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Über 27.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit W

Deutsche Sprichwörter mit W


Über 27.000 deutsche Sprichwörter


Deutsche Sprichwörter mit derben oder diskriminierenden Ausdrücken ?

Schon vor Jahrhunderten haben einige Autoren in ihren veröffentlichten Sprichwörtersammlungen vermeintlich derbe, obszöne oder diskriminierende Sprichwörter oder Ausdrücke durch Selbstzensur weggelassen oder nur mit Punkten angedeutet. 1864 wurde sogar wegen „Erregung eines öffentlichen Ärgernisses durch Verletzung der Schamhaftigkeit“ Anklage gegen Hermann Frischbier (1823 - 1891) und sein Buch „Preußische Sprichwörter und volksthümliche Redensarten“ erhoben.

Ebenso fragt seit Kurzem die neuste Textverarbeitung mit der Rechtschreibprüfung des Duden bei einigen Worten: „Derben/diskriminierenden Ausdruck ersetzen?“ Dabei wurde wahrscheinlich vergessen, dass die Ausdrücke in Sprichwörtern und anderen normalen Veröffentlichungen (Bücher, Zeitungen, Zeitschriften) bei Weitem nicht an die heute üblichen  Ausdrücke, Beleidigungen, Beschimpfungen, Drohungen und anderem in den angeblich „sozialen Netzwerken“ im Internet herankommen. Nach den  Kriterien, die mancherorts gefordert werden, müssten alle diese sogenannte „sozialen Netzwerke“ sofort verboten werden.

Das Verfahren gegen Herman Frischbier endete in 1. und 2. Instanz mit einem Freispruch. Im Vorwort seiner Sammlung schrieb Frischbier:
„Völlig bei Seite gelegt sind nur die absolut obszönen Sprichwörter und Redensarten. Wenn trotzdem die Sprache mehrfach eine ungemildert eindringliche und kräftige ist, so wolle man nicht vergessen, dass sie meist dem gemeinen Manne angehört, der selbst in Euphemismen derbe ist und Handschuhe außer im Winter nicht leiden mag. Auch hat man auf wissenschaftlichem Gebiete die Zimperlichkeit völlig abzulegen und darf sich nicht scheuen, jedes Ding mit seinem üblichen Namen zu nennen und nennen zu hören. Übrigens nehme ich Jakob Grimm's hierher gehöriges Wort auch für mich in Anspruch: „Wer an nackten Bildsäulen ein Ärgernis nimmt, oder an den nichts auslassenden Wachspräparaten der Anatomie, gehe auch in diesem Saal den missfälligen Wörtern vorüber."


Preußische Sprichwörter, 2. Ausgabe 1865, Seite 320, Aus dem Gutachten von Dr. Karl Rosenkranz, Rat 1. Klasse und ordentlicher Professor an der königlichen Universität zu Königsberg:
„Herr Lehrer H. Frischbier hat mir seine Sammlung „Preußischer Sprichwörter und volkstümlicher Redensarten", Königsberg 1864, mit der Anfrage vorgelegt, ob ich in derselben etwas Anstößiges fände?
Sprichwörter erfindet man nicht, sondern man findet sie. Der Sammler verhält sich zu gegebenen Tatsachen, welche für eine Provinz, für einen Stand, für ein Volk charakteristisch sind. Unter den Sprichwörtern aller Völker, wie man sich aus Eiseleins großer Sammlung, 1840, überzeugen kann, kommen auch viele zynische vor. Manchmal sind dieselben wirklich ekelhaft, oft aber sind sie auch komisch. Was soll nun der Sammler tun? Soll er sie ignorieren? Soll er sie unterdrücken? Hat er ein Recht dazu? Gewiss nicht, so wenig ein Philologe, der den Aristophanes oder Horaz oder Martial herausgeben will, ein Recht hätte, die kolossalen Zynismen derselben auszumerzen.“

Preußische Sprichwörter, 2. Ausgabe 1865, Seite 321: Aus dem Gutachten von Dr. Oskar Schade, ordentlicher Professor an der königlichen Universität zu Königsberg:
„Es ist eine bekannte Tatsache, dass das Volk in vielen seiner poetischen Erzeugnisse, ganz besonders in seinen Sprichwörtern, sich einer Auffassung und Sprache bedient, die von der der heutigen Gebildeten und als gebildet gelten wollenden Gesellschaft mannigfach abweicht, ja bisweilen die Grenze der guten Sitte überhaupt zu überschreiten scheint. Eine Sammlung aber solcher volkstümlichen Erzeugnisse, darf, wenn sie überhaupt einen Anspruch auf Wert machen soll, sich an solche vermeintliche oder wirkliche Anstöße nicht kehren, sonst würde sie das treue Bild des Volks, das sie aufzustellen sich bestreben soll, verändern, und an seine Stelle vielleicht ein reineres, freilich aber ein gefälschtes und für die wahre Erkenntnis unbrauchbareres setzen.“

Die vollständigen Gutachten zur Sprichwörtersammlung von Frischbier sind in der 2. Ausgabe von 1865 ab Seite 312 nachzulesen:

https://books.google.de/books . . =Frischbier,+Gutachten+ . . /


Gleiches gilt auch für die Sprichwörter dieser Website. Lediglich Sprichwörter mit böswilligen Verunglimpfungen, negativen Vorurteilen über Polen, gegen Juden und andere Völker sind hier nicht zu finden. Entsprechende Sprüche wurden erst durch die Sammlungen von Wilhelm Körte (1837), Eiselein (1840), Braun (1840), Simrock (1846) und andere verbreitet und bekannt gemacht und von Wander mit weiteren in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon übernommen. Selbst im 20. und 21. Jahrhundert nähren sie unterschwellig Vorurteile gegen Nachbarvölker und Fremde allgemein und werden aus diesem Grund gern von fremdenfeindlichen Gruppen als scheinbare Rechtfertigung genutzt. Wollte man, wie in dem oben genannten Gutachten, dem heute oft gebrauchten Ausdrücken in den sogenannten sozialen Medien folgen, müssten die heute entstehenden Sprichwörter wesentlich derbere Ausdrücke enthalten, als die bisherigen hier aufgeführten.


Auf dieser Seite sind mehrere Hundert, die allermeisten ohne derbe oder diskriminierende Ausdrücke, deutsche Sprichwörter mit W, von Wer H bis Wer ne am Anfang und auf weiteren 70 Seiten alle anderen von A bis Z, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung vorhanden. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.


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Deutsche Sprichwörter von Wer einfältig bis Wer k

  

Wer einfältig fragt, der kriegt eine richtige Antwort.

Wer einfältig wandert, der wandert am sichersten.

Wer ein Fass vollfüllt, der muss wieder einen haben, der es abzapft.

Wer ein Feuer aufbläst, dem springen die Funken unter die Augen.


Wer ein Feuer muss löschen, der löscht viel leichter anfangs die Funken.
Wer ein Feuer will löschen, muss anfangs die Funken ersticken.

Wer ein frommes Weib bekommt, der kriegt ein gute Mitgabe.

Wer ein Gesetz gibt, muss darüber wachen.

Wer ein großer Drache will werden, muss zuvor viel kleine Schlangen fressen

Wer ein großes Haus hat, der beherbergt den Kaiser.

Wer ein gutes Pferd will han, der muss selber oft in Stall gahn.

Wer ein gut Gewissen hat, der fürchtet kein Unglück.
Wer bei sich ein gut Gewissen hat, der fürchtet kein Unglück.

Wer ein Handwerk kann, weiß sein Einkommen.

Wer ein Haupt von Butter hat, dem wächst kein Horn.

Wer ein Haupt von Glas hat, muss nicht mit Steinen fechten.

Wer ein Haupt von Wachs hat, muss nicht an die Sonne kommen.

Wer ein Haus baut, der bezahlt es, wer es kauft, der findet es.

Wer ein Haus baut, der gebraucht's am wenigsten.

Wer ein Haus kauft, das gebaut ist, der findet's; wer eins kauft, niederreißt und baut, der bezahlt's.
Wer ein Haus kauft, findet's; wer eins baut, bezahlt es (doppelt).

