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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit I.

Deutsche Sprichwörter mit I


Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Die Farben Schwarz, Rot und Gold der deutschen Flagge wurden ab 1813 von Soldaten des Lützowschen Freikorps in den Befreiungskriegen gegen Napoleon verwendet. Die Farben befanden sich auf den Uniformen, die sie trugen. Das Schwarz symbolisierte die Knechtschaft, aus der das Volk befreit werden sollte. Rot steht für das Blut, welches in den Schlachten von den Soldaten vergossen wurde und Golden war das Licht der Freiheit, die erreicht werden sollte.

Nach den Befreiungskriegen wurden die Farben von den neu gegründeten Burschenschaften weiterverwendet. Beim Hambacher Fest im Mai 1832 wehten dann erstmalig Fahnen mit schwarz-rot-goldenen Querbalken. Die Bundesversammlung des Deutschen Bundes in Frankfurter legte 1848 die Nationalfahne mit schwarz-rot-goldenen Querstreifen fest. Nach Niederschlagung der Revolution wurden die Farben zunächst wieder aus dem öffentlichen Leben verbannt.

Erst die Weimarer Republik erklärte in ihrer Verfassung vom 11. August 1919 Schwarz-Rot-Gold wieder zu den Reichsfarben. Nach der Zeit des Nationalsozialismus und des Weltkrieges wurde mit dem neuen Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland am 8. Mai 1949 die schwarz-rot-goldene Flagge wieder eingeführt um an die zeitweilig durch die Nationalsozialisten verlorene Demokratie als Grundlage für die Bundesrepublik Deutschland anzuknüpfen. Es ist die Flagge Deutschlands und aller Deutschen und nicht die einer Partei oder Organisation, die sie manchmal als eigenes Zeichen für besondere nationale Gesinnung oder Zwecke missbrauchen.

Quellen:

   https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Rot-Gold

   https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Deutschlands


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Deutsche Sprichwörter von Ia bis Im

  

Ich achte der Possen nicht, sagte jener Bischof, als er einen Spruch aus der Bibel hörte.

Ich achte nicht des Mondes Schein, so mir die Sonne will gnädig sein.

Ich achte weder Geld noch Gold, der Ehr und Treu bin ich hold; Hoffnung mich erhält, bis mein Glück fällt.

Ich bin auch in dem Spital gewesen.

Ich bin gern ein Narr, aber der Narren Narr mag ich nicht sein.

Ich bin Gott einen Tod schuldig, den zahl ich ihm, wann er will.

Ich bin Herr, sagte der Mann, da saß er unterm Tische.

Ich bin in demselben Spital gewesen.

Ich bin meiner Mutter nicht an den Zehen gewachsen.

Ich bin nicht Schwalbengeschlecht, lass mich nicht im Fluge fangen.

Ich bin's so satt, als hätt' ich's mit Löffeln gegessen.

Ich bin über die Erde erhaben, sagte der Dieb, da hing er am Galgen.


Ich bin wohl eher mit solcher Lauge gewaschen.

Ich bin zur rechten Stunde gekommen.

„Ich bitte dich“, ist ein Mordgeschrei.

Ich brauche keine Hummeln in meinem Bienenkorbe.

Ich dachte, mich hätte der Affe gelaust (der Affe sollte mich lausen).

Ich denke mein Teil.

Ich denk's, sagt Faulenz, möcht er nicht ja sagen.

Ich esse, was ich mag, und leide, was ich muss.

Ich fahre, sagte die Gans, als der Fuchs mit ihr zu Holz fuhr.

Ich feiere keinem Heiligen, dem ich nicht gefastet.

Ich frage nach Äpfeln und du antwortest mir von Birnen.

Ich frag nicht nach den Gänsen, so barfuß gehen.

Ich fürchte mich vor zehn nicht, wenn ich allein bin.

Ich gebe, wie ich's habe, und nehme, wie ich's kriege.

Ich geb's um ein Stück Brot.

