten sehen.

Es lässt sich mancher Edel schelten, der sich eben losgegürtet hat.

Es lässt sich nicht leicht vergessen, was einem stets anliegt.

Es lässt sich nicht raunen, was jedermann weiß.
(Raunen = leise reden, flüstern.)

Es lässt sich nichts so heimlich treiben, das allezeit sollt verborgen bleiben.

Es lässt sich nicht zumal viel und wohl reden.
(Das bedeutet, gleichzeitig viel und gutes von jemandem reden.)

Es lässt sich wohl alles reden und tun, aber nicht alles verantworten.

Es lässt sich wohl ein Kaisergut verzehren.

Es läutet übel, wenn Braut und Bräutigam nach der Hochzeit ihre Ehren Kleider übers Bierfass breiten oder andern um halb Geld lassen müssen.

Es lautet übel, wenn das Bauer schön ist, und der Vogel darin singt nicht wohl.

Es leben gar viele, die nimmer nach Rom kommen.
Es müssen gar viele leben, die nimmer nach Rom kommen.

Es leben viele vom Wind, die keine Windmühle haben.

Es lebt auch ein Sterbender der Hoffnung.

Es lebt auf Erden nie kein Mann, der recht tun jedem Narren kann.

Es lebt der Hoffnung nach, wer soll von hinnen scheiden.

Es legt kein Krämer aus um eines Käufers willen.

Es legt wohl auch eine kluge Henne in die Nesseln.
Kluge Hühner legen auch in die Nesseln.
Kluge Hühner sch- auch in die Nesseln.

Es leidet von Jung und Alt die Wahrheit groß Gewalt.

Es leitet kein Blinder den andern recht.

Es lernt sich wohl, wenn einer die Füße unter sein eigen Tisch steckt.

Es leuchtet kein Morgenstern so schön als Gerechtigkeit und Gehorsam.

Es liebt sich oder es diebt sich.

Es liebt und lebt alles besser, was natürlich ist, denn was Menschen Hand zu wegen bringt.

Es liegt alles am Ansehen.

Es liegt alles an der Zeit und Glück.
Es liegt alles am Glück und an der Zeit.
Es liegt alles am Glück und an der Zeit, es sei Glück oder Unfall.
(Bei Sebastian Franck liegt 1541 alles an Zeit und Glück (oben), bei Petri 1605 an Glück und Zeit (Mitte) und Georg Henisch hängt 1616 noch einmal Glück und Unfall dran (unten).

Es liegt am Tage wie der Bauer an der Sonne.

Es liegt da, wo niemand hin kann.

Es liegt ihm ein Joachimstaler*33 auf der Zunge.
(Das bedeutet, er wurde bestochen. Er hat von einem anderen einen Taler bekommen, den er im Mund auf der Zunge verwahrt und folglich nichts mehr gegen den anderen sagen kann.)

Es liegt in einem Eimer Wein viel Ehre.
(Wenn man einen Eimer Wein getrunken hat, wird man wahrscheinlich wegen Trunkenheit seine Ehre verlieren, da sie unwiederbringlich in den Eimer gefallen ist.)

Es liegt in Gottes Hand.

Es liegt nicht allweg an der Größe.

Es liegt nicht am wohl Anfangen, sondern am wohl Enden.

Es liegt nicht an viel Worten, sonder an viel tun.

Es liegt viel am Überreden.

Es liegt viel daran, wer es sagt.

Es ließe sich alles trefflich schlichten, könnte man die Sachen zweimal verrichten.

Es lügt niemand mehrer, als die, so reden können.

Es lüstet sie alle zu heiraten wie den Hund nach Osterbraten.

Es macht oft ein Bube, dass sein viel fromme Leute entgelten müssen.

Es macht schwere Träume, wenn man vor der Höllenpforte schläft.

Es mag einer denken, was er will, aber reden muss er, was sich geziemt.

Es mag einer lieber den Mund auftun, denn den Beutel.
Es tut einer leichter das Maul auf als den Säckel.
Man tut leichter das Maul auf als den Säckel.

Es mag einer seine Sache wohl verschweigen, wenn er will.

Es mag leicht sein, dass einen ein Bauer lobt.

Es mag leicht sein, dass es Dankens wert ist.

Es mag mancher leben, der den Kaiser nicht gesehen hat.

Es mag niemand dem andern dienen bei dem Seinen.

Es mag niemand haben und geben.

