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Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

Deutsche Sprichwörter

Kategorie Ehre


Die Ehre ist die Achtungswürdigkeit oder verdienter Achtungsanspruch einer Person, Gruppe oder anderem durch andere. Manche halten die Ehre für die äußerliche Anerkennung der Macht durch andere. Diese Form der Bewertung von Ehre wird oft als negativ angesehen. Durch Missachtung von Moral, Sitte oder Gesetzen, Regeln oder religiöser Anschauung, kann die Ehre Einzelner oder Gruppen verletzt werden.

 Die Ehre kann durch eigenes ehrenvolles Handeln unter Bezugnahme auf eigene Werte und Unwerte und nicht auf die Erlangung der Ehre abzielt, erworben werden, wenn andere sie einem zuerkennen. Neben dieser verdienten Ehre kann jemandem auch unverdiente Ehre zuteilwerden.

 Der Begriff der Ehre und was allgemein darunter verstanden wird, hat sich von der Antike bis heute immer wieder verändert und unterscheidet sich in verschiedenen Gesellschaften bis heut. Im deutschen Grundgesetz wird die persönliche Ehre im Artikel 5 erwähnt. Im Gegensatz zur Würde des Menschen, die laut Artikel 1 unantastbar ist, können bei bestimmten Straftaten die Bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt werden. Informationen darüber, was in der jeweiligen Situation als Ehre verstanden werden kann, gibt es auf etlichen Internetseiten.


Quellen und weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ehre

                                                      www.gesetze-im-internet.de/gg/BJNR000010949.html

                                                      www.staatslexikon-online.de/Lexikon/Ehre

                                                      www.deutschlandfunk.de/ehre-als-anspruch-auf-respekt-100.html


Die Ehre in deutschen Sprichwörtern ist seit Jahrhunderten verbreitet. Die deutschen Sprichwörter behandeln viele unterschiedliche Aspekte der Ehre, was oder wen man ehren sollte, aber auch deren Verlust. Im Mittelalter zur Entstehungszeit vieler Sprichwörter war die Ehre etwas Erstrebenswertes und allgemein geachtet. Jeder versuchte, sich ehrenvoll zu verhalten, was auch in anderen Wörtern wie ehrlich, Ehrfurcht und dem oft unverbindlich gebrauchten Ehrenwort und anderem erkennbar wird. Manche Ämter und Berufe waren so ehrenvoll, dass die Verantwortlichen mit „Euer Ehren“ angesprochen wurden. Ebenso war die „Kaufmannsehre“ Bestandteil der Persönlichkeit. Anderen durfte man nur ehrerbietig gegenübertreten und manche verteidigten ihre Ehre mit Duellen. Die große Bedeutung, die die Ehre im Bewusstsein der deutschen Bevölkerung hat, ist schon an der Vielzahl der deutschen Sprichwörter im Bezug zur Ehre erkennbar. Jeder beansprucht sie für sich und will sie anderen nicht zugestehen, was sich bis heute selbst in Bundestagsdebatte oder 2025 in Richterwahlen zum Bundesverfassungsgericht zeigt.

 In der heutigen Zeit kommt ehrenvolles Verhalten im täglichen miteinander und in der großen Weltpolitik immer mehr in Verruf oder wird oft als Schwäche ausgelegt. Wer anonym im Internet andere beleidigt, schmäht oder bedrohte, handelt schändlich und unehrenvoll. Andere öffentlich verbal mit Dreck zu bewerfen oder Schlammschlachten vernichten gar die eigene Ehre. Die willkürliche Zollpolitik des amerikanischen Präsidenten hat nichts Ehrenvolles. Der grundlose völkerrechtswidrige Angriffs- und Eroberungskrieg ohne jede Kriegserklärung von Putins Russland gegen die Ukraine entbehrt ebenso jeder Ehre und bringt nur Schande über die Urheber.  

 Putins unerklärter Krieg ab 2022 darf in Russland nur „Spezialoperation“ genannt werden, den Krieg als Krieg zu bezeichnen steht in Russland unter Strafe und gleicht in vieler Hinsicht Hitlers Überfall auf Polen im Jahr 1939. Ebenso wie Hitler will Putin das Land anderer für sich.

 Selbst im Mittelalter war eine Kriegserklärung drei Tage vor dem Angriff allgemeines Recht und entsprach der ritterlichen Ehre. Die Missachtung vom Ehrenkodex konnte die Reichsacht und Verlust von Gut und Leben nach sich ziehen.

 Bei einigen deutschen Sprichwörtern steht Ehre, bei anderen Ehr. Das liegt an der Schreibweise der Zeit, aus der die Quellen stammen. Beide Varianten sind gleichwertig und bedeuten dasselbe.


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 Ehre in deutschen Sprichwörtern:

Adel geht nicht für Ehrbarkeit.


Adelig Blut, das für das Vaterland vergossen wird, ist aller Ehren wert.

(Nicht nur das adlige Blut, alles Blut und Leben, das in Selbstverteidigung des Vaterlandes geopfert wird, ist aller Ehren wert. Die Ukrainer, die seit dem verbrecherischen und völkerrechtswidrigen russischen Angriffs- und Eroberungskrieg für ihr Vaterland Ukraine ihre Gesundheit und Leben verloren haben, verdienen alle Ehren und können nicht genug von der freien Welt geehrt werden.)


Allein ehrbar ist annehmlich, selbander schlafen ist freundlich, zu dritt gehen ist lieblich.

(selbander = seit Kurzem (nach ~1950) veralteter Begriff aus dem mittelhochdeutschem stammend. Das Wort ist praktisch aus zwei einzelnen zusammengesetzt: Das selb aus selber oder selbst, und das ander aus der/die/das andere oder anders. Früher wurde der andere noch als der zweite verstanden, so hieß selbander man selbst und ein Zweiter = zu zweit. Entsprechend sind auch mehr Personen möglich: selbdritt, selbviert und mehr. Als Synonym werden heute meist zusammen, gemeinsam, miteinander oder anderes gebraucht. Je nach Kontext können sie aber ganz unterschiedliche Bedeutungen haben.)


All unser Sinn und Mut steht nach Ehr und Gut und wenn wir das erwerben, liegen wir und sterben.


Allzu bekannt hat wenig Ehre und viel Schand.


​Allzeit bei Hof und Herren leben, Ehr, Gut und Blut in Gefahr muss schweben.


Alte soll man ehren, Junge soll man lehren, Weise soll man fragen, Narren vertragen.


Amtleute sollen den Bauern hegen und nicht fegen, sich ihrer erbarmen und sie nicht verarmen, in der Not erfreuen, nicht mit Strafe bedräuen, ihre Arbeit ehren und nicht beschweren.


Armut ist keine Schande noch Unehre.

Armut ist weder Schande noch Unehre.


Bei dem Heuchelstab gewinnt man Ehre, Gunst und Hab.


Das Alter soll man ehren, denn es ist ehrenwert. Gott hat es auch in Ehren zuhalten geboten.


Das Alter soll man ehren, der Jugend soll man wehren.

(Meist blühen Gesellschaften, in denen die Alten ob ihrer Lebensleistung und ihrer Weisheit in Ehren gehalten werden. Der Jugend müssen ihre Schranken aufgezeigt werden, damit sie keine Torheiten begehen, welche deren Zukunft gefährden könnten. Ist dies nicht der Fall, entstehen meist Krisen und schon öfters sind Kulturen danach untergegangen.  Siehe auch ähnliches Sprichwort: „Die Jungen soll man lehren, die Alten ehren, . . )


Das kleinste Ding ist auch zu ehren: Eine Nadel mag einen Schneider ernähren.


Dem Fremden soll man die Ehre lassen.

Man soll den Fremden die Ehre lassen.


Den Baum, darunter man schauern will, soll man ehren.


Den Baum soll man ehren, von dem man Schatten hat.

Den Baum soll man in Ehren halten, davon man Schatten hat.

Man ehret den Baum des Schattens wegen.

Man hält einen Baum in Ehren, von dem man Schutz und Schatten hat.


Der Alte wird nicht darum geehrt, dass er mit Jahren ist beschwert.