Ich glaube, dass, wenn ich ins Meer ginge, ich auch selbst es trocken finde.
(Ein Sprichwort, das von Wander für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon verändert wurde. Das obige Sprichwort steht so im Buch „Zwey Tausend Gutte Gedancken“ unter Nr. 1600/88 von Paul Winckler aus dem Jahr 1685. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon, Band 3 aus dem Jahr 1873 von Wander steht in Spalte 558 unter dem Stichwort Meer, Nr. *102 mit dem Quellenhinweis auf das Sprichwort bei Winckler aber: „Er würde das Meer trocken finden, wenn er hineinginge.“. Als Erklärung fügte er „Dem alles misslingt, was er beginnt, dem »Pechvogel«.“ hinzu. Bei Wander wird mit dem Spruch ein anderer gemeint, der sicher kein Wasser im Meer findet. In Wincklers Sprichwort glaubt dagegen nur einer von sich selbst, das Meer trocken zu finden, was aber auf einen Versuch ankäme.)

Ich habe den Hund lieber zum Freund als zum Feind.

Ich habe den Karren umgeworfen, ich will einen Wagen wieder aufrichten.

Ich hab einen Schinken bei ihm im Salze.

Ich hab ein Maul, dem geb ich zu essen, das muss reden, wie ich will.

Ich habe keinen Prophetendreck gegessen.

Ich habe kein Hemd in dieser Wasche.

Ich habe noch keine so gute Suppe gegessen, seit ich Gerichtsvogt bin.

Ich habe schon mehr Blätter rauschen hören.

Ich hab Geld und Gut genommen, drum bin ich um meine Freiheit gekommen.

Ich hab's gefunden wie Archimedes – die Magd beim Knecht.

Ich hätte mich auch gern gewärmt, konnte aber nicht zum Ofen kommen.

Ich hatte mich drauf verlassen wie der Bock auf die Hörner.

Ich hoffe noch und zweifle doch.

Ich kam nie recht denn einmal: Da warf man mich die Stiege hinab.

Ich kann alles, (! sprach die Magd;) die Frau bedienen und dem Herrn bei Nacht aufwarten.
(Bei diesem Sprichwort kann man genau sehen, wer von wem abgeschrieben hat  und was jeder Einzelne am Sprichwort geändert hat. Erstmalig erscheint  das Sprichwort 1824 bei Melchior Kirchhofer seiner Sammlung  schweizerischer Sprichwörter „Wahrheit und Dichtung“. Daraus entnimmt es 1840 J, Eiselein und fügt „! sprach die Magd;“ ein. 1862 übernimmt es  so E. Hoefer in sein Buch „Wie das Volk spricht“. Wander fügt 1870 in  seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon, 2. Band, „am Tage“ hinzu (Ich  kann alles, sagte die Magd, am Tage die Frau bedienen und nachts dem  Herrn aufwarten.). Letztendlich lässt Wilhelm Binder 1873 „bei Nacht “  weg und fügt dafür Anführungszeichen für die wörtliche Rede hinzu („Ich  kann alles“ – sprach die Magd – „die Frau bedienen und dem Herrn  aufwarten.“). Jeder versucht, das Sprichwort nach seinen eigenen  Vorstellungen zu verändern.)

Ich kann mit allen Sinnen mir selber nicht entrinnen.

Ich kann mit dem Daumen nicht mehr so recht nachkommen.

Ich kann schwarz und weiß wohl unterscheiden.

Ich komme doch noch ins Dorf, sagt der Wolf.

Ich könnte einem wohl ein Liedlein davon singen.

Ich lebe, weiß nicht wie lange, ich sterbe, weiß nicht wann, ich fahre, weiß nicht wohin, mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

Ich liebe, was fein ist,
ob's schon nicht mein ist,
ob mir's gleich nicht werden kann,
hab ich doch ein Gefallen dran.

Ich mache mir daraus so viel als aus einem Pappenstiel.

Ich mach mir's Maul nicht gern zur Tasche.

Ich meinte, es wären lauter Eichen, was die Leute reden, nun sind's kaum Linden.