Es meint einer oft, er wolle einen Ochsen gewinnen und bekommt nicht den Schwanz.

Es meint einer oft, er wolle Fische fangen, so fängt er Frösche.

Es meint einer oft, er wolle ihm ein Garten (Acker) kaufen, so kauft er Zank und Krieg.

Es meint es gut, es will es aber niemand gut verstehen.

Es meint jede Frau, ihr Kind sei ein Pfau.

Es mindert sich wie der Kot zu Weihnachten.

Es muss auch der größte Fluss dem Meer seine Schatzung abführen.
(Vergleichbar zum Sprichwort sollten auch Großverdiener und Einkommensmillionäre ihren Anteil zum Gemeinwohl, der auch ihnen zugutekommt, durch Steuern und Abgaben leisten. Leider verstehen es immer mehr von ihnen, sich durch Steuerschlupflöcher, Steueroasen oder scheinbar legale Tricks davor zu drücken. Warum bezahlen multinationale Konzerne weniger Steuern als kleine Handwerksbetriebe? Kein Wunder, das immer mehr das Steuersystem als ungerecht empfinden.)

Es muss biegen oder brechen.

Es muss ein Ding einen Anfang haben.
Jedes Ding will einen Anfang haben.
Ein jedes Ding will einen Anfang haben.

Es muss einer oft können, was er nicht kann.

Es muss ein garstiger Vogel sein, der sein eigen Nest beschmeißt.

Es muss ein gerades Holz sein, das man drehen kann, sonst ist Eisen und Arbeit verloren.

Es muss ein guter Freund sein, der einen vor Schaden warnt.

Es muss ein junger Wolf sein, der nie ein Geschrei gehört hat.
Es muss ein junger Wolf sein, der nie kein Gerücht oder Geschrei gehört hat.

Es muss ein harter Winter sein, wenn ein Wolf den andern frisst.
Es muss ein kalter Winter sein, wo (wenn) ein Wolf den andern frisst.

Es muss ein schlechtes Wort sein, das sich nicht reden und schreiben lässt.

Es müssen allewege zwei Ungleiche zusammenkommen.

Es müssen sehr enge Netze sein, da nicht ein Fischlein durchwischen kann.

Es müssen starke Augen sein, die eine Batseba ohne Lust anschauen können.
(Batseba ist ein hebräischer Name und bedeutet „Tochter der Fülle“. Eine Frau mit diesem Namen wurde König Davids achte Frau, nachdem der ihren Mann vorher in einem Krieg hatte sterben lassen. Zur Strafe starb ihr erstes gemeinsames Kind. Ihr zweites Kind war Salomo, der nach David König von Israel wurde.)

Es müssen starke Beine sein, die die Welt (gute Tage) ertragen können.
Es müssen starke Beine sein, die gute Tage tragen.
Es müssten starke Beine sein, die gute Tage ertragen können.

Es muss etwas sein, das den Himmel hält.

Es muss guter Zunder sein, der fangen soll.

Es muss keiner selber sagen, was er will, das ein anderer verschweigen soll.

Es müsste ein hartes Herz sein, dass sich durch rotes Gold nicht erweichen ließe.

Es müsste ein hart Wort sein, dass sich nicht sagen ließe.

Es müsste ein schöner Baum sein, daran einen gelüstet zu hängen.

Es nähme kein Hund ein Stück Brot von ihm.
(Erklärung des Sprichworts von Dr. C. von Wurzbach 1863 in seinem Buch „Historische Wörter, Sprichwörter und Redensarten“: „Seinen Ursprung hat dieses Sprichwort den Zeiten des geistlichen Bannes zu verdanken. Man behauptete, das ein solcher Bann von dem Betroffenen nicht nur die Menschen, sondern selbst die Hunde ferne halte, und während ihm die ersteren Speise und Trank verweigern, nehmen diese nicht einmal Nahrung aus seiner Hand.“)

Es nähm oft einer nicht die Welt, dass man ihm in sein Gewissen sollt sehen, es wäre dann sauber mit einem Strohwisch und scharfer Lauge geputzt.

Es nimmt einen bösen Ausgang, wenn die Eltern mit den Kindern viel zärteln.

Es nimmt keiner ein Weib, er sei denn unsinnig.

Es nimmt kein Schlachter dem andern eine Wurst ab.

