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Über 27.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit W

Deutsche Sprichwörter mit W


Über 27.000 deutsche Sprichwörter


Wer A sagt, muss auch B sagen.


Es gibt unzählige deutsche Sprichwörter, keiner kennt sie alle. Die meisten bekannten alten Sprichwörter verzeichnet 1846 Karl Simrock mit 12396 in seiner Sammlung (die er größtenteils von Körte, Braun und anderen abgeschrieben hat). Die meisten anderen Sammler listen weniger auf. Einige wie Friedrich Peters (Petri) (1549-1617) mit ca. 20.000 in seinem Buch „Der Teutschen Weissheit“ im Jahr 1605 mehr. Die meisten „Sprichwörter“ stehen, wie sich der Autor Karl Friedrich Wilhelm Wander selbst rühmt in seinem „Deutschen Sprichwörter Lexikon“ mit 5 Bänden aus den Jahren 1867 bis 1880. Dazu erfindet er Tausende Sprüche selbst, vermischt mit weiteren Tausenden aus fremden Ländern, Zitaten und bis zu 30-facher, etwas veränderter Mehrfachnennung desselben. Vielfach veränderte Wander auch den Wortlaut gegenüber seinen Quellen. Als Primärquelle ist Wander deshalb ungeeignet.


Trotz dieser Vielzahl von deutschen Sprichwörtern sind den meisten Menschen nur verhältnismäßig wenige auf Anhieb bekannt. Ein Sprichwort kennen wohl die meisten, aber nicht alle die frühere Bedeutung:



Wer A sagt, muss auch B sagen.


Die Erklärung des Sprichworts, wie sie fast überall zu finden ist und auch verständlich und plausibel klingt: Wer eine Sache anfängt, sollte sie auch weiterführen und vollenden, auch wenn dabei Schwierigkeiten auftauchen; wer etwas verspricht, sollte das Versprechen einlösen. Als Herkunft wird oft das Alphabet mit „A“ als ersten Buchstaben genannt, dem logischerweise das „B“ folgt.


Klingt alles logisch und einleuchtend und ist deshalb weit verbreitet, aber leider nicht zutreffend, auch wenn es bei https://de.wiktionary.org oder Duden oder an vielen anderen Stellen so steht, ist es falsch. Viele gebrauchen es zwar mit der obigen Bedeutung, es ist aber nicht die ursprüngliche Bedeutung und korrekte Herkunft. Wie bei anderen Sprichwörtern hat sich das Verständnis zur Bedeutung verändert, weil die alten Voraussetzungen zur Entstehung sich veränderten und vergessen wurden.


Eine andere Erklärung zur Herkunft bezieht sich auf die 43 Kilometer lange Münstersche Aa, einem linken Nebenfluss der Ems, der durch Münster fließt. Die Münstersche Aa soll früher angeblich als dreckigster Fluss Deutschlands bekannt gewesen sein. Daher soll das Sprichwort in Mundart entstanden sein: „Wer d’ Aa seiht, muß ooch Bäh säggen.“ (Wer die Aa sieht, muss auch Bäh sagen, um sein Missfallen auszudrücken.) Auch diese Erklärung ist falsch.


Die richtige Erklärung: Das Sprichwort stammt aus dem alten Deutschen Rechtswesen. Wie früher oft üblich gab es keine Gesetzbücher wie heute. Vielfach wurden gängige Rechtsregeln in Sprichwörtern festgehalten.

Belegt ist die Erklärung in dem Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“, gesammelt und erklärt von Eduard Graf und Mathias Dietherr, unter Mitwirkung der Professoren J.C. Bluntschli und K. Maurer aus dem Jahr 1864 auf den Seiten 438 bis 441:

Bei Gerichtsverfahren wurde früher der Ankläger „Ansager oder Asager genannt. Der Beklagte musste sich vor dem Gericht rechtfertigen und war zum Antworten verpflichtet. Das Antworten hieß vor Gericht „besagen“. Wenn der Angeklagte vor Prozessende eine Widerklage gegen seinen Ankläger erhob, war dasselbe Gericht zuständig. Somit war der Ankläger (der Asager) verpflichtet auf die Widerklage zu antworten (besagen), der Rechtsgrundsatz hieß also: Wer ansagt, muss auch besagen. Daraus entstand das Wortspiel: Wer A sagt, muss auch B sagen.


Zum gleichen Schluss kommt Hillebrand 1858 im Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ auf Seite 220: „Dem Beklagten gestattet das gemeine Recht bei demselben Gericht, wo der betreffende Prozeß anhängig ist, Gegenforderungen in Klagform vorzubringen, wenn jenes auch nicht das Forum des Klägers sein sollte.“ und bezieht sich dabei auf das Sprichwort.„Wer A sagt, muss auch B sagen“


Vergleichbare Sprichwörter mit der gleichen Bedeutung:

Wo der Mann klagt, da muss er auch antworten.

Wo der Mann Recht fordert, da soll er auch Recht nehmen.


In Bertolt Brechts Stück „Der Jasager und der Neinsager“ von 1930 wird zitiert: „Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, das A falsch war.“ Wenn ein Kläger seine Klage zurückzieht, weil er sie als falsch erkennt, hat Berthold Brecht mit dieser Aussage recht, dann ist die Widerklage gegenstandslos und man braucht kein B mehr zu sagen.


Es gibt weiter die Rechtssprichwörtersammlung von Johann Friedrich Eisenhart aus dem Jahr 1822, der das Sprichwort dahin gehend auslegte, das bei Verträgen alle Vertragspartner dazu verpflichtete, nicht nur den ersten Teil zu akzeptieren, sondern auch alle daraus verbundenen und resultierenden Folgen. Eine Erklärung, wie es zur Bildung des Sprichworts mit A und B kam, liefert er nicht. Eisenhart war ein ehemaliger Braunschweiger Hofrat und Lehrer der Rechte in Helmstedt und sammelte alleine Sprichwörter. Eduard Graf und Mathias Dietherr wurden vom bayrischen König Maximilian II unterstützt und zum Buch veranlasst. Sie stellten das Recht in ihren Fokus und holten sich Hilfe durch sachkundige Professoren und werden auch durch Hillebrand bestätigt, was ihre Ausführungen glaubhaft macht.



Auf dieser Seite befinden sich viele weitere deutsche Sprichwörter mit W, und auf über 70 anderen Seiten über 27.000 von A bis Z, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresseauf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter von Wer a bis Wer da

  

Wer akzeptiert, muss bezahlen.

