Deutsche Sprichwörter von Wem bis Wenn dem
Wem das Kleid passt, der zieh' es an.
Wem das Kleid passt, der zieht sichs an.
Wem der Frieden wohl tut, der hält seine Zunge in hut.
Wem der Hunger wehe tut, dem deucht alle Speise gut.
Wem der Schad in Säckel geht, dem kommt sein Reu viel zu spät.
Wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an.
Wem der Tanz nicht gefällt, der sieht sauer aus.
Wem der Teufel einheizt, den friert nicht.
Wem die Augen in der Jugend ausgestochen sind, der sieht sein Lebtag nichts.
Wem die Heiligen hold sind, der mag leise beten.
Wem die Heirat übel gerät, der hat das Fegefeuer sein Leben lang im Haus.
Wenn das Freien übel gerät, so hat einer das Fegefeuer sein Leben lang im Haus.
Wem die Kuh gehört, der ergreift sie beim Schwanze.
Wem die Kuh gehört, der fasst sie bei den Hörnern.
Wem die Kuh gehört, der fasst sie beim Schwanz an.
Wem die Kuh gehört, der hebt sie beim Schwanze auf.
Dem die Kuh gehört, der fasst sie bei den Hörnern.
Dem die Kuh ist, der nimmt sie beim Schwanz.
Wer zur Kuh gehört, der ergreift sie bei dem Schwanz.
Wessen die Kuh ist, der fasst sie beim Kopf.
Wem die Sonne scheint, der fragt nicht(s) nach den Sternen.
Wenn die Sonne scheint, so fragt man nichts nach den Sternen.
Wem der Mond scheint, der fragt nicht nach den Sternen.
Wem die Titel wohlschmecken, der mag damit seinen Hunger büßen.
Wem Dreck wohl gefällt, der ist nicht Ehren wert.
Wem ein Ding angelegen und ernst ist, der bedarf für Worte nicht sorgen.
Wem ein Ding ernst ist und angelegen, der darf für Worte nicht sorgen.
Wem ein Zahn ausfällt, der verliert einen guten Freund.
Wem es am Buchrecht mangelt, und will sein recht in der Scheide suchen, der kann auch wohl eine gute Sache bös machen.
Wem es das Glück gönnt, der geht mit der Braut zu Bett.
Wem es ernst ist, der kam nicht scherzen, noch allezeit gleich leise treten.
Wem es Gott beschert, der hebt das Körblein.
Wem es Gott gahn, dem kann es nicht entstahn.
Wem es Gott gibt, der hats umsonst.
Wem es Gott gönnt, der zeugt ein Kind.
Wem es Gott zuwirft, der hats.
Wem es nicht anders befohlen ist, der soll in der rechten Fahrstraße bleiben.
Wem es übel geht, der zürnt bald.
Wem es übel geht, und ist ohne Rat, derselbe viel böse Gedanken hat.
Wem es wohl geht, der hat gut fröhlich zu sein.
Wem es wohl geht, der hat viel Freunde.
Wem genügt an dem, dass er hat, der ist reich, wie es ihm auch gat.
Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand.
(Leider stimmt das nicht, oder liegt es daran, das immer mehr Menschen von sich aus Karriere machen, bis sie auf einem Posten ankommen, von dem sie keine Ahnung haben? Danach werden diese Menschen wegen Inkompetenz nicht mehr weiter befördert und bleiben auf der Stelle, auf der sie erstmals versagten. So werden es immer mehr, die nichts von dem Verstehen, was sie machen sollen. Das gilt für die Wirtschaft und ebenso erst recht in Politik und Verwaltung: Dafür gibt es auch ein Sprichwort: Das Amt macht wohl satt, aber nicht klug.)
Wem Gott ein ehrlich Weib beschert, mit Tugend, Glaub und Zucht verehrt, der hat den schönsten Schatz auf Erd.
Wem Gott ein Kreuz zuschickt, dem zündet er damit ein Licht an, das er Gott und sich selbst desto besser kennenlerne.
Wem Gott empor hilft, der sehe zu, dass er nicht desto härter falle.