Es nimmt kein Gesell ein altes Weib, auch kein Weib einen alten Mann um Gottes willen.
Es nimmt kein Weib einen alten Mann um Gottes willen.
(Das bedeutet, wenn Frauen, im besonderen junge, alte Männer heiraten, meinen wahrscheinlich viele andere, sie habe es nur wegen des Geldes wegen getan. Diese Meinung vertritt schon Agricola 1534 in seiner Sprichwörtersammlung. Außerdem werden mögliche Kinder einen alten Vater haben, der oft für den Großvater gelten wird und die Kinder vielleicht nicht bis zur Volljährigkeit versorgen kann.)

Es passt ihm wie dem Hund die Wurst.

Es passt nicht in den Kram.

Es passt wie der Mönch zur Nonne.

Es passt - wie die Faust aufs Auge.
Das passt wie die Faust aufs Auge.

Es pflegt nicht leicht ein Krämer einen Markt zu versäumen.

Es recht zu machen jedermann, ist eine Kunst, die niemand kann.

Es regnet, als gösse man es mit Kübeln herab.

Es regnet bei Sonnenschein: da kommt ein Schneider in den Himmel.

Es regnet gern, wo es schon nass ist.
Es regnet gemeiniglich hin, wo es vorher schon nass ist.
Es regnet gewöhnlich dahin, wo es schon vor her nass ist.

Es reimt sich eben wie Honig und Galle.

Es reimt sich wie die Igelshaut zum Kissen.

Es reimt sich wie eine Faust auf ein Auge.

Es reimt sich wie eine Haspel in einen Sack.

Es reimt sich wie Glauben und Fühlen.

Es reimt sich, wie'n alt Weib zur Hasenjagd.

Es ruft sich nicht wohl, wenn niemand antworten will.

Es rühmt sich mancher der Fische und hat des Siedens nicht geschmeckt.

Es sagt ein Storch dem andern Langhals.

Es sammelt sich – wie beim Schneidersjungen die Ohrfeigen.

Es schadet ihm kein Wetter.

Es schadet nichts, sagt der Schneider, wenn er die Hosen verschnitten, nur neu Tuch her!
Der Schneider hat die Hosen verschnitten, „'s schadet nichts,“ sagt der Schneider, „nur neu Tuch her!“

Es schafft alles an ihm bis das, was zum Ärmel aushängt, nicht.

Es scheint, dass Gott etlicher Leben in Zucker einmacht und der anderen in Pökel schlägt.

Es schielt nicht jeder, der einmal über die Seite sieht.

Es schilt und schmäht einer oft den anderen mit Gedanken und tut damit niemand mehr schaden als sich selbst.

Es schlafen nicht alle, die die Augen zu haben.

Es schläft einer sanfter in einem guten Gewissen, als in der ganzen Haut.

Es schlägt nicht immer ein, wenn es blitzt (donnert).


Es schmeckt nach der Herberge.

Es schmerzt ihn der Rücken, er kann sich nicht bücken.

Es schwillt ihm der Kamm.
Dem schwillt der Kamm auf.
Der Kamm ist ihm geschwollen.
Der Kamm schwillt (wächst) ihm.
Ihm wächst (schwillt) der Kamm.
(Verschiedene Versionen desselben Sprichwortes. Es bedeutet, wem der Kam schwillt, wird hoch- oder übermütig und will allgemeine Aufmerksamkeit haben.)

Es sei einer so groß er wolle, so muss er sich oft vom Floh stechen oder ein Muck auf die Nase schmeißen lassen.

Es sei Heinz oder Kunz.

Es sei im Vorbeigehen gesagt.

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.

Essen und Trinken muss sein, und wären alle Bäume Galgen.

Esset, was ihr findet und denkt, was ihr wollt.

Es setzt oft einer sein Datum auf was, erschlägt ihm aber der Hagel die Hoffnung.

Ess ich mit, so schweig ich.

Es sieht ein Ei dem andern gleich.

Es sind alle Menschen vernünftig, das mänliche und weibliche Geschlecht ausgenommen.

Es sind böse Hennen, die dem Nachbar die Eier zutragen.
Es sind böse Hennen, die außer dem Nest legen.
Es sind böse Hennen, die außerhalb des Hauses legen.

Es sind böse Hennen, die viel gatzen und wenig Eier legen.
(gatzen = gackern, schnattern, schwätzen, stottern, stockend sprechen.)

Es sind böse Menschen, die ein Schaf auf dem Haupt und ein Fuchs im Herzen haben.

Es sind böse Menschen, die zwischen zwei Wassern schwimmen.