Wer ein Haus kauft, hat manchen Balken und Nagel umsonst.

Wer ein Haus will bauen, muss den ersten Grundstein auf seinen Beutel bauen.
(Schon früher war Häuserbauen kein billiges Vergnügen. Das die Baupreise jedes Jahr steigen ist nicht erst heute ein Problem, sondern schon in diesem Sprichwort im Jahr 1685 belegt.)

Wer ein heilig Leben führt, der ist Gott nahe.

Wer ein Kalb gewöhnt zu tragen, der kanns auch noch halten, wenns zum Stier wird.

Wer ein Kalb stiehlt, stiehlt auch wohl eine Kuh.

Wer ein Kalb stiehlt, stiehlt eine Kuh.

Wer nur erst die Kälber stiehlt, der stiehlt auch bald die Kühe.

Wer ein kurz Herz hat, muss lange Füße haben.
Wer kein Herz hat, muss sich guter Beine befleißigen.

Wer einmal auf der Straße strauchelt, muss darum das Ausgehen nicht verreden (vermeiden).

Wer einmal Feind gewesen ist, dem glaub nicht zu aller Frist.

Wer einmal fischt, den heißt man gleich einen Fischer.

Wer einmal in die Mäuler kommt, kommt selten unverletzt (wieder) heraus.

Wer einmal ist (wird) geschändet, dem hängt es sein Leben lang an.

Wer einmal kommt ins Höllenhaus, den bringt kein Bitten mehr heraus.

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.
(Dieses Sprichwort geht auf die Fabel „Der Hirtenjunge und der Wolf“ des griechischen Fabeldichters Äsop ( 6. Jahrhundert v. Chr.) zurück: Ein Hirtenjunge rief aus Langeweile beim Schafehüten mehrmals „Wolf!“. Die daraufhin zu Hilfe eilenden Dorfbewohner fanden keinen Wolf, nur den sich amüsierenden Hirtenjungen. Als nach einiger Zeit wirklich ein Rudel Wölfe kam, nahmen die Dorfbewohner die Hilferufe nicht mehr ernst und blieben weg. Die Wölfe fraßen daraufhin alle Schafe und den Hirtenjungen.)

Wer einmal lügt, lügt lang, und wird ihm angst und bang.

Stiehl einmal und bleib dein Lebtag ein Dieb.
Wer einmal stiehlt, bleibt zeitlebens ein Dieb.
Wer einmal stiehlt, heißt allzeit Dieb.
Wer einmal stiehlt, ist immer ein Dieb.

Wer einmal von einer Schlange gebissen worden ist, der fürchtet auch die Eidechsen.

Wer einmal will gut leben, der nehme ein gebraten Huhn oder ein hübsches Maidlein; wer zweimal, der nehme eine Gans, am Abend hat er noch Kräglemägle; wer eine Woche, der stech' eine Sau, so hat er Schinken und Würste zu essen; wer einen Monat, der schlacht' einen Ochsen; wer ein Jahr, der nehm' ein Weib – wenn es so lange noch vorhält –; wer aber allzeit gut leben will, der werd' ein Pfaff.

Wer ein Ross reitet, erkennt seine Art.

Wer ein säugendes Kind hat, der hat eine singende Frau.

Wer ein schartig Beil (ein ungeschliffenen Kopf) hat, der verdirbt alles, was er damit hauet.

Wer ein schelmisch Pferd hat, vertauscht es seinen Freunden.

Wer ein scheues Pferd in der Weide fangen will, muss ein Mäßlein Hafer mitbringen.

Wer ein schönes Weib, ein festes Schloss an der Grenze und einen Weinberg an der Straße hat, ist niemals ohne Anfechtung.

Wer ein Schreiner werden will, muss auch harte Bretter bohren lernen.

Wer ein Schriftsass ist, der hat auch einen Landesherrn.

Wer eins will han, muss das andre lan.


Wer ekel ist, entbehrt manch guten Bissen.

Wer empfing, der rede; wer gab, der schweige.

Wer entbehrt der Ehe, lebt weder wohl noch wehe.

Wer erbt, soll helfen erhalten.

Wer ernten will, muss säen.

Wer ertappt wird, muss das Bad austragen.

Wer Erz hat, kann Glocken gießen.

Wer erzieht, der regiert.

Wer es allen recht machen will, muss früh aufstehen.
Wer's jedermann wollt recht machen, müsste früh aufstehen.

Wer es bei den alten Löchern bleiben lässt, der darf keine neuen bohren.

Wer es hält mit keinem Teil, wird zur Beute jedem Teil.

Wer es hat, muss es gebrauchen.

Wer es kocht, der richte es auch an.

Wer essen, trinken und zu rechter Zeit schlafen und wachen kann, der vertreibt mit Arzneien eher die Gesundheit, als dass er sie verbessert.

Wer etwas isst und etwas übrig lässt, kann zweimal Tafel halten.

Wer etwas kann, den hält man wert, des Ungeschickten niemand begehrt.

Wer etwas um Golds und Nutzen willen tut, der tuts nicht aus freiem Willen, er tät es nicht, so ers umsonst tun sollt.

Wer etwas verschenkt, der verkauft's wohl, es sei denn, dass man's einem Kuckuck bringt.

Wer etwas will, findet immer einen Weg. Wer nichts will, findet immer einen Ausweg.

Wer etwas will gelten, der komme selten.

Wer fahren kann, der fahre.

Wer fallen will, den soll man über einen Fuß werfen.

Wer faul Holz anlegt, der macht großen Rauch.
(Das Sprichwort meint eine plumpe und sofort als unehrlich gemeinte durchschaubare Entschuldigung.)

Wer fechten will, muss der Streiche warten.

Wer Feinde schont und Freunde erzürnt, ist schlecht bewahrt (sucht Unglück).
Wer Feinde schont und Freunde erzürnt, ist sich selbst feind.

Wer ferne lauft und nicht kauft, dem wird der Weg lang, ihn reut der Wiedergang.

Wer Feuer im Busen trägt, das riecht man bald.

Wer Feuer im Herzen hat, der muss warten, bis es erlöscht.

Wer Feuer im Maul hat, der speit Flammen.

Wer Feuer mit Kohlen löscht, der verdirbt's nicht.

Wer Feuer schürt, dem schlägt die Flamme zuerst unter die Augen.

Wer findet, eh verloren ist, der stirbt, eh er krank wird.
Wer findet ehe verloren wird, wird sterben, eh er krank wird.
(Das Sprichwort meint die Spitzbuben und Diebe, die etwas „finden“, was der Besitzer noch nicht verloren hat. Das bedeutet, für Diebe gab es nur die Strafe am Galgen.)

Wer Fische fangen will, muss sich nass machen.
(Wer etwas haben oder erreichen will, muss auch Rückschläge und die damit verbundenen Nachteile in kauf nehmen. Auf dem Weg zum Erfolg liegen oft Hindernisse und man hat manchen Misserfolg bis zum Ziel. Vergleichbare Sprichwörter in Bulgarien: Ohne nasse Hosen werden keine Krabben gefangen. und Trockene Hosen fangen keine Fische.)

Wer Fische fangen will, muss vorher die Netze flicken.

Wer flieht, den jagt man.

Wer flieht, der ist leicht geschlagen.

Wer flieht, der leiht, wer weicht, der verliert.

Wer flieht, der wird verjagt.

Wer flieht, eh man ihn verjagt, ist allzu verzagt.
Wer läuft, eh man ihn jagt, ist allzu verzagt.

Wer flieht, gibt sich schuldig.

Wer flieht, macht seine Mutter nicht weinen.
(Das bedeutet, wer in aussichtsloser Lage flieht, stirbt nicht, sondern überlebt. Möglicherweise kann er es bei einer besseren Gelegenheit erneut versuchen. Bei Wander steht dieses Sprichwort unter Fliehen Nr. 35 mit Körte (1837) als Quelle, ein zweites Mal statt „Wer flieht“ mit „Der ihn fürcht (oder fleucht)“ am Anfang unter Fürchten Nr. 2 mit Sebastian Franck (1541) als Quelle. Zwei Varianten, aber beide meinen dasselbe Sprichwort.)