Wer alle Bücher ausführt, wird gar leicht verführt.

Wer alle Büsche scheut, kommt selten zu Holze.

Wer alle Dinge überwinden kann, soll Zorn Hass, Neid auch fahren lan.

Wer alle Dinge verfechten will, darf das Schwert nimmer einstecken.
Wer alle Dinge verfechten will, der muss nimmer kein Schwert einstecken.

Wer alle Dinge will wissen, der wird auch oft beschissen.
(beschissen = betrogen, übervorteilt, verunglimpft, verdreckt)

Wer alle Dinge wüsste, der täte darnach.

Wer alle Dinge wüst, der tut nimmer Unrecht.

Wer alle Dinge wüsste, würde bald reich.
Wer alle Dinge zuvor wüste, der wird bald reich.
Wer alles vorher wüsste, würde bald reich.
Wer alle Dinge zuvor wüste, würde vor der Zeit reich werden.

Wer alle Eier unter eine Henne legt, kann sie leicht alle stinkend finden.

Wer alle Gefahr fürchtet, der darf nicht aufs Meer kommen, er bleibt hinterm Ofen.

Wer alle Gefahr will erwiegen, der bleibt hinterm Ofen liegen.
(Das bedeutet, wer alle nur möglichen Gefahren, die etwas haben könnte, in betracht zieht, der braucht mit keiner Sache erst anfangen. Alles hat ein Risiko, man muss sie nur richtig bewerten und entsprechende Vorkehrungen treffen.)

Wer allein den Menschen will gefallen, der ist in Gottes missfallen.

Wer allein Mahlzeit hält, der hat einen Imbiss wie ein Pferd.

Wer allein nach Lust studiert, der wird nimmer reich: Wer mit Unlust studiert, der wird nimmer gelehrt.

Wer allein schläft, bleibt lange kalt, zwei wärmen sich einander bald.

Wer allein zankt, zankt nicht lange.


Wer alle Löcher vermacht, fängt am wenigsten; denn er stopft wohl auch die Löcher zu, durch die die Fische hereinkommen.

Wer alle Löcher will stopfen, der stopft sobald die zu, so nutzen, als die schaden.

Wer alle Löcher will verstopfen, den soll man mit der Peitsche klopfen.

Wer allen dienen will, kommt immer am schlimmsten weg.

Wer allen dient, macht sich keinem verbindlich.

Wer allen genügen kann, der lösche mich aus und schreibe sich an.

Wer allen Heiligen dient, der dient niemand.

(Lehmann fügt 1630 „einer Kommune“ (in Klammern gesetzt) hinzu.)


Wer allen Heiligen dient, der hat viel Herren und wenig Lohn.

Wer alle Prügel aufliest, bekommt bald den Arm voll.

Wer aller guten Montag auswartet, dem nistet kein Storch auf seinem Dach.

Wer allerlei Holz aufliest, hat bald einen Arm voll.

Wer aller Leute Stichblatt ist, kann gut parieren.

Wer allermeist gibt, hat allermeist recht.
(Ein Prinzip, das man auch Bestechung nennen könnte.)

Wer aller Narren Meinung in göttlichen Sachen vor der Zeit wissen will, der wird gewiss ein Narr.

Wer alles bedenkt bei der Zeit, der sattelt, ehe er reit.

Wer alles Böse rechen wollte, der wird nimmer still sitzen.
Wer alles will verfechten, der hat gar viel zu rechten.
Wer alles will verfechten, hat allezeit zu rechten.
(Das Sprichwort: „Wer alles will verfechten, der hat gar viel zu rechten.“ steht bei Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon gleichlautend gleich zwei Mal: Das 1. Mal unter Alles. Nr. 46 ohne Quellenangabe, das zweite Mal unter Verfechten Nr. 2 mit zwei falschen Quellenangaben: Simrock Nr. 10844 und Körte Nr. 6233. Unter den von Wander angegebenen Stellen steht: „Wer alles will verfechten, hat allezeit zu rechten.“ Diese Version fehlt bei Wander. Die richtige Quelle ist dagegen bei Simrock unter Nr. 145 zu finden.)

Wer alles haben will, was die Augen sehen, der heißt Seltenreich.

Wer alles lobt, hat nichts gelobt.

Wer alles nach seinem Kopf will regieren, der setzt sich neben Gottes Stuhl.

Wer alle spitzen Worte rächen will, der stürzt sich vom hohen Stand oder kommt nicht dazu.

Wer alles sagt, was er will, muss oft hören, was er nicht will.

Wer alle Stauden flieht, kommt nie in einen Wald.
Wer alle Stauden flieht, kommt nimmer in kein Wald.
Wer alle Stauden flieht, kommt nimmermehr in kein Holz.
Wer alle Stauden will fliehen, der kommt nimmermehr in keinen Wald.
Wer alle Stauden will fliehen, kommt nie in Wald.
Wer alle Stauden will fliehen, kommt in keinen Wald.
Wer die Stauden flieht, kommt nicht in den Wald.
Wer alle Stauden fürcht, der kommt nicht in Wald.
Der kommt nimmer in den Wald, der jeden Strauch fürchtet.

Wer alles verfechten will, darf nie das Schwert einstecken.
Wer alles will verfechten, wird den Degen langsam in die Scheide bringen.

Wer alles will, bekommt nichts.

Wer alles will rächen, die Kraft wird ihm gebrechen.

Wer alles will so genau bedenken und sich mit vielen Sorgen kränken, der wird damit nichts mehr erwerben, als dass er muss mit Trauern sterben.

Wer alles will zu Bolzen drehen, der tut oft den größten Schaden.

Wer alles wissen will, weiß gewöhnlich nichts.

Wer alles zum ärgsten kehrt, dem ist gewiss ein Unglück beschert.

Wer alles zum Besten auslegt, der mach ihm viel Freud oder viel Freund.

Wer alle Tage feiert, fragt nicht nach dem Sonntag.

Wer alle Tage Kuchen isst, sehnt sich nach Brot.
(Dieser Spruch taucht erstmalig 1870 im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander unter dem Stichwort Kuchen Nr. 34 ohne Quellenangabe auf. Wahrscheinlich hat Wander den Spruch selbst als seine Variation des russischen Sprichworts „Der Kuchenbäcker isst Brot am liebsten.“ produziert, den er als Kommentar anmerkt. Heute ist dieser Spruch von Wander in Deutschland etwas bekannt und wird als Sprichwort bezeichnet, wenn Brot positiv dargestellt werden soll.)

