Ärzte in deutschen Sprichwörtern
Wo es Kranke und Krankheiten gibt, sind die benötigten Ärzte nicht weit. So gibt es in den deutschen Sprichwörtern auch viele Ärzte, die mit mehr oder weniger Erfolg für die Gesundung sorgen.
Ärzte sind unseres Herrgotts Menschenflicker.
Ärzte und Juristen reiten auf Gaulen, Priester im Kot und Armut verfaulen, darnach urteil oder verdamm.
Arzt, hilf dir selber!
Das Gebet und Red ist der Kranken Arzt.
Das Maul ist des Leibes Henker und Arzt.
Dem Beichtvater, Arzt und Advokaten darf man nichts verschweigen.
Der Arzt dem Leibe, dem Freund der Mut, wo Treue, da ist sein Hilfe tut.
Der Arzt hat Geld, der Jurist hat Gold, den armen Priestern ist niemand hold.
Der Arzt lobt wohl die Myrrhen, dennoch ist sie voll Bitterkeit.
Der beste Arzt ist oft der schlechteste Patient.
Der Kirchhof deckt die Sünden der Ärzte zu.
(Eigentlich kein deutsches Sprichwort, sondern ein französisches Sprichwort. Erstmals 1870 verzeichnet es Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon, Band 2, Spalte 1348 unter Kirchhof Nr. 6 ohne deutsche Quelle als Übersetzung aus der französischen Sprache: „La terre couvre les fautes des médecins.“, ebenfalls ohne Quellenangabe. Nach der Menge der Nennungen in deutscher Sprache scheint es aber auch in Deutschland bekannt geworden zu sein.)
Der letzte und sicherste Arzt ist Vetter Knochenmann; er heilt alle Krankheiten.
Der sicherste Arzt ist Vetter Knochenmann.
Der Mund ist des Bauches Henker und Arzt.
Wanders Erklärung: Denn durch ihn geht das Übermaß der Speisen wie die wohltätige Arznei.
Der Mund ist des Bauches Arzt.
Der Priester tut mehr denn der Arzt.
Des Arztes Kunst erhöht ihn und macht ihn groß bei Fürsten und Herrn.
Die Ärzte müssen alt, die Apotheker reich und die Barbierer jung sein.
Die Kinder sind der Mutter Arzt.
Die Pfarrer bauen den Acker Gottes und die Ärzte den Gottesacker.
Die Zeit ist der beste Arzt.
Ein Arzt muss oft ein Glied absetzen, dass der Leib erhalten wird.
Einen unerfahrnen Arzt, ungekochte Speis und übriges trinken meide, bist du weise.
Ein Glas Wein auf die Suppe ist dem Arzt einen Taler*32 entzogen.
Ein Gott, ein König, ein Pfarrer, ein Arzt, ein Hirt, ein Weib, ein Wein sagt wohl und fein, denn wenn ihrer mehr sind, so verderben sie es gemeiniglich.
Ein guter Arzt ist aller Ehren wert.
Ein guter Koch, ein guter Arzt.
Ein unerfahrner Arzt macht einen höckerigen Kirchhof.
Junger Arzt, höckriger Kirchhof.
(Das Sprichwort unterstellt, das junge Ärzte erst noch üben und dabei viele Fehlschläge hinnehmen müssen, die auf dem Friedhof enden.)
Es gibt mehr alte Weintrinker als alte Ärzte.
Es hat nicht jeder Arzt die rechte Hand zum Heilen.
Fechter ohne Beulen, Arzt ohne Kunst und trunkene Wächter taugen nichts.
Fressen und Saufen macht die Ärzte reich.
Fröhlichkeit und Mäßigkeit sind die zwei besten Ärzte.
Fürsten und Ärzten sind viele Tote eine Schande.
Gefährliche Krankheit heißen einen den Arzt suchen.
Gelinder Arzt bei faulem Schaden macht Übel ärger.
Gelinder Arzt macht faule Schäden.
Gott hilft, und dem Arzte dankt man.
Gott lässt genesen und der Arzt kriegt die Spesen.
Gott macht genesen, und der Arzt holt die Spesen.
Gott lässt genesen, der Arzt kassiert die Spesen.
Guter Freund, guter Arzt.
Ein guter Freund, ein guter Arzt.
Je mehr Ärzte, je mehr Krankheit(en).
(Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Um so mehr Ärzte, um so mehr Krankheiten werden erkannt und könn(t)en behandelt werden, vorausgesetzt man ist Mitglied in einer Krankenkasse oder hat das nötige Kleingeld. Ob die Krankheit auch kuriert werden kann, oder Krankenhäuser, besonders die in Privatbesitz, an den „Krankheiten“ verdienen wollen, ist etwas anderes.)
Kein Arzt ist besser denn (als) drei.
Neuer Arzt, neuer Kirchhof.
Ein neuer Arzt, ein neuer Kirchhof.
Unerfahrene junge neue Ärzte müssen einen neuen Kirchhof haben.
Neuer Theolog muss eine neue Hölle, neuer Jurist einen neuen Galgen, neuer Arzt einen neuen Kirchhof, neuer Philosoph eine neue Narrenkappe haben.
Ob mich ein Hund oder eine Hündin beißt, der Wundarzt fordert nicht weniger.
Tröste Gott den Kranken, der den Arzt zum Erben setzt.
Unmäßiger Patient macht unbarmherzigen Arzt.
Unmäßigkeit ist der Ärzte Säugamme.
Weichlicher Arzt macht faule Wunden.
Welcher Arzt kann guten Grund, der macht sich billig selbst gesund.
Wer einerlei Speise isst, hat keines Arztes vonnöten.
Wer gerne krank ist, der lacht den Arzt aus.
Wer lange Krank ist, wird selbst zum Arzt.
Wer nicht an das Licht glaubt, dem heilt kein Arzt den Star