(Ein über 500 Jahre altes Sprichwort, dass man schon 1605 bei Petri findet. Schon kurze Zeit später schrieb Henisch 1616 falsch von ihm ab und veränderte es zu „Der Alte wird mehr darum geehrt, dass er mit Jahren ist beschwert.“ Es bedeutet eben nicht, dass man die Alten wegen ihres Alters ehrt, sondern wegen der Weisheit, die sie in den vielen Jahren erwerben konnten.)


Der Anfänger (Erfinder) ist aller Ehren wert.


Der Anfang, Mitte und End der Ehre, entspringt allein der guten Lehre.


Der Arme wird geehrt um seiner Klugheit willen, der Reiche um seiner Güter willen.


Der Brauch ist ein solch Recht, dass einer der in öffentlichen Lastern lebt und bei ehrlichen Zünften nicht geduldet würde, bei hohen Potentaten in größten Ehren ist.


Der das Kleine in Ehren hält, ist des Großen desto würdiger.


Der Degen soll ohne Ursache nicht ausgezogen und ohne Ehre nicht wieder eingesteckt werden.

(Putins Russland hat ohne Ursache den Degen ausgezogen und die Ukraine im Februar 2022 überfallen und angegriffen. Dieser Ehrlose und völkerrechtswidrige Angriff bring nur Schande über Putin, Russland und die daran beteiligten russischen Soldaten. Die Ukrainer kämpfen für die Freiheit, Unabhängigkeit und überleben der Ukraine und der Ukrainer als eigenständiges Volk. Alle Ukrainer, die in diesem von Putins Russland aufgezwungenen Krieg kämpfen oder durch Putins Schuld ihr Leben verlieren, kämpfen für ihr Vaterland und verdienen die allerhöchste Anerkennung und Ehre. Einst waren es die Faschisten, die Russland mit Krieg angegriffen haben, heute ist es Putins Russland, die damit ihre und ihrer Vorfahren Ehre verspielen und mit Füssen treten. Die Ukrainer müssen nach dem 2. Weltkrieg zum 2. Mal Ehrenhaft für ihr Überleben kämpfen und nur mit Ehren einem Waffenstillstand und Frieden zustimmen.)


Der Diener Ehre, der Herren Ehre.


Der Ehren wegen tut man viel Gutes.


Der hat seine Ehre nicht wohl verwahrt, der sein Weib mit einer andern spart.


Der Herren Gnad ist gut, so man es mit Ehren haben kann.


Der Hunger gewinnt Ehr.


Der ist ein Tor, der geizen tut nach falscher Ehr aus leichtem Mut.


Der ist entweder gar Fromm oder schlechten Verstands der geschickt ist zu hohen Ehren zu kommen und sich mit einem geringen vergnügen lässt.


Der ist nicht Ehren wert, der Geld von seinem Buhlen begehrt.

Der ist nicht Ehren wert, der Gold von seinem Buhlen begehrt.

(buhlen = um etwas werben, sich um etwas/jemanden bemühen. Buhle = Liebschaft, Geliebte, ein Liebesverhältnis)


Der Jugend Fleiß, des Alters Ehre.

Der Jugend Lehre, des Alters (der Alten) Ehre.

(Je gewissenhafter man in der Jugend lernt, umso mehr hat man im Alter davon.)


Der Männer Ehr ist auch der Frauen Ehre, der Frauen (Weiber) Schand ist auch der Männer Schande.

Der Männer Ehr, der Frauen Ehre.

Der Weiber Schande, der Männer Schande.

(Ein Sprichwort, dessen zwei Teile meist als ein Sprichwort zitiert werden. Nur vereinzelt kommt eine Hälfte alleine vor, wie beispielsweise 1810 bei Sailer, der beide Hälften einzeln schreibt. Es bedeutet, dass Mann und Frau jeweils Anteil am anderen haben. Wenn dem Einen Ehre zuteilwird, wird damit auch der andere geehrt. Umgekehrt färbt auch die Schande des Einen auf den anderen ab. Mann und Frau sollten im Guten und Bösen gegenseitig für den anderen einstehen und sind mit dessen Schicksal verbunden.)


Der Mann ist aller Ehren wert, der alle Dinge zum Besten kehrt.

Der Mann ist ehrenwert, der alle Dinge zum Besten kehrt.

Der Mann ist weis und wohlgelehrt, der alle Dinge zum Besten kehrt.

Weis ist der und wohlgelehrt, der alles gern (alle Dinge) zum Besten kehrt.


Der Müßiggang und unbedacht, hat manchen um sein Ehr gebracht.


Der Pfennig wird hoch geehrt.


Der Richter ist aller Ehren wert, der im Gericht kein Geschenk begehrt. 


Der Schalkheit Ehr ist lauter Schand.


Der Schwindel in höchster Ehren Spitz, führt manchen gar in Aberwitz.


Der sich ehrt, der sich wehrt.


Der Soldaten Blut ehrt den Kapitän.

(Im Bezug zur Ukraine ist dieses Sprichwort voll gültig. Im Bezug auf Russland ist jeder Tropfen vergossenes Blut eine niemals abzuwaschende Schande für Putin und sein Russland.)


Der tägliche Pfennig im Haus ist aller Ehren wert.


Der Tod frisst alle Menschenkind, wie er sie find't; fragt nicht, wes Stand's und Ehr'n sie sind.


Der Weisheit Lob und Ehr erstirbt nimmermehr.


Des Dieners Lob ist des Herrn Ehre.


Des Mannes Ehre ist der Frauen Tugend.


Des Teufels Kinder fragen nichts nach Ehr, und gönnen sie doch andern auch nicht.


Deutscher Mann, Ehrenmann.


Deutscher Sinn ist Ehrenpreis, deutsches Herz Vergissmeinnicht, deutsche Treue Augentrost.


Die disputieren suchen oft nur ihre Ehr und nicht Wahrheit, keiner will dem andern nachgeben, krähen und schreien gegeneinander, wie zwei Hähne um die Wette.


Die Ehe ein Ehr- und Lehrstand ist, drin man viel lernt zu aller Frist.

Ehe ein Ehr und Lehrstand ist, drin man viel lernt zu aller Frist.


Die Ehrbarkeit ist ein Baum, der seine Fruchtbarkeit von dem Tau des Himmels nimmt und nicht von dem Mist der Erde.


Die Ehr hat viel Leitern, darauf man auf und absteigt.


Die Ehre verändert den Menschen.


Die Eifersucht ist eine böse Tochter von gutem Hause, nämlich von Ehre und Liebe.


Die Glieder tun dem Geringsten die meiste Lieb und Ehr.


Die Hausehre liegt am Weibe.

Hausehre liegt am Weib und nicht am Mann.

Hausehre liegt am Weibe, (und) nicht am Manne.

(Das bedeutet, Hausehre ist das Ansehen eines Hauswesens, welches durch die Frau, wirtschaftlich und sittlich gestützt wird. Früher wurde auch die Hausfrau selbst Hausehre genannt (auch, die Ehefrau ist seine Haustreu, Hausfreude, Hauszierde). Außerdem stand es im Mittelalter für Häuslichkeit und Wirtschaftlichkeit, welche nach Meinung des Sprichworts ganz vorzüglich eine Pflicht der Frau sei. Auch früher wurde manches ins Negative verkehrt und aus Hausfrau ein Hauskreuz, aus Hausmutter eine Hausotter, aus Hausfreude ein Hauskreuz oder aus Hausehre eine Hausbeschwere.)


Die Jugend soll das Alter ehren, das Alter die Jugend zum besten halten.


Die Jungen soll man lehren, die Alten ehren, die Weisen fragen, die Narren vertragen.

Die Jungen soll man lehren, die Alten soll man ehren, die Weisen soll man fragen, die Narren ertragen. 

Alte soll man ehren, Junge soll man lehren, Weise soll man fragen, Narren (soll man) vertragen.

(Mehrere Versionen desselben Sprichwortes, das ähnlich in verschiedenen Ländern bekannt ist. Gefährlich wird es, wenn die Jungen meinen, den Alten etwas raten oder vorschreiben zu können, ohne vorher genügend gelernt zu haben, wie es heutzutage oft gemacht wird. Man sollte erst alle Zusammenhänge kennen, bevor vorschnelle Entscheidungen irreparabele unerwünschte oder unbedachte Folgen haben. Ebenso sollte nichts von Älteren gefordert werden, was die Jüngeren selbst nicht bereit sind, zu befolgen. Der Lebensstandard und Vorteile, welche die Jugend heute geniest und für ihre Zukunft einfordert, wurde in der Vergangenheit von den Älteren erst durch Anstrengungen und Verzicht erarbeitet. Siehe auch ein ähnliches Sprichwort: „Das Alter soll man ehren, der Jugend soll man wehren.“)


Die Jungfernschaft ist ehrenwert, doch nimm vorlieb, was Gott beschert.