Wer flieht, wird gejagt.

Wer flüstert, lügt.
(Sprichwort auch in Indien)

Wer fragt, der lernt.


Wer fragt, gibt nicht gern.
Wer lange fragt, gibt nicht gern.
Wer viel fragt, der gibt nicht gerne.
(Das bedeutet, wer einen Bedürftigen oder Notleidenden erst fragt, ob er Hilfe braucht, der will sich wahrscheinlich irgendwie herausreden, warum er nicht helfen kann. Wer wirklich helfen will, der hilft ungefragt, so gut er kann.)

Wer Frauen hütet, wütet.

Wer frei darf denken, denket wohl.

Wer freien will, hat vier Scheffel*30 über dem Gesicht.

Wer freien will, muss erst ausdienen.
(Dienen bedeutet in diesem Sprichwort die Arbeit eines Dienenden, Arbeiters oder Angestellten bei seinem Dienstherrn oder Arbeitgeber. Meist wurde zwischen Dienendem und Dienstherrn eine bestimmte Laufzeit vereinbart, die oft Jahre dauerte. Diese Vertragslaufzeit der Verträge und Dienstverhältnisse konnten von einer Seite nur wegen eines außergewöhnlichen und unvorhersehbaren Ereignisses gekündigt werden. Das Freien (Heiraten) des Dienenden gehörte oft nicht zu diesen Ereignissen. Das bedeutete, wenn ein Dienender heiraten wollte, musste er erst ausdienen und bis nach Ende seiner Dienstzeit, manchmal Jahre, warten, bevor er heiraten konnte. Ausnahmsweise war im alten Lübischen und Hamburger Recht das Freien (Heiraten) ein solches außergewöhnliches Ereignis. Quelle: Deutsche Rechtssprichwörter von Eduard Graf, Seite 182.)

Wer fremden Hunde anbindet, gewinnt nichts als den Strick.

Wer Freund sei, sagt die Armut frei.
(Das bedeutet, wahre Freunde sind auch in Zeiten der Not und Armut da, wenn es für andere nichts zu holen gibt oder wenn man womöglich selbst etwas geben soll.)

Wer Friede haben will, muss zum Kriege rüsten.

Wer Frieden haben will, tut übel, dass er Streit anfängt.

Wer fröhliche Nacht sucht, verliert guten Tag.

Wer fromm gelebt, hat lange gelebt.
Wer fromm lebt, hat lange gelebt.

Wer fromm will sein, soll es ohne andrer Leute Schaden tun.

Wer früh aufsteht, dem hilft Gott.


Wer früh aufsteht, dem viel aufgeht; wer lange liegen bleibt, dem Gott alles geit.

Wer früh aufsteht, sein Geld verzehrt; wer lange schläft, den Gott ernährt.
Wer früh aufsteht, sein Gut verzehrt; wer lange schläft, den Gott ernährt.
Wer früh aufsteht, viel verzehrt, wer spät aufsteht, den Gott ernährt.
(Das ist ein Lieblingssprichwort der Faulen.)

Wer früh aufsteht, wird weise.

Wer früh mit den Hühnern aufsteht, dem ists nicht zu verargen, wenn er mit ihnen schlafen geht.

Wer früh nicht rast, der rast spät.

Wer Fuchs mit Füchsen fangen will, bedarf wohl guter Witze viel.

Wer Funken säet, der erntet Flammen.

Wer für andre lebt, hat am besten für sich gelebt.

Wer für andere stiehlt, wird für sich (sie) gehangen.

Wer fürchtet, das hinter allen Stauden Wölfe liegen, der bleibt gern daheim.

Wer fürchtet, er tue zu viel, der tut immer zu wenig.
(Ein über 500 Jahre altes Sprichwort, dass viele Politiker und Verantwortungsträger leider nicht mehr kennen. Sonst würden sie nach dem 24. Februar 2022 die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Putins Armee mehr und schneller helfen und unterstützen, um sie vor der Vernichtung bewahren.)

Wer furchtsam ist, der fängt keine tapfere Tat an.

Wer furchtsam ist, der sitzt besser bei der Kunkel als bei Rat und Tat.

Wer für den andern bittet (betet), erlöst sich selbst.

Wer für die Freiheit streitet, hat zwanzig Hände und noch so viel Herz.
Ein Mann, der um seine Freiheit streitet, hat zwanzig Hände und noch so viel Herz.
(Die Ukraine kämpft für ihre Freiheit und ihr Überleben, seit Putins Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffs- und Eroberungskrieg gegen die Ukraine führt. Deswegen hat die Ukraine die Länder der freien Welt (mehr als 20) als Freunde und Unterstützter. Wer meint, man sollte der Ukraine keine Waffen zur Verteidigung geben und stattdessen Verhandlungen fordert, der unterstützt Putin und die Vernichtung der Ukraine.)

Wer für einen andern Bürge bleibt, bezahlt für ihn.

Wer für sich schwülstig ist, dem soll man den Kopf nicht größer machen.

Wer für wenig Lohn weit läuft, dem ist der Weg hin so lang, wie der zurück.

Wer gäbe, solange man nähme, der vergäbe sich vor Nacht, wenn er auch dreier Fugger Gut hätte.

Wer Galle im Munde hat, kann nicht Honig speien.

Wer Gäste lädt, gehe vorher hübsch auf den Fleischmarkt.

Wer gebunden ist, der sitzt fest.

Wer Gefahr nicht fliehen kann, stehe tapfer als ein Mann.

Wer gefallen will schnöden Weiben, dem wird nichts in seinem Beutel bleiben.
Wer will gefallen schnöden Weiben, dem wird nichts in seinem Beutel bleiben.

Wer gegen den Himmel sieht, verachtet die Erde.

Wer gegen den Wind speit, besudelt seinen Bart.

Wer gehen will, den soll man nicht halten.

Wer geht nach Giebichenstein, kommt selten wieder heim.

Wer Geld bedarf, der gehe zum Reichen, wer Rat bedarf, der gehe zum Erfahrenen.

Wer Geld genug hat, der kauft, was er will.

Wer Geld in der Tasche hat, braucht keinen Staat zu machen.

Wer Geld in Händen hat, dem bleibt allzeit etwas kleben.

Wer Geld liebt, wird Geldes nimmer satt.
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Der Prediger Salomo 5, 9: „Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum liebt, wird keinen Nutzen davon habe.“)

Wer Geld setzt in der Lotterie, der kommt darum, er weiß nicht wie.

Wer Geld zur Ehe nimmt, der kommt um seine Freiheit.

Wer gelehrt, der wert.

Wer genau dingt, der gedenkt zu bezahlen.
(dingt, dingen, gedungen = (veraltet) vertragliche Verpflichtung gegen Bezahlung die Erledigung einer Aufgabe oder Arbeit zu übernehmen.)

Wer gen Rom zieht, sucht einen Schalk, zum andern Mal findet er ihn, zum dritten Mal bringt er ihn mit.

Wer geringe Dinge wenig acht't, sich um geringre Mühe macht.

Wer gern arbeitet, dem gibt man Arbeit.

Wer gern bis morgen wartet, kommt auch übermorgen noch nicht dran.

Wer gern borgt, bezahlt nicht gern.
Wer gern borgt der lügt gern und bezahlt nicht gern.
Wer gern borgt, lügt gern.

Wer gerne gibt, lässt sich nicht lange bitten.
Wer gern gibt, fragt nicht lange.

Wer gerne krank ist, der lacht den Arzt aus.