Es sind eben so viele Kalb- als Kuhfelle feil.

Es sind faule Fische, womit er auf den Markt reist.

Es sind gute Pferde, die ihr Futter fordern.

Es sind ihm die Augen weiter als der Bauch.

Es sind ihrer mehr, die auf den Reichtum schmähen, als selbes (die ihn) verachten.

Es sind ihrer mehr die ihre Unwissenheit zudecken, als ihr Wissen an den Tag zu geben wissen.

Es sind ihrer mehr, die vom Gelde besessen werden, als das sie es besitzen.

Es sind ihrer nicht wenig, die sich über gute Zeit beklagen.

Es sind ihrer viele, die das Kreuz auf der Brust und die Welt im Herzen tragen.
Das Kreuz auf der Brust und den Teufel im Herzen.
(Beide Varianten stehen so 1685 bei Paul Winckler. Wander übernimmt sie in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon und macht aus der unteren Variante gleich zwei (beide Male ohne Quellenangabe), einmal mit und einmal ohne das Wort „und“, so das er drei bekommt: unter dem Stichwort Kreuz die Nr. 19, 98 und *141)

Es sind keine echten Meister, die alle und alles meistern wollen.

Es sind keine Zeiten gewesen, sie kommen wieder.

Es sind mehr bedrohte als gehenkte.

Es sind nicht alle Doktoren, die rote Hüte tragen.

Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten.

Es (Sie) sind nicht alle gleich, die mit dem Kaiser reiten.

Es sind nicht alle gute Christen, die auch Eier zu schälen bemüht sind.

Es sind nicht alle gute Hausfrauen, die gut spinnen können.

Es sind nicht alle Heilige, die in aller Heiligen Kirchen gehen.

Es sind nicht alle Heilige, die sich andächtig stellen.

Es sind nicht alle Huren, die einem Manne zu Willen sind.

Es sind nicht alle Jäger, die das Horn gut blasen.

Es sind nicht alle Jäger, die Hörner führen.
Es sind nicht alle Jäger, die Hörnlein tragen.

Es sind nicht alle Jungfern, die Kränze tragen.
Nicht alle sind Jungfern, die Kränzlein tragen.

Es sind nicht alle Köche, die lange Messer tragen.

Es sind nicht alle krank, die Ach und Wehe schreien.

Es sind nicht alle krank, die in Ohnmacht fallen.

Es sind nicht alle Landsknechte, die lange Spieße tragen.
Es sind nicht alle gute Soldaten, die lange Piken tragen.

Es sind nicht alle Leute Menschen.

Es sind nicht alle lustig, die tanzen.

Es sind nicht alle Müller, die weiße Röcke tragen.

Es sind nicht alle Narren, die nicht in den Rat gehen.
Es sind nicht gar alle Narren, die im Rate sitzen.
(Bei diesen Sprichwörtern kann sich jeder das Passende heraussuchen. Beide stehen so wörtlich 1846 in der Sammlung von Karl Simrock direkt untereinander (Nr. 7373 und 7374). Öfter hat schon früher jemand ein Sprichwort mit kleinsten Änderungen oder Ergänzungen ins Gegenteil verkehrt, weil es so bei einer Gelegenheit besser passte oder die eigene Meinung bekräftigt und gestärkt werden sollte. Solche Antisprichwörter werden auch heute noch oft und gern benutzt und zum besten gegeben. Manche werden neu erfunden. Wer dann das Original kennt, ist eindeutig im Vorteil und kann andere entlarven oder bloßstellen.)

Es sind nicht alle Narren geschoren.
(Als Erklärung schreibt Körte 1837 dazu: „die Narren von Amtswegen wurden sonst kahl geschoren.)

Es sind nicht alle Pfaffen, die große Platten tragen.

Es sind nicht alle Spitzbuben, die von Hunden angebellt werden.

Es sind nicht alle stark, die viel haben können.

Es sind nicht Freunde, die ferne sind.

Es sind nicht ungemein die schönsten Äpfel bitter.
(ungemein = außerordentlich, enorm; das gewöhnliche Maß oder den gewöhnlichen Grad beträchtlich übersteigend.)

Es sind noch keine Spinnweben darüber.

Es sind noch nicht alle zu Bett, die eine böse Nacht haben werden.
Sie sind noch nicht alle schlafen, die heute eine böse Nacht haben sollen.
Sie schlafen noch nicht alle, die heut eine böse Nacht haben sollen.

