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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit M

Deutsche Sprichwörter mit M


Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Sprichwörter aus Deutschland


Sehr viele Sprichwörter aus Deutschland haben ihren Ursprung schon vor langer Zeit, manche vor  mehreren Tausend Jahren. So geht das deutsche Sprichwort „Eine Schwalbe  macht (noch) keinen Sommer.“ auf die Fabel „Der verschwenderische  Jüngling und die Schwalbe“ des griechischen Fabeldichters Äsop zurück.  Äsop lebte um 600 v. Chr. und war wahrscheinlich Sklave mehrerer Herren, bis einer ihn freiließ. Ebenso haben verschiedene Sprichwörter ihren  Ursprung bei den Römern oder Griechen vor 2000 Jahren. Viele beruhen  auch auf Bibelstellen, was vergleichbare Sprichwörter in etlichen  anderen europäischen Ländern und Völkern zur Folge hatte (ebenso aus  römischen und griechischen Quellen).

Ab dem 16. Jahrhundert fingen etliche Autoren an, Sprichwörter zu sammeln und in gedruckten Büchern zu veröffentlichen:

Agricola von Issleben 1530, Sebastian Franck 1541, Chr. Egenolffs Erben 1560, Andream Gartner 1574, M. Fridericum Petri 1605, Jan Gruter 1610, Georg Henisch 1616, Christoph Lehmann 1630, Andreas Sutor 1716, Joachim Christian Blum 1780, Christoph Georg Heinrich Nieter 1798, Samuel Christoph Wagener 1813, Georg von Gaal, 1830, Wilhelm Körte 1837, Karl Simrock 1846, Otto Freiherr von Reinsberg, Freifrau von Reinsberg-Düringsfeld mehrere Bücher von 1863 bis 1872, Otto Sutermeister 1869, und das Deutsche Sprichwörterlexikon in 5 Bänden von Karl Friedrich Wilhelm Wander, veröffentlicht zwischen 1866 und 1880 und viele mehr.

Am umfangreichsten ist das Deutsche Sprichwörterlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander mit über 220.000 Einträgen. Leider ist es manchmal etwas ungenau oder unrichtig durch fehlende oder falsche Quellenangaben, wodurch manches fremde Sprichwort zum deutschen gemacht wurde. Ebenso hat er einige selbst ausgedacht. Die Ursachen hat Wander selbst im Vorwort des 1. Bandes 1866 erklärt. Auch im Nachwort von Joseph Bergmann im 5. Band sind seine Schwierigkeiten beschrieben. Trotzdem ist das Sprichwörterlexikon in seinem Umfang und seinem einmaligen Quellenverzeichnis bis heute unübertroffen, besonders auch, weil er es alleine und gegen etliche Widerstände zustande gebracht hat. Alles mit der Hand und ohne Computerunterstützung, ohne die heute keiner mehr etwas zuwege bringt.

Da viele Sprichwörter älteren Ursprungs sind, enthalten einige alte oder schon vergessene Wörter, oder handeln von heute unbekannten Vorkommnissen. Aus diesem Grund sind auf diesen Internetseiten bei vielen Sprichwörtern Erklärungen, die Wörter oder Sinn des Sprichworts näher erklären. Auch wenn verschiedene Sprichwörter aus der Mode genommen sind, gehören sie trotzdem zum kulturellen Erbe der Deutschen und ihrer Geschichte. Sonst könnte man auch etliche „Klassiker“ vergessen, (Goethe, Schiller oder andere) nur weil sie schon einige Hundert Jahre alt sind. Bei verschiedenen Sammlern und Autoren haben manche Sprichwörter einen unterschiedlichen Wortlaut, dann stehen hier mehrere Versionen. Da die Sammlung von Simrock bis heute am weitesten verbreitet ist, werden seine Versionen der Sprichwörter wohl die bekanntesten sein. Leider gibt es bei ihm einige sinnentstellende Druckfehler, die bis heute überdauert haben. Wenn bekannt, steht bei den entsprechenden Sprichwörtern die korrekte Version mit einem Hinweis auf den Druckfehler.

Daneben entstehen aber immer auch neue Sprichwörter, die in den alten Sammlungen nicht aufgeführt sein können. Andere Sprichwörter werden aus anderen Sprachen übernommen, wie z. B. „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Es wird heute nur als „deutsches Sprichwort“ zitiert, obwohl das falsch ist. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde das englische Sprichwort „The early bird catcheth the worm.“ im Deutschen übernommen. Es steht so schon 1637 in „A Collection of English Proverbs“ von John Ray auf Seite 101.

In etlichen Sprichwörtern stimmt auch die Rechtschreibung oder Grammatik mit der laut Duden aktuellen nicht überein. Dazu schrieb schon Johann Michael Sailer 1810 auf Seite 64 seiner deutschen Sprichwörter: „Das alte deutsche Sprichwort liebt das Negligé, die bequeme Haustracht, und lässt es den Gottscheden und Kollegen über, sein Verfahren mit der Grammatik auszusöhnen. So sind ihm z. B. der Artikel der, die, das, die Endsilbe e gar oft zu lang, das h zu weich: deshalb bleibt dies alles weg. Wie der Mann im Schlafrocke sich kein Gewissen daraus macht, dass seine Strümpfe nicht streng angezogen sind, so weiß das altdeutsche Sprichwort nichts um die Hofetikette der gebildeten Sprache. Die Zeitwörter sind dem Sprichworte oft gar zu lange: darum beschneidet es die Vorsilbe. Z, B. Werkstatt darf keines Palasts, statt: bedarf.
Ein Grund, warum das altdeutsche Sprichwort so wenig Fleiß auf die Vollendung des Gepräges verwendet, und sich darin so viele Versäumnis zuschulden kommen lässt, ist wohl auch der, dass es den Ursprung hat – mehr im Herzen, das den Sinn gibt, als im Kopfe, der ihn nach der Regel der Sprachlehre herauskleidet.“

Auf dieser Seite sind Hunderte deutsche Sprichwörter mit M, von Mit bis Mz am Anfang und auf weiteren 70 Seiten alle anderen, alte und neuere vorhanden. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter von Mit bis Mz

  

Mit Abteilung der Güter zertrennen sich auch die Gemüter.