Ich möchte wissen, wie der hieß, der nie von Weibern sich narren ließ.
Ich möchte wissen, wie der hieß, der sich vom Weib nicht narren ließ.
Ich wollt gern wissen, wie der hieß, der sich von Frauen nicht narren ließ?
Ich möcht gern wissen, wie der hieß, der sich vom Weib nicht narren ließ.
(Dieser Spruch taucht erstmalig 1684 im Buch „Reimb dich oder ich liß dich“ von Abraham a Sancta Clara unter der Kapitelüberschrift „Dominica VII. post. Pentecosten“ auf. Nach ihm soll es einmal ein einfältiger Gispel gesagt haben. Danach verbreitete sich der Spruch als Sprichwort mit etlichen Belegen in allen Jahrhunderten. Meist als Beweis für die Gerissenheit und Minderwertigkeit von Frauen. Dabei wird übersehen, das Abraham a Sancta Clara schon 1684 in seinem Buch den Gegenbeweis mit einer Aufzählung bringen wollte: „Sagt einmal ein einfältiger Gispel. Ein solcher muss wissen, dass auch viel wackere, ehrliche ehrbare Weiber gefunden werden: Camilla, (13 weitere Namen) und unzählbar viel dergleichen werden gezählt, welche Weise und weiße, welche eheliche und ehrliche, welche holdselige und Gottselige Weiber. . . Auch sogar war kein Mangel in dem alten Testament, dergleichen (Aufzählung biblischer Frauen). Der unterste Spruch ist von Abraham a Sancta Clara, die anderen sind Varianten späterer anderer Autoren, meist ohne Nennung von Sancta Clara.
Wenn selbst ein einfacher Gimpel das weiß, was sind dann all die anderen, die Frauen noch heute für minderwertiger, gerissen und dümmer halten?)

Ich muss es haben, und sollt ich's unserm Herrgott unter den Füßen wegnehmen.

Ich muss glauben, wiewohl es nicht wahr ist, sagte jener Bauer, den man überredete, grün wäre blau.

Ich nahm' ein Gerstenkorn für die Perle, sprach der Hahn.
Ich rede von Enten, und du antwortest mir von Gänsen.

Ich schämte mich einmal, da kriegt' ich nichts.

Ich schweige – der Wolf ist mir nicht fern.

Ich sehe so tief in einen Mühlstein als ein anderer.

Ich sitze wohl, sagte die Katze, da saß sie auf dem Speck.

Ich soll Unterknecht und Fußtuch sein.

Ich steh früh auf, ich muss helfen Mittag läuten.


Ich strafe mein Weib mit guten Worten, sagte jener Bauer, da warf er ihr die Bibel an den Hals.

Ich trau ihm nicht weiter, als ich sehe.

Ich und der Esel sind zusammen die Trepp heruntergefallen.

Ich und du tragen Wasser an einer Stange.

Ich und du und Müllers Kuh!

Ich wag's, Gott vermag's.

Ich wart des Glücks, hilf Gott und schick's.

Ich warte immer, bis der Geldhusten kommt.

Ich weiß nicht, ob er geboren sei.

Ich weiß wohl, was ich habe, aber nicht, was ich kriege.

Ich will dadurch, und sollt ich auch mit dem Kopf darin hängen bleiben.

Ich will den Bauern essen bis auf die Stiefel.

Ich will den Gaul gewinnen oder den Sattel verlieren.

Ich will dich schon, ist minder gut, ich hab dich schon am besten tut.

Ich will die Nase schnäuzen, damit ich es auch recht sehe.

Ich will dir auch einmal dein Wieslein wässern.

Ich will dir auch einmal einen Stein in den Garten werfen.

Ich will dir auch einmal eine Scheibe einsetzen.

Ich will dir den Kuchenzahn ausschlagen.
Ich will dir den Weinzahn ausschlagen.

Ich will dir nicht alle Heiligen hertragen.

Ich will dir's deutsch sagen.

Ich will dir's vergeben – aber nicht vergessen.

Ich will dir's vergessen, aber Jockeli, denk du daran, sagt der Schwabe.

Ich will eine Feder aufblasen, der will ich folgen.

Ich will es hinfort den Jungen befehlen.

Ich will euch das Licht halten und zusehn.

Ich will gehen, wohin mich die Füße tragen.


Ich will ihm das Gelbe vom Schnabel wischen, wie der Storch dem Frosche.