Wem Gott Flügel schaffet und ihm ruft, der soll folgen.
Wem Gott Glück beschert, der mag wohl fröhlich singen.
Wem Gott Glück beschert, im Schlaf es ihm widerfährt.
Wem Gott hält Schutz, der bleibet wohl, wenn gleich die Welt von Krieges voll.
Wem Gott hilft, dem ist wohl geholfen.
Wem Gott reichlich gibt, der soll nicht täglich St. Martins Abend halten.
Wem Gott und das Glück wohl will, dem kann, mag oder will niemand übel.
Wem Gott wohl will, dem leihet der Wind Holz.
Wem Gott wohl will, dem will St. Peter nicht übel.
Wem Gott wohl will, dem wollen die Leut und alle Welt wohl.
Wem Gott zu trauern gibt, so vergeht das Lachen, gibt er Freud und Lachen, soll ihm der Mensch selbst kein trauern machen.
Wem ich meinen Leib gönne, dem gönn` ich auch mein Gut.
Wem ich den Leib gönne, dem gönn` ich mein Gut.
(Dieses Rechtssprichwort bedeutet, wenn früher eine Frau einen Mann heiratet und sich ihm hingibt, überlässt sie ihm auch ihren gesamten Besitz und Vermögen zur Verwaltung. Er kann darüber rechtsgültig verfügen und sie muss ihn um Erlaubnis fragen, wenn sie selbst etwas davon verwenden will. Diese Erlaubnis konnte der Mann ohne Angabe von Gründen verweigern.)
Wem in der Jugend das Herz mit Gottesfurcht ist gefüllt, bei dem schmeckt sicherlich der Altmann nach dem Jungen.
Wem man ein(e) Handbreit gönnt (gibt), der nimmt ein(e) Ellenlang.
Wem man gibt, der schreibt's in Sand, wem man nimmt, in Stahl und Eisen.
Wem man nicht hold ist, dem steckt man keine Maien.
Wem man oft schenkt, der lernt fordern.
Wem man seine (die) Not klagt, der ist sattsam (genug) gebeten.
(Das bedeutet, wenn man schon jemandem seine Not klagt, braucht man nicht noch um Hilfe zu bitten. Der soll auch so sehen, das er helfen soll, ohne extra gebeten zu werden. Heutzutage hilft auch fast keiner, auch wenn man ihn extra bittet oder anfleht, auch wenn sie verpflichtet sind.)
Wem man weich bettet, der wird faul.
Wem nicht zu raten ist, dem ist (auch) nicht zu helfen.
Wem's allzeit zu früh dünkt, der kommt meist zu spät.
Wem Schafe schwärmen, der darf sich nicht härmen.
Wem sehr nach der Heimat verlangt, der fragt gern nach dem Weg.
Wem's Glück wohl will, der fährt auf einem Besenreis über den Rhein.
Wem's Gott vergönnt, der wird schlafend reich.
(Ähnlich in der Bibel: Altes Testament, Psalm 127, 2: „Es ist umsonst, dass ihr früh austeht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen seinen Freunden gibt er es im Schlaf.“)
Wem's juckt, der kratzt sich.
Wem soll der nützen, der sich selber nicht nützt?
Wem viel befohlen ist, von dem wird viel gefordert.
(Das Sprichwort stammt aus der Bibel, Das Evangelium nach Lukas 12, 48: „Denn welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und welchem viel befohlen ist, von dem wird man viel fordern.“)
Wem viele drohen, der lebt wohl 100 Jahre.
Wem viel gegeben ist, von dem wird man viel fordern.
Wem wohl ist, der behalte seinen Platz.
Wem wohl ist, der bleibe.
Wem wohl ist, der schweige.
Wem zu wohl ist, der ringt nach Unglück.
Wem zu wohl ist, der nehm ein Weib.
Wen's immer allzu früh dünkt, der kommt gemeinlich zu spät.
Wen's juckt, der kratze sich.
Wen's juckt, der muss sich kratzen, käm' auch das Blut heraus.
Wen Sorg und Tod angat, der pfleg der Alten Rat.