Mit albernen Narren soll man nicht scherzen.

Mit allen essen, mit keinem es halten.


Mit aller Pläsier, sagt der Bauer, wenn er muss.

Mit altem Hunde sicherste Jagd.

Mit anderer Sachen muss man behutsamer umgehen als mit seinen eigenen.

Mit andrer Leute Hintern ist gut über Kohlen rücken.

Mit Arbeit kriegt man Feuer aus den Steinen.

Mit Ausdauer kam auch die Schnecke noch in die Arche.

Mit beiden Beinen im Stock*33 oder mit einem, ist gleichviel.

Mit Bettlern ist keine Ehr einzulegen.

Mit bloßen Sorgen kann man keinen Strohhalm zerbrechen.

Mit bösen Gäulen bricht man das Eis.
Mit bösen Pferden bricht man das Eis.

Mit Dank hab` schmalzt man keine Suppe.

Mit deinen Farben und meinem Pinsel will ich dich malen.

Mit deinen Knochen will ich noch Birn und Äpfel herunterwerfen.

Mit dem Alter ist es wie mit dem Wein: Es muss ein guter Jahrgang sein.

Mit dem frommen Mann geht Gott und die Armut zu Tisch.

Mit dem Guten wird man gut und bös mit dem, der übel tut.
(Sprichwort in Anlehnung an die Bibel: Die Sprüche Salomos, 13, 20: „Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer aber der Narren Geselle ist, der wird Unglück haben.“)

Mit dem Halse bezahlt man alles.

Mit dem Maße, womit ihr mäßet, wird euch wieder gemessen.

Mit dem Ofen ist schwer um die Wette gähnen.


Mit dem Ohre, womit ich andere höre, höre ich mich auch.


Mit dem Pfennig fängt man an zu spielen.

Mit dem Spaß muss man aufhören, wenn er am meisten Spaß macht.

Mit dem Teufel ist nicht gut Kirschen essen.

Mit dem Tod kein Pakt zu schließen ist.


Mit dem Urteil nicht eile, hör zuvor beide Teile.

Mit dem Weck kann man das Brot ersparen.

Mit dem Wirt ändert sich das Haus.


Mit den Alten soll man ratschlagen und mit den Jungen fechten.

Mit den Beinen läuft man nicht in den Himmel.

Mit den Eiern in die Pfanne, so werden keine bösen Küken draus gebrütet.

Mit den Gänsen sollen wir trinken, aber nicht essen.

Mit den Händen gibt man Leute zusammen, und mit den Füßen gehen sie auseinander.

Mit den Herren ist nicht gut Kirschen essen, denn sie schießen gern mit den Steinen.
Mit den Herren ist nicht gut Kirschen essen, denn sie wollen die Ersten und die Letzten in der Schüssel sein.
Es sind tatsächlich keine zwei, sondern es ist nur ein kürzeres Sprichwort:
Mit den Herren ist nicht gut Kirschen essen.
(Es steht in dieser kurzer Form 1539 bei Tappius Seite 22a und Seite 132b; 1560 bei Egenolff, Seite 19b und 1610 bei Gruter Seite 59. Wander machte in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon zwei Sprüche daraus. Die jeweiligen zweiten Teile von Wander stehen1539 bei Tappiusund 1560 bei Egenolff als Erklärung hinter dem einen kurzen Sprichwort. Tappius schreibt auf Seite 132b vor der Erklärung in lateinischer Sprache „Hier beweisen wir, dass das so wahr ist“ und auf Seite 22a „Ich habe Ihnen einen Bericht über solche Dinge gegeben“

Andere Autoren (Körte 1837, Braun 1840, Simrock 1846) haben weitere Versionen desselben Sprichwortes in ihren Sammlungen:

Mit großen Herren ist nicht gut Kirschen essen.
Mit großen Herren ist schlecht Kirschen essen.

Mit den Narren baut man den Weg.

Mit den Toten kann man nicht zürnen.

Mit den Wölfen muss man heulen.

Mit den Zähnen kann man das meiste Gold gewinnen.
(Auch heute glauben etliche diesem Sprichwort aus dem 17. Jahrhundert wie früher und denken dabei wahrscheinlich an ihren Zahnarzt.)

Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.
(Dieses Sprichwort stammt aus der Tragödie „Die Jungfrau von Orleans“ (1801) von Friedrich Schiller (1759 - 1805). Im 3. Akt, sechster Auftritt sagt der englische Feldherr Talbot „Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.“ zum englischen Offizier Lionel. Das bedeutet, trotz gegenteiliger Argumente und Beweise hält jemand an einer offensichtlich unklugen Einstellung oder dummen Verhalten fest.)

Mit der einen Hand geben, mit der andern nehmen.

Mit der Gabel ist's ein Ehr: Mit dem Löffel kriegt man mehr.