Wer alle Wege will eben machen, der stößt an allen Dreck der im Weg liegt.

Wer alle Welt fressen will, muss ein großes Maul haben.
(Dazu meinte Wilhelm Körte 1837: „am großen Maule lässt es unsere weltreformierende Jugend wenigstens nicht fehlen.“ Daran sieht man, die Meinung der älteren über die Jugend hat sich bis heute nicht geändert, umgekehrt die Meinung der Jugend über Ältere ebenso wenig. Die Jugend vergisst allzu oft, dass ihr Wohlstand und zukünftige Möglichkeiten erst von den älteren geschaffen wurden. Wie wäre es, einmal miteinander zu reden und Lösungen finden, als immer nur den anderen Schuldzuweisungen an den Kopf zu werfen?)

Wer alle Welt gar täuschen will, der wird gar leicht ein Affenspiel.

Wer alle Welt zum Freund will han, der ist ein Narr bei jedermann.
(Dieses Sprichwort wird oft fälschlich als Zitat dem österreichischen Schriftsteller Johann Nepomuk Vogl (*07.02.1802 - 16.11.1866) zugeschrieben, da es sich in seinem Buch „Fruchtkörner“ auf Seite 69 (Drittes Hundert, Nr. 40) befindet. Dieses Sprichwort stammt eindeutig nicht von ihm, da es sich schon ab 1566 im Buch „Proverbialia Dicteria“ lateinische und deutsche Sprüche, Sprichwörter in Reimen von Andreas Gartner, von Marienberg, befindet (mehrere Ausgaben von 1566 bis 1619). In der Ausgabe von 1574 steht es auf Seite 105b, in der Ausgabe von 1575 auf Seite 106a.)

Wer allezeit einen schwangeren Beutel hat, ist seiner Sparsamkeit viel schuldig.

Wer allezeit mit den Letzten bäckt, bringt selten gutes Brot nach Hause.

Wer all Gefährde will erwiegen, bleibt ewig hinterm Ofen liegen.

Wer allzeit angelt, dem nimmer mangelt.
Wer allzeit braucht die Angel, hat selten großen Mangel.

Wer allzeit auf den Wind will sehen, der wird nicht säen und nicht mähen.
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Der Prediger Salomo 11, 4: „Wer auf den Wind, der sät nicht, und wer auf die Wolken sieht, der erntet nicht.“)

Wer allzeit kann erraten, was Korn und Wein wird gelten, der kann nicht arm sein.

Wer allzeit säuft und allzeit schlemmt, behält zuletzt kein ganzes Hemd.

Wer allzeit seinem Kopf folgt, dem ist das Hirn durchgraben.

Wer allzu streng ist, um den gibt man nichts.

Wer allzu viel wissen will, verzagt am leichtesten.

Wer als Freund nicht nützt, kann als Feind viel schaden.

Wer als Schalk in's Kloster geht, kommt als Bube wieder heraus.

Wer alte Gesetze und Gewohnheiten ändert, der tuts nicht ohne Schaden.

Wer altes Unrecht duldet, lädt neues ins Haus.


Wer altet, der kaltet.


Wer alt werden will, tu frühe dazu.
Wer alt will werden, tue beizeiten dazu.

Wer am Boden liegt, über den läuft jedermann.
Leg' dich nicht; wer liegt, über den läuft jedermann.
(Das bedeutet, wer Pech oder Unglück hat, der wird von anderen zusätzlich noch schlecht und niedergemacht. Wer in den Augen der Allgemeinheit nicht den erwarteten Erfolg vorzuweisen hat, gilt bei anderen oft schon als Versager. Nach diesem Prinzip funktioniert der angeblich freie Markt: Unternehmen, die nicht den erwarteten Gewinn oder gar dessen Steigerung haben, werden an der Börse von den Investoren schlechter bewertet oder gar von anderen aufgekauft. In den (a)sozialen Netzwerken im Internet werden zu wenige Follower oder Abonnenten als schlechte Qualität bewertet oder bedeuten das Ende. Wer nicht schnell genug wächst, kommt unter die Räder und wird von den anderen zertreten, wird mit Vorwürfen und Tadel überschüttet oder erleidet einen Shitstorm. In der Natur überlebt nur der Stärkere. Eigentlich sollte in einer zivilisierten Gesellschaft etwas anderes gelten und schwächere unterstützt werden. Zu oft vergessen es die meisten und in der Anonymität von Wirtschaft und Internet nimmt keiner Rücksicht auf andere.)

Wer am bösen und unrechten gefallen trägt, der ist dem Täter gleich.

Wer am Ersten will die Sonn sehen aufgehen, der muss morgens gegen Abend sehen, nicht gegen Morgen.

Wer am Galgen vertrocknen soll, ersäuft nicht im Wasser.

Wer am längsten badet, der lebt am längsten.

Wer am längsten lebt, gewinnt alles.

Wer am meisten gibt, der hat den Kauf.

Wer am meisten gibt, der sitzt oben.


Wer am meisten pocht, der kreucht gemeiniglich am ersten zum Loch.

(Das bedeutet wahrscheinlich, wer am meisten arbeitet, wird als erster zu Grabe getragen.)


Wer am schärfsten sieht in Weltsachen, der sieht doch so viel, als durch ein Nebel.

Wer am stärksten ist, der hat das Recht gewonnen.
(Das ist nicht das Recht, das sich alle Vorstellen, sondern das Recht des Stärkeren, früher das Faustrecht. Das bedeutet Unrecht für die meisten!)

Wer am Tage witzig ist, den hält man nachts für keinen Narren.
Wer bei Tage gescheit ist, der ist gewiss des Nachts kein Narr.
Wer des Tags witzig ist, den hält man nachts nicht für einen Narren.

Wer am Wege baut, hat viele Meister.
Wer bei dem Weg baut, der hat viel Meister.

Wer an die Straße baut, muss sich von jedem richten lassen.

Wer am wenigsten kann, der ist am besten dran.

Wer am wenigsten verschuldet hat, der muss die Buß erlegen.

Wer anbeißt, lässt selten davon.

