Haare und Schaden wachsen alle Tage.
Haare und Unglück wachſen alle Tage.Haar und Unglück wächst über Nacht.Holz, Haar und Unglück wachsen über Nacht.
Unglück, Holz und Haar wachsen immerdar (alle Tage).
Unglück, Holz und Haar wachsen über Nacht.
Unglück, Nagel und Haar wachsen durchs ganze Jahr.
Haar um Haar.(Laut Körte (1837) bedeutet das: Wer vom Andern betrogen ist, wird's wohl werden gewahr!)Hab auf dich selber acht.
„Hab' Dank“, füllt den Beutel nicht.Habe den Doktor zum Freund und den Apotheker zum Vetter, sterben musst du doch.Habe gehabt ist ein armer Mann, hab’s gewusst ein dummer.
Ich habs gehabt, ist ein armer Mann.Ich hatte ist ein armer Mann.
Habe ich nicht Vögel, so esse ich Kraut.
Hab einen Pfennig gleich so lieb als vier.Hab einen Pfennig lieb wie vier, fehlt dir`s an Wein, so trinke Bier.Habe ist wie der Haber.Haben Eheleut einen Sinn, so ist das Unglück selbst Gewinn.
Haben Groll und Zorn, ohne Nachdruck ist verloren.
Haben ist besser als gehabt haben.Haben ist haben, aber kriegen, das ist die Kunst.
Haben wir die Kühe nicht, so haben wir die Mühe nicht.
Haben wir nicht Eier oder den Vogel, so braten wir das Nest.
Haben wir nicht Eier, so braten wir das Nest.Habe reine Hand und höfischen Mund, so bleibt dein Leib und Seel gesund.
Haberjahr, Schaberjahr.Haber (Hafer) und Zinsen schlafen nicht.Hab ich den Zaun zerrissen, kann ich ihn wieder zumachen.
Hab ich Gewalt, Ehr, Gut und Geld, acht ich keine Freundschaft aller Welt.Hab' ich Gott zum Freunde, so kann mich kein Unglück treffen.Habich ist ein besserer Vogel als Hättich. Habich ist ein schöner Vogel, Hättich nur ein Nestling.
Hättich ist ein böser Vogel, Habich ein guter.Habich ist ein reicher Mann, Hättich ein armer.Hab' ich, was klinget, so krieg' ich, was singet.Hab' meine Frau ins Bad geschickt, die kranke, man hat sie mir geflickt – ich danke.Ich hab' meine Frau ins Bad geschickt, die Kranke, man hat sie hinten und vornen geflickt, ich danke.(Ein Sprichwort über die früher zweifelhaften Zustände in Baden am Stein (Hauptort des Bezirks Baden, Kanton Aargau, Schweiz). So soll laut Freiherrn von Reinsberg-Düringsfeld der Cardinal Aeneas Sylvius Piccolomini aus Siena, der spätere Papst Pius II. (1405 - 1464, Papst 1458 - 1464), in seinen Briefen sehr pikante Schilderungen vom dortigen Leben hinterlassen haben.)Hab Mühe und Fleiß, willst du werden weis.
Habt Dank ist eine Bettlers Gab, ein Bettler gibt auch nicht mehr.
Habt Geduld mit anderer Schuld.Hab' Umgang mit dem Freund, als könnt' er dein Feind werden und mit dem Feind', als könnt er dein Freund werden.
Hader*14 frommt nicht und macht viel Hass, Neid und wehklagen.
Hader*14 macht hadern.
(Petri fügt 1605 noch „Das sind Papier Lumpen.“ an.)
Hagel und Brand segnet Gott mit milder Hand.
Hahnenfüße treten hart und scharren und kratzen manchen Augen und Ohren voll, dass er weder sehen noch hören kann.
Hahnreischaft*16 ist die vornehmste Zunft.Halb Bier, halb Freund.
Halbe Gabe, halbe Freundschaft.
Halbes Haus, halbe Hölle.Halbe Tat ist Torenrat.Halbe Tat ist Torenart, ganze Tat mit Ruhm bestaht.
Halbe und viertel Heller*17 quinten*27 und loten auch, wenn zumal der Posten viele sind.
(Heller = kleine Münze; quinten (Quäntchen) und loten = kleine Gewichte. Vergleichbar mit dem anderen Sprichwort: „Kleinvieh macht auch Mist.")
Halb Fisch, halb Fleisch ist Fisch noch Fleisch: Gar Fisch ist Fisch, gar Fleisch ist Fleisch.Halb fromm, halb Schalk, füllt den Balg.Halb fromm, halb Schalk, gedeiht wohl und währt lang'.Halbgeburt tritt ein Glied weiter. Halb gefunden, mein.
Halb gekocht ist ungesund. Halb gelb, halb schwarz, nach der Reichsfarbe.