Mit der Hand muss man säen, nicht mit dem Sacke.
Man muss mit der Hand und nicht mit dem ganzen Sack säen.
Säen muss man mit der Hand, nicht mit dem Sacke.

Mit der Münze, womit du zahlst, zahlt man dich auch (zahlt der andere auch).

Mit der Mutter soll beginnen, wer die Tochter will gewinnen.

Mit der Pfeife gewonnen, mit der Trommel vertan.
Mit dem Pfeiflein gewonnen, mit dem Trommlein vertan.

Mit der Suppe muss man nicht artig sein.

Mit der Trommel gewonnen, mit der Flöte verspielt.
(Wie man an dem Sprichwort zwei weiter oben sieht, ist es in beiden Richtungen möglich.)

Mit der Wahrheit kann man leicht ins Geschrei kommen.
Mit der Wahrheit kommt man ins Geschrei.
(Geschrei = Gerücht)

Mit der Wahrheit kommt man am weitesten.

Mit der Wahrheit spielt man alle Tage den Karfreitag.

Mit der Zeit gewöhnt man sich an alles.

Mit der Zeit kommt Freud und Leid.

Mit der Zeit kommt Jan ins Wams.


Mit der Zeit pflückt man Rosen.


Mit der Zeit vergeht's.
Mit der Zeit vergeht und verdirbt alles.


Mit der Zeit wird dir hold, was vorher dein nicht gewollt.

Mit des Toren Zorn sei unverworr'n.

Mit dieser Wiege bin ich gewiegt.

Mit Dreck versiegeln ist ebenso als unversiegelt.

Mit drohen und poltern fängt man keine Vögel.

Mit Dummen dumm, mit Weisen weis', das war von je der Welt Preis.

Mit Eichenholz macht man einen besseren Bau als mit Lindenholz.
(Das Sprichwort bedeutet, Strenge wirkt oft besser und nachhaltiger als  Milde und Nachsicht. Im Bezug auf Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine 2022 bewahrheitet sich das Sprichwort. Seit Putin ab 2014 die Halbinsel Krim und Teile des Donbas besetzt und annektiert hat, versuchte der  Westen mit Milde und nachsichtigen Verhandlungen den Frieden zu wahren.  Dadurch war Putin überzeugt, auch den Rest der Ukraine ohne westliche  Gegenreaktionen erobern zu können. Wenn die freie Welt schon 2014 so  entschieden gehandelt hätte wie erst 2022, wäre der Frieden und die  territoriale Integrität der Ukraine bewahrt worden. Schon einmal 70  Jahre vorher hat die Welt diese Erfahrung mit Hitler und den Nazis gemacht,  die sich jetzt mit Putin und Russland wiederholt.)

Mit eigner Peitsche und fremden Rossen (Pferden) ist gut fahren.

Mit einem Beil kann man einen hohen Baum umhauen.

Mit einem bösen Weibe finge man den Teufel im freien Feld.

Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig.
Mit einem Fischer oder Fischerbuben von 9. Jahren ists besser über'n Rhein fahren als mit einem gelehrten Doktor.

Mit einem Handwerk kommt man weiter als mit tausend Gulden*13.

Mit einem Heller*17 kann man kein gut Mus kochen.

Mit einem Heller*17 kauft man keinen Ochsen.

Mit einem Löffel Honig fängt man mehr Fliegen als mit einem Fass voll Essig.
Mit einem Tropfen Honig fängt man mehr Fliegen als mit einer ganzen Kanne Essig.


Mit einem nahen Acker und einer weiten Schwiegermutter kommt man am besten aus.
(Sprichwort aus Schwaben)

Mit einem Narren lässt sich kein Kind taufen.

Mit einer goldenen Lanze kann man auch den Stärksten aus dem Sattel heben.

Mit einer Hand gibt der Geizige, mit der andern nimmt er wieder.

Mit einer Kunst kommt man am besten fort, sagt die Katze zum Fuchs.
(Auch bei diesem Sprichwort hat das Wort „Kunst“ nicht die heute verbreitete Bedeutung, sondern es bedeutet „können“. Die „Kunst“ bedeutet hier, dass  man ein Handwerk gelernt hat und die dazu notwendigen Kenntnisse hat. Mit diesem Können und Wissen kann man das Handwerk überall ausüben und seinen Lebensunterhalt bestreiten.)

Mit eines andern Arsch ist gut durchs Feuer (durch glühende Kohlen) fahren.

Mit essen, messen und besinnen, ist der halbe Tag von hinnen.

Mit Feuer und Blut wird auch getauft in Märtyrerzeit.

Mit Fragen kommt man durch die Welt.
Mit Fragen kommt man nach Rom.

Mit Fragen wird man berichtet.

Mit fremdem Kalb ist wohlfeil pflügen.

Mit fremdem Schaden ist wohlfeil klug werden.
Aus fremden Schaden ist wohlfeil klug werden.


Mit frischen Rosen und Jungfern darf man nicht lange scherzen.

Mit Frommen und Bösen wird das Haus erfüllt.

Mit Füchsen spielt man das Fuchsrecht.
(Das bedeutet, man zieht ihnen das Fell über die Ohren.)

Mit Füttern wird keine Zeit verloren.

Mit Gaben fängt man die Götter.

Mit Garnen fängt man Vögel, mit Netzen die Fische, mit Seilen die Hasen, mit List und Betrug die Leute.

Mit Geben wuchert man am meisten.

Mit Gedanken beisst man einem kein Ohr ab.