Wer anbeißt, lässt selten nach.
Wer jung anbeißt, lässt selten mehr davon.
(Ein sehr altes Sprichwort, das schon 1541 bei Sebastian Franck (1. Teil, Seite 26b) in seiner kürzesten Form zu finden ist. Das „Der“ am Anfang bei Franck wurde später zum „Wer“ und die Worte „jung“ und „mehr“ kamen ebenfalls bis Mitte des 19. Jahrhunderts hinzu. Die Bedeutung blieb aber immer dieselbe und gilt noch heute. Sie wird trotz der alten Erkenntnis immer wieder von vielen vergessen. Joachim Christian Blum erklärte das Sprichwort 1780 in seinen deutschen Sprichwörtern unter Nr. 116: „Unsre Triebe wachsen mit jeder wiederholten Befriedigung. Mit einem Male wird niemand ein Bösewicht. Nur stufenweise gewöhnen wir uns zu Lastern. Aber auch der ersten unerlaubten Neigung nachzugeben, ist schon für die ganze Lebensfolge gefährlich.“)

Wer an dem Ort ist, da er das Unrecht und Übel strafen soll und dann kein Maul hat, der ist in gleicher Zunft mit dem Missetäter.

Wer andere anschwärzt, ist drum nicht weiß.

Wer andre Leute schwärzt, der ist drum nicht weiß.

(Christoph Lehmann schrieb 1630 dazu: „wer von andern nichts Gutes sagt, der ist selbst nichts wert.“)


Wer andere betrügt, klage nicht über Untreue.
Wer andere betreugt, klage nicht über Untreu.
Wer andere betrügt, muss nicht über Untreu klagen.
(Dreimal dasselbe Sprichwort bei Wander in Band 1: Oben in Spalte 77 unter Andere Nr. 16 ohne Quellenangabe, das Mittlere in Spalte 345 unter Betrügen Nr.14 mit Winckler 19.Hundert Nr. 16 als Quelle (Schreibweise entspricht der Quelle) und das Dritte zwei Zeilen darunter unter Betrügen Nr.16 wieder ohne Quellenangabe.)

Wer andere jagt, kann selbst nicht ruhen.
Wer einen andern jagt, der ruht selbst nicht

Wer andere jagt, muss selber laufen.

Wer andere jagt, wird selber müde.

Wer andere Leute will lehren, der soll sich erst bekehren.

Wer andere necken kann (will), muss auch (selbst) Scherz verstehen.


Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
Wer einem (dem) anderen eine Grube gräbt, der fällt selbst hinein.
(Ein Sprichwort, das in der Bibel gleich an mehreren Stellen zu finden ist. Im Alten Testament in Prediger Salomo steht unter 10,8: „Wer eine Grube gräbt, der kann selbst hineinfallen, und wer eine Mauer einreißt, den kann eine Schlange beißen.“ In den Sprüchen Salomos steht unter 26,27: „Wer eine Grube macht, der wird hineinfallen; und wer einen Stein wälzt, auf den wird er zurückkommen.“ Bei Jesus Sirach 27, 29: „Wer eine Grube gräbt, der fällt selbst hinein; wer einem andern eine Falle stellt, der fängt sich selbst.“ Dieses Sprichwort wurde wie viele andere aus der Bibel auch in etlichen Ländern und Kulturen übernommen.)

Wer andern Exempel will folgen, der hat wohl in acht zu nehmen.

Wer anderer Ehre kränkt, ist selten an seiner Ehre gesund.

Wer anderer Feuer schürt, dem verlöscht das eigene.

Wer andere verurteilt und richt, der verdammt sich selber.

Wer andern ein Kissen unterlegt, findet wohl anderwärts ein Bett.

Wer andern ist zu Schaden gesinnt, dessen Unglück blüht und sich bald find.

Wer andern nehmen und sich damit bereichern will, der sehe zu, dass nicht Kohlen daran hängen die eins mit dem andern anzünden und fressen, wie dem Adler in der Fabel geschehen.

Wer andern nichts gönnt, der hat selber auch selten etwas.

Wer andre anschwärzt, ist drum nicht weiß.
Wer andre Leute schwärzt, ist drum nicht weiß.

Wer andre strafen will, muss selbst rein sein.

Wer an einem Ei genug hat, der lässt die Henne laufen.

Wer antwortet auf unnützes Gespei, der macht aus einem Unglück zwei.

Wer antwortet, ehe er hört, dem ist's Narrheit und Schande.
Wer antwortet, ehe er hört, der hat einen Wurm im Kopf.

Wer antwortet, ehe er hört, der zeigt an seine Torheit und wird zuschanden.
Wer antwortet ungefragt, der ist nicht gescheit.
Ein Narr antwortet, ehe er hört.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 18, 13: „Wer antwortet, ehe er hört, dem ist es Torheit und Schande.“)

Wer arbeitet, der weiß nicht, wem es zu gut kommen wird.

Wer Arbeit kennt und danach rennt und sich nicht drückt, der ist verrückt.


Wer Arbeit kennt, wird sich darnach nicht reißen.

Wer Arbeit liebt und sparsam zehrt, der sich in aller Welt ernährt.

Wer argen Bauern Gutes tut, nährt Schlangen im Busen.

Wer Arges tut, der hasst das Licht.
Wer Böses tut, der scheut das Licht.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Johannes 3, 20: „Wer Arges tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, auf dass seine Werke nicht an den Tag kommen.“)

Wer Armen gibt, wird nimmer arm.
Wer den Armen gern gibt, der wird nicht Arm.
Wer den Armen gibt, dem wird's nicht mangeln.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 28, 27: „Wer den Armen gibt, dem wird nichts mangeln; wer aber seine Augen abwendet, der wird von vielen verflucht.“)

Wer arm ist an Geld und Gut, der ist reich an Sorgen und Bekümmernuss, hat einer Mangel an Geld, so ist er reich am Unglück.

Wer Armut ertragen kann, ist reich genug.

Wer Armut hat, der hat die Hölle.

Wer Armut nicht ehrt, ist der Armut nicht wert.

Wer A sagt, kommt zuletzt bis zum Z.

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Wer A sagt, muss auch B sagen.
(Die Erklärung des Sprichworts, wie sie fast überall zu finden ist und auch verständlich und plausibel klingt: Wer eine Sache anfängt, sollte sie auch weiterführen und vollenden, auch wenn dabei Schwierigkeiten auftauchen; wer etwas verspricht, sollte das Versprechen einlösen. Als Herkunft wird oft das Alphabet mit „A“ als ersten Buchstaben genannt, dem logischerweise das „B“ folgt.