(Das wurde früher von den Unentschiedenen, Doppelgängern und Allerweltsfreunden gesagt.)
Halb gelehrt sind Störer bei gelehrten Meistern.Halb ist oft mehr denn gar.Halb und halb, wie man die Hunde schiert.
Halt an, so überkommst du einen Mann.
Halt aus im Leid, halt ein im Genuss.Halt Brot, dir kommen Eier.
Halt dein Eltern schon, lang leben ist der Lohn.
Halt den Knecht, so flieht er.Halt den Mann, die Kuh will beißen.Hält der Buchstabe dich gefangen, kannst du nicht zum Geist gelangen.
Halt dich besser, denn du bist, so betrügst du deinen Feind.
Halt dich, dass dir gut kromen sei.
(Ein über 500 Jahre altes Sprichwort, das damals oft in Verbindung mit dem Cato-Zitat „Beneficii accepti esto memor.“ benutzt wurde. Der lateinische Text wurde mit „Sei dir der Gunst bewusst, die du erfahren hast.“ oder „Behalt eine empfangene Wohltat im Gedächtnis!“ oder ähnlich übersetzt.)
Halt dich ehrlich, es hilft dir.
Halt dich nach dem Gebrauch und nicht wie dich's dünkt oder auch sonst recht ist.
Halt dich nicht klug und leb für dich, Regieren hat viel Müh auf sich.
Halt dich nicht so groß, du weißt nicht, was noch kommen kann.
Halt dich rein, acht dich klein, sei gern allein, mit Gott gemein.
Halt dich rein, acht dich klein, sei gern allein, mach dich nicht zu gemein, so wirst du wert gehalten sein.
Halt dich rein und acht dich klein, sei gern mit Gott und dir allein, und mach dich niemand zu gemein, so wirst im Fried und Ruhe sein.
Halt dich rein, bleib gern allein, mach dich nicht gemein, willst du in Ehren gehalten sein.
Halt dich von Unrechtem, o trifft dich kein Unglück.
(Das bedeutet, man soll sich von Unrechtem fern halten.)
Halt dich wohl und fürcht dich übel.
Halt dich zu deinen Genossen, so bleibst du unverstoßen.
Halt dich zu denen, derer du dich nicht schämen darfst.
(Das bedeutet, Man sollte mit denen zusammen sein, deren man sich nicht schämen braucht.)
Halt dich zu guten Leuten, so wirst du gut.
Halt dich zum Haupt und nicht zum Schwanz, dem Herren soll man anhangen, nicht dem Diener.
Halt dich zur Lehr, die bessert sehr.
Halt dich zur Zucht und Ehrbarkeit, sonst kommt dich an groß Herzeleid.
Halt die Pfanne bei dem Stiel, halt den Pflug bei dem Sterz.Halt du dich wohl, ich kann es nicht.Halte deinen Witz im Zaum, leicht macht er dem Hasse Raum.Halte den Nachbarn, er hält dich wieder.Halte dich ans Hornvieh, aber nicht ans Kornvieh.Halte Fastnacht*10, dass du gute Ostern habest.Halt Fasnacht*10, dass du gute Fasten*10 und fröhliche Ostern halten kannst.Halte jeden für einen Engel und schließ die Sachen vor ihm als vor einem Diebe.
Halte Maß und bedenk ans Ende.
Halte Maß und gedenk ans Ende!Halte Rat vor der Tat.Habe Rat vor der Tat.Rat geht vor der Tat.Rat soll vor der Tat gehen.Vor der Tat halte Rat.Vor der Tat geht der Rat.Halt es mit den Lebendigen.
Halt es mit jedermann freundlich, trau aber unter Tausenden kaum einem.
Haltet eure Zungen im Zaum.
Halt für gut jedermann, du weißt nicht was ein andrer kann.
Hält jeder sich selber, wie er soll, so steht es allenthalben wohl.
Halt keusch das Leben dein mit Zucht und Mäßigkeit fein.
Halt Maß im Salzen, doch nicht im Schmalzen.Im Salzen hab ein Mass; des Schmalzes kannst du nicht zu viel dran tun.
Im Salzen soll man sparsam sein, nicht so genau im Schmalzen.
Sei sparsam im Salzen, doch nicht im Schmalzen.