Mit Gedanken schlägt man kein Fenster ein.


Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke.
Mit Geduld und Spucke vertreibt man manche Mucke.


Mit Geduld und Zeit wird aus dem Maulbeerbaum ein Seidenkleid.
Mit Geduld und Zeit wirds Maulbeerblatt zum Atlaskleid.
(Die Seidenraupe frisst die Maulbeerblätter und spinnt daraus den Seidenfaden, aus dem die Seidenstoffe gewebt werden. Bei Körte steht 1837 dazu: Geduld, Vernunft und Zeit, das sind gar schöne Sachen, die, was unmöglich scheint, noch möglich können machen.)

Mitgeflogen, mitgehangen.

Mitgegangen, Mitgefangen, Mitgehangen.
Mitgegangen, mitgefangen; mitgestohlen (mitgefangen), mitgehangen.
Wer mit den Dieben läuft, der muss mit ihnen hangen.

Mit Geld probiert man die Welt.

Mit gelehrten Worten überredet man Bauern.

Mitgenommen ist besser als darum gekommen.

Mit Gesetzen martert und tilgt man die Gesetze.

Mit Gesetz und Worten regiert und leitet man die Welt.

Mitgesündigt, mitgebüßt.

Mit Gewalt kann man eine Violine an einem Eichbaum entzweischlagen.

Mit Gewalt kann man wohl 'n Bull melken.

Mit glatten Worten täuscht man die Leute.

Mit gleicher Elle wird dir gemessen.


Mit Glück kommt man weiter als mit Geschick.


Mit Gold ist jede Festung zu erobern.


Mit Gott den Anfang.
Mit Gott den Anfang, sonst geht's den Krebsgang.

Mit Gott fang an, mit Gott hör auf, das ist der schönste Lebenslauf.

Mit Gott ist gut arzneien.

Mit Gott lässt sich nicht spotten.

Mit Gott und dem Satan ist nicht zu scherzen.

Mit großen Herren rechten, ist mit zehn Mannen fechten.

Mit großen Herren soll man seidne Worte reden.

Mit Güte macht man Tiere zahm.

Mit gutem Winde ist gut segeln.

Mit gutem Ziel gewinnt man viel.
(Ein altes Sprichwort, das schon vor dem 18. Jahrhundert verbreitet ist. Im Sprichwörterlexikon von Beyer verändert es 1984 zu „Mit klarem Ziel gewinnt man viel.“, was seitdem teilweise benutzt wird.)

Mit (Bei) guten Nachbarn hebt man den Zaun auf.

Mit den Nachbarn hebt man Zäun' und Scheunen auf.
(Schon 1837 meinte Körte in seinem Sprichwörterbuch: „Dergleichen Nachbarn sind aber gar selten.“ Aus eigener Erfahrung kann ich hinzufügen: Auch wenn man Jahrzehnte von guten Nachbarn ausgegangen ist, sobald die sich einen Vorteil daraus erhoffen, entpuppen sich die meisten als keine guten Nachbarn.)

Mit guten Worten fängt man die Leute.

Mit guten Worten und falschen Werken kann man Weise und Narren betrügen.

Mit guter Muße geht man auch fern.
Mit Muß kommt man auch fern.
(Kommentar dazu im Deutschen Sprichwörter Lexikon: „Wer weiten Weg zurücklegen will, soll mäßig beginnen, wobei er weiter kommen werde, als wenn er beim Beginn sich übereilt.“)

Mit „Hab' Dank“ schmälzt man keine Suppe.

Mit Hadern*14 gewinnt man nichts als Hadern*14.

Mit Hadern*14 verliert jedermann außer Papiermacher und Advokaten.

Mit halben Kosten hält man auch Haus.

Mit Harren und Hoffen hat`s mancher getroffen.

Mit Hunden fängt man Hasen, mit Lob die Narren und mit Geld (Gold) die Frauen.

Mit hundert Pfund Sorgen kann man nicht ein Quentlein*27 Schuld bezahlen.


Mit jedermann dich freundlich halt, vertrau doch nicht, die Lieb ist kalt.

Mit Jesuiten-Chor, Benediktiner-Bett, Kapuziner-Tisch und Dominikaner-Wein, ist gut geistlich sein.

Mit Kindern muss man spielen, solange man sie noch hat.

Mit Kleinem fängt man an, mit Großem hört man auf.

Mit kleinen Instrumenten kann man oft eine große Last heben.

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Mit kranken Beinen ist bös gehn.
Dieses Sprichwort steht so in Band 1 des Deutsches Sprichwörter-Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander aus dem Jahr 1867 unter Bein Nr. 41.
Als Quelle wird die Sammlung Teutsche Sprach und Weissheit von Georg Henischii aus dem Jahr 1616, Spalte 261, angegeben. Dort steht aber" ist bös gehn Rom laufen" und nicht "ist bös gehn". Weitere Quellen sollen die Nr. 485 der Sprichwörter und sprichwörtliche  Redensartensammlung von W. Körte aus dem Jahr 1837 und die Nr. 894 der  deutschen Sprichwörter von von K. Simrock aus dem Jahr 1846 sein. Bei beiden steht aber:
Mit kranken Beinen ist schlimm nach Rom laufen.

Weiter steht im 5. Band des Deutsches Sprichwörter-Lexikon von Wander unter Bein Nr. 135 das Sprichwort:
Mit schwachen Beinen ist schlecht nach Rom laufen.
Als Quelle wird die Sammlung der Teutschen Weissheit von M. Fridericum Petri aus dem Jahr 1605 genannt, wo folgendes Sprichwort steht:
Mit krancken Beinen ist böß gen Rom lauffen.