(Laut Wilhelm Körte ist ein Gelbschnabel ein „junger Mensch, der schon mitreden will.“)


Ich will ihm eine Brille auf die Nase setzen.

Ich will's ihm in den Bart hinein sagen.

Ich will's vergessen – aber Jakob denk du daran.

Ich wollte dem Teufel eine Spritze vor die Nase halten, dass ihm die ganze weite Welt zu eng werden sollte.
(Das bedeutet, er ist stolz und voreingenommen und überschätzt sich maßlos.)

Ich wollt', er wäre, wo der Pfeffer wächst.
Geh hin, wo der Pfeffer wächst.

Ich wollte lieber eine Wanne voll Flöhe hüten, als die Nonnen in Frauenthal, sagte der Abt (Johannes von Wettingen).
(Der Abt Johannes von Wettingen hatte das Aufseheramt über 4 Frauenklöster, von dem er 1509 entbunden zu werden wünschte, da die Nonnen ein seiner Ansicht nach ein unchristliches Leben führten, sich nicht an seine Anordnungen hielten, sondern dauernd widersprachen (Die Worte der Nonnen wollte er nicht wiedergeben, da sie zu schlimm wären.) und sich nur nach ihren eigenem Gutdünken richteten. Das 1231 gegründete Kloster Frauenthal in der Schweiz besteht noch heute, mit einer ca. zwanzigjährigen Unterbrechung während der Reformationszeit im 16. Jahrhundert. Heute (März 2018) leben noch 10 Klosterschwestern im Kloster und seit 1957 hat das Kloster einen inzwischen selbstständig gewordenen Ableger in den USA.)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Frauenthal
www.abteifrauenthal.org/

Ich wollte lieber hinter sich gen Rom.
Ich wollte lieber rücklings nach Rom wallen.
(In früheren Zeiten hielten es viele christliche Menschen in allen Ländern Europas für sinnvoll, verdienstlich oder erstrebenswert, eine Wallfahrt nach Rom zum obersten Bischof der Christenheit, dem Papst, zu unternehmen.)

Ich wollte lieber ritterlich sterben, denn in Schanden Gnad erwerben.

Ich wollte, wer gern arm wäre, dass er sein Lebtag müsste arm sein.

Ihm hängt der Himmel voll Bassgeigen.
Ihm hängt der Himmel voll Geigen.

Ihm ist das Maul verschwollen.

Ihm ist das Maul verstopft, wie dem Frosch nach St. Jacobs Tag.

Ihm ist ein steinernes Haus durch den Bauch gefahren.
(Das bedeutet, der Verschwender hat durch Schlemmen und Trinken das Vermögen im Wert eines Hauses aufgefressen.)

Ihm träumt auch des Nachts davon.

Ihn hat der silberne Schlag gerührt.

Ihr Groschen galt ehemals einen Batzen*2.

Ihr kommt noch früh genug – in des Teufels Küche.

In Teufels Küche kommen.

(Das bedeute, wer in Teufels Küche kommt, dem wird es schlecht ergehen, er kommt durch eigene oder fremde Taten in eine üble und schlechte Lage.)


Im alten Pelz geht die Laus auf Stelzen.

Im Alter kommt der Psalter.

Im Alter Not leiden ist das erbärmlichste auf Erden.

Im Alter will man insgemein Gott die Beine geben, woraus der Teufel in der Jugend das Mark gesogen hat.

Im Amte und zu Feld gilt, sauer säen und ernten.

Im Anfang übel geraten pflegt endlich wohl zu bestehen.

Im Anfang wohl geraten pflegt endlich übel hinauszugehen.

Im Augenblick kann sich begeben, was man nie gedacht im Leben.


Im Becher ersaufen (ertrinken) mehr als im Meer.

Im Beinhaus ist keine Hirnschale von der andern zu kennen, auch kein unterschied an einem lahmen und geraden Fuß.

Im Bett ist alles wett.
(Das bedeutet, es ist wieder gut gemacht, vergessen und vergeben.)

Im Dorfe Frieden ist besser als Krieg in der Stadt.

