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Kategorie Krankheit


Krankheit ist ein Zustand verminderter Leistungsfähigkeit, der auf Funktionsstörungen von einem oder mehreren Organen, der Psyche oder des gesamten Organismus beruht. Die Ursachen der Funktionsstörungen sind landläufig Bakterien oder Vieren, die sich im Körper vermehren und ausbreiten. Sie können aber auch durch Unfälle, Überlastung, Ernährung, Mangel lebenswichtiger Stoffe, Lärm, Umwelteinflüsse oder anderes ausgelöst werden. Im Einzelfall ist die Ursache teilweise schwer oder nicht eindeutig zu finden.

Das Wort „Krankheit“ ist abgeleitet vom mittelhochdeutsch krancheit oder krankeit mit der Bedeutung „Schwäche“ oder „Schwachheit“, abgeleitet von mittelhochdeutsch kranc mit Bedeutungen wie „schwach, kraftlos, hinfällig, geschwächt“. Im Mittelalter Krankheit auch als Ungesundheit bezeichnet, oft im Gegensatz zu Gesundheit. Gesundheit ist der Zustand optimalen Wohlbefindens mit einem fließenden Übergang zur Krankheit. Vieles ist eine Frage der Sichtweise, da der Ausdruck Krankheit keine biologische Konstante, sondern ein kulturelles wertbezogenes Konstrukt darstellt.

Die im antiken Griechenland entstandene hippokratische Medizin definierte Krankheit als Störung im Säftehaushalt des Körpers. Mit Beginn der Neuzeit wurde Krankheit zunehmend als Störung des Organismus begriffen.

Krankheiten können akut und plötzlicher beginnen oder sich langsam entwickeln. Sie können nach kurzer Zeit wieder vergehen oder einen längeren Verlauf nehmen und chronisch werden oder sporadisch auftreten.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Krankheit

PS:
Krankheiten gibt es, seitdem es Menschen gibt, und im Zusammenhang damit viele Sprichwörter mit und über Krankheiten. Krankheit in deutschen Sprichwörtern findet man auf dieser Seite, ebenso wie die Ärzte mit ihren Arzeien zur Behandlung der Krankheiten.
 
Die Krankheit, mit der die Welt 2022 stark beschäftigt war, ist Corona (COVID-19). Vier verschiedene Impfstoffe wurden zwischen Dezember 2020 und März 2021 zugelassen. Leider waren die Impfstoffe anfasngs noch nicht genügend vorhanden. Die inzwischen entstandenen Mutationen werden immer ansteckender. Eine sogenannte Herdenimunität ist durch Impfen noch durch Erkranken erwiesenermaßen nicht möglich. Obwohl beispielsweise in Israel schon über 55% der Bevölkerung geimpft ist, steigen die Infektionszahlen Ende Juni 2021 aufgrund der neuen Delta-Variante besorgniserregend wieder an, auch unter geimpften.
 
Da Corona durch die Luft verbreitet wird, sind Abstand und Masken der bestmögliche Schutz. Ebenso Luftreinigungsgeräte für Innenräume, die schon ihre Wirksamkeit im Einsatz bewiesen haben.
 
Leider Vergessen viele, dass nicht die älteren Menschen oder die mit Vorerkrankungen die Risikogruppen sind, sondern privat und beruflich aktive 20 bis 50 Jahre alte Menschen mit vielen Kontakten ohne Abstand und Schutzmaßnahmen. Sie werden nicht nur selber krank, weitaus schlimmer ist, das sie die Krankheit oft an mehrere andere weitergeben und für die Verbreitung sorgen. Da nach Untersuchungen meist Familienfeiern den Virus verbreiten, sind oft Verwandte, Freunde oder Arbeitskollegen diejenigen, die andere fahrlässig mit Corona anstecken.
 
Bis zum 2.7.2021 sind laut Robert Koch Institut 3.729.682 Menschen in Deutschland erkrankt. Von diesen erkrankten sind im gleichen Zeitraum 91.007 mit und an Corona gestorben. Das sind 2,44% aller Erkrankten. Bei entsprechenden Maßnahmen und rücksichtsvollem Verhalten hätten viele nicht sterben müssen.
 