Die keiner Ehr achten, wollen gleichwohl ungeschändet sein.


Die sich der Ehre wehren, woll'n sich der Ehre nähren.

Die sich oft der Ehre wehren, wollen sich der Ehre nähren.


Die Teufel haben den Himmel verloren, drum werfen sie den Menschen Gold, Geld, Ehr, Gewalt, Ansehen, Schönheit, Lust, Freud, Kreuz, Unglück, Verachtung und allerhand mehr in den Weg, nur dass sie nicht in ihre Stellen in Himmel kommen.


Die Tugend ist eine Angel der Ehr.


Die Welt führt Pracht, mit aller Macht. Frömmigkeit und Ehr acht man nicht mehr.


Die Welt ist zänkisch und ehrsüchtig.


Ehelos, ehrlos.


Ehe man zu Ehren kommt, muss man zuvor leiden.


Ehestand, Ehrenstand.


Ehrbar stolz ist neunmal stolz.


Ehrbar und fromm dringt durch die Wolken, das andre muss zurückbleiben.


Ehrbar Weib, ehrbar Kleid, freches Kleid, freches Weib.


Ehr deinen Freund, so ehrt er dich wieder.


Ehre dem Ehre gebührt.

Ehre wem Ehre gebührt.

(Ursprung des Sprichworts in der Bibel, Neues Testament, Brief an die Römer 13, 7. Dort ist es das Ende einer Aufzählung, in der man jedermann geben soll, was man ihm schuldig sei.)


Ehre folgt dem, der sie flieht, und flieht den, der sie jagt.


Ehre geht den Ehren vor.

Ehr geht vorn.

(Das bedeutet, mancher wird von anderen geehrt, weil er Geld oder Macht hat, ist aber selbst durch sein Verhalten ehrlos. Viele haben sich durch Tugend und Handeln Ehre verdient, werden von anderen aber missachtet und werden nicht geehrt. Kommentar dazu von 1837: „Mancher ist mit Ehren beladen, wie ein Krebs mit Baumwolle.“)


Ehre geht doch billig vor Gut.

Ehre geht vor Gut (Reichtum).

Ehre geht vor Geld und Gut.


Ehre, Glauben und Augen leiden keinen Scherz (vertragen keinen Spaß).


Ehre Gott vor allen Dingen, so mag dir nichts misslingen.


Ehre hat große Unlust.


Ehre hat wächserne Flügel, wenn man zu hoch kommt, so schmelzen sie.


Ehre in einem Mann, der ihrer nicht wert, bringt einen unverdaulichen Magen. 


Ehre ist der Tugend Lohn.


Ehre ist der Tugend Schatten.


Ehre ist ein bös Beschwer.


Ehre kannst du nirgends borgen, dafür musst du selber sorgen.


Ehre kommt von Höflichkeit, weniger von Schuldigkeit.


Ehre macht Künstler.

Ehre nährt Kunst (Künste).

Ehr nährt Künste.

(Wahrscheinlich entstanden aus lateinischen Zitaten: 1. Buch Tusculanae disputationes von  Marcus Tullius Cicero: „honos alit artes“ aus dem Jahr 45 vor Chr. und „laus alit artis“ aud den „Epistulae morales ad Lucilium“ Nr. 102 von Lucius Annaeus Seneca, um das Jahr 62 n. Chr..)


Ehren beschweren mehr, als sie verehren.


Ehren beschweren; sind mehr verdrießlich als genießlich.

Ehren beschweren und sind oft mehr verdriesslich als geniesslich.


Ehren beschweren; Würden sind Bürden.


Ehrenhunger ist auch ein Hunger.


Ehrenreich ist genug reich.


Ehrenwort binden nicht.

(Ehrenworte sind meist nur Höflichkeitsfloskeln, wie heutzutage beispielsweise die Anrede und die Grußformel in Briefen und E-Mails. Höflichkeiten sind trotzdem besser als die allgemein um sich greifenden Rohheiten und Beschimpfungen, die in der Öffentlichkeit oder anonym im Internet immer häufiger vorkommen.)


Ehrenwort ist drum kein wahr Wort.


Ehrerbietigkeit findet allenthalben eine offene Tür.


Ehre überlebt oft nicht den dritten Tag.


Ehre und Geld ist das best in der Welt.


Ehre und Hoffart sind Zwillinge.


Ehre verloren, alles verloren.


Ehre vor der Welt ist Schaden im Beutel.


Ehr fordert Kunst.

(Wie in etlichen anderen alten Sprichwörtern ist mit Kunst nicht die heutige allgemeine Bedeutung, sondern mit Kunst ist das Können gemeint. Das bedeutet, nicht jeder ist in der Lage, Ehre zu erwerben, es erfordert das Können, sich ehrenhaft zu verhalten.)


Ehr gebührt allein dem, der das Werk tut.


Ehr geht über alles Gold und Edelsteine.


Ehrgeizig – ehrlos.


Ehr hat Müh.


Ehr ist anders nicht, denn Wind, Rauch und Luft.


Ehr ist der (des) Menschen höchste Zier.


Ehr ist der Tugend Sold, sagt der alte Ehrenhold.


Ehr ist des, der sie beut, die Schand des, der sie tut.


Ehr ist dessen, der sie tut.


Ehr ist edler, denn das Leben.


Ehr ist fahrende Habe.

(Fahrende Habe ist etwas, was schnell wieder verloren gehen kann, auch wenn es schwer zu erwerben war. Ehre kann man nur durch ehrbares Tun und Handeln erwerben und es reicht manchmal ein einziger Fehltritt, die Ehren eines ganzen Lebens wieder zu verlieren.)


Ehr ist zu hüten schwer.


Ehrkauf, Reukauf.


Ehr kommt aus den Werken, nicht aus den Worten.


Ehr kommt von Ehren.


Ehr kostet viel.


Ehrliebende haben ehrlichen Sinn.


Ehrlos – Gutlos.


Ehr muss man mit Ehr bezahlen.


Ehr nach dem Tod kommt zu spät.


Ehr soll man fliehen und sich dazu treiben lassen.


Ehrsucht – Ehrflucht.

Ehrflucht – Ehrsucht.

Ehrflucht, Ehrsucht.

Ehrflucht Ehrsucht.

(Ein Sprichwort mit nur zwei Worten. Es ist in deutscher Sprache mit dem einen Wort und auch mit dem anderen Wort am Anfang verbreitet. Bei Simrock 1846 steht die erste, bei Körte 1837 die zweite Version und bei Petri 1605 und im Sprichwörter Lexikon von Wander gleich alle beide. Nur in dem Buch „Die Deutschen und Franzosen nach dem Geiste ihrer Sprachen und Sprichwörter“ von J. Venedey aus dem Jahr 1842 wird im Kapitel XII. Ehre. Rache., Seite 141 bis 146 erklärt, dass die erstere Version „Ehrsucht – Ehrflucht.“ die richtige ist. Es bedeutet, wenn jemand Ehre sucht um der Ehre willen, wird sie vor und von ihm fliehen. Nur wer selbstlos aus eigener Tugend heraus gute Taten ausführt, der wird wirkliche Ehre erlangen. So steht bei Venedey, Seite 141: „So gibt nur das Werk, die gute That Ehre, und wo jene fehlen, ist auch diese nicht vorhanden; denn: „Ehre ist der Tugend Schatten," und somit weicht das Schattenbild, wo das Urbild schwindet.“)


Ehrsucht und Rache sterben allezeit vor Hunger.


Ehrt eure Kleider, sie ehren euch wieder.


Ehr, Tugend, Glimpf*12 und Höflichkeit liebt und geht zu Herzen mehr denn aller Schmuck.


Ehr, Tugend, Verstand, Treue, Lieb und Freundschaft soll durch der Weiber dünnen Schleier scheinen und schimmern.

Ehr und Eid gilt mehr als Land und Leut.


Ehr und ein treues Herz wohl bestehet, Falschheit und Untreue untergeht.