(Moritz Masson kommentiert dies Sprichwort 1868 in seinem „Sprichwörterschatz“ mit „Des Guten kann man nicht zu viel tun.“ Vorher im Jahr 1780 war Joachim Christian Blum in seinem „Sprichwörterbuch“ unter Nr. 150 der Meinung „Eine Küchenregel, gut für den Geschmack vielleicht; aber nicht ganz für die Gesundheit. In dieser Rücksicht mögte sie umgekehrt der Wahrheit näher kommen.“ Dieser Meinung schloss sich im 20. Jahrhundert die Zuckerindustrie an und verteufelte das Fett allgemein als gesundheitsschädlich. In der Folge sind in den Industrieländern heute über die Hälfte der Bevölkerung durch erhöhten Zuckerkonsum übergewichtig. Zu viel Salz kann bei dafür empfindlichen Menschen den Blutdruck erhöhen, Fett dagegen ist bei ausgewogener Ernährung dagegen unbedenklich, wenn man die Kalorien im Blick behält. Da Fett und Fleisch früher eher Mangelware bei der durchschnittlichen Bevölkerung war, stellt sich das Sprichwort wieder einmal als zutreffend heraus!)Halt mit dem nimmer Rat, der Argwohn zu dir hat.
Halt nie gar viel auf laut Geschrei, denk', dass ein Teil erlogen sei.(Geschrei = Gerücht)Halt recht Maß in allen Dingen, so wird es dir nicht misslingen.
Halt recht Maß in Speis und Trank, so wirst du alt und wenig krank.Halt recht Maß in Speis und Trank, so wirst du weis und wenig krank.
Halt selbst auch, was andre sollen halten, so gehts recht.Halts Glück, bind's an mit Sorg und Fleiß, so mag dirs bringen Ehr und Preis.
Halts mit den Nachbarn, geh es dir wohl oder übel.
Halts mit den Nachbarn, so viel an dir ist.
Es gehe dir wohl oder übel, so halts mit deinen Nachbarn.(Zu diesem Sprichwort zitiert Wander im Sprichwörter Lexikon aus den ägyptischen Sprichwörtern von Johann Ludwig Burckhardt aus dem Jahr 1834: „Die Vertraulichkeit der Nachbarn untereinander ist im Orient viel größer als in Europa, und die Ruhe einer Familie hängt oft von ihrem guten Vernehmen mit demjenigen ab, welcher das nächste Haus bewohnt.“ Der Rat des ägyptischen Sprichworts: „Kann dich dein Nachbar nicht leiden, so verändere deine Haustür.“, das bedeutet, die Haustür auf einer anderen Seite des Hauses anbringen. Leider geht das bei Reihenhäusern nicht.)Hältst du dich selbst verächtlich, so wirst du veracht.
Hältst du dich zu den Reichen, so musst du sein ihr Knecht, so geschieht dir eben recht.
Halt und such dich in deiner Haut.
Halt, weil du hast, Not ist ein Gast und schwere Last.
Hamburger Bier wollte gern mit dem Wein um die Wette laufen.Handel hat Wandel.
Handel muss sein, will man essen und trinken.
Handel ohne Verstand, Schaden vor der Hand.
Handel recht, so hast du recht und geht dir recht.
Handel recht und scheu den Teufel nicht.
Handel und Wandel leidet (kennt) keine Freundschaft.Handel und Wandel muss getrieben sein.
Händel*14 machen geschickt, nicht die Kunst.
Händel*14 wären wohl meist zu vergleichen, wenn sich die Leute nur ließen vergleichen.
Hände und Füße kann man nicht essen.
Handkauf lacht.
Handlung zieht einem keinen Rock aus.
(Petri erklärt das Sprichwort 1605 mit: „Das ist: wer zu rechten hat und pfleget Handlung zum Vertrag, das benimmt ihm nichts, tut ihm auch an seinem Rechten keinen Schaden.“)
Hand muss Hand wahren.Hand muss Hand warten.
Handwerker trauen Gott und ihren Händen.
Handwerk hasst einander.Handwerk hat goldenen Boden.Handwerk ist eine tägliche Gült.Handwerkssachen gehören vor den Rat.Hänge mir die Tür ein, aber vergiss den Nagel nicht.
Hängen hat (ist) kein Jagen.
Hangen tut nicht weh, so es Ehren halber geschieht.Hänge weg, eh das Holz vergeht.Hänschen, lern nicht zu viel!Hänschen, lern nicht zu viel, du musst sonst zu viel tun.Hans in allen Gassen! Du bist ein Hans in allen Gassen.(In deutschen Sprichwörtern kommen etliche Male Hans und Hänse vor. Dazu schrieb schon 1837 Wilhelm Körte in seiner Sprichwörtersammlung: „Es war uralter Aberglaube, dass, wo ein Johannes im Hauſe sei, da schlage der Blitz nicht ein. Also wollte jeder Hausvater einen Hans im Hause haben, ja mancher hatte drei Hänse im Hause: Großhans, Mittelhans, Kleinhans. Da es nun aber doch wohl zuweilen auch in ein dreihänsiges Haus einschlug, so verlor der Hans den Kredit und ward zum Gespött; da hieß es nun fortan: Saufhans, Prahlhans u. s. w.)