Von vielen weitgehend unbeachtet, behalten 10 bis 30 % aller Erkrankten, selbst jüngere und viele, die nur schwachen oder keine Symptome hatten, langwierige, oft noch bis zu 20 Monaten stark beeinträchtigende schwere Folgen (www.charite.de), Long COVID genannt, zurück. Auch jüngere, vorher scheinbar gesunde Menschen, sind schon mehrfach an einer Coronainfektion gestorben. Durch Mutationen verändert sich der Virus und führt zu wiederholten Ansteckungen. Eine überstandene Infektion oder eine Impfung schützt nur gegen einen schwereren Krankheitsverlauf, nicht gegen eine Infektion oder gegen Long COVID!
 
Ebenso wie die Erkrankung an Corona wird Long COVID von etlichen Verschwörungstheoretikern, einigen Parteien und Gruppierungen bestritten und Ärzte und Journalisten teilweise bedroht. Verlässliche Informationen zu Long COVID im Internet:
 
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
www.infektionsschutz.de/coronavirus/basisinformationen/long-covid-langzeitfolgen-von-covid-19/
RKI = Robert Koch-Institut
www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Long-COVID/Inhalt-gesamt.html
Charité – Berlin
www.charite.de/service/pressemitteilung/artikel/detail/wie_sich_schweres_long_covid_langfristig_entwickelt/
NDR = Norddeutschen Rundfunk
www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Long-Covid-Post-Covid-Symptome-Behandlung-und-Ursachen,corona10614.html

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Krankheit in Sprichwörtern aus aller Welt   

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Krankheit in deutschen Sprichwörtern:

Besser arm und gesund, denn reich und ungesund
Lieber arm und gesund als reich und krank.

Besser ein gesunder Bauer denn ein kranker Kaiser.

Besser gesunder Tagelöhner, wie kranker König.

Da der Kranke genas, nie er ärger was.

Das Alter ist an sich selbst eine Krankheit.
(Des Alters leidige Schwäche ist gemeint, die mit den Jahren schlimmer wird. Ebenso ist der Jugend Torheit eine Krankheit, die bei etlichen Menschen leider unheilbar ist.)

Das Alter ist auch eine Krankheit
Das Alter ist eine Krankheit, daran man sterben muss.

Das Alter ist ein Spital, das alle Krankheiten aufnimmt.

Das Gebet und Red ist der Kranken Arzt.

Das Leben ist dem Kranken (Armen) lang, dem Gesunden (Reichen) kurz.

Dem Gesunden fehlt viel, dem Kranken nur etwas (eins).
(Kein deutsches, sondern ein dänisches Sprichwort. Erstmals stand es 1867 im Deutschen Sprichwörter Lexikon, 1. Band, von Karl Friedrich Wilhelm Wander unter Gesunde (der) Nr. 1 in deutscher Sprache. Wander gibt keine deutsche, sondern nur eine dänische Quelle an: Das Buch „ORD-Bog over Danske Ordsprog“ aus dem Jahr 1757, Auf Seite 158, linke Spalte, steht das dänische Original: „Den Friske fattes alle Ting, den Syge kun det eene.“ Wander übersetzte es in die deutsche Sprache. Da er kein vergleichbares deutsches Sprichwort fand, blieb das dänische mit eigener Nr. bis heute alleine stehen. Nachfolgende Autoren schrieben es fälschlich als deutsches in ihre Sprichwörtersammlungen ab. Heute wird es, fälschlich, an etlichen Orten als deutsches Sprichwort zitiert. In Wanders Quelle im Original nachzulesen im Internet unter:
https://archive.org/details/dictionnairedes00partgoog/page/n178/mode/2up
Ebenso im Buch „Dansk ordsprogs-skat“ 2. Band M-Ø aus dem Jahr 1879 auf Seite 15, Nr. 6351: https://books.google.de/books . . )

Den Kranken ärgert die Fliege an der Wand.
Wer krank ist, den ärgert die Fliege an der Wand.

Der eine setzt die Katze auf den Schoß, den andern kränkt auch Ihr Geruch.
(Möglicherweise war schon vor Jahrhunderten die Katzenhaarallergie bekannt.)

Der Gesunde kann dem Kranken wohl raten.

Der Kranke hofft, dieweil ihm der Odem ausgeht.

Der Kranke spart nichts als die Schuhe.

Der Kranke und Gesunde haben ungleiche Stunde.

Der Kränkste muss das Licht tragen.

Der letzte und sicherste Arzt ist Vetter Knochenmann; er heilt alle Krankheiten.

Der Starken Spiel ist der Kranken Tod.

Der Stein ist der Deutschen, das Zipperlein der Engländer Krankheit.

Die beste Krankheit taugt nichts.

Die Gerechtigkeit ist wohl oft krank, sie stirbt aber nicht.