Ehr und Geld treibt alle Welt.


Ehr und guter Lohn sind zur Arbeit scharfer Sporn.


Ehr und Lohn machen getreue Diener.

Ehr und Lohn machen treue Diener.


Ehr' und Nutzen stecken selten in einem Sacke.


Ehr und Reichtum vergeht bald.


Ehr und Tugend begehrt man nicht.


Ehr und Tugend ist billig Lobes wert.


Ehr will geehrt sein.


Eine alte Fahne ist des Hauptmanns Ehre.


Ein Edel Gemüt, das Gott ehrt, ist in allem Gut, das es beschert.


Eine ehrbare freundliche Tafelbrüderschaft ist aller Ehren wert.


Eine Ehrbar Frau von Sitten schon und häuslich, ist des Mannes Krohn.


Eine Ehre ist der anderen wert.


Eine fleißige Hand wird mit Ehren reich, wenn sie an einem gottseligen Herzen steht.


Eine Frau aller Frauen Ehre.


Eine Frau mag ihre Ehre wohl kränken.


Eine fröhliche Armut ist ehrenwert.


Eine gute Frau ist aller Ehren wert.


Ein ehrbar oder ehrlich Weib, ein ehrlich Kleid.


Eine Hure den Mann so lang umtreibt, dass er bei schlechten Ehren bleibt.


Eine Magd, die gibt, beut aus ihr Ehr'; eine Magd, die nimmt, verkauft ihr Ehr'!


ine Magd, die will in Ehren leben, die soll nicht nehmen und nicht geben!


Einem Alten geschieht billig mehr Ehre denn einem Jungen.


Einem grauen Haupt soll man die gebührende Ehre erzeigen.

(Bei der heutigen jungen Generation aus der Mode gekommen. Es herrscht eher das Gegenteil von Ehre, nämlich eine Herabsetzung des Alters, eine gewisse Altersdiskriminierung.)


Einem Trunkenen muss man oft mehr Ehre geben, denn einem Nüchternen.


Einem Unwürdigen gereicht große Ehre zur Schand.


Einen armen verständigen verschmähen und einen reichen Gottlosen ehren, taug beides nichts.


Einen Kuss in Ehren kann niemand verwehren.

Ein Kuss in Ehren darf niemand wehren.

Ein Kuss in Ehren mag niemand wehren.

Einen Kuss in Ehren mag (kann) niemand wehren.


Einen lieb und niemand mehr, ist allen Jungfrauen eine Ehr.


Einen loben ist der Weg, dadurch einer Ehr und Freundschaft erlangen kann.


Eines andern Ehr und Tugend soll uns auch verursachen ehrlich und wohl zu handeln.


Eine schöne Frau in Armut, die ihre Ehr behalten tut und liebt dazu ihren Mann, die trägt der Ehren wohl eine Krone.


Eines Ehre ist des andern Verdruss.


Eines guten Freunds halben soll sich keiner in Gefahr seiner Ehren begeben.


Eine Witwe in Armut wird veracht, nach reichem Gut und Ehr man tracht.


Eine Zunge ist böser, denn ein Dieb, seit dass sie stielt Ehr, Glimpf und Lieb.


Ein fromm Weib ist viel Ehren wert, da sie geht täglich um den Herd.


Ein Gast ist aller Ehren wert.


Ein gelehrter Sohn ist dem Vater eine Ehre, ein ungelehrter eine Schande.


Ein getreues Herz ist aller Ehren wert.


Ein guter Arzt ist aller Ehren wert.


Ein guter Hausvater muss drei Pfennige haben: einen Ehrenpfennig, Zehrpfennig und Notpfennig.

Drei Pfennige muss ein guter Hausvater haben: einen Zehr-, Ehr- und Not-Pfennig.

Zur Haushaltung gehören vier Pfennige: ein Notpfennig, ein Zehrpfennig, ein Ehrenpfennig  und ein Wehrpfennig.

Zur Haushaltung gehören vier Pfennige: ein Notpfennig, ein Sparpfennig, ein Zehrpfennig und ein Ehrenpfennig.

Zu einer Haushaltung gehört ein Not-, ein Zehr- und ein Ehrpfennig. 


Ein guter Kopf, großer Fleiß und harte Arbeit erhebt mit Ehren in Himmel.


Ein gut Gewissen und ehrliches Leben wird noch zuletzt in Ehren schweben.


Ein Heuchler schmeichelt um das Brot, ein Feind besteht nicht in der Not, eine Hure schmückt sich zu keinen Ehren, ein böser Mensch lässt sich nicht lehren; wer diese Rott will um sich han, der bleibt stets ein verdorben Mann.


Ein junger Knab muss leiden viel, wenn er zu Ehren kommen will.


Ein Mann soll seine Ehre verteidigen bis in den Tod.


Ein Pfaff im Harnisch, ein Esel in Ehren und ein blinder Leiter sind drei lächerliche Dinge.

(Bei Wander steht dieses Sprichwort als zwei Sprichwörter: Einmal wie oben in Band 3, Spalte 1228 unter Pfaffe Nr. 103 gleichlautend wie die angegebenen Quellen und ein weiteres Mal in Band 1, Spalte 631 unter Ding Nr. 688 umgestellt mit „Drei lächerliche Ding“ am Anfang, mit demselben Quellenhinweis wie beim anderen. So werden Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander aus einem schnell zwei oder mehr Sprichwörter., was dem Werk keine Ehre einbringt.)

Ein rechtschaffener Heldenmut hat sein Vorteil an der Gerechtigkeit seiner Waffen, seine Waffen beruhen an der Gottesfurcht und sein Sieg auf der Ehre.


Ein redlicher Kriegsmann ist Ehren wert.


Ein Riss in die Ehr heilt nimmermehr.


Ein tugendsames Weib ist ihres Mannes Seel und Ehrenkranz.


Ein Undankbarer ist nicht wert, dass man ihn mit einem Strohwisch ehrt.


Ein Weib hat nichts mehr zuzusetzen, wenn sie sich lässt an Ehren verletzen.


Ein wenig kaufen und ein wenig stehlen macht reiche Leute, aber mit kleinen Ehren.


Ein Zager legt nimmermehr Ehr ein.


Eitel Ehr ist fahrende Hab.


Eitel Ehr ertrinkt bald.

Eitle Ehre ertrinkt bald.


Eitel Ehr überlebt den dritten Tag nicht.

Eitle Ehre überlebt (erlebt) den dritten Tag nicht.


Eitle Ehr (ist) ein bös Geschwär.


Eitle Ehr ist fahrende Hab, heute lieb, morgen schabab.


Es gebührt dem Dieb kein besser Ehr, denn dass man ihm das stehlen wehr.


Es geht und steht recht in der Welt, wenn Weisheit und Tugend ihr Ehr und Vorzug haben.


Es gönnt keiner mehr dem andern Ehr.


Es hurt sich mancher Gut und Ehr, Leib und Seele ab.


Es ist besser, eine Unze Ehre, als tausend Pfund Gold.


Es ist besser mit Ehren in einer guten Sach gestorben, denn mit der Welt und bösem Gewissen gelebt.


Es ist besser mit Schaden geflohen, denn mit Ehren tot.


​Es ist dem Weib eine Ehre, so sie lange Haare zeigt.


Es ist eine böse Axt, die die Ehre abhaut; die sie nicht geben kann.


Es ist eine ehrliche Schande, um Ehren willen sterben.


Es ist eine schlechte Ehre um große Herren sein, die aus Pfarrherrn und Narren oft eine Person machen oder beide auf eine Bank setzen.


Es ist ein schlimm Land, wo niemand Ehre findet.


Es ist keine Ehre, so man schlimmen Wege vorangehen muss.


​Es ist keine Ehre, wenn einen ein böser Bube lobt.


Es ist kein Volk das lieber Ehr hat dann Huren und Buben, sie mögen aber nicht danach stellen und Ehr mit Ehren bei Ehren suchen.


Es ist nicht des Lobes wert, was hoch der Pöbel ehrt.


Es ist zuweilen besser Torheit, denn Weisheit und Ehr.

(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Der Prediger Salomo 10, 1. )


Es kommt gar bald, dass sichs verkehrt, mit dem, so man zuvor groß ehrt.