Hans kommt durch seine Dummheit fort.
Hans, nimm dich selbst bei der Nasen.
Hans ohne Fleiß (Ohnefleiß) wird nimmer weis.Hans Unfleiß wird nimmer weis'.Hans ohne Sorgen lebt mit der wilden Gans und lässt die Waldvöglein sorgen.Hans Schenk hat Gnad zu Hofe.
Hans Schenk hat Gunst bei Hofe.
Hans Unvernunft fällt mit der Tür ins Haus.
Hans Widerborst ist Igels Art, hält jedermann das Widerpart.Harnisch, Buch und Weiber müssen im Gange bleiben.(Das bedeutet, wenn sie nicht in Bewegung bleiben, werden sie rostig, staubig und liederlich. [mittelhochdeutsch liederlich = leichtfertig, oberflächlich, schlaff und schwach; nicht mehr fähig, Ordnung zu halten])Harnisch und Bücher soll man oft gebrauchen.
Harren ist des Zornes Arznei (Gegengift).Harr' ist des Zorns Arznei.
Harren ist für viel Unglück gut.Harren ist langweilig, macht aber weise.Harren, sehn und schweigen verhütet manchen Krieg.
Harren tut wehe, bringt aber Weisheit.
Harr' ist gut für Gefahr.
Harte Gebärde und süße Worte bringen alle Dinge fort.
Harte Regiment sind nützlich.
Harte Schale und weicher Kern.Harte Schale, weicher KernIn einer harten Schale steckt oft ein weicher Kern.
Hart(es) Land, harte Leute.
Harte Streiche lehren wohl.
Harte Worte aus gelindem Herzen sind wohl zu verantworten.
Hart gegen hart nimmer gut ward.Hart gegen hart, sagte der Teufel, da sch– er gegen ein Donnerwetter.
Hart lässt sich ohne hart nicht leicht zwingen.
Hart macht wider hart, davon kommt eine Schart.
Hart schnacken lehren wohl.
(schnacken = reden, sprechen.)
Hart Schnäuzen macht blutige Nasen.
Wer die Nase hart schnäuzt, der zwingt Blut heraus.
Wer die Nase zu sehr schnäuzt, dem blutet sie.
Wer seine Nase zu sehr schnäuzt, so gibt sie Blut.
Wer sich zu lange schnäuzt, der blutet zuletzt.
Wer sich zu sehr schnäuzt, dem blutet die Nase.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 30, 33)Hart verdient Geld geht zäh heraus.Hart gearnet Geld geht zähe heraus.
(gearnet = verdient)Hart wider hart das tuts nicht.Harz ist gut zum Geigen.
Hasenart im Ernste nie beständig ward.
Hasenlungen, Karpfenzungen, Barbenmäulichen verzehren manchem Ross und Gäulichen.
Hasen mit Pauken fangen ist groß Glück.
Hasen und Huren sind bös zu zähmen.Hasen und Huren sind schwer zu zähmen.Huren und Hasen sind schwer zu zähmen.
Mönche und Huren sind schwer zu zähmen.Hass erregt Hader*14.Hass geht allzeit mit Ehren unter.
Hass ist töten, Hoffart ist lügen.
Hässlich Angesicht, hässliche Sitten.
(Ein Vorurteil, das auch heute noch weit verbreitet ist. Durch den Schönheitswahn, besonders durch Internet und Influencer verbreitet, werden etliche verleitet mit Geld und Operationen vermeintliche Mängel zu beheben und verunstalten sich für das restliche Leben und schaden ihrer Gesundheit.)
Hässliche Ware hängt immer vorm Kram.
Hässliche Weiber hüten das Haus wohl.
Hass, Schmachwort, Neid, trag mit Geduld, siehe, dass du daran habest keine Schuld.
Hass, Trunkenheit, Gunst, Gold und Geld, verkehrt das Recht, ihm oft abfällt.
Hass und Neiden muss der Biedermann leiden.
Hass und Neid macht die Hölle weit.
Hass und Zorn alten langsam.
Hast den Teufel gefressen, so friss die Hörner auch.
Hast du auf die Augen getrunken, so trink einmal auf die Ohren.
Hast du den Faden angefangen, so spinn ihn auch zu Ende.
(Eine angefangene Arbeit muss zu Ende gebracht werden.)
Hast du den Gipfel des Turmes erlangt, so gedenke nicht über die Spitze.
Hast du der Feinde drein, vertrag dich mit zwein, und guten Mutes sein.
Hast du die Stute gekauft, so führe sie auch in den Stall.
(Wenn man eine Braut hat, sollte man nicht zu lange warten, sondern bald heiraten.)
Hast du einen Edelmann zum Meier, bekommst du weder Pächte noch Hühner noch Eier.