Im Dunkeln ist gut munkeln, aber nicht gut Flöhe fangen.
Im Düstern ist gut flüstern, aber nicht gut Flöhe fangen.

Im Dustern ist gut schmustern.

Im Düstern maust die Katze am besten.

Im Ehebett ist die größte Zucht.

Im Ehestand gibt ein Jammer und Unglück dem andern die Tür in die Hand.

Im Ehestand kommt man aus dem Jammer ins Elend.

Inn Ehestand sind viel schöne Hauspostillen.

Im eignen Bett schläft sich's am besten.

Im ewigen Leben wird nächst Gott das der beste Schatz sein, viel Kinder im Himmel wissen und haben.

Im Fall der Not möcht man wohl einen Kelch vom Altar nehmen, einem Armen zu dienen.

Im Feuer wird Gold, das Herz wird in Leiden geprüft.

Im Finstern ist bös was Gutes zu mahlen.

Im Finstern ist gut mausen.

Im Fischen gilt's Mischen.

Im Frieden leben ist der beste Schatz auf Erden.

Im Garten der Selbstkritik wachsen gesunde Pflanzen.

Im Gericht gilt kein Ansehen der Person.

Im Geringen sieht man, was einem im Großen zu trauen.

Im Glück fürchte das Schlimmste und im Unglück hoffe das Beste.

Im Glück sind wir alle geduldig.

Im großen Euter einer Kuh ist oft wenig Milch.

(Christoph Lehmann meinte zu diesem Sprichwort, ebenso sei es mit großen Zusagen. Aus eigener Erfahrung kann ich das mehrfach bestätigen.)


Im großen Wasser fängt man große, im kleinen Wasser gute Fische.
In großen Wassern fängt man große Fische.
In großen Wassern fängt man große Fische, in kleinen kleine, aber gute Fischlein.

Im Grunde ist jedes Unglück nur so schwer, wie man es nimmt.
(Dieser Spruch wird manchmal als Zitat von Richard Nixon (1913 - 1994), der 37. Präsident der USA von 1969 bis 1974 bezeichnet, aber öfters auch als Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), manchmal auch als Sprichwort oder Redewendung. In den alten Sprichwörtersammlungen sucht man umsonst danach.)


Im guten Kram findet man auch böse Waren.

In gutem Kram findet man auch böse Waren.


Im Hause des Gehenkten soll man nicht vom Stricke reden.
Im Hause des Gehängten sprich nicht vom Strick.
(Das bedeutet, man sollte nicht Fehler und Gebrechen in Gegenwart derer erwähnen, die daran leiden.)

Im Haus ist nur ein Knecht, nämlich der Herr.

Im Hausregiment ist die Arbeit groß, im Weltlichen größer, im Geistlichen am schwersten.

Im Haus soll man freundlich und fröhlich sein.

Im Herbst muss man nach Meisen richten, weil sie im Strich sind.

Im Herbst muss man (Man muss im Herbste) nicht mehr von Rosen und Tulpen träumen.

Im Holz wachsen Würmer, die es fressen.

Im Käfig lernt der Vogel singen.

Im Kampfe muss man alles wagen, muss Hiebe geben, Hiebe tragen.

Im kleinen Häuslein kann sich großer Verstand behelfen.

Im kleinen Sack steckt oft großer Pack.

Im kleinsten Raum pflanz einen Baum und pflege sein, er bringt dir's ein.

Im kleinsten Töpfchen ist oft die beste Salbe.

Im Kloster Ebrach liegt der Teufel und seine Mutter begraben.

Im Kopf nur Spreu, da macht Dummheit arbeitsscheu.

Im Kriege frisst und säuft man.

Im Krieg regiert mehr die Not als die Vernunft.

Im Kriege schweigt das Recht.

Im Krieg schweigen Gesetz und Recht, es gilt Herr wie der Knecht.

Im Krieg sind alle Sach verloren, wenn da zusammen sind zwei Toren.

Im Krieg soll man am Fried nicht verzagen.

Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.
In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.

Im Krug kommen mehr um als im Krieg.