Klingt alles logisch und einleuchtend und ist deshalb weit verbreitet, aber leider nicht zutreffend, auch wenn es bei https://de.wiktionary.org oder Duden oder an vielen anderen Stellen so steht, ist es falsch. Viele gebrauchen es zwar mit der obigen Bedeutung, es ist aber nicht die richtige Herkunft und ursprüngliche Bedeutung. Wie bei anderen Sprichwörtern hat sich das Verständnis zur Bedeutung verändert, weil die alten Voraussetzungen zur Entstehung sich veränderten und vergessen wurden.

Die ausführliche Erklärung zu diesem alten und weit bekannten deutschem Sprichwort befindet sich oben am Anfang dieser Seite.

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Wer auf Barmherzigkeit sündigt, wird mit Unbarmherzigkeit gelohnt.

Wer auf beiden Achseln trägt, setzt sich zwischen zwei Stühlen in die Asche.


Wer auf Borg verkauft, kommt um sein Gut, verliert seinen Freund und wird schwerlich reich.


Wer auf dem Boden bleibt, der fällt nicht hoch herab.

Wer auf'm Boden bleibt, der fällt nicht hoch.

Wer auf'm Boden bleibt, der darf sich keines Falls besorgen.


Wer auf dem höchsten Gipfel seiner Wallfahrt steht, der ist zunächst beim Abfall.


Wer auf dem Markte singt, dem bellt jeder Hund ins Lied.


Wer auf dem Pflaster rennt und auf der Brücke springt, ein Weib nimmt, das er nicht kennt, bleibt ein Narr bis an sein End.


Wer auf dem Wasser fährt, hat den Wind nicht in der Hand.


Wer auf der Bank schläft, den sticht weder Feder noch Stroh.


Wer auf der Brücke tanzt und tummelt, der ist zunächst beim abstürzen.


Wer auf der Erde kreucht, ist keinem Fall unterworfen.


Wer auf der Landstraße wandelt, der ist sicher, wer auf'm Holzweg ist, der reiset mit Sorgen.


Wer auf der See ist, hat den Wind nicht in der Hand.


Wer auf der Straße sät, ermüdet seine Ochsen und verliert sein Korn.


Wer auf der Welt fortkommen will, der halt in allem Mass und Ziel.


Wer auf des andern Schuhe wartet, bis er tot ist, der geht barfuß.

Wer auf die Schuhe wartet, die er erben soll, muss barfuß gehen.

Wer auf eines andern Kleid wartet, muss lang zerfetzt und barfuß gehen.


Wer auf die Bank trachtet, kommt bald darauf.


Wer auf die Leiter steigt, muss den Verstand in den Füssen haben.


Wer auf die Zeit wartet, dem mangelt die Zeit.


Wer auf Erde kriecht, hat keinen Fall zu fürchten.


Wer auf Gnade dient, den lohnt man mit Barmherzigkeit.

Wer auf Gnade dient, muss der Gnade warten.

Wer auf Gnade dient, wird mit Barmherzigkeit gelohnt.


Wer aufhebt, der findet, wenn er bedarf.


Wer auf Hoffnung jagt, der fängt Nebel.


Wer auf Hoffnung traut, hat auf Eis gebaut.


Wer auf jede Feder acht’t, nie das Bette fertig macht.

Wer auf jedwede Feder sieht, wird langsam ein Bett zusammen bringen.

Wer auf eine jede Feder will warten, der macht sein Lebtag kein Bett.


Wer auf jedwedes Wölklein acht hat, wird langsam fortreisen.


Wer auf Kredit verkauft, der hat guten Vertrieb, aber sein Gut geht in Stich.


Wer auf künftig groß Glück hofft, der lässt sichs durch keine Arbeit, Beschwernis und Unglück verleiden.


Wer auf'm Rücken zum Haus ausgeht, der kommt selten wieder drein.


Wer auf nichts Gutes hofft, fürchtet sich vor keinem Übel.


Wer auf nichts Übles denkt, wird am ersten hintergangen.


Wer auf Samtworte verborgt, kriegt's mit Stachelreden nicht wieder.


Wer auf schlechtem Wege geht, kommt nur mit Not wieder heraus.


Wer auf schmalem Stege geht, alleine für sich selber steht.


Wer auf seinen Nutzen sieht, wie ein Spieler, der ist weis.


Wer auf sein Land kein Korn sät, der wird Disteln ernten.


Wer auf zwei Stühlen sitzen will, fällt oft mittendurch.

Wer auf beiden Stühlen sitzen will, fällt oft zwischen durch.
Wer will auf zwei Stühlen sitzen, der sitzt oft zwischen beiden nieder.
Er setzt sich zwischen zwei Stühlen nieder.
Sich zwischen zwei Stühle setzen.
Wer auf zwei Sessel zugleich sitzt, kann sich leicht auf der Erde befinden.
(Das bedeutet, es mit zwei Parteien oder Menschen halten, es mit keiner von zwei Seiten verderben wollen. Meist klappt es nicht und man verdirbt es sich mit beiden. Schon in der Bibel, Matthäus 6, 24, steht: „Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten.“)

Wer aus dem Weg ist, wär' gern wieder drein.

Wer aus der Tür ist, hat ein gut Teil der Reise getan.

Wer aus einem Stein einen Hosenbändel machen will, der hat unnütze Arbeit.

Wer außer seinem Beruf ungebeten einem einen Rat gibt, dem ist nicht wohl zu folgen, man wolle denn Unglück zu Gast laden, denn viel halten sich selbst vor klüger als sie sind.

Wer ausgelernt sein will, muss im Grabe liegen.

Wer ausgibt, muss auch einnehmen.
Wer ausgeben will, muss auch einnehmen.

Wer ausharrt, hat Erfolg.


Wer auslegt, der löset Geld.

Wer aus Liebe heiratet, hat gute Nächte und üble Tage.
Wer aus Liebe heiratet, hat schlimme Tage und gute Nächte.
Wer aus Liebe heiratet, der hat sehr gute Nacht, aber schlechten Tag.

Wer aus Not oder Zwang fromm ist, der bleibt nicht lang fromm.

Wer aus Not spielt, verliert ohne Willen.

Wer ausreist, weiß wohl seine Ausfahrt, aber nicht seine Wiederkunft.

