Skip to main content
Über 28.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

Deutsche Sprichwörter

Kategorie Gift


Als Gift wird ein Stoff bezeichnet, der Lebewesen durch Eindringen in ihren Organismus ab einer bestimmten, geringen Menge (Dosis) über den Stoffwechsel einen Schaden zufügen kann. Je nach Menge können auch sonst harmlose tägliche Stoffe giftig wirken. Mit der Zunahme der Menge eines Wirkstoffes steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Gesundheitsschädigungen durch eine Vergiftung auftreten. Selbst einige lebensnotwendige Vitamine und Spurenelement, die als Nahrungsergänzungsmittel ungeprüft millionenfach eingenommen werden, bewirkten schon akute Schädigungen. Auch die Annahme, unter einem Grenzwert wären Giftstoffe unbedenklich, stimmt bei vielen Substanzen nicht. Verschiedene Gifte kombiniert und Giftcocktails sind oft giftiger als die Einzelsubstanzen.

 Neben den Giften, die notgedrungen mit der Nahrung aufgenommen werden, haben viele Tiere, Pflanzen und andere Organismen bis zu den Einzeller ihre speziellen eigenen Gifte zum Angriff und zur Verteidigung. Viele bekannte Gifte wie Nikotin, Alkohol, Rauschgifte und synthetische Drogen werden trotz bekannter Gefahren bewusst konsumiert. Andere wie Giftpilze oder verdorbene und verschimmelt Lebensmittel führen immer wieder zu Vergiftungen, teilweise mit Todesfolge.


Quelle:    https://de.wikipedia.org/wiki/Gift

Weiter Informationen: www.chemie.de/lexikon/Gift.html

                                  www.mdr.de/wissen/naturwissenschaften-technik/gift-ueberall-in-der-natur-100.html


Liste der Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und Schweiz

vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit:  www.bvl.bund.de/DE/ . . . /lm_LMVergiftung_giftnotrufzentralen_node.html


Neben Gift in deutschen Sprichwörtern gibt es etliche mit tödlichem Gift, mit vergiften oder nur mit giftig. Giftige Schlangen und Spinnen und das zur Rettung notwendige Gegengift fehlen ebenso wenig, wie die von einigen erhoffte Mitgift. In dieser Mitgift ist noch die frühere Bedeutung von Geschenk oder Gabe enthalten, die in den deutschen Sprichwörtern weitgehend verloren ging. Dafür sind aber öfters die Galle und und böse Zungen zu finden, die ihr Gift versprühen. Schon Paracelsus soll im 16. Jahrhundert gesagt haben: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“ So sollte man mit den deutschen Sprichwörtern verfahren, in Maßen dosiert an der richtigen Stelle bewirken sie manchmal Wunder, zu viele zur unrechten Zeit können sie wie Gift wirken.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 


Gift in deutschen Sprichwörtern:

Alle irdischen Dinge sind vergiftet.


Alle Laster all, bringen mit sich Gift und Gall'.


Aus irdenen Krügen trinkt man selten Gift.


Das Gift ist ihm benommen.


Dem Feind mit Gift nachstellen ist (auch) unehrlich.


Den Argwohn fliehe wie das Gift, weil er gar oft die Unschuld trifft.


Des Heuchlers Red sind Gift und Gall, hüte dich, sonst bringt er dich in großen Unfall. 


Die den Fürsten verführen, vergiften den Brunnen des Landes.


Die giftigsten Zeitlosen sind bei Hofe.


Die Spinne saugt aus der Blume das Gift so gut, als die Biene den Honig.

Die Spinne saugt Gift, die Biene Honig aus allen Blumen.

Eine Spinne saugt Gift, da ein Bienlein eitel Honig find.


Die Sünde ist von Natur ein Gift der Seele, eine Angel des Todes und ein Brandschein des Zorn Gottes.


Drei Dinge mehr denn Gift schädlich sind: böser Gesell, arg Weib und falscher Freund.

Ein böser Gesell, ein arg Weib und falscher Freund sind drei schädliche Dinge und böser als Gift.


Darauf kannst du Gift nehmen.

Du kannst Gift darauf nehmen.

(Das bedeutet, man kann sich nach Worten des anderen sicher darauf verlassen.)


Ein bös Weib, ein Schlangengift.


Eine falsche Zunge ist ein starkes Gift.


Einem alten Mann ist ein junges Weib ein tödliches Gift.

Es gibt kein tödlicher Gift, denn einem Alten ein junges Weib.

Es ist kein tödlicher Gift, dann einem Alten ein junges Weib.

Kein tödlicher Gift, denn einem Alten ein junges Weib.

(Sebastian Franck erklärt 1541 dies Sprichwort mit: „Es weibt ihm einer ebenso bald den Hals ab, als das er ihn absauft.“ Das bedeutet, eine junge Frau ist für alte Männer oft zu anspruchsvoll und überfordert seine körperliche Leistungsfähigkeit.)


Ein giftiger Verleumder ist ein dreifacher Totschläger, er tötet, den er verleumdet, und den, der es hört und tötet sich selbst auch.


Ein giftig Herz und böse Zunge verdirbt alle Richtigkeit und Einigkeit.


Ein gläubiges Gebet ist ein köstlich Rauchwerk das alle Teufel und Gift vertreibt.