Es läutet übel, wenn Braut und Bräutigam nach der Hochzeit ihre Ehren Kleider übers Bierfass breiten oder andern um halb Geld lassen müssen.


Es liegt in einem Eimer Wein viel Ehre.

(Wenn man einen Eimer Wein getrunken hat, wird man wahrscheinlich wegen Trunkenheit seine Ehre verlieren, da sie unwiederbringlich in den Eimer gefallen ist.)


Es soll keiner Ehre mit Geschenken oder Gaben an sich erkaufen.


Es steckt viel Ehr' und Freundschaft in einem Fass Wein.

Falsche Räte und Juristen ehren Gott in ihren Kisten.


Faul, arm, und dennoch zehren, geschieht nicht lang mit Ehren.


Flieh Ehre, so hast du Ehre.


Flieh Ehre, so läuft sie dir nach.


Frage nicht nach meiner Ehre, siehe wer du selber bist.


Fragen, lernen, (viel) lehren, bringt manchen zu Ehrern.


Fröhlich in Ehren mag (soll) niemand wehren.


Frommen gefallen ist Ehr und Tugend.


​Frömmigkeit und Ehr, gilt jetzt nicht mehr.


Fürwitz verführt Jung und Alt, bringt viel um Ehre, Gesundheit und Leben.


Gaben und Verehrung betören auch die Weisen.


Gebt, was eure Ehre ist, sagen die das Almosen bitten.


Gehe nicht viel in des Nachbars Haus, du trägst nur wenig Ehr' heraus.


Gehorsam ist aller Tugend Krone und Ehr.


Geistesleere sucht im Äußern Ehre, Geistesfülle entbehrt gern Schal und Hülle.


Geiz und Ehr treibt über Meer.


Geld bringt Ehre, Ansehen, Amt und Gewalt.


Geld ehrt und ziert einen bösen Balg.


​Geld hat Ehre.


Geld ist gern, wo man's hält in Ehr'n.


Geld und Ehr ist Ursach aller Lehre.

Geld und eitel Ehr ist (eine) Ursach aller Lehr.


Geld und Gut gibt Ehr, Gunst und Mut.


Geld und Gut gilt allein, Ehr und Tugend nichts.


Geld und Gut kann man noch kriegen, wer keine Ehre hat, der muss oft schweigen.


Geld verloren, nichts verloren, Mut verloren, viel verloren, Ehre verloren, alles verloren.


Geld zerbricht Ehr' und gut Gewissen.


Gelehrte Jungfrauen geben ungelehrte Haushälterin, halten Ehr und Nahrung in faulen Händen. Am schönen weißen Zeug sieht man bald einen Flecken.


Gewalt, Ehr und Gunst schwächen Recht, Ehr und Kunst.

Gewalt, Geld und Gunst, schwächt Ehre, Recht und Kunst.


Gewonnen in Ehr, des wird immer mehr.


Gewonnen mit Schand', verschwind' in der Hand; gewonnen mit Ehr', des wird inner mehr.


Glaube, Liebe, Treu und Ehr, die schlafen leider alle vier.


Glück und Ehre haben (den) Neid zum Gefährten.

​Glück und Ehre ist nicht ohne Neider.


Gott beschert die Ehre.

(Bescheren bedeutet, aus Gnade, nicht aus Pflicht, sondern ohne Gegenleistung etwas geben und schenken.)


Gott ehre das Handwerk, sprach der Schinder zum Richter.


Gottes Wille ist Gottes Ehre.


Gott ist älter als alle Kreaturen, drum gebührt ihm auch die größte Ehr.


Graue Haare sind eine Krone der Ehren, sind der Alten Schmuck.


Große Ehrentitel verändern Sitte und bringen doch selten Tugend mit.


Große Trünke haben manchen um den Hals gebracht, auch um Gut und Ehr.


Gruß freut den Gast und ehrt den Wirt.


Gülden Kälber werden oft wie Götter geehrt.


Gute alte Käse und alter Fisch, Weißbrot und junge Hühner frisch, kalt Bier dazu ein springender Wein, in ehren ein schönes Mägdelein, wer da seine Zeit mit enden kann, der sag, er sei hier wohl daran.

Guter Schreiber ist aller Ehren wert.


Gut Gewissen und armer Herd ist Gott und aller Ehren wert.
Ein gut Gewissen und armer Herd ist Golds und aller Ehren wert.
(Bei Schottel (1663), Braun (1840) ist das Wort „Ein“ dem Sprichwort vorangestellt. Bei Petri (1605) und Henisch (1616) steht anstelle des Wortes „Gott“ das Wort „Golds“. Das anfänglich vorhandene Wort „Golds“ wurde schon im 17. Jahrhundert durch das Wort „Gott“ ausgewechselt, möglicherweise, weil arme Menschen meist kein Gold besaßen und Armut als gottgewollt angesehen wurde. Im 19. Jahrhundert wurde das Sprichwort um das Wort „Ein“ gekürzt und beginnt bei Wilhelm Körte (1837) und Karl Simrock (1846) mit „Gut Gewissen. .“)

Gut gewonnen, Ehre verloren, ist mehr verloren als gewonnen.


Gut verloren, etwas verloren; Ehre verloren, viel verloren; Gott verloren, alles verloren.

Gut verloren, wenig verloren; Mut verloren, viel verloren; Freiheit (Ehre) verloren, alles verloren.

Gut verloren, unverdorben; Mut verloren, halb verdorben; Seele (Ehre) verloren, ganz (gar) verdorben.

Gut verloren, nlchts verloren, Mut verloren, halb verloren, Ehre verloren, alles verloren.


Hab ich Gewalt, Ehr, Gut und Geld, acht ich keine Freundschaft aller Welt.


Halt dich rein, bleib gern allein, mach dich nicht gemein, willst du in Ehren gehalten sein.


Halts Glück, bind's an mit Sorg und Fleiß, so mag dirs bringen Ehr und Preis.


Hangen tut nicht weh, so es Ehren halber geschieht.

Hass geht allzeit mit Ehren unter.


Hintenaus hat keine Ehre.


Hochzeitgehen (Kinderheben) ist ein Ehr, macht den Beutel aber leer.


Hoffart und Ehrsucht ist eine Mutter aller Ketzereien.


Hofierer kommen selten zu Ehren.


Hummeln und Wespen werden geehrt, die guten armen Bienlein sind in höchster Verachtung.


Hunde sind der Bettler feind; der Neid deren, die nach Ehr und Wohlfahrt streben.


Huren und Buben sprechen immer von ihrer Ehre.


Hüte dich vor falscher Ehre, dass sie dich nicht verkehre.


Ich achte weder Geld noch Gold, der Ehr und Treu bin ich hold; Hoffnung mich erhält, bis mein Glück fällt.


Im Regieren ist mehr Last als Lust, mehr Beschwer denn Ehr.


Im Weinfass steckt viel Ehr und Freundschaft.


In aller Welt groß Gut und Ehr hat bald ein End und ist nicht mehr.


In Ehren fröhlich trink und iss, vor allen Dingen Gott nicht vergiss.


In einem großen Hause sind nicht allein gülden und silbern Gefäße, sondern auch hölzerne und irdische und etliche zu Ehren, etliche aber zu Unehren.


In Schandau hat alle meißnische Ehr und Redlichkeit ein Ende.


Ist eine Wahrheit dir zu hoch, so trag' und ehr' sie doch.


Ist ein Weib bös oder unfromm, so hilft des Mannes schlagen oder aufsehen nichts; ist sie ehrenfromm, so Bedarfs kein Aufsehen und mit schlagen tut man ihr unrecht.


Je ehrbarer Gemüt, je leichter es verzeiht.


Je größere Ehre, je mehr Neider. (je größer Neid.)


Je mehr Feinde, je mehr Ehre; viel Feinde (Leute), viel Beute.

(Denkspruch des Ritters Georg von Frundsberg, des Kriegsobersten Kaisers Maximilian I.)


Jungfrauenschaft geht über alle Ehre, sie wird aber jetzt um ein geringes Geld verkauft.


Kannst du fliehen, versteh mit Ehren, so fliehe.


Kein besser Kleid, denn Ehr und Frömmigkeit, je länger man's trägt, je besser es wird und je schöner es steht.


Keiner ist so arm den die Ehre nicht erfreut.


Kein größer Zier den Kindern ist, den Eltern ehren zu aller Frist.