Hast du einen Edelmann zum Meier, so bekommst du weder Zinsen, Hühner noch Eier.
Hast du einen guten Ort, setz dich nicht leichtlich fort.
Hast du einen Sautrog umgestoßen, so richt ihn nicht wieder auf.
(Das bedeutet, wenn man Albernheiten anstellt, soll man die nicht mit Dummheiten wieder gutmachen wollen.)
Hast du ein falsches Urteil getan, vorm höchsten Richter musst du stahn und um ein solch Urteil Antwort geben, was Neid geurteilt hat im Leben.
Hast du ein Haus, so denk nicht hinaus.
Hast du ein Schwert, so haben wir Hellebarden.
Hast du ein Schwert, so hab ich einen Degen.
Hast du ein ungezogen Kind, so straf es und sei ihm nicht zu gelind. Ein junger Baum sich beugen lässt, so dir ein alter widersteht.
Hast du es eingebrockt, so musst du es auch ausessen.
Selbst eingebrockt, selbst ausgegessen.
Was du dir einbrockst, das wirst dir auch ausessen.
Was du einbrockst, musst du ausessen.
Was du eingebrockt hast, musst du ausessen.
Was einer einbrockt, (das) muss er ausessen.
Was einer sich einbrockt, das lass ihn auch ausessen.
Was man einbrockt, muss man (auch) ausessen.
Was man selbst einbrockt, muss man selbst ausessen.
Wer viel einbrockt, muss viel ausessen.
Wie es einer einbrockt, so muss er's auch essen: Was du hast einbrocken, musst du selbst ausessen.
Wie es einer einbrockt, so muss er's ausessen.
Wie man's einbrockt, muss man's essen.
(Nicht nur in die Suppe wird etwas eingebrockt, sondern überall wird es versucht. Meist wird versucht, es andere auslöffeln zu lassen, aber seit mehreren Jahrhunderten ist man sich in fast allen Sprichwörtersammlungen in etlichen Varianten einig, wer etwas einbrockt, soll es selbst auslöffeln. Das bedeutet, negative Folgen und Verantwortung für Handlungen und Entscheidungen soll jeder selbst tragen, mit allen resultierenden Folgen. Die Wirklichkeit sieht teilweise anders aus, wie der Dieselskandal zeigt, bei dem die Dieselfahrzeugkäufer auslöffeln sollen, was die Autoindustrie mit Schummelsoftware eingebrockt hat.)
Hast du Geld, so bist du wert.
Hast du Geld, so setz dich nieder, hast du keins, so scher (pack) dich wieder.
Hast du Geld, so spiel, hast du keins, so stiehl.
Sprichwort mit einer vermeintlichen Aufforderung zum Stehlen und Spielen, beides auch in früheren Zeiten eine Sünde und verboten. Dieses Sprichwort wurde früher nicht als Aufforderung, sondern als Wahrnung gebraucht:
Wilhelm Körte schrieb 1837 in seiner Sprichwörtersammlung darunter:
Der Häscher kommt und fanget dich,
der Pastor kommt und strafet dich,
der Henker kommt und henket dich,
der Teufel kommt und holet dich,
wo du's nicht lässt und besserst dich!
Hast du Geld, so tritt herfür, hast du kein Geld, so tritt hinter die Tür.
Hast du Geld, so tritt herfür, hast du keins, so such die Tür.
Hast du gern ein sauber Haus, lass Pfaffen, Mönch und Tauben draus.
Wer sein Haus will haben rein, lasse weder Studenten noch Tauben hinein.
Wer sein Haus will haben sauber, hüte sich vor Pfaffen und Tauben.
Wer will haben reines Haus, lasse Mönch' und Tauben d'raus.
Willst dein Haus du behalten sauber, verwahr's vor Pfaffen und vor Tauben.
Hast du gleich tausend Schaf erschlagen, noch sollst dus mit fünfzig Wölfen nicht wagen.
Hast du gut gekocht, so magst du gut essen.
Hat ers gut gekocht, so mag ers gut essen.
Hast du Gut, Geld und rotes Gold, nicht frech du dennoch werden sollst.
Hast du Immen und Schaf, so leg dich nieder und schlaf, doch schlaf auch nicht zu lang, das dir es nicht entgang.
Hast du keinen Rock an, so zieh einen alten Sack an.
Hast du kein Geld, so bist du ein armer Held.
Hast du kein Geld, so werd ein Amtmann, sagte jener Hofnarr zu seinem Fürsten.
Hast du Kinder, so erziehe sie.