Wer ausschlägt, bricht den Frieden.
(Nach diesem Verständnis haben das Deutsche Kaiserreich 1914 den 1. Weltkrieg und Hitler 1939 den 2. Weltkrieg begonnen, ebenso wie Russland 2014 mit dem Überfall auf die Ukrainische Krim und 2022 mit dem Überfall auf die Rest-Ukraine den Krieg mit der Ukraine begonnen hat und damit den Frieden gebrochen. Putin hat ebenso wie Hitler den Krieg ohne Kriegserklärung begonnen und damit wie Hitler das von allen anerkannte internationale Kriegsrecht verletzt und gebrochen.)

Wer austeilen will, muss auch einnehmen.

Wer aus Unverstand misshandelt, der trägt die Unschuld auf'm Rücken.


Wer aus Unwissenheit fragt, dem soll man vernünftig antworten.

Wer aus vielen Büchsen schießt, trifft selten die Scheibe.

Wer aus Zorn irrt und Affekten etwas offenbar macht, das ist nicht verfänglich.

Wer badet nicht lieber im saubern Wasser als im wüsten.

Wer bald anfängt, muss bald aufhört.

Wer bald glaubt, wird bald und oft betrogen.

Wer bald hilft, der hilft doppelt.

Wer bald läuft, ist bald gejagt.

Wer bang ist, muss Schildwacht stehn.

Wer barfuß geht, muss nicht Dornen säen.

Wer bass kann, der tue bass.
Wer bass mag, der tut bass und schiebt den andern in Sack.

Wer bass mag, der feiert nicht.
(ḅass = aus dem Alt.- und Mittelhochdeutschem, besser als etwas, wohl, gut, auch bass erstaunt (verwundert) sein - sehr erstaunt (verwundert) sein.)

Wer bauen will, muss zwei Pfennige für einen rechnen.

Wer bauet an der Straßen, der muss sich meistern lassen.
Wer bauet an die Straßen, muss sich viel meistern lassen.

Wer da bauet an der Straßen, muss die Leute reden lassen.

Wer baut auf Gott, fürcht't keinen Tod.
Wer baut auf Gott, sieht keinen Tod.
(Von Körte wird dieses Sprichwort 1837 unter Nr. 2389 Sprichwort genannt. Danach soll dieses Sprichwort von Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599 - 1626), einem protestantischen Feldherrn im Dreißigjährigen Krieg, auf Münzen geprägt worden sein. Wahrscheinlich ist das eine Verwechselung mit „Gottes Freund, der Pfaffen Feind.“ Möglicherweise wird deswegen in einigen heutigen Veröffentlichungen dieses Sprichwort fälschlich als ein Zitat von Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel bezeichnet, wofür es keinen Beleg oder Beweis gibt.)

Wer baut, der soll also bauen, dass es wie recht, ohne anderer Leute Schaden und Beschwernissen geschehe.

Wer baut, fegt den Beutel.

Wer baut, findet Geld.
Wer baut, findet Geld; hat er selber keins, so muss es doch da sein.

Wer baut, muss den Turm bis zum Knopfe führen.

Wer bedenkt, dass er ein Raucher und wüster Sündensack ist, der wird die Flügel wohl sinken lassen.

Wer befehlen will, muss gehorchen lernen.

Wer begierig ist, der hat Sporen in der Haut.

Wer beide Backen hat voll Brei, der wird nicht pfeifen viel dabei.

Wer bei dem Feuer steht, der wird warm.

Wer bei dem Stelzler dient, lernt bald hinken.
Wer bei einem Stelzner dient, lernt bald hinken.
Wer beim Stelzener dient, lernt bald hinken.
(Das bedeutet, ein schlechtes Beispiel lernt sich leicht und färbt ab. Das Böse und schlechte Beispiel wird leichter und schneller als jedes gute Beispiel.)

Wer bei den Hunden zu Gevattern gestanden, darf hernach wegen ihrer keinen Stock tragen.

Wer bei der Erde bleibet, der bricht den Hals nicht.
(aus Schlesien)

Wer bei einer Hure niedersitzt, der stehet bei einer Hure wieder auf.

Wer bei Hunden ist, der lernt bellen, wer bei Katzen ist, der lernt mausen, wer aber doch mit ihnen umgehen muss und nicht die Gebrechen sich anschmieren lässt, der ist lobenswert.

Wer beim angezündeten Feuer zuerst Wasser zuträgt und löschen hilft, der ist Danks und Verehrungs wert.

Wer beim Götzen will werden reine, macht leeren Säckel und müde Beine.

Wer beim Holzhauer steht, der hat einen Span am Kopf zum Lohn.

Wer beim Narren Witz begehrt, der ist ein Narr.

Wer beim Spiel borgt, gewinnt.

Wer beim Spiel wegleiht, verliert.
(Oben zwei Sprichwörter mit genau der gegenteiligen Aussage. Es ist also egal, was man macht, Zufall, Glück oder das Können entscheidet.)

Wer beim Spiel zusieht, kann's am besten.

Wer beim Wolf zu Gevatter stehen will, muss einen Hund unterm Mantel haben.
Wer bei dem Wolf zu Gevatter steht, muss einen Hund unter dem Mantel haben.
Wer einen Wolf zum Gevatter hat, der schenk' ihm unterm Mantel einen Hund ins Kindbett.

Wer bei Narren gescheit sein will, wird bei den Gescheiten für einen Narren gehalten.

Wer bei sich gut Gewissen trägt, zur Nacht sich fröhlich schlaffen legt.

Wer bei Tage nach Haus geht, dem trägt unser Herrgott die Leuchte vor.

Wer bei Tisch singt, bekommt ein närrisch Weib.

Wer bei Tisch was vermag, kann auch werken den ganzen Tag.

Wer bereits des Teufels ist, der hat gut schwören.

Wer Bergwerk bauen will, muss geben Geld oder räumen gar das Feld.

Wer Besserung ins Alter spart, hat seine Sache schlecht verwahrt.

Wer bezahlt, was er schuldig ist, der hat den Überschuss zum Besten.

Wer billig kauft, kauft teuer.

Wer bis an den Jüngsten Tag warten kann, ist leicht Herr der ganzen Welt.

Wer bis zum Hals im Wasser steht, der muss ihm selbst feind sein, wenn er nicht um Hilfe ruft.

Wer bittet den Armen zur Hochzeit?

Wer blattscheu ist, muss nicht in Busch gehen.
(Das bedeutet, wer das Rauschen oder Rascheln der Blätter fürchtet, soll nicht in den Wald oder anderen Orten mit vielen Blättern gehen. Übertragen bedeutet es, wer die Folgen einer Sache oder Unternehmung fürchtet, sollte sie nicht beginnen oder sich darauf einlassen.)