Kein kräftigeres Zeugnis der Ehren denn die einem der Feind gibt.


Kein Verzagter legt Ehre ein.


Kunst bring oder hat Ehr und Gunst.


Landessitte, Landesehre.

Landssitte, Landsehr.


Landsgewohnheit ist des Lands Ehr.


Lass Kinder lernen Ehr und Gunst, so kriegen sie wohl Geld und Gunst.


Lass nie deinen Zorn für deine Ehre gehen.


Lehren bringt Ehren.


Lerne Zucht und gute Sitten, so magst du kommen mit großen Ehren geritten.


Liebe ist nicht ohne Eifer und Ehre nicht ohne Neid.


Liebe macht, dass man der Ehr nicht acht.


Lieben ist nicht ehren.


Lieber die Motten in den Kleidern als die Ehre in Schuldscheinen.


Es ist besser zehn bei Ehren erhalten als einen einzigen zum Schelm machen.


Lob ohne Maß hat keine Ehre.


Lügen und List manchen beraubt der Ehr, die er nicht wieder gewinnt mehr.


Lustig in Ehren darf niemand (ver)wehren.


Lust und Begierde zu loben und ehren steckt in allen Menschen.


Magst auch das kleinste Ding wohl ehren: Eine Nadel kann einen Schneider ernähren.


Manchem stehen Ämter und Ehren an, wie einem Ochsen ein Sattel und einem Esel ein Bischofshut.


Mancher behängt einen Klotz mit Gold und Ehr, so er Glück hat.


Mancher Ehr an einem Ding sucht das ihm nur zum Spot reicht.


Mancher hat gut Glück zu Ehr, Reichtum und Gewalt hat aber dabei bös Geschrei und kein Lob.


Mancher ist mit Ehren beladen, wie ein Krebs mit Baumwoll.


Mancher nach Ehren stellt und doch in Schande fällt.


Man ehrt den Baum des Schattens wegen (um des Schatten willens).


Man ehrt den Pfennig, nicht den Mann, den sehe man durch einen Zaun nicht an.


Man ehrt oft einen wie einen Gott und verflucht ihn wie einen Teufel.


Man hält einen Hund in Ehren seines Herrn wegen.

Man muss oft einen Hund in Ehren halten um seines Herrn willen.


Man kann einem Menschen nichts Besseres wünschen als Gesundheit, Ehre und gute Nahrung.


Man kann mit Bettlern keine Ehre einlegen.

Mit Bettlern ist keine Ehr einzulegen.

Mit nackten Bettlern ist keine Ehr einzulegen.


Man kann sich sowohl also schämen, dass man Schande und Schaden hat; auch wohl also, das man Gnade und Ehre davon hat.


Man soll einem Menschen die Ehre neunmal verdecken.


Mäßigkeit beschützt Frauen Ehr.


Mit der Gabel ist's ein Ehr: Mit dem Löffel kriegt man mehr.


Mit Gedanken kann man niemand melden, mit Ehren kann man niemand schelten.


​Mit Gott und mit Ehren sich lassen genügen, ist der größte Reichtum.


Mit Verachtung der Ehre sucht man auch Ehre.

Mit Verachtung sucht man auch Ehre.


Mühe gebiert Ehre.


Nach Ehren soll man trachten in ehrlichen Sachen.


Nach Geld, Ehr und Gut, alle Welt ihr wehe tut.


​Nach Gott und Ehr steht mein Begehr.


Nichts veraltet eh'r denn Lob und Ehr.

Nichts altert eher, als Lob und Ehr.

Es ist nichts eher veraltet, denn Lob und Ehr.

Es veraltet kein Ding so bald, als Lob, Ehr und Wohltat.


Niemand mag auf lange Zeit große Ehre haben ohne Neid.

(Ein Vers aus Freidanks Bescheidenheit, Kapitel 24: „Vom Neide“.)


Nutz ohne Ehre, steht nicht zu loben.


Öftre Hochzeit hat nicht Ehre.


Ohne Arbeit wird selten einer reich mit Gott und Ehren.


Ohne Geld hat niemand Ehr.


Ohne Gut viel Ehr gilt nun nicht mehr.


Plumpe Leute tun niemand Ehre an.


Pracht, Gold und Ehr ist morgen oft nicht mehr.


Priester und Weiber soll man ehren.


Rat und Ehre gehören zusammen.


Reden bringt Ehr.


Rede wenig, denke mehr, Schwätzen bringt dir keine Ehr.

Rede wenig, denke mehr, vieles Schwätzen bringt nicht Ehr.


Reichtum ehret wohl seinen Herrn, es ist aber auch bisweilen ein schöner Teppich, der faule Wände bedeckt.


Reißt der Bund, so hat noch niemand eine Form der Abbitte erfunden, damit man Ehr und Gewissen verwahrt hätt.


Scham ist dem Alten eine Schande, dem Jungen eine Ehre.


Scheltworte sind keine Waffen, daraus ein ehrlicher Mann fechten soll.


​Schmälerung der Ehren tut manchem ehrlichen Mann wehe.


Schweig und leid, bös Gesellschaft meid, halt dich zu den Frommen, so wirst du Ehr bekommen.


Schwielen an den Händen hat mehr Ehre als ein goldener Ring (Diamantring) am Finger.

Schwiele an der Hand hat mehr Ehre denn (ein) goldener Ring am Finger.


Sei klug, lass große Herrn gewähren, willst du nicht Gut und Ehr entbehren.


Seine Sach ohne Vorsicht hat geendet, hat manchen an Gut und Ehr geschändet.


Sterben und Ehrabschneiden muss jedermann leiden.

Tod und Ehrabschneiden, muss ein jeder leiden (ein jeder Mensch muss leiden).


Stiehlt eine, so tut sie auch wider Ehr.


Streb nach Tugend und Ehren, so wird dein Preis und Gut sich mehren.


Teuer einkaufen, wenn die Ware wohlfeil ist und wohlfeil verkaufen, wenn die Ware teuer ist, macht mit Gott, Ehren und Gewissen reich.

Teuer einkaufen, wenn's wohlfeil, und wohlfeil verkaufen, wenn's teuer ist, macht mit Ehren reich.

(Erklärung zu diesem Sprichwort 1837 in der Sprichwörtersammlung von Wilhelm Körte, erzählt vom Juden Israel Jacob, gestorben am 11.11.1803 in Halberstadt: „Wie ich reich geworden bin? Davon bin ich reich geworden, dass ich die beste Ware immer um einen Groschen teurer eingekauft und um einen Groschen wohlfeiler verkauft habe, wie andre Leute.“ – wie das? – „So das: Wenn die Hasenfelle oder die Kalbsfelle oder die Ochsenfelle wohlfeil waren, bezahlte ich für die beste Ware gern einen Groschen mehr wie andere; wurden sie teuer, ließ ich sie gern um ebenso viel wohlfeiler. Hab' ich doch immer also die beste Ware bekommen und die beste Ware geliefert. Machte mir's doch großen Kredit bei denen, die verkauften so wohl, als bei denen die kauften. – Davon bin ich reich geworden!“  Ob diese Erklärung bei Körte wahr ist, darf mit Recht bezweifelt erden, da schon 1605 bei Petri dieses Sprichwort zu finden ist, in einer Zeit, in der Israel Jacob noch nicht gelebt hat. Trotzdem ist es ein Beispiel, nach dem sich heutige Geschäftsleute richten sollten, aber wohl meistens nicht tun. Heute werden meist die Kosten durch Entlassungen und schlechtere Qualität der Produkte gesenkt und die Preise mehr erhöht als notwendig, nur um die Gewinne auf Kosten anderer zu erhöhen.)


Treuer Rat allzeit in Ehren staht.


Treu, Lieb, Recht und Ehr, die sind verstorben alle vier.


Treu trägt in Ehren das Kränzlein.


Trink Wein mit Ehren und Vernunft, das du ihn könntest sittig heim tragen.


Tugend bringt Ehr.

Tugend bringt Ehr, Wollust*36 Herzeleid.


Tugend geht vor Ehr, Gut und Schön.


Tugend ist ein Ehrenkleid, drum spart es jedermann.


Tu niemand reden an seine Ehr, denn das Beweisen ist ganz schwer.


Übrige Ehr ist halbe Schande.