Die Gesunden geben den Kranken guten Rat.

Die Gesunden und Kranken haben ungleiche Gedanken.

Die ihrer warten am allerbesten, sind der Krankheit am nächsten, viele sterben auch an aller ersten.
Die ihrer warten zum besten, die sind der Krankheit am nächsten und sterben zu aller ehesten.

Die Kranken klagen den Gesunden ihr leid.

Die Krankheiten kommen zu Pferd und mit Extrapost, und gehen zu Fuß mit Schneckenschritten wieder weg.
Die Krankheit kommt zu Pferde und geht zu Fuß wieder weg.

Die Krankheit kommt zentnerweis und geht quentleinweis hinweg.

Die lange Seuche ist der gewisse Tod.
(Dies Sprichwort meint nicht die Seuche, sondern langes Siechtum. Wer früher lange krank war, konnte mit großer Gewissheit am Ende mit dem Tode rechnen. Der Tod traf nicht immer ein, auch früher bestätigte die Ausnahme die Regel.)

Die Natur streitet zu rechter Zeit wider alle Krankheit, wer derselben nicht mit Arznei zu Hilfe kommt, der verkürzt sich selbst.
(Scheinbar legen es viele Menschen darauf an, mit Trinken, Rauchen, Rauschgift, riskantes Autofahren, gefährlichen Tätigkeiten und klimafeindliche Industrien die Krankheiten beim Verkürzen der natürlichen Lebenszeit tatkräftig zu unterstützen.)

Die sich warten am besten, sind oft der Krankheit am nächsten.

Doktor der Gesunden, hilf Gott den Kranken.

Eine Frau mag ihre Ehre wohl kränken.

Einer Krankheit, die aus Fülle kommt, ist besser zu helfen, denn die aus Mangel herrührt.
Einer Krankheit, die aus Überfluss herkommt, ist leichter zu helfen, als die aus Mangel herrühret.

Eine Stunde gesund, ein ganzes Jahr krank.

Ein Gulden*13 oder hölzern Bette gilt den Kranken beides gleich.

Ein Kranker ist gut schlagen.

Ein schwach blöd Gewissen ist eine große Krankheit.

Ein sündiges Herz macht den Leib krank.

Eltern fressen oft ihren eignen Kindern eine Krankheit an den Hals.

Es ist keine Krankheit, die nicht vom Haupte kommt.

Es ist kein Weib so krank, dass sie (es) nicht könne, auf dem Rücken liegen.

Es sind nicht alle krank, die Ach und Wehe schreien.

Es sind nicht alle krank, die in Ohnmacht fallen.

Frankenwein, Krankenwein - Neckarwein, Schleckerwein - Rheinwein, fein Wein.

Freundschaft ist für den Reichen eine Gnade, für den Armen eine Rente, für den Vertriebenen ein Vaterland, für den Kranken Hoffmann'sche Tropfen.

Früh schlafen gehen und früh aufstehen schließt vielen Krankheiten die Tür zu.
Früh schlafen gehn und früh aufstehn schließt viel Krankheiten die Türe zu.

Gefährliche Krankheit heißen einen den Arzt suchen.

Gekränkte Liebe hat einen Freund im Himmel.

Gerechtigkeit liegt unter der Bank, Wahrheit und Treu ist worden krank.

Gesundheit schätzt man erst, wenn man krank wird.

Gott ist alt, aber nicht krank.

Gute Gesetz und Ordnung liegen oft krank.

Guter Gruß ist vieler Krankheit Buß.

Hab' meine Frau ins Bad geschickt, die kranke, man hat sie mir geflickt – ich danke.
Ich hab' meine Frau ins Bad geschickt, die Kranke, man hat sie hinten und vornen geflickt, ich danke.
Ich hab' meine Frau ins Bad geschickt, die kranke; man hat sie mir geflickt, ich danke.
(Ein Sprichwort über die früher zweifelhaften Zustände in Baden am Stein (Hauptort des Bezirks Baden, Kanton Aargau, Schweiz). So soll laut Freiherrn von Reinsberg-Düringsfeld der Cardinal Aeneas Sylvius Piccolomini aus Siena, der spätere Papst Pius II. (1405 - 1464, Papst 1458 - 1464), in seinen Briefen sehr pikante Schilderungen vom dortigen Leben hinterlassen haben.)

Heute gesund, morgen krank, über den dritten tag tot.

Heute jung und stark, gesund und reich, morgen schwach, krank und eine tote Leich.

In der Fremde ist gut wanken, aber nicht gut kranken.