Wer gerne kürbäumt, faulbäumt gern.
Wer kürbäumen will, der faulbäumt gern.
Wer zu viel kürbäumen geht, der faulbäumt gern.
(Kürbäumen = wählen, aussuchen, sich für etwas entscheiden. Erklärung zu diesem Sprichwort bei Sebastian Franck 1541: „Zu viel Lust bringt Unlust, such nicht zu viel Honig, das dir nicht Galle draus werde. Bis an dem, das du hast und dir das Glück zugeworfen hat begnügt, das du nicht dem großen Schatten nachjagst und das Stück Fleisch im Maul verlierst. Wer das Kleine nicht für gut hat und zu Rat hält, der ist des Großen nicht würdig.“ Henisch schreibt 1616 im „Teutsche Sprach und Weiszheit Thesaurus“: Kürbäumen, zu hoch wollen sein, zu viel haben wollen. Das ist, wer zu viel haben will, dem wird zu wenig.“ und Eiselein 1840 in „Die Sprichwörter und Sinnreden des deutschen Volkes“: „Wer sich mit dem Wahlgeschäft abgibt, der faulenzt, oder hat mit faulen Fischen zu schaffen.“ Im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm (1854-1961) steht: „kürbäumen in dem schon 3, 1372 angeführten Sprichwort . . . Selbstüberhebung die Erniedrigung nach sich zieht, . . . Aber das Sprichwort war wirklich so im Gange: denn beide Schrift und tägliche Erfahrung zeugen, wie vierzehn Handwerk das fünfzehende auch haben und gemeiniglich betteln muss.“)

Wer gerne trägt, dem lädt jedermann auf.

Wer gern fährt, schreckt sich nicht am Fuhrmann.

Wer gern flucht, der wird verflucht.

Wer gern frägelt, schwatzt auch gern.

Wer gern gibt, der behält genug.

Wer gern hadert*14, wird oft geschlagen.

Wer viel hadert*14, wird oft geschlagen.


Wer gern hört, dem ist leicht rufen.

Wer gern hört neues und nachschwätzt, hat sich selbst oft in Not gesetzt.

Wer gern jagt, mag leicht ergreifen, damit er seinen Fürwitz stillt.

Wer gern Kröten spießet, der kriegt ihr genug zu spießen.

Wer gern lacht, der kitzelt sich selbst.

Wer gern lügt, der muss auch lügen, wenn er die Wahrheit sagt.

Wer gern lügt, macht gern Wunder.
Wer viel lügt, kann viel Neues sagen.
(Auch andere Kombinationen möglich.)

Wer gern lügt, stiehlt auch gern.

Wer gern mit dem Schwert ficht, der wird auch mit dem Schwert gericht.

Wer gern neue Zeitungen hört, dem werden auch viele zugetragen.

Wer gern nimmt auf Borg, zu zahlen hat keine Sorg.

Wer gern rein austrinkt, dem kommen die Motten in die Kleider nicht.

Wer gern tanzt, dem ist leicht gepfiffen (gefiedelt).

Wer gern trinkt, dem beschert Gott genug; ist's nicht Wein, so ist es Wasser.

Wer gern viel Ehre hätte, dem wird sie selten zuteil.

Wer gern will betrogen sein, der darf nicht glauben was wahr ist, sondern was ihn gelüstet.

Wer gern will betrogen sein, der fährt hin, wie ein wildes Schwein.

Wer gern zankt, findet leicht eine Ursache.

Wer gern zu tun hat, dem gibt Gott zu schaffen.


Wer geschäftig ist, dem macht jedermann zu schaffen.

Wer gescheit ist und von den Narren dafür will angesehen sein, der wird ein Narr so gut wie sie.

Wer Geschenke nimmt, der arretiert seine Freiheit.

Wer gesund ist, der weiß nicht, wie reich er ist.

Wer gesund will bleiben, der muss sich vor solcher Speis und Trank hüten, welche zu überflüssigem Essen und Trinken Lust erwecken.

Wer getadelt sein will, muss freien; wer gelobt sein will, sterben.

Wer getroffen wird, der regt sich.

Wer Gewalt hat, der hat auch recht.

Wer Gewalt hat, der hat recht und ist gerecht, und sollten alle Schreibfedern darüber zu Bratwürsten werden.
(Hier haben sich tatsächlich Schreibfedern verbogen. Erst schreibt 1838 Eiselein von Lehmann ab und lässt dabei das Wort „und“ weg und fügt „auch“ hinzu. Wander lässt 1867 nur „alle“ weg. Hier steht dagegen das Original von Christoph Lehmann (Seite 307, Nr. 43) aus dem Jahr 1630. Ob die Aussage des Sprichworts den Tatsachen entspricht, wage ich zu bezweifeln. Bestes Beispiel sind grade die Verhältnisse in Russland: Putin hat die Macht und übt sie mit Gewalt aus, gerecht ist diese Gewalt aber nachweisbar nicht, ebenso wie Putin mit vielen Behauptungen nicht recht hat.)

Wer Gewalt hat der nimms hinweg und lässt die Rechtsgelehrten verteidigen,
(Ein altes Prinzip, dessen sich auch heute besonders große Konzerne und Reiche Leute bedienen. Man machts, wie es einem gefällt, oder den meisten Gewinn einbringt. Wenn dabei andere zu Schaden kommen, die Umwelt vergiftet wird, oder andere Katastrophen passieren, werden die Anwälte beauftragt, die Geschädigten in langwierigen Prozessen und Verfahren mürbe zu machen und am Ende nichts verantworten zu müssen.)

Wer gewinnen will, lerne vertragen.

Wer gewinnen will, muss einsetzen.

Wer gewinnt, der spielt am besten.

Wer gewohnt ist, im Finstern zu leben, der fragt nicht viel nach der Sonne.

Wer gibt den Armen gern, dem tut Gott wieder bescheren.

Wer gibt, der ist lieb.

Wer gibt, der lehrt, dass man wieder geben soll.
Wer gibt, der weist, wieder zu geben.

Wer gibt, der liebt.

Wer gibt, was er hat, ist wert, dass er lebt.

Wer glaubt allein an Jesum Christ, ein Kind des ewigen Lebens ist.

Wer glaubt, dass ein Finanzier wahrsagt und ein Fuchs fromm sei, der wird betrogen.
(Gerade, wenn Anfang November 2022 die Wirtschaftsweisen in Deutschland vorschlagen, für eine begrenzte Zeit, die reicheren Menschen durch eine zusätzliche Steuer oder Abgabe zu belasten, und so dafür sorgen, dass alle Bevölkerungsschichten solidarisch die Belastungen der Inflation und Energiekrise durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Putins Russland auf die Ukraine zu tragen, zeigt sich durch die Ablehnung derselben das wahre Gesicht der FDP, der Partei der Reichen und Besserverdiener.)

Wer Glück haben will, darf nichts dem Glück überlassen.

Wer Glück hat, dem kälbert der Holzschlägel auf der Bühne.


Wer Glück und eine Nussschale voll Hirn im Kopf hat, der kann eine halbe Welt regieren.
Wer Glück hat und eine Nussschale voll Witz, der kann die halbe Welt regieren.

Wer glücklich reisen will, muss vier Säckel mittragen, den ersten gefüllt mit Gesundheit, den zweiten mit Gold, den dritten mit einem guten Gefährten, den vierten mit Geduld.

Wer Glück und guten Wind hat, der kann im Korb über Rhein fahren.

Wer Glück zum Beistand hat und daneben weisem Rat folgt, der verscherzt sein Glück, denn es lässt sich nicht Meistern.

Wer Gold und Geld in Ehren hat, den bringen sie wieder zu Ehren.

Wer Gott behält, verliert nichts.

Wer Gott dient, hat einen guten Herrn.

Wer Gott finden will, muss sich selbst verlieren.

Wer Gott fürchtet, hat nichts anders zu fürchten.

Wer Gott fürchtet, über den ist niemand.

Wer Gott lässt Fuhrmann sein, dem geht sein Fuhrwerk wie geschmiert.
Wer Gott lässt Fuhrmann sein, des Fuhrwerk geht vonstatten, als wenn es geschmiert wäre.

Wer Gott liebt, der ehrt auch seine Boten.

Wer Gott nicht in der Sonne sieht, dem erscheint er in der Gewitterwolke.

Wer Gott vertraut, hat nicht auf Sand gebaut. (hat wohl gebaut.)

Wer Gott zum Freunde hat, dem schadet keine Kreatur.

Wer Gott zum Freund hat, den lachen alle Kreaturen an.

Wer Grillen jagt, wird Grillen fangen.