Nur unter Bein Nr. 19 im 1, Band steht bei Wander derselbe Wortlaut wie bei der von ihm dafür angegebenen Quelle bei Winckler aus dem Jahr 1685 unter Fünftes Hundert Nr.25:
Es ist übel, mit kranken Beinen nach Rom laufen.

Wahrscheinlich wurde hier teilweise falsch voneinander abgeschrieben und durcheinandergebracht.
 Ein Sprichwort, alle schreiben es anders und Wander verwirrt es endgültig.
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Mit kranken Seilen muss man gelinde ziehen.

Mit Kunst und Betrug kann man wohl fortkommen.

Mit kurzer Elle kann man viel messen.

Mit Lachen sagt man's Deutsch.
(Das soll bedeuten, man sagt jemandem grob eine Wahrheit. Durch das Lachen versucht man, den Groll des anderen abzuschwächen.)

Mit langen Spießen ist gut kriegen.

Mit Laufen gewinnt man am meisten.

Mit lediger Hand fängt man keinen Habicht.
Mit leeren Händen fängt man keinen Falken oder Habicht.

Mit leerer Hand ist schwer Vögel fangen.

Mit Leib und Blut kommt man in des Kaisers Reich, mit Glauben und Gewissen in Gottes Reich.

Mitleid bekommt man umsonst, Neid erwirbt man sich.

Mit loben gewinnt man lieben.

Mit Lügen und Intrigen erlangt man mehr als mit Wahrheit und Recht.

Mit Lügen und Listen füllt man Sack und Kisten.


Mit Menschen Frieden, mit Sünden Krieg.

Mit Nachbarn ist gut Scheuern*32 bauen.

Mit nackten Bettlern ist keine Ehr einzulegen.

Mit Nägeln angeschlagen hält fest.

Mit Narren ist nicht gut handeln.

Mit Narren ist schlimm spaßen.

Mit Narren muss man Geduld haben.

Mit Narren muss man zum Narren werden.

Mit Narren richt man wenig aus.

Mit Narren soll man unverworren sein.

Mit Narren viel disputieren bessert niemand.

Mit 'nem Esel kann man wohl hacken, aber nicht schnacken.

Mit Nesteln fängt man an zu spielen. Mit Nüssen fängt man an zu stehlen.
Mit den Nesseln fängt man an zu spielen.
Mit den Nesteln fängt man an zu spielen.
(Erklärung dazu von Wander: „Nestel, Nessel, Heftel, Band, Senkel. – Die Geschlechtsneigung ist unschuldig im Beginn.“)

Mit neuem Geld kommt neu Unglück geschlichen.

Mit nichts bereitet man sich gut auf die Fasten.

Mit nichts fahet man nichts.
(Das bedeutet: Mit nichts fängt man nichts.)

Mit nichts kann man kein Haus bauen.

Mit nur halben Kosten hält man auch Haus.

Mit Ochsen rennen geht wenig von statt.

Mit Ochsen und Fuchsen ist ein Regiment am besten bestellt.

Mit Papier und Tinte bezahlt man viel, wenn man Einnahmen und Ausgaben fleißig anschreibt.

Mit Pfannen und Kannen lockt man ihn, wohin man will.

Mit Rat getan niemand gereuen kann.
Mit Rat getan, niemand schaden und gereuen kann.
Es reuet selten einen Mann, wenn er was mit Rat getan
(Die obere Variante von diesem Sprichwort ist schon 1605 bei Petri zu finden. Die Mittlere kommt 1641 bei Lehman hinzu. Die untere Variante steht 1612 bei Gruter und schon 1572 im Buch „Loci communes proverbiales“ von Bruno Seidelius (Seite 30, mit „so er was“ anstelle von „wenn er was“). Bei Wander im 19. Jahrhundert sind gleich 4 Varianten als angeblich unterschiedliche Sprichwörter vorhanden, 2 Mal ohne Quellenangabe.)

Mit Rat und Tat ein Mann.

Mit rechten Leuten gehts einem recht.

Mit Rechten und Kriegen gewinnt niemand viel.

Mit Recht verliert man das mit Schwänken, was man gewonnen hat mit Ränken.

Mit reden lernt man reden.

Mit Säcken voll soll man einnehmen, mit Händen voll ausgeben.

Mit Scham und Schaden wird man klug und gelehrt.


Mit scharfen Wehren ist bös schimpfen.

Mit Schaufeln und Spaten bezahlt mancher, aber es soll einer nichts davon in Beutel stecken.

Mit Schelten gehts wie mit Schlägen, die Reih ist kurz und kommt bald wieder an dich.

Mit Scherzen vertreibt man die lange Weile.

Mit schlechten Bengeln hebt man große Bäume.
(Bengel = Stecken, Stock, Balken und andere.)

Mit schlimmen Gecken ist schlimm ringen.
Mit schlimmen Gecken soll man nicht spaßen.

Mit schmeicheln erweicht man die Herzen.


Mit Schreien wirst du's nicht ertrotzen.

Mitschuldig ist der Tat, wer nicht straft die Missetat.

Mit schwachem Strick muss man leise ziehen.

Mit Schweigen kann man viel verantworten.
Mit Schweigen verantwortet man viel.
Mit Stillschweigen (ver)antwortet man viel.
Mit Schweigen verantwortet man viel.

Mit Schweigen verred't (verrät) sich niemand.