In Krankheit mancher viel verspricht, dass er darnach will denken nicht.

In Krankheit soll man bei treuen erfahren Ärzten Ratfragen.

Ist der Kranke genesen, so zahlt er ungern die Spesen.

Krankes Fleisch, kranker Geist.
Krank Fleisch, krank Geist.

Krankheit ist die Arznei wider die Sünden.

Krankheit kommt libratim und geht hinweg unciatim.

Krankheit kommt mit Extrapost und schleicht hinweg wie die Schnecken.
Krankheit kommt mit Extrapost und schleicht weg wie die Schnecken.

Krankheit kommt zu Pferde und geht zu Fuße weg.

Lange Krankheit, sichrer Tod.

Langer Krankheit kommt man selten auf.

Lang krank stirbt hinten nach.

Legt den Kranken, wohin ihr wollt, so ist ihm doch nicht wohl.

Leibliche Lust kränket die Seele.

Leiden und noch drum danken, macht zu Hof langsam kranken.

Man findet Leute, wenn sie gesund geworden sind, und sollen Geld geben, so werden sie krank.

Man kann gedenken, dass kranken Leuten nicht wohl ist.

Man soll an keinem Kranken verzagen, dieweil er noch Atem holt.

Man soll keinen Kranken aufdecken, wenn er schwitzt, noch einem Freund seine Fehler vorhalten, wenn er selber darüber bekümmert ist.

Mit kranken Beinen ist bös gehn Rom laufen

Mit kranken Beinen ist schlimm nach Rom laufen.
Mit kranken Beinen ist bös gehn.
Mit kranken Beinen ist bös gen Rom laufen.
Es ist übel, mit kranken Beinen nach Rom laufen.

Mit kranken Seilen muss man gelinde ziehen.

Nach Faulheit folgt Krankheit.

Neue Laster und Schand bringen allweg mit sich neue Krankheit.

Nichts ist ungesunder, als krank sein.

Rasches Pferd kam oft krank nach (zu) Hause.

Reicher Leute Krankheiten und armer Leute Braten riecht man weit.

Schenken tut niemand kränken.

Schweigen und denken Mag (soll (kann)) niemand kränken.

So lang die Seel ist im Kranken, pflegt seine Hoffnung nicht zu wanken.

Starke Leute haben starke Krankheit (Übel).

Starkes Kind, starke Krankheit.

Teure Arznei hilft immer, wenn nicht dem Kranken, doch dem Apotheker.

Torheit ist die schwerste Krankheit.

Tröste Gott den Kranken, der den Arzt zum Erben setzt.

Überflüssige Freud bringt große Krankheit, auch oft den Tod.

Um('s) Denken kann man keinen kränken.

Undank macht Wohltun krank.

Ungewohnt Reiten macht den A– krank.

Unmäßigkeit macht arm, träg und krank.

Verheißung, Gaben und Schenken tun mancher ihr Ehre kränken.

Viel Essen, viel Krankheit.
Viel Fressen macht krank.
Viel Gerichte, viel Krankheiten.

Wen Falschheit kränkt und Undank quält, der geh beizeiten aus der Welt.

Wenn das Haupt krank ist, so siechen die Glieder.
Wenn der Kopf krank ist, legen alle Glieder ihr Beileid ab.
Wenn der Kopf schmerzt, leiden alle Glieder.

Wenn der Esel nicht seine volle Last trägt, so wird er krank.

Wenn der Teufel krank [alt] ist (wird), will er ein Mönch werden.

Wenn die Huren spinnen, so ist die Nahrung krank.

Wenn Hoffart eine Krankheit wäre, würde man viel Leichen haben.

Wenn Hoffart eine Kunst wäre, so wäre dieser längst Doktor, wär es denn eine Krankheit, so wäre er längst Tod.

Wenn Neid eine Krankheit wäre, so würde die Welt ein Spital sein.

Wer anderer Ehre kränkt, ist selten an seiner Ehre gesund.

Wer findet, eh verloren ist, der stirbt, eh er krank wird.
Wer (da) findet ehe verloren wird, der stirbt, eh er krank wird.
Wer findet ehe verloren wird, wird sterben, eh er krank wird.
(Das Sprichwort meint die Spitzbuben und Diebe, die etwas „finden“, was der Besitzer noch nicht verloren hat. Das bedeutet, für Diebe gab es nur die Strafe am Galgen.)

Wer gerne krank ist, der lacht den Arzt aus.