Wer grob ist, ist noch lange nicht stark.

Wer groß Leibgeding hat, stirbt nicht gern.

Wer gut bezahlt, mag wieder borgen.
Wer wohl bezahlt, der mag ein andermal wieder borgen.

Wer gute Beine hat, hat oft schlechte Stiefel.
(Wie mancher, der schöne Stiefel hat, hat schlechte Beine.)

Wer gute Nachbarn hat, bekommt einen guten Morgen.
Wer einen guten Nachbarn hat, der hat einen guten Morgen.

Wer gute Nachbarn hat, kann gut schlafen.

Wer guten Worten traut, dem wird mit bösem Kauf gelohnt.

Wer Gutes tun will, soll keine Zeit sparen.

Wer Gutes zum Schlechten tut, ist des Teufels Vorläufer.

Wer gut futtert, der gut buttert.

Wer gut Gewissen bei sich trägt, zu Nacht sich fröhlich schlafen legt.

Wer gut hält, der hat gut.

Wer gut Honig will haben, der muss der Immen Biss gewärtig sein.

Wer gut ist, bedarf keines Lobs.

Wer gut maßhält in Speis und Trank, der wird wohl Alt und selten krank.

Wer gut sattelt, reitet gut.

Wer gut schmeert, der gut fährt.
Wer gut schmiert, der gut fährt.
Wer gut schmiert, fährt gut.
Wer gut schmiert, der fährt auch gut auf der Lebensreise.
(Ein mehrere hundert Jahre altes Sprichwort, das schon früher zweideutig gemeint war. Einmal ist der Wagen gemeint, dessen Räder und Achsen gefettet und geschmiert werden mussten, damit er ohne Quietschen und Behinderung fahren konnte. Zum Anderen wurden damit auch Bestechungsgelder gemeint, wenn Richter, Beamte oder andere, von denen man abhängig war, günstig beeinflusst werden sollten. Auch Auftraggeber werden heute noch geschmiert (mit Geld, Gegenständen oder Dienstleistungen bestochen), wenn man vor anderen Aufträge bekommen will. Wenn eine Sache oder Unternehmung gut läuft oder funktioniert, wenn etwas wie geschmiert vonstatten geht, können Varianten dieses Sprichwortes gebraucht werden.)

Wer gut sitzt, der rücke nicht.
Wer wohl sitzt, der rücke nicht.
Wer wohl sitzt, der soll nicht rücken.
Rücke nicht, wenn du wohl sitzest.

(Das bedeutet, wer immer nach etwas Besserem strebt und haben will, verdirbt oder verliert oft das Gute, das er schon hat.)

Wer gut tut, der soll's gut finden.
Wer Haderlumpen zum Markt bringt, der löst auch Geld.
Wer Händel*14 flickt, der macht selten etwas besser.

Wer hängen soll, ersäuft nicht.

Wer hat auf Gott sein Zuversicht, derselbige wird zuschanden nicht.

Wer hat, dem wird gegeben.

Wer hat, der behalt, die Liebe ist kalt und Unglück kommt bald.
Wer hat, der behalt, die Liebe wird kalt, Unglück kommt bald.
Wer hat, der behalt, Liebe wird alt, Unglück kommt bald.
(Älter ist die obere Version von diesem Sprichwort, die 1630 bei Christoph Lehman steht (Seite 373, Nr. 138) und so 1840 von Eiselein in seine Sammlung übernommen wurde (Seite 284). Fast ebenso steht es 1846 unter Nr. 4391 bei Karl Simrock (mittlere Version). Die untere Version steht nur 1840 bei Braun (Nr. 1158) und 1842 bei Marbach (Seite 40), aber sie scheint heute die beliebteste zu sein.)

Wer hat, der hat.
Wer hat, der hat, wer leit, der leit.


Wer hat ein schnödes böses Weib, der hat ein Fegefeuer an dem Leib. Er hab Geduld in solcher Pein, bis er stirbt, es mag nicht anders sein.


Wer hat es den Läusen so bald gesagt?

Wer hat können Böses tun, der kann ihm auch hernach wieder Gutes tun.

Wer Hausfriede liebt, der muss in vielen Dingen blind und stumm sein.

Wer heimlich sticht, der verwundet sich selbst.

Wer heiratet, tut wohl, wer ledig bleibt, tut besser.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 1. Brief des Paulus an die Korinther 7,38 „Demnach, welcher seine Jungfrau verheiratet, der tut wohl; welcher sie aber nicht verheiratet, der tut besser.“ Ein missverständliches Sprichwort, das oft falsch ausgelegt wird. Es bedeutet nicht, dass es für Männer besser wäre, nicht zu heiraten, weil Frauen gefährlich, böse oder sündhaft sind und der Mann sich dadurch in Gefahr begibt. Die Aussage des Sprichworts ist aus dem Zusammenhang gerissen und ist lediglich eine Zusammenfassung des vorangegangenen Textes, ohne den man es nicht verstehen kann. Darin wird gesagt, dass ledige Männer und Frauen recht tun, wenn sie ledig bleiben und ein gottgefälliges Leben führen. Genauso tun aber auch die heiraten wohl, die sich dann um ihre Partner kümmern, dass es denen gut geht. Gott ist eben beides gleich recht, egal ob verheiratet oder nicht, nur Sünde oder Unrecht sind nicht erlaubt und als schlecht zu verwerfen. Der Ledige tut laut Paulus nur dann besser, wenn er sein Leben Gott weiht und sich um Gottes Sache sorgt.)

Wer herrschen will, der muss (Neid und) Missgunst leiden viel (können).

Wer heute gegessen, den hungert morgen wieder.

Wer heute lacht, kann morgen weinen.
Der heute lacht, kann morgen weinen.
Wer am Samstag (Freitag) lacht, kann am Sonntag weinen.
(Ein aus dem Französischen in die deutsche Sprache übernommenes Sprichwort. Schon im 17. Jahrhundert ist das französische „Tel qui rit samedi, dimanche pleurera.“ in Wörterbüchern in verschiedenen Versionen als deutsche Übersetzung enthalten. Wander führt es 1870 im 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons ohne deutsche Quelle mit „Wer heute lacht, wird morgen weinen“, aber mit der französischen und der italienischen Version als Bemerkung auf. Möglicherweise hat Wander den deutschen Wortlaut von Johann Gottfried Herder (1744 - 1803) abgeschrieben, da dieser ihn in seinem Gedicht „Lust und Schmerz“ verwendete. Nach Wanders Veröffentlichung als angeblich deutsches Sprichwort ist der Spruch bis heute als solches oft worden.)

Wer heute mit rudert, soll morgen mit fahren.
Wer heute wohl rudert, soll morgen mitfahren.
(Doppelt hält besser? nicht immer! Schon bei Karl Simrock stehen beide Versionen, die obere unter Nr. 4728 und die untere unter Nr. 8574. Wander schreibt beide wörtlich ab, die ober unter dem Stichwort Heute Nr. 138, die untere unter Rudern Nr. 4, nur die zusätzliche Quelle Braun Nr. 1362 schreibt er falsch der oberen zu. Zwei Einträge für nur ein Sprichwort. Es bedeutet, wer heute arbeitet und etwas leistet, der darf morgen von der Arbeit und Leistungen anderer profitieren. Wer sein Arbeitsleben seinen Beitrag für die Allgemeinheit geleistet hat, Rentenbeiträgen bezahlt hat, der hat auch ein Anrecht auf die Rentenzahlungen im Alter. Dieses Recht kann ihm auch kein wie auch immer gearteter Jugendwahn oder Altersdiskriminierung entziehen. Heute lebende junge Menschen leben von der Arbeit und dem Schaffen der Älteren, warum gönnen manch von ihnen dann den Älteren das Ausruhen nicht? Was werden denn die heute Jungen in ihrem Alter dazu sagen?)

Wer heute spart, hat morgen etwas.

Wer heut feststeht, der kann morgen liegen.

Wer hier ist und anderswo, der ist zugleich weder hier noch da.
Wer hier will sein und anderswo, der ist recht weder hier noch do!