Wer bleibt, dem darf man den Rock nicht zerreißen.

Wer bleibt im Haus daheim, bricht nicht die Sc​huh und stößt kein Bein.

Wer blind ist, dem kommt es nicht auf die Augen an.

Wer blind ist, der isst viel Mücken.

Wer blöde/böse Augen hat, sieht lieber ins Finstere als ins Licht:
Er sieht lieber schwarz als weiß. Der den Kopf voll Wahn hat, der behilft sich lieber mit Lügen und Falsch, als mit Wahrheit.
(Die erste Zeile ist ein Sprichwort aus dem Buch „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ (Seite 52, Nr. 4) von Christoph Lehmann aus dem Jahr 1630, der Rest seine Erläuterung dazu. Wander übernimmt es gleich doppelt in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon: 1. unter Auge Nr. 253: „Wer böse Augen hat, sieht lieber ins Finstere als ins Licht.“ und 2. unter Auge Nr. 593: „Wer blöde Augen hat, der sieht lieber Schwartz als weiß.“. Das Erste ohne eine Quellenangabe, das Zweite mit Lehmann als Quelle. An diesem und vielen anderen Sprichwörtern bei Wander sieht man, dass wahrscheinlich 1 bis 2 Bände des Deutschen Sprichwörter Lexikons von Wander aus doppelten, Mehrfachnennungen, verschiedenen Versionen, zu Sprichwörtern gemachten Erläuterungen oder Eigenproduktionen bestehen. Trotz des Alters von diesem Sprichwort passt es genau auf die heutigen Verschwörungstheoretiker oder ehemalige Präsidenten, die sich exakt so verhalten.)


Wer blöd und schwach geboren, den kann kein Medikus stark und lebhaft machen.

(Medikus = alte Bezeichnung für einen Arzt.)


Wer bloß ist, dem tuts wohl, dass er sich mit andern Federn flügge macht.

Wer blutdürstig viel Leute verdirbt, auf den seine Tyrannei auch erbt.
(Das Sprichwort hat die gleiche Bedeutung, wie die letzten Worte von Pierre Victurnien Vergniaud (1753 - 1793), ein Führer der Girondisten in der Französischen Revolution, vor seiner Hinrichtung: „Die Revolution ist wie Saturn, sie frisst ihre eigenen Kinder.“)

Wer blutschuldig ist, schändet das Land.

Wer borgen will, dem leih, doch merk vor, wer es sei.

Wer borgen will, soll nicht viel dingen.
Wer borgen will, der soll nicht lang markten.

Wer borgt, der ist des Leihers Knecht.

Wer borgt, der muss zahlen.

Wer borgt, der zieht oft einen Dorn aus seinem Fuß und stößt den in des Leihers Busen.

Wer borgt ohne Bürgen und Pfand, dem sitzt ein Wurm im Verstand.

Wer borgt, wann es lang herum geht, muss die Zeche bezahlen.

Wer böse Botschaft bringt, der kommt früh genug, wenn er gleich nicht sehr eilt.

Wer böse ist und für fromm wird gehalten, der kann desto mehr hinter dem Umhang Schaden tun.

Wer bösen Gedanken wehrt, so sie noch Blut sind, der wehret bösen Werken; werden sie flügge, so suchen sie mancherlei Nester.

Wer bösen Weibern dienen tut, ist alles verloren Gut.

Wer Böses hindern und wehren kann und tuts nicht, der hilft dazu.

Wer Böses mit Bösem heilen will, der macht des Bösen noch so viel (mehr).

Wer Böses pflügt, der erntet Übeltat.

Wer Böses tut, dass Gutes draus komm, ist er kein Schalk, ist er doch nicht fromm.

Wer böse Zähne im Munde hat, der esse Brei, tut ihm nicht schad.

Wer bös und verständig ist, der kann wohl ein Mann werden.

Wer brennend Kohle in Kleider legt und Schlangen in dem Busen trägt und in den Taschen zeugt eine Maus, solch Gesten tun wenig nutz im Haus.

Wer bringt, ist willkommen.
Wer etwas bringt ist willkommen.
Willkommen, der bringt.
Der ist willkommen, der etwas bringt.

Wer Brot hat, dem gibt (leiht) man Brot.

Wer Brot hat, der stirbt nicht hungers.

Wer Brot und Wasser genügsam hat, zur Speis und Trank kann werden satt.

Wer Buben bittet oder tröst der taugt selber nichts.
Wer Buben bittet, taugt selber nichts.

Wer Buben hassen soll, da gehört ein Mann zu.

Wer Buben straft, den Frommen Heil schafft.

Wer buhlen will, muss leiden viel.

Wer Bürge bleibt, gibt den Schlüssel zu seinem Gute.

Wer Christo nachfolgt, der kommt an den Galgen.

Wer da eilt nach fremdem Gut, auf den wartet schon die Armut.

Wer da fällt, über den läuft alle Welt.

Wer da hadert*14 um ein Schwein, der nehm' eine Wurst und lass' es sein.
Wer da hadert*14 um ein Schwein, nehm' eine Wurst und lass' es sein.
Wer will hadern*14 um ein Schwein, nehm' die Wurst und lass' es sein.

Wer da hält, dem hält man wieder.


Wer da hat die Mühe, muss auch haben die Kühe.
Wer da hat die Kühe, muss auch haben die Mühe.
Der da hat die Kühe, der hab' auch die Mühe.
(Die oberste Version ist das ursprüngliche Sprichwort, das schon 1716 in der Sammlung von Pistorius und 1780 bei Blum Nr. 652 zu finden ist. Wilhelm Körte schrieb es in 1837 in sein Buch „Die Sprichwörter der Deutschen“ (Nr. 3606) ab und vertauschte Mühe und Kühe. Braun (Nr. 2063) schrieb es 1840 ab (beide mittlere Version) und Simrock änderte 1846 (Nr. 6048) das „Wer“ in „Der“ (untere Version), was bis heute immer wieder von ihm kopiert wird.)

Wer da hat Gott zum Freunde mit, denselben kein Unglück betritt.

Wer da hat viel Pfeffernuss, der pfeffert auch damit sein Mus.

Wer da hat, was klingt, der kriegt, was springt.

Wer daheim sät, wird auf dem Markt ernten.