Mit Schweigen verschweigt man die Freunde.

Mit seinen Knochen wollen wir noch Nüsse holen.
Mit seinen Knochen wollen wir noch Nüsse von den Bäumen werfen.


Mit silbernen Büchsen wird am besten geschossen.


Mit Singen und Springen kann man`s vollbringen.


Mit spazieren gehen, verliert manche Dirn ihr Kränzlein.
(Mit Kränzlein ist die Unschuld oder Jungfräulichkeit von jungen Frauen gemeint.)

Mit Speck fängt man Mäuse.

Mit Spielern und Rennpferden währt es nicht lange.

Mit spöttischen Leuten ist bös handeln und noch viel ärger zanken.

Mit Spott schmiert man die Schuhe nicht.

Mit stillem Herzen trag, was nicht anders sein mag.

Mit St. Peter ist gut handeln.

Mit Stolz und Übermut richt man nichts aus.

Mit Streichen macht man niemand klug oder fromm.

Mittel soll man gebrauchen.

Mittelstraß' das beste Maß.
Mittelglück, das Beste.
Mittelmaß, die beste Straß',

Mittelweg, ein sichrer Steg.

Mitten auf dem Meer macht der Wind viel Wellen.
Mit Tränen heiß die arme Welt beweint, das verlorene Geld.

Mit treu den Einfältigen unterweis, so kriegst bei Gott selbst den Preis.

Mit Undank der Wahrheit die Welt lohnt seinen Herrn, der Hund beißt fürs Brot.
Mit Undank der Wohltat die Welt lohnt seinen Herrn, der Hund beißt fürs Brot.
Der Hund beißt seinen Herrn fürs Tischbrot.

Mit unwilligen Hunden fahet man nicht.
Mit unwilligen Hunden fängt man nichts.
(fahet = alter Ausdruck für fangen, jagen oder anderes.)
Mit unwilligen Hunden ist böse, Hasen fangen.
Mit unwilligen Hunden ist nicht gut jagen.

Mit unwilligen Ochsen ist nicht gut pflügen.

Mit unwilligen Rossen ist nicht gut zu Acker fahren.

Mit Verachtung der Ehre sucht man auch Ehre.
Mit Verachtung sucht man auch Ehre.

Mit Verhören verrichtet man viel böse Sachen.

Mit Verlaub kann man dem Bauern das Pferd aus dem Stall stehlen.

Mit Vernunft kommt man vielem Unglück zuvor.

Mit Verwandten soll man trinken und essen, aber nicht zählen und messen.
Mit vielem geudet man, mit wenigem spart man.

Mit Vielem kommt man aus, mit wenig hält man Haus.
Mit Vielem hält man Haus, mit Wenigem kommt man (auch) aus.
(Das obere Sprichwort steht so bei Simrock (Nr. 4451) und ist deswgen wahrscheinlich verbreitet und bekannter, aber falsch. In der überwiegenden Mehrheit aller Sprichwörtersammlungen steht schon Jahrhunderte vorher die untere Version, die im Gegensatz zur oberen auch einen Sinn ergibt. Georg Schambach erklärt es 1863 in seinem Sprichwörterbuch auf Seite 75: „Wer viel hat, kann damit gut Haushalten, um aber eben sein mäßiges Auskommen zu haben, dazu genügt schon weniges.“)

Mit vielen Augen ist besser sehen denn mit einem.

Mit vielen fechte, mit wenigen berate.
Mit vielen in den Krieg, mit wenigen in den Rat.
Mit vielen soll man den Feind schlagen, mit wenigen zurate gehen.
Mit vielen zum Kriege, mit wenigen zu Rate.

Mit viel Weibern zeugt man viel Kinder.

Mit vollem Bauch ist gut Fastenpredigt halten.

Mit vollem Maul ist schlimm blasen.
Mit vollem Mund ist bös blasen.

Mit vollem Wagen muss man zeitig fahren.

Mit Wachen und mit Wagen muss man das Glück erjagen.

Mit Wasser und Brot kommt man durch alle Not.

Mit Wein macht man den Psittich (Papagei) schwatzen.

Mit welchen Vögeln man fliegt, mit denen wird man gefangen.

Mit wenigen Gesetzen regiert man wohl.
Mit wenig lebt man wohl.
(Wahrscheinlich stammt dieses Sprichwort aus dem Lateinischen von Horaz, Carmen 2, 16: „Vivitur parvo bene“)

Mit willigen Rossen fährt der Fuhrmann wohl.

Mit wohl reden reißt man die Leute dem Teufel aus den Klauen.

Mit Wohltun gewinnt man den ärgsten Feind.

Mit Worten richtet man mehr aus als mit (den) Händen.
Mit Worten richtet man mehr aus denn mit den Händen, drum brauchen die Mönche lieber das Maul.

Mit Worten speist man nicht wohl, denn der Leib wird davon nicht voll.

Mit Zank gewinnt man nicht viel.
Mit Zank und Streit kommt man nicht weit.
Mit Zeit und Gebiss macht man die Pferde bändig.

Mit Zeit und Geduld wird aus dem Hanfstängel ein Halskragen.

Mit Zeit und Weile kommt man nach Rom.
Mit Zeit und Weile lernt ein wilder Ochs das Joch tragen.

Mit zunehmendem Alter wird man nicht klug, man weiß nur, dass es die anderen auch nicht sind.
Mögen sie mich hassen, wenn sie mich nur fürchten.