Ein guter Name, die schönste Mitgift.


Ein junges Weib ist ein subtiles Gift für einen alten Mann.


Ein Schmeichler hat eine vergiftete Zunge.


Ein schön und unzüchtig Weib ist wie ein Wein mit tödlichem Gift vermischt.


Ein wildes Tier ein Verleumder ist, ein Schmeichler wie ein zahmes beißt, doch beider Biss gleich giftig ist.


Eitel Honigrede ist (sind) nicht ohne Gift.

  

Es brennt wie Gift.


Es kann einer auf eine Stunde ein giftig oder spitzig Wort hören, dass er in vielen Jahren nicht kann wieder loswerden.


Feindes Gab ist Gift oder Schad.


Fließendes Wasser führt kein Gift.

(Ein mehrere Hundert Jahre altes Sprichwort, das spätestens seit dem 20. Jahrhundert nicht mehr stimmt. Seit der großflächigen Industrialisierung wurden und werden die Abwässer einfach in die Flüsse geleitet, und sind damit lange noch nicht weg. Ökologisch umgekippte und tote Flüsse sind die Folge. Selbst aus vielen kleinen Haushalten werden auch heute noch vielfach Verschmutzungen, Mikroplastik und Medikamentenrückstände (Gifte, Antibiotika und Hormone) in Bäche und Flüsse geleitet. In vielen Ländern, auch in Europa, fehlen funktionsfähige Kläranlagen.)


Friede ohne Wahrheit ist nur Gift.


Furcht ist ein Tyrann, destilliert alles Gut zu Gift, glaubt nichts was gut und wohlgemeint.


Gelehrt sein ohne Gottesfurcht ist Galle und Gift.


Gewinn auf dem Spiel ist ein süßes Gift.


Gift findet man nicht in armer Leute Küchen.


Giftig Verleumder tut frommen Herzen wehe und geht durch Mark und Bein.


Gift und Feuer im Busen tragen bringt reuen.


Gift wirkt nicht in Gift.


Gift wird oft unter Honig gemischt.


Gute Wort aus falschem Herzen sind nichts den Gift und Schmerzen.


Harren ist des Zornes Gegengift.


Heuchler haben einen vergifteten Atem.


Honig im Mund, Gift im Herzen.

  

Horcher und Laurer sind des Friedens und der Einigkeit Gift und Pestilenz.


Hurenliebe ist wie ein Schermesser und Gift, welche das Herz vergiftet und Leib und Seele ins Verderben bringt.


Hurenliebe macht Sorge und ist ein tödlich Gift.


Innerliches Gift ist schädlicher denn das auswändige an der Haut.


Kein Gift so tödlich, dass nicht eine Arznei finde.


Kein Honig ohne Gift.


Kein Mensch nicht ist, der glauben kann, was Wein für Schaden richtet an; zu viel getrunken, sagt die Schrift, bald sich verkehrt in tödlich Gift.


Liebe trägt ihr Gegengift bei sich.


Man hat ihm das Gift schon genommen.


Mit Honig schmiert man das Gift.


Mit etwas weißem Brot willst du das verbogene Gift eingeben.


Nach Fisch Milch ist ein Gift.

   

Neid, Hoffart, Geiz und Zorn sind vier giftige Friedensfeinde.


Schmeichlers Biss ist giftig.


Sünde ist ein grausamer mächtiger Tyrann, dem kein Mensch widerstehen kann, er sei denn ein Sündengift und Mörder.


Süße Worte sind selten ohne Gift.


Unordnung zerstört die Ordnung und ist ihr Gift.


Unter schönen Mauern nisten giftige Schlangen.

Unter süssem Honig ist oft das schädlichste Gift versteckt.


Verdacht ist der Freundschaft Gift.

Vergiftete Kirschen bringen einen Herzog um.

(Dies Sprichwort entstand im Jahre 1291, in welchem Herzog Friedrich, Sohn des Markgrafen Dietrich des Weisen, auf dem Schlosse Hirsenstein an der Elbe an vergifteten Kirschen starb.)


Verräter braucht man, wie dass Gift in Nöten.


Viel borgen ist des Erbes Gift.


Völlerei ist ein schmeichelnder Teufel, süßes Gift und liebliche Sünde.


Vor Gift kann man sich hüten, nicht vor Schmeichlern.


Was kann die Rose dazu, dass ihr süsser Honig der Spinnen zu Gift wird.

Wer den Skorpion drückt, der hat das Gift zum Lohn.


Wer der Padde den Kopf abbeißt, getröstet sich des Giftes.

(Padde = älterer Name für die Erdkröte, an deren Hinterseite sich paarige Drüsen befinden, die Hautgifte zur Abwehr von Fressfeinden enthalten.)


Wer eine Schlange aufzieht, dem wird mit Gift gelohnt.


Wer eine Schlange im Busen ernährt, der wird mit Gift belohnt.


Wer keinen Kalk hat, muss mit Gift (Lehm, Dreck) mauern.


Wien ist entweder windig oder giftig.


Willst du Gift meiden, so setze dich zu keiner Schlange.


Wohlfeil Brot vergiftet die Wucherer.


Zucker Worte sind nicht ohne Gift.


Zu viel getrunken ist ein tödlich Gift.