(Ein sehr altes Sprichwort, das schon 1541 in Sprichwörtersammlung von Sebastian Franck (Teil II, Seite 8b) in der damaligen Form „Hastu kind, so zeuge sie.“ zu finden ist. Leider tun es immer weniger Eltern, die meinen, Kindergarten und Schule müssten für sie die Aufgabe übernehmen. Gegen schlechte, überforderte oder unfähige Eltern kann keine Schule oder andere Einrichtungen ankommen oder fehlendes ausgleichen. Angebote von Elternschulen für Eltern werden zu wenig in Anspruch genommen. Ein Drittel der Eltern meinen ihre Kinder bis in die höheren Klassen in die Schule fahren zu müssen (Elterntaxis, 2025). In manchen Gemeinden sind viele Kinder der 1. Klasse nicht „Schulfähig“ und werden gleich 3 Mal nicht in die 2. Klasse versetzt. Am anderen Ende beklagen etliche Firmen, das viele Schulabgänger nicht „ausbildungsfähig“ sind. Wer meint, sobald man Kinder bekommen kann, ist man automatisch in der Lage, sie gut erziehen zu können, liegt eindeutig falsch. Selbst als Kindergärtner/in muss man eine Ausbildung mit Prüfung machen. Als Eltern kann man schon alles? In meiner Nachbarschaft finden sich etliche Eltern, die viel über Erziehung lernen müssten.)
Hast du Kinder und wenig Gut dabei, lehr sie ein Handwerk, Künsten frei, das sie ihr Leben mögen mehren und großer Armut sich erwehren.
Hast du Kühe, so hast du Mühe, hast du nicht die Kühe, so bedarfst du nicht der Mühe.
Hast du Lust zum Süßen, lass dich Bittres nicht verdrießen.Hast du mich genommen, so musst du mich behalten.
Hast du mich genommen, so musst du mich haben, heißt's, im Ehestand.(Das Sprichwort bezieht sich auf die Ehe, die früher nicht geschieden werden konnte.)Hast du nicht Pfeile im Köcher, so misch dich nicht unter die Schützen.Hast du keine Pfeile im Köcher, so wag dich nicht unter die Schützen.Hast du nichts Gutes zu sagen, sage lieber gar nichts.Hast du nichts, so helf dir Gott, es ist niemand zu Hause.Hast du nicht viel, so tut's der Will'.Hast du nicht Wein, so trink Bier oder Wasser.Hast du nicht wollen den Karren ziehen, so zieh nun den Wagen.
Hast du nur Brei und Fried dabei, such nicht groß Mehl mit Zank und Qual.
Hast du Pfeile, so habe ich Lanzen.
Hast du Schuld, so habe Geduld.
Hast du's nicht mit Scheffeln*30, so hast du's doch mit Löffeln.Kommt es nicht mit Scheffeln*30, so kommt es doch mit Löffeln.Hast du's wohl gemischt, so kart es wohl.Hast du es wohl gemischt, so kart es wohl.Hast du wohl gekocht, so richt wohl an.
Hast du zur Sache zu reden, so tu das Maul auf und denk nicht, das du um einer Gans willen da sitzt.
Haste nichts, biste nichts - haste was, biste was.Hast hat nicht Sput.(Sput = von sputen, vom mittelniederdeutschen spōden - sich beeilen, schnell sein. Das bedeutet, wer hastet, beeilt sich nicht, ist nicht schnell, weil durch die Hast schnell Fehler entstehen können und ein Weg länger dauert oder eine Arbeit nicht nur mehr Zeit beansprucht, sondern auch schlechter wird.)Hastige Hunde gebären blinde Junge.
Hastige Köpfe dienen nicht bei verworrenen Garn.
(Hastige Köpfe sind hastige, ungeduldige Menschen, verworrenes Garn sind Fallen oder Netze, die in Unordnung geraten sind.)
Hastiger Mann soll auf 'nem Esel reiten.Hastiger Mann soll trägen Esel reiten.Ein jäher Mann soll Esel reiten, die gehen langsam.
(Ein jäher Mann ist ein impulsiver Mann, der hastig und schnell unüberlegt und jäh handelt. Nach der zweiten Überlegung wird oft die falsche unüberlegte schnelle Entscheidung oder Handlung erkannt, was auch zu spät sein kann. Daher ist ein verhältnismäßig langsamer Esel besser, der Zeit zum Überlegen lässt.)Hastiger Mann soll keinen Esel reiten. Wer eilen will, muss nicht Esel reiten.Wer sehr eilen will, der muss nicht Esel reiten.(Oft haben verschiedene Sprichwörter eine gegensätzliche Aussage, wie bei den beiden oben. Wahrscheinlich wurden früher von unterschiedlichen Menschen verschiedene Erfahrungen gemacht, die sie zu unterschiedlichen Aussagen veranlassten. Am Ende muss doch jeder selbst das tun, was er für richtig hält.)Hastiger Mann war nie Verräter.(Zusätzlich zu diesem Sprichwort, das bei Wander unter Mann Nr. 1158 mit Quellen bei Simrock, Körte und Braun verzeichnet ist, findet sich bei ihm unter Mann Nr. 649 die Übersetzung des niederdeutschen Sprichworts „Ein hâstich man en is nein vorreder.“ ins Hochdeutsche: „Ein hastiger Mann ist kein Verräter.“ als zusätzliches weiteres Sprichwort, obwohl es das Gleiche ist. Die niederdeutsche Fassung steht im Nachdruck der Sammlung von Tunnicius aus dem Jahr 1514 unter Nr. 569. Der Nachdruck erfolgte 1870 durch Hoffmann von Fallersleben mit seinen Übersetzungen ins Hochdeutsche.)Hast ist meist ohne Vorteil.Hast kein Land, hilf dir mit der Hand.