Um Ehre willen studiert man meist.


Um Ehre, Wollust*36 und Geld verkauft sich ein Mensch der Welt.


Um seine Ehre ists Gott zu tun.


Unehre an den Kindern erleben ist ärger denn der bittere Tod.


Ungewöhnliche Ehre hat betrogen oder will es noch tun.


Unrecht ist Recht und Untugend ist Tugend, Schande ist Ehre geworden in der Welt.


Veracht ist Weisheit, Zucht und Ehr, das nichts Gutes ist zu hoffen mehr.


Verachtung und Ehre verwüsten die Welt.


Verheißung, Gaben und Schenken tun mancher ihr Ehre kränken.


Verlorene Ehr kehrt nimmermehr.

Verlorne Ehr' kehrt nimmermehr.

Verloren Ehr kommt wieder nimmermehr.


Verräterischer Krieg hat keine Ehre.

(Bei diesem 500 Jahre alten Sprichwort fällt mir unwillkürlich die Annexion der Krim durch Putins Russland 2014 und Russlands Angriffs- und Eroberungskrieg ab 2022 gegen die Restukraine. Putin begann 2014 mit Verrat (als Touristen eingereiste russische Soldaten, die 2014 die Krim eroberten) und der russische Krieg, nur weil Putin die Ukraine haben will. Diese Kriege sind Kriegsverbrechen und haben nichts mit Ehre für Russland oder Putin zu tun.)


Verzagter Mann kam mit Ehren nie vom Plan.

Ein verzagter Mann kam mit Ehren nie vom Plan.


Viel Demütige fliehen scheinbar die Ehre, wünschen aber nichts mehr, als dass man sie damit jage.


Viel Feind, viel Ehr.

(Auch in Verbindung mit weiterem Text.)


Viel Leute, viel Beute; viel Feind, viel Ehr.


Viel Wehr, viel Ehr.


Vier Dinge werden jetzt hoch geehrt in der Welt: reiche Torheit, unweiser Gewalt, arge List, unverschämter Frevel.

(Dieses über 500 Jahre alte Sprichwort zeigt, trotz der sogenannten technischen Entwicklung und des Fortschritts hat sich moralisch und gesellschaftlich im Zusammenleben der Menschen und Völker nicht viel geändert. Alles beim Alten, nur mit modernen Mitteln und Waffen.)


Vier Stück, die Zeit, ein Wort, die Ehr und Jugend fort, man nimmer wieder find, wenn sie verloren sind.


Vorwitz verführt Jung und Alt, bringt viele um Ehre, Gesundheit und Leben.

Wächst das die Ehre spannenlang, wächst die Torheit ellenlang.

(Erklärung dazu bei Körte 1837: „Ehren und Würden ändern die Sitten nicht, sondern enthüllen sie nur. Nur Wenige haben Charakter genug, sich in der Niedrigkeit zu zeigen, wie sie sind; Würden aber entkleiden sie der Scham und Scheu, sodass sie sich dann ganz so roh zeigen, wie sie sind.“)


Wahrheit besteht allzeit mit Ehren.


Wahrheit ehrt man durch alle Lande.


Wahrheit ist eine Ehre bei jedermann.


Wahrheit, Recht, Redlichkeit und Ehr, Treu, Scham und Zucht nichts gelten mehr.


Was dem Vater Ehr gewinnt und Gold, dem sind die Weiber selten hold.


Was einem an seine Ehre tritt, das pflegt man gern zu verhüten oder abzulehnen.


Was Gott mit Ehren und guten Gewissen geit, das gedeiht.


Was hilft mir Ehre, wenn ich kein Geld hab?


Was hilft mir Gold bei Schand und Unehr.


Was man zu Ehren erspart, das führt der Teufel sonst hin.

Was man zu Ehren erspart, führt der Teufel oft dahin.

Was man erspart zu Ehr'n und Gewinn, das führt der Teufel sonsten hin!

Was man zum Ehren erspart, das führt der Teufel weg.


Was man zum Ehren erspart, das wird dem Dieb verwahrt.


Was man zu Unehren schändlich vertut, da kräht nimmermehr kein Hahn nach.


Was nach der Natur geschieht und ehrbar ist, das ist auch nützlich.


Weiber schlagen gibt schlechte Ehre.


Wein, Ehr, auch Geld und Gut, verkehren der Weisen Mut.


Weisheit hat ihr absehen auf Nutz und Ehrbarkeit der Witz allein auf Nutzbarkeit.


Welchen Knecht man ehrt, der widerspricht oft seinem Herrn.


Welcher ein weibisch Leben führt, demselben nicht viel Ehr gebührt.


Weltliche Ehre ist ein lediger Wahn.


Weltliche Ehre ist vergänglich.


Wem Dreck wohl gefällt, der ist nicht Ehren wert.


Wem Gott ein ehrlich Weib beschert, mit Tugend, Glaub und Zucht verehrt, der hat den schönsten Schatz auf Erd.


Wenig reden, doch wohl bedacht, hat manchem Nutz und Ehr gebracht.


Der Teufel weiß wohl, wenn er in seiner Gestalt wollt gehen, dass jedermann den Schwefel würde kennen und fliehen, drum hängt er einen ehrbaren Mantel um sich, so kennt man ihn nicht.


Wenn die Ehre einen Riss bekommt, so klafft sie (steht sie jedem offen).


Wenn die Fahnen fliegen im Feld, zum Unfriede in aller Welt, so ist Hoffart ein Ehr' und sonst nimmermehr.


Wenn die höheren, die geringeren neben sich setzen oder ihnen mehr Ehre antun, als sich gebührt, so müssen sie ihnen Geld oder Vorteil geben.


Wenn ein Herr ein Bein der Ehre, Gelds und Ansehens in Händen trägt, so hat er viele Fuchsschwänzer.

(Fuchsschwänzer werden mancherorts auch Heuchelmaul, Federleser, Pflaumenstreicher oder Ohrenbläser genannt. Es sind Heuchler und Schmeichler, die anderen heuchlerisch nach dem Munde reden, um bei passender Gelegenheit zum eigenen Vorteil die anderen übervorteilen, betrügen und ausnehmen zu können.)


Wenn ein junger Mensch gern mit ehrbaren Alten umgeht, von dem ist gute Hoffnung.


Wenn ein Reich soll zu Trümmern gehen, so hilft weder Ehr noch Knopf.


Wenn ein Weib ihr Ehre selbst nicht bewahren will, wer will sie ihr denn bewahren?


Wenn mancher Mann wüsste, wer mancher Mann wäre, tät` mancher Mann manchem Mann manchmal mehr Ehre.

Wenn mancher Mann wüsste, wer mancher Mann wär, so täte wohl mancher Mann manchem mehr Ehr.

Wenn mancher wüsste, wer mancher wär, er tät ihm größer Gunst und Ehr.


Wenn man Ehr lässt Ehr sein und Tugend mit Ehr lohnt und hält Schand für Schand, so gehts und stehts recht in der Welt.


Wenn man einem mehr Ehre antut, als sich gebührt, so ists Spott oder Betrug.


Wenn Saufen eine Ehr ist, ist Speien keine Schande.

Wem Trinken ein' Ehre ist, dem ist Speien keine Schande.

Wo Trinken eine Ehr ist, da ist Speien keine Schande.


Wer anderer Ehre kränkt, ist selten an seiner Ehre gesund.


Wer Armut nicht ehrt, ist der Armut nicht wert.


Wer beim angezündeten Feuer zuerst Wasser zuträgt und löschen hilft, der ist Danks und Verehrungs wert.


Wer betrügen und finanzen kann, der ist ein weltgeschickter Mann und kommt zu Ehr und Gut, dazu ihn Schalkheit fördern tut.


Wer das Alter ehrt, der wird alt.


Wer das Kleine nicht ehrt, ist des Großen nicht wert.


Wer den Ehrenberg ersteigt und die Leiter nicht nachzieht, dem treten sie leicht die Schuh' aus.

Wer den Ehrenberg erstiegen hat und die Leiter nicht nach sich zieht, dem können die Schuhe leicht ausgetreten werden.

Wer den Ehrenberg erstiegen hat, der hat nichts übrig, als das er wieder herabsteigt.


Wer den Groschen nicht ehrt wie den Gulden*13, kommt bald zu Schulden.