Im Lande Hessen
Gibt's große Berge und nichts zu essen,
Große Krüg und sauern Wein;
Wer möchte wohl in Hessen sein?
Wenn Schlehn und Holzäpfel nicht geraten,
So haben sie weder zu sieden noch zu braten.

Im langen Haar stecken auch Fechter.

Im Laufen schnell, im Kaufen bedächtig, im Raten langsam.
Im Laufen soll man schnell sein, im Kaufen bedächtig und im Rat langsam.

Im Leben kommt alles, wie es vom Schicksal bestimmt ist.

Im Leben regiert das Glück, nicht die Weisheit.

(Je nachdem wo man sucht, wird dies als Zitat von Marcus Tullius Cicero, Theophrastos von Eresos, Paracelsus, oder manchmal einfach als Volksweisheit bezeichnet.)

Im Leib ohne Haupt vermögen die Glieder wenig zu tragen.

Im Lernen ist vergebener Fleiß, wo man nicht maßhält in der Speis.

Im Mai gehn Huren und Buben zur Kirche.

Im Märzen Spart man die Kerzen.

Immerdran verdirbt am Ende Ross und Mann.

Immer fröhlich ist selten reich.

Immer fröhlich sein bringt Mangel.

Immer heiter, Gott hilft weiter.

Immer neu Werg an der Kunkel*28 (Rocken) gibt wenig Gespinst.

Immer nur einen, dann fängst du sie alle.

Immer nur ein Haar, und der Mann wird kahl.

Immer sachte mit den jungen Pferden.

Immer was Neues, aber selten was Gutes.


Immer weiter! sagt das Madchen, enger wirds nicht.
(Sprichwort aus Danzig. Eines der 12 Sprichwörter, wegen denen die Erstausgabe von Hermann Frischbiers Buch „Preußische Sprichwörter“ wegen „Erregung eines öffentlichen Ärgernisses durch Verletzung der Schamhaftigkeit“ 1864 polizeilich mit Beschlag belegt und Anklage gegen den Autor erhoben wurde.)

Im Mittel lebt man am besten.

Im Monat zweimal voll, bekommt dem Magen wohl.

Im Munde Bibel, im Herzen übel.

Im Raten sieh mehr auf den Schwanz als auf den Schnabel.
Im Raten soll man auf den Schwanz mehr achten als auf den Schnabel.
(Zusatz 1630 bei Lehmann: „besehe es hinten, nicht vorn.“)

Im Rat haben die Wände Ohren.

Im Reden sei beständig.

Im Regieren ist mehr Last als Lust, mehr Beschwer denn Ehr.

Im Regiment es glücklich geht, da Lieb regiert und Einigkeit, und jeder tut, was ihm obliegt.


Im Regiment tut witzige Sophisterei mehr Schaden als offene Tyrannen.

(Sophisterei = Kunst betrügerischer, blendender Rede, sophistisches Spiel mit Worten, Begriffen, Argumenten und Haarspalterei. In jüngster Zeit fällt mir da die FDP und der Bruch der Ampelkoalition ein.)


Im Salzen hab ein Maß, des Schmalzes kannst du nicht zu viel dran tun.

Im Scherz klopft man an, und im Ernst wird aufgemacht.

Im Schlaraffenlande fliegen einem die gebratenen Vögel ins Maul.

Im schönen Haus wohnt ein schöner Wirt.

Im schönsten Apfel sitzt der Wurm.
In schönen Äpfeln steckt der Wurm.

Im selbst tun Rach ist Gottes höchste Schmach.

Im siebenten Grade endet die Sippe.
Im siebenten Grade endet die Sippschaft.

Im Spaß gesagt, im Ernst gemeint.


Im Spielen wirds Spiel nicht gleich ausgeteilt.

Im Spiel gilt der Narr am meisten.

Im Spiel gilt keine Brüderschaft.

Im Spiel lernt man die Leute kennen.

Im Spiel und Spott sagt man häufig die Wahrheit.

Im Spital wird oft gewahrt der Armen, das möchte einen Stein erbarmen.

Im Spinweb bleiben nur Mücken und Fliegen hängen, die großen Hummeln und Wespen reißen hindurch.

Im Sterben sind wir alle Meister und alle Lehrjungen.