Es sind nur drei gute Weiber gewesen: Die eine ist aus der Welt geloffen, die andre ist im Bad ersoffen, die dritte sucht man noch.

Es sind schlimme Tränen, denen Gottes Wort und gutes Gewissen nicht nah sind.

Es sind so gute Katzen, die die Mäuse verjagen, als die sie fangen.                       Es sind (eben) so gute Katzen, die die Mäuse verjagen, als die sie fangen.

Es sind Stiche, die nicht bluten.
(Gemeint sind die Stiche, die Verleumdung und üble Nachrede verursachen. Die Opfer leiden und es fliest sichtbar (vorerst) kein Blut.)

Es sind süße Äpfel, welche der Hüter übersieht.

Es sind üble Schützen, die ihr Pulver zu früh verspritzen.
(Obiger Spruch steht bei Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon 1876 in Band 4, Spalte 403 unter Schütze Nr. 28. Wander gibt Die Sammlung von J. Eiselein Seite 557 als Quelle an, dort steht: „Übel machen's alle die Schützen, so ihr Pulver zu früh verspritzen.“ mit Lehmann als Quellenangabe. In allen Büchern von Lehmann findet man aber nur (Ausgabe von 1630, Seite 161, Nr. 4) „Böse Schützen drücken zu früh ab.“)

Es sind undankbare Buben, die einen Dorn aus ihren Füßen ziehen, und stecken ihn in eines andern Fuß.

Es sind unglückliche Leute, die Nacht machen, ehe es Abend wird.

Es sind unleidliche Kinder und Hunde, die Nachsicht finden zu jeglicher Stunde.

Es sind viel Anrichter, aber wenig Arbeiter.

Es sind viele, die mit dem Kreuz gehen, aber wenig Kreuzträger.

Es sind viele reiche Bettler auf Erden.

Es sind viel Esel, die keine Säcke tragen.

Es sind viel Mönche, aber wenige verschnitten.

Es singt kein Kuckuck oder Eule wie eine Nachtigall.

Es sitzt ihm noch zwischen Fell und Fleisch.

Es soll einer auf seine weise essen und sich nach andrer Leute weise kleiden.

Es soll einer neunmal ein Wort im Mund umkehren, eh er es sagt.

Es soll ein jeder Achtung haben: Der Kaufmann, wenn die Ware geht, der Schiffer, wenn der Wind sich dreht, der Winzer, wenn die Traube schwillt, der Bauer, wenn der Roggen gilt.

Es sollen alle Dinge sein gemein wie Luft und Sonnschein.

Es soll keiner ein Weib nehmen, er könne denn drei ernähren.
Es soll keiner ein Weib nehmen, er könne denn zwei ernähren, nämlich Weib und Kind.

Es soll keiner fliegen, es seien ihm denn Federn gewachsen.

Es soll kein Junger reden, man niese denn, so soll er sagen: Gott helf!

Es sollt ihm keiner selbst ein Wurm ins Gewissen setzen.

Es spielen sich eher zehn arm als einer reich.

Es spuckt ihm im Giebel.

Es stecken viel Esel in einem Fuchs.

Es stecken viel Wölfe im Schafspelz.

Es steckt ihm im Fleisch und nicht im Haar, man schör` es sonst ab.

Es steckt nicht im Spiegel, was man drin sieht.
Es steckt nicht im Spiegel, was man im Spiegel sieht.

Es steckt viel Ehr' und Freundschaft in einem Fass Wein.

Es steht auf der Spitze.

Es steht bei Gott.

Es steht dem Reichen alles wohl an.
Einem Reichen steht alles wohl an.

Es steht den Weibern übel an, wenn sie im Haus viel reden wollen.

Es steht geschrieben: Sechs oder sieben sollen nicht harren auf einen Narren, sondern essen und des Narren vergessen.

Es steht geschrieben, wo es keine Geiß ableckt und keine Krähe aushackt.

Es steht ihm an wie dem Esel das Tanzen.

Es steht ihm an wie dem Stoffel der Degen.

Es steht ihm, wie dem Esel das Lauteschlagen.

Es steht nicht wohl im Oberhaus.
(Oberhaus = Kopf)

Es steht übel, wenn man dem Esel die Bürde groß macht und das Futter abbricht.

Es steht übel, wenn man einen Menschen zu Gast bittet, und dafür ein Wildschwein nach Haus schickt.

Es steht wohl, wenn der Alte lacht.