Wer hinaufsteigen will, muss unten anfangen.
Wer aufsteigen will, muss unten anfangen.
(Die ältere Version dieses Sprichworts ist das „hinaus steigen“, das schon 1790 bei Siebenkees belegt ist. Er erklärt das unten Anfangen als die sicherste Art beim Lernen und auch moralisch und politisch für angebracht. Es ist gefährlich weiter oben anzufangen, oder einige Stufen zu überspringen. Man ist womöglich noch nicht bereit für höhere oder schwierigere Aufgaben und man zieht sich Neid zu und veranlasst zu Intrigen, die zu Stürzen führen können.)

Wer hinter mir baut, muss hinter mir wohnen.

Wer hoch klimmt, der fällt hart.

Wer hoch steht, den sieht man weit.


Wer hoch steigt, dem ist es nicht übel auszudeuten, wenn er hoch fällt.
Wer hoch steigt, der purzelt oft wie eine Kugel wieder ab.

Wer hoch steigt, fällt hoch.
Wer hoch steigt, fällt tief.

Wer höher fliegt, als er Federn hat, der kommt zum Lohn (dadurch) in Spott und Schad.

Wer höher steigt, als er soll, der fällt tiefer, als er will.


Wer Holz hat, kann Stöße machen.
(Ein Stoß kann mehrere verschiedene Bedeutungen haben. In diesem Sprichwort ist es ein senkrechter Haufen von mehreren Dingen. Hier ist es ein Stoß Holz, ein Haufen senkrecht aufeinander geschlichteten Holzes. So kann man auch ein Stoß Papier, ein Stoß Bücher oder anderes so nennen.)

Wer Honig essen will, der muss leiden, dass ihn die Bienen stechen.


Wer Honig lecken will, darf die Bienen nicht scheuen.
Wer Honig lecken will, muss den Stachel der Bienen nicht scheuen.
Wer Honig lecken will, muss der Bienenstachel gewärtig sein.



Wer Honig will, muss der Bienen Sumsen leiden.

Wer Honig will sammeln und Rosen will brechen, muss leiden, dass Bienen und Dornen ihn stechen.

Wer hörts nicht gern, dass man ihn lobt.
Wer hört sich nicht gern loben?

Wer ihm Leid tut, greift mir in meine Augen.

Wer ihm mit essen und trinken zu viel getan hat, der kann mit fasten und Krankheit abbüßen.

Wer ihm selbst ein Heiligtum ist, ist andern ein Gräuel.

Wer ihm selbst nichts kann, kann nichts.

Wer im Alter jung sein will, muss in der Jugend alt sein.

Wer im Bett liegt, ist ein braver Mann.

Wer im bösen Ruf ist, der ist schon halb am Galgen.

Wer im dreißigsten Jahre nichts weiß, im vierzigsten nichts ist, im fünfzigsten nichts hat, der lernt nichts, wird nichts und kommt zu nichts.
Wer in dem zwanzigsten Jahre nichts weiß, in dem dreißigsten nichts kann, im vierzigsten nichts hat, der wird die Zeit seines Lebens bleiben, wer er ist.
Wer vor 20 Jahren nicht schön wird, vor 30 Jahren nicht stark, vor 40 Jahren nicht witzig, und vor 50 Jahren nicht reich, an dem ist alle Hoffnung verloren.
Wer vor zwanzig Jahren nicht schön wird, vor dreißig Jahren nicht stark, vor vierzig nicht witzig, vor fünfzig nicht reich, an dem ist Hopfen und Malz verloren.
Wer vor zwanzig Jahren nicht schön wird, vor dreißig nicht stark, vor vierzig nicht klug, vor fünfzig nicht reich, der mag seines Glücks wohl erwägen: es ist an ihm alle Hoffnung verloren.

Wer im eignen Haus beregnet und beschneit wird, des erbarmt sich auch Gott nicht.
Wer in seinem eigenen Hause beschneit oder beregnet, des will sich Gott nicht erbarmen.
Wer in seinem Haus beschneit wird, des erbarmt sich auch Gott nicht.
Wer in sein Haus regnen lässt, dessen erbarmt sich Gott nicht.
Wer leid, dass ihm in sein eigen Haus regnet oder schneit, des erbarmt sich Gott nicht.

Wer im Feuer gewesen ist, der sorgt immer, er möcht wieder drein fallen.

Wer im Feuer ist, der wäre gern heraus.

Wer im Feuer liegt, der weiß, wie heiß es brennt.

Wer im Feuer nicht ist, der verbrennt sich nicht darin.

Wer im Finstern doppelt, verliert die Würfel.

Wer im Frühjahr nicht sät, wird im Spätjahr nicht ernten.

Wer im Galopp lebt, fährt im Trab zum Teufel.
Wer im Galopp reitet, fährt im Trabe zum Teufel.

Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen schmeißen.
Der ein gläsern Dach hat, muss nicht auf andere Häuser Steine werfen.
Wer ein gläsern Dach hat, muss andere nicht mit Steinen werfen.
Wer selbst ein gläsernes Dach hat, muss anderer Leute Fenster nicht einwerfen.

(Das bedeutet, man sollte keine Fehler bei anderen kritisieren oder anprangern, die man selbst hat. Z. B. wird in manchem Kommentar mit falscher Rechtschreibung die Rechtschreibung anderer Artikel im Internet kritisiert oder ein Raucher verurteilt den anderen wegen des Rauchens. Erklärung im Sprichwörter Lexikon von Wander 1867 dazu: „Der selbst Schuldige muss den Schuldigen nicht verdammen und anklagen.“ Vergleichbare Sprichwörter gibt es auch im Plattdeutschen und in etlichen anderen Ländern. Sprichwort in den Niederlanden: Wer Butter auf dem Kopf hat, sollte die Sonne meiden.)
(Bei Wander gibt es etliche fast gleichlautende Sprichwörter unter verschiedenen Stichwörtern: Dach, Glasdach, Glasfenster, Glashaus, Haus, Kopf und Stein. Überall soll wegen des Glases nicht mit Steinen geworfen werden. Bis auf eins ohne deutsche Quelle und oft nur als Übersetzung aus verschiedenen anderen Sprachen. So entstehen schnell neue Sprichwörter in zweistelliger Zahl.)

Wer im Grabe liegt, dem ist wohl gebettet.


Wer im Herbst das Nachlesen hat, der findet wenig Trauben.

Wer im Holz arbeitet, wird nicht reich.

Wer im Kleinen anfängt zu stehlen, der treibt ins Große.

Wer im Kleinen nicht treu ist, der ist es noch weniger im Großen.

Wer im Kleinen spart, kann im Großen freigebig sein.

Wer im Kopf hat leeres Stroh, ist gemein und stolz und roh.

Wer im Krieg will Unglück han, fang es mit den Deutschen an.

Wer im Leben keinen Richter hat, dem zahlt der Tod seine Missetat.

Wer immer auf dem Lande lebt, verbauert.

Wer immer aus dem Mehlfasse nimmt und nichts wieder hineinschüttet, kommt bald auf den Grund.

Wer immerfort rechnet, was er kostet, isst nimmer guten Kohl.

Wer immer haben will, trägt auch den Wohltäter nicht im Herzen.

Wer immer mit dem Strom schwimmt, erreicht niemals die Quelle.

Wer immer sauer sieht, der verliert sein Ansehen durch die Gewohnheit.


Wer immer sauer sieht, um den gibt man nichts.

Wer immerdar sauer sieht, um den gibt man nichts.

Wer immer zu sauer sieht, auf den gibt man nichts.

(Die obere Version steht so 1837 bei Körte (Nr. 6769), Simrock (Nr. 8759) schrieb 1846 von ihm ab und machte daraus die mittlere Version. Schon vorher im Jahr 1825 übersetzt Ferdinand Philippi im 2. Band seines Buches „Kleines lateinisches Conversationslexicon“ auf Seite 181 das lateinische Zitat „Severitas assidua amittit auctoritatem“ von Publilius Syrus mit der unteren Version.)


Wer immer überm Spielen leit, gewinnet Sünd', und verliert die Zeit.