Hat das Pferd einen krummen Fuß, so acht man seines schönen Kopfes nicht.Hat dein Beutel die Auszehrung, kriegen falsche Freunde die Schwindsucht.(Ein Sprichwort, das 1858 mit anderen auf Seite 181 im „Deutschen Volks-Kalender“, herausgegeben von Friedrich Wilhelm Gubitz, steht. Wander übernimmt es in sein Deutsche Sprichwörter Lexikon (ohne die Quelle zu nennen) unter Beutel Nr. 42 und verdreht den Sinn ins Gegenteil: „Hat der Beutel die Auszehrung, so kriegen die Freunde die Schwindsucht.“, aus falschen Freunden werden bei ihm die richtigen Freunde, die gerade in schlechten Zeiten nicht verschwinden.)Hat der Arme was, so hat er noch kein Fass.(Petri erklärt 1605 dazu: „nämlich das ers einlege.“)Hat der Bauer Geld, hat es die ganze Welt.
Hat der Fuchs gestohlen, so ists nicht Wunder, dass das Füchslein auch stiehlt.
Hat der Fuchs gestohlen, so stiehlt das Füchslein auch.
Hat der Mann gut gewinnen, so hat die Frau zu spinnen.
Hat der Paul einen Schaden am Fuß, Peter darum nicht hinken muss.Hat der Teufel den Gaul geholt, so nehm' er auch den Zaum.Hat der Teufel das Pferd gefressen, so fress er auch den Zaum.Hat der Teufel den Hund geholt, so hol' er auch den Strick.
Hat dich dein Vater lieb und schon, so gib ihm wider Lieb zum Lohn.
Hat die Braut nicht Geld, so hat sie die Notdurft.
Hat die Gerste einen guten Aufgang, so wird er nicht lang und hat einen bösen Fortgang.
Hat die Henne ein Ei gelegt, so gackert sie.Hat die Katze Junge, so lernt sie mausen.Hat die Maus einmal den Speck gekostet, so kommt sie wieder.Hat doch keiner nichts auf die Welt gebracht, so muss er sich sättigen lassen mit dem, was ihm Gott auf der Welt gibt.Hat einer Geld, so ist er ein Held, und der mit goldnen Äpfeln werfen kann, behält das Feld.
Hat einer kein Bett, so schlaf er auf'm Strohsack.Hat einer nicht Gunst, so hilft keine Rede noch Kunst.(Bei Lehmann ist es der 2. Teil vom Sprichwort: „Gunst ist besser denn Silber und Gold.“, kann aber auch alleine stehen.)Hat ein Ochse Rindes Sitt, das ist großes Wunder nitt!Hät' er das Kräutlein Jahrab, so würd' es besser mit ihm.Wer das Kraut Jahrab hätte, dem wäre geholfen.(Wer das Kraut Jahrab hätte, würde der Sage nach nicht älter werden und immer leben.)Hat er Geld, so hat er die Welt, hat er keins, so schad's ein kleines.(Von einem Leichtsinnigen.)Hat er keine, so will er verzagen, hat er eine, so ist er geschlagen.Hat man grob Garn gesponnen, so gibts grob Tuch.
Hat man viel, so vertut man viel.
Hat mir's Gott beschert, so nimmt mir's St. Peter nicht.Hat sich der Magen geschlossen, so kann noch etwas zum Schlüsselloch hinein.
Hats nicht rote Wangen, so hats doch gelbe Spangen.
Hats nicht schöne Kleider an, so tuts desto weniger ausgahn.
Hätte der Geizige die ganze Erde, so möcht ihm doch nicht genug werden.
Hätte die Pfalz Wiesen und Holz, so war' sie aller Länder Stolz.Hätte er an der ersten Lüge sterben sollen, er wäre längst tot.Hätt' sie (ihn) die erste Lüge erstickt, sie wäre längst tot.
Hätte ich alle frommen Richter in einem Sack und trüg sie drin auf meinem Rücken, auch alle treuen Amtleut ohne Gefahr, noch blieb der Sack wohl halber leer.