Es steigt oft ein Rauch oder Nebel so hoch, als wenn er die Sonne deckt und verschwindet vom kleinen Wind.

Es sticht ihm in die Nase.

Es stiebt davon, wie die Spreu vom Korn.

Es stimmt zusammen, als wenn man zum Wetter läutet.

Es stinkt in der Fechtschule.

Es stirbt keine Sau ob einem unsaubern Troge.

Es stirbt kein Gut zurück, sondern vorwärts.
(Altes Rechtssprichwort das bedeutet, nur Nachkommen konnten Erben sein. Nur im Ausnahmefall, wenn keine Kinder oder andere Nachkommen vorhanden sind, können auch andere erben.)

Es stirbt niemand gern, er sei denn ein Christ.

Es studieren nicht alle, die Bücher tragen.

Esst, was ihr findet und denkt, was ihr wollt.

Es sucht keiner den andern im Sack, er habe denn selbst (zuvor) darin gesteckt.

Es taugt nichts unversucht.

Es tönt wie ein alter Kessel.

Es trägt manche ihr Heiratsgut unter den Augen.

Es trägt mancher so großes Leid im Sack, das er dafür das Schnupftuch kann drein stecken.

Es träumt einen Schuldigen bald vom Teufel.

Es trinken tausend sich den Tod eh einer stirbt von Durstes Not.

Es tröpfelt so lang, bis es regnet und eine Wasserflut wird.

Es tucht sich, wie man's spinnt (man's gesponnen).

Es tu mit Willen jedermann, was er am allerbesten kann.

Es tut ihm kein Zahn mehr weh.
(Das bedeutet, er ist verstorben. Da Zahnschmerzen viele Menschen früher, ohne richtige Zahnärzte, arg geplagt haben, wurde gerade der Zahn hervorgehoben. Wem die Zähne nicht mehr weh tun, der ist Tod. Heute könnte es auch bedeuten, man ist schon sehr alt und hat gar keine mehr.)

Es tut ihm nichts, er hat Briefe, dass man sein nicht spotten soll.

Es tut kein Wildtier größeren Schaden, denn eine falsche Zunge.

„Es tut nichts!“ hat manchen ins Grab gelegt.
(Das passiert, wenn man manche Sicherheitsvorschrift, die man nicht gleich versteht, ignoriert, Handy am Steuer oder zu schnelles Fahren oder zu viel Alkohol und vieles mehr.)

Es tut niemand wehe, wenn sich einer stößt, als der den Stoß getan.

Es tut wehe, wenn einer mit seinem eignen Fett beträufelt wird.

Es übereilt sich oft ein Mann, der nicht mit sinnen handeln kann.

Es übergibt sich niemand leicht.

Es unterbleibt manch guter Kauf aus Mangel des Geldes.
Es bleibt mancher guter Kauf nach aus Mangel des Geldes.

Es veraltet kein Ding so bald, als Lob, Ehr und Wohltat.

Es verderben immer neun Späte, eh' ein Früher zugrunde geht.
Es verderben wohl neun Spät, eh ein Früh zugrunde geht.

Es verdirbt einem lieber ein Schuh, denn ein Fuß.

Es verdirbt keiner, er könne denn nicht rechnen.

Es verdirbt mancher gute Rat in eines Armen Munde.

Es verdirbt viel Weisheit in eines armen Mannes Tasche.
Es verdirbt viel Weisheit in eines Armen Säckel.
Es verdirbt viel Witz in eines armen Mannes Beutel.
In Armer Leute Mund verdirbt viel Weisheit.
Viel Klugheit verdirbt in eines armen Manns Beutel.
Viel Weisheit verdirbt unter eines armen Mannes Rock.
(Schon in früheren Zeiten gab es etliche Sprichwörter, die alle dasselbe meinten: Wer arm ist, kann noch so klug und weise sein, er wurde für dumm gehalten und nicht beachtet. Auch heute werden viele kluge Menschen nicht gehört, wenn sie keine hohen Posten oder viel Geld haben. Etliche falsche oder nicht nachvollziehbare politische und wirtschaftliche und weitreichende Entscheidungen scheinen diese Sprichwörter zu bestätigen. Es wird meist nur das getan, was kurzfristig den meisten Gewinn bringt, nicht das langfristig Sinnvollste.)

Es verdrießt einen Alten, wenn man ihn bei dem Bart will halten.

Es verliert mancher, dass er nie gehabt hat.