Wer ihm mit essen und trinken zu viel getan hat, der kann mit fasten und Krankheit abbüßen.

Wer lange Krank ist, wird selbst zum Arzt.

Wer seine Krankheit verhehlt, verschlimmert sein Übel.

Wer will der Krankheit (Sünde) bald entgehen, der muss dem Anfang widerstehen.

Wo der Kranke in der Kammer ist, da muss man dafür halten, dass der Tod vor der Türe sei.

Wo keine Frau, da geschieht dem Kranken weh.

Wollust*35 trägt auf dem Rück, Krankheit und anderes Unglück.

Zänker sind des Nächsten Kränker.

Zorn ist eine kurze Unsinnigkeit, sie kränkt das Herz und tut ihm leid.

Zu abends toll und voll, zu morgens siech und krank.

Ärzte in deutschen Sprichwörtern

Wo es Kranke und Krankheiten gibt, sind die benötigten Ärzte nicht weit. So gibt es in den deutschen Sprichwörtern auch viele Ärzte, die mit mehr oder weniger Erfolg für die Gesundung sorgen.

Ärzte sind unseres Herrgotts Menschenflicker.

Ärzte und Juristen reiten auf Gaulen, Priester im Kot und Armut verfaulen, darnach urteil oder verdamm.

Arzt, hilf dir selber!

Das Gebet und Red ist der Kranken Arzt.

Das Maul ist des Leibes Henker und Arzt.

Dem Beichtvater, Arzt und Advokaten darf man nichts verschweigen.

Der Arzt dem Leibe, dem Freund der Mut, wo Treue, da ist sein Hilfe tut.

Der Arzt hat Geld, der Jurist hat Gold, den armen Priestern ist niemand hold.

Der Arzt lobt wohl die Myrrhen, dennoch ist sie voll Bitterkeit.

Der beste Arzt ist oft der schlechteste Patient.

Der Kirchhof deckt die Sünden der Ärzte zu.
(Eigentlich kein deutsches Sprichwort, sondern ein französisches Sprichwort. Erstmals 1870 verzeichnet es Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon, Band 2, Spalte 1348 unter Kirchhof Nr. 6 ohne deutsche Quelle als Übersetzung aus der französischen Sprache: „La terre couvre les fautes des médecins.“, ebenfalls ohne Quellenangabe. Nach der Menge der Nennungen in deutscher Sprache scheint es aber auch in Deutschland bekannt geworden zu sein.)

Der letzte und sicherste Arzt ist Vetter Knochenmann; er heilt alle Krankheiten.
Der sicherste Arzt ist Vetter Knochenmann.

Der Mund ist des Bauches Henker und Arzt.
Wanders Erklärung: Denn durch ihn geht das Übermaß der Speisen wie die wohltätige Arznei.

Der Mund ist des Bauches Arzt.

Der Priester tut mehr denn der Arzt.

Des Arztes Kunst erhöht ihn und macht ihn groß bei Fürsten und Herrn.

Die Ärzte müssen alt, die Apotheker reich und die Barbierer jung sein.

Die Kinder sind der Mutter Arzt.

Die Pfarrer bauen den Acker Gottes und die Ärzte den Gottesacker.

Die Zeit ist der beste Arzt.

Ein Arzt muss oft ein Glied absetzen, dass der Leib erhalten wird.

Einen unerfahrnen Arzt, ungekochte Speis und übriges trinken meide, bist du weise.

Ein Glas Wein auf die Suppe ist dem Arzt einen Taler*32 entzogen.

Ein Gott, ein König, ein Pfarrer, ein Arzt, ein Hirt, ein Weib, ein Wein sagt wohl und fein, denn wenn ihrer mehr sind, so verderben sie es gemeiniglich.

Ein guter Arzt ist aller Ehren wert.

Ein guter Koch, ein guter Arzt.

Ein unerfahrner Arzt macht einen höckerigen Kirchhof.
Junger Arzt, höckriger Kirchhof.
(Das Sprichwort unterstellt, das junge Ärzte erst noch üben und dabei viele Fehlschläge hinnehmen müssen, die auf dem Friedhof enden.)

Es gibt mehr alte Weintrinker als alte Ärzte.

Es hat nicht jeder Arzt die rechte Hand zum Heilen.

Fechter ohne Beulen, Arzt ohne Kunst und trunkene Wächter taugen nichts.

Fressen und Saufen macht die Ärzte reich.

Fröhlichkeit und Mäßigkeit sind die zwei besten Ärzte.