Wer immer viel Rauchs hat, desen Feuer brennt selten wohl.

Wer immer zu früh zu kommen meint, kommt oft zu spät.

Wer im Rohr sitzt, hat gut Pfeifen schneiden.
Wer im Rohr sitzt, kann wohl Pfeifen schneiden.
Wer im Rohr sitzt, schneidet sich die Pfeifen, wie er will.

Wer im Rohr sitzt, steckt andre in den Sack.

Wer im Ruf ist, früh aufzustehen, mag lange schlafen.

Wer im Sacke kauft und sich mit Toren rauft, ist töricht.

Wer im Schach ziehen und ein Bergwerk bauen will, darf seine Augen nicht in die Tasche stecken.

Wer im Sommer die Kleider verreißt, muss im Winter frieren.

Wer im Sommer nicht arbeitet, muss im Winter Hunger leiden.
Wer im Sommer nicht mag schneiden, muss im Winter Hunger leiden.

Wer im Sommer nicht erntet, der muss im Winter darben.

Wer im Stocke*33 sitzt, singt nicht hoch.

Wer im Trockenen sitzt, lacht über den Regen.


Wer im Winter nicht sein will ein Pöpel, der kann im Sommer sein ein Kröpel.
Besser im Winter ein Pöpel, als im Sommer ein Kröpel.
(Pöpel = wohlverwahrte Puppe; sich einpöpeln, jemand, der sich gegen Wind und Wetter dicht eingehüllt hat. Kröpel = Krüppel. Das bedeutet, wer im Sommer nicht krank sein will, der sollte sich im Winter warm anziehen, sich wohl verhüllen.)

Wer im Zorn handelt, geht im Sturm unter Segel.

Wer im Zweifel schwört, ist meineidig.

Wer in allen Gassen wohnt, wohnt übel.


Wer in den Krieg will, der nehm' ein Weib.
Wer in Krieg will, der nehm ein Weib, so darf er nicht fern nach Unglück reisen.

Wer in der Ferne pocht, schweigt in der Nähe.

Wer in der Gewohnheit erwärmt, der lässt ihm den Pelz nicht gern nehmen.

Wer in der Hitze nicht arbeiten will, der wird in der Kälte Hunger leiden.
Wer nicht will in der Hitze arbeiten, muss in der Kälte Hunger leiden.
(Eines der wenigen Sprichwörter, die in Wanders Quellen doppelt verzeichnet sind, er aber nur ein Mal ins Deutsche Sprichwörter Lexikon übernimmt. Beide obige Varianten stehen 1685 in der Sammlung „Zwey Tausend Gutte Gedancken“ von Paul Winckler unter Nr. 1200/36 und 2000/66. Bei Wander steht nur das untere unter Hitze Nr. 21)

Wer in der Jugend die Füße spart, hat im Alter ruhige Beine.

Wer in der Jugend kein Zaum und Sattel hat gelitten, der taug nicht zu Raten noch Taten.

Wer in der Jugend nicht sammelt oder spart, der find im Alter nichts.

Wer in der Jugend nicht töricht war, wird im Alter nicht weise sein.
(Dieses Sprichwort ist schon vor 40 Jahren in Deutschland als Sprichwort belegt und seitdem mehrfach veröffentlicht. Einige Quellen nennen aus auch als isländisches Sprichwort. Für beides gibt es keinen eindeutigen älteren Beleg. Fast gleichlautend „Töricht in der Jugend, weise im Alter.“, gibt es aber schon 1864 eine Quelle, die es als Sprichwort aus Mailand bezeichnet: „Das Kind im Sprichwort“ von Otto Freiherr von Reinsberg Düringsfeld auf Seite 69, 1864 in Leipzig bei Hermann Fries veröffentlicht und 2011 im Georg Olms Verlag als Nachdruck mit einem Vorwort von Wolfgang Mieder, ISBN: 978-3-487-14633-1)

Wer in der Trunkenheit stiehlt, wird nüchtern gehangen.
Wer stiehlt, wenn er trunken ist, wird gehängt, wenn er nüchtern ist.

Wer in der Welt fortkommen will, nicht immer fromm sein kann und still.

Wer in der Wurzel bös ist und kein gut Geblüt hat, der ist nicht zu bessern.

Wer in die Asche bläst, besudelt sich die Nase.

Wer in die Mühle geht, der wird bestäubt.

Wer in Dünkel fällt, kommt staubig heraus.
(Dieses Sprichwort steht erstmalig 1630 bei Lehmann (Seite 515, Nr. 62). Simrock schrieb es 1846 falsch ab und machte daraus „Wer in Dinkel fällt, kommt staubig heraus.“ (Nr. 1639). Wander nahm beide und macht 1867 daraus „Wer in dünckel felt, der kompt staubig herauss.“ und bemerkte dazu: „Wortspiel mit Dinkel.“, was falsch ist, da es einen Schreibfehler zur Ursache hat.)

Wer in einem Jahr will reich werden, ist schon halb gehangen.
(Sprichwort 1685 bei Paul Winckler (Nr. 1800/21). Wander macht aus „gehangen“ unter Jahr  Nr. 186 einfach „gefangen“ und verändert damit das Sprichwort in seine eigene Version.)

Wer in einen sauren Apfel gebissen hat, dem schmeckt der süße desto besser.

Wer in Einfalt wandelt, der wandelt wohl.

Wer in Frieden will walten, muss leiden und stillhalten.
(Leider nützt das nichts im Zusammenhang mit dem Aggressionwillen und den großrussischen Träumen von Putin.)

Wer in jeder Woche einen blauen Montag und einen grünen Donnerstag macht, bescheidet seinen Kindern den Bettelstab und den Gemeinkasten.

Wer in Kot fällt, je mehr er sich bemüht, heraus zu kommen, je mehr er sich besudelt.

Wer in Seide bekleidet ist, sollt sich alle Augenblicke erinnern, dass sein Leben und Tod dem elenden Seidenwurm gleich sei.

Wer in seinen Beutel lügt, niemand als sich selbst betrügt.

Wer in sein Nest hofiert, besch– sich selber.
Wer in sein Nest hofiert, den gereut's ehe es trocken wird.
Wer in sein eigen Nest hofiert, der ist nicht Ehren wert. Er liegt im Dreck wie der Wiedehopf.

Wer ins Feuer bläst, dem fliegen die Funken ins Auge.
Wer ins Feuer bläst, dem stieben die Funken in die Augen.
Wer ein Feuer aufbläst, dem springen die Funken unter die Augen.

Wer in spitze Dornen fällt, der wird davon verkratzt und zerrissen.

Wer in Unehren gezeugt ist, bricht gern wieder die Ehe.

Wer Irrwischen folgt, der kommt in Gefahr.

Wer ist eselweis, geht nur einmal aufs Eis.

Wer ist gelehrter als der Teufel, doch tut er das Gute nicht, was er weiß.

Wer ist wie ein Bauer, gibt er etwas, so sieht er sauer.

Wer jählings reich wird, nimmt kein gut Alter.

Wer jedem das Maul stopfen wollte, müsste viel Mehl haben.

Der muss viel Mehl haben, der allen Leuten das Maul verkleistern will.
Man müsste viel Mehl haben, wenn man jedem das Maul stopfen wollte.
Wer allen Leuten den Mund stopfen wollte, bedürfte viel Brots.
Wer allen Leuten wollt das Maul stopfen oder verkleben, der müsst viel Brei oder Mehl haben.
Wer jedermann den Mund stopfen wollte, bedürfte viel Mehl.

Wer jede Gefahr will fliehen, der muss hinter den Ofen ziehen.
(Hinterm Ofen läuft man aber Gefahr, sich zu verbrennen. Egal was man macht, dem Schicksal entgeht man nicht.)

Wer jung erwirbt, alt nicht verdirbt.

Wer jung nichts taugt, bleibt auch alt (im Alter) ein Taugenichts.
(Was man sich jung angewöhnt hat, lässt man auch im Alter nicht.)

Wer Kammerjungfern freit und gern Kaldaunen isst, der frage nicht nachher, was drin gewesen ist.