Es verliert mancher seinen Haber (Hafer), eh er zum Acker kommt.
Es versät mancher seinen Haber, eh er zum Acker kommt.

Es verliert niemand gern etwas.

Es versetzen die Leute wohl die Kleider, aber nicht die Zunge.

Es wächst zum Fenster heraus.
(Ein Geheimnis kann nicht geheim bleiben.)

Es wagt keiner einen Heller*17 an einen Topf, er klopft erst an, ob er klingt.
Man gibt keinen Heller*17 um einen Topf, ehe man daran schlägt, wie er klingt.

Es währt nicht ewig, dass zweie einen raufen.

Es währt nicht lang, dass arme Leute was haben.

Es währt von Elf bis Mittag.
Es währt von zwölf bis Mittag.

Es ward auf Erden nie so schlecht, es ging Gewalt stets vor Recht.

Es ward keine Ehe jemals vollbracht, sie war zuvor im Himmel gemacht.

Es ward nie ein guter Vormund gekoren.
Es wird nie ein treuer Vormund gefunden.
Es wird kein treuer Vormund gefunden.
(Früher war die gängige Meinung, ein Vormund ist nur auf die Bereicherung zulasten vom unter ihrer Verwaltung stehenden Hab und Gut der Pflegekinder aus. Ähnliche andere Sprichwörter aus der gleichen Zeit meinen ebenfalls, Vormünder sind treulos und falsch. Siehe dazu bei Pflegerlieb oder Pflegertreu.)

Es ward wohl schon eher eine üble Scheide gefunden, in der ein guter Degen steckte.

Es wär' ein Schlump, dass man einen Hasen mit der Trommel finge.
(Schlump, nicht nur ein Teil des Bezirks Eimsbüttel in Hamburg und Name einer Straße und eines U-Bahnhofs. Früher war es die Bezeichnung für einen unsympathischen, unordentlichen Menschen, liederlich, nachlässig, einer der schlampig ist.)

Es wäre oft einer fromm, wenn man ihn sein ließe.

Es wäre gut Herrgotte nach ihm schnitzen.

Es wäre gut Teufel nach ihm malen.

Es war ein gut Ross, da wir's hatten.

Es war gut Bier, aber der Zapfen ist ab.

Es war kein Berg so hoch, das Tal war so niedrig.
Es war nie ein Berg so hoch, das Tal war so nieder.

Es war noch kein Feierkleid, das nicht Alltagskleid geworden.
Es war noch nie ein schön Kleid, das nicht Alltagskleid geworden.

Es wart ein jeder seiner Chance.

Es wässert ihm der Mund darnach.

Es weht nicht allzeit derselbe Wind.
Es weht nicht immer ein Wind.

Es weiß es niemand als Kirchenmarktleut.
Es weiß es niemand als nur jedermann.
Es weiß niemand, als nur jedermann.

Es weiß niemand besser, wo der Schuh drückt, als der, der ihn trägt.
Niemand weiß besser, wo ihn der Schuh drückt, als der ihn am Fuße hat.
Der die Schuhe anhat, der weiß, wo sie ihn drücken.

Es weiß niemand davon als die jungen Kinder und die alten Leute.

Es weiß niemand, wie ihm sein Tod beschert ist.

Es werden keine lustigeren Schauspiele gehalten als auf der Bare eines reichen Weibes oder verächtlichen Mannes.

Es werden noch viele Räder umgehen, eh' es geschieht.

Es will alles mausen, was von Katzen kommt.
Was von Katzen kommt, will mausen.

Es will alles scharren, was von Hennen kommt.

Es will ihm nicht ein, man muss den Nürnberger Trichter holen.

Es will keiner der Katze die Schellen anhängen.
Keiner will der Katze die Schelle anhängen.
Niemand will gerne der Katze die Schelle anhenken.
(Der Katze die Schelle anhängen ist eine gefährliche Sache, welche die Meisten sich zu tun weigern. Ursprung des Sprichwortes ist eine Fabel, in der die Mäuse beschließen, der Katze eine Schelle umzuhängen, damit sie durch deren Klang vor ihrem kommen gewarnt würden und flüchten könnten. Leider fand sich keine maus dazu bereit und so fressen auch heute noch die Katzen alle Mäuse, die sie kriegen können.)
Die Fabel:
https://hekaya.de/fabeln/wer-haengt-der-katze-die-schelle-an--fabel_europa_128.html
http://www.zeno.org/ . . /+Der+Katze+Schellen+anhängen

Es will nicht buttern!