Mönche, Mäuse, Ratten, Maden scheiden selten ohne Schaden.
Mönche trugen ihren Bettelstab viel mehr, denn zehn frommen Hausvätern ihre ehrliche Nahrung.

Mönch und Nonnen gehören zusammen.

Montagswetter wird nicht Wochen alt.

Mord und Ehebruch verbirgt sich nicht, sondern kommt mit der Strafe ans Licht.

Morgengäste bleiben nicht.

Morgen ist auch noch (wieder) ein Tag.
(Das bedeutet, man versucht, zu rechtfertigen, dass man eine Aufgabe noch nicht erledigt hat, sondern sie erst einmal auf morgen verschoben hat. Ähnliche Sprichwörter auch in anderen Ländern.)
Morgen ist gut wandern übermorgen noch besser.

Morgen ist nicht heute.
(Dieses Sprichwort steht ohne Quelle im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander unter Morgen (Adv.) Nr. 20, nur durch das spanische „Mañana será otro dia.“ ergänzt. Vorher stand es aber schon 1860 in „Die Rechtfertigung durch den Glauben“ auf Seite 256 mit der Bedeutung, heute Gutes zu tun und zu helfen, da man nicht weiß, ob man am nächsten Tag noch Willens oder in der Lage sei, es zu tun. Ebenso 1830 in Hofrath v. Eckartshausen's Schriften, der es auf mögliche Geschäfte und Chancen bezog, die eine Stunde später schon nicht mehr möglich wären. Beides gilt auch für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine: Wer jetzt der Ukraine nicht mit Waffen hilft, wird es morgen vielleicht nicht mehr können, da Putin dann die Ukraine schon zerstört und ausgelöscht haben könnte. Dann Putins nächstem Opfer helfen zu müssen, wird um ein vielfaches teurer als jetzt der Ukraine zu helfen, die Russen abzuwehren.)

Morgen kommt Rat und Tat.
Morgen kommt Tag und Rat.

Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute.

Morgen, morgen, nur nicht heute, sprechen alle trägen Leute.

Morgen, morgen, nur nicht heute, sprechen immer träge Leute.

(Dieses Sprichwort stammt aus einem vertonten Gedicht „Der Aufschub“ von Christian Felix Weiße (1726-1804), dessen ersten zwei Zeilen der unteren Version entsprechen. Es stand so erstmalig 1769 in dem Buch „Lieder für Kinder“, vermehrte Auflage. Mit neuen Melodien von J. A. Hiller. Im 19. Jahrhundert veränderte sich der Text langsam zur mittleren Version. Die obere Version ist seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt und ist heute die gebräuchlichste.)


Morgen, morgen tut kein Ding versorgen.

Morgenregen und Alteweibertänze dauern nicht lange.

Morgenregen und Weiberweh sind um Zehne nimmermeh.

Morgenrot bringt Wind und Kot.

Morgenröte kann nicht lügen,
Mägdebauch kann nicht betrügen.
Ist's nicht Regen, ist es Wind,
ist's nicht Schmer, so ist's ein Kind.
(Schmer = aus dem mittelhochdeutschem, Fett, Bauchfett.)

Morgenröte und Abendräte sind unstet; Morgenräte und Abendröte sind stet.

Morgenrot mit Regen droht.

Morgenstund bringt Brot und Gold im Mund.

Morgenstund hat Gold im Mund.
Morgenstunde hat Gold im Munde, (aber Blei im –).
Die Morgenstund trägt Gold im Mund.

Morgenstunde ist aller Laster Anfang, Müßiggang hat Gold im Mund.
(Weit verbreitete und allgemein bekannte Sprichwörter werden oft verändert, auseinandergenommen und anders wieder zusammengesetzt. Solche veränderten Sprichwörter werden bemerkt und bringen extra Aufmerksamkeit und finden sich praktisch überall, nur hier nicht. Die Sprichwörter auf diesen Seiten sind oder waren so original als Sprichwörter verbreitet und sind in einer oder mehreren Quellen so zu finden (nur mit neuer Rechtschreibung). Bei Fehlern, fehlenden Sprichwörtern oder anderem bitte eine Nachricht schicken.)

Morgen wollen wir davon reden.

Moses bringt mit Not das wohl bescholten Bettels Brot.

Moses mit seinem Gesetz ist aller Henker Meister.

Most, Wein und Hurerei machen toll.

Müde Ochsen treten hart (übel).
Müde Ochsen treten langsam, aber hart.

Mühe gebiert Ehre.

Mühe ist der Wissenschaft Mutter.

Mühe und Arbeit fährt durch die Hölle.

Mühlhausen ist der Eidgenossen Kühstall.

Mühl ohne Gang, Glock ohne Klang, Hand ohne Gaben, Schul ohne Knaben will niemand haben.


Mühlsteine werden nicht moosig.


Müh und Fleiß bricht alles Eis.
Müller Geschlecht steckt die Hände gern tief in fremde Säcke.

Müller ist nicht eher fromm, bis er zum Fenster ausguckt.

Müller, Müller, Roggenstehler, Kernenbeißer, Hosensch–.
Müller, Schneider und Weber werden nicht gehenkt, das Handwerk ginge sonst aus.
(Dazu meint Wilhelm Körte 1837: „Die Müller stehen von uralter Zeit her im schlimmen Rufe des Übervorteilens.“ Eduard Graf meint dazu 1864 in seinen Rechtssprichwörtern auf Seite 46: „Möglich, dass man Henker und Schergen aus Furcht vor körperlicher Ansteckung mied, da ihnen die Ausweisung der Aussätzigen oblag, was auch auf den Abdecker und möglicherweise auf den Schäfer passte, allein wahrscheinlich ist es nicht; man erstreckte auch Ehrlosigkeit im Wege der Auslegung auf möglichst weite Grenzen, obwohl man lieber zehn ehrlich machen soll, als einen zum Schelm, schaute gelegentlich auf jeden Handwerker mit Verachtung, obwohl niemand desselben entraten kann und heute noch geißelt der Volkswitz verschiedene Gewerbe.“)

Müllers Henn und Witwers Magd hat selten Hungersnot geklagt.