Wer da liegt, dem hilft niemand auf.
Wer da liegt, der liegt: Ihm hilft niemand wieder auf.

Wer da liegt, über den läuft alle Welt hin.

Wer dankbar ist und Keuschheit hält, bei Gott und Menschen wohl gefällte.

Wer dankbar jeden Sonnenstrahl genießt, wird auch mit dem Schatten zu leben wissen.

Wer darnach ringt, dem gelingt's.
Wie einer ringt, also gelingt ihm.
Wie einer ringt, so es gelingt.
Wie gerungen, so gelungen.
Wonach einer ringt, danach ihm gelingt.
Wonach einer ringt, darnach es ihm gelingt, wirds ihm denn nicht heil, so wird ihm doch ein Teil.
Wonach einer ringt, das gelingt ihm.
So gerungen, so gelungen.
(Dies 8 Variationen (standen bisher getrennt auf verschiedenen Seiten) sind 14  alten Büchern aus den letzten 500 Jahren abgerungen, wahrscheinlich sind es trotzdem noch nicht alle.)

Wer das Alte hat erfahren, der fürchtet auch das Zukünftige.

Wer das Alter ehrt, der wird alt.

Wer das alte Wesen will reformieren, der muss zuvor die alten Stockfische verschlucken.

Wer da sät, der hofft zu schneiden; wer nicht sät, der wird nicht schneiden.

Wer das Beste zur Sache redet, von dem redet man wieder das Beste.

Wer das Böse nicht straft, lädt es zu Hause.
 
Wer's Übel nicht straft, lädt es zu Hause.

Wer da schlägt sein Weib, trifft seinen eignen Leib.


Wer das Einbrocken bezahlt, dem schenkt man die Milch.

Wer das Erbe nimmt, der schuldet.
Wer das Erbe nimmt, der soll die Schuld gelten.
Wer erben will, soll auch gelten.
(Das bedeutet, wer ein Erbe annimmt, der muss auch die Schulden des Erblassers bezahlen.)

Wer das erste Mal nach  Rom zieht, sucht einen Schalk, zum zweiten Mal findet er ihn, zum  dritten Mal bringt er ihn mit sich nach Haus.

Wer das Feuer dämpfen will, der rücke den Brand heraus.

Wer das Feuer haben will, muss den Rauch leiden.
Wer Feuer haben will, muss den Rauch leiden.

Wer das Feuer küsst, der verbrennt Nase und Ohren.


Wer das Feuer nicht darf schlagen, der friert.

Wer das Feuer nötig hat, sucht es in der Asche.
Wer des Feuers bedarf, sucht es in der Asche.
Wer Feuer bedarf, sucht es in der Asche.

Wer das Feuer scheut, muss kein Schmied werden.

Wer das Feuer schürt, dem schlägt der Rauch das erste Mal in die Augen.

Wer das Fleisch gefressen, benagt hernach die Knochen.

Wer das Geringe nicht achtet, der ist des Großen nicht wert.

Wer das Gesetz gibt, ist nicht daran gebunden.

Wer das Gute hat genossen, sei des Übels unverdrossen.

Wer das Handwerk versteht, der verrate (verrät) den Meister nicht.
Wer das Handwerk versteht, verrät (beschämt) den Meister nicht.
Wer die Kunst weiß, der verrate den Meister nicht.

Wer das Käpplein gemacht, kann auch die Kappe machen.

Wer das Kleine achtet, ist des Großen würdig.

Wer das Kleine nicht acht't, dem wird's Große nicht gebracht.
Wer das Kleine nicht acht't, hat zum Großen nicht Macht.
Wer das Kleine nicht ehrt, ist des Großen nicht wert.
Wer das Kleine nicht zu Rate hält, wird das Große nicht erlangen.

Wer das Kleine verschmäht, dem wird das Große auch nicht.
Wer das Kleine verschmäht, ist des Großen nicht wert.


Wer das Kraut nimmt, dass er kennt, der irrt nicht.

(Das Sprichwort steht 1630 bei Lehmann im Kapitel „Welcher Heirat ist der Best?“ (Seite 147, Nr. 106) und bedeutet, man sollte seinen Partner vorher kennenlernen, nachher ist es zu spät.)


Wer das Leben verachtet, fürchtet den Tod nicht.

Wer das Licht scheut, hat nichts Gutes im Sinn.

Wer das Licht zu knapp schneuzt, der löscht es.
Wenn man das Licht zu genau putzt, löscht man's aus.

Wer das Lied zu hoch anfängt, der muss die Gurgel enge machen, dass er es kann herausbringen.

Wer das Maul verbrannt hat, bläst die Suppe.

Wer das Nest macht, der weiß wo die Vögel nisten, wer sie aber gefangen hat, behält sie.

Wer das Pferd kauft, der kauft auch den Schwanz.

Wer das Placebo domino nicht wohl singen kann, der bleibe von Hofe.

Wer das Recht beugt, bricht es.

Wer das Recht nicht will leiden, darf über Unrecht nicht klagen.

Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen.
Wer das Schwert nimmt, der kommt durchs Schwert um.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach  Matthäus 26, 52: „Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das  Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.“ Nach diesem Sprichwort sollte man denken, das Putin seinen Angriffs- und Vernichtungskrieg gegen die Ukraine, den er im Februar 2022 begonnen hat, verliert, genauso, wie Hitler den von ihm begonnenen 2. Weltkrieg verloren hat.)

Wer das Sündigen nicht hindert, wo er kann, der gebietet es.

Wer da steht, sehe zu, dass er nicht falle.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 1. Brief des Paulus an die Korinther 10, 12 „Darum, wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle.“  Die Erklärung zur Bedeutung steht im Paulusbrief an die Römer 11, 20: „Sie sind ausgebrochen um ihres Unglaubens willen; du stehst fest durch den Glauben. Sei nicht stolz (überheblich), sondern fürchte dich.“)

Wer das Tuch zum Mantel stiehlt, dem schafft der Teufel das Unterfutter.


Wer das Übel flieht, dem läuft es nach.
Wer das Übel flieht, den verfolgt es.

Wer da sucht, dass er nicht soll, findet, was er nicht will.

Wer das Ungemach fürchtet, muss daheim bleiben.

Wer das Ungewiss vor das Gewiss nimmt, der geht mit leeren Händen davon.

Wer das Wenn erstiegen, sieht das Aber liegen.

Wer davor ist, muss hindurch.

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