Im Stock*33 geht man mit beiden Beinen nicht besser als mit einem.

Im Studieren und Lernen steckt viel Rauch.

Im Sturm tut es jeder Hafen.

Im Tode fragt man nicht, wie lang einer gelebt habe.

Im Tode sind wir alle einander gleich.

Im Trüben ist gut fischen.

Im Trüben ist gut fischen, aber auch gut entwischen.
Im trüben Wasser ist gut fischen.
Wenn das Wasser trüb ist, so ist gut fischen.

Im Unglück beweist sich der Mann.

Im Unglück habe des Löwen Mut, trau Gott, es wird bald werden gut.

Im Unglück ist kein besser Arznei denn Geduld und Glaube.

Im Unglück ist Zorn und Unsinnigkeit das größte Leid.
(Dazu merkt Christoph Lehmann 1630 an: „denn wen strafet die Gottes Hand, dem nimmt sie Witz und allen Verstand.“)

Im verbotenen Teiche fischt man gern.
In verbotenen Teichen fischt man gern.

Im Wasser ist gut fischen, in der Kirchen gut Predigt hören.

Im Wasser streicht eines jeden Monats Fisch, der nach dem Jahrgang gut zu essen ist.

Im Weinfass steckt viel Ehr und Freundschaft.

Im Weinhaus manchem mehr zerrinnt, denn er die Woch mit Arbeit gewinnt.

Im Wein liegt (die) Wahrheit.
Im Wein ist Wahrheit.
Wein sagt die Wahrheit.
Dieses Sprichwort wird oft in seiner lateinischen Form gebraucht: In vino veritas. Der älteste Nachweis ist aber noch älter und soll auf den griechischen Dichter Alkaios von Lesbos (um 620 v. Chr. - 580 v. Chr.) zurückgehen, auf den ein Fragment der Sprichwörtersammlung des griechischen Sophisten Zenobios (ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts) hinweist.
In der Antike bedeutete es auch, dass Wein ein Weg zu Erkenntnis und Wahrheit sein könnte. Nach Tacitus sollen die Germanen bei Ratssitzungen immer Wein trinken, weil man betrunken vermeintlich nicht lügen könnte. Nach anderen Quellen sollen im Mittelalter angeklagte betrunken gemacht worden, um schneller wahre Geständnisse zu bekommen. Alles positive Folgen, denen man aber nicht allzu sehr trauen sollte, da früher noch nicht die negativen Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums bekannt waren. Zudem ist zu viel Wahrheit auch nicht immer gern gesehen, was andere deutsche Sprichwörter bezeugen:
Wahrheit findet keine Herberge. / Wahrheit muss ins Hundeloch. / Wahrheit tut der Zunge weh. / Heuchelei bekommt`s Geld, und die Wahrheit geht betteln. / Wer die Wahrheit geigt, dem schlägt man den Fiedelbogen um den Kopf.
In einigen anderen Ländern geht's noch schlimmer:
In Albanien: Wer die Wahrheit sagt, wird geschlagen.
In Finnland: Die Wahrheit ist das erste Opfer im Krieg.
In der Slowakei: Die Wahrheit erzeugt Hass.
In der Türkei: Wer die Wahrheit sagt, muss einen Fuß im Steigbügel haben. und Wer die Wahrheit gesagt, den hat man aus neun Städten verjagt.
In Ungarn: Sag die Wahrheit, und dein Kopf wird zerbrochen.
Selbst in EU-Ländern ist die Wahrheit und die Pressefreiheit bedroht, wurden Journalisten, die Wahrheiten aufdecken wollten, ermordet und in der Türkei ins Gefängnis geworfen. In Deutschland wird „Lügenpresse“ geschimpft, oft von denen, die selbst eine wahrheitsgemäße Berichterstattung von sich behindern.

Im Werke findet man erst, wo's hinkt.

Im wilden Schein mag kein gut Herz verborgen sein.

Im Winter werden die Bäume fahl, der Stamm bleibt darum doch gesund.

Im Zorn räche dich nicht bald.

Im Zorn spricht mancher das Ärgste, das er kann.

Im Zorn tut man nichts Gescheites. 

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