Müller und Bäcker stehlen nicht, man bringt's ihnen.

München soll mich nähren, in Ingolstadt will ich mich wehren.
Mundköch und Mundrät sind bei Hof in gleichem Wert.

Mund und Herz sind eine ganze Spanne voneinander.

Muss es sein, so schick dich drein.
Was muss sein, da schick dich drein.

Müßige Leute haben am meisten zu tun.

Müßige Leute haben seltsame Gedanken.

Müßiggang, der Tugend Untergang.

Müßiggang hat Armut im Gefolge.

Müßiggang hat bösen Ausgang.

Müßiggang hat bösen Nachklang.

Müßiggang in der Jugend, Arbeit im Alter.
Der Müßiggang in der Jugend bringt die schwerste Arbeit im Alter.

Müßiggang ist aller Laster Anfang.
Müßiggang ist aller Laster Anfang und des Teufels Ruhebank.
Müßiggang ist des Teufels Ruhebank.
(Ursprung des Sprichworts ist wahrscheinlich die Bibel, Jesus Sirach 33, 29: „Müßiggang lehrt viel Böses.“ Ähnliches Sprichwort in England: Ein faules Gehirn ist die Werkstatt des Teufels.)

Müßiggang ist der Tugend Untergang.


Müßiggang ist des Teufels Orden, Arbeit ist Gottes Stand.

Müßiggang ist des Teufels Schulterküssen, sagte die Nonne und lauste ihre Maus, dass sie nicht müßig wäre.

Müßiggang ist eine schwere Arbeit.

Müßiggang macht endlich traurige Arbeit.

Müßiggang und Völlerei sind des Teufels Stricke.
(Völlerei = Fresssucht, Schwelgerei, Gefräßigkeit, maßloses Essen und Trinken)

Müßiggang verzehrt den Leib wie Rost das Eisen.
Müßiggehen verderbt den Leib, wie der Rost das Eisen.

Müßiggehen mag ich nicht, sagte jene Schwester und lauste für die Langeweile die Mäuse.

Muss ist ein bitter (böses) Kraut.

Muss ist ein böses Mus.

Muss ist ein Brettnagel.

Muss ist harte Buß.

Muss ist härter als Grübelnuss.

Muss (Mus) ist nicht Suppe.

Muss ist 'ne harte Nuss.

Muss ist Zwang, und Kreischen ist Kindergesang.

Muss macht die Not, den Willen Gott.

Muss man denn allen Plunder wissen?
(Nein, muss man nicht, es reicht aber nicht, alles nur im Internet bei Google oder Wikipedia zu suchen, etwas muss man schon wissen oder können! Leider ist das heute immer weniger der Fall. Früher konnten Schulabgänger ohne Schwierigkeiten eine Ausbildung anfangen und meist auch erfolgreich beenden; heute sind viele nicht einmal ausbildungsfähig, wie viele Firmen bemängeln. Internet und Smartphone helfen also nicht in der Schule beim Lernen, sie behindern das Lernen! Man sollte in der Schule den richtigen Umgang mit elektronischen Medien lernen, aber Lernen sollte man trotzdem mit dem eigenen Kopf und nicht alles Wissen und Können in eine unerreichbare Cloud auslagern. Etwas Wissen, Können und vor allem Bildung sollte man im eigenen Kopf ohne Computer, Smartphone und Internet greifbar haben, den Plunder kann man weglassen. Andernfalls schafft man unfähige Menschen, die oft nicht einmal für Hilfsarbeiten geeignet sind, von denen gibt es schon zu viele.)

Muss zieht gute Kinder.

Mutigem Rosse starker Zaum.

Mut macht alles gut.

Mutschierung bricht keine (nicht) gesamte Hand.
(Das bedeutet, bei einer Gesamthandsgemeinschaft gehört einer Gemeinschaft von Personen ein bestimmtes Eigentum gemeinschaftlich, über das nur gemeinschaftlich verfügt werden kann. Mit einer Mutschierung wird die Nutzung ohne Aufhebung der Gemeinschaft geteilt.)

Mutter dich, liebes Kind, und nimm des Vaters Weis an.

Mutter eine Hur, Tochter ein Hürlein.

Mutterflüche kleben nicht und Vaterzorn schwöret nicht.
(In mehreren Sprichwörtersammlungen steht dieses Sprichwort, nur bei Karl Simrock steht „Vaters Zorn schwärt“ anstelle des obigen Textes. Wahrscheinlich hat Simrock falsch abgeschrieben oder es ist ein Druckfehler bei ihm.)

Mutter, ich muß einen Mann han, oder ich zund 's Haus an.

Mütter lehren die Kinder den Gang wie der Krebs seine Jungen.

Mütter lieben Töchter, aber Söhne noch viel mehr.

Mutterschoß ist arm, aber warm.

Muttertreu ist (wird) täglich neu.
Der Mutter Treu ist alle Tage neu.

Mut über Gut.

Mutwillen kostet viel.


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