(Mit fromm und treu ist hier ehrlich, rechtschaffen, unbestechlich gemeint, einfach alle, die ihr Amt nur nach Recht und Gewissen ausführen.)Hätte ich Venediger Macht, Augsburger Pracht, Nürnberger Witz, Straßburger Geschütz, Ulmer Geld, wär' ich Herr der ganzen Welt.Hätte jeder das Seine, so wärst du so arm wie ein andrer.Hätte jedermann das Seine, so wärest du wohl so arm als ein anderer.Hätte jedes Kind seinen rechten Namen, so hießest du nicht Peter Götz.Hätte Lyra nicht geleiert, hätte Luther nicht getanzt.Hätte Lyra nicht gespielt, so hätte Luther nicht getanzt(Dieses Sprichwort bezieht sich auf den Theologen Nikolaus von Lyra (* um 1270/75 in Lyra (heute: La Neuve-Lyre; Normandie) - † 1349 in Paris, https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Lyra) Seine Kommentare zur Bibel hat Luther bei seiner Bibelübersetzung gekannt. Das Sprichwort ist wahrscheinlich von katholischer Seite verbreitet worden, um Luther zu verunglimpfen, ebenso wie das folgende)
Hätt' Lyra nicht über die Bibel geschrieben, so wäre Luther (mancher Doktor) ein Esel geblieben.
Hätte mancher einen Stab, so könnte er auch hinüberspringen.
Hätten die Kinder keinen Anstoß, so wüchsen sie wohl Baumes groß.
Hätten die Kinder keinen Anstoß würden sie bald groß.
Hätten Kinder keinen Anstoß, so wüchsen sie wohl eines Baums groß.
Hätten wir alle einen Glauben, Gott und das gemeine Beste vor Augen, guten Frieden und recht Gericht, eine Elle, Maß und Gewicht, gleiche Münze und gutes Geld, so stünd' es wohl in aller Welt.
Hätten wir alle einen Sinn, wir liefen (alle) einen Weg.
Hätt' ich, dass ich esse, es möcht leicht, da ich säße.
Hätt' ich dein Geld und du meine Tugend!
Hätt' ich den Stein nicht gezogen, ich hätte das ganze Spiel verloren.Hätt' ich den Zoll am Rhein, so wär' Venedig mein.
Hätt' ich ein Haus für Ungemach, das lies ich nimmer ohne Dach.
Hätt' ich für den Tod ein Schwert, das wer viel tausend
Gulden*13 wert.
Hätt' ich Geld, ich möcht leicht fromm sein.
Hätt' ich Geld, ich wäre fromm genug.Hätt' ich Geld, so wär' ich lieb, und wär' ich ein Hur', mein' Mutter ein Sack und mein Vater ein Dieb!
Hätt' ich Geld, so wär ich wert gehalten.
Hätt' ich Glück und guten Wind, ich führ' in einem Schüsselkorb über den Rhein.Hättich ist ein armer Mann.Hätt' ich, ist ein armer Mann, hab ich, ist ein reicher.
Hätt' ich nur erstlich einen Mann, was gehn mich andre Jungfern an?
Hätt' ich nur Geld, so wäre ich ein Held, schreiet alle Welt.
Hätt' ich nur Geld, so wollt ich werden, was ich wollt.
Hätt' jeder seinen Fuchsschwanz an, das drittel Füchs müsst ledig gahn.
Hätt' mich hoffen nicht ernährt, so hätt mich trauern längst verzehrt.
Hätt's nicht gemeint, ist der Welt Spruch.
Hau' nicht über die Schnur.
Hausarznei glückt oft am besten.
Hauseid soll man verhalten, nicht halten.
Hausfreud bringt Hausfried.
Hausfriede ist Hausfreude.
Hausgemach ist über alle Sach.
Hausgesind der ärgste Feind.
Haushalten ist ein schwer Ding verwalten.
Haushalt hat ein großes Maul.
Hauskreuz ist über alle Kreuze, der Freunde Kreuz lässt sich mit Weinen betrauern.
Häuslicher Zwist gehört nicht auf die Straße.
Hausmannskost schmeckt wohl.
Haus ohne Mann, Haus ohne Rat; Haus ohne Frau, Haus ohne Staat.
Haussorge ist die schwerste Sorge und eine schwere Last.
Haussorge ist gut vor bösen Gedanken.
Haus und Güter vererben die Eltern, ein vernünftig Weib kommt vom Herrn.Haus und Hof sind ihm im Wein ertrunken.Hauszank und Hauseid machen nicht groß Leid.
Hauszank versöhne bald.
Hauszank währt nicht lang.Hauszins schläft nicht.
Haut für Haut und alles, was ein Mann hat, lässt er für sein Leben.
Haut geht für Gut, Gesundheit für Reichtum.