Wen viele fürchten, der muss viele fürchten.
Wenn alle hinken, meint jeder, er gehe recht.
Wenn alle in den Brunnen springen, würdest du nachspringen?
Wenn alle Kugeln träfen, möchte der Teufel Soldat sein.
Wenn alle Leute wären gleich, und wären alle sämtlich reich und wären alle zu Tisch gesessen, wer wollt auftragen Trinken und Essen.
Wenn alle Menschen fromm wären, so dürfte man keine Tür noch Tor zuschließen.
Wenn alle Sünden alt werden, wird der Geiz jung.
Wenn alle Träume wahr wären, bliebe keine Nonne fromm.
Wenn Allzu dazu kommt, taugt Nichts was.
Wenn alte Hunde bellen, ist's Zeit, dass man ausschaut.
Wenn alte Leute tanzen, ist der Himmel in einer Farbe.
Wenn alte Scheuern*32 brennen, hilft kein Löschen.
Wenn alte Weiber tanzen, machen sie viel Gestäub.
Wenn Äpfel und Nüsse kommen, soll man schäkern.
Wenn auf Lust nicht Unlust folgt, so ist es eine gute Lust.
Wenn Bacchus das Feuer schürt, so sitzt Venus beim Ofen.
Wenn Baueren anfangen zu wüten, so hilft an ihnen kein Güten. (keine Güte.)
Wenn Bauern nicht wären und ihre Güld', wär' ein Bettelsack der Edelleut' Schild.
Wenn Bescherung ist, soll man den Sack auftun und das Zuknüpfen nicht vergessen.
Wenn Blinde und Scheele*29 zusammenkommen, führen sie krumme wunderbare Streich und wissen einander Winkel zu weisen.
Wenn Blinde und Scheele*29 zusammenkommen, stoßen sie einander über den Haufen.
Wenn Brief, Siegel, Hand und zusagen nichts mehr gelten, so ist kein Band, das zwischen Menschen Einigkeit und Vertrauen kann erhalten und ist alle Gewissheit in Handlungen verloren.
(Dieses über 500 Jahre alte Sprichwort beschreibt heute (2022) Russland mit Putin als Präsident. Der russische Präsident vor Putin, Jelzin (1931 - 2007, russischer Präsident von 1991 -1999, der 1. demokratisch gewählter Präsident Russlands), war maßgeblich an der Auflösung der Sowjetunion beteiligt. Putin missachtete alle von Russland vor ihm gegebenen Garantien und Verträge mit der Ukraine und zettelte mit falschen Behauptungen den völkerrechtswidrigen Angriffs- und Eroberungskrieg gegen die Ukraine an.)
Wenn Bruder Date lebt und frisch ist, so steht's um Bruder Dabitur auch wohl. Wenn jener tot, so stirbt dieser auch.
Wenn Bürger mit Fürsten wollen gehen, so müssen sie Geld oder Haar geben.
Wenn Bürger und Bauer mit Fürsten und Herrn wollen gehen, so müssen sie Geld oder Haar geben.
Wollen Bürger mit Fürsten gehen, so müssen sie Geld oder Haar lassen.
Wollen die Bürger mit Fürsten gehen, so müssen sie Geld oder Haar lassen.
(Einer schreibt vom andern ab, macht Fehler und verändert damit ein Sprichwort. Christoph Lehmann führt in seiner Sammlung 1630 dieses Sprichwort gleich zwei Mal auf: das oberste auf Seite 329, Nr. 64 und das zweite auf Seite 106, Nr. 8. Eiselein übernimmt es 1840 (Seite 103) seinen Angaben nach von Lehmann und und schreibt die 3. Version, die Simrock 1846 (Nr. 1410) in die unterste überführt.)
Wenn Bürger und Bauern Freiheit haben zu jagen, münzen und fischen, so gehen sie den Herren zur Seite.
(Wenn alle die gleichen Regeln befolgen, wird das heute Demokratie genannt.)
Wenn dem Füllen wohl ist, so gumpets.
(gumpen = springen, hüpfen, tanzen, toben, ausschlagen.)