Fürsten und Ärzten sind viele Tote eine Schande.

Gefährliche Krankheit heißen einen den Arzt suchen.

Gelinder Arzt bei faulem Schaden macht Übel ärger.
Gelinder Arzt macht faule Schäden.

Gott hilft, und dem Arzte dankt man.

Gott lässt genesen und der Arzt kriegt die Spesen.
Gott macht genesen, und der Arzt holt die Spesen.
Gott lässt genesen, der Arzt kassiert die Spesen.

Guter Freund, guter Arzt.
Ein guter Freund, ein guter Arzt.

Je mehr Ärzte, je mehr Krankheit(en).
(Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Um so mehr Ärzte, um so mehr Krankheiten werden erkannt und könn(t)en behandelt werden, vorausgesetzt man ist Mitglied in einer Krankenkasse oder hat das nötige Kleingeld. Ob die Krankheit auch kuriert werden kann, oder Krankenhäuser, besonders die in Privatbesitz, an den „Krankheiten“ verdienen wollen, ist etwas anderes.)

Kein Arzt ist besser denn (als) drei.

Neuer Arzt, neuer Kirchhof.
Ein neuer Arzt, ein neuer Kirchhof.
Unerfahrene junge neue Ärzte müssen einen neuen Kirchhof haben.

Neuer Theolog muss eine neue Hölle, neuer Jurist einen neuen Galgen, neuer Arzt einen neuen Kirchhof, neuer Philosoph eine neue Narrenkappe haben.

Ob mich ein Hund oder eine Hündin beißt, der Wundarzt fordert nicht weniger.

Tröste Gott den Kranken, der den Arzt zum Erben setzt.

Unmäßiger Patient macht unbarmherzigen Arzt.

Unmäßigkeit ist der Ärzte Säugamme.

Weichlicher Arzt macht faule Wunden.

Welcher Arzt kann guten Grund, der macht sich billig selbst gesund.

Wer einerlei Speise isst, hat keines Arztes vonnöten.

Wer gerne krank ist, der lacht den Arzt aus.

Wer lange Krank ist, wird selbst zum Arzt.

Wer nicht an das Licht glaubt, dem heilt kein Arzt den Star

Arzneien in deutschen Sprichwörtern

Ohne die richtige Medizin und Arzneien kann der beste Arzt oft nichts bewirken. So gibt es auch in den deutschen Sprichwörtern einige, die die benötigten Arzeien liefern.

Arznei hilft, wenn Gott will, wo nicht, so ist`s des Lebens Ziel.
Arznei hilft, wo Gott will, wo nicht, da ist des Todes Ziel.

Arznei ist galgenfrei.
(Bei Wilhelm Körte steht 1837 bei diesem Sprichwort der Zusatz: Aber Gift nicht. Bedeutet das möglicherweise, Giftmord wird mit dem Galgen bestraft, der mit Arznei bleibt aber straffrei? Wenn man sich die heutigen Zahlen von ungeklärten Todesfällen, oder durch Nebenwirkungen oder falscher Dosierung von Medikamenten ansieht, könnte man manchmal ins Grübeln kommen.)

Harren ist des Zornes Arznei (Gegengift).
Harr' ist des Zorns Arznei.
Zeit ist Zornes Arznei.

Im Unglück ist kein besser Arznei denn Geduld und Glaube.

In Angst und Schmerz ein fröhlich Herz, zu aller Frist die beste Arznei ist.

Krankheit ist die Arznei wider die Sünden.

Lehre ist eine gute Arznei, aber für unsre Natur zu schwach.
(Erklärung dazu von Johann Michael Sailer 1810: „sie bringt's nur dahin, dass man der Tugend die Hände gibt, aber nicht das Herz.“)

Mäßigkeit ist die beste Arznei.

Mit Gott ist gut arzneien.

Reu, des Herzens Arznei.

Teure Arznei hilft immer, wenn nicht dem Kranken, doch dem Apotheker.
Teuer bezahlte Arznei hilft wie, wo nicht dem Kranken, jedoch dem Apotheker.

Wenn ein Kind krank ist, da ist der Mutter Hand die beste und gelindeste Arznei.

Wer den Alten zum Geben ermahnt, gibt dem Toten eine Arznei.

Wer essen, trinken und zu rechter Zeit schlafen und wachen kann, der vertreibt mit Arzneien eher die Gesundheit, als dass er sie verbessert.

Wo keine Hoffnung zur Gesundheit ist, soll man die Arznei sparen.

Zeit ist (des) Zornes Arznei.