Wer den Heller*17 nicht ehrt, ist des Talers*34 (Guldens*13) nicht wert.

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers*34 nicht wert.

(Heute müsste das Sprichwort „Wer den Cent nicht ehrt, ist des Euros nicht wert“ heißen. Das bedeutet, wer kleine Geldbeträge nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkt, wird nie größere Summen erwerben. Viele kleine Teile ergeben später ein großes Teil. Manche sind schon mit Bruchteilen von Prozenten, die andere unbeachtet ließen, reich geworden.)


Wer die Ehre liebt, verachtet seinen Leib.


Wer die Ehre und das Gehör hat, der ist leicht klug genug.


Wer die Ehre verachtet, tötet den Neid.


Wer die Eltern ehrt, den ehrt Gott wieder.


Wer die Zeit ehrt, den ehrt sie wieder.


Wer Ehre begehrt und nicht Süß und Sauer, Gutes und Böses überwinden kann, der kommt nicht dazu.


Wer Ehre schwächt, der wird geschwächt.


Wer Ehre sucht mit Pracht und Hoffart, der find sie nicht.


Wer Ehre und Ruhm veracht, dem wird rechte Ehre nachlaufen.


Wer Ehre verdient, hat sie nicht, und wer sie hat, verdient sie nicht.

Der die Ehre verdient, der hat sie nicht, der sie hat, der verdient sie nicht.


Wer einen liebt, der ehrt auch seinen Hund.


Wer Geld hat, der kriegt wohl Ehre.


Wer gern viel Ehre hätte, dem wird sie selten zuteil.


Wer Gold und Geld in Ehren hat, den bringen sie wieder zu Ehren.


Wer Gott ehret, den ehret er wider: Wer Gott verachtet, der wird wider verachtet.


Wer Gott liebt, der ehrt auch seine Boten.


Wer große Ehre will haben, der muss auch große Sorge haben.


Wer Gut hat, der hat auch Ehre. 


Wer hoch in Ehren schwebt, in Gefahr und Sorgen lebt.


Wer in sein eigen Nest hofiert, der ist nicht Ehren wert. Er liegt im Dreck wie der Wiedehopf.


Wer in Unehren gezeugt ist, bricht gern wieder die Ehe.


Wer keiner Ehre nach strebt, derselb einer Sau gleich lebt.


Wer Kopf hat, der hat ein Ehrenamt.


Wer Leute zu Ehren ladet, der soll der Ehren nicht vergessen.


Wer mich nicht ehren will, lasse mich ungelästert.

Wer mich nicht will ehren, der lass mich auch ungelästert.


Wer mit Narren viel umgeht, der hat weder Ehr noch Ruhm.


Wer mit seinen Augen, Ehr und Glauben scherzen lässt, der wird bald blind, ehrlos und verdammt.


Wer mit Soldaten will Ehr erjagen, muss sie wohl zahlen und tüchtig plagen.


Wer nicht danach fragt, ob er in guten oder bösen Ruf und Namen ist, der acht keiner Ehr noch Ehrbarkeit.


Wer nur Geschlechts wegen Ehr' (Lob) begehrt, derselbe ist keines Lobes wert.


Wer prasst und geizt aus leichtem Mut, der kommt gar bald um Ehr und Gut.


Wer Priester, Weib und Alter nicht in Ehren hat, der schändet Gott.


Wer recht zu Ehren kommen will, der meng sich nicht in alle Spiel.


Wer Ruhm und Ehre begehrt, der such sie durch Tugend und ehrlichen Taten, nicht durch böse Händel*14.


Wer Ruhm und Ehre will recht erjagen, der muss viel Gefahr und Unfall wagen.


Wer's Alter nicht ehrt, ist des Alters nicht wert.

(Das bedeutet, wenn die jüngere Hälfte der Menschen der älteren Hälfte ihren erarbeiteten Besitz streitig macht oder missgönnt, mit dem Hinweis auf eigene Armut im Alter, können die Jüngeren mit Recht keinen Wohlstand im eigenen Alter erwarten. Nur wer in jungen Jahren das Alter respektiert, kann später selbst Respekt und Auskommen erwarten. Man sollte sich nicht auf düstere Zukunftsprognosen für die nächsten 50 Jahre verlassen, sondern lieber einmal die nicht eingetretenen Vorhersagen von vor 50 Jahre einmal genauer ansehen. Die nicht genannten Fakten und Interessen hinter vordergründig plausiblen Prognosen lassen oft ganz andere Schlussfolgerungen zu.)


Wer Schönheit liebt und Ehr' nicht acht, der hat sein Glück nicht wohl betracht.


Wer seine Ehre zum Pfande setzt, dem ist übel (schlimm zu) borgen.


Wer seine Kleider in Ehren hält, den halten sie wieder in Ehren.


Wer sein Weib in Ehren hält, der ehrt sich selbst.


Wer sich aller Ehr erwogen hat, der erwürgt nicht bald an einer Lüge.


Wer sich aller Ehr getröstet hat, der ist aller Scham frei.


Wer sich der Schande rühmt, ist nicht der Ehre wert (Ehren wert).


Wer sich lobt alleine, dess Ehre ist gar kleine.

Wer sich lobt alleine, dess Ehre ist leider kleine.


Wer sich selbst oder einen anderen recht erkennen will, der muss vorher alle Glücksschminke voraus aber Ehre und Reichtum abwischen.


Wer Töchter hat, in Sorgen staht, wie sie mit Ehren verheiratet werden.


Wer Tugend ehrt, ist Ehren wert.


Wer Tugend sät, erntet Ehre.


Wer Vater und Mutter ehrt, der lebt lang.


Wer will nach Ehr und Tugend stahn, muss sich Arbeit nicht verdrießen lahn.

(Manche Worte in Sprichwörtern werden absichtlich falsch geschrieben, damit ein Reim entstehen kann: stahn = stehen, lahn = lassen.)


Wer wohl schweigen kann, da wird Ehre draus.


Wer zu Ehren geht, soll sich der Ehren gemäß verhalten.


Wer zu Ehren kommen will, muss zuvor leiden.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 18, 12)


Wes kann sich ein Weib sich rühmen mehr, wenn sie verloren hat Zucht und Ehr.


Wes man Ehre hat, das darf man sich nicht schämen.


Wie der Herr, so ist seine Ehre.


Wie einer seine Eltern ehrt, so ehren ihn seine Kinder wieder.


Wie jedermann geartet sei, spürt man in Ehren und Ämtern frei.


Wie man Gott ehrt, so ehrt er einen wieder.


Wie soll der jemand ehren, der nicht weiß, was Ehre ist?


Willst du Ehre davon tragen, so musst du den Hals dran wagen.


Wo aber keine Ehre ist, da ist auch eitel Schande.


Wo Adel und Ehr beisammen sind, dabei geht Ehr aus und ein.


Wo Ehre im Herzen ist, da bricht oder geht Ehre heraus.

(Christoph Lehmann schreibt fast 30 Jahr später 1630 in seine Sprichwörtersammlung (Seite 153, Nr. 9): „Wo Ehre inwendig ist, da gehts wieder aus, wo nichts innen ist, da darf man nicht aufs außer'n warten.“)


Wo Ehre ist, da ist auch Scham.


Wo es an Geld mangelt, da ist Kunst, Ehr und Weisheit umsonst.


Wo Furcht, da Ehre.

Wo Furcht ist, da ist auch Ehre.

Wo Furcht oder Zwang ist, da ist auch Ehre.

Wo Zwang ist, da ist auch Ehr. 


Wo Furcht, da Scham; wo Scham, da Ehre.


Wo Geld ist, da ist auch Ehre.


Wohl dem, der mit Ehren mag alt sein.


Wohl dem, der sich mit Ehren am eigenen Herd mag nähren.


Wohl dem, der sich mit Gott und Ehren ohne großer Herrn Dienst kann nähren.


Wohlfeil Brot soll man zur Not in großen Ehren aufheben.


Wo kein bezwang, da ist keine Ehre.


Wo keine Ehre ist, muss man Geld in die Lücken stellen.


Wo keine Scham, ist auch keine Ehre.

Wo keine Scham oder Strafe ist, da ist keine Ehre.


Wo keine Strafe, da keine Zucht, wo keine Zucht, da keine Ehre, wo keine Ehre, da ist kein Gutes mehr.