Wer kämpft, kann schon mal verlieren. Wer nicht kämpft, hat sowieso schon verloren.

Wer kann allen Gänsen Schuh machen?

Wer kann, der kann.
(Ein sehr altes Sprichwort, das schon 1606 in der Sammlung von Petri zu finden ist, noch in der damaligen Schreibweise: Wer kan, der kan: Damit ist die Behauptung, das Sprichwort sei auf den bayrischen Pferdehändler und Lohnkutscher Franz Xaver Krenkl (1780 - 1860) aus dem 19. Jahrhundert zurückzuführen (auf bayrisch: "Wer ko, der ko), eindeutig falsch. Er kann es benutzt haben, war aber nicht der Urheber. 1736 schrieb dazu Petrus Schusmann in seinem Buch „Über Gute und Böse Aufgehende Sonne“ auf Seite 80: „Wer kann, der kann ist sonsten ein gemeines Sprichwort; ich aber sage, wer kann, der muss; wer seinen Nächsten bessern, auf den rechten Weg bringen, von denen Lastern abführen kann, der muss es tun.“ In diesem Sinne muss die freie Welt der Ukraine helfen, den russischen Angriff von Putin abzuwehren und mit allen Mitteln die territoriale Integrität der Ukraine sichern. Im Augenblick helfen nur so viele Waffenlieferungen wie möglich, weil Putin keinerlei Interesse daran hat, die Existenz der Ukraine in ihren, auch von Russland garantierten Grenzen, zu akzeptieren. Putin will die Ukraine als Staat und die Ukrainer als Volk vernichten, er kann aber nicht.)

Wer kann für Unglück, wenn dessen das Haus voll ist!
Wer kann für Unglück, wenn's Haus voll ist!

Wer kann Gott zwingen, dass er tanze, wie wir pfeifen?

Wer kann jeder Mutter ein frommes Kind erziehen?

Wer kann vor Unglück, es ist keine Kunst davor.

Wer kaufen will, was er sieht, muss verkaufen, was er hat.

Wer kegeln will, muss aufsetzen.

Wer kein Bett hat, der behilft sich mit einem Strohsack.

Wer keine Bienen hat muss selber schwärmen.

Wer kein Edelmann ist, gilt als Bauer.

Wer keine Freunde hat, lebt nur zur Hälfte.

Wer keine Hand hat, kann keine Faust machen.

Wer keine Hand hat, macht keine Faust.

Wer keine Hemden machen kann, muss die alten flicken.

Wer keine Kinder hat, weiß nicht, warum er lebt.

Wer keine Kunst kann, muss die Bude zumachen.

Wer keine Liebe hat, der ist kein Mensch.

Wer keinem Herrn dient, ist halber Herr.

Wer keine Neider hat, hat auch kein Glück.

Wer keinen Fehler hat, muss im Grabe liegen.

Wer keinen Hunds . . z riechen kann, soll auch kein Wildbret essen.
Wer nicht Hundslauch riechen kann, soll auch kein Wildbret essen.

Wer keinen Kalk hat, muss mit Gift (Lehm) mauern.

Wer keinen Kopf hat, braucht keinen Hut.

Wer keinen Kredit mehr hat, ist so gut als tot.

Wer keinen Neider oder Feind hat dem gehts übel.

Wer keinen Spaß mag verstehn, soll nicht unter Leute gehn.

Wer keinen Stuhl hat, muss auf der Bank sitzen.

Wer keinen Verstand hat, kann keinen verlieren.
(Ebenso russisches Sprichwort.)

Wer keinen Wurm und Spieß an der Angel hat, der fängt kein Fisch.

Wer keine Prügel hat, muss mit Bratwürsten um sich werfen.

Wer keine Sorgen hat, macht sich welche.

(Bei Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon steht dieser Spruch unter Sorge Nr. 136, aber leider ohne Quellenangabe. Eine eigene Suche ergab etliche Stellen, an denen dieser Spruch in den letzten 100 Jahren zitiert wurde, mal in Sprichwörtersammlungen, mal in Büchern und auch in Zeitungen. Selbst in den Duden, Band 4 „Die Grammatik“, hat er es auf Seite 1123 geschafft. Nur konnte ich keine Quelle vor 1876, dem Erscheinungsjahr des 4. Bandes des Deutschen Sprichwörter Lexikons, finden. So ist dieser Spruch eigentlich kein echtes Sprichwort, sondern ein Zitat eines von Wander selbst produzierten Spruches, das inzwischen wie ein Sprichwort gebraucht wird.)

Wer keine Taube hat, der hat Mücken.

Wer keine Waren hat der tut den Kram zu.

Wer keine Zeit hat, ist ärmer als der ärmste Bettler.

Wer kein Gehirn hat, kann keins verlieren.

Wer kein Geld hat, braucht nicht zu Markt zu gehen.

Wer kein Geld hat, darf sich auch um keinen Beutel bekümmern.

Wer kein Geld hat, dem entfällt keine Münze.

Wer kein Geld hat, dem fällt es nicht durch die Finger.

Wer kein Geld hat, muss Bürgen stellen.

Wer kein Geld hat, muss mit der Haut bezahlen.
Wer nichts hat, muss mit der Haut bezahlen.
Wer nichts im Beutel hat, muss mit der Haut zahlen.
Wer nicht kann mit dem Beutel, muss mit der Haut bezahlen.
(Das bedeutet, wenn in früheren Zeiten jemand seine Schulden nicht zurückzahlen konnte, musste der zahlungsunfähige Schuldner für seinen Gläubiger wie ein Knecht oder Leibeigener seine Schulden abarbeiten. Bei Arbeitsverweigerung oder Fluchtversuchen durften, wenn notwendig, bei dieser Knechtschaft auch Zwangsmaßnahmen angewendet werden.)

Wer kein Glück hat, dem verbrennt das Brot im Ofen.

Wer kein Kreuz hat, muss sich eins schnitzen.

Wer kein Kreuz leiden kann, werfe die Haspeln aus dem Hause.

Wer kein Licht im Kopf hat, der kann niemand leuchten.

Wer kein Ohr hat, dem kann man keins abschneiden.

Wer kein Recht, Freiheit oder Privileg wider sich lässt gelten, der hat seines rechtens Freiheit und Gerechtigkeiten auch nicht von andern zu getrösten.

Wer kein Ross hat, der muss zu Fuß gehen.

Wer kein Soldat ist gewesen, der gibt kein Hauptmann.

Wer kein Unglück gehabt hat, der weiß von keinem Glück zu sagen.

Wer kein Wolf ist, soll keinen Wolfspelz tragen.

Wer kieft, mit dem ist gut spielen, den er gewinnt nicht, sonst kiefet er nicht.
(Aus dem Altdeutschen: Kiefen, Kieferbsen = grüne Erbsen in Schoten; kiefen = keifen, zanken oder mühsam kauen. Ein Wort mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen, je nachdem, ob es groß- oder kleingeschrieben wird. Die Sprichwort bedeutet, wer verliert, der keift und schimpft deswegen. Für Mitspieler ist das gut, da sie gewinnen.)

Wer klagen will, der klage fest.

Wer kleinen Herren dient, ist selbst Herr mit.

Wer kleine Sünden meidet, fällt nicht in große.

Werkleute findet man leichter als Meister.

Wer klug ist, legt die Hand nicht zwischen Hammer und Amboss.

Wer kommt nach Giebichenstein, kommt selten wieder heim.

Wer könnt etwas im Hauswesen gewinnen und nicht lügen: Mit Lügen und Listen spickt man Säck und Kisten.

Wer Kopf hat, der hat ein Ehrenamt.

Wer kosten will die süße Nuss, die harte Schal erst knacken muss.

Wer Krieg predigt, ist des Teufels Feldprediger.
(Entsprechend diesem Sprichwort kann man sich den eigentlichen Beruf des russischen Präsidenten denken, ebenso seiner Unterstützer bis hin zu den Funktionsträgern der russisch orthodoxen Kirche, die eigentlich Frieden predigen sollten.)

Wer kriegt, der wird bekriegt.

Werkstatt bedarf keines Palastes.


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