Es will oft einer fischen, so krebset er.
Mancher denkt zu fischen und krebst nur.

Es wird dir bekommen wie dem Hunde das Gras.
Es wird ihm bekommen, wie dem Hund das Grasfressen.

Es wird dir glücken wie den Schwaben bei Lücken.
(Das Sprichwort geht auf die Schlacht bei Lucka, einer Kleinstadt im thüringischen Landkreis Altenburger Land, am 31. Mai 1307 zurück. Das Heer des römisch-deutschen Königs Albrecht I., das zu großen Teilen aus Schwaben bestand, wurde vom wettinischen Heer unter Burggraf Friedrich von Nürnberg geschlagen. Das Sprichwort bedeutet, wenn etwas genauso wie den Schwaben bei Lucka glückt, wird es misslingen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Lucka)


Es wird dir im Garten wachsen.

Es wird dir zu Haus und Hof kommen.

Es wird doch Tag, auch wenn der Hahn nicht kräht.

Es wird eine Sach langsam erworben, aber bald verloren.

Es wird ihm in die Blüten regnen.

Es wird ihm kein Kropf wachsen, er redet frei.

Es wird ihm noch kommen wie dem alten Weibe die Milch.

Es wird kein Buch gemacht, der Neidhart muss es durchfahren.

Es wird keine eine Hur von eines Mannes wegen.

Es wird keiner arm, als wer nicht rechnen kann.

Es wird keiner arm oder reich, der sich nicht selbst dazu hilft.
Es wird keiner arm oder reich, er hilft ihm selber dazu.

Es wird keiner klug als mit seinem Schaden.

Es wird keine Schlacht geliefert, es bleibt auch einer übrig.

Es wird kein Fresser geboren, er wird erzogen.

Es wird kein Weib stumm geboren; sie wissen alle wohl zu reden.

Es wird kein Zager ein Kaufherr.
(Erklärung von Wilhelm Körte: „er bleibt lieber ein Krämer; lebt lieber miserabel, um hinterm warmen Ofen liegen zu können.“)

Es wird mancher Sack zugebunden, eh er voll ist.

Es wird mir zu den Nägeln ausschwären.

Es wird nicht ohne Schreien heilen.

Es wird nichts so fein gesponnen, es kommt endlich an die Sonnen.

Es wird nichts so heiß gegessen, als es aufgetragen wird.
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
So heiß wird nichts gegessen, als es gekocht wird.

Es wird schrecklich über Ägypten regnen.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Das 2. Buch Mose 9, 18: „Siehe, ich will morgen um diese Zeit einen sehr großen Hagel fallen lassen, wie er noch nie in Ägypten gewesen ist von der Zeit an, als es gegründet wurde, bis heute.“ Das bedeutet, es wird ein großes Unglück geschehen, wie es noch nie da gewesen ist.)

Es wird selten gut, was man auf Abenteuer tut.

Es wird selten von jemand gesprochen, es ist etwas daran.

Es wird sich die Waage halten (gleich sein).

Es wird überall mit Wasser gekocht.
Überall wird mit Wasser gekocht.

Es wird viel befohlen, aber wenig gehalten.

Es zeugt kein Rab ein Kanarienvögelein.

Es zog ein Büffel übern Rhein und kam ein Esel wieder heim.

Es zog schon mancher ein Füllen auf, das ihm selbst vors Schienbein schlug.

Etliche Fische, ob man ihnen schon ein gut Aas gemacht, wollen sie doch nicht anbeißen.

Etliche Gesetze lehren, was man tun soll, etliche gebieten, etliche wehren und verbieten das Böse, was sie nicht erwehren das lassen sie geschehen.

Etliche legen Eier, lassen sie andere brüten.

Etliche meinen, in einem alten Hafen*15 kann man auch Kalbfleisch kochen.
(Dieses Sprichwort steht 1630 bei Lehmann unter der Überschrift: „Ob ein Junger Man ein alt Weib wegen Geld und Guts soll nehmen.“)

Etwas ist besser als (gar) nichts.

Etwas Verwandtschaft macht gute Freundschaft.

Eulen hecken keine Falken.

Eva hat ihren Kindern viel Elend hinterlassen.

Ewig ist ein langer Kauf.

Exempel sind die kräftigste Lehren.

Exempel sind Irrwische, so die Leute verführen.


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